Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Verfasst: So 27.06.2004, 00:48
Nachdem ich es nach mehreren Anläufen endlich geschafft habe, mir den indischen Fantasyfilm RUDRAKSH komplett anzusehen (was nicht am Film lag, sondern an chronischer Überarbeitung), folgt hier eine kurze Vorstellung: Leider kann ich momentan aus Zeitmangel nicht so genau recherchieren wie sonst üblich, deshalb beschränke ich mich ganz kurz auf den Film selbst, ohne auf die genauen Hintergründe einzugehen. Trotzdem viel Spaß damit!
RUDRAKSH ist ein für indische Verhältnisse offenbar aufwändiger Film mit Spezialeffekten aus dem Computer, die allerdings bestenfalls das Niveau japanischer Fernsehserien erreichen. Das ist solange nicht schlimm, wenn man von vornherein sämtliche Gedanken an perfekten Realismus fallen lässt und die Effektszenen eher als künstlerische Einschübe betrachtet. Mit knapp über 2 Stunden Länge ist RUDRAKSH, das habe ich mir von einem Kenner der Materie sagen lassen, für indische Verhältnisse eher ein ... äh ... Kurzfilm. ::)
Die Handlung beginnt damit, dass während einer Ausgrabung die mannsgroße Statue eines lange in der Erde verborgenen Dämonenhauptes gefunden wird. Der finstere Bhura, einer der Kontraktarbeiter, wird von ihrer Ausstrahlung so gefangen genommen, dass er eines Nachts die Geister weckt, die in der Statue schlummern.
Keine gute Idee! In dem steinernen Kopf schlummert der Rudraksh, ein mysteriöser Gegenstand, der Lehre und Essenz dämonischer Wesen enthält, die vor langer Zeit von der Erde vertrieben wurden. Um wieder die Kontrolle über die Menschen zu gewinnen, transformieren sie den Arbeiter in einen Dämon und leihen ihm magische Kräfte, indem sie ihm geheimnisvolle Mantras beibringen.
Während Bhura seine Macht kontinuierlich aufbaut und die Herrschaft des Bösen vorbereitet, reist eine kleine Gruppe von amerikanischen Parapsychologinnen (wundersamerweise alles ausgesprochen knackige Mädels) unter Führung der jungen Wissenschaftlerin Gayatri durch Indien, um zu prüfen, ob unter den vielen Gurus und Heiligen Männern tatsächlich jemand ist, der übernatürliche Kräfte besitzt. Nach vielen fehlgeschlagenen Experimenten findet Gayatri den Gesuchten.
Der auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Mann heißt Varun, heilt Kranke ohne dafür Geld zu fordern und die computergestützten Untersuchungen führen zu erstaunlichem Resultaten. Aber auch der Halbdämon Bhura ist auf der Suche nach ihm. Als die Forscherinnen während eines Experiments an einem Irren ein satanisches Mantra aufzeichnen, nimmt das Unheil ihren Lauf ...
Eine der Assistentinnen kommt unter die Macht des Mantras und verübt in einem Zustand der Raserei einen Mordanschlag auf Gayatri, den Varun allerdings verhindern kann. Die Dämonen lassen die Besessene darauf im wahrsten Sinn des Wortes fallen wie eine heiße Kartoffel: Sie klettert mit übermenschlichen Kräften blitzschnell an der Fassade eines Hochhauses empor, doch oben hält sie plötzlich inne und stürzt in den Tod. Nachdem Varun eine erste Konfrontation mit Bhura in einer Art von Gedankensphäre hatte, verfolgt er dessen Spuren, um herauszufinden, wie sein Gegner eigentlich unter die Macht der Dämonen gekommen war und wo die Ursprünge ihres Erscheinens lagen.
Doch die Macht seines Widersachers erweist sich als weit größer denn erwartet: Auf der gefährlichen Suche, die ihn und die jungen Forscherinnen letztlich an den Ausgrabungsort bringt, muss Varun nicht nur erkennen, dass der Dämon seinen Geist mit falschen Erinnerungen verwirren kann, nein, auch sein Vater, ebenfalls ein weiser und in okkulten Dingen bewanderter Mann, fällt einer Attacke Bhuras zum Opfer. Der Dämon treibt ein hinterhältiges und tödliches Spiel mit Varun, aber der ist bereit, notfalls bis zum Äußersten zu gehen, um seinen Vater zu rächen und die wachsende Bedrohung von der Erde abzuwenden ...
