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Rezension: Conni - 39 - und die große Eiszeit

Verfasst: Mo 11.03.2013, 17:08
von MonsterAsyl
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Conni - 39 - Und die große Eiszeit

Zum Inhalt:
Conni kann es nicht fassen! Ihre Freundin Billi lädt sie und Anna ein, ihre Oma in Italien zu besuchen. Ganz allein fliegen die drei nach Rom, wo sie von Billis Onkel und Tante empfangen werden. Nach einem kurzen, ereignisreichen Aufenthalt in der ewigen Stadt, geht es weiter zu Billis Nonna. Dort treffen sie auch auf Billis Cousin Emilio und dessen Freunde Marcello und Nicola, die nichts besseres zu tun haben, als die Mädchen zu ärgern. Ob es trotzdem ein schöner Urlaub für Conni wird, erfährt man in diesem Hörspiel.


Zur Produktion:
Während draußen nach wie vor kühle Temperaturen herrschen und man die Sonne eher wenig zu Gesicht bekommt, bietet die neue Folge der beliebten Kinderserie 'Conni' schon mal erstes Urlaubsflair, auch wenn es bis zu den Sommerferien noch mehrere Monate hin sind. Was Conni so alles während ihrer Italienreise erlebt, erinnert mich sehr an meinen eigenen AUfenthalt dort im Jahr 1978. Anscheinend hat sich seitdem nicht sehr viel geändert. Als besonders gelungen empfand ich die Art und Weise, wie der Diebstahl von Connis Geldbörse aufgeklärt wird. Drehbuchautor Ludger Billerbeck gelingt es dabei problemlos, ein bereits von der Schriftstellerin Julia Boehme eingeflochtenes Vorurteil zu widerlegen. Ebenso geschickt werden verschiedene Sehenswürdigkeiten in die Handlung mit eingebaut, ohne daß dafür endlose, belehrende Vorträge nötig sind. So vermittelt man Wissen unaufdringlich und hält gleichzeitig auch die Geschichte im Fluß. Um diesen Punkt des Hörspiels noch intensiver zu genießen, würde ich empfehlen, sich die angesprochenen Orte, wie Forum Romanum, Colosseum und vor allem den Trevi Brunnen, nochmals im Internet oder entsprechenden Büchern anzusehen.
Die Zeichnungen im Booklet sind meines Erachtens diesmal etwas irreführend, da man zwar Billis Oma sieht, sie aber bei den Sprechern lediglich als Nonna(Italienisch für Oma) aufgeführt wird. Außerdem werden Emilios Eltern gezeigt, obwohl beide für die Handlung, ganz im Gegensatz zu Tante Sara und Onkel Antonio, so gut wie keine Rolle spielen.
Regie und Produktion von Hans-Joachim Herwald sind solide, wer aber spektakuläre Toneffekte und dergleichen erwartet, sollte sich einer anderen Reihe zuwenden. Hier liegt der Fokus auf den Geschichten selbst, und die eher spärlich eingesetzten Geräusche dienen lediglich dazu, die Atmosphäre der jeweiligen Szene zu unterstreichen. Das macht aber nichts, da jeder Handlungsort akustisch individuell gestaltet ist und die Soundkulisse immer natürlich klingt. Als besonders gelungen empfand ich den überaus lebendig gestalteten Straßenlärm in Roms Innenstadt mit seinen hupenden Autos und knatternden Mopeds. Neben dem Titellied gibt es noch verschiede kurze Zwischenmelodien, bei denen Geige, Flöte oder auch die Oboe zum Einsatz kommen. Während diese Musik zum größten Teil ausgezeichnet passt, ertönt aber ein Stück, das noch aus den Zeiten der jüngeren Conni stammt und nicht mehr recht zu der Serie passen will, da es für den gebotenen Inhalt einfach zu kindlich wirkt.


Zu den Sprechern:
Für den Part des Erzählers ist wohl kaum jemand so gut geeignet wie Wolf Frass. Mit ruhiger und einprägsamer Stimme begleitet er die Hörer nun schon seit vielen Jahren und wird zurecht nicht nur hier für diese Aufgabe immer wieder herangezogen. Noch nicht ganz so lange im Geschäft, aber schon ein Nachwuchs-Profi, ist Lea Sprick als Titelheldin Conni, die allerlei erlebt. Ihre Darbietung ist immer natürlich, und es gelingt ihr auch in den emotional herausfordernden Szenen, stets glaubhaft zu bleiben. Gleiches gilt für ihre "Freundinnen" Linda Fölster(Billi) und Alina Degener(Anna). Degener spricht hier den Part, der normalerweise Emily Günther vorbehalten ist. Sie macht ihre Sache jedoch gut und verkörpert Anna ähnlich schnippisch und zickig, wie es ihre junge Kollegin ansonsten tut. Svenja Pages(Tante Sara) und Tommasco Cacciapuoti(Onkel Antonio) können beide in ihren Rollen überzeugen, insbesondere Cacciapuoti dürfte der Part des Onkels, aufgrund seiner italienischen Herkunft, leichtgefallen sein. Highlight ist aber sicherlich Carla Becker(Nonna) als herzensgute, überschwengliche Oma. Ihr Akzent passt zwar nicht immer, aber das tut, dank ihrer Freude beim Agieren, dem Hörvergnügen keinen Abbruch. Julian Henneberg(Emilio), Anton Wilms(Nicola) und Flemming Stein(Marcello) machen Spaß als typische Jungs im vorpubertären Alter, während mir Michael Walther(Kellner 1) ein wenig zu sehr nach dem typischen Klischee-Italiener klang. Ingo Meß(Kellner 2) weiß seinen eher kurzen Auftritt gut zu nutzen und ist zusammen mit Gustav-Adolph Artz, dem gemütlichen Bootsverleiher, einer der wenigen "italienischen" Sprecher, der keinen künstlichen Akzent einsetzt.
Ebenfalls in einer kleinen Nebenrolle, gibt es noch Jürgen Holdorf(Fischer) als freundlichen Retter in der Not zu hören. Onkel Bartolo wird zwar nicht als Sprecher genannt, aber irgendjemand(möglicherweise Cacciapuoti?) spricht als solcher ein paar italienische Sätze.

Fazit:
Unterhaltsame Vorbereitung auf den nächsten Sommerurlaub für alle ab 5.

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