Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Nun ist sie endlich erschienen, die deutsche DVD-Ausgabe des Invasionsklassikers "Das Ding aus einer anderen Welt" aus dem Jahre 1951. Für das Bild wurde ein ungekürztes, restauriertes Master verwendet und kommt in strahlendem schwarzweiss daher. Zum Glück wurde auf einen übertriebenen Rauschfiltereinsatz verzichtet, so das die bei solch alten Filmen vorhandene Körnigkeit des Bildes auf angenehmen Niveau erhalten geblieben ist. Positiver Nebeneffekt - so scharf und detailreich war der Film wohl vorher noch nie auf der Mattscheibe zu sehen. Zur Filmhandlung brauche ich sicher nichts zu schreiben, darum konzentriere ich mich auf Details für Liebhaber der deutschen Fassung.
Durch das internationale Master muss auf den deutschen Vorspann verzichtet werden. Das ist schade, denn der animierte Originaltitel "The Thing" wurde damals für die deutsche Fassung in "Das Ding" umretuschiert und sollte meiner Meinung nach für eine deutsche Veröffentlichung auch so erhalten bleiben. Kurioserweise ist der amerikanische Vorspann oben und unten mit schwarzen Balken versehen - allerdings mit einem weichen Übergang zum eigentlichen Bildinhalt. Ob Ralo vielleicht deswegen kürzlich mal gemeint hat, Vollbild wäre bei diesem Film das falsche Format
Seit Jahren wird der Film im Fernsehen ohne jene Einstellung gezeigt, wo sich die Männer um die Umrisse des Flugkörpers im Eis verteilen. Die Musik von Dimitri Tiomkin holt hier noch einmal gewaltig aus, endet und setzt erneut ein. Auch fehlte die erste Bemerkung "Donnerwetter" des Reporters Ned Scott auf die Erkenntnis, das es sich um eine runde Form handelt. Diese Szene ist nun wieder enthalten. Es fehlt aber immer noch die Synchro von Scotts "Donnerwetter" und so ist dies die erste Stelle auf der DVD, die im O-Ton belassen und untertitelt wurde. Vier weitere Stellen sollen noch folgen.
Als Sgt. Barnes dem Ding im Eisblock eine (Heiz-)Decke übergelegt hat, sagt er kurz was zu sich selbst. Da er an dieser Stelle nur von hinten zu sehen ist, fiel es in der deutschen Fassung nie auf, daß an dieser Stelle bisher nichts gesagt wurde.
Stelle Nr. 3 ist ein wenig peinlicher: wo der von Scott als Überrübe bezeichnete Außerirdische in das Casino eindringt, in Brand gesetzt wird und durch das Fenster flüchtet, befieht Captain Hendry, dieses wieder zu schliessen. Die Synchro an dieser Stelle ist vorhanden, wurde aber zu früh in den Tumult eingesetzt. Als diese Stelle tatsächlich kommt, wurde sie im Originalton belassen und untertitelt. Davon sind auch zwei Folgedialoge von Ned Scott und einem der Wissenschaftler betroffen.
Die 4. Stelle ist jene, wo sich Dr. Carrington dem "Gemüsemenschen" gegenüberstellt und ihm versichert, nicht sein Feind zu sein. In der Originalfassung spricht Carrington etwas länger und das wurde wieder untertitelt. Bei einer älteren WDR-Ausstrahlung wurde diese Stelle mit einem Satz versehen, den Carrington schon vorher an anderer Stelle gesagt hat; inhaltlich irgendwie passend, von der Ausdrucksweise in diesem Zusamenhang aber gar nicht.
Als letztes ist das Ende betroffen, an dem Ned Scott per Funk seinen Bericht durchgibt, der im Original mit dem legendären "Keep watching the skies" endet. In der deutschen Fassung war der Bericht kürzer und bereits mit der Schlussmusik unterlegt, die in der vorliegenden Fassung durch die Einlendung des O-Tons ganz plötzlich abbricht.