Soweit die kurze Einführung. Ich habe mir sagen lassen, dass es bei indischen Filmen völlig normal ist, dass - ob passend oder nicht - grundsätzlich Musiknummern eingebaut werden, weil das Publikum verrückt danach ist. Meine anfängliche Skepsis gegenüber einem potentiellen Musical erwies sich aber glücklicherweise als unbegründet.
RUDRAKSH beschränkt sich auf drei Musikstücke, von denen mir eins sogar sehr gut gefällt: Ishq Khudaai, bei dem orientalischer Gesang mit fetten Techno-Beats unterlegt und das von seiner Sängerin schon geradezu unanständig sexy vorgetragen wird. Küsse auf der Leinwand seien in Indien strikt verboten, habe ich gehört. Erotische Tanznummern aber offenbar nicht ... so lässt man sich musikalische Einlagen jedenfalls gerne gefallen.
Angeblich gibt es kaum einen indischen Film ohne Liebesgeschichte (die im Idealfall zum Entzücken des Publikums zu einer tränenreichen und ergreifenden Hochzeit zu führen hat) und so wundert es nicht, dass es zwischen der amerikanischen Parapsychologin und Varun zu einer knisternden Romanze kommt. Tja, ich kann's dem Guten nicht verübeln ... wer wollte da schon ernsthaft widerstehen?
Fazit: RUDRAKSH müsste man am einfachsten auf eBay auf DVD bekommen können. Ob es sich für jeden lohnt, kann ich nicht sagen. Der Film ist streckenweise von den Effekten her ganz offensichtlich von MATRIX u.ä. Produktionen inspiriert und man sieht ihm an, dass seine Macher das Genre erst noch richtig erkunden müssen. Trotz des sichtbar niedrigen Budgets und der daraus resultierenden Schwächen bei den Spezialeffekten hat mich der Film während seiner etwa 130 Minuten erstaunlicherweise nicht gelangweilt, was sicher auch mit seinem fremdartigen Flair zu tun hatte. Wann hat man es schon mit geheimnisvollen Mantras, Gurus und Gottheiten wie Shiva und Hanuman zu tun? Wer jedenfalls von Natur aus neugierig auf Dinge ist, die er bisher noch nicht kennt, der sollte ruhig mal einen Blick riskieren.
RUDRAKSH ist ein für indische Verhältnisse offenbar aufwändiger Film mit Spezialeffekten aus dem Computer, die allerdings bestenfalls das Niveau japanischer Fernsehserien erreichen. Das ist solange nicht schlimm, wenn man von vornherein sämtliche Gedanken an perfekten Realismus fallen lässt und die Effektszenen eher als künstlerische Einschübe betrachtet. Mit knapp über 2 Stunden Länge ist RUDRAKSH, das habe ich mir von einem Kenner der Materie sagen lassen, für indische Verhältnisse eher ein ... äh ... Kurzfilm. ::)
Die Handlung beginnt damit, dass während einer Ausgrabung die mannsgroße Statue eines lange in der Erde verborgenen Dämonenhauptes gefunden wird. Der finstere Bhura, einer der Kontraktarbeiter, wird von ihrer Ausstrahlung so gefangen genommen, dass er eines Nachts die Geister weckt, die in der Statue schlummern.
Keine gute Idee! In dem steinernen Kopf schlummert der Rudraksh, ein mysteriöser Gegenstand, der Lehre und Essenz dämonischer Wesen enthält, die vor langer Zeit von der Erde vertrieben wurden. Um wieder die Kontrolle über die Menschen zu gewinnen, transformieren sie den Arbeiter in einen Dämon und leihen ihm magische Kräfte, indem sie ihm geheimnisvolle Mantras beibringen.
Während Bhura seine Macht kontinuierlich aufbaut und die Herrschaft des Bösen vorbereitet, reist eine kleine Gruppe von amerikanischen Parapsychologinnen (wundersamerweise alles ausgesprochen knackige Mädels) unter Führung der jungen Wissenschaftlerin Gayatri durch Indien, um zu prüfen, ob unter den vielen Gurus und Heiligen Männern tatsächlich jemand ist, der übernatürliche Kräfte besitzt. Nach vielen fehlgeschlagenen Experimenten findet Gayatri den Gesuchten.
