Rezension: Sternenritter - 2 - Angriff der Robotroxe
Verfasst: Mo 29.02.2016, 21:00
Sternenritter - 2 - Angriff der Robotroxe
Zum Inhalt:
Nachdem Mia, Ben und Sammy von der gelehrten Roboterdame Dot-91, genannt Dotty, als Sternenritter vereidigt worden sind und ihre Waffen erhalten haben, bekommen sie auch gleich ihren ersten Auftrag. Auf dem Planeten Anwyl befindet sich das geheimnisvolle "Buch der Sterne" und eben dies möchte Graf Atrox, der dunkle Herrscher des Universums, um jeden Preis in seinen Besitz bringen. Dazu schickt er seine Robotroxe los, die Anwyl angreifen sollen. Wird es den frischgebackenen Sternenrittern gelingen, Anwyl zu verteidigen?
Zur Produktion:
Da Karussell direkt drei Folgen seiner neuen Serie auf einmal veröffentlicht hat, muss erfreulicherweise niemand lange warten, um zu erfahren, wie es nach der ersten weitergeht. Während die noch hauptsächlich dazu diente, dem Hörer die Charaktere vorzustellen und ihn in die Geschichte einzuführen, setzt Skriptautorin Janine Lüttmann diesmal von Anfang an auf Action. Kaum haben sich die drei Freunde auf der Raumstation eingefunden, fliegen sie auch schon los und geraten noch vor der Landung in ein Gefecht mit den Robotroxen. Buchautor Michael Peinkofer hat die Reihe ja bewusst als "Vorbereitung" auf die erst ab 12 freigegebene "Krieg der Sterne"-Film-Saga geschrieben.
So verwundert es auch nicht, daß gerade dieser erste Luftkampf mit den Robotroxen quasi eine akustische Version der wilden Verfolgungsjagd durch die Felsschluchten darstellt. Aufgrund der vielen Ereignisse, kommt dieses Hörspiel noch etwas dynamischer daher als die Eröffnungsfolge. Unserer drei Helden sind quasi im Dauereinsatz, und das Ganze wird so rasant geschildert, daß man sich wundert, wie schnell 45 Minuten vorbei sein können. Ich weiß ja, daß ich in meinem Alter nicht mehr zur anvisierten Zielgruppe gehöre, und besonders deutlich wird mir das anhand der vielen "coolen" Sprüche, die Mia, Ben und Sammy so fallenlassen. "Ach du grüne Planetensuppe" oder "Totaler Invasionsalarm" sind einfach nicht meine Welt, und ich finde sie auch nicht unbedingt witzig. Aber Kids werden die Späße wohl mögen. Davon abgesehen, gefallen mir aber die mehr oder weniger subtilen Anspielungen, wie z.B.: "Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Ben!" oder die Tatsache, daß jeder Bewohner von Anwyl der Pate eines Buches ist, welches er auswendig lernt. Eine Idee, die der Autor eindeutig von Ray Bradburys Roman "Fahrenheit 451" übernommen hat.
Die Produktion aus dem Hörspielstudio XBerg kann auch diesmal wieder überzeugen. Jörg Klinkenberg setzt souverän eine Vielzahl an Geräuschen ein, die dem Geschehen zusätzlich Lebendigkeit geben. Lasersounds und Raumschiffe klingen genau so, wie in den Filmen, und die schwer stampfenden Robotroxe beeindrucken allein schon durch ihre wuchtigen Schritte. Im krassen Gegensatz dazu, stehen die "Laufgeräusche" von Mia, Ben und Sammy (zu Beginn des Hörspiels) die mir so gar nicht gefielen. Für mich hörten sie sich an, als würden mehrere Personen auf der Stelle laufen. Davon mal abgesehen, ist die Geräuschkulisse sehr atmosphärisch ausgefallen, wobei ich die Töne, welche die Pukkas (außeriridische Reittiere der Bewohner Anwyls) von sich geben, als besonders gelungen empfand. Die Musik von Dirk Wilhelm ist erneut sehr abwechslungsreich gestaltet und alterniert zwischen bombastischen Sounds und sphärisch anmutenden Klängen.
Zu den Sprechern:
Uve Teschner(Erzähler), der auch das epische Intro spricht, akzentuiert seine Beschreibungen in mehr als angemessener Weise, und ich schäme mich schon fast ein wenig, daß ich ihm dies erst nicht zugetraut habe. Die Rolle von Oliver Szerkus(Ben) als entschlossener Anführer der drei Freunde, wird hier ein wenig vertieft, und es spricht für den Autor, daß er diesen Charakter aber auch an sich selbst zweifeln lässt. Das macht "Ben" sympathischer und relativiert gleichzeitig seine Position innerhalb der Gruppe. Finja Ufer(Mia), mit der ich mich ja in der ersten Folge nicht ganz so anfreunden konnte, gefällt mir hier schon besser. Sie wirkt etwas lebendiger, und diesmal gelingt es ihr auch, die meisten erforderlichen Emotionen natürlich klingen zu lassen. Lenio Einbeck(Sammy), der zu jeder Gelegenheit einen passenden Filmtitel parat hat, entwickelt sich so langsam zu meinem Lieblingscharakter. Das liegt zum einen an seiner unaufdringlichen Art zu sprechen und zum anderen an der Souveränität, mit der er auftritt. Oliver Rohrbeck(Botnik-13) sorgt mit seinem ängstlich gelispelten Gejammer für entspannende Heiterkeit, während sich der Part von Cathlen Gawlich(Dotty) diesmal auf wenige Sätze zur Erklärung der Sternenritter-Rüstungen beschränkt. Wilfried Hochholdinger(Graf Atrox) brilliert wieder als der eiskalte Finsterling mit der harten Stimme, und Santiago Ziesmer(Honk) macht Spaß als oberster Helfer von Graf Atrox, der, genau wie sein Herr, von allem Guten angewidert ist. Gaststars sind diesmal Helmut Krauss(Meister Taro) als ehrwürdiger, weiser Alter mit rauer Stimme und Jasper von der Ahe(Iko) als sein achter Sohn und erster Stellvertreter, der leider manchmal ein wenig zu bemüht klingt. Für weitere kleine Nebenrollen, wie zum Beispiel die Robotroxe, stellen Robert Missler und Henning Nöhren ihre Stimmen zur Verfügung.
Fazit:
Spannende SF-Geschichte für Kids.
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