Rezension: Conni - 49 - Conni geht einkaufen / Conni und der
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Rezension: Conni - 49 - Conni geht einkaufen / Conni und der
Conni - 49 - Conni geht einkaufen / Conni und der Läusealarm
Zum Inhalt:
Conni steht ein aufregender Tag bevor. Sie darf mit Mama und ihrem kleinen Bruder Jakob zum Einkaufen. Erst geht es in den Supermarkt, dann in die Drogerie und schließlich noch in einen ausländischen Gemüsemarkt. Zu Hause bemerkt Mama, daß sie das Brot vergessen hat. Also flitzt Conni nochmal schnell zur Bäckerei.
Connis Erzieherin Hanna entdeckt bei Conni und ihren Freunden Julia und Tobi Läuse. Da es nicht das erste Mal ist, daß so etwas im Kindergarten vorkommt, hat sie direkt einen Hinweiszettel parat, wie man sich nun verhalten soll. Leider hat sich auch Connis Mama schon Läuse eingefangen, aber mit Hilfe eines Spezialkamms und ein wenig Shampoo lässt sich die lästige Plage schnell beseitigen.
Zur Produktion:
Ich finde es ja nach wie vor etwas ungeschickt, die Episoden von "Meine Freundin Conni" innerhalb der regulären Serie mitlaufen zu lassen. Nur deshalb ist man auch schon bei Folge 49 angelangt, eigentlich wäre man jetzt erst bei Nummer 21. "Meine Freundin Conni" richtet sich an die kleinsten Hörer ab 3 Jahren, und dementsprechend wählt Autorin Liane Schneider auch die Themen aus.
Dieses Mal geht es um das "Abenteuer" Einkaufstour und den Läusebefall im Kindergarten. Da ich die zugehörigen Bücher nicht kenne, kann ich auch keinen Vergleich zwischen der Vorlage und dem Hörspielmanuskript von Ludger Billerbeck ziehen, aber mir scheinen alle wichtigen Aspekte enthalten zu sein.
In der ersten Geschichte begleitet der Hörer Conni beim Erwerb von Lebensmitteln und anderen Dingen. Unter anderem darf sie auch den Leergutautomaten befüllen. Dazu sei mir eine persönliche Anmerkung gestattet. So sehr ich auch die kindliche Faszination verstehen kann, so sehr nervt mich genau dieses Verhalten beim Einkaufen. Ein solcher Automat ist nun mal kein Spielzeug, und es kostet alle anderen nur unnötig Zeit. Sehr gut hat mir dagegen der Hinweis gefallen, daß man die Lebensmittel erst bezahlen muss, bevor man anfängt, sie zu konsumieren. Leider gehen hier viele Erwachsene mit schlechtem Beispiel voran. Ebenfalls interessant für Kinder ist der Besuch bei dem ausländischen Gemüsehändler, der Conni mit einem fröhlichen "Merhaba" begrüßt. Diese staunt zwar über die vielen exotischen Artikel, fremdelt aber ansonsten überhaupt nicht.
Die zweite Geschichte beinhaltet ein Ereignis, von dem wir alle möglichst verschont bleiben möchten, obwohl es manchmal beinahe unvermeidlich ist: Kopfläuse. Erfreulicherweise wird die Problematik vollkommen unaufgeregt geschildert. Connis Mama ist zwar etwas irritiert, als ihre Tochter auch bei ihr Läuse findet, bleibt aber trotzdem sachlich. Sie nimmt sich Zeit und erklärt Conni, warum man jetzt für die Haare einen speziellen Läusekamm braucht und wie man befallene Kuscheltiere wieder säubert. Besonders schön finde ich die Idee, Conni zu erzählen, daß ihr Teddy in der Tiefkühltruhe auf eine Expedition geht.
