Soziopathie (Thriller)
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Soziopathie (Thriller)
Und wieder was, das ich hoffentlich bis April fertig geschrieben habe!
- PROLOG -
Der Mensch ist eine der geheimnisvollsten und komplexesten Kreaturen auf unserem Planeten. Wo Tiere lediglich nach ihrem Instinkt handeln, besitzt der Mensch ein so genanntes Gewissen. Durch dieses Gewissen kann der Mensch fühlen was richtig oder falsch, gut oder böse ist. Es ist auch dieses Gewissen, was den Menschen zur Krönung der Schöpfung gemacht hat. Der Mensch denkt nicht nur ans fressen und schlafen, er hat eine dreidimensionale Sichtweise. Der Mensch kann Fallen stellen, er kann Lebewesen schützen, er kann um die Welt reisen oder er kann auch zerstören.
Es gibt allerdings auch Menschen, die aus der Reihe tanzen. Menschen die nicht in das Bild passen und beispielsweise andere Menschen töten. Diese Menschen bezeichnen wir als Psychopathen. Diese Menschen sind geistig gestört und sind nicht mehr in der Lage, so zu denken wie es andere Menschen tun. Viele Psychopathen haben schlimme Dinge in ihrem Leben erlebt, welche diese Menschen geprägt haben und sie verrückt machten. So gibt es viele Fälle in denen diese Menschen in dunkle Keller gesperrt oder als Kinder sexuell missbraucht wurden. Solche Erlebnisse brennen sich im Kopf eines Menschen fest und wenn man völlig alleine ist, kann dies zu Wahnsinn führen. Viele dieser Psychopathen sind auch nicht gut darin, Freundschaften zu knüpfen. Sie wissen nicht genau, wie sie sich zu verhalten haben. Einige Psychopathen geben das weiter, was ihnen angetan wurde. So sind viele Kinderschänder ebenfalls als Kinder misshandelt worden. Eine vollständige Heilung eines psychisch kranken Menschen ist nicht möglich, aber deutliche Steigerungen sind möglich.
Denn auch Psychopathen besitzen noch ein Gewissen und solange ein Gewissen existiert, können professionelle Ärzte diesen Menschen helfen.
Doch was passiert, wenn ein Mensch ohne jegliches Gewissen oder Gefühle geboren wird? Wie kann man solch einen Menschen heilen? Es ist nicht möglich! Diese Menschen werden auch nicht mehr als Psychopathen bezeichnet, wir nennen sie Soziopathen. Ein Soziopath wird durch äußere Einflüsse, oder größtenteils schon im Mutterleib, ohne jegliches Gewissen geboren. Sie sind bedingt geisteskrank, sind aber nicht leicht zu enttarnen. Sie kennen den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht und auch wenn sie diesen kennen würden, wäre es ihnen völlig egal. Der Soziopath denkt nur an sich selbst und an das Erreichen seiner Ziele. Um seine Ziele zu erreichen macht er gebrauch von diversen Menschen, die er für das Erreichen seiner Ziele missbraucht. Diese Menschen merken zum großteil überhaupt nicht, wem sie da eigentlich in die Fänge geraten sind. Sie lieben es andere Menschen leiden zu sehen, denn nur das bringt ihnen innere Befriedigung. Da ihnen das Verständnis und das Mitleid für andere Menschen fehlt, müssten sie eigentlich sehr leicht zu enttarnen sein.
Soziopathen wollen nicht erkannt werden und studieren deswegen aufmerksam ihre Mitmenschen. Sie beobachten ihre Gesichtsausdrücke und ihre Reaktionen auf verschiedenste Dinge und versuchen diese nachzuahmen. Souiopathen sind perfekte Schauspieler, sie lächeln einen freundlich an, wirken betroffen bei Schicksalsschlägen etc. Doch hinter dieser Mimik steckt nichts, kein Gewissen, kein Mitleid, einfach nichts...
Wie auch bei Psychopathen gibt es auch unterschiedliche Stadien bei Soziopathen. Es gibt jene Fälle in denen sie kein Mitleid empfinden können, sich aber fragen warum dem so ist. Diese Soziopathen besitzen noch einen Bruchteil eines Gewissens und könnten theoretisch geheilt werden. Aber bisher ist keine erfolgreiche Heilung von Soziopathie bekannt. Und dann gibt es noch die puren Soziopathen, denen wirklich jegliches Mitleid und Gewissen fehlt. Viele Ärzte haben bereits nach Heilungsmethoden und Ursachen für diese Krankheit gesucht, aber niemand konnte etwas finden. Einige Ärzte haben bereits aufgegeben und haben den Soziopathen die Bezeichnung "Das pure Böse" verpasst, diese Bezeichnung hat sich auch in der Weltbevölkerung herum gesprochen. Wie sollte man auch Jemanden sonst bezeichnen, der nur für sich Mitleid aufbringen kann und durch das Leid anderer Menschen zu seiner Befriedigung kommt? Es fällt schwer für gewöhnliche Menschen, solche Personen als "krank" zu sehen. Wenn ein Soziopath Ihr Leben zerstören würde, würden sie sich dann daran erinnern das er krank ist und eigentlich nichts dafür kann? Natürlich nicht, in Ihren Augen wäre er abgrundtief böse und mit dieser Bezeichnung lässt es sich doch einfacher ertragen, oder nicht?
Mein Name ist Ryou Takahashi und ich arbeitete für das Kyushu Sanatorium als Psychiater. Ich hatte schon mit allen möglichen Fällen zu tun gehabt, besonders im Bereich der Psychopathen war ich sehr gewandt. Da gab es Fälle wo kleine Jungs ihre eigene Familie abschlachteten und viele andere Dinge. Doch nichts davon sollte mich auf meine erste Begegnung mit einem Soziopathen vorbereiten. Dieser schlich sich unbemerkt in mein Leben und zerstörte alles was mir lieb und teuer war. Wenn ich heute darüber nachdenke verstehe ich es immer noch nicht. Wie konnte dieser Mensch sich in mein Leben einschleichen, ohne das ich etwas bemerkte? Ich verstehe es nicht. Ich sitze heute im Gefängnis und will von meinem Fall berichten. Die Menschen sollen erfahren was wirklich vorgefallen ist, als ein Soziopath begann mein Leben zu lenken...[/img]
- PROLOG -
Der Mensch ist eine der geheimnisvollsten und komplexesten Kreaturen auf unserem Planeten. Wo Tiere lediglich nach ihrem Instinkt handeln, besitzt der Mensch ein so genanntes Gewissen. Durch dieses Gewissen kann der Mensch fühlen was richtig oder falsch, gut oder böse ist. Es ist auch dieses Gewissen, was den Menschen zur Krönung der Schöpfung gemacht hat. Der Mensch denkt nicht nur ans fressen und schlafen, er hat eine dreidimensionale Sichtweise. Der Mensch kann Fallen stellen, er kann Lebewesen schützen, er kann um die Welt reisen oder er kann auch zerstören.
Es gibt allerdings auch Menschen, die aus der Reihe tanzen. Menschen die nicht in das Bild passen und beispielsweise andere Menschen töten. Diese Menschen bezeichnen wir als Psychopathen. Diese Menschen sind geistig gestört und sind nicht mehr in der Lage, so zu denken wie es andere Menschen tun. Viele Psychopathen haben schlimme Dinge in ihrem Leben erlebt, welche diese Menschen geprägt haben und sie verrückt machten. So gibt es viele Fälle in denen diese Menschen in dunkle Keller gesperrt oder als Kinder sexuell missbraucht wurden. Solche Erlebnisse brennen sich im Kopf eines Menschen fest und wenn man völlig alleine ist, kann dies zu Wahnsinn führen. Viele dieser Psychopathen sind auch nicht gut darin, Freundschaften zu knüpfen. Sie wissen nicht genau, wie sie sich zu verhalten haben. Einige Psychopathen geben das weiter, was ihnen angetan wurde. So sind viele Kinderschänder ebenfalls als Kinder misshandelt worden. Eine vollständige Heilung eines psychisch kranken Menschen ist nicht möglich, aber deutliche Steigerungen sind möglich.
Denn auch Psychopathen besitzen noch ein Gewissen und solange ein Gewissen existiert, können professionelle Ärzte diesen Menschen helfen.
Doch was passiert, wenn ein Mensch ohne jegliches Gewissen oder Gefühle geboren wird? Wie kann man solch einen Menschen heilen? Es ist nicht möglich! Diese Menschen werden auch nicht mehr als Psychopathen bezeichnet, wir nennen sie Soziopathen. Ein Soziopath wird durch äußere Einflüsse, oder größtenteils schon im Mutterleib, ohne jegliches Gewissen geboren. Sie sind bedingt geisteskrank, sind aber nicht leicht zu enttarnen. Sie kennen den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht und auch wenn sie diesen kennen würden, wäre es ihnen völlig egal. Der Soziopath denkt nur an sich selbst und an das Erreichen seiner Ziele. Um seine Ziele zu erreichen macht er gebrauch von diversen Menschen, die er für das Erreichen seiner Ziele missbraucht. Diese Menschen merken zum großteil überhaupt nicht, wem sie da eigentlich in die Fänge geraten sind. Sie lieben es andere Menschen leiden zu sehen, denn nur das bringt ihnen innere Befriedigung. Da ihnen das Verständnis und das Mitleid für andere Menschen fehlt, müssten sie eigentlich sehr leicht zu enttarnen sein.
Soziopathen wollen nicht erkannt werden und studieren deswegen aufmerksam ihre Mitmenschen. Sie beobachten ihre Gesichtsausdrücke und ihre Reaktionen auf verschiedenste Dinge und versuchen diese nachzuahmen. Souiopathen sind perfekte Schauspieler, sie lächeln einen freundlich an, wirken betroffen bei Schicksalsschlägen etc. Doch hinter dieser Mimik steckt nichts, kein Gewissen, kein Mitleid, einfach nichts...
Wie auch bei Psychopathen gibt es auch unterschiedliche Stadien bei Soziopathen. Es gibt jene Fälle in denen sie kein Mitleid empfinden können, sich aber fragen warum dem so ist. Diese Soziopathen besitzen noch einen Bruchteil eines Gewissens und könnten theoretisch geheilt werden. Aber bisher ist keine erfolgreiche Heilung von Soziopathie bekannt. Und dann gibt es noch die puren Soziopathen, denen wirklich jegliches Mitleid und Gewissen fehlt. Viele Ärzte haben bereits nach Heilungsmethoden und Ursachen für diese Krankheit gesucht, aber niemand konnte etwas finden. Einige Ärzte haben bereits aufgegeben und haben den Soziopathen die Bezeichnung "Das pure Böse" verpasst, diese Bezeichnung hat sich auch in der Weltbevölkerung herum gesprochen. Wie sollte man auch Jemanden sonst bezeichnen, der nur für sich Mitleid aufbringen kann und durch das Leid anderer Menschen zu seiner Befriedigung kommt? Es fällt schwer für gewöhnliche Menschen, solche Personen als "krank" zu sehen. Wenn ein Soziopath Ihr Leben zerstören würde, würden sie sich dann daran erinnern das er krank ist und eigentlich nichts dafür kann? Natürlich nicht, in Ihren Augen wäre er abgrundtief böse und mit dieser Bezeichnung lässt es sich doch einfacher ertragen, oder nicht?
Mein Name ist Ryou Takahashi und ich arbeitete für das Kyushu Sanatorium als Psychiater. Ich hatte schon mit allen möglichen Fällen zu tun gehabt, besonders im Bereich der Psychopathen war ich sehr gewandt. Da gab es Fälle wo kleine Jungs ihre eigene Familie abschlachteten und viele andere Dinge. Doch nichts davon sollte mich auf meine erste Begegnung mit einem Soziopathen vorbereiten. Dieser schlich sich unbemerkt in mein Leben und zerstörte alles was mir lieb und teuer war. Wenn ich heute darüber nachdenke verstehe ich es immer noch nicht. Wie konnte dieser Mensch sich in mein Leben einschleichen, ohne das ich etwas bemerkte? Ich verstehe es nicht. Ich sitze heute im Gefängnis und will von meinem Fall berichten. Die Menschen sollen erfahren was wirklich vorgefallen ist, als ein Soziopath begann mein Leben zu lenken...[/img]
Zuletzt geändert von Dagon-sama am Sa 07.02.2009, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja, aber momentan keine Zeit um auf irgendwas zu antworten.
- 1 -
Die Sonne schien strahlend über die Erde hinunter und der Himmel erstrahlte in einem kristallklaren blau. Es war ein wirklich wunderschöner Tag gewesen. Die Vögel zwitscherten und die Grillen zierpten um die Wette. Die Farmer des kleinen Vorortes Chiba verbrachten ihre Zeit damit, dass Gemüse von ihren Gärten abzubauen. Sie trugen dabei breite Strohhüte, welche sie vor den Strahlen der Sonne schützen sollte. Die Hitze war fast unerträglich und setzte den Farmern zu, doch niemand von ihnen wollte an diesem Tag die Ernte auf den Gärten lassen. Mit jeder weiteren Stunde schien es heißer zu werden und die Hitze erreichte zur Mittagszeit ihren vorläufigen Höhepunkt. Diese Hitze war auch auf der Chiba Midori Gakkou zu spüren, welche nichts anderes als eine Junior High School war. Die Kinder hatten pause und saßen verteilt auf dem Schulhof. Keines der inde war am spielen, sie alle versuchten mit der Hitze klar zu kommen. Ein kleiner Junge packte sein Essen aus einer Tüte und erschrak, die Hitze hatte es völlig rlaufen lassen. Wütend warf der kleine Junge das Essen in eine Mülltonne und konnte auch seine Tränen nicht gut verstecken. Er setzte sich wieder auf die Bank und vergrub sein weinendes Gesicht in seinen Handflächen. Er hasste den Sommer und er hasste dieses heiße Wetter. Er hatte sich den ganzen Tag auf den kalten Fisch gefreut und jetzt war sein Essen hinüber und unbrauchbar geworden. Er fand das nicht fair, er wollte nur noch in den Klassenraum zurück und danach wieder nach Hause.
