Zuletzt gesehener Reality-film
- mario-pana
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Airport (1970)
Genre: Katastrophenfilm
Jetzt weiß ich endlich wer für die „Unglaubliche Reise…“ Filme Pate gestanden hat. Die Zucker Brüder und Jim Abrahams haben sich hier und beim Nachfolgerfilm ja ganz schön Anregungen geholt. Wer ihre Filme zuerst gesehen hat, wie ich, wird an den ernsteren Originalen nur wenig Ernsthaftes finden. Zumindest erging es mir so, zumal die Klischeesachen das ihrige dazu beitragen.
Nun, auf den Film aufmerksam geworden bin ich durch eine Fernsehausstrahlung, die ich leider nicht ganz ansehen konnte. Außerdem fesselte mich die recht trival erzählte Geschichte nicht so sehr, denn so richtig dramatisch wird es erst in der zweiten Hälfte des Streifens. Dennoch übte Airport eine gewisse Faszination auf mich aus, weswegen ich einen erneuten Versuch starten wollte, den Film zu sehen. Mittlerweile konnte ich ja auch dem Wayne Film „Hattari!“ etwas abgewinnen und der ist noch wesentlich trivialer.
Ich bin ein großer Fan von Katastrophenfilmen. Zu diesen gehören ja nun auch die Flugzeugkatastrophenfilme, von denen ich auch schon manchen gesehen habe. Unbemerkt sogar die Nachfolger von Airport, „Giganten am Himmel“ und „Verschollen im Bermuda Dreieck“.
Covertext: Der resolute Mel Bakersfeld (Burt Lancaster) ist Manager des Lincoln International Airports, den er trotz eines über den amerikanischen Mittelwesten herziehenden Schneesturms offen halten will. Währenddessen erhält sein Schwager und Widersacher Vernon Demerst (Dean Martin), der eigentlich ins sonnige Italien will, eine unerwartete Nachricht von seiner Freundin. Außerdem erfährt er, dass der abgedrehte Betriebsleiter Guerrero (Van Heflin) den ganzen Flugverkehr durcheinander wirbelt. Und schließlich spitzt sich durch das eisige Unwetter die Situation am Flughafen immer weiter zu...
Wie gesagt die erste Hälfte des Filmes ist nach der Strandung des Flugzeuges auf dem Airport recht trivial, besitzt aber dennoch einen ganz eigenen Charme. Amüsante Auflockerung kommt dabei in Form der abgebrühten alten Dame, der man nicht zutrauen würde, dass sie mit vorliebe Blinder Passagier ist und so allerlei Tricks kennt. Gespielt wird die Figur von Helen Hayes, einer recht erfolgreichen Schauspielerin, die am Ende ihrer Karriere sogar die Rolle der Miss Marple übernehmen durfte.
Sie ist aber bei weitem nicht die einzige hochkarätige Darstellerin in dem Film, denn hier geben sich viele Superstars die Klinke in die Hand. Angefangen von Burt Lancaster, über Dean Martin, Van Heflin, Jacqueline Bisset, Maureen Stapleton bis hin zu George Kennedy.
Alle bieten sie erstklassige Leistungen nach typischen Hollywood Schema. Besonders gefallen haben mir dabei Dean Martin und Burt Lancaster, die besonders im Zusammenspiel zu Hochform auflaufen.
Die Regie von Airport geht auf das Konto von George Seaton, der mit Effekten, wie auch mit guter Inszenierung einige Erfahrung hatte. Besonders prägnante Filme könnte ich da nicht aufführen, doch das hat nichts zu heißen, da seine Arbeiten doch eher nicht in mein Interessengebiet fallen.
Die Inszenierung von Airport hat er jedenfalls gut in der Hand. Langsam aber stetig baut er die Spannung auf und führt alle Figuren sorgfältig ein. Besonders hinsichtlich der Figur des D.O. Guerrero ist ihm der dramatische Effekt gelungen. Zudem erwartet man bei Zuspitzung der Lage im Flugzeug nicht unbedingt einen solchen Ausgang. Das überraschte mich schon irgendwie und ist ein klarer Pluspunkt für den Streifen.
Die zu sehenden Effekte sind allesamt gelungen und weisen Airport klar als Big Budget Produktion aus.
Also ich hatte, entgegen meiner Erwartungen, großen Spaß an dem Film. Man sollte aber ein Faible für Hollywoodfilme haben denn sonst stößt man sich an vielen Dialogen und Handlungsszenen. Hier erlebt man das typische Rumgeschmalze und so weiter. Aber man bekommt auch ganz ordentliche Momente geboten. Hinzu gesellen sich die atmosphärisch gelungenen Effekteszenen und im weiteren Verlauf häufen sich die dramatischen Momente und auch die Spannung wird etwas angeschraubt. Zudem bekommt man noch einiges amüsantes geboten.
Ein Big Budget Katastrophenfilm, wie man ihn eben so kennt.
P.S.: Amüsantester Moment ist, wenn alle im Flugzeug sich in Position begeben und den drohenden Absturz erwarten. Einer von ihnen verliert die Nerven woraufhin ihm ein Pfarrer wie beiläufig eine Schelle verpasst. Das erinnert mich doch so sehr an die Szene aus dem Zucker Klamaukstreifen, wo Leslie Nielsen etwas ähnliches macht.
Dem Film gebe ich:
Giganten am Himmel ('Airport 1975' /1974)
Genre: Katastrophenfilm
Der zweite Airport Film lässt noch deutlichere Verbindungen zu den Klamaukstreifen der Zucker Brüder erkennen. Besonders der Strang mit dem kranken Kind und der später singenden Nonne wurde von ihnen beinahe Eins zu Eins übernommen. Das sorgt bei jenen, die den Klamaukstreifen kennen und diesen doch recht ernsthaften Streifen erleben, unweigerlich zu Belustigung. Trotz dessen ist die Szene aber dennoch arg an den Haaren herbeigezogen, so wie einiges anderes auch.
Covertext: Alptraum über den Wolken: Nach der Kollision mit einem Provatflugzeug befindet sich eine Boeing 747 führerlos in der Luft. Während die Passagiere Todesängste ausstehen, versuchen einige Mutige, die Machine zu landen...
Bei solch einem Big Budget Streifen darf eine hochkarätige Darstellerriege nicht fehlen. Und so erlebt man doch tatsächlich Charlton Heston in einer gewichtigen Rolle. Daneben sieht man noch Kaen Black, Efrem Zimbalist Jr., Linda Blair, Ed Nelson, Erik Estrada und George Kennedy.
Die Regie dieses unterhaltsamen Katastrophenfilmes übernahm Jack Smight, der zwei Jahre später den ebenfalls sehr gelungenen „Schlacht um Midway“ drehte.
Bei „Giganten am Himmel“ hatte er eine ebenso große Herausforderung, denn hier muss er recht viel mit Effekten arbeiten, um den Stoff angemessen visualisieren zu können. Zudem darf er dabei nicht die nötige Sorgfalt beim Storytelling vernachlässigen, denn sonst wird das ganze zu langweilig.
Für mein Dafürhalten hat er das ganz ordentlich gemeistert, denn langweilig wurde mir nie. Das lag wohl auch daran, dass ich mich stets amüsierte, wenn wieder eine bekannte Szene gespielt wurde, bzw. Dialoge gedroschen wurden, die Klischee beladen daherkommt.
Aber auch an Dramatik fehlt es dem Film nicht, denn einige der Piloten segnen das Zeitliche und auch danach kommt es immer wieder zu zwischenfällen.
Charlton Heston spielt dabei routiniert und auch die anderen Darsteller geben gute Leistungen zum Besten.
Alles in allem wird man angenehm kurzweilig unterhalten. Jedoch sollte man ähnlich an „Giganten am Himmel“ heran gehen, wie bei „Airport“, da Big Budget Hollywood Streifen nun mal nicht jedermanns Geschmack sind.
Dem Film gebe ich: 1/2
Verschollen im Bermuda Dreieck ('Airport 1977' / 1977)
Genre: Katastrophenfilm
Ich bin ja ein großer Fan des Bermuda Dreiecks. Dieser Flecken ist so geheimnisumwittert, dass er in der Vergangenheit stets für interessante Horror und Science Fiction Filme her halten musste.
So führte mich der Titel des dritten Airport Filmes also in die Irre, denn ich erwartete einen geheimnisvollen Horrorstreifen und keinen Katastrophenfilm.
Covertext: Ein Jumbo-Jet stürzt im berüchtigten Bermuda-Dreieck ins Meer. Nach der Wasserung bleibt zwar die Kabine des Flugzeuges weitgehend intakt, die Überlebenden jedoch müssen sich der harten Realität ihrer Situation stellen: Funkkontakt mit der Außenwelt ist nicht mehr möglich, der Sauerstoffvorrat ist begrenzt, und es kann nicht lange dauern, bis der Rumpf den Brechern nachgibt. Da die Rettungsmannschaften im falschen Teil des Ozeans nach den Vermißten suchen, sind diese auf sich gestellt und müssen versuchen, sich selbst zu retten.
Mittlerweile habe ich den Streifen schon das ein oder andere Mal gesehen und wurde stets angenehm damit unterhalten.
Wieder ist die Riege der Stars hochkarätig besetzt, mit James Stewart, Jack Lemmon, Joseph Cotton, Olivia de Havilland, Darren McGavin, Christopher Lee, Gil Gerard, Kathleen Quinlan, Robert Hooks, Robert Foxworth, M. Emmet Walsh. Kurzum, ich erlebte hier weit mehr bekannte Gesichter als in den beiden vorangegangenen Filmen.
Inszeniert hat den Katastrophenfilm diesmal Jerry Jameson, der viele Episoden von Dallas drehte, aber auch von „Die Sieben Millionen Dollar Frau“. Er war also vornehmlich fürs Fernsehen tätig und hatte nur wenige Ausflüge ins Kino. So zum Beispiel auch mit der Trashgranate „Hebt die Titanic“ den ich mir erst kürzlich wieder angesehen habe.
Die Regie von Airport 1977 meistert er solide. Die Story gibt nicht viel her, doch er macht das Angenehmste draus. Die Spannung ist gut, die Darsteller spielen ordentlich und die Effekte machen gewisse Schwächen schnell wieder wett. Sie lassen sogar einige Klischeesachen etwas vergessen und helfen auch über den ein oder anderen dämlichen Dialog.
Ich hatte jedenfalls meinen Spaß. Airport 1977 ist schwächer als seine beiden Vorgänger, doch er versteht es auf seine Weise zu unterhalten. Er ist zudem wieder voll ein Kind seiner Zeit, was ich ebenso gut finde.
Ich gebe dem Film: 1/2
Airport 1980 – Die Concorde (1979)
Genre: Katastrophenfilm
Der vierte Film wurde 1979 gedreht und kann man ebenfalls als Kind seiner Zeit betrachten. Zudem ist er unübersehbar der schlechteste Streifen der Serie.
Covertext: Ein Horror-Trip nimmt seinen Lauf, als die junge TV-Reporterin Maggie (Susan Blakely) eine Concorde Richtung Moskau besteigt. Denn an Bord befindet sich ihr Ex-Liebhaber, der skrupellose Waffenhändler Harrison (Robert Wagner). Der ist zu allem bereit und bedroht bald nicht nur Maggies Leben, sondern das aller Passagiere.
Was bitteschön soll das denn nun sein?
Da erwartet man einen unterhaltsamen Katastrophenfilm und was bekommt man zu sehen, ein seltsames Machwerk das mehr Action- als Katastrophenfilm ist und zudem einen immensen Trashanteil aufweist.
Man muss es gesehen haben um es zu glauben. Die Concorde vollführt Flugmanöver wie ein Kampfjet und fliegt sogar Loopings. So weicht man militärischen Marschflugkörpern aus und feuert sogar mit Leuchtraketen aus dem Kockpittfenster. Ja, schlimmer geht’s nimmer.
In dem von David Lowell Rich gedrehten Abenteuer tummeln sich wieder einige bekannte Gesichter. Die da wären: Sylvia Kristel, Alain Delon, Robert Wagner, George Kennedy, David Warner, Susan Blakely.
Sie müssen die blödeste Geschichte seit es Katastrophenfilme gibt, tragen und einiges an holen Dialogen dreschen. Ihr Schauspiel kann man dabei als eher durchschnittlich bezeichnen. Robert Wagner sieht man die Skrupellosigkeit nicht wirklich an. Er meint wohl mit einem emotionslosen Gesicht sein Ziel zu erreichen, was ich aber sehr dürftig finde.
Hätte Sylvia Kristel mehr von sich gezeigt, hätte der Film wenigstens noch einen Höhepunkt gehabt.
Nun, der Höhepunkt ist für viele die diese Form lieben, sicher im Trash zu sehen, denn was hier abgeht hab ich oben ja schon erwähnt. Die dafür verwendeten Effekte sind damals sicher auf der Höhe der Zeit gewesen. Sie sind aber zu offensichtlich. Es ist mit einem echten Flugzeug eben nicht hin zu bekommen, was man hier so macht.
Was ich auch blödsinnig fand ist, dass Robert Wagner im Tower seines Raketentestgeländes die Vorhänger aufreißt, so dass die Lotsen nichts mehr auf ihren Geräten erkennen können. Oder dass Alain Delon seinem Kollegen George Kennedy eine Prostituierte ohne sein Wissen andreht. Der verknallt sich in sie und berichtet sein herrliches Erlebnis seinem Kollegen. Der offeriert ihm daraufhin es sei eine Prostituierte gewesen. Jetzt hätte ich George Kennedy seinem Kollegen einen kräftigen Kinnhagen geben lassen. Doch was passiert stattdessen? Der fängt an zu grinsen und meint etwas in der Art von „Du Schweinehund, man die ging ab, hast du hervorragend ausgesucht“. Na da kann man doch nicht anders, als sich entnervt gegen die Stirn zu schlagen.
Genauso Robert Wagner. Sine Freundin ist Reporterin und bekommt Unterlagen zugesteckt, die beweisen, dass ihr Freund ein skrupelloser Waffenproduzent ist. Was macht nun Wagner, anstatt die Tante in einer ruhigen Gasse um die Ecke zu bringen versucht er das Flugzeug in dem sie durch die Gegend reist (also die Concorde) mit Hilfe seiner kürzlich entwickelten Waffe in die Luft jagen, so dass die gesamte Welt es sehen kann. Damit würde er sich doch als Waffenexperte killen, denn die Kundschaft wird meinen. „Den seinen Flugkörpern kannst du nicht vertrauen, die suchen sich gegen ihr Programmierung gern mal ein anderes Ziel“. Und wieder schlägt man sich gegen die Stirn, wegen soviel Dummheit.
Wie auch bei den schon erwähnten Manövern des Überschallpassagierflugzeuges. Alain Delon und George Kennedy erledigen einen sie angreifenden Kampfjet an und stellen dabei die Gesetze der Physik auf den Kopf.
Schaut man sie „Airport 1980 – Die Concorde“ mit den Augen eines Trashfans an, so hat man den ultimativen Spaß, denn die dämlichen Sachen hier sorgen für herzhaftes Lachen.
Erwartet man hingegen einen dramatischen Katastrophenfilm in der Form des ersten und zweiten Airport Filmes, wird man bitter enttäuscht sein. Spannung gibt’s nicht, Dramatik ist auch Fehlanzeige und die Story ist mehr als dürftig.
Einen gewissen Spaß hatte ich beim ansehen, nach anfänglicher Enttäuschung schon, doch es ist schon recht großer Blödsinn.
Ich vergebe:
Genre: Katastrophenfilm
Jetzt weiß ich endlich wer für die „Unglaubliche Reise…“ Filme Pate gestanden hat. Die Zucker Brüder und Jim Abrahams haben sich hier und beim Nachfolgerfilm ja ganz schön Anregungen geholt. Wer ihre Filme zuerst gesehen hat, wie ich, wird an den ernsteren Originalen nur wenig Ernsthaftes finden. Zumindest erging es mir so, zumal die Klischeesachen das ihrige dazu beitragen.
Nun, auf den Film aufmerksam geworden bin ich durch eine Fernsehausstrahlung, die ich leider nicht ganz ansehen konnte. Außerdem fesselte mich die recht trival erzählte Geschichte nicht so sehr, denn so richtig dramatisch wird es erst in der zweiten Hälfte des Streifens. Dennoch übte Airport eine gewisse Faszination auf mich aus, weswegen ich einen erneuten Versuch starten wollte, den Film zu sehen. Mittlerweile konnte ich ja auch dem Wayne Film „Hattari!“ etwas abgewinnen und der ist noch wesentlich trivialer.
Ich bin ein großer Fan von Katastrophenfilmen. Zu diesen gehören ja nun auch die Flugzeugkatastrophenfilme, von denen ich auch schon manchen gesehen habe. Unbemerkt sogar die Nachfolger von Airport, „Giganten am Himmel“ und „Verschollen im Bermuda Dreieck“.
Covertext: Der resolute Mel Bakersfeld (Burt Lancaster) ist Manager des Lincoln International Airports, den er trotz eines über den amerikanischen Mittelwesten herziehenden Schneesturms offen halten will. Währenddessen erhält sein Schwager und Widersacher Vernon Demerst (Dean Martin), der eigentlich ins sonnige Italien will, eine unerwartete Nachricht von seiner Freundin. Außerdem erfährt er, dass der abgedrehte Betriebsleiter Guerrero (Van Heflin) den ganzen Flugverkehr durcheinander wirbelt. Und schließlich spitzt sich durch das eisige Unwetter die Situation am Flughafen immer weiter zu...
Wie gesagt die erste Hälfte des Filmes ist nach der Strandung des Flugzeuges auf dem Airport recht trivial, besitzt aber dennoch einen ganz eigenen Charme. Amüsante Auflockerung kommt dabei in Form der abgebrühten alten Dame, der man nicht zutrauen würde, dass sie mit vorliebe Blinder Passagier ist und so allerlei Tricks kennt. Gespielt wird die Figur von Helen Hayes, einer recht erfolgreichen Schauspielerin, die am Ende ihrer Karriere sogar die Rolle der Miss Marple übernehmen durfte.
Sie ist aber bei weitem nicht die einzige hochkarätige Darstellerin in dem Film, denn hier geben sich viele Superstars die Klinke in die Hand. Angefangen von Burt Lancaster, über Dean Martin, Van Heflin, Jacqueline Bisset, Maureen Stapleton bis hin zu George Kennedy.
Alle bieten sie erstklassige Leistungen nach typischen Hollywood Schema. Besonders gefallen haben mir dabei Dean Martin und Burt Lancaster, die besonders im Zusammenspiel zu Hochform auflaufen.
Die Regie von Airport geht auf das Konto von George Seaton, der mit Effekten, wie auch mit guter Inszenierung einige Erfahrung hatte. Besonders prägnante Filme könnte ich da nicht aufführen, doch das hat nichts zu heißen, da seine Arbeiten doch eher nicht in mein Interessengebiet fallen.
Die Inszenierung von Airport hat er jedenfalls gut in der Hand. Langsam aber stetig baut er die Spannung auf und führt alle Figuren sorgfältig ein. Besonders hinsichtlich der Figur des D.O. Guerrero ist ihm der dramatische Effekt gelungen. Zudem erwartet man bei Zuspitzung der Lage im Flugzeug nicht unbedingt einen solchen Ausgang. Das überraschte mich schon irgendwie und ist ein klarer Pluspunkt für den Streifen.
Die zu sehenden Effekte sind allesamt gelungen und weisen Airport klar als Big Budget Produktion aus.
Also ich hatte, entgegen meiner Erwartungen, großen Spaß an dem Film. Man sollte aber ein Faible für Hollywoodfilme haben denn sonst stößt man sich an vielen Dialogen und Handlungsszenen. Hier erlebt man das typische Rumgeschmalze und so weiter. Aber man bekommt auch ganz ordentliche Momente geboten. Hinzu gesellen sich die atmosphärisch gelungenen Effekteszenen und im weiteren Verlauf häufen sich die dramatischen Momente und auch die Spannung wird etwas angeschraubt. Zudem bekommt man noch einiges amüsantes geboten.
Ein Big Budget Katastrophenfilm, wie man ihn eben so kennt.
P.S.: Amüsantester Moment ist, wenn alle im Flugzeug sich in Position begeben und den drohenden Absturz erwarten. Einer von ihnen verliert die Nerven woraufhin ihm ein Pfarrer wie beiläufig eine Schelle verpasst. Das erinnert mich doch so sehr an die Szene aus dem Zucker Klamaukstreifen, wo Leslie Nielsen etwas ähnliches macht.
Dem Film gebe ich:
Giganten am Himmel ('Airport 1975' /1974)
Genre: Katastrophenfilm
Der zweite Airport Film lässt noch deutlichere Verbindungen zu den Klamaukstreifen der Zucker Brüder erkennen. Besonders der Strang mit dem kranken Kind und der später singenden Nonne wurde von ihnen beinahe Eins zu Eins übernommen. Das sorgt bei jenen, die den Klamaukstreifen kennen und diesen doch recht ernsthaften Streifen erleben, unweigerlich zu Belustigung. Trotz dessen ist die Szene aber dennoch arg an den Haaren herbeigezogen, so wie einiges anderes auch.
