Nemesis (USA / 1993)
Ich musste die Inhaltsangabe übernehmen, denn während des gesamten Filmes hab ich nicht heraus bekommen worum es eigentlich geht.
Inhalt:
Los Angeles im Jahr 2027: Die Wissenschaft hat ihre Kenntnisse der Cybergenetik perfektioniert. Statt Organtransplantationen werden Teile der menschlichen Anatomie durch elektronisch optimierte ersetzt. Nach dem nuklearen Holocaust bricht eine neue Ära an, in der Cyborg-Terroristen das System bedrohen. Der Undercover-Agent Alex Rain, selbst kaum noch aus Fleisch und Blut bestehend, soll die Verbrecher stoppen. Eine implantierte Bombe macht den Auftrag zu einem Rennen gegen die Zeit, denn nach drei Tagen soll der Sprengsatz explodieren... (Quelle = ofdb)
1993, in einer der fruchtbarsten Actionperioden, entstand dieser Science Fiction Actionfilm, ein ambitioniertes Projekt von Albert Pyun. Zuvor hatte der Regisseur mehrere Trasher verbrochen, wie etwa „Talon im Kampf gegen das Imperium“, die Comicverfilmung „Captain America“, „Planet des Grauens“ und auch „Cyborg“ mit Jean Claude Van Damme.
Um Cyborgs sollte sich auch Nemesis drehen und dabei massig Action bieten. Also engagierte Pyun einen Actionschauspieler, nämlich Olivier Gruner, der damit seine zweite Rolle in einem Film bekam. Neben dem Neuling agieren jedoch weit bekanntere Gesichter, wie Tim Thomerson, Brion James (Bösewicht in Blade Runner), oder auch Japans Exportschlager Cary Hiroyuki Tagawa, den man aus beinah unzähligen Produktionen kennt, wo er mit Vorliebe den Bösewichten mimte, wie etwa Shang Tsung in „Mortal Kombat“, oder Eddie Sakamura in „Die Wiege der Sonne“. Tagawa hat in „Nemesis“ aber nur eine verhältnismäßig kleine Rolle.
Die Stärken von „Nemesis“ liegen klar in der Action. Geballert wird beinah im Sekundentakt. Hier ist besonders beeindruckend die Ballerszenen im Hotel, die Len Wiseman übrigens für seinen Film „Underworld“ abkupferte. Der Held ballert nämlich einen Kreis Löcher um sich herum in den Fußboden und gelangt dadurch in die untere Etage, denn der Boden bricht unter ihm zusammen. Besser als in Wisemans Film überwindet er so gleich mehrere Etagen. Die pyroteschnische Abteilung hatte ebenso einiges zu tun und präsentierte das Highlight in einem meterhohen Silo, dass für eine Szene gesprengt wurde. Die Darsteller laufen in dieser Szene vor der wahrhaft ablaufenden Aktion davon. Keine Spiegeleffekte also, was dem Film eine gewisse Qualität in Sachen Action verleiht. Die Visuellen Effekte sind auch nicht so schlecht. Wenn die Cyborgs in Aktion treten öffnet sich beispielsweise der Kopf, oder animatronische Gliedmaßen kommen zu Vorschein. An Terminator reicht man dabei aber nicht heran. Apropo Terminator, die Macher haben von Camerons Werk etwas abgekupfert. Das Finale bietet eine Art Ektoskellet, dass gegen Hauptcharakter Alex (Gruner) kämpft. Diese Szene ist mit einem Verfahren erstellt worden dessen Bezeichnung mir gerade nicht einfällt. Es ist ein Verwandter der Stop-Motion Animation, nur weiter entwickelt. Das Endergebnis ist vergleichbar und damit hat der Film im Finale auch noch einen Punkt gut bei mir.
Leider fehlt es aber an weiterem, denn die Story ist hanebüchener Schwachsinn und die Darsteller agieren sehr unglaubwürdig. Sehr schade, denn aus dem Film hätte durchaus was gemacht werden können.
Ein weiterer Minuspunkt sind die Settings. Oft befindet man sich auf einem Gelände mit verfallenen und zerstörten Gebäuden, was trotz allem nicht wie Endzeitzukunft wirkt. In dem Punkt haben die Italiener in ihren Endzeitstreifen stets besser getrickst. Aber auch die übrigen Örtlichkeiten sind nicht wirklich positiv oder in irgend einer Form glaubwürdiger.
Wie das Geschehen eingefangen wurde kann ich nur als solide bezeichnen. Es wird ansprechend mit Zeitlupenszenen gearbeitet und besonders in der zweiten Hälfte, wenn das Geschehen mehr in den Dschungel geht sind die Bildkonstruktionen gelungen und nutzt man die Schönheit der Natur ganz gut. Wenn hier die Stuntman ihre Saltos abziehen und gekonnt aus dem Sprung feuern ist das optisch gesehen durchaus gelungen.
Gelungen sehe ich auch den Schnitt. Zwar schafft er nicht wirklich Spannung, doch gelingt es ihm ganz gut besonders den Actionszenen einen gelungenen Fluss zu verleihen.