Er bemerkte nicht, wie ihn 4 neugierige Augen von der gegenüberliegenden Seite aus beobachteten. Er vergrub sein Gesicht tiefer in seinen Handflächen, als er plötzlich einen Schatten über sich bemerkte und weiße Sportschuhe vor sich erblickte. Er sah langsam auf und blickte in das lächelnde Gesicht eines Mädchens. Sie dürfte erst an die 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein, nicht viel jünger als er selbst. Er verzog schmollend seine Miene und brummte : "Was willst du?" Sie lächelte wieder und hielt ihm eine Sushipackung vor die Nase. Er sah sie verwirrt an und verstand nicht, was sie von ihm wollte. "Dein Essen hat doch nicht mehr geschmeckt, deswegen kannst du das Essen von mir haben", kicherte sie und druckte es ihm in die Hände. Er blickte verdutzt auf die Sushipackung und dann wieder auf das Mädchen, welches sich mittlerweile zu ihn gesetzt hatte. "Ich heiße Yurina Natsuyaki, und wie ist dein Name?" "Ich heiße Satoru Takahashi", erwiderte er und öffnete gierig die Sushipackung. Er wandte sich wieder zu Yurina und flüsterte : "Vielen Dank dafür." Sie kicherte : "Keine Ursache, sowas mache ich doch gerne. Das da drüben", sie zeigte mit ihrem Finger auf ein Mädchen auf der gegenüberliegenden Bank, "ist übrigens meine Schwester Miyabi." Miyabi lächelte Satoru ebenfalls fröhlich an und stand von ihrer Bank auf, um sich zu den beiden anderen Kindern zu setzen. Sie setzte sich neben ihre Schwester und sagte : "Hi, ich bin Miyabi Natsuyaki."
Miyabi schien ein wenig älter als ihre Schwester zu sein und irgendwas war in ihren Augen, was Satoru sofort begeisterte. Sie hielt einen Artikel in der Hand, auf welchem stand : "Hello! Project sucht 15 talentierte Mädchen als Backgroundtänzer- und sängerinnen für die Band Morning Musume und das Hello! Project Kids Projekt." Satoru runzelte die Stirn und fragte neugierig : "Was ist das für ein Artikel?" Yurina und Miyabi blickten beide auf den Artikel und kratzten sich an ihren Hinterköpfen. "Das ist nur ein Artikel über ein Casting...", murmelte Miyabi. "Ihr wollt euch darauf bewerben, stimmts?", fragte Satoru stichelnd. Yurina lächelte ihn an und fragte : "Schmeckt dir das Essen?" Satoru nickte mit breitem Grinsen und genuss das Sushi auf seiner Zunge regelrecht. "Das freut mich", kicherte Yurina erneut und grinste ihre Schwester an. Miyabi grinste zurück und musterte Satorus Gesicht genau. Sie schien von seiner Gesichtsmimik sehr begeistert oder interessiert zu sein. Ihr Augen wandten sich nicht von seinem Gesicht und langsam wurde es ihm schon unangenehm. Er beschloss einen zweiten Anlauf zu starten und fragte erneut : "Wollt ihr euch wirklich auf dieses Casting bewerben?" Die beiden Schwestern nickten und umklammerten ihre Hände. "Wir wollen unbedingt Sängerinnen werden und wir sehen das als unsere Chance", kicherte Miyabi. "Und da wir zu zweit sind, werden wir alle anderen besiegen und dann werden wir beide zu Superstars", lachte Yurina und umarmte freudig ihre Schwester. "Ich mit meiner großen Schwester auf der Bühne, dass wird so cool", flüsterte Yurina fröhlich.
Satoru verzog seine Miene auf ein neues, stellte die leere Sushipackung zur Seite und verschränkte die Arme. "Ihr wisst aber schon, dass es pro Familie nur eine Teilnehmerin geben darf, oder?" Die beiden Schwestern blickten ihn geschockt an und stammelten : "W... W... Was?" "Es darf sich pro Familie nur ein Mädchen auf dieses Casting bewerben, ihr könnt nicht beide dorthin." Er fuhr fort: "Ihr werdet wohl ausdiskutieren müssen, welche von euch beiden ihr Glück versuchen will." Miyabi bekam ihren Mund überhaupt nicht mehr zu, so tief hatte dieser Schock gesessen. Yurinas Augen wurden feucht und sie zitterte ein wenig : "Das habe ich nicht erwartet, dass werden wir wohl wirklich ausdiskutieren müssen." Der Unterton ihrer Stimme klang sehr traurig, sie schien sich sehr auf eine Karriere mit ihrer Schwester gefreut zu haben. Satoru fühlte sich in seinem Innersten richtig mies, da er die Träume der beiden Mädchen mit einem Schlag zerstört hatte. Vielleicht hatte er jetzt sogar Zwietracht unter den Geschwistern gesät, ein Gedanke, der ihm absolut nicht gefiel. "Treffen wir uns morgen wieder hier?", fragte er schließlich. Die beiden Mädchen nickten und Yurina wühlte in ihrer Hosentasche herum. Sie zog etwas aus ihrer Hosentasche und sagte : "Hier, nimm das." "Was ist das?", fragte Satoru verwundert und betrachtete das Löwenähnliche Gebilde. "Das ist ein Abbild des Okinawa Gottes Sheesa, egal wo du auch hingehen magst, er wird dich immer beschützen." Dies war ein Geschenk voller Freundschaft und Satoru fühlte sich sehr geehrt. Er verbeugte sich und rannte zurück in das Schuldgebäude.
Die beiden Mädchen blieben auf der Bank zurück und blickten sich an. Miyabi blickte daraufhin auf den Zeitungsartikel und wusste nicht was sie sagen sollte. Yurina zog eine Münze aus ihrer Hosentasche und sagte "Pflanze oder Zahl?" Miyabi sah sie verwirrt an : "Wie bitte, was?" Yurina verdrehte die Augen und erwiderte : "Hör mal, wir wollen beide gerne Superstars werden, aber nur eine von uns darf an dem Casting teilnehmen. Ich für meinen teil, will nicht mit dir streiten, deswegen lass uns die Entscheidung mithilfe dieser Münze treffen. Dann müssen wir uns nicht streiten und alles ist gut, was hälst du von meiner Idee?" Miyabi prüfte das ernste Gesicht ihrer jüngeren Schwester genau und willigte ein. "Du hast recht, auf die Weise streiten wir uns wenistens nicht." Yurina freute das sehr und sie sagte : "Ich wähle Zahl." Miyabi nickte zustimmend und sah zu, wie ihre Schwester die Münze in den Himmel warf. Die Münze landete auf den Boden und offenbarte eine Pfalnze. Yurina schrie vor Freude und umarmte Miyabi fröhlich, doch etwas stimmte nicht. Miyabis Umarmung war diesmal anders, irgendwie kälter. Yurinas Lächeln verschwand wieder, sie spürte das dieses Ergebnis ihre Schwester sehr getroffen haben musste. Miyabi lächelte Yurina an und gab ihr ihre Hand : "Komm, lass uns wieder in den Klassenraum gehen, sonst kriegen wir noch Ärger. Und herzlichen Glückwunsch!" Und so gingen beide Schwestern lachend in die Schule zurück und sollten dort noch einige Stunden gemeinsam verbringen.
Es war mittlerweile draußen dunkel geworden, als die gesamte Natsuyaki Familie gemeinsam am Essenstisch saß. Der Vater der Familie war ein schmächtiger Mann mit Lesebrille auf seinen Augen. Seine Haare waren sehr kurz und nur wenige Falten durchzogen sein Gesicht. Er verbeugte sich freundlich, als seine Frau ihm Okonomiyaki auf den Tisch stellte. "Vielen Dank, Schatz", sagte er mit ehrlichem Unterton und verteilte das Essen an die ganze Familie. Die Mutter hatte lange, schwarze Haare und ein schön schmales Gesicht. Ihre Gesichtszüge waren denen von Miyabi sehr ähnlich, da Miyabi ebenfalls für eine Japanerin ein sehr schmales Gesicht hatte. Yurinas Gesicht war dagegen ein wenig breiter und erinnerte eher an das Gesicht ihres Vaters. "Und wie war euer Tag heute, Kinder?", fragte die Mutter neugierig. Die beiden Mädchen kicherten sich an und Yurina rief begeistert : "Richtig toll, wir haben heute einen richtig tollen Jungen kennengelernt." Der Vater runzelte die Stirn und fragte im ironischen Unterton : "Schon in dem Alter? Da haben wir uns nur für Comics interessiert." Yurina beachtete ihren kindischen Vater überhaupt nicht und fuhr fort : "Sein Name ist Storu Takahashi und er war richtig putzig." "Takahashi?", fragte die Mutter verdutzt. "Das ist sicher der Sohn von Ryou Takahashi." "Wer ist das?", fragte Miyabi neugierig. "Chibas bester Psychiater, ein sehr hoch angesehener Mann. Ihr beide habt mit seinem Sohn einen tollen Fang gemacht." Die beiden Schwestern grinsten sich wieder an und aßen ihr Essen auf.
Später am Abend saß Miyabi an ihren Hausaufgaben, als sich plötzlich Yurina neben sie stellte und ihr einen Brief auf den Tisch legte. "Was ist das?" "Meine Bewerbung für das Casting, ich wollte, dass du es dir mal durchliest." Miyabi begann zu lesen :
"Hallo Hello! Project,
mein Name ist Yurina Natsuyaki. Ich komme aus Chiba und bin 9 Jahre alt.
Ich bin ein großer Fan der Band Morning Musume und es ist mein größter Traum, eines Tages ebenfalls Sängerin zu werden.
Ich übe das Singen schon seit Jahren mit meiner älteren Schwester und ich würde mich freuen, wenn Sie mich zum Casting einladen würden, damit ich Sie von meinen Gesangsfähigkeiten überzeugen kann.
Liebe Grüße
Yurina Natsuyaki"
"Und? Und?", fragte Yurina aufgeregt. Miyabi blickte ihre Schwester erst mit ernster Miene an und lachte daraufhin. "Es ist großartig, so gut hätte ich das nichtmal hinbekommen." Yurina umarmte freudig ihre Schwester und sagte : "Ich danke dir so sehr." Miyabi blickte auf die Uhr an die Wand und rief : "Wenn du dich jetzt beeilst und zum Briefkasten gehst, geht der Brief heute noch raus." "Geht nicht, ich muss noch Hausaufgaben machen", murmelte Yurina. Miyabi klopfte ihr auf die Schulter : "Na los, geh schon. Ich mach deine Hausaufgaben und wehe du wirst kein Superstar." Yurina strahlte über beide Ohren, steckte den Brief in den addressierten Briefumschlag und zog sich ihre Jacke an. Sie öffnete die Haustür, blickte noch einmal zu ihrer Schwester hinüber und sagte : "Danke Miyabi!" Mit diesen Worten ging sie hinaus, in die dunkle Nacht!
Yurina mochte die Dunkelheit nicht besonders, zu oft wurde sie von ihrer Mutter gewarnt sich von Fremden fernzuhalten. Sie bog in eine kleine Nebengasse ab und hörte plötzlich ein Rascheln hinter sich. Sie blickte sich verwundert um, doch da war niemand. Sie war völlig allein gewesen. "Ich darf nicht immer soviel Angst vor alles und jedem haben", dachte sie sich. Sie umklammerte feste den Brief, biss ihre kleinen Zähnchen zusammen und stampfte die dunkle Gasse entlang. In der Ferne erblickte sie eine Lampe, unter welcher ein roter Kasten stand. Das war der Briefkasten. Sie würde es nicht mehr weit haben, nur noch wenige Meter trennten sie von ihren Träumen. Endlich stand sie vor dem hell erleuchteten Briefkasten und wollte ihren Brief einwerfen, doch sie hielt inne. Sie stellte sich vor, wie ihre Schwester für sie gerade die Hausaufgaben macht, während sie gerade die Träume ihrer Schwester zerstört. Sie zog den Brief zurück und betrachtete den Briefumschlag. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie strich über den Brief und dachte wieder an ihre Schwester. "Nein, das mache ich nicht, ich werde meine Schwester nicht hintergehen. Sie soll lieber am Casting teilnehmen, sie hat es eher verdient", dachte sie sich und steckte den Brief wieder in ihre Jackentasche. Sie fühlte sich erleichtert, als habe ihr wer einen Stein vom Herzen genommen. Sie war mit ihrem Herzen wieder vereint und konnte mit freudiger Nachricht nach Hause kommen. Sie drehte sich um und erblickte in ihrem Augenwinkel einen Schatten, ehe sie einen harten Gegenstand gegen das Gesicht geschlagen bekam.