Covertext: Alptraum über den Wolken: Nach der Kollision mit einem Provatflugzeug befindet sich eine Boeing 747 führerlos in der Luft. Während die Passagiere Todesängste ausstehen, versuchen einige Mutige, die Machine zu landen...
Bei solch einem Big Budget Streifen darf eine hochkarätige Darstellerriege nicht fehlen. Und so erlebt man doch tatsächlich Charlton Heston in einer gewichtigen Rolle. Daneben sieht man noch Kaen Black, Efrem Zimbalist Jr., Linda Blair, Ed Nelson, Erik Estrada und George Kennedy.
Die Regie dieses unterhaltsamen Katastrophenfilmes übernahm Jack Smight, der zwei Jahre später den ebenfalls sehr gelungenen „Schlacht um Midway“ drehte.
Bei „Giganten am Himmel“ hatte er eine ebenso große Herausforderung, denn hier muss er recht viel mit Effekten arbeiten, um den Stoff angemessen visualisieren zu können. Zudem darf er dabei nicht die nötige Sorgfalt beim Storytelling vernachlässigen, denn sonst wird das ganze zu langweilig.
Für mein Dafürhalten hat er das ganz ordentlich gemeistert, denn langweilig wurde mir nie. Das lag wohl auch daran, dass ich mich stets amüsierte, wenn wieder eine bekannte Szene gespielt wurde, bzw. Dialoge gedroschen wurden, die Klischee beladen daherkommt.
Aber auch an Dramatik fehlt es dem Film nicht, denn einige der Piloten segnen das Zeitliche und auch danach kommt es immer wieder zu zwischenfällen.
Charlton Heston spielt dabei routiniert und auch die anderen Darsteller geben gute Leistungen zum Besten.
Alles in allem wird man angenehm kurzweilig unterhalten. Jedoch sollte man ähnlich an „Giganten am Himmel“ heran gehen, wie bei „Airport“, da Big Budget Hollywood Streifen nun mal nicht jedermanns Geschmack sind.
Dem Film gebe ich: 1/2
Verschollen im Bermuda Dreieck ('Airport 1977' / 1977)
Genre: Katastrophenfilm
Ich bin ja ein großer Fan des Bermuda Dreiecks. Dieser Flecken ist so geheimnisumwittert, dass er in der Vergangenheit stets für interessante Horror und Science Fiction Filme her halten musste.
So führte mich der Titel des dritten Airport Filmes also in die Irre, denn ich erwartete einen geheimnisvollen Horrorstreifen und keinen Katastrophenfilm.
Covertext: Ein Jumbo-Jet stürzt im berüchtigten Bermuda-Dreieck ins Meer. Nach der Wasserung bleibt zwar die Kabine des Flugzeuges weitgehend intakt, die Überlebenden jedoch müssen sich der harten Realität ihrer Situation stellen: Funkkontakt mit der Außenwelt ist nicht mehr möglich, der Sauerstoffvorrat ist begrenzt, und es kann nicht lange dauern, bis der Rumpf den Brechern nachgibt. Da die Rettungsmannschaften im falschen Teil des Ozeans nach den Vermißten suchen, sind diese auf sich gestellt und müssen versuchen, sich selbst zu retten.
Mittlerweile habe ich den Streifen schon das ein oder andere Mal gesehen und wurde stets angenehm damit unterhalten.
Wieder ist die Riege der Stars hochkarätig besetzt, mit James Stewart, Jack Lemmon, Joseph Cotton, Olivia de Havilland, Darren McGavin, Christopher Lee, Gil Gerard, Kathleen Quinlan, Robert Hooks, Robert Foxworth, M. Emmet Walsh. Kurzum, ich erlebte hier weit mehr bekannte Gesichter als in den beiden vorangegangenen Filmen.
Inszeniert hat den Katastrophenfilm diesmal Jerry Jameson, der viele Episoden von Dallas drehte, aber auch von „Die Sieben Millionen Dollar Frau“. Er war also vornehmlich fürs Fernsehen tätig und hatte nur wenige Ausflüge ins Kino. So zum Beispiel auch mit der Trashgranate „Hebt die Titanic“ den ich mir erst kürzlich wieder angesehen habe.
Die Regie von Airport 1977 meistert er solide. Die Story gibt nicht viel her, doch er macht das Angenehmste draus. Die Spannung ist gut, die Darsteller spielen ordentlich und die Effekte machen gewisse Schwächen schnell wieder wett. Sie lassen sogar einige Klischeesachen etwas vergessen und helfen auch über den ein oder anderen dämlichen Dialog.
Ich hatte jedenfalls meinen Spaß. Airport 1977 ist schwächer als seine beiden Vorgänger, doch er versteht es auf seine Weise zu unterhalten. Er ist zudem wieder voll ein Kind seiner Zeit, was ich ebenso gut finde.
Ich gebe dem Film: 1/2
Airport 1980 – Die Concorde (1979)
Genre: Katastrophenfilm
Der vierte Film wurde 1979 gedreht und kann man ebenfalls als Kind seiner Zeit betrachten. Zudem ist er unübersehbar der schlechteste Streifen der Serie.
Covertext: Ein Horror-Trip nimmt seinen Lauf, als die junge TV-Reporterin Maggie (Susan Blakely) eine Concorde Richtung Moskau besteigt. Denn an Bord befindet sich ihr Ex-Liebhaber, der skrupellose Waffenhändler Harrison (Robert Wagner). Der ist zu allem bereit und bedroht bald nicht nur Maggies Leben, sondern das aller Passagiere.
Was bitteschön soll das denn nun sein?
Da erwartet man einen unterhaltsamen Katastrophenfilm und was bekommt man zu sehen, ein seltsames Machwerk das mehr Action- als Katastrophenfilm ist und zudem einen immensen Trashanteil aufweist.
Man muss es gesehen haben um es zu glauben. Die Concorde vollführt Flugmanöver wie ein Kampfjet und fliegt sogar Loopings. So weicht man militärischen Marschflugkörpern aus und feuert sogar mit Leuchtraketen aus dem Kockpittfenster. Ja, schlimmer geht’s nimmer.
In dem von David Lowell Rich gedrehten Abenteuer tummeln sich wieder einige bekannte Gesichter. Die da wären: Sylvia Kristel, Alain Delon, Robert Wagner, George Kennedy, David Warner, Susan Blakely.
Sie müssen die blödeste Geschichte seit es Katastrophenfilme gibt, tragen und einiges an holen Dialogen dreschen. Ihr Schauspiel kann man dabei als eher durchschnittlich bezeichnen. Robert Wagner sieht man die Skrupellosigkeit nicht wirklich an. Er meint wohl mit einem emotionslosen Gesicht sein Ziel zu erreichen, was ich aber sehr dürftig finde.
Hätte Sylvia Kristel mehr von sich gezeigt, hätte der Film wenigstens noch einen Höhepunkt gehabt.
Nun, der Höhepunkt ist für viele die diese Form lieben, sicher im Trash zu sehen, denn was hier abgeht hab ich oben ja schon erwähnt. Die dafür verwendeten Effekte sind damals sicher auf der Höhe der Zeit gewesen. Sie sind aber zu offensichtlich. Es ist mit einem echten Flugzeug eben nicht hin zu bekommen, was man hier so macht.
Was ich auch blödsinnig fand ist, dass Robert Wagner im Tower seines Raketentestgeländes die Vorhänger aufreißt, so dass die Lotsen nichts mehr auf ihren Geräten erkennen können. Oder dass Alain Delon seinem Kollegen George Kennedy eine Prostituierte ohne sein Wissen andreht. Der verknallt sich in sie und berichtet sein herrliches Erlebnis seinem Kollegen. Der offeriert ihm daraufhin es sei eine Prostituierte gewesen. Jetzt hätte ich George Kennedy seinem Kollegen einen kräftigen Kinnhagen geben lassen. Doch was passiert stattdessen? Der fängt an zu grinsen und meint etwas in der Art von „Du Schweinehund, man die ging ab, hast du hervorragend ausgesucht“. Na da kann man doch nicht anders, als sich entnervt gegen die Stirn zu schlagen.
Genauso Robert Wagner. Sine Freundin ist Reporterin und bekommt Unterlagen zugesteckt, die beweisen, dass ihr Freund ein skrupelloser Waffenproduzent ist. Was macht nun Wagner, anstatt die Tante in einer ruhigen Gasse um die Ecke zu bringen versucht er das Flugzeug in dem sie durch die Gegend reist (also die Concorde) mit Hilfe seiner kürzlich entwickelten Waffe in die Luft jagen, so dass die gesamte Welt es sehen kann. Damit würde er sich doch als Waffenexperte killen, denn die Kundschaft wird meinen. „Den seinen Flugkörpern kannst du nicht vertrauen, die suchen sich gegen ihr Programmierung gern mal ein anderes Ziel“. Und wieder schlägt man sich gegen die Stirn, wegen soviel Dummheit.
Wie auch bei den schon erwähnten Manövern des Überschallpassagierflugzeuges. Alain Delon und George Kennedy erledigen einen sie angreifenden Kampfjet an und stellen dabei die Gesetze der Physik auf den Kopf.
Schaut man sie „Airport 1980 – Die Concorde“ mit den Augen eines Trashfans an, so hat man den ultimativen Spaß, denn die dämlichen Sachen hier sorgen für herzhaftes Lachen.
Erwartet man hingegen einen dramatischen Katastrophenfilm in der Form des ersten und zweiten Airport Filmes, wird man bitter enttäuscht sein. Spannung gibt’s nicht, Dramatik ist auch Fehlanzeige und die Story ist mehr als dürftig.
Einen gewissen Spaß hatte ich beim ansehen, nach anfänglicher Enttäuschung schon, doch es ist schon recht großer Blödsinn.
Ich vergebe:
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
http://mario-panas-welt.blogspot.com/
http://dirtypictures.phpbb8.de/portal.php
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Der Mafiaboss (Italien, BRD / 1972)
(La Mala Ordina)
In einem Interview mit Mario Adorf äußerte sich der Mime zu dem Film und machte mich damit gleich neugierig. Angenehmerweise hatte New Entertainment den Streifen vor einiger Zeit auf DVD aufgelegt, womit ich eine passable Auflage bekam. Größter Kritikpunkt daran ist der neue Vorspann, der eigens für diese DVD erstellt worden zu sein scheint.
Luca Canali ein kleiner Zuhälter steht auf der Abschussliste eines großen Verbrechersyndikats. Zwei eiskalte Killer wurden aus Amerika nach Italien entsannt, um ihm eigenhändig das Lebenslicht auszublasen. Doch der kleine Gauner weiß überhaupt nicht warum. Ist er doch so ein kleines, unbedeutendes Etwas, dass gar nichts getan hat, was die Organisation zu solch einer Tat veranlassen könnte.
Auch der hiesige Gangsterboss ist mit der Situation mehr als unzufrieden, denn er lässt sich ungern in seinem eigenen Reich herumkommandieren. Kurzerhand nimmt er die Sache selbst in die Hand und drängt Canali dabei so weit in die Enge, dass dieser zur gefährlichen Bedrohung wird. Denn er ist kein dummer und wehe dem, der ihn in Rage bringt.
Fernando Di Leo drehte diesen Film als zweiten Teil einer Trilogie. Diese kann man nicht wirklich als solches bezeichnen, da sie jeweils eigenständige Streifen sind, doch verbinden sie gewisse Elemente, wie die realistische Darstellung des Gangstermilieus und gewisse Eigenschaften der Charaktere. Der erste Vertreter der Trilogie ist „Milano Kaliber 9“, der zweite der hier zugrunde liegende „Der Mafiaboss“ und der dritte „Der Teufel führt Regie“. Teil 1 und 3 wurden schon vor einiger Zeit bei Koch Media auf DVD aufgelegt und sind mittlerweile out of print. Aber zurück zum Film.
Die Hauptrolle in diesem Streifen fällt an Mario Adorf. Ursprünglich war ein anderer vorgesehen, doch da dieser eher auf eine Karriere als Sänger setzte viel der Part an den Deutschen und das kann man als glückliche Fügung sehen, denn Adorf beeindruckt durch ein ausdrucksstarkes Spiel, dass beinahe jeden anderen Star des Filmes in den Schatten stellt und das sind nicht gerade wenig.
An erster Stelle erwähnen sollte man sicherlich Woody Strode, den hünenhaften Schwarzen, der in vielen Western und anderen Filmen durch sein prägnantes Aussehen und passendes auftreten begeisterte und auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblickte. Unvergessen für mich, die Szene am Anfang von „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Der nächste im Bunde ist Henry Silva, der mit seiner steinernen Mine und dem stets ernsten, fiesen Gesichtsausdruck mit der beste Filmbösewicht ist, den ich kenne. Hier wird er leicht heruntergespielt, besitzt aber dennoch genügend Biss um zu überzeugen.
Weiter geht es mit Adolfo Celi, der als Emilio Largo aus dem James Bond Film „Feuerball“ unvergessen bleibt. Ihn erlebt man in vielen Filmen als Bösewicht, so auch in Mario Bavas „Danger: Diabolik“, mit John Phillip Law in der Titelrolle.
Die weiblichen Rollen fallen an Luciana Paluzzi, die ebenfalls in „Feuerball“ zu sehen ist und dort als bösartige Fiona Volpe schon bald das Zeitliche segnet. Und Sylvia Koscina, die hübsche Italienerin, die bis zu ihrem Tod eine sehr ansehnliche Frau war und auch hier im Film einen unschönen Tod hat. Ihr Part ist zudem recht klein geraten, was ich doch sehr bedaure.
Was „Der Mafiaboss“ neben Mario Adorfs hervorragendem Spiel auszeichnet ist zum einen die recht realistisch erscheinende Darstellung des Gangstermilieus und zum anderen das gesunde Maß an Action und Kaltblütigkeit. Wenn Celi als Gangsterboss Don Vito Tressoldi Kleinganove und Zuhälter Canali (Adorf) in absolute Rage bringt, geht der Film in eine neue Runde und wird zur gewalttätigen Rachstory.
Das ist sehr ansprechend inszeniert und hat eine starke physisch betonte Ausstrahlung. Besonders das Finale auf dem Autofriedhof weiß zu begeistern, ebenso, wie die Verfolgungsjagd davor.
Fernando Di Leo ist ein sehr unterhaltsamer Gangsterfilm gelungen, der seinem Vorgänger „Milano Kaliber 9“, in dem Mario Adorf übrigens auch mitspielte, in nichts nachsteht. Ihn vielleicht sogar übertrifft, da er doch einige namhafte Stars aufzubieten hat.
Zu erwähnen sei noch, dass Quentin Tarantino sich der Figuren von Henry Silva und Woody Strode bei einem seiner Filme annahm. Wer erinnert sich nicht an John Travolta und Samuel L. Jackson in „Pulp Fiction“.
Wertung:
Ein Wort zur DVD
New Entertainment hat den Film in ungeschnittener Form auf DVD herausgebracht und zwar in einer Hartbox mit zwei verschiedenen Covermotiven. Hier finde ich Cover B wesentlich ansprechender, konnte aber nur Cover A bekommen, das eine Abbildung von Mario Adorf bietet. Es ist vielleicht passender, aber ich find das zweite ansprechender, denn gezeichnete Cover find ich bei solchen Klassikern immer besser.
Was mich persönlich sehr stört ist der neue Vorspann, der so aussieht, als sei er von New Entertainment selbst erstellt worden. Das zwar in recht ansprechender Art, doch hätte ich den originalen lieber gehabt. Diesen kann man in kleinen Teilen bei der zusätzlich aufgespielten Super8 Fassung sehen. Abgesehen von diesem Manko kann man mit der Bildqualität ansonsten sehr zufrieden sein, denn das Bild ist recht scharf und bietet satte Farben.
Ein weiterer Kritikpunkt fällt an den deutschen Ton. Anscheinen um das Rauschen u unterdrücken hat man es mit Filtern bearbeitet. Dabei herausgekommen ist ein recht blechern klingender Ton, was zuweilen doch etwas störend auffällt. Zudem ist die Synchronisation nicht durchgehend deutsch. Die zusätzlichen Szenen hat man im englischen Ton belassen und hier deutsche Untertitel genommen. Diese sind ein weiterer Schwachpunkt, denn derjenige, der die erstellt hat scheint keine Ahnung gehabt zu haben. Zum einen kommen sie zu früh, verschwinden viel zu zeitig und können dadurch nicht flüssig gelesen werden. Dabei treten auch einige Fehler auf. So hätte man sicherlich einige Sätze vereinfachen können und somit eine Stelle, wo ganze drei Zeilen eingeblendet werden verhindert. Wer die in 3 Sekunden lesen kann ist wirklich gut, denn so lang bleiben sie in etwa im Bild. Dadurch wurden für mich diese Passagen zur Farce.
Abgesehen von diesen Kritikpunkten kann man mit dem Rest ganz zufrieden sein. Die Extras sind solide und besonders die Textinfos von Michael Püttmann sind ungemein informativ.
Alles in allem enttäuschte mich die DVD Auflage aber, denn in meinen Augen wurde schlampig gearbeitet. Hätte man mehr Sorgfalt wallten lassen hätte man den Fans eine ansprechendere Scheibe bieten können. Schade.
(La Mala Ordina)
In einem Interview mit Mario Adorf äußerte sich der Mime zu dem Film und machte mich damit gleich neugierig. Angenehmerweise hatte New Entertainment den Streifen vor einiger Zeit auf DVD aufgelegt, womit ich eine passable Auflage bekam. Größter Kritikpunkt daran ist der neue Vorspann, der eigens für diese DVD erstellt worden zu sein scheint.
Luca Canali ein kleiner Zuhälter steht auf der Abschussliste eines großen Verbrechersyndikats. Zwei eiskalte Killer wurden aus Amerika nach Italien entsannt, um ihm eigenhändig das Lebenslicht auszublasen. Doch der kleine Gauner weiß überhaupt nicht warum. Ist er doch so ein kleines, unbedeutendes Etwas, dass gar nichts getan hat, was die Organisation zu solch einer Tat veranlassen könnte.
Auch der hiesige Gangsterboss ist mit der Situation mehr als unzufrieden, denn er lässt sich ungern in seinem eigenen Reich herumkommandieren. Kurzerhand nimmt er die Sache selbst in die Hand und drängt Canali dabei so weit in die Enge, dass dieser zur gefährlichen Bedrohung wird. Denn er ist kein dummer und wehe dem, der ihn in Rage bringt.
Fernando Di Leo drehte diesen Film als zweiten Teil einer Trilogie. Diese kann man nicht wirklich als solches bezeichnen, da sie jeweils eigenständige Streifen sind, doch verbinden sie gewisse Elemente, wie die realistische Darstellung des Gangstermilieus und gewisse Eigenschaften der Charaktere. Der erste Vertreter der Trilogie ist „Milano Kaliber 9“, der zweite der hier zugrunde liegende „Der Mafiaboss“ und der dritte „Der Teufel führt Regie“. Teil 1 und 3 wurden schon vor einiger Zeit bei Koch Media auf DVD aufgelegt und sind mittlerweile out of print. Aber zurück zum Film.
Die Hauptrolle in diesem Streifen fällt an Mario Adorf. Ursprünglich war ein anderer vorgesehen, doch da dieser eher auf eine Karriere als Sänger setzte viel der Part an den Deutschen und das kann man als glückliche Fügung sehen, denn Adorf beeindruckt durch ein ausdrucksstarkes Spiel, dass beinahe jeden anderen Star des Filmes in den Schatten stellt und das sind nicht gerade wenig.
An erster Stelle erwähnen sollte man sicherlich Woody Strode, den hünenhaften Schwarzen, der in vielen Western und anderen Filmen durch sein prägnantes Aussehen und passendes auftreten begeisterte und auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblickte. Unvergessen für mich, die Szene am Anfang von „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Der nächste im Bunde ist Henry Silva, der mit seiner steinernen Mine und dem stets ernsten, fiesen Gesichtsausdruck mit der beste Filmbösewicht ist, den ich kenne. Hier wird er leicht heruntergespielt, besitzt aber dennoch genügend Biss um zu überzeugen.
Weiter geht es mit Adolfo Celi, der als Emilio Largo aus dem James Bond Film „Feuerball“ unvergessen bleibt. Ihn erlebt man in vielen Filmen als Bösewicht, so auch in Mario Bavas „Danger: Diabolik“, mit John Phillip Law in der Titelrolle.
Die weiblichen Rollen fallen an Luciana Paluzzi, die ebenfalls in „Feuerball“ zu sehen ist und dort als bösartige Fiona Volpe schon bald das Zeitliche segnet. Und Sylvia Koscina, die hübsche Italienerin, die bis zu ihrem Tod eine sehr ansehnliche Frau war und auch hier im Film einen unschönen Tod hat. Ihr Part ist zudem recht klein geraten, was ich doch sehr bedaure.