Der auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Mann heißt Varun, heilt Kranke ohne dafür Geld zu fordern und die computergestützten Untersuchungen führen zu erstaunlichem Resultaten. Aber auch der Halbdämon Bhura ist auf der Suche nach ihm. Als die Forscherinnen während eines Experiments an einem Irren ein satanisches Mantra aufzeichnen, nimmt das Unheil ihren Lauf ...
Eine der Assistentinnen kommt unter die Macht des Mantras und verübt in einem Zustand der Raserei einen Mordanschlag auf Gayatri, den Varun allerdings verhindern kann. Die Dämonen lassen die Besessene darauf im wahrsten Sinn des Wortes fallen wie eine heiße Kartoffel: Sie klettert mit übermenschlichen Kräften blitzschnell an der Fassade eines Hochhauses empor, doch oben hält sie plötzlich inne und stürzt in den Tod. Nachdem Varun eine erste Konfrontation mit Bhura in einer Art von Gedankensphäre hatte, verfolgt er dessen Spuren, um herauszufinden, wie sein Gegner eigentlich unter die Macht der Dämonen gekommen war und wo die Ursprünge ihres Erscheinens lagen.
Doch die Macht seines Widersachers erweist sich als weit größer denn erwartet: Auf der gefährlichen Suche, die ihn und die jungen Forscherinnen letztlich an den Ausgrabungsort bringt, muss Varun nicht nur erkennen, dass der Dämon seinen Geist mit falschen Erinnerungen verwirren kann, nein, auch sein Vater, ebenfalls ein weiser und in okkulten Dingen bewanderter Mann, fällt einer Attacke Bhuras zum Opfer. Der Dämon treibt ein hinterhältiges und tödliches Spiel mit Varun, aber der ist bereit, notfalls bis zum Äußersten zu gehen, um seinen Vater zu rächen und die wachsende Bedrohung von der Erde abzuwenden ...
Soweit die kurze Einführung. Ich habe mir sagen lassen, dass es bei indischen Filmen völlig normal ist, dass - ob passend oder nicht - grundsätzlich Musiknummern eingebaut werden, weil das Publikum verrückt danach ist. Meine anfängliche Skepsis gegenüber einem potentiellen Musical erwies sich aber glücklicherweise als unbegründet.
RUDRAKSH beschränkt sich auf drei Musikstücke, von denen mir eins sogar sehr gut gefällt: Ishq Khudaai, bei dem orientalischer Gesang mit fetten Techno-Beats unterlegt und das von seiner Sängerin schon geradezu unanständig sexy vorgetragen wird. Küsse auf der Leinwand seien in Indien strikt verboten, habe ich gehört. Erotische Tanznummern aber offenbar nicht ... so lässt man sich musikalische Einlagen jedenfalls gerne gefallen.
Angeblich gibt es kaum einen indischen Film ohne Liebesgeschichte (die im Idealfall zum Entzücken des Publikums zu einer tränenreichen und ergreifenden Hochzeit zu führen hat) und so wundert es nicht, dass es zwischen der amerikanischen Parapsychologin und Varun zu einer knisternden Romanze kommt. Tja, ich kann's dem Guten nicht verübeln ... wer wollte da schon ernsthaft widerstehen?
Fazit: RUDRAKSH müsste man am einfachsten auf eBay auf DVD bekommen können. Ob es sich für jeden lohnt, kann ich nicht sagen. Der Film ist streckenweise von den Effekten her ganz offensichtlich von MATRIX u.ä. Produktionen inspiriert und man sieht ihm an, dass seine Macher das Genre erst noch richtig erkunden müssen. Trotz des sichtbar niedrigen Budgets und der daraus resultierenden Schwächen bei den Spezialeffekten hat mich der Film während seiner etwa 130 Minuten erstaunlicherweise nicht gelangweilt, was sicher auch mit seinem fremdartigen Flair zu tun hatte. Wann hat man es schon mit geheimnisvollen Mantras, Gurus und Gottheiten wie Shiva und Hanuman zu tun? Wer jedenfalls von Natur aus neugierig auf Dinge ist, die er bisher noch nicht kennt, der sollte ruhig mal einen Blick riskieren.