Wie schon auf dem Cover vermerkt, hat das Studio 'German Wahnsinn' Conni ein neues Titellied spendiert. Dieses ist vom Tempo her etwas langsamer gehalten, bietet so aber für die Kleinen eher die Möglichkeit zum Mitsingen. Neben dem zu Anfang und Ende eingespielten Hauptthema, gibt es auch zwischen den Szenen immer wieder kurze, lockere Melodien, die mit Gitarre, Schlagzeug und Mundharmonika intoniert werden. Bei einem Hörspiel dürfen natürlich auch die Geräusche nicht fehlen. Wie in Kinderhörspielen üblich, werden diese überschaubar gehalten, um die kleinen Hörer akustisch nicht zu überfordern. Trotzdem ist jeder Sound sorgfältig ausgesucht worden und klingt ganz wie im richtigen Leben, egal ob es sich um das fahrende Auto, die piepende Supermarktkasse oder den Staubsauger handelt.
Zu den Sprechern:
Wolf Frass(Erzähler) ist wieder einmal hervorragend als Erzähler, der seinen Text nicht nur liest, sondern aktiv "mitlebt". Er hat einfach eine besondere Begabung für die richtige Betonung, und allein damit gelingt es ihm schon, beim Hörer für die entsprechende emotionale Beteiligung zu sorgen. Ein "Glaubwürdigkeitsproblem" von Kinderserien sind häufig deren Hauptsprecher, welche über Jahre oder sogar Jahrzehnte dieselben Kinder und Jugendlichen verkörpern, obwohl sich ihre Stimmen dazu längst nicht mehr eignen. Um dies zu vermeiden, ersetzt Karussell regelmäßig Sprecher/Innen, die inzwischen zu alt für ihre Rollen klingen. So erklärt es sich auch, daß Connie hier von Pia Stepat(Conni) und nicht mehr von Lea Sprick verkörpert wird. Stepat ist aber ein sehr guter Ersatz, auch wenn sie Lea Spricks Niveau noch nicht ganz erreicht hat. Trotzdem macht es viel Spaß, sie in den Geschichten zu begleiten, was nicht zuletzt an ihrer natürlichen Art liegt. Besonders überzeugend ist sie, als es darum geht, was mit ihrem Teddy geschehen soll. Dabei geblieben ist Barbara Fenner(Mama) als Connis liebevolle Mutter, die immer genügend Zeit und Muße hat, ihrer neugierigen Tochter alle Fragen zu beantworten. Mit Vincent Richter(Jakob) wurde auch der Part von Connis kleinem Bruder neu besetzt. Zugegeben, Jonas Herrman wirkte schon etwas zu groß für die Rolle, und Richter passt da wesentlich besser, aber seine Darbietung hat mir trotzdem nicht gefallen. Irgendwie klingen seine Sätze künstlich verdreht, so als ob er es eigentlich besser könnte, aber nicht dürfte. Warum man Isabella Grothe als Connis Oma Marianne durch Irmgard Jedamzik(Oma) ersetzt hat, bleibt mir unverständlich, aber vielleicht ist das ja auf Terminschwierigkeiten oder ähnliches zurückzuführen. Jedenfalls macht ihr die Rolle hörbar Spaß, und ihre ältere Stimme passt hervorragend zu diesem Part. Emmanuelle Andersen(Supermarktfrau) ist die freundliche Ladenangestellte, Erkan Gertig(Verkäufer) der gut gelaunte ausländische Gemüseverkäufer und Alexandra Doerk(Hanne) Connis sympathische Erzieherin, die schon alles über Läuse und Nissen weiß.
In weiteren Gastrollen sind noch Mathilda Charisius(Julia), die sich vor den Läusen ekelt, und Sten Brettschneider(Tobi), der sich davor fürchtet, als Connis Kindergartenkameraden zu hören. Außerdem gibt Luise Berg(Bäckersfrau) noch ein realistisches Portrait einer aufmerksamen Verkäuferin.
Fazit:
Kurzweilige Alltagsabenteuer - kindgerecht dargeboten.
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