Was „Der Mafiaboss“ neben Mario Adorfs hervorragendem Spiel auszeichnet ist zum einen die recht realistisch erscheinende Darstellung des Gangstermilieus und zum anderen das gesunde Maß an Action und Kaltblütigkeit. Wenn Celi als Gangsterboss Don Vito Tressoldi Kleinganove und Zuhälter Canali (Adorf) in absolute Rage bringt, geht der Film in eine neue Runde und wird zur gewalttätigen Rachstory.
Das ist sehr ansprechend inszeniert und hat eine starke physisch betonte Ausstrahlung. Besonders das Finale auf dem Autofriedhof weiß zu begeistern, ebenso, wie die Verfolgungsjagd davor.
Fernando Di Leo ist ein sehr unterhaltsamer Gangsterfilm gelungen, der seinem Vorgänger „Milano Kaliber 9“, in dem Mario Adorf übrigens auch mitspielte, in nichts nachsteht. Ihn vielleicht sogar übertrifft, da er doch einige namhafte Stars aufzubieten hat.
Zu erwähnen sei noch, dass Quentin Tarantino sich der Figuren von Henry Silva und Woody Strode bei einem seiner Filme annahm. Wer erinnert sich nicht an John Travolta und Samuel L. Jackson in „Pulp Fiction“.
Wertung:
Ein Wort zur DVD
New Entertainment hat den Film in ungeschnittener Form auf DVD herausgebracht und zwar in einer Hartbox mit zwei verschiedenen Covermotiven. Hier finde ich Cover B wesentlich ansprechender, konnte aber nur Cover A bekommen, das eine Abbildung von Mario Adorf bietet. Es ist vielleicht passender, aber ich find das zweite ansprechender, denn gezeichnete Cover find ich bei solchen Klassikern immer besser.
Was mich persönlich sehr stört ist der neue Vorspann, der so aussieht, als sei er von New Entertainment selbst erstellt worden. Das zwar in recht ansprechender Art, doch hätte ich den originalen lieber gehabt. Diesen kann man in kleinen Teilen bei der zusätzlich aufgespielten Super8 Fassung sehen. Abgesehen von diesem Manko kann man mit der Bildqualität ansonsten sehr zufrieden sein, denn das Bild ist recht scharf und bietet satte Farben.
Ein weiterer Kritikpunkt fällt an den deutschen Ton. Anscheinen um das Rauschen u unterdrücken hat man es mit Filtern bearbeitet. Dabei herausgekommen ist ein recht blechern klingender Ton, was zuweilen doch etwas störend auffällt. Zudem ist die Synchronisation nicht durchgehend deutsch. Die zusätzlichen Szenen hat man im englischen Ton belassen und hier deutsche Untertitel genommen. Diese sind ein weiterer Schwachpunkt, denn derjenige, der die erstellt hat scheint keine Ahnung gehabt zu haben. Zum einen kommen sie zu früh, verschwinden viel zu zeitig und können dadurch nicht flüssig gelesen werden. Dabei treten auch einige Fehler auf. So hätte man sicherlich einige Sätze vereinfachen können und somit eine Stelle, wo ganze drei Zeilen eingeblendet werden verhindert. Wer die in 3 Sekunden lesen kann ist wirklich gut, denn so lang bleiben sie in etwa im Bild. Dadurch wurden für mich diese Passagen zur Farce.
Abgesehen von diesen Kritikpunkten kann man mit dem Rest ganz zufrieden sein. Die Extras sind solide und besonders die Textinfos von Michael Püttmann sind ungemein informativ.
Alles in allem enttäuschte mich die DVD Auflage aber, denn in meinen Augen wurde schlampig gearbeitet. Hätte man mehr Sorgfalt wallten lassen hätte man den Fans eine ansprechendere Scheibe bieten können. Schade.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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JFK - Tatort Dallas
Die wahre Geschichte des Staatsanwalts Jim Garrison, welcher 1966 den Fall des Attentats auf John F. Kennedy von 1963 wieder aufrollt und Spuren einer Verschwörung entdeckt. Der Film von Oliver Stone basiert auf den Büchern "Crossfire: The Plot that killed Kennedy" von Jim Marrs und "On the Trail of the Assassin" vom wahren Jim Garrison und erzählt die Geschichte mitreißend und trotz seiner Länge von 189 Minuten ohne auch nur eine einzige Länge, was zum Einen an der packenden Geschichte (und ihre historische Bedeutung), zum Anderen an Stones Regie und der unglaublich guten und engagierten Besetzung liegt. Dieser Film ist wohl der Höhepunkt von Oliver Stones Karriere gewesen, und einer der wichtigsten Filme der letzten 20 Jahre.
Die wahre Geschichte des Staatsanwalts Jim Garrison, welcher 1966 den Fall des Attentats auf John F. Kennedy von 1963 wieder aufrollt und Spuren einer Verschwörung entdeckt. Der Film von Oliver Stone basiert auf den Büchern "Crossfire: The Plot that killed Kennedy" von Jim Marrs und "On the Trail of the Assassin" vom wahren Jim Garrison und erzählt die Geschichte mitreißend und trotz seiner Länge von 189 Minuten ohne auch nur eine einzige Länge, was zum Einen an der packenden Geschichte (und ihre historische Bedeutung), zum Anderen an Stones Regie und der unglaublich guten und engagierten Besetzung liegt. Dieser Film ist wohl der Höhepunkt von Oliver Stones Karriere gewesen, und einer der wichtigsten Filme der letzten 20 Jahre.
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Auch ich finde den Film unheimlich spannend und sehr unterhaltsam.
Durch gewisse Fakten, die ich in den letzten beiden Jahren aber erhalten habe, hat er etwas an Gehalt bei mir eingebüßt. Ich hab das Ganze seinerzeit doch zu sehr für wahr genommen, als das tatsächlich der Fall ist.
Um das Publikum zu unterhalten war es aber auch sicher notwendig diese Veränderungen vorzunehmen, schließlich ist es letztendlich ja ein Kinofilm und kein wahrheitsgetreues Dokument. Und wie gesagt basiert er ja auf den genannten Büchern.
Trotz dessen ist JFK für mich nach wie vor einer der spannendsten Polit-Thriller die ich kenne und wahrlich Oliver Stones Karrierehöhepunkt, das würde ich unterstreichen.
Durch gewisse Fakten, die ich in den letzten beiden Jahren aber erhalten habe, hat er etwas an Gehalt bei mir eingebüßt. Ich hab das Ganze seinerzeit doch zu sehr für wahr genommen, als das tatsächlich der Fall ist.
Um das Publikum zu unterhalten war es aber auch sicher notwendig diese Veränderungen vorzunehmen, schließlich ist es letztendlich ja ein Kinofilm und kein wahrheitsgetreues Dokument. Und wie gesagt basiert er ja auf den genannten Büchern.
Trotz dessen ist JFK für mich nach wie vor einer der spannendsten Polit-Thriller die ich kenne und wahrlich Oliver Stones Karrierehöhepunkt, das würde ich unterstreichen.
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The Bank Job (2007)
Bester Film des Jahres (bisher). Basierend auf einer wahren Geschichte begibt sich der Zuschauer auf eine Zeitreise in die 1970er Jahre und begleitet einige Kleinganoven, wie sie den Coup ihres Lebens abziehen... nur um dann festzustellen, dass sie weit mehr abgebissen haben, als sie schlucken können. Jason THE TRANSPORTER Statham spielt die Hauptrolle, und der Mann beweist in einigen Momenten tatsächlich, dass er schauspielerisch einiges drauf hat. Ein spannender, mitreißender und hochdramatischer Thriller, der jegliche vordergründige Action zugunsten der Geschichte und der Charaktere opfert. Und gerade das macht ihn so erfrischend gut. (1/2)
Bester Film des Jahres (bisher). Basierend auf einer wahren Geschichte begibt sich der Zuschauer auf eine Zeitreise in die 1970er Jahre und begleitet einige Kleinganoven, wie sie den Coup ihres Lebens abziehen... nur um dann festzustellen, dass sie weit mehr abgebissen haben, als sie schlucken können. Jason THE TRANSPORTER Statham spielt die Hauptrolle, und der Mann beweist in einigen Momenten tatsächlich, dass er schauspielerisch einiges drauf hat. Ein spannender, mitreißender und hochdramatischer Thriller, der jegliche vordergründige Action zugunsten der Geschichte und der Charaktere opfert. Und gerade das macht ihn so erfrischend gut. (1/2)
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!
More than 90 Reviews! Mafia vs. Ninja, Zombie vs Ninja, Vampire Raiders: Ninja Queen, Ninja in the Dragon's Den...
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- Gezora
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Die blaue Grenze (2004) (1/2)
Ebenso gemächlicher wie melancholischer Film um die Liebe und den Tod, zwei der großen Grundkonstanten des menschlichen Lebens, der auf sehr lyrische Weise in wunderschönen Bildern erzählt wird und nebenbei auch durch seinen skurrilen Humor zu gefallen weiß. Eine der kleinen Blüten des deutschen Kinos, die in den letzten Jahren zwar immer mal wieder am Wegesrand erscheinen, jedoch allem Anschein nach nur von einer Minderheit wahrgenommen werden.
Gruß
Gezora
Ebenso gemächlicher wie melancholischer Film um die Liebe und den Tod, zwei der großen Grundkonstanten des menschlichen Lebens, der auf sehr lyrische Weise in wunderschönen Bildern erzählt wird und nebenbei auch durch seinen skurrilen Humor zu gefallen weiß. Eine der kleinen Blüten des deutschen Kinos, die in den letzten Jahren zwar immer mal wieder am Wegesrand erscheinen, jedoch allem Anschein nach nur von einer Minderheit wahrgenommen werden.
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Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
- Kai "the spy"
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Der Hexer
Fuchsberger und Drache in ein und demselben Wallace-Streifen?! Was kann da noch groß schiefgehen? Der legendäre Vigilant, der Hexer, kehrt heimlich nach London zurück, um den Mord an seiner Schwester zu rächen. Scotland Yard ist ihm dabei natürlich auf der Spur. Der Film macht sehr großen Spaß, da auch sehr viel Wert auf Humor gelegt wurde. So können Sprüche wie "Das ist vielleicht illegal, aber noch kein Verbrechen" wunderbar amüsieren.
Das indische Tuch
Mein absoluter Favorit unter den Wallace-Filmen! Eine Sippe soll ein hohes Sümmchen erben, doch vorher müssen die sich nicht ausstehenden Verwandten eine Woche im Familienanwesen verbringen. Doch bald wird das erste Clanmitglied mit einem Tuch erwürgt.
Viel schwarzer Humor, skurille Charaktere und eine spannende Handlung begeistern mich immer wieder. Besonders beeindruckend ist hier Hans Clarin als junger Erbe, der völlig in seiner eigenen, vom Klavierspiel bestimmten Welt lebt.
Fuchsberger und Drache in ein und demselben Wallace-Streifen?! Was kann da noch groß schiefgehen? Der legendäre Vigilant, der Hexer, kehrt heimlich nach London zurück, um den Mord an seiner Schwester zu rächen. Scotland Yard ist ihm dabei natürlich auf der Spur. Der Film macht sehr großen Spaß, da auch sehr viel Wert auf Humor gelegt wurde. So können Sprüche wie "Das ist vielleicht illegal, aber noch kein Verbrechen" wunderbar amüsieren.
Das indische Tuch
Mein absoluter Favorit unter den Wallace-Filmen! Eine Sippe soll ein hohes Sümmchen erben, doch vorher müssen die sich nicht ausstehenden Verwandten eine Woche im Familienanwesen verbringen. Doch bald wird das erste Clanmitglied mit einem Tuch erwürgt.
Viel schwarzer Humor, skurille Charaktere und eine spannende Handlung begeistern mich immer wieder. Besonders beeindruckend ist hier Hans Clarin als junger Erbe, der völlig in seiner eigenen, vom Klavierspiel bestimmten Welt lebt.
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[quote="Kai "the spy""]So können Sprüche wie "Das ist vielleicht illegal, aber noch kein Verbrechen" wunderbar amüsieren.[/quote]
Den fand ich auch köstlich! Musste übrigens zu meiner Überraschung feststellen, dass ich den Film tatsächlich noch gar nicht kannte. Bisher dachte ich eigentlich immer, ich hätte jeden der Edgar Wallace-Film irgendwann in meinem Leben schon einmal gesehen. In meinen Augen keiner der Höhepunkte der Reihe, aber auf jeden Fall solide deutsche 60er Jahre-Kinounterhaltung.
Gruß
Gezora
Den fand ich auch köstlich! Musste übrigens zu meiner Überraschung feststellen, dass ich den Film tatsächlich noch gar nicht kannte. Bisher dachte ich eigentlich immer, ich hätte jeden der Edgar Wallace-Film irgendwann in meinem Leben schon einmal gesehen. In meinen Augen keiner der Höhepunkte der Reihe, aber auf jeden Fall solide deutsche 60er Jahre-Kinounterhaltung.
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Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
"Das Testament des Dr. Mabuse" firmiert offziell als Fortsetzung des 1922 unter der Ägide von Fritz Lang entstandenen zweiteiligen Spielfilms "Dr. Mabuse, der Spieler". Er könnte aber ebensogut als zweiter Teil einer Kommissar-Lohmann-Reihe gelten, als deren erster Teil dann der unmittelbare Vorgänger in der langschen Filmographie, "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", zu betrachten wäre, mit dem er nicht nur im Hinblick auf die zwar gestellte, jedoch nicht beantwortete Frage nach den Prinzipen von Schuld und Verantwortung einige Ähnlichkeiten aufweist.
Der Film versteht zwar schon allein durch seine Geschichte um den genialen Superschurken, der mittels seiner telepathischen Fähigkeiten versucht, aus seiner Zelle in einer Nervenheilanstalt heraus eine "Herrschaft des Verbrechens" einzurichten, durchaus zu fesseln, besticht aber vor allen Dingen durch ausgeklügelte Inszenierung und den geradezu erstaunlich souveränen Umgang mit den Möglichkeiten des damals noch jungen Mediums des Tonfilms. Manche von Langs Regieeinfällen könnten bei einem Publikum, das mit Klassikern wie diesem nicht vertraut ist, sicherlich auch im aktuellen Millennium als modern durchgehen.
"Das Testament des Dr. Mabuse" wirkt auch 75 Jahre nach seiner Entstehung immer noch düster und verstörend. So nimmt es kein Wunder, dass die gerade an Macht gekommenen und daher sicherlich um eine Atmosphäre der Zuversicht bemühten Nationalsozialisten den Film - ob sie nun die Einrichtung der "Herrschaft des Verbrechens" als mögliche Parabel auf ihren eigenen Aufstieg wahrnahmen oder nicht - verbieten ließen. Gerade vor diesem Hintergrund kann man in diesem Film aus der heutigen Perspektive vielleicht so etwas wie die letzte Blüte des goldenen Zeitalters des deutschen Films sehen.
Gruß
Gezora
"Das Testament des Dr. Mabuse" firmiert offziell als Fortsetzung des 1922 unter der Ägide von Fritz Lang entstandenen zweiteiligen Spielfilms "Dr. Mabuse, der Spieler". Er könnte aber ebensogut als zweiter Teil einer Kommissar-Lohmann-Reihe gelten, als deren erster Teil dann der unmittelbare Vorgänger in der langschen Filmographie, "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", zu betrachten wäre, mit dem er nicht nur im Hinblick auf die zwar gestellte, jedoch nicht beantwortete Frage nach den Prinzipen von Schuld und Verantwortung einige Ähnlichkeiten aufweist.
Der Film versteht zwar schon allein durch seine Geschichte um den genialen Superschurken, der mittels seiner telepathischen Fähigkeiten versucht, aus seiner Zelle in einer Nervenheilanstalt heraus eine "Herrschaft des Verbrechens" einzurichten, durchaus zu fesseln, besticht aber vor allen Dingen durch ausgeklügelte Inszenierung und den geradezu erstaunlich souveränen Umgang mit den Möglichkeiten des damals noch jungen Mediums des Tonfilms. Manche von Langs Regieeinfällen könnten bei einem Publikum, das mit Klassikern wie diesem nicht vertraut ist, sicherlich auch im aktuellen Millennium als modern durchgehen.
"Das Testament des Dr. Mabuse" wirkt auch 75 Jahre nach seiner Entstehung immer noch düster und verstörend. So nimmt es kein Wunder, dass die gerade an Macht gekommenen und daher sicherlich um eine Atmosphäre der Zuversicht bemühten Nationalsozialisten den Film - ob sie nun die Einrichtung der "Herrschaft des Verbrechens" als mögliche Parabel auf ihren eigenen Aufstieg wahrnahmen oder nicht - verbieten ließen. Gerade vor diesem Hintergrund kann man in diesem Film aus der heutigen Perspektive vielleicht so etwas wie die letzte Blüte des goldenen Zeitalters des deutschen Films sehen.
Gruß
Gezora
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
Auf jeden Fall Gezora. "Das Testament des Dr. Mabuse" zählt bis heute zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Und in meinen Augen ist er immer noch einer der fünf besten Filme, die jemals in Deutschland gedreht wurden
Freut mich das den auch noch andere zu schätzen wissen.
Schon alleine die Anfangseinstellung ist eine fabelhafte Perle der Filmkunst!
Freut mich das den auch noch andere zu schätzen wissen.
Schon alleine die Anfangseinstellung ist eine fabelhafte Perle der Filmkunst!
- Joan_Landor
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Den Anfang fand ich noch sehr "stummfilmig" mit der ausgeprägten Mimik. Überhaupt scheinen nicht alle Schauspieler in dem Film dem Stummfilm so ganz entwachsen zu sein.
Aber ich mag das ja sehr.
Aber auch die Übergänge sind ja ganz erstaunlich. Als das Ticken der Bombe in das Aufschlagen eines Frühstückseis übergegangen ist, konnte ich’s kaum glauben. Irre, wie früh Lang es verstand, virtuos alle Möglichkeiten des Tonfilms zu nutzen.
Aber ich mag das ja sehr.
Aber auch die Übergänge sind ja ganz erstaunlich. Als das Ticken der Bombe in das Aufschlagen eines Frühstückseis übergegangen ist, konnte ich’s kaum glauben. Irre, wie früh Lang es verstand, virtuos alle Möglichkeiten des Tonfilms zu nutzen.
Allerdings. Auch nach all der Zeit erkennt man einen Lang-Film, durchaus noch. Leider hat Lang meiner Meinung nach in Amerika doch erheblich nachgelassen. Zwar nicht was seine künstlerischen Fähigkeiten angeht, aber eben in der Qualität der Filme. Mag aber auch an den Rahmenbedingungen gelegen haben.wie früh Lang es verstand, virtuos alle Möglichkeiten des Tonfilms zu nutzen.
Hier mal ein Bildchen von Mabuse, damit jeder sehen kann, wer uns hier so begeistert.
Übrigens denke ich, dess der Film durchaus im Bereich Fantasy besser aufgehoben wär.
Immerhin kann Mabuse ja anderen Mensch kraft seiner Gedanken seinen eigenen Willen aufzwingen. Zu dem ist er auch noch befähigt seine Persönlichkeit/Seele in die Körper anderer zu transformieren.
Durchaus ungewöhnlich; und beides Attribute die ihn doch in die Liga der Superschurken katapulltieren
Möchte auch noch anmerken, dass es demnächst einen neuen Mabusefilm geben wird
Wurde ja auch Zeit. So viele Ur-Deutsche Filmfiguren haben wir ja nun auch nicht. Mich hat es eh gewundert, warum man aus dem so lange nichts gemacht hat.
Wär doch auch was für den "Tatort" aus Berlin.
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- Diamond Kongulaner
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Übrigens denke ich, dess der Film durchaus im Bereich Fantasy besser aufgehoben wär.
Bin deiner Meinung. Die Stummfilme wären in diesem Thread eher akzeptabel gewesen. Die imdb listet ihn u.a. als Horror und Mystery-Thriller. Gezora sieht das vermutlich anders.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
- Gezora
- Kongulaner
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Ich habe eigentlich eher geschwankt, ob ich den Film nun hier oder lieber im Science-Fiction und Fantasy-Bereich listen sollte. Leztendlich erschien mir das Fantasy-Element jedoch eher gering. Es geht meines Erachents aus Handlung und Inszenierung noch nicht einmal klar hervor, ob Mabuse Dr. Braun nun tatsächlich auf übernatürliche Weise übernimmt oder dieser lediglich über seine intensive Beschäftigung mit den Aufzeichungen seines prominenten Patienten dem Wahn verfällt (eine Ambivalenz, die dem Film für meinen Geschmack einen besondern Reiz verleiht). Daher habe ich mich schließlich daran orientiert, dass das "Testament" trotz seiner Mystery-Elemente formal in erster Linie ein Kriminalfilm ist.Harryzilla hat geschrieben:Gezora sieht das vermutlich anders.
