Rezension: Conni - Mein Leben, Die Liebe und der ganze Rest
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Rezension: Conni - Mein Leben, Die Liebe und der ganze Rest
Conni - Mein Leben, Die Liebe und der ganze Rest
Zum Inhalt:
Conni kann vor Aufregung nicht schlafen. Gleich ist es Mitternacht und sie endlich 15 Jahre alt. Denn jeder weiß ja, daß man mit Erreichen dieser magischen Zahl erwachsen ist. Oder etwa doch nicht? Conni fühlt sich eigentlich genau wie vorher, aber bestimmt wird sich das noch ändern. Als Lukas jedoch ihre Fete als Kindergeburtstag bezeichnet, beschliesst sie, gemeinsam mit ihrer Freundin Lena eine richtige Party mit allem Drum und Dran und vor allem ohne störende Erwachsene zu organisieren. Da trifft es sich hervorragend, daß Phillips Vater demnächst auf Geschäftsreise geht und dessen Villa zur Verfügung steht. Doch die Feier gerät schnell außer Kontrolle, und als ob sie nicht schon genug Stress hätte, wird auch noch Connis Freundschaft zu Anna auf die Probe gestellt.
Zur Produktion:
Es gibt keinen Zweifel, Conni wird erwachsen, und das rot-weiß geringelte T-Shirt ist out. Während die bisherigen Connifolgen eher kindgerechte Inhalte, wie Urlaub auf dem Reiterhof oder ähnliches behandelten, sind es diesmal die Sorgen und Nöte pubertierender Jugendlicher. Conni steht dabei stellvertretend für viele Mädchen in ihrem Alter, und da die Handlung auch aus ihrer Sicht erzählt wird, dürfte jungen Hörerinnen eine Identifikation mit der Figur nicht schwerfallen. Autorin Dagmar Hoßfeld versteht sich darauf, alle relevanten Fragen, wie das "erste Mal", die Wirkung auf andere, sexy Unterwäsche und vieles mehr, vollkommen unaufdringlich ins Geschehen mit einfließen zu lassen, ohne auch nur im geringsten in Schubladendenken abzugleiten oder gar einseitig zu wirken. Auch aktuelle gesellschaftliche Themen, z.B. die "Homoehe" oder Facebookpostings von Parties, die dann ihren Veranstaltern über den Kopf wachsen, werden behandelt. Erfreulicherweise beläßt die Verfasserin es bei einem geschickt eingearbeiteten Plädoyer für mehr Toleranz und Vorsicht. Darüberhinaus beweist sie, daß sie auch mit 53 noch das Ohr nah am Mund der Jugend hat, und so sind die Dialoge zwar mit Anglizismen durchsetzt, klingen jedoch immer natürlich.
Nachdem man die letzten Conni-Hörbücher noch eher als inszenierte Lesungen bezeichnen konnte, handelt es sich hier wirklich um ein reines Hör-Buch, ohne Geräusche oder Musik und mit nur einer Sprecherin.
Zu der Sprecherin:
Bisher sprach immer Ann-Cathrin Sudhoff die Hörbücher für Karussell ein, und obwohl ich ihre Stimme etwas vermisst habe, finde ich es doch passend, Connis neuen Lebensabschnitt mit einer Sprecherin zu besetzen, die ein wenig älter klingt. Julia Caspers umfangreiches Repertoire deckt gleich drei Bereiche ab, Theater, Film und Hörproduktionen. Bei letzteren sind vor allem ihre Arbeiten als Synchronsprecherin für die TV-Serien Dance Academy und Stoked und natürlich ihre Hörspielauftritte bei den aktuellen Serien "Traumwandler" und "Die drei Fragezeichen Kids 17" zu nennen. Frau Casper hat eine sympathische Stimme, die sie dem Ablauf jederzeit anpasst. Wenn nötig, flüstert oder zischt sie ihren Text und singt auch schon mal das Lied vor, welches gerade im Radio erklingen soll. Daß sie auch mal gähnt oder mit scheinbar vollem Mund spricht, läßt ihren Vortrag zusätzlich sehr lebendig wirken. Was ihr Portrait besonders sympathisch macht, ist die Art und Weise, wie sie gegen Ende Connis Unsicherheit darstellt, indem sie zu einer kindlicheren Ausdrucksform wechselt. Da kann man es schon verschmerzen, wenn das Tempo oder die Pausen mal nicht hundertprozentig sitzen.
Fazit:
Gelungener Hörbucheinstieg für alle Mädchen ab 12 Jahren und natürlich eine Empfehlung für diejenigen, die mit der Serie groß geworden sind.
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