Die musikalische Untermalung fällt da nicht schädlich ein, doch ist sie auch kein besonderer akustischer Leckerbissen.
Alles in allem ist „Nemesis“ ein eher unterdurchschnittlicher Film, der seine Stärken klar in der Action besitzt, gefolgt von den ganz gelungenen Effektszenen. Mehr bietet er leider nicht, denn die Story ist blanker mist und die Darsteller spielen nicht gerade besonders, abgesehen von Cary Hiroyuki Tagawa.
Wertung:
Nemesis 2 - Nebula (USA / 1995)
Alex ist eine junge Frau mit außergewöhnlichem Körperbau. Sie ist eine genetische Mutation und wurde als kleines Baby von ihrer Mutter aus der Zukunft nach Afrika ins Jahr 1980 gebracht. Um ihr Baby zu schützen gab sie ihr Leben. Die Ureinwohner nehmen sich des Kindes an und ziehen es groß. Nun muss sich Alex gegen ihre Kameraden behaupten, die sie schon immer wie eine Aussätzige behandelten. Mitten in diese Auseinandersetzung bricht ein weiterer Reisender aus der Zukunft. Cyborg Nebula wurde geschickt um Alex DNA zu sondieren und auszulöschen. Ein gewaltiger Kampf entbrennt und Alex muss all ihre Kraft aufwenden der Bedrohung Herr zu werden.
Albert Pyun wollte die Geschichte wohl weiter spinnen, setzt aber so unglücklich an, dass der Film nicht wirklich zum Vorgänger passt. Ganz missglückt ist es ihm aber nicht, was wohl auch daran liegen mag, dass Szenen aus dem Vorgänger in der Vorspann integriert wurden.
Als Hauptdarsteller tritt Olivier Gruner nicht mehr in Erscheinung, sondern Sue Price, eine professionelle Bodybuilderin. Dementsprechend ist auch ihr Erscheinungsbild, Muskel bepackt flitzt sie durch die Gegend und vollführt Saltos und kraftvolle Sprünge. Ihre imposante Erscheinung löst im Zuschauer aber nur wenig Verlangen aus, da hilft auch kein nackter Hintern, denn diese Frau ähnelt mehr einem Mann.
Sue Price ist ein unbekanntes Gesicht und auch sämtliche anderen Darsteller sind unbekannt. Hinzu kommt dass keiner von ihnen wirklich schauspielern kann. Und so hat „Nemesis 2„ seinen Schauwert wieder nur in der Action, die dem Zuschauer auch reichlich geboten wird. Die übrige Geschichte erinnert eher an „Predator“ und bietet nur wenig eigenes. Zudem wirkt alles seltsam zusammengewürfelt, also nicht wirklich gelungen.
Die Kameraführung ist wie beim Vorgänger solide und auch den Schnitt kann man gelten lassen. Dennoch ist aus der tristen Wüstenumgebung nicht viel raus zu holen, weswegen man optisch gesehen keine sonderlichen Akzente setzen kann. Lediglich in den Actionszenen spielt man seine Qualitäten mit gelungenen Slow-Motion Szenen aus.
„Nemesis 2“ ist handlungsmäßig noch der etwas bessere der beiden ersten Filme und ist auch in Sachen Action seinem Vorgänger ebenbürtig. Mit Sue Price hat man zudem einen weiteren optischen Part, der etwas an Herkules erinnert. Die Italiener hätten diesen Punkt meiner Meinung nach aber besser genutzt.
Wertung:
Nemesis 3 - Time Lapse (USA / 1996)
Alex erwacht ohne Erinnerungen in der Wüste. Um zu erfahren was geschehen ist folgt sie ihren Spuren und gelangt zu einem Jeep. Hier trifft sie auch auf Farnsworth, einen Cyborg aus der Zukunft, der gekommen ist sie zu Scannen und damit ihre genetische Struktur zu entschlüsseln, damit man ihre Spezies endgültig vernichten kann. Im letzten Moment erinnert sie sich an die Gefahr, die von Farnsworth ausgeht und kann ihn eliminieren. Ihre Erinnerungen kehren langsam wieder.
Sie wollte Ihre Schwester treffen, die aus der Zukunft kam. Gemeinsam mit ihr sollte sie in ihre Zeit zurückkehren um die Cyborgs endgültig zu besiegen. Die Suche nach der Schwester verschlägt Alex an den gleichen Ort an dem sie gegen Nebula kämpfte und hier stellen sich ihr neue Gefahren in den Weg, denn Farnsworth setzt alles daran die genetische Information zu bekommen und hat für die Erfüllung des Jobs noch mehrere Cyborgs bei sich. Ein erneuter, erbitterter Kampf entbrennt.