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
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- Diamond Kongulaner
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- Der_Milchtrinker
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Reif für die Insel
Hmmm, wusste nicht so recht wo ich das posten soll, nun gut. Wollte euch mal eine meiner Lieblingsserien/-dokumentationen vorstellen. Ihr Name lautet: Reif für die Insel (Orig. "Île était une fois")
Es geht darum, dass ein französicher Aussteiger namens Antoine alle Inseln der Welt besucht. Meistens tut er dies mit seinem Katamaran "Banana Split" und wie es sich für einen echten Aussteiger gehört hat Antoine einen langen Bart und lange Zotteln. Er ist ein unheimlich sympathischer "Moderator" und versteht sich auf Anhieb mit den meisten Bewohnern der Inseln. Hab die Sendung oft geschaut und dabei starkes Fernweh bekommen. Die Sendung lief früher auf "Terranova", ein kleiner Dokumentationskanal, ob die Sendung noch ausgestrahlt wird, weiss ich momentan nicht, weiss nur das Terranova 2007 den Sendebetrieb eingestellt hat. Vielleicht hat ja auch jemand anderes die Serie mal geschaut.
Hier der Link zur Seite von Antoine:
http://www.antoine.tv/
Gruß vom Milchtrinker
Es geht darum, dass ein französicher Aussteiger namens Antoine alle Inseln der Welt besucht. Meistens tut er dies mit seinem Katamaran "Banana Split" und wie es sich für einen echten Aussteiger gehört hat Antoine einen langen Bart und lange Zotteln. Er ist ein unheimlich sympathischer "Moderator" und versteht sich auf Anhieb mit den meisten Bewohnern der Inseln. Hab die Sendung oft geschaut und dabei starkes Fernweh bekommen. Die Sendung lief früher auf "Terranova", ein kleiner Dokumentationskanal, ob die Sendung noch ausgestrahlt wird, weiss ich momentan nicht, weiss nur das Terranova 2007 den Sendebetrieb eingestellt hat. Vielleicht hat ja auch jemand anderes die Serie mal geschaut.
Hier der Link zur Seite von Antoine:
http://www.antoine.tv/
Gruß vom Milchtrinker
FSK 12 heißt: Der Gute bekommt das Mädchen
FSK 16 heißt: Der Böse bekommt das Mädchen
FSK 18 heißt: JEDER bekommt das Mädchen
FSK 16 heißt: Der Böse bekommt das Mädchen
FSK 18 heißt: JEDER bekommt das Mädchen
- mario-pana
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- Registriert: Di 27.06.2006, 17:58
Der längste Tag (USA / 1962)
(The Longest Day)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=nqFn_pM5 ... re=related
Über Kriegsfilme zu reden fällt mir in gewissen Bereichen schwer, da es mich stets mit meinem Unvermögen konfrontiert mir Jahreszahlen, Daten und bestimmte Geschehensabläufe zu merken. Ich weiß nicht, ob das an Desinteresse liegt. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn Geschichte ist ein sehr interessantes Fach.
Eine Inhaltsangabe zum Film „DER LÄNGSTE TAG“ abzugeben ist einfach, denn es geht kurz gesagt um den D-Day, die Landung in der Alliierten in der Normandie. Ein Ereignis, dass den landenden Truppen einige herbe Verluste einbrachte, aber auch die Deutschen in die Defensive drückte.
Mir das Ereignis mit dem Hammer eingetrichtert hat Stephen Spielberg mit seinem Film „DER SOLDAT JAMES RYAN“. In heftigen Bildern visualisierte er die Landung der Truppen. Was er aber nicht zeigte, waren die Ereignisse die zuvor einhergingen, wie etwa die Landung der Fallschirmtruppen und die Planungen der Verantwortlichen, sowie das Verhalten der Deutschen gegenüber der sich anbahnenden Invasion.
Drei Regisseure realisierten das Mammutprojekt, welches die Geschehnisse allumfassend einfangen sollte. Ihnen fiel dabei jeweils eine Nationalität zu. So inszenierte Bernhard Wicki die Szenen mit den Deutschen und konnte schon 1954 mit „DIE LETZTE BRÜCKE“ zeigen, dass er es versteht einen guten Kriegsfilm zu drehen.
Die britischen Szenen drehte Ken Annakin. Er war ebenso ein guter Regisseur, der einige Jahre später einen weiteren Kriegsfilm drehte.
Die amerikanischen Szenen drehte dann Andrew Marton, der seines Zeichens ein hervorragender Inszenator war und sehr gut packendes Kino erstehen lassen konnte. Er rundete das Trio ab, das eigentlich ein Quadro war (oder wie so was heißt), denn Produzent Darryl F. Zanuck fuhrwerkte seinerseits mit drinnen herum. Vielleicht war er es ja, der einige amerikanische Szenen verwässerte.
Was ich den DVD Veröffentlichungen des Filmes ankreiden muss, ist, dass hier stets drei Stars abgebildet werden. Robert Mitchum, Henry Fonda und John ‚the Duke’ Wayne. Mag sein, dass dies die größten Stars des Filmes sind, doch falscher kann eine Darstellung nicht sein. Keinem zu sehenden Star kommt in irgendeiner Form ein Sonderfokus zu. Vielmehr sind sie Mitglieder eines riesigen Ensembles dessen Filmische Verdienste hier aufzuzählen den Rahmen eindeutig sprengen würde. Um aber eine Vorstellung zu geben seien sie mal kurz erwähnt. Auf Seiten der Deutschen sieht man, Gert Fröbe, Curt Jürgens, Dietmar Schönher, Hans Christian Blech, Werner Hinz, Paul Hartmann, Karl John und der unvergleichliche Heinz Reincke. Auf der Seite der Franzosen, Meisterkomiker Bourvil. Auf seiten der englisch sprachigen, Robert Mitchum, John Wayne, Henry Fonda, Red Buttons, Rod Steiger, Sean Connery, Roddy McDowall, Robert Ryan, Robert Wagner, Richard Burton, Ray Danton, Jeffrey Hunter, Mell Ferrer, Leo Genn, John Gregson, George Segal, Peter van Eyck, Richard Wattis.
Man sieht, die Liste der Top Stars ist lang. Doch die allein machen noch keinen guten Film. Sie sind jedoch ein Grund, weswegen sich viele den Film ansehen. Einfach um ihren Liebling zu sehen, oder einfach nur um das Staraufgebot zu bewundern.
Für mein Dafürhalten ist es nicht ganz gelungen „THE LONGEST DAY“ die passende Wirkung zu verleihen, da man besonders in den amerikanischen Szenen zu sehr auf heroisches Gehabe und Propagandistisches zurückgriff. Besonders bei den Figuren von Robert Mitchum, John Wayne und Henry Fonda würde ich das unterstreichen wollen. Aber auch der Satz des noch weitgehend unbekannten Sean Connery (er feuerte im selben Jahr seinen Einstand als James Bond) ist nicht gerade intelligent. Und Red Button verkommt zur Witzfigur, was seinem darstellerischen Können durchaus zugute kommt, die Ernsthaftigkeit aus dem Film jedoch etwas herauswischt.
Gelungener sind ist da die Inszenierung von Bernard Wicki, die wirklich eindrucksvoll die Ereignisse von deutscher Seite beleuchtet. Dem Regisseur ist hier ein klares Plus zuzugestehen. Leistungsmäßig sticht mir da Heinz Reincke hervor, der am Telefonhöhrer herrliche Gefühlsausbrüche zeigt und für mich im übrigen Sympathieträger Nummer 1 ist. Genauso versteht es Curd Jürgens aufzufallen, wie ebenso Gerd Fröbe und Dietmar Schönher.
Was „DER LÄNGSTE TAG“ auf jeden Fall ist, ist ein episch gigantisches Kriegsspektakel, das Action und Effektszenen bietet, dass einem die Augen übergehen. Beim jüngeren Publikum wird es sicher keine großen Begeisterungsstürme auslösen, da sie ja von einem „SOLDAT JAMES RYAN“ anderes gewohnt sind. Klassikerfans werden hingegen ihre helle Freude haben, zumal hier noch alles handgemacht ist und man mit alten visuellen Mitteln, wie Rückprojektion, Mattepainting und Modellbauten arbeitet. Die Kameraführung kann man dabei nur als sehr gelungen bezeichnen. Mit weiten Kamerafahrten, Weitwinkelperspektiven und packenden Bildkonstrukten, sowie passend integrierten Effektszenen entsteht ein wahrhaft opulentes Erscheinungsbild. Zu dem zuträglich ist die Musikuntermalung, die von Maurice Jarre komponiert wurde und neben der noch Szenen aus Beethovens 5. Sinfonie zur Anwendung kamen.
Alles in allem ist „DER LÄNGSTE TAG“ ein unterhaltsamer Kriegsfilm. Unterhaltsam deswegen, weil er das grausige Geschehen nicht wirklich paralysierend einfängt, was selbst mit den damaligen Mitteln möglich gewesen wäre. Da er als sehr dokumentarisch gilt, fängt er die Geschichtlichen Ereignisse durchaus umfassend ein, was man bei einer Lauflänge von 178 Minuten aber schon erwarten kann.
Optisch ist das Werk natürlich ein beeindruckendes Erlebnis. Inhaltlich stört hingegen das patriotisch/heroische gehabe.
Dennoch ist der Film ein beeindruckendes Werk, welches zu Recht einen Oscar für die Special Effekts und einen für die Kamera bekommen hat.
Wertung:
Tora! Tora! Tora! (USA , Japan / 1970)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=PoBypa4e ... re=related
Mit Müh und Not hab ich mir den 7. Dezember 1941 gemerkt (mal sehen wie lange). An diesem Tag fand der Angriff auf Pearl Harbor statt.
„TORA! TORA! TORA!“ Schildert nun die Ereignisse vor dem Angriff bei den Amerikanern und bei den Japanern und visualisiert ebenso den am Ende statt gefundenen Angriff.
Die amerikanischen Szenen inszenierte Regisseur Richard Fleischer, die der Japaner Meisterregisseur Kinji Fukasaku.
Beide Regisseure haben ihre Stärken und fangen das Geschehen auf ihrer Seite durchaus ansprechend ein.
Der wahre Hammer folgt hingegen mit dem eigentlichen Angriff, denn das was hier an Effekten und Action geboten wird lässt einem noch nach 38 Jahren den Mund offen stehen. Selten sag man solch realistische Effekte, was besonders auf die Zerstörungen der Flugzeuge zutrifft. Zu Recht bekam der Film in dieser Kategorie den Oscar verliehen.
Aber auch die Nominierungen für Kamera, Schnitt und Sound kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Schauen wir zunächst auf die Schauspielerriege, in der sich einige namhafte Mimen wieder finden.
Auf amerikanischer Seite sei da Martin Balsam erwähnt, der in der Rolle des Admiral Husband E. Kimmel brilliert. Und Jason Robards, der als Lt. General Walter C. Short den harten Knochen mimt. Sowie James Whitmore, den ich aus Monsterfilmen, wie „FORMICULA“ und „DAS RELIKT“ kenne und noch in anderen Filmen gesehen hab. Außerdem zu sehen ist Joseph Cotten, welcher mich in „DER DRITTE MANN“ beeindruckte und noch in so manch anderem Film.
Die Seite der Japaner ist da schon etwas nichts sagender, obschon einige der Gesichter nicht ganz unbekannt sind. Bekanntestes ist sicher Sô Yamamura, den man aus Monster und SF Filmen, wie „TODESSTRAHLEN AUS DEM WELTALL“ oder „GODZILLA – DUELL DER MEGASAURIER“ kennt. Zudem ist Yamamura in Filmen, wie „FRÜHLINGSANFANG“ oder „DER BARBAR UND DIE GEISHA“ zu sehen und er konnte dort stets mit einem gelungenen Minenspiel überzeugen. Den Part des Fizeadmirals Isoroku Yamamoto versteht er sehr gut darzustellen. Koreya Senda erlebte man in „DAS GRAUEN SCHLEICHT DURCH TOKIO“ und „KRIEG IM WELTENRAUM“, sowie „VARAN THE UNBELIEVABLE“. In diesen Filmen war er stets als Dr. oder Professor zu sehen und übernimmt in „TORA! TORA! TORA!“ den Part des Prinzen Funimaro Konoye.
Weiter will ich es gar nicht ausdehnen. Nur eines sei gesagt, alle können in ihren Rollen durchaus überzeugen.
Optisch ist beiden Regisseuren beeindruckendes gelungen. Sie nutzen die Möglichkeiten von Kamerafahrten und Bildkonstruktionen sehr gut aus und verstehen es die gegebenen Naturschauspiele, wie Sonnenauf- und Untergang wirkungsvoll einzusetzen. Zudem standen ihnen zahlreiche Örtlichkeiten zur Verfügung, wie Militärbasen, Flugplätze und Flugzeugträger, was dem Geschehen eine gewisse Authentizität verleiht und gewisse Größe.
Besonders packend sind dann, wie schon erwähnt, die Effekte in der Schlacht. Zwar sieht man keine Schiffe auf die Seite kippen, so wie in Michael Bays „PEARL HARBOR“. Doch blieb mir der Mund bei den Flugzeugzerstörungen offen stehen. Diese Zerplatzen sehr bombastisch und beeindruckend, beim Versuch zu starten, unter dem Hagel der tödlichen Bomben. Und man bekommt einen kleinen Vorgeschmack der Kamikaze, in einer Szene. Ohnehin ist die Flugzeugaction beeindruckend und hat man hier nicht nur auf Modellaufnahmen zurückgegriffen. Ohnehin verleihen die Hand gemachten Effekte dem Ganzen ein Höchstmaß an Realismus und damit und mit Richard Fleischer und Kinji Fukasakus passender Inszenierung schafft der Film, was „DER LÄNGSTE TAG“ nicht schaffte, er visualisiert den Schrecken des Krieges in seinen vielen Facetten.
Was ich noch besonders herausstellen möchte ist die Filmmusik. Diese stammt aus der Feder von Jerry Goldsmith und gibt dem Streifen den letzten Schritt zum epochalen Werk. Ein Score, wie er fesselnder nicht sein kann. Und ein Score, wie ihn nur ein Jerry Goldsmith komponieren konnte. Musikalische Elemente verwendete er ebenso bei nachfolgenden Produktionen, wie etwa „RAMBO“. Mit asiatischen Instrumenten ist ihm der passende Stil gelungen, der das Geschehen entsprechen zu untermalen versteht. ( http://www.youtube.com/watch?v=QJgA3K6w ... re=related )
„TORA! TORA! TORA!“ ist ein packender Kriegsfilm, der realistisch die Ereignisse um den Angriff auf Pearl Harbor zeigt. Er schafft, was auch Michael Bays Film viele Jahre später nicht erreichte. Ein rundum gelungener Film, der mit opulenten Aufnahmen punktet und mit erstklassigen Effekten beeindruckt, sowie paralysiert. Unterstützt wird das ganze von den Stars, die sich alle Mühe geben die Geschehnisse so glaubhaft wie möglich zu machen.
Ich war sehr beeindruckt. Ein klasse Film.
Wertung: 1/2
Kanonenboot am Yangtse-Kiang (USA / 1966)
(The Sand Pebbles)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=7GUDYM_E ... re=related
Namen, wie Steve McQueen, Richard Attenborough, Richard Crenna, Mako oder Candice Bergen sagen schon viel über die Qualität dieses Filmes aus. Da noch die Namen Robert Wise und Jerry Goldsmith hinzugesetzt und man weiß, dass es ein Meisterwerk sein muss.
Jake Holman ist kein Störenfried. Er ist lediglich jemand, der das Herz am rechten Fleck hat und ehrlich seine Meinung sagt. Er ist keiner, der blind befehlen gehorcht, sondern lediglich dem, was sein Gerechtigkeitssinn und sein Herz ihm sagen. Damit ist er in der Vergangenheit schon mehrmals angeeckt und wird auf seinem neuen Boot sicher wieder Schwierigkeiten bekommen. Schon in der ersten Minute, als er als Maschinist auf das Kanonenboot San Pablo kommt merkt er, dass hier einiges anders läuft. Chinesen verdienen sich hier mit Dienerdiensten eine warme Mahlzeit und haben sich systematisch in allen Bereichen des Schiffes eingeschlichen.
Die Lage in China ist angespannt und eskaliert schon bald. Das zwingt den Captain der San Pablo zur Untätigkeit, denn jeder Angriff auf das Volk könnte ungeahnte Folgen haben und einen Krieg auslösen. Besonders mit Holman an Bord wird das sehr schwierig werden. Dabei kann der Mann gar nicht wirklich etwas dafür.
Schon bald eskaliert die Situation und es kommt zu ersten Ausschreitungen. Das vormals unbeschwerte Leben auf der San Pablo wird zunehmend ernster und gefährlicher.
Schon mit der Ouvertüre fesselt einen der Film und wenn sich das dargestellte Bild dann nahtlos in eine echte Aufnahme wandelt weiß man, dass Robert Wise das optische Element passend nutzen wird. Wenn dann Steve McQueen auftritt und schon nach kurzer Zeit in ruhigen Szenen brilliert weiß man, dass dies ein großer Film ist. Und er versteht es zu fesseln. Trotz der ruhigen Szenen am Anfang zieht es den Zuschauer systematisch in das Geschehen und ähnlich wie McQueens Charakter Jake Holman durchlebt man alle Phasen des emotionalen Spektrums. Hass, Wut, Trauer, Liebe, Freude. Das gesamte Spektrum. Und mit fortschreiten des Filmes packt Regisseur Robert Wise immer noch einen emotionalen Höhepunkt drauf und mündet dann in ein Ende, wie es passender und beeindruckender kaum sein kann.
Steve McQueen ist dabei der absolute Star. Man fiebert mit seinem Charakter, der nicht viele Worte verliert, sondern durch Taten, sowie Mimik und Gestik seinen tiefgründigen Charakter offen legt. Wise vermag es unheimlich effektiv dies auf intelligente Weise dem Zuschauer nahe zu bringen.
Auch andere Stars brillieren und da fällt als nächstes gleich Richard Attenborough auf. Mit seinem Charakter fiebert man genauso mit und ist berührt von seiner Liebe zu der Asiatin Maily, die von Emanuelle Arsan sehr sinnlich (trotz Zugeknöpftheit) verkörpert wird.
Und Richard Crenna gefiel mir sehr. Den Star, den ich eigentlich nur so richtig als John Rambos Mentor kenne, verkörpert Captain Collins durchaus sehr glaubhaft und erreicht seinen darstellerischen Höhepunkt in der Meuterei der Mannschaft und den folgenden Ereignissen.
Candice Bergen schafft es ebenso zu überzeugen. Als Holmans Objekt der Begierde wird sie durchaus nicht aufs Schönchen reduziert, sondern ist eine selbstbewusste Frau, die ihre Ansichten besitzt und ein hohes Maß an Intellekt verdeutlichen kann. Und das nicht nur durch ihre Taten, sondern auch durch die Art, wie sich die Darstellerin gibt und was sie sagt.
Des Weiteren bedarf Mako der Erwähnung. Er ist der Maschinenmaat erster Klasse, der nach dem Tod des ersten Kulis im Maschinenraum zu Holmans neuer Rechter Hand wird. Durch die Art wie Robert Wise ihn einführt und die Art wie Mako das alles spielt baut man eine Beziehung zu seinem Charakter auf, die die folgenden Ereignisse umso schmerzhafter machen.
Robert Wise versuchte sich in allen Genres und war in allen stets erfolgreich. Das trifft ebenso auf dieses Kriegsdrama zu, das er durch seine Art der Inszenierung zu einem wirklich dramatischen Erlebnis macht. Wer krachende Action erwartet, der wird sehr enttäuscht. Vielmehr wohnt man menschlichen Schicksalen bei und wenn diese Szenen kommen ist es wie ein Schlag in die Magengrube. Jede einzelne versetzte mir einen Hieb und es hielt an bis zum Schluss. Der Regisseur setzt sie zudem immer passend ein und sie kommen sehr überraschend. Das hebt die Spannung an und außerdem spielt Wise mit der Erwartungshaltung der Zuschauer.
Was „KANONENBOOT AM YANGTSE-KIANG“ ebenfalls auszeichnet ist der ruhige Erzählstil. Dieser macht aufregende Ereignisse noch intensiver und ist von der Form her so eingesetzt, dass es einem nie langweilig wird.
Optisch versteht es Wise zu punkten. Er arbeitet mit herrlichen Natur- und Weitwinkelaufnahmen und versteht es in den Actionszenen das Geschehen entsprechend einzufangen und dabei nie den Faden oder die Übersicht zu verlieren. Richtig gesetzte Blickpunkte auf prägnante Stellen heben zudem die Spannung. Man kann sagen, dass der Regisseur seine Möglichkeiten sehr gut ausnutzt. Zudem lässt er das Schiff im Verlaufe des Filmes rosten, was dem Ganzen eine gewisse Autentizität verleiht. Und die Effektszenen tragen zur Glaubwürdigkeit bei, denn sie sind hervorragend gemacht und durch ihre Handarbeit wirken sie um einiges glaubwürdiger, als in der heutigen Zeit die Computereffekte.
