Rezension: Point Whitmark - 33 - Das Schloß des Blutmalers
Verfasst: Fr 30.09.2011, 17:17
Point Whitmark - 33 - Das Schloß des Blutmalers
Zum Inhalt:
Alles fängt ganz harmlos an, als Tom, Jay und Derek im idyllischen Rockingham County eine Reportage über den lange verstorbenen, walisischen Architekten Glamorgan machen möchten - dem aufmerksamen Fan bereits aus seiner Erwähnung beim "Eiland der Gespenster" (Nr.27) bekannt. Als ein Gewitter aufzieht, müssen sie jedoch die Nacht in dessen Burg verbringen, umgeben von Bildern, die Glamorgans Ziehsohn Emrys Delwyndyn angeblich mit Blut gemalt hat. Und ehe sie sich versehen, sind die Jungen mitten in einem neuen,aufregenden Abenteuer.
Zur Produktion:
Während die vorangegangene Folge der beliebten Serie um die drei Nachwuchs-Radiomoderatoren und Hobby-Detektive ganz ohne Grusel und Geisterhaftes auskam, haben sich die Autoren Volker Sassenberg und Andreas Gloge diesmal wieder mehr diesen beiden Elementen gewidmet und eine Story geschaffen, die den Hörer von Anfang bis Ende mitfiebern lässt.
Können bereits vor Jahren gemalte Bilder tatsächlich plötzlich bluten? Was hat es mit der gespaltenen Esche auf sich, unter der Delwyndyn zuerst vom Blitz erschlagen und anschließend beerdigt wurde? Warum geistern gleich mehrere seltsame Männer durch das eigentlich verlassene Glamorgan Castle? Welche Rolle spielt dort das hässliche ehemalige Zimmerdädchen Adwen, und wer stößt die geisterhaften Jammerlaute aus, die durch das Gemäuer tönen?
Man kann gar nicht anders, als sofort ins Geschehen einzutauchen, das diesmal wirklich sehr tempo- und abwechslungsreich daherkommt und dessen Auflösung, zumindest mich,doch sehr überrascht hat.
Aber bis es soweit ist, müssen Tom, Jay und Derek zahlreiche gruselige und gefährliche Situationen meistern - wie sooft nicht ganz ohne Blessuren - werden zwischenzeitlich getrennt, was für den Hörer gleich noch mehr Spannung bedeutet und verlieren trotz allem nicht den Serien-typischen Humor.
So darf Jay eines seiner selten passenden, dafür aber umso kurioseren Zitate anbringen, es gibt Seitenhiebe auf Dereks gesegneten Appetit, und für den einen oder anderen witzigen Spruch ist ebenfalls noch Platz.
Was Musik und Geräusche angeht, gibt es auch diesmal die gewohnt ausgewogene Mischung. Melodien und kurze Soundstücke werden sparsam, doch immer sehr stimmig eingesetzt, um Szenen oder deren Übergänge dramatisch zu unterstreichen. Zahlreiche passende Effekte, wie Schafsgeblöke, Windrauschen, Gewitter, Treppenknarren, Schritte oder der Hall im Burginnern, sind, wo notwendig, im genau richtigen Maß beigemischt. Und ob die Jungen nun bei ihren Abenteuern an Fenstergriffen rütteln, einen Bilderrahmen drücken oder Glas zu Bruch geht, der Hörer fühlt sich akustisch bestens eingebunden.
Da versteht es sich schon fast von selbst, dass sich an Ton und Schnitt, auch diesmal wieder eine Gemeinschaftsarbeit von Volker Sassenberg und Marc Sander, nichts auszusetzen gibt.
Zu den Sprechern:
Über die Stammsprecher Sven Plate(Jay Lawrence), Kim Hasper(Tom Cole) und Gerrit Schmidt-Foss(Derek Ashby) muss man eigentlich gar nicht mehr viel sagen, denn sie verkörpern ihre Rollen nach mehr als 30 Folgen ebenso souverän, wie Jürg Löw seinen Part des Erzählers.
Daneben agiert diesmal Horst Lampe, der den schwer durchschaubaren Architekten Kendrick Gwaunfarren sehr passend umzusetzen weiß, ebenso wie Bert Franzke (Maddox Jones) seine Rolle als totengrabender Bauunternehmer oder Claus-Dieter Clausnitzer den zwielichtigen Yvain Gwladys. Besonders skurrile Figuren sind Hannelore Minkus, als seltsames früheres Zimmermädchen Adwen Cadoc, Herrn Steiner (wieso auch immer der Sprecher seinen Vornamen nicht genannt sehen wollte), als fröhlich lallender Glasaugen-Opa und Heike Paul(Dorfoma) zugefallen, sie füllen ihre Parts aber auch angemessen aus. Sonja Deutsch und Dominik Freiberger(Mrs. und Mr. Delwyndyn), anfangs in einer kurzen, nichts Gutes verheißenden Szene zu hören, bleiben hauptsächlich deshalb im Gedächtnis, weil man durch sie gleich auf die bevorstehenden Gänsehaut-Ereignisse eingestimmt wird.
Fazit: Sehr kurzweilige Mischung aus Grusel, Spannung und Nervenkitzel - Point Whitmark, genau wie es sein sollte.
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