Es war eine Flasche gewesen und diese zerbrach beim Aufprall in 2 Hälften. Viele der Splitter blieben in Yurinas Gesicht stecken und das kleine Mädchen viel rückwärts zu Boden. Sie war von dem harten Schlag benebelt und konnte kaum etwas erkennen. Alles um sie herum war verschwommen und ihre Gliedmaßen reagierten kaum auf ihre Befehle. Der Angreifer zog dem Mädchen die kurze Hose und die Unterhose aus. Yurinas Blick wurde wieder schärfer und sie sah, dass der Angreifer die zerbrochene Flasche noch immer in seiner Hand hielt. Er rammte die Flasche dem Kind zwischen die Beine und drehte die Flasche herum, wodurch der gesamte Unterleib des Mädchens regelrecht zerfetzt wurde. Yurina versuchte zu schreien, als sie wieder einen festen Schlag gegen ihren Kopf bekam. Diesmal schlug der Unbekannte mit einem Stein auf das Gesicht des Kindes ein und zertrümmerte Nase und Kiefer. Yurina konnte nicht mehr schreien und konnte sich nicht mehr wehren. Sie spürte wie die Flasche wieder herausgezogen und umgedreht wurde. Danach wurde sie brutalst mit der Flasche vergewaltigt. Niemand war da gewesen, niemand war da um den armen Mädchen zu helfen. Sie war ganz alleine, ganz alleine mit ihren Schmerzen. Der gesamte Boden färbte sich rot und der Angreifer rammte immer und immer wieder die Flasche in den Unterleib des Kindes. Yurinas Kräfte schwanden und ihr Körper reagierte nicht mehr auf die Schmerzen, was ihr Angreifer ebenfalls bemerkte. Frustriert griff er wieder nach dem Stein und zertrümmerte den Kopf des Mädchens bis zur Unkenntlichkeit und erlöste Yurina endlich von ihren Qualen...
Miyabi saß immer noch an den Hausaufgaben ihrer Scwester, als plötzlich ihre Mutter das Zimmer betrat. "Deine Schwester ist schon ziemlich lange weg, kannst du nichtmal nachsehen wo sie bleibt?, fragte die Mutter nervös. Miyabi nickte zustimmend und zog sich ihre Jacke an. Sie fand es zwar komisch das ihre Mutter sie schickte, schließlich war sie selbst erst 10 Jahre alt, aber sie gehorchte. Sie bog in die Nebengasse ab und erblickte in der Ferne den Briefkasten und einen leblosen Körper, welcher vor dem Briefkasten lag. Miyabi erkannte die Farbe der Jacke, dass war die Jacke ihrer Schwester. Bevor sie auch nur einen weiteren Schritt tätigte, blickte sie sich in alle Richtungen um. Als die Luft rein war, trat sie an den zerstörten Körper heran. Es war ihre Schwester Yurina und in ihrer Hand hielt sie den Brief für das Casting. Miyabi konnte nicht anders und schrie. Und mit diesem Schrei, weckte sie die gesamte Nachbarschaft endlich auf...
Ja, aber momentan keine Zeit um auf irgendwas zu antworten.
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Die Sonne schien strahlend über die Erde hinunter und der Himmel erstrahlte in einem kristallklaren blau. Es war ein wirklich wunderschöner Tag gewesen. Die Vögel zwitscherten und die Grillen zierpten um die Wette. Die Farmer des kleinen Vorortes Chiba verbrachten ihre Zeit damit, dass Gemüse von ihren Gärten abzubauen. Sie trugen dabei breite Strohhüte, welche sie vor den Strahlen der Sonne schützen sollte. Die Hitze war fast unerträglich und setzte den Farmern zu, doch niemand von ihnen wollte an diesem Tag die Ernte auf den Gärten lassen. Mit jeder weiteren Stunde schien es heißer zu werden und die Hitze erreichte zur Mittagszeit ihren vorläufigen Höhepunkt. Diese Hitze war auch auf der Chiba Midori Gakkou zu spüren, welche nichts anderes als eine Junior High School war. Die Kinder hatten pause und saßen verteilt auf dem Schulhof. Keines der inde war am spielen, sie alle versuchten mit der Hitze klar zu kommen. Ein kleiner Junge packte sein Essen aus einer Tüte und erschrak, die Hitze hatte es völlig rlaufen lassen. Wütend warf der kleine Junge das Essen in eine Mülltonne und konnte auch seine Tränen nicht gut verstecken. Er setzte sich wieder auf die Bank und vergrub sein weinendes Gesicht in seinen Handflächen. Er hasste den Sommer und er hasste dieses heiße Wetter. Er hatte sich den ganzen Tag auf den kalten Fisch gefreut und jetzt war sein Essen hinüber und unbrauchbar geworden. Er fand das nicht fair, er wollte nur noch in den Klassenraum zurück und danach wieder nach Hause.
Er bemerkte nicht, wie ihn 4 neugierige Augen von der gegenüberliegenden Seite aus beobachteten. Er vergrub sein Gesicht tiefer in seinen Handflächen, als er plötzlich einen Schatten über sich bemerkte und weiße Sportschuhe vor sich erblickte. Er sah langsam auf und blickte in das lächelnde Gesicht eines Mädchens. Sie dürfte erst an die 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein, nicht viel jünger als er selbst. Er verzog schmollend seine Miene und brummte : "Was willst du?" Sie lächelte wieder und hielt ihm eine Sushipackung vor die Nase. Er sah sie verwirrt an und verstand nicht, was sie von ihm wollte. "Dein Essen hat doch nicht mehr geschmeckt, deswegen kannst du das Essen von mir haben", kicherte sie und druckte es ihm in die Hände. Er blickte verdutzt auf die Sushipackung und dann wieder auf das Mädchen, welches sich mittlerweile zu ihn gesetzt hatte. "Ich heiße Yurina Natsuyaki, und wie ist dein Name?" "Ich heiße Satoru Takahashi", erwiderte er und öffnete gierig die Sushipackung. Er wandte sich wieder zu Yurina und flüsterte : "Vielen Dank dafür." Sie kicherte : "Keine Ursache, sowas mache ich doch gerne. Das da drüben", sie zeigte mit ihrem Finger auf ein Mädchen auf der gegenüberliegenden Bank, "ist übrigens meine Schwester Miyabi." Miyabi lächelte Satoru ebenfalls fröhlich an und stand von ihrer Bank auf, um sich zu den beiden anderen Kindern zu setzen. Sie setzte sich neben ihre Schwester und sagte : "Hi, ich bin Miyabi Natsuyaki."
Miyabi schien ein wenig älter als ihre Schwester zu sein und irgendwas war in ihren Augen, was Satoru sofort begeisterte. Sie hielt einen Artikel in der Hand, auf welchem stand : "Hello! Project sucht 15 talentierte Mädchen als Backgroundtänzer- und sängerinnen für die Band Morning Musume und das Hello! Project Kids Projekt." Satoru runzelte die Stirn und fragte neugierig : "Was ist das für ein Artikel?" Yurina und Miyabi blickten beide auf den Artikel und kratzten sich an ihren Hinterköpfen. "Das ist nur ein Artikel über ein Casting...", murmelte Miyabi. "Ihr wollt euch darauf bewerben, stimmts?", fragte Satoru stichelnd. Yurina lächelte ihn an und fragte : "Schmeckt dir das Essen?" Satoru nickte mit breitem Grinsen und genuss das Sushi auf seiner Zunge regelrecht. "Das freut mich", kicherte Yurina erneut und grinste ihre Schwester an. Miyabi grinste zurück und musterte Satorus Gesicht genau. Sie schien von seiner Gesichtsmimik sehr begeistert oder interessiert zu sein. Ihr Augen wandten sich nicht von seinem Gesicht und langsam wurde es ihm schon unangenehm. Er beschloss einen zweiten Anlauf zu starten und fragte erneut : "Wollt ihr euch wirklich auf dieses Casting bewerben?" Die beiden Schwestern nickten und umklammerten ihre Hände. "Wir wollen unbedingt Sängerinnen werden und wir sehen das als unsere Chance", kicherte Miyabi. "Und da wir zu zweit sind, werden wir alle anderen besiegen und dann werden wir beide zu Superstars", lachte Yurina und umarmte freudig ihre Schwester. "Ich mit meiner großen Schwester auf der Bühne, dass wird so cool", flüsterte Yurina fröhlich.
Satoru verzog seine Miene auf ein neues, stellte die leere Sushipackung zur Seite und verschränkte die Arme. "Ihr wisst aber schon, dass es pro Familie nur eine Teilnehmerin geben darf, oder?" Die beiden Schwestern blickten ihn geschockt an und stammelten : "W... W... Was?" "Es darf sich pro Familie nur ein Mädchen auf dieses Casting bewerben, ihr könnt nicht beide dorthin." Er fuhr fort: "Ihr werdet wohl ausdiskutieren müssen, welche von euch beiden ihr Glück versuchen will." Miyabi bekam ihren Mund überhaupt nicht mehr zu, so tief hatte dieser Schock gesessen. Yurinas Augen wurden feucht und sie zitterte ein wenig : "Das habe ich nicht erwartet, dass werden wir wohl wirklich ausdiskutieren müssen." Der Unterton ihrer Stimme klang sehr traurig, sie schien sich sehr auf eine Karriere mit ihrer Schwester gefreut zu haben. Satoru fühlte sich in seinem Innersten richtig mies, da er die Träume der beiden Mädchen mit einem Schlag zerstört hatte. Vielleicht hatte er jetzt sogar Zwietracht unter den Geschwistern gesät, ein Gedanke, der ihm absolut nicht gefiel. "Treffen wir uns morgen wieder hier?", fragte er schließlich. Die beiden Mädchen nickten und Yurina wühlte in ihrer Hosentasche herum. Sie zog etwas aus ihrer Hosentasche und sagte : "Hier, nimm das." "Was ist das?", fragte Satoru verwundert und betrachtete das Löwenähnliche Gebilde. "Das ist ein Abbild des Okinawa Gottes Sheesa, egal wo du auch hingehen magst, er wird dich immer beschützen." Dies war ein Geschenk voller Freundschaft und Satoru fühlte sich sehr geehrt. Er verbeugte sich und rannte zurück in das Schuldgebäude.
Die beiden Mädchen blieben auf der Bank zurück und blickten sich an. Miyabi blickte daraufhin auf den Zeitungsartikel und wusste nicht was sie sagen sollte. Yurina zog eine Münze aus ihrer Hosentasche und sagte "Pflanze oder Zahl?" Miyabi sah sie verwirrt an : "Wie bitte, was?" Yurina verdrehte die Augen und erwiderte : "Hör mal, wir wollen beide gerne Superstars werden, aber nur eine von uns darf an dem Casting teilnehmen. Ich für meinen teil, will nicht mit dir streiten, deswegen lass uns die Entscheidung mithilfe dieser Münze treffen. Dann müssen wir uns nicht streiten und alles ist gut, was hälst du von meiner Idee?" Miyabi prüfte das ernste Gesicht ihrer jüngeren Schwester genau und willigte ein. "Du hast recht, auf die Weise streiten wir uns wenistens nicht." Yurina freute das sehr und sie sagte : "Ich wähle Zahl." Miyabi nickte zustimmend und sah zu, wie ihre Schwester die Münze in den Himmel warf. Die Münze landete auf den Boden und offenbarte eine Pfalnze. Yurina schrie vor Freude und umarmte Miyabi fröhlich, doch etwas stimmte nicht. Miyabis Umarmung war diesmal anders, irgendwie kälter. Yurinas Lächeln verschwand wieder, sie spürte das dieses Ergebnis ihre Schwester sehr getroffen haben musste. Miyabi lächelte Yurina an und gab ihr ihre Hand : "Komm, lass uns wieder in den Klassenraum gehen, sonst kriegen wir noch Ärger. Und herzlichen Glückwunsch!" Und so gingen beide Schwestern lachend in die Schule zurück und sollten dort noch einige Stunden gemeinsam verbringen.
Es war mittlerweile draußen dunkel geworden, als die gesamte Natsuyaki Familie gemeinsam am Essenstisch saß. Der Vater der Familie war ein schmächtiger Mann mit Lesebrille auf seinen Augen. Seine Haare waren sehr kurz und nur wenige Falten durchzogen sein Gesicht. Er verbeugte sich freundlich, als seine Frau ihm Okonomiyaki auf den Tisch stellte. "Vielen Dank, Schatz", sagte er mit ehrlichem Unterton und verteilte das Essen an die ganze Familie. Die Mutter hatte lange, schwarze Haare und ein schön schmales Gesicht. Ihre Gesichtszüge waren denen von Miyabi sehr ähnlich, da Miyabi ebenfalls für eine Japanerin ein sehr schmales Gesicht hatte. Yurinas Gesicht war dagegen ein wenig breiter und erinnerte eher an das Gesicht ihres Vaters. "Und wie war euer Tag heute, Kinder?", fragte die Mutter neugierig. Die beiden Mädchen kicherten sich an und Yurina rief begeistert : "Richtig toll, wir haben heute einen richtig tollen Jungen kennengelernt." Der Vater runzelte die Stirn und fragte im ironischen Unterton : "Schon in dem Alter? Da haben wir uns nur für Comics interessiert." Yurina beachtete ihren kindischen Vater überhaupt nicht und fuhr fort : "Sein Name ist Storu Takahashi und er war richtig putzig." "Takahashi?", fragte die Mutter verdutzt. "Das ist sicher der Sohn von Ryou Takahashi." "Wer ist das?", fragte Miyabi neugierig. "Chibas bester Psychiater, ein sehr hoch angesehener Mann. Ihr beide habt mit seinem Sohn einen tollen Fang gemacht." Die beiden Schwestern grinsten sich wieder an und aßen ihr Essen auf.
Später am Abend saß Miyabi an ihren Hausaufgaben, als sich plötzlich Yurina neben sie stellte und ihr einen Brief auf den Tisch legte. "Was ist das?" "Meine Bewerbung für das Casting, ich wollte, dass du es dir mal durchliest." Miyabi begann zu lesen :
"Hallo Hello! Project,
mein Name ist Yurina Natsuyaki. Ich komme aus Chiba und bin 9 Jahre alt.
Ich bin ein großer Fan der Band Morning Musume und es ist mein größter Traum, eines Tages ebenfalls Sängerin zu werden.
Ich übe das Singen schon seit Jahren mit meiner älteren Schwester und ich würde mich freuen, wenn Sie mich zum Casting einladen würden, damit ich Sie von meinen Gesangsfähigkeiten überzeugen kann.