Ebenso erwähnen sollte man Jerry Goldsmiths unverwechselbaren Score. Er ist in den ruhigen Szenen recht melodisch und emotional und in den Actionszenen, die sich übrigens in Grenzen halten packend und mitreißend. Man kann den Score sogar als opulent bezeichnen.
Opulent würde ich aber auch den gesamten Film nennen, denn hier stimmt einfach alles. Robert Wise inszenierte ein Drama, das an fesselnder Atmosphäre schwer zu überbieten ist. Optisch, inhaltlich und schauspielerisch, sowie akustisch versteht er es zu beeindrucken und hat mich besonders in den dramatischen und emotionalen Szenen tief beeindruckt, sowie in dem sehr gelungenen Ende.
Wertung:
Ein kurzes Wort zu den deutschen Veröffentlichungen auf DVD:
Zwei verschiedene Auflagen von „KANONENBOOT AM YANGTSE-KIANG“ gibt es und beide sind um etwa 12 Minuten gekürzt. Es ist die internationale Fassung darauf enthalten.
Dennoch kann man sehr zufrieden sein, denn trotz der etwas kürzeren Version kommt man in den Genus eine deutsch untertitelten Audiokommentars von Regisseur Robert Wise und erfährt aus einigen Radio-Dokus mehr über den Film.
Aber es wäre nichts gegen eine ungeschnittene Veröffentlichung mit zusätzlichem Extramaterial einzuwenden, die dem Film noch gerechter wird.
Wertung:
Patton (USA / 1970)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=5L9FMBbF ... re=related
Ich hab ja Bauklötzer gestaunt, als ich las, dass Geoge S. Patton auf dem Militärfriedhof in Hamm begraben ist. Ein großer General, der sich mit gewissen unkontrollierten Äußerungen ins Aus katapultierte, aber einem Erwin Rommel durchaus das Wasser reichen konnte.
Der Film beleuchtet Pattons Weg im zweiten Weltkrieg und zeigt auf wie rücksichtslos der General agierte nur um seinen eigenen Ruhm zu fördern. Und wie er sich durch sein loses Mundwerk ins Abseits brachte und lange Zeit kein wichtiges Kommando bekam. Zudem waren seine Eigenmächtigkeiten bei der Invasion von Sizilien und eine Tätlichkeit gegen einen psychisch labilen Soldaten ebenso ausschlaggebend.
George S. Patton wird in Franklin J. Schaffners Verfilmung dargestellt von George C. Scott. Für seine Darstellung bekam der Star zu Recht den Oscar und brillierte so in einer Rolle, die mehrere namhafte Stars ablehnten. Scott war letztendlich aber die Idealbesetzung, denn die beiden sehen sich schon sehr ähnlich.
Neben Scott erlebt man noch Karl Malden als General Omar N. Bradley, der es in der Karriere weiter brachte als Patton, obwohl dieser einmal im Rang über ihm gestanden hat.
Weitere bekannte Mimen sind Frank Latimore, John Barrie, Bill Hickman, Carey Loftin. Auf sie braucht man aber nicht weiter einzugehen, da die beiden ersteren eh interessanter sind und der Rest nur schmückendes Beiwerk.
Franklin J. Schaffner beginnt den Film mit einer eher ungewöhnlichen Aufnahme. George S. Patton spricht auf einer Bühne und hinter im riesengroß die amerikanische Fahne. In Uniform gekleidet hält er eine emotionale und eindringliche Rede und allein die und die Art der optischen Inszenierung fesselt den Zuschauer und begeistert ihn für das Kommende.
Wenn Geoge C. Scott dann als General im Geschehen auftritt hält man ihn erst für einen Hochstapler. Einen Schaumschläger der nichts weiter will als sich als den Größten darzustellen. Das dies nicht wirklich der Fall ist zeigen seine Planungen im etwas später folgenden Panzergefecht, welches von Erwin Rommel seitens der Deutschen geplant wurde. Patton zerschlägt den Angriff und fügt den Deutschen damit eine schmerzliche Niederlage zu. Die Art wie Schaffner das Inszeniert fesselt ebenso wie der fulminante Einstieg. Und in regelmäßigen Abständen setzt der Regisseur weitere solche Höhepunkte und beschränkt sich dabei nicht auf stupide Action sondern lässt den Zuschauer des Weiteren an Planungssitzungen teilnehmen in denen er sehr packend das verdeutlicht bekommt, was dann später auf dem Schlachtfeld geschehen soll. Diese Dinge halten den Zuschauer bei der Stange und beeindrucken ungemein für das Szenario. Aber ebenso Scotts Darstellung trägt das übrige dazu bei. Besonders zu erwähnen sei sein Gefühlsausbruch gegen den Soldaten. In der einen Minute greift man sich an den Kopf in welch übertriebenen Posen er wieder einmal seine Selbstinszenierung zelebriert, in der nächsten kehrt das Geschehen sofort wieder zur Ernsthaftigkeit zurück und Schaffner gelingt dies mehr als nur einmal mit Bravour.
Optisch ist „PATTON“ ein eindringlicher Film, der die Gräuel des Krieges nicht ausblendet, aber auch nicht allzu tief darin eintaucht, schließlich geht es hier um die Figur des George S. Patton.
Die Effekte sind erstklassig und man kann sie als bombastisch bezeichnen und ihre handgemachte Form verleiht dem Geschehen den nötigen Realismus. Zudem bietet Schaffner mit ansprechenden Massenszenen und Weitwinkelaufnahmen opulente Größe und nutzt vorhandene Orte für eindrucksvolle Bilder, sowie versteht es mit herrlichen Naturaufnahmen zu punkten.
Unterstützt wird das Ganze von einem sehr eindringlichen Score, den wohl kaum einer so eindrucksvoll komponieren könnte wie Jerry Goldsmith. Zum gebotenen Repertoir gehören verspielt Flötenklänge, die mich im ersten Moment an „POLICE ACADEMY“ erinnerten. Neben der Verspieltheit gibt es in den ernsten Szenen dann melancholisch-/nachdenkliche Klänge und in den Actionszenen opulente Musikuntermalung ganz nach Goldsmith Art. Kurzum es ist ein herrlicher Score und es verdeutlicht sehr eindrucksvoll den Facettenreichtum des Komponisten.
Ich war anfangs skeptisch, ob mir der Film gefallen könnte, doch schon in den ersten Sekunden, als George C. Scott als George S. Patton vor der amerikanischen Fahne spricht und das Gezeigte sich nur auf ihn und die Fahne reduziert, war ich gefesselt und das hielt wirklich an bis zu Schluss. In ruhigen gedehnten Szenen kommt man ins Nachdenken, in den Szenen in denen Patton seine Selbstinszenierung zelebriert schmunzelt man und greift sich regelmäßig an den Kopf und in den Actionszenen ist man gefesselt vom Geschehen und den beeindruckenden Effekten.
Zu Recht hat der Film 7 Oscars abgesahnt und es sei an dieser Stelle noch erwähnt dass am Drehbuch Francis Ford Coppola mit schrieb, was am Ende intelligente Dialoge hervorbrachte.
Wertung: 1/2
(The Longest Day)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=nqFn_pM5 ... re=related
Über Kriegsfilme zu reden fällt mir in gewissen Bereichen schwer, da es mich stets mit meinem Unvermögen konfrontiert mir Jahreszahlen, Daten und bestimmte Geschehensabläufe zu merken. Ich weiß nicht, ob das an Desinteresse liegt. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn Geschichte ist ein sehr interessantes Fach.
Eine Inhaltsangabe zum Film „DER LÄNGSTE TAG“ abzugeben ist einfach, denn es geht kurz gesagt um den D-Day, die Landung in der Alliierten in der Normandie. Ein Ereignis, dass den landenden Truppen einige herbe Verluste einbrachte, aber auch die Deutschen in die Defensive drückte.
Mir das Ereignis mit dem Hammer eingetrichtert hat Stephen Spielberg mit seinem Film „DER SOLDAT JAMES RYAN“. In heftigen Bildern visualisierte er die Landung der Truppen. Was er aber nicht zeigte, waren die Ereignisse die zuvor einhergingen, wie etwa die Landung der Fallschirmtruppen und die Planungen der Verantwortlichen, sowie das Verhalten der Deutschen gegenüber der sich anbahnenden Invasion.
Drei Regisseure realisierten das Mammutprojekt, welches die Geschehnisse allumfassend einfangen sollte. Ihnen fiel dabei jeweils eine Nationalität zu. So inszenierte Bernhard Wicki die Szenen mit den Deutschen und konnte schon 1954 mit „DIE LETZTE BRÜCKE“ zeigen, dass er es versteht einen guten Kriegsfilm zu drehen.
Die britischen Szenen drehte Ken Annakin. Er war ebenso ein guter Regisseur, der einige Jahre später einen weiteren Kriegsfilm drehte.
Die amerikanischen Szenen drehte dann Andrew Marton, der seines Zeichens ein hervorragender Inszenator war und sehr gut packendes Kino erstehen lassen konnte. Er rundete das Trio ab, das eigentlich ein Quadro war (oder wie so was heißt), denn Produzent Darryl F. Zanuck fuhrwerkte seinerseits mit drinnen herum. Vielleicht war er es ja, der einige amerikanische Szenen verwässerte.
Was ich den DVD Veröffentlichungen des Filmes ankreiden muss, ist, dass hier stets drei Stars abgebildet werden. Robert Mitchum, Henry Fonda und John ‚the Duke’ Wayne. Mag sein, dass dies die größten Stars des Filmes sind, doch falscher kann eine Darstellung nicht sein. Keinem zu sehenden Star kommt in irgendeiner Form ein Sonderfokus zu. Vielmehr sind sie Mitglieder eines riesigen Ensembles dessen Filmische Verdienste hier aufzuzählen den Rahmen eindeutig sprengen würde. Um aber eine Vorstellung zu geben seien sie mal kurz erwähnt. Auf Seiten der Deutschen sieht man, Gert Fröbe, Curt Jürgens, Dietmar Schönher, Hans Christian Blech, Werner Hinz, Paul Hartmann, Karl John und der unvergleichliche Heinz Reincke. Auf der Seite der Franzosen, Meisterkomiker Bourvil. Auf seiten der englisch sprachigen, Robert Mitchum, John Wayne, Henry Fonda, Red Buttons, Rod Steiger, Sean Connery, Roddy McDowall, Robert Ryan, Robert Wagner, Richard Burton, Ray Danton, Jeffrey Hunter, Mell Ferrer, Leo Genn, John Gregson, George Segal, Peter van Eyck, Richard Wattis.
Man sieht, die Liste der Top Stars ist lang. Doch die allein machen noch keinen guten Film. Sie sind jedoch ein Grund, weswegen sich viele den Film ansehen. Einfach um ihren Liebling zu sehen, oder einfach nur um das Staraufgebot zu bewundern.
Für mein Dafürhalten ist es nicht ganz gelungen „THE LONGEST DAY“ die passende Wirkung zu verleihen, da man besonders in den amerikanischen Szenen zu sehr auf heroisches Gehabe und Propagandistisches zurückgriff. Besonders bei den Figuren von Robert Mitchum, John Wayne und Henry Fonda würde ich das unterstreichen wollen. Aber auch der Satz des noch weitgehend unbekannten Sean Connery (er feuerte im selben Jahr seinen Einstand als James Bond) ist nicht gerade intelligent. Und Red Button verkommt zur Witzfigur, was seinem darstellerischen Können durchaus zugute kommt, die Ernsthaftigkeit aus dem Film jedoch etwas herauswischt.
Gelungener sind ist da die Inszenierung von Bernard Wicki, die wirklich eindrucksvoll die Ereignisse von deutscher Seite beleuchtet. Dem Regisseur ist hier ein klares Plus zuzugestehen. Leistungsmäßig sticht mir da Heinz Reincke hervor, der am Telefonhöhrer herrliche Gefühlsausbrüche zeigt und für mich im übrigen Sympathieträger Nummer 1 ist. Genauso versteht es Curd Jürgens aufzufallen, wie ebenso Gerd Fröbe und Dietmar Schönher.
Was „DER LÄNGSTE TAG“ auf jeden Fall ist, ist ein episch gigantisches Kriegsspektakel, das Action und Effektszenen bietet, dass einem die Augen übergehen. Beim jüngeren Publikum wird es sicher keine großen Begeisterungsstürme auslösen, da sie ja von einem „SOLDAT JAMES RYAN“ anderes gewohnt sind. Klassikerfans werden hingegen ihre helle Freude haben, zumal hier noch alles handgemacht ist und man mit alten visuellen Mitteln, wie Rückprojektion, Mattepainting und Modellbauten arbeitet. Die Kameraführung kann man dabei nur als sehr gelungen bezeichnen. Mit weiten Kamerafahrten, Weitwinkelperspektiven und packenden Bildkonstrukten, sowie passend integrierten Effektszenen entsteht ein wahrhaft opulentes Erscheinungsbild. Zu dem zuträglich ist die Musikuntermalung, die von Maurice Jarre komponiert wurde und neben der noch Szenen aus Beethovens 5. Sinfonie zur Anwendung kamen.
Alles in allem ist „DER LÄNGSTE TAG“ ein unterhaltsamer Kriegsfilm. Unterhaltsam deswegen, weil er das grausige Geschehen nicht wirklich paralysierend einfängt, was selbst mit den damaligen Mitteln möglich gewesen wäre. Da er als sehr dokumentarisch gilt, fängt er die Geschichtlichen Ereignisse durchaus umfassend ein, was man bei einer Lauflänge von 178 Minuten aber schon erwarten kann.
Optisch ist das Werk natürlich ein beeindruckendes Erlebnis. Inhaltlich stört hingegen das patriotisch/heroische gehabe.
Dennoch ist der Film ein beeindruckendes Werk, welches zu Recht einen Oscar für die Special Effekts und einen für die Kamera bekommen hat.
Wertung:
Tora! Tora! Tora! (USA , Japan / 1970)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=PoBypa4e ... re=related
Mit Müh und Not hab ich mir den 7. Dezember 1941 gemerkt (mal sehen wie lange). An diesem Tag fand der Angriff auf Pearl Harbor statt.
„TORA! TORA! TORA!“ Schildert nun die Ereignisse vor dem Angriff bei den Amerikanern und bei den Japanern und visualisiert ebenso den am Ende statt gefundenen Angriff.
Die amerikanischen Szenen inszenierte Regisseur Richard Fleischer, die der Japaner Meisterregisseur Kinji Fukasaku.
Beide Regisseure haben ihre Stärken und fangen das Geschehen auf ihrer Seite durchaus ansprechend ein.
Der wahre Hammer folgt hingegen mit dem eigentlichen Angriff, denn das was hier an Effekten und Action geboten wird lässt einem noch nach 38 Jahren den Mund offen stehen. Selten sag man solch realistische Effekte, was besonders auf die Zerstörungen der Flugzeuge zutrifft. Zu Recht bekam der Film in dieser Kategorie den Oscar verliehen.
Aber auch die Nominierungen für Kamera, Schnitt und Sound kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Schauen wir zunächst auf die Schauspielerriege, in der sich einige namhafte Mimen wieder finden.
Auf amerikanischer Seite sei da Martin Balsam erwähnt, der in der Rolle des Admiral Husband E. Kimmel brilliert. Und Jason Robards, der als Lt. General Walter C. Short den harten Knochen mimt. Sowie James Whitmore, den ich aus Monsterfilmen, wie „FORMICULA“ und „DAS RELIKT“ kenne und noch in anderen Filmen gesehen hab. Außerdem zu sehen ist Joseph Cotten, welcher mich in „DER DRITTE MANN“ beeindruckte und noch in so manch anderem Film.
Die Seite der Japaner ist da schon etwas nichts sagender, obschon einige der Gesichter nicht ganz unbekannt sind. Bekanntestes ist sicher Sô Yamamura, den man aus Monster und SF Filmen, wie „TODESSTRAHLEN AUS DEM WELTALL“ oder „GODZILLA – DUELL DER MEGASAURIER“ kennt. Zudem ist Yamamura in Filmen, wie „FRÜHLINGSANFANG“ oder „DER BARBAR UND DIE GEISHA“ zu sehen und er konnte dort stets mit einem gelungenen Minenspiel überzeugen. Den Part des Fizeadmirals Isoroku Yamamoto versteht er sehr gut darzustellen. Koreya Senda erlebte man in „DAS GRAUEN SCHLEICHT DURCH TOKIO“ und „KRIEG IM WELTENRAUM“, sowie „VARAN THE UNBELIEVABLE“. In diesen Filmen war er stets als Dr. oder Professor zu sehen und übernimmt in „TORA! TORA! TORA!“ den Part des Prinzen Funimaro Konoye.
Weiter will ich es gar nicht ausdehnen. Nur eines sei gesagt, alle können in ihren Rollen durchaus überzeugen.
Optisch ist beiden Regisseuren beeindruckendes gelungen. Sie nutzen die Möglichkeiten von Kamerafahrten und Bildkonstruktionen sehr gut aus und verstehen es die gegebenen Naturschauspiele, wie Sonnenauf- und Untergang wirkungsvoll einzusetzen. Zudem standen ihnen zahlreiche Örtlichkeiten zur Verfügung, wie Militärbasen, Flugplätze und Flugzeugträger, was dem Geschehen eine gewisse Authentizität verleiht und gewisse Größe.
Besonders packend sind dann, wie schon erwähnt, die Effekte in der Schlacht. Zwar sieht man keine Schiffe auf die Seite kippen, so wie in Michael Bays „PEARL HARBOR“. Doch blieb mir der Mund bei den Flugzeugzerstörungen offen stehen. Diese Zerplatzen sehr bombastisch und beeindruckend, beim Versuch zu starten, unter dem Hagel der tödlichen Bomben. Und man bekommt einen kleinen Vorgeschmack der Kamikaze, in einer Szene. Ohnehin ist die Flugzeugaction beeindruckend und hat man hier nicht nur auf Modellaufnahmen zurückgegriffen. Ohnehin verleihen die Hand gemachten Effekte dem Ganzen ein Höchstmaß an Realismus und damit und mit Richard Fleischer und Kinji Fukasakus passender Inszenierung schafft der Film, was „DER LÄNGSTE TAG“ nicht schaffte, er visualisiert den Schrecken des Krieges in seinen vielen Facetten.
Was ich noch besonders herausstellen möchte ist die Filmmusik. Diese stammt aus der Feder von Jerry Goldsmith und gibt dem Streifen den letzten Schritt zum epochalen Werk. Ein Score, wie er fesselnder nicht sein kann. Und ein Score, wie ihn nur ein Jerry Goldsmith komponieren konnte. Musikalische Elemente verwendete er ebenso bei nachfolgenden Produktionen, wie etwa „RAMBO“. Mit asiatischen Instrumenten ist ihm der passende Stil gelungen, der das Geschehen entsprechen zu untermalen versteht. ( http://www.youtube.com/watch?v=QJgA3K6w ... re=related )
„TORA! TORA! TORA!“ ist ein packender Kriegsfilm, der realistisch die Ereignisse um den Angriff auf Pearl Harbor zeigt. Er schafft, was auch Michael Bays Film viele Jahre später nicht erreichte. Ein rundum gelungener Film, der mit opulenten Aufnahmen punktet und mit erstklassigen Effekten beeindruckt, sowie paralysiert. Unterstützt wird das ganze von den Stars, die sich alle Mühe geben die Geschehnisse so glaubhaft wie möglich zu machen.
Ich war sehr beeindruckt. Ein klasse Film.
Wertung: 1/2
Kanonenboot am Yangtse-Kiang (USA / 1966)
(The Sand Pebbles)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=7GUDYM_E ... re=related
Namen, wie Steve McQueen, Richard Attenborough, Richard Crenna, Mako oder Candice Bergen sagen schon viel über die Qualität dieses Filmes aus. Da noch die Namen Robert Wise und Jerry Goldsmith hinzugesetzt und man weiß, dass es ein Meisterwerk sein muss.
Jake Holman ist kein Störenfried. Er ist lediglich jemand, der das Herz am rechten Fleck hat und ehrlich seine Meinung sagt. Er ist keiner, der blind befehlen gehorcht, sondern lediglich dem, was sein Gerechtigkeitssinn und sein Herz ihm sagen. Damit ist er in der Vergangenheit schon mehrmals angeeckt und wird auf seinem neuen Boot sicher wieder Schwierigkeiten bekommen. Schon in der ersten Minute, als er als Maschinist auf das Kanonenboot San Pablo kommt merkt er, dass hier einiges anders läuft. Chinesen verdienen sich hier mit Dienerdiensten eine warme Mahlzeit und haben sich systematisch in allen Bereichen des Schiffes eingeschlichen.
Die Lage in China ist angespannt und eskaliert schon bald. Das zwingt den Captain der San Pablo zur Untätigkeit, denn jeder Angriff auf das Volk könnte ungeahnte Folgen haben und einen Krieg auslösen. Besonders mit Holman an Bord wird das sehr schwierig werden. Dabei kann der Mann gar nicht wirklich etwas dafür.