Die Inhaltsangabe zum dritten Film klingt spannender als der eigentliche Film überhaupt ist. Zum einen liegt das an dem beinah nicht vorhandenem Drehbuch, den hölzern agierenden Darstellern und an den zuweilen schier unsäglichen optischen Effekten. Besonders Farnsworth in seiner Roboterform wirkt absolut billig. Möglicherweise ist es dem damaligen Stand der Computereffekte anzulasten, doch so ganz will ich das nicht glauben.
Zu alledem haben auch die Ballerreien und Stunts abgenommen. Man verbrät lieber Szenen aus dem Vorgänger, die in Flashbacks in Erscheinung treten.
Die Darstellerriege bietet erneut Sue Price in der Rolle der Alex auf und abermals hält sie ihren Muskulösen Körper in die Kamera und präsentiert ihr blankes Hinterteil. Ihr Gegenspieler wird dabei wieder von Tim Thomerson gespielt, der schon im ersten Film diese Rolle spielte. Thomerson ist ein oft zu sehender Nebendarsteller, der aber keine besonderen Schauspielqualitäten besitzt.
Da die Sets weitgehend die gleichen sind wie in Teil 2 unterscheidet sich der dritte Film nicht wirklich von ihm und das trifft auch auf den Schnitt zu.
Alles in allem ist der dritte Film ein schlechter Nachfolger. Mehr Bodybuilder Leiendarsteller, weniger Action, noch weniger Handlung und noch weniger Schauspiel. Der Gedanke an verschwendete Zeit kam mir sehr deutlich.
Wertung:
Nemesis 4 - Cry of Angels (USA / 1996)
Alex, ein Cyborgkiller, schafft andere Cyborgs aus dem Weg. Einer ihrer Aufträge geht aber schief, denn sie killt den falschen. Das macht sie zur Zielscheibe und auf ihren Kopf wird ein Prämie ausgesetzt. Schon bald muss sie sich der ersten Killer erwehren.
Was bitteschön soll das denn sein?
Der Schluss des dritten Teiles versprach einen Actionreichen vierten Film, doch von der dort gezeigten Szene ist hier weit und breit nichts zu sehen.
Sue Price hat auch im vierten Film die Hauptrolle und spielt mit dem gleichen Dilettantismus wie in den vorangegangenen Filmen. Zu allem Überfluss kommt noch hinzu dass sie nun alles zeigt. Eine wahre Prostitution was man hier erleben muss und in höchstem Maße unsinnig.
Ein weiterer Darsteller ist Andrew Divoff, der ein ganz passabler Schauspieler ist, aber wie Lance Henricksen vornehmlich im B-Movie Bereich arbeitet. Völlig unter Wert scheint er hier nur wegen ein paar Dollars mitgespielt zu haben. Weitere bekannte Gesichter gibt es nicht und bis auf 4 Statisten mit Text war’s das auch gewesen in Sachen Cast.
Der gesamte Film scheint in einer Woche gedreht worden zu sein und zwar in einem Hinterhof und einer Gasse in die man ein Auto stellte. Ein Drehbuch gab es nicht und Klamotten für Sue Price wohl auch nicht, denn sie ist mehr nackt als angezogen zu sehen. Die Effekte sind nicht wirklich gelungen und was an Action geboten wird kann man getrost vergessen. Lediglich für einen einzigen Autostunt mit einer ausrangierten Karre hat das Budget gereicht. Pistolenmunition gibt’s nicht, da hat man auf einige schwache Computereffekte gesetzt und aus den Knarren gleich mal Laserpistolen gemacht. Di zu sehenden Helikopter scheinen irgendwann mal gefilmt worden zu sein. Vielleicht die Rettungswacht, die gerade vorbei geflogen kam.
Wenn’s nicht so abgrundtief lächerlich wäre würde ich heulen. Dieser Film ist blanke Zeitverschwendung. Einer sich prostituierenden Bodybuilderin beim Sexspiel zuzuschauen ist wahrlich der Tiefpunkt alles Filmischen. Ein Drehbuch scheint es wie gesagt nicht gegeben zu haben ebenso wenig wie ein Budget. Das war nach dem Autostunt und der Gage für Divoff sicher komplett aufgebraucht. So wirkt er eher wie ein No-Budget Film. Grauenvoll.
Wertung:
Die DVD Box
Laser Paradise brachte alle Filme in einer Box heraus, die bei ofdb für 6,98€ erhältlich ist.
Die Bildqualität ist recht gelungen und auch der Ton stellt zufrieden. Teil eins kommt in 1.85:1 daher, Teil 2 bis 4 in 1.33:1, was aber wohl auch dem Originalformat entspricht.
Austattungsmäßig bietet DVD 1 einige wenige Features zur Produktion, was bei solchen Filmen doch eher selten ist. Zudem gibt’s noch den Trailer und Trailer zu anderen DVDs. Die Scheiben zu Teil 2 bis 4 bieten hingegen nur den Film und zwar nutzte man die Master von Highlight Video, was das entsprechende Logo am Anfang deutlich verrät.
Tonmäßig wird jeweils nur die deutsche Synchro geboten und alle Filme sind ungeschnitten.
Alles in allem eine solide Umsetzung.
Wertung:
