Rezension: Das Dschungelbuch 1-3
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Rezension: Das Dschungelbuch 1-3
Das Dschungelbuch Folgen 01 - 03
Zum Inhalt:
Folge 01:
"Mutig wie ein Wolf",
Ein Wettrennen mit dem Wolf Phaona soll über Moglis Verbleiben im Rudel entscheiden.
"Balu in der Falle",
Balu ist in eine Falle der Menschen geraten, und Shir Khan wartet nur darauf, daß Mogli versucht, den Bären zu retten.
"Wilde schwarze Bienen",
Mit Hilfe der schwarzen Bienen will sich Mogli an Shir Khan rächen, der seine Freunde Balu und Baghira verprügelt hat.
"Eine schwierige Frage"
Da Mogli keine Lust auf Balus Unterricht hat, rät ihm Baghira, eine Frage zu stellen, die der Bär nicht direkt beantworten kann.
Folge 02:
"Balus Augengläser",
Balus Brille, die sich Mogli ausgeliehen hat, um sich die Schmetterlinge besser ansehen zu können, wird von der Äffin Mascha gestohlen.
"Shir Khans Kralle"
Mogli ist felsenfest davon überzeugt, daß er es nur seiner Tigerkralle zu verdanken hat, nie im Kampf besiegt worden zu sein.
"Die Wächter des Schatzes"
Da Thu, die schwarze Kobra ,die einen Schatz bewacht, krank wird und in der Nähe Menschen gesehen worden sind, übernehmen Mogli und seine Freunde die Wache.
"Ein Gebrüll zum Fürchten"
Mogli muss feststellen, daß das Gebrüll der 'Riesenkralle' viel lauter ist als sein eigenes. Doch welches Tier steckt dahinter?
Folge 03:
" Das Wettfischen",
Bei einem Wettfischen zwischen Mogli und Balu geschieht ein Unglück, bei dem der Bär zu ertrinken droht.
"Lalis Entführung",
Der Raubvogel Chil, ein Brahminenweih, entführt erst Moglis Schwester Lali und dann Mogli selbst.
"Mogli, das Festmahl",
Jakala, das Krokodil, entführt Mogli, damit seine Jungen die Jagd auf Menschen lernen.
"Wer ist der Mutigste?"
Mogli will von Hathi, dem Elefanten wissen, wer das mutigste Tier im Dschungel ist.
Zur Produktion:
Die Geschichte von dem Wolfsjungen Mowgli und seinen beiden Freunden Balu (der Bär) und Baghira (der Panther), ist wohl jedem ein Begriff, obwohl die wenigsten Rudyard Kiplings 1894 und 1895 erschienene Romane gelesen haben dürften. Dafür kennt beinahe jeder Disneys 1967 erschienenen Zeichentrickfilm. Interessanterweise entstand es bereits 1966 einen russischen Animationsfilm, der, im Gegensatz zu Disney, auf jegliche Verniedlichungen verzichtete. Darüber hinaus existieren noch 2 Realverfilmungen, sowie etliche Fernsehserien, die direkt oder indirekt auf Kiplings Büchern beruhen. Neustes Produkt in dieser langen Reihe ist eine Animationsserie, die seit April 2011, jeweils Samstags um 07:35 Uhr, vom ZDF ausgestrahlt wird. Sie ist jetzt unter der Regie von Susanne Sternberg, die auch die Erzählerin spricht, für eine gleichnamige Hörspielreihe adaptiert worden. Da die in sich abgeschlossenen Einzelfolgen nur eine Laufzeit von ca. 10-15 Minuten aufweisen, finden sich auf jeder CD vier Episoden. Die Dramatik der Erzählungen ist dem Zielpublikum, Kinder von sechs bis neun Jahren, entsprechend angepasst und wird mit viel Humor aufgelockert. Mowglis Abenteuer haben immer eine kleine, versteckte pädagogische Botschaft, und die Serie beschäftigt sich mit so unterschiedlichen Themen wie: Hilfsbereitschaft, Überheblichkeit, der erste Eindruck, Leichtsinn oder Verantwortung für das eigene Handeln.
Wie bei sogenannten O-Ton Hörspielen üblich, reicht ist es nicht aus, einfach nur die Tonspur auf CD zu brennen. Um ein eigenständiges Werk zu schaffen, muss ein Erzähler beschreiben, was der Hörer nicht sieht. Obwohl sich Frau Sternberg viel Mühe mit den Texten gegeben hat, kommt es doch immer wieder zu Szenen, die der Hörer eher schlecht versteht, weil ihm die visuelle Information fehlt. Das wird vor allem bei lustigen Sequenzen deutlich, in denen ein Charakter etwas tut, womit er die anderen zum Lachen bringt. Das Dialogbuch von Ulrich Johannson ist unterhaltsam, und die Abmischung von Ton und Musik gut ausbalanciert. Ein wenig befremdlich fand ich allerdings die Tatsache, daß Balu hier eine Brille trägt. Warum dieses Detail eingebaut wurde, will sich mir einfach nicht erschließen. Drei weitere Discs mit Mowglis Abenteuern sind bereits für den 05.08.2011 angekündigt.
Zu den Sprechern:
Susanne Sternberg(Erzählerin) spricht ihre Texte sauber und deutlich, wobei sie für meinen Geschmack fast ein bißchen zu wenig Emotionen in ihre Stimme legt. Auf diese Weise nimmt sie zwar etwas die Dynamik aus dem Geschehen, bietet aber gleichzeitig einen Ruhepol für die jüngeren Hörer. David Kunze(Mowgli) verleiht seinem Part die notwendige jugendliche Unbekümmertheit, ohne dabei künstlich zu wirken. Lutz Schnell(Balu) ist eine gute Wahl für den gemütlichen und gutmütigen Lehrmeister Mowglis. Seine Stimme klingt sympathisch und vermittelt Kindern ein Gefühl von Geborgenheit. Erich Räuker(Baghira) gelingt es, den schlauen Panther gleichzeitig respekteinflößend und freundlich erscheinen zu lassen. Michael Iwannek(Shir Khan) liegt genau richtig mit seinem Portrait des menschenfressenden Tigers. Ohne laut zu werden, schafft er es, allein durch seine Betonung, bedrohlich zu wirken. Stefan Krause(Kaa) ist überzeugend als falsche Schlange, die irgendwo doch einen guten Kern hat. Abgerundet wird die Riege der Stammsprecher durch die gelungenen Darbietungen von Marina Krogull(Rakscha), Mowglis Wolfsmutter und seinenen "Geschwistern" Julia Stoepel(Lali) und Rubina Kuraoka(Bala). Die zahlreichen Nebendarsteller spielen alle mit viel Enthusiasmus, wobei mir Tobias Kluckert(Hathi), als Colonel der Elephantenpatrouille, mit seiner gutgelaunten Art besonders gefallen hat.
Fazit:
Nicht immer ganz gelungene Hörspieladaption, die jüngere Hörer aber durchaus zufriedenstellen wird.
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