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Rezension: Monika Häuschen - 44 - Warum bauen Biber Dämme?

Verfasst: Di 01.12.2015, 20:08
von MonsterAsyl
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Monika Häuschen - 44 - Warum bauen Biber Dämme?

Zum Inhalt:
Obwohl es nicht geregnet hat, füllt sich der Garten, in dem die kleine Schnirkelschnecke Monika Häuschen mit ihren Freunden Ganter Günter und Regenwurm Schorsch wohnt, mit Wasser. Günter kann Monika gerade noch rechtzeitig auf die Gartenbank schubsen, bevor alles unter Wasser steht. Auch Schorsch gelingt es, sich auf die Bank zu retten, und während Ganter Günter den neu entstanden See zunächst noch toll findet, fragen sich Schnecke und Regenwurm, wie sie das Wasser wieder loswerden können. Da bekommen sie Besuch von dem Biber Birne. Kann ihnen der geniale Erfinder und Baumeister helfen?

Zur Produktion:
Die Reihe um die kleine Schnirkelschnecke Monika Häuschen ist zu einer echten Institution am Hörspielmarkt geworden, und das mit Fug und Recht. Hörspiele, die sich an Kinder richten, werden ja oft eher belächelt, und so manche Eltern sind froh, wenn sie die jeweilige Folge endlich "überstanden" haben. Daß das hier so ganz anders ist und sich Erwachsene beinahe genauso über neue Teile freuen wie ihr Nachwuchs, liegt vor allem an Kati Naumanns Talent als Skriptautorin. Dabei verläuft das Grundschema der Geschichten immer gleich: Ein "unbekanntes" Tier erscheint im Garten, und Monika und ihre Freunde erleben mit ihm ein kleines, lehrreiches Abenteuer, bevor sich der Gast wieder verabschiedet. Auf diese Weise gelingt es Naumann jedesmal, beste Unterhaltung für Groß und Klein zu liefern. Gekonnt lässt sie eine Fülle an Informationen in die Handlung einfließen, und ich wage zu behaupten, daß es, mit Ausnahme von Biologen, kaum jemanden geben dürfte, der dabei nicht regelmäßig etwas dazulernt. Mir war beispielsweise nicht bekannt, daß die orange Färbung der Biberzähne von dem darin enthaltenen Eisen stammt. Doch abgesehen von diesen "pädagogischen Nebeneffekten", machen die Hörspiele einfach Spaß! Kati Naumann lockert ihre Stories mit viel Wortwitz auf, und manche zunächst "dramatische" Situation wird so wieder entschärft. Was mir ja besonders gefällt, sind die vielen kleinen Basteltipps und Rezepte, welche in so gut wie jeder Folge vorkommen. Damit wird das Hörspiel beinahe "interaktiv", denn alle Anleitungen sind so simpel gehalten, daß Kinder sie entweder allein oder zusammen mit ihren Eltern ohne großen Aufwand umsetzen können. Da es ja doch etwas mühsam ist, sich solche Anleitungen während des Hörens aufzuschreiben, hat Kati Naumann, quasi als Dankeschön für ihre Fans, unter http://www.my-home-is-my-häuschen.de einen passenden Blog eingerichtet. Auf der liebevoll gestalteten Seite, die unbedingt einen Besuch wert ist, finden Interessierte alle Basteleien und Rezepte (in Form von kostenlosen pdfs zum Runterladen) und noch einiges mehr. So gibt es, neben Druckvorlagen und Ausmalbildern, unter anderem auch ein Regenwurm-Experiment.
Wie gewohnt ertönt, abgesehen von der Titelmusik, komponiert von Klaus Brotmann und intoniert von seinen beiden Töchtern Tine und Line, keine weitere Melodie. Auch die Untermalung mit Geräuschen fällt eher dezent aus. Da kräht mal ein Hahn, Vögel zwitschern im Garten, und natürlich hört man, passend zu dieser Folge, auch das stetige Rauschen des fließenden Wassers. Die eingesetzten "Comicsounds" nehmen erfreulichereise nicht überhand, sondern werden nur sporadisch genutzt, um einer Szene noch zusätzlichen Witz zu verleihen. Es ist sicher nicht leicht, einerseits einen "Unterwassereffekt" einzubauen, der Erwachsene zufriedenstellt, und der andererseits die Zielgruppe ab 3 Jahren nicht überfordert. Tonregisseur und Sounddesigner Dirk Posner hat dafür aber eine sehr passende Lösung gefunden. Während die Protagonisten langsam im Wasser abtauchen, verfremdet Posner ihre Stimmen ein wenig, indem er sie dumpf klingen lässt. Sobald sie unten angekommen sind, hören sich die Sprecher dann aber wieder ganz normal an.

Zu den Sprechern:
Mit seiner unaufgeregten Art, das Geschehen zu kommentieren und mit "eigenen" Anekdoten auszuschmücken, bildet Regisseur Tom Deininger(Erzähler) den ruhenden Pol im manchmal aufregenden Ablauf.
Damit sich sein Erzählerpart auch glaubhaft in die Handlung integrieren lässt und er nicht wie ein reiner Beobachter wirkt, agiert Deininger in eingen Szenen aber auch emotional. So zum Beispiel zu Beginn des Hörspiels, als er plötzlich hörbar angewidert im Wasser steht. Kathrin Bachmann(Monika Häuschen) ist einfach bezaubernd als neugierige Schirkelschnecke, die immer etwas Sorge hat, daß es für sie oder einen ihrer Freunde "gefääääährlich" werden könnte, und Steffen Lukas(Ganter Günter) überzeugt in seiner Rolle als besserwisserischer Graugänserich. Mein Lieblingscharakter bleibt aber nach wie vor Produzent Tobias Künzel(Regenwurm Schorsch), der den miesepetriger Ringelwurm mit viel Ironie in der Stimme spricht. Gaststar ist diesmal der bekannte und beliebte Komiker und Schauspieler Olli Dittrich(Biber Birne) als unermüdlich quasselnder Bausmeister und Erfinder, der vor Ideen geradezu übersprudelt. Daß sich diese lediglich auf den Einsatz eines Stockes mit 25er Astlochdurchmesser beschränken, tut dem Vergnügen aber keinen Abbruch, da er damit erstaunlicherweise beinahe alles basteln kann. Besonders gelungen ist der Running Gag, wenn Birne bei all seinen "Erfindungen" den Stock immer wieder versehentlich durchbricht, dieses Malheur aber als "Absicht" und "zwingend notwendiges Wackelgelenk" deklariert.

Fazit:
Ganz großer Spaß für Kinder und Erwachsene.

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