Liebe Grüße
Yurina Natsuyaki"
"Und? Und?", fragte Yurina aufgeregt. Miyabi blickte ihre Schwester erst mit ernster Miene an und lachte daraufhin. "Es ist großartig, so gut hätte ich das nichtmal hinbekommen." Yurina umarmte freudig ihre Schwester und sagte : "Ich danke dir so sehr." Miyabi blickte auf die Uhr an die Wand und rief : "Wenn du dich jetzt beeilst und zum Briefkasten gehst, geht der Brief heute noch raus." "Geht nicht, ich muss noch Hausaufgaben machen", murmelte Yurina. Miyabi klopfte ihr auf die Schulter : "Na los, geh schon. Ich mach deine Hausaufgaben und wehe du wirst kein Superstar." Yurina strahlte über beide Ohren, steckte den Brief in den addressierten Briefumschlag und zog sich ihre Jacke an. Sie öffnete die Haustür, blickte noch einmal zu ihrer Schwester hinüber und sagte : "Danke Miyabi!" Mit diesen Worten ging sie hinaus, in die dunkle Nacht!
Yurina mochte die Dunkelheit nicht besonders, zu oft wurde sie von ihrer Mutter gewarnt sich von Fremden fernzuhalten. Sie bog in eine kleine Nebengasse ab und hörte plötzlich ein Rascheln hinter sich. Sie blickte sich verwundert um, doch da war niemand. Sie war völlig allein gewesen. "Ich darf nicht immer soviel Angst vor alles und jedem haben", dachte sie sich. Sie umklammerte feste den Brief, biss ihre kleinen Zähnchen zusammen und stampfte die dunkle Gasse entlang. In der Ferne erblickte sie eine Lampe, unter welcher ein roter Kasten stand. Das war der Briefkasten. Sie würde es nicht mehr weit haben, nur noch wenige Meter trennten sie von ihren Träumen. Endlich stand sie vor dem hell erleuchteten Briefkasten und wollte ihren Brief einwerfen, doch sie hielt inne. Sie stellte sich vor, wie ihre Schwester für sie gerade die Hausaufgaben macht, während sie gerade die Träume ihrer Schwester zerstört. Sie zog den Brief zurück und betrachtete den Briefumschlag. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie strich über den Brief und dachte wieder an ihre Schwester. "Nein, das mache ich nicht, ich werde meine Schwester nicht hintergehen. Sie soll lieber am Casting teilnehmen, sie hat es eher verdient", dachte sie sich und steckte den Brief wieder in ihre Jackentasche. Sie fühlte sich erleichtert, als habe ihr wer einen Stein vom Herzen genommen. Sie war mit ihrem Herzen wieder vereint und konnte mit freudiger Nachricht nach Hause kommen. Sie drehte sich um und erblickte in ihrem Augenwinkel einen Schatten, ehe sie einen harten Gegenstand gegen das Gesicht geschlagen bekam.
Es war eine Flasche gewesen und diese zerbrach beim Aufprall in 2 Hälften. Viele der Splitter blieben in Yurinas Gesicht stecken und das kleine Mädchen viel rückwärts zu Boden. Sie war von dem harten Schlag benebelt und konnte kaum etwas erkennen. Alles um sie herum war verschwommen und ihre Gliedmaßen reagierten kaum auf ihre Befehle. Der Angreifer zog dem Mädchen die kurze Hose und die Unterhose aus. Yurinas Blick wurde wieder schärfer und sie sah, dass der Angreifer die zerbrochene Flasche noch immer in seiner Hand hielt. Er rammte die Flasche dem Kind zwischen die Beine und drehte die Flasche herum, wodurch der gesamte Unterleib des Mädchens regelrecht zerfetzt wurde. Yurina versuchte zu schreien, als sie wieder einen festen Schlag gegen ihren Kopf bekam. Diesmal schlug der Unbekannte mit einem Stein auf das Gesicht des Kindes ein und zertrümmerte Nase und Kiefer. Yurina konnte nicht mehr schreien und konnte sich nicht mehr wehren. Sie spürte wie die Flasche wieder herausgezogen und umgedreht wurde. Danach wurde sie brutalst mit der Flasche vergewaltigt. Niemand war da gewesen, niemand war da um den armen Mädchen zu helfen. Sie war ganz alleine, ganz alleine mit ihren Schmerzen. Der gesamte Boden färbte sich rot und der Angreifer rammte immer und immer wieder die Flasche in den Unterleib des Kindes. Yurinas Kräfte schwanden und ihr Körper reagierte nicht mehr auf die Schmerzen, was ihr Angreifer ebenfalls bemerkte. Frustriert griff er wieder nach dem Stein und zertrümmerte den Kopf des Mädchens bis zur Unkenntlichkeit und erlöste Yurina endlich von ihren Qualen...
Miyabi saß immer noch an den Hausaufgaben ihrer Scwester, als plötzlich ihre Mutter das Zimmer betrat. "Deine Schwester ist schon ziemlich lange weg, kannst du nichtmal nachsehen wo sie bleibt?, fragte die Mutter nervös. Miyabi nickte zustimmend und zog sich ihre Jacke an. Sie fand es zwar komisch das ihre Mutter sie schickte, schließlich war sie selbst erst 10 Jahre alt, aber sie gehorchte. Sie bog in die Nebengasse ab und erblickte in der Ferne den Briefkasten und einen leblosen Körper, welcher vor dem Briefkasten lag. Miyabi erkannte die Farbe der Jacke, dass war die Jacke ihrer Schwester. Bevor sie auch nur einen weiteren Schritt tätigte, blickte sie sich in alle Richtungen um. Als die Luft rein war, trat sie an den zerstörten Körper heran. Es war ihre Schwester Yurina und in ihrer Hand hielt sie den Brief für das Casting. Miyabi konnte nicht anders und schrie. Und mit diesem Schrei, weckte sie die gesamte Nachbarschaft endlich auf...
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Harter Tobak, die Sache mit dem Mädchen. Willst mir wohl Konkurrenz machen, in Sachen "blutiges Umschreiben von abscheulichen Gewalttaten"
Nein, im Ernst ich denke, deine Story hat einen tieferen Sinn und dient nicht allein der Unterhaltung, obwohl ich so ne kranke Scheiße ja mag. Vom Stil her, wie immer flüssig zu lesen, gibts nichts zu meckern. Interessant, wie du hier bekannte Persönlichkeiten zu den Hauptfiguren deiner Geschichte machst, scheint wohl Spaß zu machen.^^
Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es weiter geht und hoffe mal, dass du das wirklich bis April fertig kriegst.
Nein, im Ernst ich denke, deine Story hat einen tieferen Sinn und dient nicht allein der Unterhaltung, obwohl ich so ne kranke Scheiße ja mag. Vom Stil her, wie immer flüssig zu lesen, gibts nichts zu meckern. Interessant, wie du hier bekannte Persönlichkeiten zu den Hauptfiguren deiner Geschichte machst, scheint wohl Spaß zu machen.^^
Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es weiter geht und hoffe mal, dass du das wirklich bis April fertig kriegst.
Langsam aber sicher wirst du zum Meister des düsteren Schreibens lieber Dagon . Den Prolog fand ich ungemein interessant und vor allem auch sehr informativ. Was das erste Kapitel anbelangt fand ich den ruhigen Anfang recht putzig, auf Grund der sympathisch dargestellten Kiddies, aber was dann geschah, war echt wie ein Tritt in die Kronjuwelen für mich. Unglaublich wie du dieses Gefühl von unbehagen ganz überraschend durch die harte Wende einbringst. Echt hartes Zeugs und ich hab noch kaum einen Schimmer wie's weiter gehen kann, bin aber gerade deswegen um so interessierter und gespannter. Zu deinem Schreibstil brauch ich wohl kaum noch was sagen, weißte ja eh schon längst, was ich davon halte .
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal
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Freut mich das es euch so gefallen hat, dass war allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf Dinge, die noch so kommen werden ^^ Ich hoffe, dass ich heute Abend Kapitel 2 fertig stellen kann...
@Elite
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema Soziopathie, wenn es dich wirklich so sehr interessiert, solltest du vielleicht mal öfters im ICQ mit mir quatschen. Man hat schließlich nie oft die Möglichkeit mit einem Sozio zu quatschen ^^
@Elite
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Inspektor Kobayashi stand fassungslos da un zitterte leicht mit seinen Händen. Er war ein sehr großgewachsener, dicklicher Mann und trug einen braunen Mantel. Er suchte in seiner Jackentasche nach seiner Packung Zigaretten. Nach einiger Zeit bekam er sie endlich zu fassen und zog sie hinaus. Er öffnete die Zigarettenschachtel hastig, nahm eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Er atmete erleichtert auf und zog die Zigarette wieder aus seinem Mund heraus. Vor seinen Füßen lag der Körper eines kleinen Mädchens. Das Mädchen war völlig entstellt. Jemand hatte ihr mit einer zerbrochenen Flasche den Unterleib zerfetzt, sie mit der Flache vergewaltigt, ihr mit einem Stein das Gesicht eingeschlagen und ihr sogar noch die Haut vom Gesicht abgezogen. Selbst für einen erfahrenen Polizisten wie Kobayashi war das ein schlimmer Anblick. Als seine Augen wieder das Mädchen erblickten, zündete er sich direkt eine weitere Zigarette an. Sein jüngerer Kollege neben ihm fasste ihn auf die Schulter und fragte : "Meinen Sie nicht, dass es langsam reicht? Sie tun Ihrer Gesundheit damit keinen Gefallen." Kobayashi sah den jungen Mann verwundert an und nickte zustimmend mit dem Kopf. Der Kollege hatte vollkommen recht gehabt, aber heute brauchte Kobayashi diese Zigaretten einfach. "Sagen Sie, in was für einer Welt leben wir eigentlich?", fragte er seinen Kollegen. Der junge Kollege sah ihn verwundert an und fragte : "Was meinen Sie?" Kobayashi zeigte auf das tote Mädchen und fuhr fort : "Wie können wir die Krönung der Schöpfung sein, wenn wir unschuldige Kinder auf solch bestialische Art und Weise umbringen?" Der junge Kollege wusste keine Antwort auf diese Frage.
Plötzlich fuhr ein Auto vor und erregte die Aufmerksamkeit der beiden Polizisten. "Das wird Herr Takashashi sein", sagte Kobayashi. "Der berühmte Psychiater? Was will der denn hier?" Kobayashi warf seinen jungen Kollegen einen finsteren Blick zu und erwiderte : "Er ist der Beste den ich kenne. Sie haben doch gesehen wie das Mädchen aussieht, oder nicht? Jetzt versetzen Sie sich mal in die Lage der armen Familie, denn diese hat das Kind so vorgefunden. Meinen Sie nicht, dass es die Familie sehr schockiert hat?" Der junge Kollege blickte auf den zerstörten Kinderkörper und nickte beschämend. "Sehen Sie und er weiß sehr gut wie man mit Familien umgeht. Deswegen habe ich ihn gerufen..." Das Auto hielt an und die Autotür sprang auf. Aus dem Wagen stieg ein schmaler Mann, mit Brille, kurzen Haaren und einem schwarzen Anzug aus. Er blickte verwundert um sich und als seine Augen auf Inspektor Kobayashi trafen, winkte er diesem zu und kam auf ihn zu. Kobayashi streckte ihm die Hand entgegen und beide Männer schüttelten sich die Hände. "Schön das du so schnell kommen konntest, Ryou." "Das ist keine Ursache, worum geht es denn jetzt genau?" "Um das hier..." murmelte Kobayashi und deutete auf den völlig verstümmelten Mädchenkörper. Als Takahashis Augen das hautlose Gesicht des Mädchens erblickten, entschwand jegliche Freude aus seinem Gesicht und Entsetzen war ihm ins Gesicht geschrieben. "Ach du meine Güte", sagte er und blickte das Mädchen völlig entsetzt an. Sowas hatte er selten gesehen und das obwohl seine Karriere schon sehr lange und ereignisreich war. Aber mit Tötungen kleiner Kinder hatte er bisher selten zu tun gehabt, geschweige denn selbst die Leichen der armen Kreaturen sehen müssen.
Takahashi fasste sich wieder und fragte : "Habt ihr irgendwas bei dem Kind gefunden?" "Was sollen wir denn gefunden haben?" "Nun, die meisten Kindermörder hinterlassen einen Gegenstand bei ihren Opfern, irgendetwas das auf ihren Wahnsinn hinweist." Kobayashi wandte sich an seinen jungen Kollegen : "Habt ihr irgendetwas gefunden?" Dieser zuckte mit den Achseln und erwiderte : "Wir haben die Kleidung des Kindes noch nicht wirklich untersucht, weil... Naja, sie sehen ja selbst was das für eine Schweinerei ist." Takahashi griff in seine Jackentasche und zückte zwei Gummihandschuhe hervor, welche er sich direkt über die Hände streifte. Er blickte Kobayashi mit ernster Miene an und trat an die Kinderleiche heran. Er griff in die rechte Jackentasche des Mädchens und zog einen kleinen Computer heraus. Dieser Minicomputer war mit allerlei Herzen verziert und wirkte sehr kindlich. Er öffnete die Klappe und das kleine Display begann zu leuchten und eine merkwürdige Melodie von sich zu geben. Es war ein Kinderlied, eine wirklich gespenstische Melodie. Kobayashi und sein Kollege wurden durch die Melodie auf Takahashi aufmerksam und gesellten sich zu ihm. Auf dem Bildschirm erschien ein Vogelnest, in welchem zwei Küken aus ihren Eiern gekrochen kamen. "Anfangs waren sie wie Geschwister und teilten sich alles, doch eines der Kinder war anders", verriet ein laufender Text. Das erste Küken wird plötzlich größer und fühlt sich von dem anderen Küken gestört und tritt es aus dem Vogelnest. "Denn dieses Kind war keine Amsel, es war ein Kukuck, der sich in das Leben der Amseln geschlichen hatte und jetzt sein überflüssiges Geschwisterchen umgebracht hatte." Die Leiche des Amselkükens war zu sehen und plötzlich stoppte auch das gruselige Kinderlied, mit seiner fröhlichen Dudelei.
Takahashi klappte den Computer zu und alle 3 Männer holten tief luft. "Damit hätten wir unseren Hinweis auf den Täter", flüsterte Takahashi und übergab den Computer an Kobayashi. "Was soll das alles bedeuten?", fragte Kobayashi völlig verwirrt. "Ich weiß es noch nicht, aber der Täter scheint die Familie sehr gut zu kennen. Vielleicht ist es Jemand, der von der Familie ausgestoßen wurde. Wo wir schon bei der Familie sind, kann ich sie sehen?" Kobayashi nickte und führte seinen langjährigen Freund zum Haus der Familie Natsuyaki. Im Wohnzimmer saßen ein schmächtiger Mann und eine hübsche Frau mit schmalen Gesicht. Beide lagen sich in den Armen und weinten wie verrückt. Takahashi holte tief luft und ging auf die Eltern des toten Mädchens zu. "Guten Tag, mein Name ist Ryou Takahashi", sagte er und streckte den beiden Trauernden seine Hand entgegen. Die Eltern des Kindes blickten ihn verwirrt an und schüttelten seine Hand. "Sind Sie wirklich DER Ryou Takahashi?" Ryou nickte und setzte sich auf einen Stuhl. Die Mutter blickte ihn mit hoffnungsvollen Augen an und fragte : "Wissen Sie schon wer unserem Kind das angetan hat?" Ryou schüttelte verneinend den Kopf : "Leider nicht, Frau Natsuyaki. Aber wir haben vielleicht eine kleine Spur, es könnte Jemand sein, der sich von ihrer Familie ausgeschlossen fühlt." "Was?", flüsterte die Mutter entsetzt und hielt sich geschockt die Hände vor dem Mund. Ryou fand diese Reaktion sehr mwerkwürdig und fragte : "Gibt es etwa so Jemanden in ihrer Familie?" "Ja, meinen Bruder Samanosuke", erwiderte der Vater. Samanosuke... Irgendwo hatte Takahashi diesen Namen schonmal gehört, aber er konnte ihn nicht zuordnen und wollte deswegen mehr wissen. "Wer ist dieser Samanosuke? Erzählen Sie mir bitte alles darüber."
"Nun, mein Bruder Samanosuke war sehr krank, wissen Sie. Er leidete seit Geburt unter Soziopathie und hat meiner ganzen Familie das Leben zur Hölle gemacht. Er war nicht in der Lage jegliches Mitgefühl zu empfinden und selbst ein Gewissen hatte er nicht. Aber trotzdem habe ich ihn geliebt, schließlich war er mein Bruder. Dann lernte ich eines Tages meine Frau kennen und alles änderte sich. Er wollte meine Frau besitzen und entführte sie. Wir suchten tagelang nach ihr, bis wir sie endlich aus seiner Gewalt befreien konnten und er ins Gefängnis gesteckt wurde. Ich sagte ihm, dass er meiner Familie nie wieder zu nahe kommen soll und so sind wir verblieben. Er sitzt im Gefängnis und wir versuchten unser Leben in den Griff zu bekommen." "Ich verstehe", murmelte Takahashi nachdenklich. "Sie denken doch nicht, dass es Samanosuke gewesen sein kann? Unser Kind hat ihm doch nie etwas getan", schluchzte die Mutter verzweifelt. "Nein, ich muss nur alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, verstehen Sie? Ich kann Ihnen nur versprechen, dass wir den Mörder Ihres Kindes finden werden. Egal ob es dieser Samanosuke war oder Jemand anderes", versicherte Ryou der Familie. Er musste tief luft holen, weil der ganze Fall doch komplizierter und nervenraubender war, als er anfangs vermutet hatte. Er fuhr fort : "Wer von Ihnen hat eigentlich den Körper Ihres Kindes gefunden?" Bei diesen Worten schluchzte die Mutter erneut und der Vater ergriff wieder das Wort : "Unsere Tochter Miyabi." "Wie alt ist sie?" "Sie ist 10 Jahre alt, nur 1 Jahr älter als ihre arme Schwester." Ryou konnte kaum glauben, was er da hörte. Ein Kind hatte ein anderes totes Kind gefunden? Das war grauenvoll. "Kann ich Miyabi mal sehen? Ich würde gerne mit ihr sprechen." "Das ist kein Problem" entgegnete der Vater und stand auf.
Er führte ihn in das Zimmer der Kinder und Ryou staunte nicht schlecht über das gepflegte und saubere Zimmer. In dem Zimmer standen 2 große Betten, eines davon war leer und auf dem anderen saß ein kleines Mädchen mit vertränten Augen. "Brauchen Sie mich noch?", fragte der Vater zitternd. "Nein, gehen Sie ruhig wieder zu Ihrer Frau, Herr Natsuyaki." Kaum waren diese Worte ausgesprochen, verschwand der Vater wieder aus dem Zimmer und der Arzt war mit dem Kind alleine. Der Arzt ging vorsichtig auf das Mädchen zu und grüßte : "Hallo Miyabi, mein Name ist Takahashi, aber du kannst mich ruhig Ryou-kun nennen, wenn du magst." Das Mädchen blickte ihn mit großen Augen an und gab ihm keine Antwort. "Ich bin der Vater von Satoru, du hast ihn gestern mit deiner Schwester kennengelernt. Erinnerst du dich?" "Ja, der süße Satoru. Dann sind Sie sein Vater?" wollte Miyabi neugierig wissen. "Ganz genau, der bin ich. Dein Zimmer ist wirklich sehr schön eingerichtet, hast du was dagegen, wenn ich mich ein wenig zu dich setze?" Das Mädchen zuckte mit den Achseln und starrte auf seine Hände. Ryou setzte sich neben das Kind und flüsterte : "Du hast schöne Fingernägel, hast du diese Muster selbst gemacht?" Miyabi grinste verlegen : "Ja, ich habe es selbst gemacht und habe auch oft für meine Schwester die Fingernägel gemacht. Ich habe es von einer guten Freundin gelernt." "Ich verstehe, vielleicht kannst du meiner Frau irgendwann mal zeigen wie das geht, weil meine Frau versucht es seit Jahren und ihre Fingernägel sehen immer sehr furchtbar aus." Ryou begann damit, herzhaft darüber zu lachen und auch Miyabi konnte sich ein freudiges Lächeln nicht verkneifen. Ryou bemerkte dies und wusste, dass nun das Eis zwischen ihm und Miyabi gebrochen war. Jetzt konnten Sie sich ernsthaft unterhalten.
"Sag mal, warum wollte deine Schwester eigentlich so spät noch zu dem Briefkasten?" Miyabi stand auf und ging auf ihren Nachttisch zu. Sie öffnete eine Schublade und zog aus dieser einen Zeitungsartikel heraus. Sie drückte den Artikel in die Hände von Takahashi und murmelte : "Wegen dem Casting, sie wollte unbedingt Mitglied im Hello! Project werden." Ryou las den Artikel sorgfältig durch, schnappte nach Luft und seufzte : "Ich verstehe, dann wollte Sie sich lediglich ihren größten Traum erfüllen." Miyabi nickte geistesabwesend und starrte blind vor sich hin. "Und weil sie solange nicht zurück gekommen ist, wolltest du sie holen gehen, oder?" Miyabi nickte wieder und biss sich auf die Lippen. Ryou legte seinen Arm um das Kind und drückte sie an sich : "Lass deinen Tränen ruhig freien Lauf, Miyabi. Ich kann verstehen, wie schrecklich du dich jetzt fühlen musst." Miyabi reagierte überhaupt nicht, sonder musterte stattdessen sein Gesicht bis ins kleinste Detail. "Warum studiert sie mein Gesicht?", fragte er sich und fühlte sich unwohl. Doch plötzlich fing Miyabi doch an zu weinen und warf sich in seine Arme. Sie schrie und weinte fürchterlich und Ryou versuchte alles um das Kind zu beruhigen : "Scht, ist ja schon gut. Deine Schwester ist jetzt an einen wundervollen Ort und eines Tages werdet ihr wieder zusammen sein. Glaub es mir." Miyabi blickte ihn mit ihren verweinten Augen an und fragte : "Wirklich?" Ryou lächelte sanft : "Ja, wirklich. Ich verspreche es bei allem, was ich besitze und was mir heilig ist." Auf Miyabis traurigem Gesicht erschien ein Lächeln, es war das wunderschöne und unschuldige Lächeln eines Kindes. Das pureste Lächeln von allen, welches die Worte Habgier, Lüge und Hass noch nicht kannte. Es erfüllte auch Ryous Herz mit Freude.
"Als du deine Schwester fandest, ist dir da vielleicht irgendetwas aufgefallen?" Miyabi starrte an die Decke und schien ernsthaft zu überlegen, bis sie Takahashi in die Augen sah und entschlossen die Worte "Ja" sprach. Jetzt wurde er sehr neugierig und wollte wissen, was sie denn auffälliges gesehen hat. "Nachdem ich geschrieen hatte, habe ich meinen Onkel gesehen." Ryou staunte und fragte fassungslos : "Du hast Samanosuke Natsuyaki gesehen? "Ja, habe ich." "Wo genau?" Das Kind fasste sich an die Stirn und versuchte sich scheinbar zu erinnern. "Nicht weit entfernt vom Briefkasten gibt es eine weitere Straßenlampe. Dort stand er und sah mich an." "Und was hat er dann gemacht?" "Er hielt seinen Finger vor seinen Mund und machte "Psst", er wollte, dass ich niemanden etwas sage." "Und dann?" "Dann kamen unsere Nachbarn, ich drehte mich zu ihnen um und als ich mich wieder zu Onkel Samanosuke umdrehte, war er plötzlich weg." "Kennst du deinen Onkel gut?" "Nein, ich kenne nur das was Mama und Papa uns erzählt haben, dass er ein sehr böser Mensch ist und wir uns von ihm fernhalten sollen." Nun wurde Takahashi doch langsam misstrauisch und sagte : "Gut Miyabi, ich danke dir für deine Hilfe. Und wenn du irgendetwas brauchst, unsere Tür steht dir jederzeit offen und Satoru wird sicher gerne mit dir spielen." Miyabi nickte dankend und wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Ryou stand vom Bett auf und erblickte auf dem Schrank ein Foto von Yurina, die fröhlich lächelte und das Peace-Zeichen machte. "Dieses arme Kind", murmelte er und verließ das Zimmer. Dabei bemerkte er nicht, wie Miyabi ebenfalls das Foto anstarrte und begann, gespenstisch zu lächeln und vor sich hin zu kichern.
Er betrat wieder das Zimmer der beiden Eltern und diese blickten ihn hoffnungsvoll an. "Und, haben Sie mit Miyabi gesprochen?", fragte der Vater neugierig. "Ja, habe ich und sie müssen sich keine Sorgen machen. Miyabi scheint ein sehr starkes Mädchen, mit einem positiven Gemüt zu sein. Sie wird die Sache problemlos überstehen." Die Eltern atmeten erleichtert auf und der Vater hackt weiter nach : "Hat sie Ihnen irgendwas erzählt? Weil sie erzählt uns nichts darüber, was genau passiert ist und was sie gesehen hat." Ryou überlegte, was er antworten sollte. Sollte er der Familie erzählen, dass Miyabi ihren soziopathischen Onkel gesehen haben will? Das wäre die 2. Horrornachricht für diesen Abend gewesen und ob die Familie das überstehen würde? Er war sich darüber nicht sicher und entgegnete : "Leider nicht, aber geben Sie dem Kind ein paar Wochen zeit. Irgendwann wird sie reden können und wollen und dann müssen Sie beide für ihr Kind mehr da sein, als je zuvor." Die Eltern nickten zustimmend und ihre Augen zeugten von großer Ungewissheit und Angst. Das war natürlich kein Wunder, schließlich hatte ein Unbekannter ihr Kind auf die gräßlichste Art und Wiese umgebracht und sie wussten nicht wer es war. Sie dürften sich gerade wohl fragen, ob Miyab wohl auch in Gefahr sei. "Hören Sie, ich weiß, dass es für Sie jetzt sehr hart werden wird. Wenn es Ihnen zu stressig wird, kann Ihre Tochter öfters mal zu uns kommen, da sie sich bereits sehr gut mit meinem Sohn angefreundet hat." Die Mutter lächelte : "Ja, davon hatten unsere Töchter erzählt. Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Hilfe." "Das ist mein Job, Frau Natsuyaki. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verspreche Ihnen, dass wir den Täter finden werden." Mit diesen Worten verließ er das Haus des Schmerzes wieder.
Takahashi entfernte sich ein wenig von dem Haus der Natsuyakis und griff zu seinem Handy. "Samanosuke Natsuyaki", flüsterte er und wählte wie verrückt eine Nummer. Auf der anderen Seite hob eine tiefe Männerstimme ab : "Ja, hallo?" "Hi Yuji, ich brauche dringend deine Hilfe. Was kannst du mir über einen Patienten namens Natsuyaki Samanosuke aus Chiba sagen?" "Warte einen Moment, ich schaue mal nach", brummte die Person an der andren Leitung. Ryou wartete und wurde sichtlich ungeduldig, da er seinen dunklen Verdacht unbedingt bestätigt odr verneint haben wollte. Plötzlich meldete sich die Männerstimme wieder : "Ich habe die Akten, Natsuyaki Samanosuke aus Chiba, leidet an Soziopathie. Ist das der Richtige?" "Das müsste er sein, was steht über ihn in der Akte?" Der Mann blätterte in der Akte wie wild rum und lachte : "Der hat ein ganz schön langes Strafregister. Der hat viele Diebstähle begangen, diverse Frauen vergewaltigt und hat sogar seine Schwägerin entführt und eingesperrt. Und oh, warte... Da steht noch etwas..." Ryou wartete geduldig und winkte seinem Kollegen Kobayashi zu. "Er ist gestern aus der Anstalt geflohen!" Diese Worte versetzten Ryou regelrecht einen Schlag in die Magengrube. "Dann ist also ein Soziopath hier auf freiem Fuß", flüsterte er, ließ langsam sein Handy sacken und blickte Kobayashi entsetzt an. Samanosuke war geflohen, war mit hoher Wahrscheinlichkeit in Chiba und hat Yurina Natsuyaki umgebracht um sich an seiner Familie zu rächen. Wozu war dieser Mann noch fähig?" Takahashi war sich sicher, dass Samanosuke so schnell wie möglich gefunden werden musste, sonst würde es nur weitere Tote geben...
Inspektor Kobayashi stand fassungslos da un zitterte leicht mit seinen Händen. Er war ein sehr großgewachsener, dicklicher Mann und trug einen braunen Mantel. Er suchte in seiner Jackentasche nach seiner Packung Zigaretten. Nach einiger Zeit bekam er sie endlich zu fassen und zog sie hinaus. Er öffnete die Zigarettenschachtel hastig, nahm eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Er atmete erleichtert auf und zog die Zigarette wieder aus seinem Mund heraus. Vor seinen Füßen lag der Körper eines kleinen Mädchens. Das Mädchen war völlig entstellt. Jemand hatte ihr mit einer zerbrochenen Flasche den Unterleib zerfetzt, sie mit der Flache vergewaltigt, ihr mit einem Stein das Gesicht eingeschlagen und ihr sogar noch die Haut vom Gesicht abgezogen. Selbst für einen erfahrenen Polizisten wie Kobayashi war das ein schlimmer Anblick. Als seine Augen wieder das Mädchen erblickten, zündete er sich direkt eine weitere Zigarette an. Sein jüngerer Kollege neben ihm fasste ihn auf die Schulter und fragte : "Meinen Sie nicht, dass es langsam reicht? Sie tun Ihrer Gesundheit damit keinen Gefallen." Kobayashi sah den jungen Mann verwundert an und nickte zustimmend mit dem Kopf. Der Kollege hatte vollkommen recht gehabt, aber heute brauchte Kobayashi diese Zigaretten einfach. "Sagen Sie, in was für einer Welt leben wir eigentlich?", fragte er seinen Kollegen. Der junge Kollege sah ihn verwundert an und fragte : "Was meinen Sie?" Kobayashi zeigte auf das tote Mädchen und fuhr fort : "Wie können wir die Krönung der Schöpfung sein, wenn wir unschuldige Kinder auf solch bestialische Art und Weise umbringen?" Der junge Kollege wusste keine Antwort auf diese Frage.
Plötzlich fuhr ein Auto vor und erregte die Aufmerksamkeit der beiden Polizisten. "Das wird Herr Takashashi sein", sagte Kobayashi. "Der berühmte Psychiater? Was will der denn hier?" Kobayashi warf seinen jungen Kollegen einen finsteren Blick zu und erwiderte : "Er ist der Beste den ich kenne. Sie haben doch gesehen wie das Mädchen aussieht, oder nicht? Jetzt versetzen Sie sich mal in die Lage der armen Familie, denn diese hat das Kind so vorgefunden. Meinen Sie nicht, dass es die Familie sehr schockiert hat?" Der junge Kollege blickte auf den zerstörten Kinderkörper und nickte beschämend. "Sehen Sie und er weiß sehr gut wie man mit Familien umgeht. Deswegen habe ich ihn gerufen..." Das Auto hielt an und die Autotür sprang auf. Aus dem Wagen stieg ein schmaler Mann, mit Brille, kurzen Haaren und einem schwarzen Anzug aus. Er blickte verwundert um sich und als seine Augen auf Inspektor Kobayashi trafen, winkte er diesem zu und kam auf ihn zu. Kobayashi streckte ihm die Hand entgegen und beide Männer schüttelten sich die Hände. "Schön das du so schnell kommen konntest, Ryou." "Das ist keine Ursache, worum geht es denn jetzt genau?" "Um das hier..." murmelte Kobayashi und deutete auf den völlig verstümmelten Mädchenkörper. Als Takahashis Augen das hautlose Gesicht des Mädchens erblickten, entschwand jegliche Freude aus seinem Gesicht und Entsetzen war ihm ins Gesicht geschrieben. "Ach du meine Güte", sagte er und blickte das Mädchen völlig entsetzt an. Sowas hatte er selten gesehen und das obwohl seine Karriere schon sehr lange und ereignisreich war. Aber mit Tötungen kleiner Kinder hatte er bisher selten zu tun gehabt, geschweige denn selbst die Leichen der armen Kreaturen sehen müssen.
Takahashi fasste sich wieder und fragte : "Habt ihr irgendwas bei dem Kind gefunden?" "Was sollen wir denn gefunden haben?" "Nun, die meisten Kindermörder hinterlassen einen Gegenstand bei ihren Opfern, irgendetwas das auf ihren Wahnsinn hinweist." Kobayashi wandte sich an seinen jungen Kollegen : "Habt ihr irgendetwas gefunden?" Dieser zuckte mit den Achseln und erwiderte : "Wir haben die Kleidung des Kindes noch nicht wirklich untersucht, weil... Naja, sie sehen ja selbst was das für eine Schweinerei ist." Takahashi griff in seine Jackentasche und zückte zwei Gummihandschuhe hervor, welche er sich direkt über die Hände streifte. Er blickte Kobayashi mit ernster Miene an und trat an die Kinderleiche heran. Er griff in die rechte Jackentasche des Mädchens und zog einen kleinen Computer heraus. Dieser Minicomputer war mit allerlei Herzen verziert und wirkte sehr kindlich. Er öffnete die Klappe und das kleine Display begann zu leuchten und eine merkwürdige Melodie von sich zu geben. Es war ein Kinderlied, eine wirklich gespenstische Melodie. Kobayashi und sein Kollege wurden durch die Melodie auf Takahashi aufmerksam und gesellten sich zu ihm. Auf dem Bildschirm erschien ein Vogelnest, in welchem zwei Küken aus ihren Eiern gekrochen kamen. "Anfangs waren sie wie Geschwister und teilten sich alles, doch eines der Kinder war anders", verriet ein laufender Text. Das erste Küken wird plötzlich größer und fühlt sich von dem anderen Küken gestört und tritt es aus dem Vogelnest. "Denn dieses Kind war keine Amsel, es war ein Kukuck, der sich in das Leben der Amseln geschlichen hatte und jetzt sein überflüssiges Geschwisterchen umgebracht hatte." Die Leiche des Amselkükens war zu sehen und plötzlich stoppte auch das gruselige Kinderlied, mit seiner fröhlichen Dudelei.
Takahashi klappte den Computer zu und alle 3 Männer holten tief luft. "Damit hätten wir unseren Hinweis auf den Täter", flüsterte Takahashi und übergab den Computer an Kobayashi. "Was soll das alles bedeuten?", fragte Kobayashi völlig verwirrt. "Ich weiß es noch nicht, aber der Täter scheint die Familie sehr gut zu kennen. Vielleicht ist es Jemand, der von der Familie ausgestoßen wurde. Wo wir schon bei der Familie sind, kann ich sie sehen?" Kobayashi nickte und führte seinen langjährigen Freund zum Haus der Familie Natsuyaki. Im Wohnzimmer saßen ein schmächtiger Mann und eine hübsche Frau mit schmalen Gesicht. Beide lagen sich in den Armen und weinten wie verrückt. Takahashi holte tief luft und ging auf die Eltern des toten Mädchens zu. "Guten Tag, mein Name ist Ryou Takahashi", sagte er und streckte den beiden Trauernden seine Hand entgegen. Die Eltern des Kindes blickten ihn verwirrt an und schüttelten seine Hand. "Sind Sie wirklich DER Ryou Takahashi?" Ryou nickte und setzte sich auf einen Stuhl. Die Mutter blickte ihn mit hoffnungsvollen Augen an und fragte : "Wissen Sie schon wer unserem Kind das angetan hat?" Ryou schüttelte verneinend den Kopf : "Leider nicht, Frau Natsuyaki. Aber wir haben vielleicht eine kleine Spur, es könnte Jemand sein, der sich von ihrer Familie ausgeschlossen fühlt." "Was?", flüsterte die Mutter entsetzt und hielt sich geschockt die Hände vor dem Mund. Ryou fand diese Reaktion sehr mwerkwürdig und fragte : "Gibt es etwa so Jemanden in ihrer Familie?" "Ja, meinen Bruder Samanosuke", erwiderte der Vater. Samanosuke... Irgendwo hatte Takahashi diesen Namen schonmal gehört, aber er konnte ihn nicht zuordnen und wollte deswegen mehr wissen. "Wer ist dieser Samanosuke? Erzählen Sie mir bitte alles darüber."
"Nun, mein Bruder Samanosuke war sehr krank, wissen Sie. Er leidete seit Geburt unter Soziopathie und hat meiner ganzen Familie das Leben zur Hölle gemacht. Er war nicht in der Lage jegliches Mitgefühl zu empfinden und selbst ein Gewissen hatte er nicht. Aber trotzdem habe ich ihn geliebt, schließlich war er mein Bruder. Dann lernte ich eines Tages meine Frau kennen und alles änderte sich. Er wollte meine Frau besitzen und entführte sie. Wir suchten tagelang nach ihr, bis wir sie endlich aus seiner Gewalt befreien konnten und er ins Gefängnis gesteckt wurde. Ich sagte ihm, dass er meiner Familie nie wieder zu nahe kommen soll und so sind wir verblieben. Er sitzt im Gefängnis und wir versuchten unser Leben in den Griff zu bekommen." "Ich verstehe", murmelte Takahashi nachdenklich. "Sie denken doch nicht, dass es Samanosuke gewesen sein kann? Unser Kind hat ihm doch nie etwas getan", schluchzte die Mutter verzweifelt. "Nein, ich muss nur alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, verstehen Sie? Ich kann Ihnen nur versprechen, dass wir den Mörder Ihres Kindes finden werden. Egal ob es dieser Samanosuke war oder Jemand anderes", versicherte Ryou der Familie. Er musste tief luft holen, weil der ganze Fall doch komplizierter und nervenraubender war, als er anfangs vermutet hatte. Er fuhr fort : "Wer von Ihnen hat eigentlich den Körper Ihres Kindes gefunden?" Bei diesen Worten schluchzte die Mutter erneut und der Vater ergriff wieder das Wort : "Unsere Tochter Miyabi." "Wie alt ist sie?" "Sie ist 10 Jahre alt, nur 1 Jahr älter als ihre arme Schwester." Ryou konnte kaum glauben, was er da hörte. Ein Kind hatte ein anderes totes Kind gefunden? Das war grauenvoll. "Kann ich Miyabi mal sehen? Ich würde gerne mit ihr sprechen." "Das ist kein Problem" entgegnete der Vater und stand auf.
Er führte ihn in das Zimmer der Kinder und Ryou staunte nicht schlecht über das gepflegte und saubere Zimmer. In dem Zimmer standen 2 große Betten, eines davon war leer und auf dem anderen saß ein kleines Mädchen mit vertränten Augen. "Brauchen Sie mich noch?", fragte der Vater zitternd. "Nein, gehen Sie ruhig wieder zu Ihrer Frau, Herr Natsuyaki." Kaum waren diese Worte ausgesprochen, verschwand der Vater wieder aus dem Zimmer und der Arzt war mit dem Kind alleine. Der Arzt ging vorsichtig auf das Mädchen zu und grüßte : "Hallo Miyabi, mein Name ist Takahashi, aber du kannst mich ruhig Ryou-kun nennen, wenn du magst." Das Mädchen blickte ihn mit großen Augen an und gab ihm keine Antwort. "Ich bin der Vater von Satoru, du hast ihn gestern mit deiner Schwester kennengelernt. Erinnerst du dich?" "Ja, der süße Satoru. Dann sind Sie sein Vater?" wollte Miyabi neugierig wissen. "Ganz genau, der bin ich. Dein Zimmer ist wirklich sehr schön eingerichtet, hast du was dagegen, wenn ich mich ein wenig zu dich setze?" Das Mädchen zuckte mit den Achseln und starrte auf seine Hände. Ryou setzte sich neben das Kind und flüsterte : "Du hast schöne Fingernägel, hast du diese Muster selbst gemacht?" Miyabi grinste verlegen : "Ja, ich habe es selbst gemacht und habe auch oft für meine Schwester die Fingernägel gemacht. Ich habe es von einer guten Freundin gelernt." "Ich verstehe, vielleicht kannst du meiner Frau irgendwann mal zeigen wie das geht, weil meine Frau versucht es seit Jahren und ihre Fingernägel sehen immer sehr furchtbar aus." Ryou begann damit, herzhaft darüber zu lachen und auch Miyabi konnte sich ein freudiges Lächeln nicht verkneifen. Ryou bemerkte dies und wusste, dass nun das Eis zwischen ihm und Miyabi gebrochen war. Jetzt konnten Sie sich ernsthaft unterhalten.