Ich selbst hätte es für besser gehalten, die DVD an den letzten beiden Originaltonstellen entsprechend der deutschen Kinofassung zu kürzen und die zusätlichen Dialogstellen als Extras auf die DVD zu packen. Neben der deutschen Synchro gibt es auf dieser Kinowelt-DVD natürlich auch den amerikanischen Ton, auf Wunsch mit Untertiteln. Interessantestes Extra dürfte der alte deutsche Kinotrailer sein", während die Trailer zu anderen Filmen und fiktive Zeitungsberichte zu den Ereignissen in der Arktis eher überflüssiges Beiwerk darstellen. Sinnvoller wäre da ein zusätzlicher US-Kinotrailer zum Film gewesen.
Für 13 €uro ist die Disc aber völlig in Ordnung, wie üblich mangelt es wieder in Details bei der Lokalisierung. Aber "Es gibt immer Möglichkeiten hat Spock gesagt" (Zitat Admiral Kirk, am Ende von Star Trek II).
Durch das internationale Master muss auf den deutschen Vorspann verzichtet werden. Das ist schade, denn der animierte Originaltitel "The Thing" wurde damals für die deutsche Fassung in "Das Ding" umretuschiert und sollte meiner Meinung nach für eine deutsche Veröffentlichung auch so erhalten bleiben. Kurioserweise ist der amerikanische Vorspann oben und unten mit schwarzen Balken versehen - allerdings mit einem weichen Übergang zum eigentlichen Bildinhalt. Ob Ralo vielleicht deswegen kürzlich mal gemeint hat, Vollbild wäre bei diesem Film das falsche Format
Seit Jahren wird der Film im Fernsehen ohne jene Einstellung gezeigt, wo sich die Männer um die Umrisse des Flugkörpers im Eis verteilen. Die Musik von Dimitri Tiomkin holt hier noch einmal gewaltig aus, endet und setzt erneut ein. Auch fehlte die erste Bemerkung "Donnerwetter" des Reporters Ned Scott auf die Erkenntnis, das es sich um eine runde Form handelt. Diese Szene ist nun wieder enthalten. Es fehlt aber immer noch die Synchro von Scotts "Donnerwetter" und so ist dies die erste Stelle auf der DVD, die im O-Ton belassen und untertitelt wurde. Vier weitere Stellen sollen noch folgen.
Als Sgt. Barnes dem Ding im Eisblock eine (Heiz-)Decke übergelegt hat, sagt er kurz was zu sich selbst. Da er an dieser Stelle nur von hinten zu sehen ist, fiel es in der deutschen Fassung nie auf, daß an dieser Stelle bisher nichts gesagt wurde.
Stelle Nr. 3 ist ein wenig peinlicher: wo der von Scott als Überrübe bezeichnete Außerirdische in das Casino eindringt, in Brand gesetzt wird und durch das Fenster flüchtet, befieht Captain Hendry, dieses wieder zu schliessen. Die Synchro an dieser Stelle ist vorhanden, wurde aber zu früh in den Tumult eingesetzt. Als diese Stelle tatsächlich kommt, wurde sie im Originalton belassen und untertitelt. Davon sind auch zwei Folgedialoge von Ned Scott und einem der Wissenschaftler betroffen.
Die 4. Stelle ist jene, wo sich Dr. Carrington dem "Gemüsemenschen" gegenüberstellt und ihm versichert, nicht sein Feind zu sein. In der Originalfassung spricht Carrington etwas länger und das wurde wieder untertitelt. Bei einer älteren WDR-Ausstrahlung wurde diese Stelle mit einem Satz versehen, den Carrington schon vorher an anderer Stelle gesagt hat; inhaltlich irgendwie passend, von der Ausdrucksweise in diesem Zusamenhang aber gar nicht.
Als letztes ist das Ende betroffen, an dem Ned Scott per Funk seinen Bericht durchgibt, der im Original mit dem legendären "Keep watching the skies" endet. In der deutschen Fassung war der Bericht kürzer und bereits mit der Schlussmusik unterlegt, die in der vorliegenden Fassung durch die Einlendung des O-Tons ganz plötzlich abbricht.
