Die dramaturgische Struktur der aktuellen Bond-Reihe

Von James Bond bis Kommissar X, Jerry Cotton, Fantomas und Euro-Trash.
Antworten
Benutzeravatar
Gezora
Kongulaner
Kongulaner
Beiträge: 2896
Registriert: Mo 05.07.2004, 13:31
Wohnort: I'd like to be under the sea ...

Die dramaturgische Struktur der aktuellen Bond-Reihe

Beitrag von Gezora »

Achtung: Für Uneingeweihte besteht in diesem Thread Spoilergefahr!

Die Bond-Reihe beschreitet seit ihrem Reboot mit "Casino Royale" neue Wege. Während die Filme früher in sich abgeschlossen waren und nur geringe Beziehung zwischen den einzelnen Teilen bestand, schließt sich "Ein Quantum Trost" quasi nahtlos an seinen Vorgänger an und es gibt Anlass zur Vermutung, dass dieses Prinzip auch in den folgenden Filmen mit Craig in der Titelrolle weiterverfolgt wird: In "Casino Royale" hatte es Bond mit einem Gegenspieler zu tun, der sich am Ende als nur kleines Rädchen einer gewaltigen Verbrecherorganisation herausstellte. Der Gegenspieler starb noch deutlich vor Ende des Films, die Handlung lief von diesem Zeitpunkt an darauf hinaus, die Hintermänner des Dahingeschiedenen ausfindig zu machen. In "Ein Quantum Trost" gelingt es Bond im Grunde nicht, wesentlich tiefer in die Organisation vorzudringen. Mit etwas Wohlwollen betrachtet, kann er zwar dieses Mal einen Kopf der verbrecherischen Hydra abschlagen, aber letztendlich kratzt Craig auch bei seinem zweiten Auftritt als 007 immer noch an der Oberfläche und am Schluss des Films bleiben mehr Fragen offen als beantwortet werden.

Interessanterweise ähnelt die dramaturgische Verbindung der beiden Filme für mein Gefühl eher der Struktur einer Fernsehserie als der eines klassischen Kinofilmmehrteilers. Die beiden Filme wirken aus mich einzeln betrachtet irgendwie unrund, als Gesamtwerk gesehen wecken sie in mir aber auf jeden Fall die Lust, zu erfahren, wie es wohl weitergehen mag. Wo mag wohl der Punkt liegen, an dem die bisher ausgelegten Fäden zusammenlaufen? Wie lange (wie viele Teile) wird Bond wohl brauchen, um diesen Punkt ausfindig zu machen? Wird er die Organisation am Ende gänzlich zerschlagen können?

Mich interessiert, was Ihr von dem neuen Konzept haltet. Haltet Ihr es für vielversprechend oder wäre Euch eine Rückkehr zu in sich mehr geschlossenen Filmen lieber? Seht Ihr die Sache überhaupt ähnlich wie ich? Ich persönlich habe auf jeden Fall, obwohl eigentlich kein allzu großer Freund von fortlaufenden Handlungen in Spielfilmen bin, mit "Ein Quantum Trost" Feuer gefangen und erwarte den kommenden Bond schon jetzt mit Spannung.

Gruß
Gezora
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Achtung: Für Uneingeweihte besteht in diesem Thread Spoilergefahr!
Dann darf ich deine Ausführungen vorerst nicht lesen.
Antworten

Zurück zu „Agenten, Kommissare, Gangster und Interpol“