"Sag mal, warum wollte deine Schwester eigentlich so spät noch zu dem Briefkasten?" Miyabi stand auf und ging auf ihren Nachttisch zu. Sie öffnete eine Schublade und zog aus dieser einen Zeitungsartikel heraus. Sie drückte den Artikel in die Hände von Takahashi und murmelte : "Wegen dem Casting, sie wollte unbedingt Mitglied im Hello! Project werden." Ryou las den Artikel sorgfältig durch, schnappte nach Luft und seufzte : "Ich verstehe, dann wollte Sie sich lediglich ihren größten Traum erfüllen." Miyabi nickte geistesabwesend und starrte blind vor sich hin. "Und weil sie solange nicht zurück gekommen ist, wolltest du sie holen gehen, oder?" Miyabi nickte wieder und biss sich auf die Lippen. Ryou legte seinen Arm um das Kind und drückte sie an sich : "Lass deinen Tränen ruhig freien Lauf, Miyabi. Ich kann verstehen, wie schrecklich du dich jetzt fühlen musst." Miyabi reagierte überhaupt nicht, sonder musterte stattdessen sein Gesicht bis ins kleinste Detail. "Warum studiert sie mein Gesicht?", fragte er sich und fühlte sich unwohl. Doch plötzlich fing Miyabi doch an zu weinen und warf sich in seine Arme. Sie schrie und weinte fürchterlich und Ryou versuchte alles um das Kind zu beruhigen : "Scht, ist ja schon gut. Deine Schwester ist jetzt an einen wundervollen Ort und eines Tages werdet ihr wieder zusammen sein. Glaub es mir." Miyabi blickte ihn mit ihren verweinten Augen an und fragte : "Wirklich?" Ryou lächelte sanft : "Ja, wirklich. Ich verspreche es bei allem, was ich besitze und was mir heilig ist." Auf Miyabis traurigem Gesicht erschien ein Lächeln, es war das wunderschöne und unschuldige Lächeln eines Kindes. Das pureste Lächeln von allen, welches die Worte Habgier, Lüge und Hass noch nicht kannte. Es erfüllte auch Ryous Herz mit Freude.
"Als du deine Schwester fandest, ist dir da vielleicht irgendetwas aufgefallen?" Miyabi starrte an die Decke und schien ernsthaft zu überlegen, bis sie Takahashi in die Augen sah und entschlossen die Worte "Ja" sprach. Jetzt wurde er sehr neugierig und wollte wissen, was sie denn auffälliges gesehen hat. "Nachdem ich geschrieen hatte, habe ich meinen Onkel gesehen." Ryou staunte und fragte fassungslos : "Du hast Samanosuke Natsuyaki gesehen? "Ja, habe ich." "Wo genau?" Das Kind fasste sich an die Stirn und versuchte sich scheinbar zu erinnern. "Nicht weit entfernt vom Briefkasten gibt es eine weitere Straßenlampe. Dort stand er und sah mich an." "Und was hat er dann gemacht?" "Er hielt seinen Finger vor seinen Mund und machte "Psst", er wollte, dass ich niemanden etwas sage." "Und dann?" "Dann kamen unsere Nachbarn, ich drehte mich zu ihnen um und als ich mich wieder zu Onkel Samanosuke umdrehte, war er plötzlich weg." "Kennst du deinen Onkel gut?" "Nein, ich kenne nur das was Mama und Papa uns erzählt haben, dass er ein sehr böser Mensch ist und wir uns von ihm fernhalten sollen." Nun wurde Takahashi doch langsam misstrauisch und sagte : "Gut Miyabi, ich danke dir für deine Hilfe. Und wenn du irgendetwas brauchst, unsere Tür steht dir jederzeit offen und Satoru wird sicher gerne mit dir spielen." Miyabi nickte dankend und wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Ryou stand vom Bett auf und erblickte auf dem Schrank ein Foto von Yurina, die fröhlich lächelte und das Peace-Zeichen machte. "Dieses arme Kind", murmelte er und verließ das Zimmer. Dabei bemerkte er nicht, wie Miyabi ebenfalls das Foto anstarrte und begann, gespenstisch zu lächeln und vor sich hin zu kichern.
Er betrat wieder das Zimmer der beiden Eltern und diese blickten ihn hoffnungsvoll an. "Und, haben Sie mit Miyabi gesprochen?", fragte der Vater neugierig. "Ja, habe ich und sie müssen sich keine Sorgen machen. Miyabi scheint ein sehr starkes Mädchen, mit einem positiven Gemüt zu sein. Sie wird die Sache problemlos überstehen." Die Eltern atmeten erleichtert auf und der Vater hackt weiter nach : "Hat sie Ihnen irgendwas erzählt? Weil sie erzählt uns nichts darüber, was genau passiert ist und was sie gesehen hat." Ryou überlegte, was er antworten sollte. Sollte er der Familie erzählen, dass Miyabi ihren soziopathischen Onkel gesehen haben will? Das wäre die 2. Horrornachricht für diesen Abend gewesen und ob die Familie das überstehen würde? Er war sich darüber nicht sicher und entgegnete : "Leider nicht, aber geben Sie dem Kind ein paar Wochen zeit. Irgendwann wird sie reden können und wollen und dann müssen Sie beide für ihr Kind mehr da sein, als je zuvor." Die Eltern nickten zustimmend und ihre Augen zeugten von großer Ungewissheit und Angst. Das war natürlich kein Wunder, schließlich hatte ein Unbekannter ihr Kind auf die gräßlichste Art und Wiese umgebracht und sie wussten nicht wer es war. Sie dürften sich gerade wohl fragen, ob Miyab wohl auch in Gefahr sei. "Hören Sie, ich weiß, dass es für Sie jetzt sehr hart werden wird. Wenn es Ihnen zu stressig wird, kann Ihre Tochter öfters mal zu uns kommen, da sie sich bereits sehr gut mit meinem Sohn angefreundet hat." Die Mutter lächelte : "Ja, davon hatten unsere Töchter erzählt. Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Hilfe." "Das ist mein Job, Frau Natsuyaki. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verspreche Ihnen, dass wir den Täter finden werden." Mit diesen Worten verließ er das Haus des Schmerzes wieder.
Takahashi entfernte sich ein wenig von dem Haus der Natsuyakis und griff zu seinem Handy. "Samanosuke Natsuyaki", flüsterte er und wählte wie verrückt eine Nummer. Auf der anderen Seite hob eine tiefe Männerstimme ab : "Ja, hallo?" "Hi Yuji, ich brauche dringend deine Hilfe. Was kannst du mir über einen Patienten namens Natsuyaki Samanosuke aus Chiba sagen?" "Warte einen Moment, ich schaue mal nach", brummte die Person an der andren Leitung. Ryou wartete und wurde sichtlich ungeduldig, da er seinen dunklen Verdacht unbedingt bestätigt odr verneint haben wollte. Plötzlich meldete sich die Männerstimme wieder : "Ich habe die Akten, Natsuyaki Samanosuke aus Chiba, leidet an Soziopathie. Ist das der Richtige?" "Das müsste er sein, was steht über ihn in der Akte?" Der Mann blätterte in der Akte wie wild rum und lachte : "Der hat ein ganz schön langes Strafregister. Der hat viele Diebstähle begangen, diverse Frauen vergewaltigt und hat sogar seine Schwägerin entführt und eingesperrt. Und oh, warte... Da steht noch etwas..." Ryou wartete geduldig und winkte seinem Kollegen Kobayashi zu. "Er ist gestern aus der Anstalt geflohen!" Diese Worte versetzten Ryou regelrecht einen Schlag in die Magengrube. "Dann ist also ein Soziopath hier auf freiem Fuß", flüsterte er, ließ langsam sein Handy sacken und blickte Kobayashi entsetzt an. Samanosuke war geflohen, war mit hoher Wahrscheinlichkeit in Chiba und hat Yurina Natsuyaki umgebracht um sich an seiner Familie zu rächen. Wozu war dieser Mann noch fähig?" Takahashi war sich sicher, dass Samanosuke so schnell wie möglich gefunden werden musste, sonst würde es nur weitere Tote geben...
- Space_Godzilla
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Unglaublich wie abwechslungsreich deine Geschichte jetzt schon ist. Von knuffig, auf süß geht's über zu krank und pervers und jetzt ist's sogar ernst und traurig. Dabei verstehst du es stets durch die richtige Wortwahl und Umschreibungen die rechte Atmosphäre problemlos zu schaffen, was meiner Meinung nach eine echte Meisterleistung ist . Wie wär's wenn du in Japan einfach Bestsellerautor wirst?!
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- Dagon-sama
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Der Morgen brach an und die ersten Sonnenstrahlen erhellten den Himmel und ließen die Schwärze der Nacht verschwinden. Es war ein sehr unwirklicher Morgen, da dieser Morgen die absolute Veränderung einläutete. In der Nacht zuvor hatten sich Abgründe aufgetan und erst dieser Morgen, sollte deren Folgen deutlich machen. Diese unwirkliche Ruhe war am deutlichsten im Hause der Familie Natsuyaki zu spüren. Die Eltern saßen am Frühstückstisch, ihre Augen leblos und niemand sprach ein Wort. Die Eltern starrten vor sich hin und nahmen ihre gesamte Umgebung überhaupt nicht mehr wahr, zuviele Gedanken flogen durch die Köpfe dieser gepeinigten Menschen. Plötzlich wurde diese gespenstische Ruhe gestört, als Miyabi die Treppe herunterkam und "Guten Morgen" rief. Sie hatte bereits ihre Schuluniform an und trug einen kleinen Rucksack auf dem Rücken. Die Eltern reagierten nicht und Miyabi blickte verdutzt ihre Eltern an. "Wann kommt Yurina nach hause?", fragte sie. Ihre Mutter zuckte bei dem Namen Yurina zusammen und Miyabi bemerkte dies. Sie grinste und fragte wiedermals : "Wann kommt Yurina nach hause?" Die Mutter zuckte wieder auf und ihre zittrigen Finger wanderten langsam zu ihren Ohren. Scheinbar wollte sie sich die Ohren zuhalten. Miyabi fand das sehr lustig und rief immer wieder : "Yurina, Yurina!! Wann kommt denn Yurina wieder?" Die Mutter schrie und brach wieder in Tränen aus, was Miyabi ins kichern brachte. Ihr Vater schlug wütend mit der Faust auf den Tisch und stand auf. "Findest du das lustig, deine arme Mutter so zu quälen?" "Yurina ist TOT, sie wird NIE wieder zurück nach Hause kommen, kapierst du das nicht Miyabi? Deine Schwester ist tot, verdammt nochmal! Und jetzt quäl uns nicht so..."
Miyabi blickte ihren Vater mit großen Augen an und blickte danach auf den Boden. "Es tut mir leid, ich gehe zur Schule", mit diesen Worten trat sie aus dem Elternhaus. Ihr Vater fühlte sich schlecht und wollte noch etwas sagen, aber Miyabi war bereits zu schnell weg. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und umarmte seine Frau : "Sie hat es nicht so gemeint, sie ist noch ein Kind. Wie sollte sie auch verstehen können, was passiert ist?" Seine Frau zitterte und gab ihm keine Antwort. Miyabi rannte derweil auf die Straße und blickte nochmal zu ihrem Elternhaus zurück. Sie konnte durch das Fenster ihre weinende Mutter sehen und musste grinsen. Sie blickte wieder auf die Straße und ging Richtiung Schule. Sie sang vor sich hin und bemerkte nicht das schwarze Auto, dass langsam neben ihr her fuhr. Am Steuer saß ein großgewachsener Mann mit schwarzer Jacke. Sein Gesicht war kahlweiß und rührte sich nicht. Nein, das war gar kein Gesicht. Er trug eine weiße, emotiionslose Maske auf seinem Gesicht. Nur seine Augen stachen hervor, doch dies waren keine Menschenaugen mehr. Sie waren auf Miyabi gerichtet und funkelten wie die Augen eines Adlers, welcher gerade seine Beute erspäht hatte. Er fuhr immer langsamer und musterte das kleine Mädchen genau, wirklich jeden Zentimenter des Mädchens verfolgte er mit seinen pulsierenden Augen. Er atmete schwer und versuchte seine Aufregung zurück zu halten, irgendetwas an diesem Kind wühlte ihn innerlich auf. Er schlug wütend mit der Faust auf das Lenkrad und erweckte damit Miyabs Aufmerksamkeit. Sie drehte sich verwundert zu ihm um und erblickte für den Bruchteil einer Sekunde sein kaltes Gesicht. Er geriet in Panik, trat auf das Gaspedal und fuhr schnell davon. "Wer das wohl war?", fragte sich Miyabi.
Auf der Chiba Midori Gakkou herrschte gedrückte Stimmung, da die Nachricht des toten Mädchens die gesamte Schule geschockt hatte. Jeder auf der Schule hatte Yurina gemocht, sie war ein wahrer Sonnenschein gewesen und gemeinsam mit ihrer Schwester wohl "das" Traumpaar der Schule. Doch jetzt war Yurina fort und wurde auf grauenvollste Art und Weise aus dem Leben gerissen. Es war mittlerweile Mittagspause und Miyabi saß ganz alleine auf der Bank. Keines der anderen Kinder traute sich mit ihr zu sprechen, da sie alle nicht wussten, wie sie reagieren würde. Miyabi aß langsam und lustlos ihr Pausenbrot. Sie blickte gen Himmel und die wenigen Sonnenstrahlen am Himmel blendeten sie leicht im Gesicht. Sie hielt sich die Hand über die Augen und versuchte besser sehen zu können, als sie eine Gestalt auf sich zukommen sah. Es war Satoru Takahashi. Er lächelte sie an und drückte ihr eine Karte in die Hand. "Was ist das?", fragte Miyabi völlig überrascht. Satoru kratzte sich verlegen am Hinterkopf und stammelte : "Nun... Weißt du nicht das heute Valentinstag ist? Ich würde mich freuen, wenn du mein Valentin sein könntest." Miyabi lächelte und erwiderte : "Ich wäre sehr gerne heute dein Valentin, Satoru-kun." Beide Kinder kicherten verlegen und Satoru griff nach Miyabis Hand und hielt sie sanft fest. "Ich weiß, was heute Nacht passiert ist und ich weiß auch, wie du dich fühlst", flüsterte er. Miyabi blickte ihn mit leeren Augen an und gab keine Antwort. "Du brauchst nichts zu sagen Miyabi. Ich will nur... Also, du sollst wissen... Ich bin für dich da. Egal was auch passieren mag, ich werde heute nich nur dein Valentin sein, sondern ich werde bis in alle Ewigkeit für dich da sein und dein Freund sein." Miyabis Gesicht strahlte und sie warf sich dem Jungen in die Arme.