Ich selbst hätte es für besser gehalten, die DVD an den letzten beiden Originaltonstellen entsprechend der deutschen Kinofassung zu kürzen und die zusätlichen Dialogstellen als Extras auf die DVD zu packen. Neben der deutschen Synchro gibt es auf dieser Kinowelt-DVD natürlich auch den amerikanischen Ton, auf Wunsch mit Untertiteln. Interessantestes Extra dürfte der alte deutsche Kinotrailer sein", während die Trailer zu anderen Filmen und fiktive Zeitungsberichte zu den Ereignissen in der Arktis eher überflüssiges Beiwerk darstellen. Sinnvoller wäre da ein zusätzlicher US-Kinotrailer zum Film gewesen.
Für 13 €uro ist die Disc aber völlig in Ordnung, wie üblich mangelt es wieder in Details bei der Lokalisierung. Aber "Es gibt immer Möglichkeiten hat Spock gesagt" (Zitat Admiral Kirk, am Ende von Star Trek II).
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- Diamond Kongulaner
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Das nenne ich eine DVD-Besprechung. +++
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Danke für die fabelhafte Besprechung - unser Fachmann für deutsche Fassungen halt!
- Der_Milchtrinker
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Schönes Review, von einem meiner ersten Sci-Fi-Streifen, muss leider gestehn, dass ich den Film leider nur damals einmal gesehen habe, aber wenn die Scheibe nur 13 € kostet kann man ja zugreifen.
Gruß vom Milchtrinker
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
spitzenreview, pedi
bei der auslieferung haben die auslandsbesteller halt wieder mal das nachsehen
bei der auslieferung haben die auslandsbesteller halt wieder mal das nachsehen
Keep watching the Skies!
- caro31
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Wirklich klasse Review! +++ Da muß ich mir glatt mal die "kritischen" Stellen in meriner Premiere-Aufnahme ansehen - wenigstens den wirklich sehr liebevoll retuschierten deutschen Vorspann habe ja dank des zu-teuer-Senders in digitaler Qualität
Dass die Szene mit der Aufstellung um das UFO hierzulande so gern geschnitten wurde, war mir auch nicht bekannt - ich habe aber auch offen gestanden seit Jahren nur die US-Fassung gesehen.
Schade dass man nicht noch die (sehr gute) colorierte Fassung als Bonus auf die DVD gepackt hat. Aber was solls, der Preis stimmt und den deutschen Trailer wollte ich schon immer mal sehen.
Apropos colorierte Fassung: Da wurden meine Ohren mit einer ziemlich dilletantischen Pseudo-Stereo-Abmischung "beglückt"... Darauf hat man dioch hoffentlich bei der DVD verzichtet, oder...? ::)
Dass die Szene mit der Aufstellung um das UFO hierzulande so gern geschnitten wurde, war mir auch nicht bekannt - ich habe aber auch offen gestanden seit Jahren nur die US-Fassung gesehen.
Schade dass man nicht noch die (sehr gute) colorierte Fassung als Bonus auf die DVD gepackt hat. Aber was solls, der Preis stimmt und den deutschen Trailer wollte ich schon immer mal sehen.
Apropos colorierte Fassung: Da wurden meine Ohren mit einer ziemlich dilletantischen Pseudo-Stereo-Abmischung "beglückt"... Darauf hat man dioch hoffentlich bei der DVD verzichtet, oder...? ::)
Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Oh, vielen Dank für die +++ ,
dann werde ich das Review gleich noch ein wenig ergänzen. Von einem Pseudo-Stereomix ist bei beiden Tonspuren nichts zu hören. Es sind einwandfreie und saubere Monofassungen. Oft ist es so, daß bei alten Filmen auf DVD die Originaltonspuren besser klingen - weniger Rauschen, bessere Sprachverständlichkeit, weniger Verzerrungen und vor allem eine höhere Dynamik.
Beim "Ding" ist das zur Freude aller Synchrofans ausnahmsweise mal umgekehrt. Die deutsche Tonspur ist so gut erhalten, wie man es von älteren Filmen gar nicht gewohnt ist. Tonspuren aus den Siebzigern klingen häufig deutlich schlechter.