Schon bald eskaliert die Situation und es kommt zu ersten Ausschreitungen. Das vormals unbeschwerte Leben auf der San Pablo wird zunehmend ernster und gefährlicher.
Schon mit der Ouvertüre fesselt einen der Film und wenn sich das dargestellte Bild dann nahtlos in eine echte Aufnahme wandelt weiß man, dass Robert Wise das optische Element passend nutzen wird. Wenn dann Steve McQueen auftritt und schon nach kurzer Zeit in ruhigen Szenen brilliert weiß man, dass dies ein großer Film ist. Und er versteht es zu fesseln. Trotz der ruhigen Szenen am Anfang zieht es den Zuschauer systematisch in das Geschehen und ähnlich wie McQueens Charakter Jake Holman durchlebt man alle Phasen des emotionalen Spektrums. Hass, Wut, Trauer, Liebe, Freude. Das gesamte Spektrum. Und mit fortschreiten des Filmes packt Regisseur Robert Wise immer noch einen emotionalen Höhepunkt drauf und mündet dann in ein Ende, wie es passender und beeindruckender kaum sein kann.
Steve McQueen ist dabei der absolute Star. Man fiebert mit seinem Charakter, der nicht viele Worte verliert, sondern durch Taten, sowie Mimik und Gestik seinen tiefgründigen Charakter offen legt. Wise vermag es unheimlich effektiv dies auf intelligente Weise dem Zuschauer nahe zu bringen.
Auch andere Stars brillieren und da fällt als nächstes gleich Richard Attenborough auf. Mit seinem Charakter fiebert man genauso mit und ist berührt von seiner Liebe zu der Asiatin Maily, die von Emanuelle Arsan sehr sinnlich (trotz Zugeknöpftheit) verkörpert wird.
Und Richard Crenna gefiel mir sehr. Den Star, den ich eigentlich nur so richtig als John Rambos Mentor kenne, verkörpert Captain Collins durchaus sehr glaubhaft und erreicht seinen darstellerischen Höhepunkt in der Meuterei der Mannschaft und den folgenden Ereignissen.
Candice Bergen schafft es ebenso zu überzeugen. Als Holmans Objekt der Begierde wird sie durchaus nicht aufs Schönchen reduziert, sondern ist eine selbstbewusste Frau, die ihre Ansichten besitzt und ein hohes Maß an Intellekt verdeutlichen kann. Und das nicht nur durch ihre Taten, sondern auch durch die Art, wie sich die Darstellerin gibt und was sie sagt.
Des Weiteren bedarf Mako der Erwähnung. Er ist der Maschinenmaat erster Klasse, der nach dem Tod des ersten Kulis im Maschinenraum zu Holmans neuer Rechter Hand wird. Durch die Art wie Robert Wise ihn einführt und die Art wie Mako das alles spielt baut man eine Beziehung zu seinem Charakter auf, die die folgenden Ereignisse umso schmerzhafter machen.
Robert Wise versuchte sich in allen Genres und war in allen stets erfolgreich. Das trifft ebenso auf dieses Kriegsdrama zu, das er durch seine Art der Inszenierung zu einem wirklich dramatischen Erlebnis macht. Wer krachende Action erwartet, der wird sehr enttäuscht. Vielmehr wohnt man menschlichen Schicksalen bei und wenn diese Szenen kommen ist es wie ein Schlag in die Magengrube. Jede einzelne versetzte mir einen Hieb und es hielt an bis zum Schluss. Der Regisseur setzt sie zudem immer passend ein und sie kommen sehr überraschend. Das hebt die Spannung an und außerdem spielt Wise mit der Erwartungshaltung der Zuschauer.
Was „KANONENBOOT AM YANGTSE-KIANG“ ebenfalls auszeichnet ist der ruhige Erzählstil. Dieser macht aufregende Ereignisse noch intensiver und ist von der Form her so eingesetzt, dass es einem nie langweilig wird.
Optisch versteht es Wise zu punkten. Er arbeitet mit herrlichen Natur- und Weitwinkelaufnahmen und versteht es in den Actionszenen das Geschehen entsprechend einzufangen und dabei nie den Faden oder die Übersicht zu verlieren. Richtig gesetzte Blickpunkte auf prägnante Stellen heben zudem die Spannung. Man kann sagen, dass der Regisseur seine Möglichkeiten sehr gut ausnutzt. Zudem lässt er das Schiff im Verlaufe des Filmes rosten, was dem Ganzen eine gewisse Autentizität verleiht. Und die Effektszenen tragen zur Glaubwürdigkeit bei, denn sie sind hervorragend gemacht und durch ihre Handarbeit wirken sie um einiges glaubwürdiger, als in der heutigen Zeit die Computereffekte.
Ebenso erwähnen sollte man Jerry Goldsmiths unverwechselbaren Score. Er ist in den ruhigen Szenen recht melodisch und emotional und in den Actionszenen, die sich übrigens in Grenzen halten packend und mitreißend. Man kann den Score sogar als opulent bezeichnen.
Opulent würde ich aber auch den gesamten Film nennen, denn hier stimmt einfach alles. Robert Wise inszenierte ein Drama, das an fesselnder Atmosphäre schwer zu überbieten ist. Optisch, inhaltlich und schauspielerisch, sowie akustisch versteht er es zu beeindrucken und hat mich besonders in den dramatischen und emotionalen Szenen tief beeindruckt, sowie in dem sehr gelungenen Ende.
Wertung:
Ein kurzes Wort zu den deutschen Veröffentlichungen auf DVD:
Zwei verschiedene Auflagen von „KANONENBOOT AM YANGTSE-KIANG“ gibt es und beide sind um etwa 12 Minuten gekürzt. Es ist die internationale Fassung darauf enthalten.
Dennoch kann man sehr zufrieden sein, denn trotz der etwas kürzeren Version kommt man in den Genus eine deutsch untertitelten Audiokommentars von Regisseur Robert Wise und erfährt aus einigen Radio-Dokus mehr über den Film.
Aber es wäre nichts gegen eine ungeschnittene Veröffentlichung mit zusätzlichem Extramaterial einzuwenden, die dem Film noch gerechter wird.
Wertung:
Patton (USA / 1970)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=5L9FMBbF ... re=related
Ich hab ja Bauklötzer gestaunt, als ich las, dass Geoge S. Patton auf dem Militärfriedhof in Hamm begraben ist. Ein großer General, der sich mit gewissen unkontrollierten Äußerungen ins Aus katapultierte, aber einem Erwin Rommel durchaus das Wasser reichen konnte.
Der Film beleuchtet Pattons Weg im zweiten Weltkrieg und zeigt auf wie rücksichtslos der General agierte nur um seinen eigenen Ruhm zu fördern. Und wie er sich durch sein loses Mundwerk ins Abseits brachte und lange Zeit kein wichtiges Kommando bekam. Zudem waren seine Eigenmächtigkeiten bei der Invasion von Sizilien und eine Tätlichkeit gegen einen psychisch labilen Soldaten ebenso ausschlaggebend.
George S. Patton wird in Franklin J. Schaffners Verfilmung dargestellt von George C. Scott. Für seine Darstellung bekam der Star zu Recht den Oscar und brillierte so in einer Rolle, die mehrere namhafte Stars ablehnten. Scott war letztendlich aber die Idealbesetzung, denn die beiden sehen sich schon sehr ähnlich.
Neben Scott erlebt man noch Karl Malden als General Omar N. Bradley, der es in der Karriere weiter brachte als Patton, obwohl dieser einmal im Rang über ihm gestanden hat.
Weitere bekannte Mimen sind Frank Latimore, John Barrie, Bill Hickman, Carey Loftin. Auf sie braucht man aber nicht weiter einzugehen, da die beiden ersteren eh interessanter sind und der Rest nur schmückendes Beiwerk.
Franklin J. Schaffner beginnt den Film mit einer eher ungewöhnlichen Aufnahme. George S. Patton spricht auf einer Bühne und hinter im riesengroß die amerikanische Fahne. In Uniform gekleidet hält er eine emotionale und eindringliche Rede und allein die und die Art der optischen Inszenierung fesselt den Zuschauer und begeistert ihn für das Kommende.
Wenn Geoge C. Scott dann als General im Geschehen auftritt hält man ihn erst für einen Hochstapler. Einen Schaumschläger der nichts weiter will als sich als den Größten darzustellen. Das dies nicht wirklich der Fall ist zeigen seine Planungen im etwas später folgenden Panzergefecht, welches von Erwin Rommel seitens der Deutschen geplant wurde. Patton zerschlägt den Angriff und fügt den Deutschen damit eine schmerzliche Niederlage zu. Die Art wie Schaffner das Inszeniert fesselt ebenso wie der fulminante Einstieg. Und in regelmäßigen Abständen setzt der Regisseur weitere solche Höhepunkte und beschränkt sich dabei nicht auf stupide Action sondern lässt den Zuschauer des Weiteren an Planungssitzungen teilnehmen in denen er sehr packend das verdeutlicht bekommt, was dann später auf dem Schlachtfeld geschehen soll. Diese Dinge halten den Zuschauer bei der Stange und beeindrucken ungemein für das Szenario. Aber ebenso Scotts Darstellung trägt das übrige dazu bei. Besonders zu erwähnen sei sein Gefühlsausbruch gegen den Soldaten. In der einen Minute greift man sich an den Kopf in welch übertriebenen Posen er wieder einmal seine Selbstinszenierung zelebriert, in der nächsten kehrt das Geschehen sofort wieder zur Ernsthaftigkeit zurück und Schaffner gelingt dies mehr als nur einmal mit Bravour.
Optisch ist „PATTON“ ein eindringlicher Film, der die Gräuel des Krieges nicht ausblendet, aber auch nicht allzu tief darin eintaucht, schließlich geht es hier um die Figur des George S. Patton.
Die Effekte sind erstklassig und man kann sie als bombastisch bezeichnen und ihre handgemachte Form verleiht dem Geschehen den nötigen Realismus. Zudem bietet Schaffner mit ansprechenden Massenszenen und Weitwinkelaufnahmen opulente Größe und nutzt vorhandene Orte für eindrucksvolle Bilder, sowie versteht es mit herrlichen Naturaufnahmen zu punkten.
Unterstützt wird das Ganze von einem sehr eindringlichen Score, den wohl kaum einer so eindrucksvoll komponieren könnte wie Jerry Goldsmith. Zum gebotenen Repertoir gehören verspielt Flötenklänge, die mich im ersten Moment an „POLICE ACADEMY“ erinnerten. Neben der Verspieltheit gibt es in den ernsten Szenen dann melancholisch-/nachdenkliche Klänge und in den Actionszenen opulente Musikuntermalung ganz nach Goldsmith Art. Kurzum es ist ein herrlicher Score und es verdeutlicht sehr eindrucksvoll den Facettenreichtum des Komponisten.
Ich war anfangs skeptisch, ob mir der Film gefallen könnte, doch schon in den ersten Sekunden, als George C. Scott als George S. Patton vor der amerikanischen Fahne spricht und das Gezeigte sich nur auf ihn und die Fahne reduziert, war ich gefesselt und das hielt wirklich an bis zu Schluss. In ruhigen gedehnten Szenen kommt man ins Nachdenken, in den Szenen in denen Patton seine Selbstinszenierung zelebriert schmunzelt man und greift sich regelmäßig an den Kopf und in den Actionszenen ist man gefesselt vom Geschehen und den beeindruckenden Effekten.
Zu Recht hat der Film 7 Oscars abgesahnt und es sei an dieser Stelle noch erwähnt dass am Drehbuch Francis Ford Coppola mit schrieb, was am Ende intelligente Dialoge hervorbrachte.
Wertung: 1/2
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
http://mario-panas-welt.blogspot.com/
http://dirtypictures.phpbb8.de/portal.php
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Die Hölle von Okinawa (USA / 1950)
(Halls of Montezuma)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=fGf_gUDH ... re=related
Ich war anfangs skeptisch, dass der Film das Thema mit der nötigen Ernsthaftigkeit aufgreift und sich nicht in Hollywood typischen Dingen ergeht, die es zum locker leichten Abenteuer verkommen lassen würden.
Inhalt: Im April 1945 landet die US-Marine auf der Insel Okinawa. Der Kompanie um Leutnant Anderson (RICHARD WIDMARK) bleiben 24 Stunden, um eine japanische Raketenbasis zu zerstören. Obwohl die Angst die Männer im Griff hat, gelingt es Anderson, sie zu einer Einheit zu formieren.
Überrascht war ich als die ersten Minuten vergangen waren. Der Film setzt sich tatsächlich sehr ernsthaft mit der Thematik auseinander und zeigt in schonungsloser Form wie schlimm Krieg sein kann. Wie er den einen zerbricht, den anderen zum Mörder macht und den nächsten zum Helden.
Dabei greift Regisseur Lewis Milestone auf ein Ensemble an Stars zurück, wie es besser wohl kaum sein kann.
Angeführt wird der Trupp von Richard Widmark, einem Schauspieler, den ich noch nicht sehr oft sah, dessen Potential hier aber wohl am besten zum Tragen kam. Seine innere Zerrissenheit und seine Selbstaufopferung für die ihm Unterstellten ist beispielhaft und begründet in seiner vorigen Tätigkeit als Lehrer. Er ist die ideale Führerfigur.
An seiner Seite, um seine aus der psychischen Last entstandenen physischen Gebrechen unter Kontrolle zu halten, ist Karl Malden als Doktor. Als gelernter Veterinär hat er den Sprung zum Mediziner ganz gut geschafft und kümmert sich redlich um die Verletzten. Malden ist ebenfalls ein hervorragender Star, der in vielen namhaften Filmen seine Klasse unter Beweis stellen konnte.
Des Weiteren erlebt man einen noch sehr jungen Jack Palance. Im wahren Leben ein Boxer, ist er trotz der gebotenen Härte doch ein warmherziger Mensch und Palance vermag das perfekt zu spielen.
Und auch einen noch jüngeren Robert Wagner gibt es zu sehen. Wagner war ja nie ein besonders hervorragender Schauspieler, doch er besitzt ein unverwechselbares Aussehen. Er sticht aus der Menge hervor und so viel er auch mir gleich auf. Er stirbt im Film aber leider schon bald. Hart, aber herzlich.
Weitere bekannte Gesichter sind dann noch Richard Boone und Jack Webb.
Alle Darsteller puschen sich zu Höchstleistungen und erfüllen das Geschehen mit melancholischem Leben.
Ich war beeindruckt von dem Realismus, der hier zu Tage gefördert wird. Zudem ist der dramatische Part doch sehr hoch, was vor allem der guten Einführung der Charaktere zu verdanken ist. Jeder hat seine eigene Vorgeschichte und Regisseur Lewis Milestone versteht es sehr gut sie entsprechend einzubringen.
Der Krieg verändert einen und das wird deutlicher, wenn plötzlich einer nach dem anderen um einen herum das Leben verliert.
In eindringlichen Bildern wird dies gezeigt und das auf eine Art, wie ich sie von Filmen dieses Zeitalters her nur wenig kenne und wie man sie auch in „DER LÄNGSTE TAG“ nicht sieht.
Besonders getroffen war ich da von der Szene mit Jack Palance, als das Gewehr losgeht. Was Palance da an Können zeigt hat mich sehr bewegt, denn er vermag es hier sehr gut den Zuschauer zu berühren.
Action steht bei „DIE HÖLLE VON OKINAWA“ eher im Hintergrund. Man bekommt einiges geboten, doch es verkommt nicht zum Selbstzweck. Es dient zur Visualisierung der Geschichte und trifft direkt ins Schwarze.
Aber auch ruhige Passagen erlebt der Zuschauer. Ohnehin sehe ich hier die wahre Stärke des Filmes, denn in diesen Szenen bleibt Zeit zum Nachdenken und verfolgt man auch die Gedanken der Charaktere. Man lauscht ihren Gesprächen, die im nächsten Moment von einem Angriff abgeschnitten werden.
Da der Film von Geschehnissen auf Okinawa berichtet bekommt man auch den japanischen Gegner zu Gesicht. Er wird nicht als der reine Bösewicht beschrieben, doch auch als verschlagenes Subjekt gezeigt und als Mann von Stolz und Ehre. Despektierlich äußern sich die amerikanischen Soldaten darüber, doch das ist angesichts des Krieges nur allzu verständlich.
„DIE HÖLLE VON OKINAWA“ wurde 1950 gedreht und ist in schönem Technicolor gehalten. Die Wirkung verfehlt es nicht, zumal die Verantwortlichen für die Kamera, Winton C. Hoch und Harry Jackson das Geschehen in eindrucksvolle Bilder kleiden. Die Nachtaufnahmen sind bedrückend und am Tage wird die Natur passend eingefangen und das Schlachtfeld auch als gefährlicher Grund gezeigt. Die dort gebotenen Effekte gingen auf das Konto von Fred Sersen und ich bin der Meinung er hat seine Sache ungemein gut gemacht. Das heulen der herabstürzenden Raketen ist schon nach kurzer Zeit beängstigend und wenn der Einschlag kommt fragt man sich ob die Unterstände dem noch lange standhalten können. Das sind die Einstürze der Gebäude, die Mann und Maus unter sich begraben sehr gut optisch umgesetzt und es verfehlt seine Wirkung nicht.
Was mich etwas störte war die Musik. Diese ist irgendwie zu heroisch und nimmt aus dem Geschehen die Ernsthaftigkeit etwas heraus. Doch Gott sei Dank ist es nicht den ganzen Film über so. Sol Kaplan hat sicher einen guten Score komponiert, doch mein Fall ist es irgendwie nicht ganz.
„DIE HÖLLE VON OKINAWA“ sollte man nicht mit heutigen Augen ansehen, denn aus heutiger Sicht wirken alte Filme immer etwas angestaubt und in gewissen Bereichen albern. Der Film hätte eine solche Betrachtung nicht verdient, denn es ist ein wirklich gelungener Kriegsfilm, der das Geschehen der Zeit für mein dafürhalten sehr gut einfängt und eine Ernsthaftigkeit präsentiert, wie sie in vergleichbaren Filmen der Zeit nicht zu sehen ist.
Gefallen haben mir die realistischen Effekte und vor allem die Darbietungen der Stars, allen voran Richard Widmark und Jack Palance. Palance hat nicht viel Screentime, doch in ihr ist er erstklassig.
Wertung:
Luftschlacht um England (Großbritanien / 1969)
(Battle of Britain)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=RaX3m7mMmxM
Einen Teil des Filmes hab ich einmal im Fernsehen gesehen und war sehr begeistert von dem was geboten wurde. Grund genug einmal einen näheren Blick darauf zu werfen.
Die Briten versuchten in dem Film ihre Geschichte zu erzählen. Vom Luftangriff auf London und von den Luftkämpfen ihrer Spitfirers gegen die Bomber und Stukas der Deutschen.
Leider fehlt es dem Film zuweilen am nötigen Tiefgang und der notwendigen Ernsthaftigkeit. Er verkommt zunehmend zum Actionspektakel, hat da aber eindeutige Stärken zu bieten.
In der Darstellerriege erlebt man Robert Shaw, Christopher Plummer, Curd Jürgens, Michael Caine, Ian McShane, Trevor Howard, Laurence Olivier, Susannah York. Eine ganz ansehnliche Schar an Stars. Für mich ärgerlich, dass Michael Caine viel zu wenig Screentime hat und auch schon bald das Zeitliche segnet. Robert Shaw und Ian McShane sieht man hingegen den ganzen Film hindurch immer wieder und auch Christopher Plummer ist des Öfteren zu erleben. Für den Part des gewissen Arschlochs ist er zudem prädestiniert. Susannah York als seine Filmpartnerin ist das viel zu schade und zu hübsch für ihn. Man kann aber auch sagen, dass sie in gewisser Weise aufs Schönschen reduziert wird.
Wie schon gesagt fehlt dem Film für mein empfinden einfach die nötige Ernsthaftigkeit. Nun er ist sehr ernsthaft und wird im verlaufe immer dramatischer, doch empfinde ich das Ganze als schlecht eingebracht von Regisseur Guy Hamilton. Wem der Name bekannt vorkommt, Guy Hamilton war mit einer der besten Regisseure der Briten und zeichnet sich für mehrere James Bond Filme verantwortlich. Er drehte „GOLDFINGER“, „DIAMANTENFIEBER“; „LEBEN UND STERBEN LASSEN“ und „DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT“, aber auch den zweiten Harry Palmer Film „FINALE IN BERLIN“ und den Miss Marple Krimi „MORD IM SPIEGEL“ mit Angela Lansbury.
