Rezension: Sternenritter - 3 - Der Planet aus Eis

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Sternenritter - 3 - Der Planet aus Eis

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Sternenritter - 3 - Der Planet aus Eis

Zum Inhalt:
Kaum haben die drei Sternenritter Mia, Ben und Sammy den Angriff der Robotroxe abgewehrt, als sie auch schon der nächste Notruf erreicht. König Yarol, der Herrscher des Eisplaneten Zafyra, bittet sie, seine verschwundene Tochter Lana zu suchen. Selbstverständlich machen sich die Sternenritter umgehend auf den Weg. Sie können ja nicht ahnen, daß die bissigen Fellknäuel und die riesigen, krabbenähnlichen Eismonster auf diesem Planeten noch ihre harmlosesten Gegner sein werden.

Zur Produktion:
Die dritte und bisher letzte Vertonung der im Carlsen-Verlag erscheinenden Buchserie von Michael Peinkofer, bietet auch diesmal rund 46 Minuten unterhaltsame Weltraumabenteuer für jüngere Hörer. Während Teil eins hauptsächlich zur Einführung der Charaktere dient, beinhaltet der zweite bereits eine größere Bewährungsprobe der Sternenritter. Inzwischen ist man als Hörer in der Serie angekommen, und folgerichtig beginnt Skriptautorin Janine Lüttmann das Hörspiel auch direkt mit einer spannenden Eröffnungsszene, welche die Ausgangssituation für den Notruf schafft. Sobald unsere Helden gelandet sind, jagt quasi eine Actionsequenz die nächste. Das sorgt wieder für einen extrem dynamischen Handlungsablauf, der schließlich in einen gelungenen Höhepunkt mündet. Sehr lobenswert finde ich, daß darauf geachtet wurde, das Hörspiel damit nicht abrupt enden zu lassen. Stattdessen erfährt der Hörer noch, wie unsere Helden wohlbehalten zu Hause ankommen und vor allem, was mit Mias neuem "Haustier" passiert. Durch diesen "sanften" Abschluss schafft Lüttmann einen angenehmen Ausgleich zu der bis dahin vorherrschenden Spannung. Neben den bewusst gesetzten Anspielungen auf die "Krieg der Sterne"- Reihe, dürfte der eine oder andere erwachsene Hörer diesmal das Konzept der "Eissegler" aus Alan Dean Fosters gleichnamiger Romantrilogie wiedererkennen.
Die musikalische Untermalung und das Titelthema stammen erneut von dem Musiker Dirk Wilhelm. Seine Kompositionen ähneln zwar durchaus John Williams weltberühmter Filmmusik, weisen aber denoch genügend eigene Ideen auf, als daß man hier von einer "Kopie" sprechen könnte. Die Musik wird stets passend eingespielt und gibt dem Geschehen zusätzlichen Schwung. Ebenfalls wieder dabei ist Jörg Klinkenberg, der "hauseigene" Geräuschemacher der Lauscher Lounge, in deren Hörspielstudio XBerg auch dieses Hörspiel aufgenommen wurde. Die Geräusche klingen jederzeit natürlich, und der Hörer wird bereits in der Eröffnungsszene, unterlegt mit fegendem Wind und dem Kratzen von Kufen, adäquat auf den Eisplaneten Zafyra eingestimmt. Das Sounddesign von Daniel Griese ist mir diesmal schon fast ein wenig zu ausgewogen. Besonders deutlich wird das für mich in der Sequenz, als die Sternenritter gegen die Eismonster kämpfen. Da hätte man meiner Meinung nach den Lautstärkepegel ruhig etwas höher ziehen dürfen. Aber das ist natürlich Geschmackssache und wäre für ein Kinderhörspiel wahrscheinlich auch nicht unbedingt passend.

Zu den Sprechern:
Uve Teschner(Erzähler), der auch das stimmungsvolle Intro spricht, begleitet die Geschichte wieder mit viel Gefühl für seinen Text, und Oliver Szerkus(Ben) erinnert von Mal zu Mal mehr an einen gewissen jungen, ungestümen "Jediritter", der mutig jeder Herausforderung entgegensieht. Finja Ufer(Mia) gefällt mir hier ausgesprochen gut. Trotz ihrer impulsiven Art, bildet sie den ruhenden Pol des Trios, da sie als Einzige die Erlebnisse nicht nur als "Abenteuer" sieht, sondern auch reflektiert. Diese Nachdenklichkeit passt sehr gut zu ihrer Rolle und sorgt dafür, daß sie als Mädchen nicht bloß zum "schmückenden Beiwerk" wird. Ebenfalls sehr sympathisch wirkt Lenio Einbeck(Sammy), der von allem begeistert ist und sich über seine Fortschritte als Pilot freut. Besonders gut gefallen hat mir der Hauch von Verlegenheit in seiner Stimme, als ihn "Botty" auf die Prinzessin Lana anspricht. Oliver Rohrbeck(Botnik-13) von den Kindern liebevoll "Botty" genannt, erinnert mich von seinem Äußeren und seiner Art her immer mehr an "Vincent", den kleinen Roboter aus dem SF-Film "Das schwarze Loch". Genau wie dort, dient diese Figur, mit ihren witzigen Sprüchen und dem leichten Lispeln in der Stimme, auch hier als humorvoller Gegensatz zum dramatischen Geschehen. Cathlen Gawlich(Dotty) die ihren Part als "Robotergouvernante" mit einer gewissen Strenge spielt, hat nur einen recht kurzen Auftritt zum Ende des Hörspiels hin, ebenso wie Santiago Ziesmer(Honk) in seiner Rolle des kriecherischen Dieners von Graf Atrox. Wilfried Hochholdinger(Graf Atrox), dessen Stimme mit einem harten, metallischen Klang verfremdet wurde, überzeugt als eiskalter Xenoborg, der in den Sternenrittern langsam mehr als nur eine lästige vorübergehende Störung sehen muss. In Gastrollen treten Lotta Stüber(Lana) als kindliche Prinzessin, die sich über sich selbst ärgert und Reinhard Scheunemann(König Yarol) als ihr verzweifelter Vater auf. Robert Missler und Henning Nöhren leihen ihre Stimmen diesmal unter anderem dem zafyrischen Empfangskomitee.

Fazit:
Fesselnde Unterhaltung für die jüngeren SF-Liebhaber.

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Keeper of the Monsters

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