Als Extras gibt es auch noch einige RKO-Pressefotos auf der DVD zu sehen, aber das wäre es dann wirklich mit dem Bonusmaterial - jedenfalls fast. Der Amary-Hülle liegt noch ein 8seitges Booklet bei (was mittlerweile auch nicht mehr selbstverständlich ist), aus dem man viel Wissenswertes über den Film erfährt. Z.B. wird darin auch erwähnt, daß der Kameramann nicht aufgepasst hat, als das Ufo unter dem Eis explodiert. Da fährt das Bild mit dem aufsteigenden Rauch hoch und Russell Harlan hat in dem Moment wohl nicht daran gedacht, daß der gemalte Panorama-Hintergrund nur eine bestimmte Höhe hat. Auf einmal endet dieser Hintergrund mitten im Bild und dieser Fehler ist, so wie er gedreht wurde, im fertigen Film zu sehen.
Übrigens ist in diesem Film Gert-Günther Hoffmann in einer seiner ersten (vielleicht sogar DER ersten) Synchronisation als Elektrotechniker in einer Nebenrolle zu hören. Später avancierte er zur Standardstimme von Lex Barker, Paul Newman und Sean Connery. In "Frankenstein und die Monster aus dem All" sprach er den Raumschiff-Captain Katsuo (Akira Kubo), bevor er in dieser Position für William Shatner als James T. Kirk im "Raumschiff Enterprise" endgültig dem Genre sein Siegel aufdrückte.
dann werde ich das Review gleich noch ein wenig ergänzen. Von einem Pseudo-Stereomix ist bei beiden Tonspuren nichts zu hören. Es sind einwandfreie und saubere Monofassungen. Oft ist es so, daß bei alten Filmen auf DVD die Originaltonspuren besser klingen - weniger Rauschen, bessere Sprachverständlichkeit, weniger Verzerrungen und vor allem eine höhere Dynamik.
Beim "Ding" ist das zur Freude aller Synchrofans ausnahmsweise mal umgekehrt. Die deutsche Tonspur ist so gut erhalten, wie man es von älteren Filmen gar nicht gewohnt ist. Tonspuren aus den Siebzigern klingen häufig deutlich schlechter.
Als Extras gibt es auch noch einige RKO-Pressefotos auf der DVD zu sehen, aber das wäre es dann wirklich mit dem Bonusmaterial - jedenfalls fast. Der Amary-Hülle liegt noch ein 8seitges Booklet bei (was mittlerweile auch nicht mehr selbstverständlich ist), aus dem man viel Wissenswertes über den Film erfährt. Z.B. wird darin auch erwähnt, daß der Kameramann nicht aufgepasst hat, als das Ufo unter dem Eis explodiert. Da fährt das Bild mit dem aufsteigenden Rauch hoch und Russell Harlan hat in dem Moment wohl nicht daran gedacht, daß der gemalte Panorama-Hintergrund nur eine bestimmte Höhe hat. Auf einmal endet dieser Hintergrund mitten im Bild und dieser Fehler ist, so wie er gedreht wurde, im fertigen Film zu sehen.
Übrigens ist in diesem Film Gert-Günther Hoffmann in einer seiner ersten (vielleicht sogar DER ersten) Synchronisation als Elektrotechniker in einer Nebenrolle zu hören. Später avancierte er zur Standardstimme von Lex Barker, Paul Newman und Sean Connery. In "Frankenstein und die Monster aus dem All" sprach er den Raumschiff-Captain Katsuo (Akira Kubo), bevor er in dieser Position für William Shatner als James T. Kirk im "Raumschiff Enterprise" endgültig dem Genre sein Siegel aufdrückte.
- caro31
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Da gibts doch gleich nochmal +++
Ich hoffe ja eines Tages vom Synchro-Experten mal einen entsprecheden PRANKE-Artiel genieß0en zu dürfen! Gerade die Synchros der 50er bis 80er Jahre bieten da sicherlich jede Menge spannenden Stoff und Anekdoten.
Ich hoffe ja eines Tages vom Synchro-Experten mal einen entsprecheden PRANKE-Artiel genieß0en zu dürfen! Gerade die Synchros der 50er bis 80er Jahre bieten da sicherlich jede Menge spannenden Stoff und Anekdoten.
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- Diamond Kongulaner
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Re: Das Ding aus einer anderen Welt - DVD-Review
Ashitaka for Presi...äh...Pranke. Nochmal +++
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!