Bei „LUFTSCHLACHT UM ENGLAND“ bemüht er sich die rechte Linie zu finden, doch setzt das Drehbuch eher halbherzig um. Zudem lässt sich über weite Strecken kein kontinuierlicher Storyfaden erkennen, was wohl in den vielen verschiedenen Charaktersträngen begründet liegt. Man Verfolgt das Geschehen um Christopher Plummers Part des Colin Harvey, man verfolgt das der Schwadron von Robert Shaws Charakter Skipper, man verfolgt das der Schwadron von Michael Caines Charakter Canfield, dann das in der Planungszentrale der Briten und Schlussendlich auch das der Deutschen um Hermann von Göring. Zuviel also, was auf Kosten der Übersicht und damit auch der dramatischen Wirkung geht. Menschliche Schicksale, die eingestreut werden verfehlen ihre Wirkung beim Zuschauer aber nicht und da sei besonders das von Ian McShanes Charakter Andy erwähnt. Schon traurig das.
Seine größte Stärke hat der Film aber in den Luftschlachten, denn das was hier an Fliegeraction präsentiert wird sucht wahrlich seinesgleichen. Herrliche Duelle werden sich geliefert und in spektakulärer Manier gehen Maschinen zu Bruch, explodieren oder klatschen sehr realistisch auf den Boden, oder ins Meer. Die Effektspezialisten haben sich mächtig ins Zeug gelegt und wahrhaft beeindruckendes kreiert.
Passend eingefangen wird das Geschehen von Freddie Young, der auch bei „MAN LEBT NUR ZWEIMAL“ hinter der Kamera stand und sich somit auch mit Effektfilmen auskannte. Die Aufnahmen in luftiger Höhe sind dabei sehr gelungen und auch die auf der Erde können sich sehen lassen, zumal er erstklassige Naturaufnahmen einpflegte.
Der Schnitt von Bert Bates macht die Actionszenen dann zu einem packenden Erlebnis und auch sonst holt er das Beste aus dem Material heraus.
Schade, dass Guy Hamilton kein paralysierender Kriegsfilm gelungen ist, aber es ist auch kein schlechter Film. Seine Stärken liegen klar in den Luftschlachten und davon bekommt man wirklich nonstop geboten. Zudem bietet „LUFTSCHLACHT UM ENGLAND“ ein beachtliches Aufgebot britischer Kinostars und hat damit ein weiteres Plus in der Tasche.
Trotz Schwächen in der Handlung ein sehr guter Film.
Wertung: 1/2
Ein kurzes Wort zu den DVD Auflagen:
Die DVD Veröffentlichungen des Filmes kann man wirklich nur empfehlen. Bild und Ton sind auf allerhöchstem Niveau. Mit satten Farben, einer sehr guten Schärfe und gutem Kontrast, sowie knalligem Sound, klaren Stimmen und guten Bässen wird der Film zum beeindruckenden Spektakel.
Zudem bieten die Special Editionen auf einer Extra DVD ausführliches Material zum Film und den geschichtlichen Ereignissen.
(Halls of Montezuma)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=fGf_gUDH ... re=related
Ich war anfangs skeptisch, dass der Film das Thema mit der nötigen Ernsthaftigkeit aufgreift und sich nicht in Hollywood typischen Dingen ergeht, die es zum locker leichten Abenteuer verkommen lassen würden.
Inhalt: Im April 1945 landet die US-Marine auf der Insel Okinawa. Der Kompanie um Leutnant Anderson (RICHARD WIDMARK) bleiben 24 Stunden, um eine japanische Raketenbasis zu zerstören. Obwohl die Angst die Männer im Griff hat, gelingt es Anderson, sie zu einer Einheit zu formieren.
Überrascht war ich als die ersten Minuten vergangen waren. Der Film setzt sich tatsächlich sehr ernsthaft mit der Thematik auseinander und zeigt in schonungsloser Form wie schlimm Krieg sein kann. Wie er den einen zerbricht, den anderen zum Mörder macht und den nächsten zum Helden.
Dabei greift Regisseur Lewis Milestone auf ein Ensemble an Stars zurück, wie es besser wohl kaum sein kann.
Angeführt wird der Trupp von Richard Widmark, einem Schauspieler, den ich noch nicht sehr oft sah, dessen Potential hier aber wohl am besten zum Tragen kam. Seine innere Zerrissenheit und seine Selbstaufopferung für die ihm Unterstellten ist beispielhaft und begründet in seiner vorigen Tätigkeit als Lehrer. Er ist die ideale Führerfigur.
An seiner Seite, um seine aus der psychischen Last entstandenen physischen Gebrechen unter Kontrolle zu halten, ist Karl Malden als Doktor. Als gelernter Veterinär hat er den Sprung zum Mediziner ganz gut geschafft und kümmert sich redlich um die Verletzten. Malden ist ebenfalls ein hervorragender Star, der in vielen namhaften Filmen seine Klasse unter Beweis stellen konnte.
Des Weiteren erlebt man einen noch sehr jungen Jack Palance. Im wahren Leben ein Boxer, ist er trotz der gebotenen Härte doch ein warmherziger Mensch und Palance vermag das perfekt zu spielen.
Und auch einen noch jüngeren Robert Wagner gibt es zu sehen. Wagner war ja nie ein besonders hervorragender Schauspieler, doch er besitzt ein unverwechselbares Aussehen. Er sticht aus der Menge hervor und so viel er auch mir gleich auf. Er stirbt im Film aber leider schon bald. Hart, aber herzlich.
Weitere bekannte Gesichter sind dann noch Richard Boone und Jack Webb.
Alle Darsteller puschen sich zu Höchstleistungen und erfüllen das Geschehen mit melancholischem Leben.
Ich war beeindruckt von dem Realismus, der hier zu Tage gefördert wird. Zudem ist der dramatische Part doch sehr hoch, was vor allem der guten Einführung der Charaktere zu verdanken ist. Jeder hat seine eigene Vorgeschichte und Regisseur Lewis Milestone versteht es sehr gut sie entsprechend einzubringen.
Der Krieg verändert einen und das wird deutlicher, wenn plötzlich einer nach dem anderen um einen herum das Leben verliert.
In eindringlichen Bildern wird dies gezeigt und das auf eine Art, wie ich sie von Filmen dieses Zeitalters her nur wenig kenne und wie man sie auch in „DER LÄNGSTE TAG“ nicht sieht.
Besonders getroffen war ich da von der Szene mit Jack Palance, als das Gewehr losgeht. Was Palance da an Können zeigt hat mich sehr bewegt, denn er vermag es hier sehr gut den Zuschauer zu berühren.
Action steht bei „DIE HÖLLE VON OKINAWA“ eher im Hintergrund. Man bekommt einiges geboten, doch es verkommt nicht zum Selbstzweck. Es dient zur Visualisierung der Geschichte und trifft direkt ins Schwarze.
Aber auch ruhige Passagen erlebt der Zuschauer. Ohnehin sehe ich hier die wahre Stärke des Filmes, denn in diesen Szenen bleibt Zeit zum Nachdenken und verfolgt man auch die Gedanken der Charaktere. Man lauscht ihren Gesprächen, die im nächsten Moment von einem Angriff abgeschnitten werden.
Da der Film von Geschehnissen auf Okinawa berichtet bekommt man auch den japanischen Gegner zu Gesicht. Er wird nicht als der reine Bösewicht beschrieben, doch auch als verschlagenes Subjekt gezeigt und als Mann von Stolz und Ehre. Despektierlich äußern sich die amerikanischen Soldaten darüber, doch das ist angesichts des Krieges nur allzu verständlich.
„DIE HÖLLE VON OKINAWA“ wurde 1950 gedreht und ist in schönem Technicolor gehalten. Die Wirkung verfehlt es nicht, zumal die Verantwortlichen für die Kamera, Winton C. Hoch und Harry Jackson das Geschehen in eindrucksvolle Bilder kleiden. Die Nachtaufnahmen sind bedrückend und am Tage wird die Natur passend eingefangen und das Schlachtfeld auch als gefährlicher Grund gezeigt. Die dort gebotenen Effekte gingen auf das Konto von Fred Sersen und ich bin der Meinung er hat seine Sache ungemein gut gemacht. Das heulen der herabstürzenden Raketen ist schon nach kurzer Zeit beängstigend und wenn der Einschlag kommt fragt man sich ob die Unterstände dem noch lange standhalten können. Das sind die Einstürze der Gebäude, die Mann und Maus unter sich begraben sehr gut optisch umgesetzt und es verfehlt seine Wirkung nicht.
Was mich etwas störte war die Musik. Diese ist irgendwie zu heroisch und nimmt aus dem Geschehen die Ernsthaftigkeit etwas heraus. Doch Gott sei Dank ist es nicht den ganzen Film über so. Sol Kaplan hat sicher einen guten Score komponiert, doch mein Fall ist es irgendwie nicht ganz.
„DIE HÖLLE VON OKINAWA“ sollte man nicht mit heutigen Augen ansehen, denn aus heutiger Sicht wirken alte Filme immer etwas angestaubt und in gewissen Bereichen albern. Der Film hätte eine solche Betrachtung nicht verdient, denn es ist ein wirklich gelungener Kriegsfilm, der das Geschehen der Zeit für mein dafürhalten sehr gut einfängt und eine Ernsthaftigkeit präsentiert, wie sie in vergleichbaren Filmen der Zeit nicht zu sehen ist.
Gefallen haben mir die realistischen Effekte und vor allem die Darbietungen der Stars, allen voran Richard Widmark und Jack Palance. Palance hat nicht viel Screentime, doch in ihr ist er erstklassig.
Wertung:
Luftschlacht um England (Großbritanien / 1969)
(Battle of Britain)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=RaX3m7mMmxM
Einen Teil des Filmes hab ich einmal im Fernsehen gesehen und war sehr begeistert von dem was geboten wurde. Grund genug einmal einen näheren Blick darauf zu werfen.
Die Briten versuchten in dem Film ihre Geschichte zu erzählen. Vom Luftangriff auf London und von den Luftkämpfen ihrer Spitfirers gegen die Bomber und Stukas der Deutschen.
Leider fehlt es dem Film zuweilen am nötigen Tiefgang und der notwendigen Ernsthaftigkeit. Er verkommt zunehmend zum Actionspektakel, hat da aber eindeutige Stärken zu bieten.
In der Darstellerriege erlebt man Robert Shaw, Christopher Plummer, Curd Jürgens, Michael Caine, Ian McShane, Trevor Howard, Laurence Olivier, Susannah York. Eine ganz ansehnliche Schar an Stars. Für mich ärgerlich, dass Michael Caine viel zu wenig Screentime hat und auch schon bald das Zeitliche segnet. Robert Shaw und Ian McShane sieht man hingegen den ganzen Film hindurch immer wieder und auch Christopher Plummer ist des Öfteren zu erleben. Für den Part des gewissen Arschlochs ist er zudem prädestiniert. Susannah York als seine Filmpartnerin ist das viel zu schade und zu hübsch für ihn. Man kann aber auch sagen, dass sie in gewisser Weise aufs Schönschen reduziert wird.
Wie schon gesagt fehlt dem Film für mein empfinden einfach die nötige Ernsthaftigkeit. Nun er ist sehr ernsthaft und wird im verlaufe immer dramatischer, doch empfinde ich das Ganze als schlecht eingebracht von Regisseur Guy Hamilton. Wem der Name bekannt vorkommt, Guy Hamilton war mit einer der besten Regisseure der Briten und zeichnet sich für mehrere James Bond Filme verantwortlich. Er drehte „GOLDFINGER“, „DIAMANTENFIEBER“; „LEBEN UND STERBEN LASSEN“ und „DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT“, aber auch den zweiten Harry Palmer Film „FINALE IN BERLIN“ und den Miss Marple Krimi „MORD IM SPIEGEL“ mit Angela Lansbury.
Bei „LUFTSCHLACHT UM ENGLAND“ bemüht er sich die rechte Linie zu finden, doch setzt das Drehbuch eher halbherzig um. Zudem lässt sich über weite Strecken kein kontinuierlicher Storyfaden erkennen, was wohl in den vielen verschiedenen Charaktersträngen begründet liegt. Man Verfolgt das Geschehen um Christopher Plummers Part des Colin Harvey, man verfolgt das der Schwadron von Robert Shaws Charakter Skipper, man verfolgt das der Schwadron von Michael Caines Charakter Canfield, dann das in der Planungszentrale der Briten und Schlussendlich auch das der Deutschen um Hermann von Göring. Zuviel also, was auf Kosten der Übersicht und damit auch der dramatischen Wirkung geht. Menschliche Schicksale, die eingestreut werden verfehlen ihre Wirkung beim Zuschauer aber nicht und da sei besonders das von Ian McShanes Charakter Andy erwähnt. Schon traurig das.
Seine größte Stärke hat der Film aber in den Luftschlachten, denn das was hier an Fliegeraction präsentiert wird sucht wahrlich seinesgleichen. Herrliche Duelle werden sich geliefert und in spektakulärer Manier gehen Maschinen zu Bruch, explodieren oder klatschen sehr realistisch auf den Boden, oder ins Meer. Die Effektspezialisten haben sich mächtig ins Zeug gelegt und wahrhaft beeindruckendes kreiert.
Passend eingefangen wird das Geschehen von Freddie Young, der auch bei „MAN LEBT NUR ZWEIMAL“ hinter der Kamera stand und sich somit auch mit Effektfilmen auskannte. Die Aufnahmen in luftiger Höhe sind dabei sehr gelungen und auch die auf der Erde können sich sehen lassen, zumal er erstklassige Naturaufnahmen einpflegte.
Der Schnitt von Bert Bates macht die Actionszenen dann zu einem packenden Erlebnis und auch sonst holt er das Beste aus dem Material heraus.
Schade, dass Guy Hamilton kein paralysierender Kriegsfilm gelungen ist, aber es ist auch kein schlechter Film. Seine Stärken liegen klar in den Luftschlachten und davon bekommt man wirklich nonstop geboten. Zudem bietet „LUFTSCHLACHT UM ENGLAND“ ein beachtliches Aufgebot britischer Kinostars und hat damit ein weiteres Plus in der Tasche.
Trotz Schwächen in der Handlung ein sehr guter Film.
Wertung: 1/2
Ein kurzes Wort zu den DVD Auflagen:
Die DVD Veröffentlichungen des Filmes kann man wirklich nur empfehlen. Bild und Ton sind auf allerhöchstem Niveau. Mit satten Farben, einer sehr guten Schärfe und gutem Kontrast, sowie knalligem Sound, klaren Stimmen und guten Bässen wird der Film zum beeindruckenden Spektakel.
Zudem bieten die Special Editionen auf einer Extra DVD ausführliches Material zum Film und den geschichtlichen Ereignissen.
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Topas (USA / 1969)
(Topaz)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=wdR8etjIshY
Von allen amerikanischen Filmhistoriken ist mir Leonard Maltin der sympathischste und derjenige mit dessen Meinung ich stets konform gehe.
Inhalt: Michael Nordstrom (John Forsythe) hat die Aufgabe, einen Oberst des KGB, der als Überläufer in die Staaten eingeflogen wird, an den amerikanischen Geheimdienst zu übergeben. Was als Routineauftrag anfängt, wird schnell zu einer heiklen Mission als Nordstrom feststellt, dass die Russen einen geheimen Ring hochkarätiger Agenten auf Kuba installiert haben. Unter dem Decknamen "Topas" operiert die Gruppe mit der Aufgabe, brisante Informationen über die NATO an die russische Führungsriege des KGB weiterzuleiten. Basis der Operation ist Paris. Es liegt jetzt an Nordstrom und seinen französischen Mittelsmännern, "Topas" zu infiltrieren und zu entlarven...
Beim Ansehen von diesem Alfred Hitchkock Film war ich stets hin und her gerissen. Einerseits bietet er wieder die einzigartigen Elemente, die ich so an Hitchcock schätze, andererseits zeigt er aber auch gewisse Schwächen in der Handlung, was ich zuvor nicht so gewohnt war bei Hitch. Trotzdem war mein Fazit sehr positiv und da stimme ich mit Filmhistoriker Maltin wieder einmal überein.
Was sogleich auffällt ist, dass der Film keine großen Stars zu bieten hat. John Forsythe ist bekannt, doch das war es für das amerikanische Publikum dann auch.
Für meine Augen und für die des deutschen Publikums gab es noch etwas mehr. So fiel mir John Vernon auf, den ich aus zahlreichen Actionfilmen der 70er und 80er kenne und der hier unter Hitchcocks Regie eine sehr gute Leistung zum Besten gibt. Und Karin Dor erlebt der deutsche Zuschauer, die mich doch sehr überraschte. Karin Dor hielt ich bisher immer für eine eher oberflächliche Schauspielerin, die nur ein begrenztes darstellerisches Potential verfüge. Die Figur der Juanita de Cordoba vermag sie aber sehr gut mit Leben zu erfüllen und kann unter Hitchcocks lange verweilender Kamera sehr gut bestehen. Besonders in einer emotionalen Szene war ich baff wie glaubhaft sie es spielte.
Zu guterletzt sei noch Michel Piccoli erwähnt, den ich zuletzt in „DANGER: DIABOLIK“ sah, wo er mir als Polizeiinspektor schon sehr gut gefiel. Er bleibt hier zwar etwas farblos, doch seine Präsenz ist sehr gut.
Hauptdarsteller Frederick Stafford kannte ich bisher nicht. Sein Mienenspiel ist gut und er eignet sich wohl auch für Hitchcocks Hauptrolle, dennoch bleibt auch er etwas blass, was dem Film in meinen Augen schadet.
Was als klares Plus gewertet werden darf sind die herrlichen inszenatorischen Besonderheiten, die einen Hitchcock Film auszeichnen. So verweilt der Meister lang auf den Gesichtern der Schauspieler und lässt mehr Mimik und Gestik sprechen als Worte. Das an zwei Stellen sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn dort sieht man lediglich die Charaktere agieren, hört aber kein einziges Wort, da zum einen die Protagonisten in einem geschlossenen Raum sind und die Kamera von außen durch eine Scheibe sieht und in der anderen Szene sich das Geschehen sich auf der anderen Straßenseite abspielt und aus Sicht des Hauptcharakters beobachtet wird. Dialoge sind in beidem nicht notwendig und die Tatsache und die Art wie der Meister das visualisiert ist einfach einmalig.
Aber auch in anderen Momenten wird deutlich, dass ein Alfred Hitchcock es meisterlich verstand das visuelle Element eines Filmes optimal zu nutzen. Hierzu sollte man sich aber auch einmal Leonard Maltins Ausführungen in der Doku der DVD Auflage anhören.
Hitch war ebenso ein Meister der Spannung und macht alltägliche Momente zum Nerven zehrendem und wirklich packendem Erlebnis. Besonders zum Tragen kommt dies in der Szene in der Porzellanfabrik. Einfach nur klasse, wie hier eine völlig gewöhnliche Sache zum spannenden Ereignis wird. Und es gibt noch reichlich mehr davon zu sehen.
Etwas ankreiden muss man dem Film, dass er etwas verwirrend ist und nicht alle Elemente zu einem gelungenen Ganzen zusammengefügt werden. Trotzdem ist es ein packender Film, der viel Spannung hat und durch Alfred Hitchcocks Regie zum Erlebnis wird. Wie sagte Leonard Maltin, „Der Streifen ist einer von Hitchcocks schlechteren Filmen, doch ein schlechter Hitchcock ist immer noch um Längen besser als jeder andere erstklassige Film“. Ich muss ihm da voll und ganz Recht geben.
Auch sehe ich eine weitere Äußerung von Maltin bestätigt. Die heutigen Regisseure kommen nicht selten aus der Musikszene, wo sie Videoclips gedreht haben. Der vorwiegende Teil von ihnen meint Stile zu besitzen, da man mit schnellen Schnittfolgen und besonderen Perspektiven arbeitete. Doch die wenigsten von ihnen, wenn überhaupt, besitzen wirklichen Stil. Wer dieses einmal erleben möchte sollte sich einen Alfred Hitchcock Film ansehen, dann weiß er was echter Stile ist. Das was viele dieser Regisseure heute oft zu bieten haben ist dagegen nur lachhaft. Und ich gebe Leonard Maltin auch in diesem Punkt Recht.
Wertung:
P.S.: Hitchcock war in seinen Filmen stets ganz kurz zu sehen. Meist zu Beginn des Filmes. Wer ihn hier entdecken will sollte auf Personen im Rollstuhl achten.
Das Rettungsboot (USA / 1944)
(Lifeboat)
Inhalt: Nachdem ihr Schiff von einem deutschen U-Boot versenkt wurde, treibt eine Gruppe Schiffbrüchiger in einem Rettungsboot orientierungslos auf dem Atlantik. Auf engem Raum kommt es zu bald zu Streitereien, die sich steigern, als sie den Kapitän des ebenfalls gesunkenen U-Bootes retten. Da er der Einzige ist, der das Boot navigieren kann, beschließt man, ihn am Leben zu lassen. Als klar wird, dass der Deutsche eigene Pläne verfolgt, wendet sich die Situation...
Die Qualitäten dieses Filmes kann ich nur schwer in Worte fassen.
Das Geschehen spielt ausschließlich auf dem Rettungsboot und bietet viele Facetten des menschlichen Charakters. Den psychisch labilen, den aufmüpfigen, den arroganten und selbstsüchtigen, den verschlagenen, den bösartigen und skrupellosen usw. All diese Charaktere versuchen gemeinsam zu überleben und es kommt zwangsläufig auch zu Reibereien.
Was mich so sehr begeisterte waren eben die verschiedenen Charaktere und wie Alfred Hitchcock sie vom psychologischen Standpunkt aus agieren ließ. Es ist ungemein interessant zu sehen wie sich alles entwickelt und wie schnell man sich doch einer Führungsperson unterwirft. War dies vielleicht eine Erklärung für den Massenwahn unter Hitlers Diktatur?
Es ist auf jeden Fall ein ungemein gelungenes abtauchen in die Psyche des Menschen und Hitch vermag das auch visuell sehr eindrucksvoll in Szene zu setzen. Durch den begrenzten Raum verkommt der Film zum Kammerspielt, doch dass er auch hier ohne weiteres funktioniert kann als klare Stärke des Regisseurs gewertet werden. Die zu sehenden Schauspieler sind dabei eher unbekannte Gesichter, aber auch dies stört nicht.
Alfred Hitchcock ist mit diesem Film ein packender Streifen gelungen ein frühes Werk dass im Katastrophenfilm Millieu angesiedelt ist, einem Genre, dass der Meister nie wieder betrat. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn „DAS RETTUNGSBOOT“ könnte man eh vielmehr als psychologisches Drama ansehen.
Ich war jedenfalls ungemein begeistert.
Wertung: 1/2
Ein Wort zur Deutschen Synchro der DVD Veröffentlichung.
Im Internet fand ich den Hinweis, dass "DAS RETTUNGSBOOT" 1974 im deutschen Fernsehen seine Premiere hatte. Nach 70er Jahre Synchro klingt die auf DVD zu hörende deutsche Tonspur aber nicht, denn ich mache eindeutig den Stammsprecher von Ben Affleck aus. Somit bin ich der Überzeugung, dass diese deutsche Synchro ganz neu ist. Sie bewegt sich jedoch auf sehr hohem Niveau und versucht sogar gewisse Qualitäten der Handlung zu wahren. Im Original sprechen alle Protagonisten englisch und der an Bord geholte Kapitän des feindlichen U-Bootes Deutsch. In der Deutschen Synchro traf dies auf Schwierigkeiten, weswegen man den Kapitän hier Holländisch sprechen lässt. Eine kleine Veränderung, die ich dennoch sehr gut finde.
Die DVD Auflage kann ich nur wärmstens empfehlen. Man erfährt einiges zum Film, so wie das ja bei beinahe allen Hitchcock Filmen der Fall ist, die auf DVD erscheinen oder erschienen sind.
(Topaz)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=wdR8etjIshY
Von allen amerikanischen Filmhistoriken ist mir Leonard Maltin der sympathischste und derjenige mit dessen Meinung ich stets konform gehe.
Inhalt: Michael Nordstrom (John Forsythe) hat die Aufgabe, einen Oberst des KGB, der als Überläufer in die Staaten eingeflogen wird, an den amerikanischen Geheimdienst zu übergeben. Was als Routineauftrag anfängt, wird schnell zu einer heiklen Mission als Nordstrom feststellt, dass die Russen einen geheimen Ring hochkarätiger Agenten auf Kuba installiert haben. Unter dem Decknamen "Topas" operiert die Gruppe mit der Aufgabe, brisante Informationen über die NATO an die russische Führungsriege des KGB weiterzuleiten. Basis der Operation ist Paris. Es liegt jetzt an Nordstrom und seinen französischen Mittelsmännern, "Topas" zu infiltrieren und zu entlarven...
Beim Ansehen von diesem Alfred Hitchkock Film war ich stets hin und her gerissen. Einerseits bietet er wieder die einzigartigen Elemente, die ich so an Hitchcock schätze, andererseits zeigt er aber auch gewisse Schwächen in der Handlung, was ich zuvor nicht so gewohnt war bei Hitch. Trotzdem war mein Fazit sehr positiv und da stimme ich mit Filmhistoriker Maltin wieder einmal überein.
Was sogleich auffällt ist, dass der Film keine großen Stars zu bieten hat. John Forsythe ist bekannt, doch das war es für das amerikanische Publikum dann auch.
Für meine Augen und für die des deutschen Publikums gab es noch etwas mehr. So fiel mir John Vernon auf, den ich aus zahlreichen Actionfilmen der 70er und 80er kenne und der hier unter Hitchcocks Regie eine sehr gute Leistung zum Besten gibt. Und Karin Dor erlebt der deutsche Zuschauer, die mich doch sehr überraschte. Karin Dor hielt ich bisher immer für eine eher oberflächliche Schauspielerin, die nur ein begrenztes darstellerisches Potential verfüge. Die Figur der Juanita de Cordoba vermag sie aber sehr gut mit Leben zu erfüllen und kann unter Hitchcocks lange verweilender Kamera sehr gut bestehen. Besonders in einer emotionalen Szene war ich baff wie glaubhaft sie es spielte.
Zu guterletzt sei noch Michel Piccoli erwähnt, den ich zuletzt in „DANGER: DIABOLIK“ sah, wo er mir als Polizeiinspektor schon sehr gut gefiel. Er bleibt hier zwar etwas farblos, doch seine Präsenz ist sehr gut.
Hauptdarsteller Frederick Stafford kannte ich bisher nicht. Sein Mienenspiel ist gut und er eignet sich wohl auch für Hitchcocks Hauptrolle, dennoch bleibt auch er etwas blass, was dem Film in meinen Augen schadet.
Was als klares Plus gewertet werden darf sind die herrlichen inszenatorischen Besonderheiten, die einen Hitchcock Film auszeichnen. So verweilt der Meister lang auf den Gesichtern der Schauspieler und lässt mehr Mimik und Gestik sprechen als Worte. Das an zwei Stellen sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn dort sieht man lediglich die Charaktere agieren, hört aber kein einziges Wort, da zum einen die Protagonisten in einem geschlossenen Raum sind und die Kamera von außen durch eine Scheibe sieht und in der anderen Szene sich das Geschehen sich auf der anderen Straßenseite abspielt und aus Sicht des Hauptcharakters beobachtet wird. Dialoge sind in beidem nicht notwendig und die Tatsache und die Art wie der Meister das visualisiert ist einfach einmalig.
Aber auch in anderen Momenten wird deutlich, dass ein Alfred Hitchcock es meisterlich verstand das visuelle Element eines Filmes optimal zu nutzen. Hierzu sollte man sich aber auch einmal Leonard Maltins Ausführungen in der Doku der DVD Auflage anhören.
Hitch war ebenso ein Meister der Spannung und macht alltägliche Momente zum Nerven zehrendem und wirklich packendem Erlebnis. Besonders zum Tragen kommt dies in der Szene in der Porzellanfabrik. Einfach nur klasse, wie hier eine völlig gewöhnliche Sache zum spannenden Ereignis wird. Und es gibt noch reichlich mehr davon zu sehen.
Etwas ankreiden muss man dem Film, dass er etwas verwirrend ist und nicht alle Elemente zu einem gelungenen Ganzen zusammengefügt werden. Trotzdem ist es ein packender Film, der viel Spannung hat und durch Alfred Hitchcocks Regie zum Erlebnis wird. Wie sagte Leonard Maltin, „Der Streifen ist einer von Hitchcocks schlechteren Filmen, doch ein schlechter Hitchcock ist immer noch um Längen besser als jeder andere erstklassige Film“. Ich muss ihm da voll und ganz Recht geben.
Auch sehe ich eine weitere Äußerung von Maltin bestätigt. Die heutigen Regisseure kommen nicht selten aus der Musikszene, wo sie Videoclips gedreht haben. Der vorwiegende Teil von ihnen meint Stile zu besitzen, da man mit schnellen Schnittfolgen und besonderen Perspektiven arbeitete. Doch die wenigsten von ihnen, wenn überhaupt, besitzen wirklichen Stil. Wer dieses einmal erleben möchte sollte sich einen Alfred Hitchcock Film ansehen, dann weiß er was echter Stile ist. Das was viele dieser Regisseure heute oft zu bieten haben ist dagegen nur lachhaft. Und ich gebe Leonard Maltin auch in diesem Punkt Recht.
Wertung:
P.S.: Hitchcock war in seinen Filmen stets ganz kurz zu sehen. Meist zu Beginn des Filmes. Wer ihn hier entdecken will sollte auf Personen im Rollstuhl achten.
Das Rettungsboot (USA / 1944)
(Lifeboat)
Inhalt: Nachdem ihr Schiff von einem deutschen U-Boot versenkt wurde, treibt eine Gruppe Schiffbrüchiger in einem Rettungsboot orientierungslos auf dem Atlantik. Auf engem Raum kommt es zu bald zu Streitereien, die sich steigern, als sie den Kapitän des ebenfalls gesunkenen U-Bootes retten. Da er der Einzige ist, der das Boot navigieren kann, beschließt man, ihn am Leben zu lassen. Als klar wird, dass der Deutsche eigene Pläne verfolgt, wendet sich die Situation...
Die Qualitäten dieses Filmes kann ich nur schwer in Worte fassen.
Das Geschehen spielt ausschließlich auf dem Rettungsboot und bietet viele Facetten des menschlichen Charakters. Den psychisch labilen, den aufmüpfigen, den arroganten und selbstsüchtigen, den verschlagenen, den bösartigen und skrupellosen usw. All diese Charaktere versuchen gemeinsam zu überleben und es kommt zwangsläufig auch zu Reibereien.
Was mich so sehr begeisterte waren eben die verschiedenen Charaktere und wie Alfred Hitchcock sie vom psychologischen Standpunkt aus agieren ließ. Es ist ungemein interessant zu sehen wie sich alles entwickelt und wie schnell man sich doch einer Führungsperson unterwirft. War dies vielleicht eine Erklärung für den Massenwahn unter Hitlers Diktatur?
Es ist auf jeden Fall ein ungemein gelungenes abtauchen in die Psyche des Menschen und Hitch vermag das auch visuell sehr eindrucksvoll in Szene zu setzen. Durch den begrenzten Raum verkommt der Film zum Kammerspielt, doch dass er auch hier ohne weiteres funktioniert kann als klare Stärke des Regisseurs gewertet werden. Die zu sehenden Schauspieler sind dabei eher unbekannte Gesichter, aber auch dies stört nicht.
Alfred Hitchcock ist mit diesem Film ein packender Streifen gelungen ein frühes Werk dass im Katastrophenfilm Millieu angesiedelt ist, einem Genre, dass der Meister nie wieder betrat. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn „DAS RETTUNGSBOOT“ könnte man eh vielmehr als psychologisches Drama ansehen.
Ich war jedenfalls ungemein begeistert.
Wertung: 1/2
Ein Wort zur Deutschen Synchro der DVD Veröffentlichung.
Im Internet fand ich den Hinweis, dass "DAS RETTUNGSBOOT" 1974 im deutschen Fernsehen seine Premiere hatte. Nach 70er Jahre Synchro klingt die auf DVD zu hörende deutsche Tonspur aber nicht, denn ich mache eindeutig den Stammsprecher von Ben Affleck aus. Somit bin ich der Überzeugung, dass diese deutsche Synchro ganz neu ist. Sie bewegt sich jedoch auf sehr hohem Niveau und versucht sogar gewisse Qualitäten der Handlung zu wahren. Im Original sprechen alle Protagonisten englisch und der an Bord geholte Kapitän des feindlichen U-Bootes Deutsch. In der Deutschen Synchro traf dies auf Schwierigkeiten, weswegen man den Kapitän hier Holländisch sprechen lässt. Eine kleine Veränderung, die ich dennoch sehr gut finde.
Die DVD Auflage kann ich nur wärmstens empfehlen. Man erfährt einiges zum Film, so wie das ja bei beinahe allen Hitchcock Filmen der Fall ist, die auf DVD erscheinen oder erschienen sind.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Sleeper Cell (1. Staffel) (2005)
Im Gegensatz zur Schwarzweiß-Malerei bei 24 stehen hier die Charaktere im Mittelpunkt, was das Konzept für mich schon mal generell interessanter macht. Dass die Serie aber soooo gut ist, hätte ich mir nicht erwartet. Die letzte Folge ist an Spannung kaum zu überbieten. Hammer! (1/2)
Im Gegensatz zur Schwarzweiß-Malerei bei 24 stehen hier die Charaktere im Mittelpunkt, was das Konzept für mich schon mal generell interessanter macht. Dass die Serie aber soooo gut ist, hätte ich mir nicht erwartet. Die letzte Folge ist an Spannung kaum zu überbieten. Hammer! (1/2)
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!
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- mario-pana
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Ich weiß auch nicht, ob ich alles verstanden habe.
Die Ansprache der Reporterin, gegen Ende, empfand ich als recht erhellend.
Ja, ich denke auch, dass man den Streifen mit der Augen der Zeit sehen sollte. Es war ja zudem einer von Hitchcocks früheren Arbeiten.
Die Ansprache der Reporterin, gegen Ende, empfand ich als recht erhellend.
Ja, ich denke auch, dass man den Streifen mit der Augen der Zeit sehen sollte. Es war ja zudem einer von Hitchcocks früheren Arbeiten.
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Das Raubtier - Machine-Gun Kelly (USA 1958)
Der Film ist nicht übel. Also
Kelly (Carles Bronson) ist ein Gangster in den 40gern. Hart, humorlos und ganz Bronson. Nebenbei ist er ein gemeiner Schläger und aufbrausend dazu.
Aber, und hier ist der Film schon auf seine Art besonders, ist das alles nur Fassade. Eigentlich ist er ein sich wertlos fühlender, psychesch labiler Mensch, der panische Angst vor dem Tod hat. Seine Freundin Flo (eine sehr gut spielende Susan Cabot) erkennt sein Potential und will ihn zu einem berühmten Gangster machen.
Sie ist dann auch die eigentliche durchtriebene Person in diesem Film.
Allerdings wird dies erst nach und nach richtig deutlich.
Für Kelly hingegen ist der Weg, den die Handlung ihn gibt vorbestimmt...
Schön, das es dieser Film auf DVD geschafft hat. Für mich als Bronsonfreund wirklich eine kleine Entdeckung.
Freilich ist der Film kein wirkliches Meisterwerk. Etwas zäh scheint die Handlung schon zu verlaufen. Immerhin hat er ja auch 50 Jahre auf dem Buckel. Zu dem hat mich die Filmmusik etwas genervt. Das ist freilich Geschmacksache.
Aber er hat was. Die zweigleisige Handlung und Bronson als guter Schauspieler, der wirklich in der Lage war ein brutales, psychisches Wrack zu spielen, mit dem der Zuschauer trotz allem Mitleid entwickeln kann ist schon gut. Nebenbei ist der Film nicht parabelhaft, sondern durchgehend glaubwürdig, realistisch und in Teilen gar bedrückend.
Coreman (Regie) hat hier saubere Arbeit geleistet.
Die DVD ist prima. etwas anderes kann man echt nicht sagen. Der Film findet sich in guter Qualität auf der DVD wieder, und als besonderes Schmackerl gibt es noch die deutsche Kinoversion als Extra.
Diese Version ist um das psychologische Geschehen weitgehend befreit, wohl damit Bronson nicht bei seinen damaligen Fans als Weichei durchgeht
Interessant.
Die ungekürzte Version bietet dann gute Untertitel zu den geschnittenen Szenen. Das ist auch gut, denn so ersparrt man uns eine üble Nachsynchro. Zu dem kann man die Schauspieler auch mal beim acting with voice beobachten, was hier besonders spannend ist.
"sometimes it comes over me, just like cold sweat"
(Ist natürlich Zufall, aber Kalter Schweiß sollte dann ja auch 1970 seinen Durchbruch bringen)
Dazu gibt es dann noch den Trailer, und fertig ist die DVD.
Alles zusammen kostet neu weniger als 8€ und ist damit auch für unsere Sparfüchse interessant
Der Film ist nicht übel. Also
Kelly (Carles Bronson) ist ein Gangster in den 40gern. Hart, humorlos und ganz Bronson. Nebenbei ist er ein gemeiner Schläger und aufbrausend dazu.
Aber, und hier ist der Film schon auf seine Art besonders, ist das alles nur Fassade. Eigentlich ist er ein sich wertlos fühlender, psychesch labiler Mensch, der panische Angst vor dem Tod hat. Seine Freundin Flo (eine sehr gut spielende Susan Cabot) erkennt sein Potential und will ihn zu einem berühmten Gangster machen.
Sie ist dann auch die eigentliche durchtriebene Person in diesem Film.
Allerdings wird dies erst nach und nach richtig deutlich.
Für Kelly hingegen ist der Weg, den die Handlung ihn gibt vorbestimmt...
Schön, das es dieser Film auf DVD geschafft hat. Für mich als Bronsonfreund wirklich eine kleine Entdeckung.
Freilich ist der Film kein wirkliches Meisterwerk. Etwas zäh scheint die Handlung schon zu verlaufen. Immerhin hat er ja auch 50 Jahre auf dem Buckel. Zu dem hat mich die Filmmusik etwas genervt. Das ist freilich Geschmacksache.
Aber er hat was. Die zweigleisige Handlung und Bronson als guter Schauspieler, der wirklich in der Lage war ein brutales, psychisches Wrack zu spielen, mit dem der Zuschauer trotz allem Mitleid entwickeln kann ist schon gut. Nebenbei ist der Film nicht parabelhaft, sondern durchgehend glaubwürdig, realistisch und in Teilen gar bedrückend.
Coreman (Regie) hat hier saubere Arbeit geleistet.
Die DVD ist prima. etwas anderes kann man echt nicht sagen. Der Film findet sich in guter Qualität auf der DVD wieder, und als besonderes Schmackerl gibt es noch die deutsche Kinoversion als Extra.
Diese Version ist um das psychologische Geschehen weitgehend befreit, wohl damit Bronson nicht bei seinen damaligen Fans als Weichei durchgeht
Interessant.
Die ungekürzte Version bietet dann gute Untertitel zu den geschnittenen Szenen. Das ist auch gut, denn so ersparrt man uns eine üble Nachsynchro. Zu dem kann man die Schauspieler auch mal beim acting with voice beobachten, was hier besonders spannend ist.
"sometimes it comes over me, just like cold sweat"
(Ist natürlich Zufall, aber Kalter Schweiß sollte dann ja auch 1970 seinen Durchbruch bringen)
Dazu gibt es dann noch den Trailer, und fertig ist die DVD.
Alles zusammen kostet neu weniger als 8€ und ist damit auch für unsere Sparfüchse interessant
Sleeper Cell (2. Staffel) (2006)
Staffel 2 fällt im Vergleich zur ersten ein klein wenig ab, ist aber immer noch intelligente, realistische und verdammt mitreißende Unterhaltung, die unter die Haut geht und beunruhigt. Eigentlich müsste ich die Serie hassen, da sie meine Lieblingsperson eiskalt über die Klinge springen ließen. Und das Ende ist ebenfalls ein Schlag in die Magengrube, wenn der Held (1/2)
Staffel 2 fällt im Vergleich zur ersten ein klein wenig ab, ist aber immer noch intelligente, realistische und verdammt mitreißende Unterhaltung, die unter die Haut geht und beunruhigt. Eigentlich müsste ich die Serie hassen, da sie meine Lieblingsperson eiskalt über die Klinge springen ließen. Und das Ende ist ebenfalls ein Schlag in die Magengrube, wenn der Held
Spoiler:
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United 93 (Flug 93) (2006)
Mitreißende, unter-die-Haut-gehende Rekonstruktion der Ereignisse im und um "Flug 93", das vierte für einen terroristischen Anschlag entführte Flugzeug an jenem schwarzen 11. September, welches durch das beherzte Eingreifen der Passagiere schlussendlich am Boden zerschellte. Ohne einen einzigen Star wird dem Zuseher hier Authentizität pur geliefert, die umso mehr schmerzt, da es sich so bzw. so ähnlich tatsächlich zugetragen hat. Besonders aufwühlend: die letzten (Abschieds-)Telefonate der Passagiere mit ihren Liebsten und die Hilflosigkeit und das langsam aufkommende Entsetzen des Bodenpersonals. Sollte man gesehen haben. o. Bew.
Mitreißende, unter-die-Haut-gehende Rekonstruktion der Ereignisse im und um "Flug 93", das vierte für einen terroristischen Anschlag entführte Flugzeug an jenem schwarzen 11. September, welches durch das beherzte Eingreifen der Passagiere schlussendlich am Boden zerschellte. Ohne einen einzigen Star wird dem Zuseher hier Authentizität pur geliefert, die umso mehr schmerzt, da es sich so bzw. so ähnlich tatsächlich zugetragen hat. Besonders aufwühlend: die letzten (Abschieds-)Telefonate der Passagiere mit ihren Liebsten und die Hilflosigkeit und das langsam aufkommende Entsetzen des Bodenpersonals. Sollte man gesehen haben. o. Bew.
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!
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