Rezension: Point Whitmark - 36 - Geschöpf der bösen Träume

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Point Whitmark - 36 - Geschöpf der bösen Träume

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Point Whitmark - 36 - Geschöpf der bösen Träume

Zum Inhalt:
Jays Mutter, die Anwältin Nancy Lawrence, quälen furchtbare Albträume gequält, und sie behauptet, von einem Nachtmahr heimgesucht zu werden. Jay und seine Freunde glauben natürlich nicht an ein übernatürliches Wesen, doch wer oder was steckt dahinter und welche Rolle spielt der schleimige Maurice Micklewhite, der Mrs. Lawrence seit neuestem umgarnt?


Zur Produktion:
Das berühmte Bild "Der Nachtmahr" von Johann Heinrich Füssli aus dem Jahr 1781, hat wie kaum ein zweites Gemälde die Phantasie der Menschen angeregt. Die Verweise in Literatur und Film sind Legion, und jetzt hat dieses weltbekannte Werk auch die Phantasie der beiden Autoren Volker Sassenberg und Andreas Gloge angeregt. Entstanden ist ein gelungenes Hörspiel, bei dem die Spannung bis zum actionreichen Finale erhalten bleibt. Bis dahin erlebt der Hörer eine aufregende Geschichte, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint. Gekonnt wird mit den rollenüblichen Klischees der drei Hauptfiguren gespielt, und damit es auch für jüngere Fans nicht zu aufregend wird, kommt wie üblich der Humor ebenfalls nicht zu kurz. Was mir immer besonders gefällt, sind die liebevoll eingestreuten Anspielungen auf Filme oder Hörspiele. Die Orts- und Zeitangabe zu Beginn scheint direkt aus einem John Sinclair-Hörspiel entsprungen, der Titel einer Drei Fragezeichen-Story wird geschickt eingebaut, der Name des Anwalts ist der eines berühmten amerikanischen Schauspieleres, dessen Darstellung des 'Sir Wilfrid' in Billy Wilders Film "Zeugin der Anklage" für immer unvergessen bleibt, und es gibt selbstverständlich auch Verweise auf ältere Folgen der eigenen Serie.
Daß man so gebannt mitfiebert liegt nicht zuletzt an der sorgfältigen Produktion. Da gilt es zunächst auf die vielen abwechslungsreichen Musikstücke von Matthias Günthert, Volker Sassenberg, Markus Segschneider und Manuel Rösler einzugehen. Abgesehen von der fröhlichen Titelmelodie, werden die einzelnen Sequenzen mit jeweils zur Situation passenden Melodien versehen, so daß sich beinahe orchestral klingende Geigen- und Oboen-Stücke mit ruhiger Loungemusik abwechseln.
Bei der Geräuschkulisse könnte man zunächst meinen, es sei gegenüber vorangegangenen Folgen gespart worden. Wer jedoch genau zuhört, wird feststellen, daß jede einzelne Szene eine Vielzahl von Tönen enthält, die aber dermaßen unaufdringlich eingespielt wurden, daß man sie schon beinahe nicht mehr wahrnimmt. So quakt witzigerweise auch die Kröte der drei Jungen gegen Ende des Hörspiels plötzlich und quasi ganz nebenbei, wie das solche Tiere halt hin und wieder zu tun pflegen.
Um das Geschehen noch lebendiger zu gestalten hat man außerdem zusätzlich mit verschiedenen Effekten gearbeitet, von denen ich besonders den Kirchenhall sehr gelungen fand.


Zu den Sprechern:
Jürg Löw(Erzähler) führt wie gewohnt mit ruhiger Stimme duch das Geschehen, nur einmal macht er eine unpassende, kurze Pause. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und tut der ansonsten guten Leistung keinen Abbruch. Von der drei Detektiven hat Sven Plate(Jay Lawrence) diesmal den meisten Text, was aber verständlich ist, da es ja hier auch um seine Mutter geht. Plate spielt seinen Part genauso soverän wie seine beiden Mitstreiter Kim Hasper(Tom Cole) und Gerrit Schmidt-Foss(Derek Ashby). Ulrich Voß(Charles Laughton) setzt seine brummige Stimme gekonnt ein und klingt immer überzeugend, egal ob er gerade freundlich oder wütend ist. Mit Karin Buchholz(Mrs Lawrence) konnte ich mich nicht so ganz anfreunden. Zum einen, aber das mag nur mir so gehen, finde ich ihre Stimme zu alt für die Rolle und zum anderen wirkt sie stellenweise zu gefühlskalt gegenüber ihrem Sohn. Ihre hysterischen Anfälle jedoch sind großartig. Bert Stevens(Maurice Micklewhite) macht viel Spaß als aalglatter, undurchsichtiger Typ, und Liane Rudolph(Dr. Linus) ist klasse als kiebige, stinksaure Ärztin. Ebenfalls gut, aber aufgrund seines oberflächlichen Textes etwas blass, bleibt Frank Schaff(Gallagher) als rabiater Medizinstudent. Ganz im Gegensatz dazu steht Dieter Memel(Conor O‘Reilley) dessen Portrait des ziemlich abgedrehten Diakons schon beinahe eine Parodie darstellt. Unverständlich bleibt mir, warum Claus-Dieter Clausnitzer und Ghadha al-Akel im Cover zwar erwähnt werden, aber keine Rollenzuordnung erfahren. Zumindest Clausnitzer lässt sich halbwegs zuordnen. Er verkörpert einen, mit heiserer Stimme sprechenden und etwas seltsam wirkenden Rentner. Das ist wirklich schade, da beide einen ausgezeichneten Job machen.


Fazit:
Erneut eine sehr gelungene Folge, die den meisten vergleichbaren Serien um jugendliche Detektive inhaltlich und stilistisch klar überlegen ist.


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Keeper of the Monsters

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