Er streichlte ihr sanft über den Kopf und flüsterte : "Ist schon gut, ich und mein Vater werden für dich da sein." "Ihr seid so lieb", flüsterte Miyabi und drückte sich fester an Satoru. Sie fühlte sich in seiner Nähe sehr sicher. Sie ergriff wieder das Wort : "Weißt du, sie wollte den Brief für das Casting wegbringen, als es passiert ist. Sie wollte sich nur ihren Traum erfüllen und jetzt ist sie tot." "Ich weiß, Miyabi. Aber es ist nicht deine Schuld und weißt du was? Du solltest an dem Casting teilnehmen." Miyabi löste sich von Satoru und blickte ihn verwirrt an : "Warum sollte ich?" Satoru blickte ihr tief in die Augen, holte tief luft und erwiderte : "Weil deine Schwester das sicher gewollt hätte. Ihr wolltet beide Stars werden, das war euer größter Traum. Leider kann deine Schwester diesen Traum nicht mehr verfolgen, aber du kannst es noch. Meinst du, deine Schwester würde sehen wollen, wie du euren gemeinsamen Traum aufgibst?" Er zeigte mit seinen Finger zum Himmel und Miyabis Augen folgten diesem. "Jetzt gerade schaut sie auf uns herab und beobachtet dich. Glaubst du, dass es sie mit Freude erfüllt zu sehen wie due traurig bist und nicht weiter euren gemeinsamen Traum verfolgst? Die Anmeldung für das Casting endet in 2 Tagen, du solltest heute noch deinen Brief wegschicken und für dich und deine Schwester Superstar werden." Miyabi blickte ihn weider mit großen Augen an und war völlig sprachlos. "Meinst du wirklich, dass meine Schwester das wollen würde?", fragte sie ungläubig und zitterte an den Händen. Satoru umfasste mit seinen warmen Händen ihre kalten Hände und blickte sie ernst an. "Ich glaube daran, aus der Tiefe meines Herzens. Ich kannte deine Schwester zwar nur für einen Tag, aber sie zeigte mir bereits ihre fröhliche Seele."
Miyabi grinste fröhlich und zückte ein Stück Papier hervor. "Dann sollte ich den Brief am besten jetzt schreiben, aber wor kriege ich einen Briefumschlag und eine Briefmarke her?" Satoru begann zu lachen und zückte einen Briefumschlag, sowie eine Briefmarke hervor. "Ich habe bereits an alles gedacht", kicherte er. Sie blickte ihn erstaunt an und fragte ihn : "Du denkst wohl an alles, oder?" "Natürlich, ich sagte doch, dass ich von jetzt an für dich da sein werde. Das bedeutet auch, dass ich dich bei allem unterstütze und dir alles bringe, was du brauchst." "Wirklich bei allem?", fragte Miyabi misstrauisch. Satoru lächelte sie wieder an und nickte verlegend. Über Miyabis Lippen kam ein breites, zufriedenes und gespenstisches Grinsen. Irgendetwas beunruhigte Satoru an diesem Grinsen, er konnte nur nicht sagen was es war. "Danke, es ist schön zu wissen, einen echten Freund zu haben", murmelte sie und begann den Brief zu schreiben. Satoru sah interessiert zu und blickte zum Haupteingang der Schule. Dort stand hinter dem Gitter ein großer Mann, mit einer völlig emotionslosen Maske auf dem Gesicht. Er starrte in die Richtung von Satoru und Miyabi und jagte dem kleinen Jungen einen Heidenschrecken ein. "Hey Miyabi", flüsterte er und deute das Mädchen immer wieder an. Doch Miyabi war so sehr in ihren Brief vertieft, dass sie die Stimme und Berührungen von Satoru überhaupt nicht mehr wahr nahm. "Verdammt Miyabi, jetzt schau doch endlich mal", brüllte Satoru wütend und erweckte Miyabis Aufmerksamkeit. Er zeigte zitternd auf den Haupteingang und Miyabis Blicke waderten zu diesem. Dort sah sie den Rücken eines Mannes, der die Straße entlang zu laufen schien. Sie blickte Satoru verwirrt an und verstand das Problem nicht.
Danach wandte sie sich wieder ihren Brief zu, klatschte in die Hände und kicherte : "Ich bin fertig mit dem Brief!" Satoru war sichtlich verwirrt, da Miyabi keinerlei Interesse an dem unheimlichen Mann zu haben schien. Sie interessierte sich plötzlich nur noch für diesen Brief. War es etwa das Pflichtbewusstsein gegenüber ihrer toten Schwester? Oder war es etwas anderes, was Miyabi derartig vorantrieb. Sie griff nach dem Briefumschlag, schrieb die Adresse aus dem Zeitungsartikel ab und klebte mit ihrer Zunge eine Briefmarke auf die Vorderseite des Umschlages. "Bist du okay?", fragte Satoru sehr besorgt. "Ich? Natürlich, warum sollte ich nicht okay sein?" Satoru starrte ins Nichts und überlegte sich eine gute Antwort. "Weil du plötzlich von diesem Brief so besessen bist. Gerade ebend hast du noch um deine Schwester getrauert und jetzt interessiert dich plötzlich nur noch dieser Brief, so dass dir sogar unheimliche Männer egal sind." Miyabi kicherte und kniff Satoru sanft in die Wange : "Weißt du was?" "Was denn?", fragte er neugierig. "Du bist wirklich voll süß, wenn du dir um Jemanden sorgen machst." Er verschränkte die Arme und schmollte: "Gar nicht wahr, ich bin nicht süß". "Und wie du das bist. Ich hab eine Idee, was hälst du davon wenn wir miteinander gehen? Dann bist du mein fester Freund und ich deine feste Freundin. Wäre das nicht großartig?" Obwohl beide Kinder nicht wirklich wussten, was fester Freund und feste Freundin wirklich bedeutete, liefen sie rot an und kicherten verlegen. Satoru fand die Idee toll und entgegnete : "Ich möchte sehr gerne dein fester Freund sein." Miyabi strahlte über das ganze Gesicht hinweg und umarmte ihn freudig. Plötzlich erönte der Schulgong und leitete damit das Ende der Pause ein.
Als der Schulgong wieder ertönte, endete die Schule und Miyabi rannte so schnell wie möglich nach hause. Sie wollte unbedingt den Brief noch rechtzeitig einwerfen, damit dieser mit der heutigen Briefkastenleerung noch raus ging. Das kleine Mädchen rannte, so schnell wie es konnte und keuchte bereits. Dabei bemerkte sie nicht, wie das schwarze Auto ihr wieder langsam folgte. Es wurde mittlerweile wieder dunkel draußen und das Auto wurde Eins mit der Dunkelheit. Das Gesicht des Fahrers verschwand in völliger Dunkelheit und auch sein Schnaufen war nicht zu hören gewesen. Miyabi blieb kurz stehen um nach Luft zu schnappen und auch der Wagen hielt an. Miyabi holte tief Luft und rannte weiter, wodurch sich auch der Wagen wieder in Bewegung setzte. Nach einigen Minuten erreichte das Mädchen endlich den Briefkasten. Sie faltete ihre Hände, schloss ihre Augen und flüsterte "Auf das meine Träume wahr werden!" Mit diesen Worten warf sie den Brief in den Briefkasten und betete erneut. Der Fahrer hatte seinen Wagen mittlerweile abgestellt, war ausgestiegen und beobachtete das Mädchen aus einem Busch heraus. Er ließ das Kind keine Sekunde aus den Augen und achtete peinlichst darauf, dass niemand ihn in der Dunkelheit sah. Wie ein schwarzer Schatten stand in der Finsternis und nur seine weiße Maske war zu sehen gewesen. Doch ihre Augenhöhlen waren schwarz, hinter dieser Maske schien sich das Nichts, das pure Böse, zu verbergen. Das Kind betete immer noch und langsam wurde der Mann ungeduldig. "Wann geht sie endlich weiter?", fragte er sich und versuchte seine Ungeduldigkeit in den Griff zu bekommen. Plötzlich öffnete Miyabi wieder ihre Augen und rannte an das Ende der Nebengasse, zu ihrem Elternhau.
"Hey Miyabi", rief eine alt klingende Stimme. Miyabi blickte sich verwundert um und erblickte Frau Ueda. Die alte Frau war bereits 80 Jahre alt und wohnte genau gegenüber der Natsuyaki Familie. Sie trug ein altmodisches Nachthemd und hinter ihr stand ihre Haustür offen. "Hallo Frau Ueda", sagte miyabi und verbeugte sich höflichst. "Ich habe gehört was mit deiner Schwester passiert ist. Du armes Ding... Hier...", sie wühlte in ihrer Tasche herum und zog eine Tafel Schokolade hervor. "Die ist für dich, damit der Schmerz ein wenig vergeht." Miyabi trat an die alte Dame heran und nahm die Schokolade mit strahlenden Augen entgegen. "Das tut gut, weißt du. Wenn ich deine strahlenden Augen sehe, weiß ich, dass ich etwas Gutes getan habe." Sie kniete sich zu Miyabi und streichelte dem Kind über den Kopf. "Du bist wirklich ein sehr tapferes kleines Mädchen. Aber, das warst du ja schon immer. Schon seitdem ich dich kenne, hast du dich nie unterkiegen lassen. Komm her, Kindchen." Und mit diesen Worten umarmte sie das überraschte Kind und drückte es feste an sich. Die alte Frau fühlte sich mit dem kleinen Mädchen verbunden und wollte alles daran setzen, dass ihr Schmerz vergehen möge. Auch sie hatte Yurina sehr gut gekannt und sehr gerne gehabt, alleine schon da Yurina sehr oft für die einkaufen gegangen war. Sie hatte an dem Tod des Mädchens auch zu kauen, doch Miyabi glücklich machen zu können, erfüllte auch ihr altes Herz mit sehr großer Freude. Miyabi löste sich von der Umarmung und murmelte : "Vielen Dank Frau Ueda, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Meine Eltern brauchen mich!" "Das weiß ich, dann geh mal los." Mit diesen Worten rannte Miyabi davon, winkte der alten Frau nochmal zu und diese dem Kind zurück. Danach verschwand Miyabi in ihrem Elternhaus.
Frau Ueda war glücklich, weil Miyabi so sehr gestrahlt hatte. Die alte Dame kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus und drehte sich um richtung Haustür. Plötzlich bekam die Frau einen Schlag gegen ihr Gesicht und Jemand schupste sie durch die Haustüre. Die gebrechliche Frau fiel sofort zu boden und sah im Augenwinkel noch, wie Jemand in das Haus eindrang und die Haustür hinter sich zumachte. Die alte Frau war sehr schmerzhaft gefalen und versuchte sich umzudrehen, um den Angreifer sehen zu können. Plötzlich packte dieser sie am Hals und drückte feste zu. Die Frau blickte auf eine weiße, emotionslose Maske, mit den schwärzesten Augen, die sie je gesehen hatte. Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch der Angreifer drückte immer fester zu und plötzlich knackte der Kehlkopf der Frau. Sie spürte entsetzliche Schmerzen und Blut lief ihr aus dem Mund. Der Angreifer lies ihren Hals los und Frau Ueda versuchte zu schreien, doch ihre Stimme war weg. Mit dem Kehlkopf war auch ihre Stimme verschwunden. "Oh Gott, was mache ich jetzt nur?", fragte sie sich und zitterte am ganzen Körper. Der unheimliche Mann blickte sich in der Wohnung um und erblickte eine Bohrmaschine, sowie einen Hammer. Er ging zurück zu der verletzten Frau und diese versuchte erneut zu schreien und um Erbarmung zu betteln, als sie ihn mit den Gerätschaften zurückkommen sah. Er reagierte auf ihr Winseln nicht und schlug ihr mit dem Hammer leicht auf den Kopf. Sofort platzte Blut aus dem Kopf der Frau und der Mann betrachtete neugierig sein Werk. Danach schlug er mit dem Hammer wieder zu, aber nur so feste, dass sie erneut blutete und nicht das Bewusstsein verlor. Danach griff er zu der Bohrmaschine und steckte das dazugehörige Kabel in die Steckdose.
"Keine Sorge, ich werde dich nicht töten", fauchte er und packte die Füße der alten Frau. Ehe sie reagieren konnte, bohrte er mit der Bohrmaschine schon durch ihre Füße. Sie versuchte erneut zu schreien, doch ihre Stimme war fort. Er bohrte immer wieder durch ihre Füße und zerfetzte die Füße der Frau regelrecht. Sie würde nie wieder laufen können, so sehr hatte er ihr die Füße zerbohrt. Sie weinte schrecklich und schlug wild um sich. Ihre Schläge beeindruckten den Angreifer nicht und er zückte zwei große Nägel aus seiner Jackentasche. Er ergriff die rechte Hand der alten Frau, drückte diese mit seinem Knie auf den Boden und hielt den Nagel bedrohlich über ihre Handfläche. In der anderen Hand hielt er den Hammer, holte aus und schlug ihr den Nagel durch die Handfläche. Immer und immer wieder schlug er auf den Nagel ein, bis dieser die Hand völlig am Boden fixisert hatte. Danach ergriff er die linke Hand der alten Frau und machte mit dieser dasselbe. Die Frau war nun an den Boden befestigt und konnte sich nicht mehr befreien. Sie hatte überall fürchterliche Schmerzen und wünschte sich, sie würde hier und jetzt sterben. "Wir werden viel Spaß miteinander haben", drohte der Mann und streichelte der hilflosen Frau über die Wange. Danach stand er auf und trat der Frau mehrmals in die Seite, was ihm große Freude bereitete. Plötzlich erregte das Küchenfenster seine Aufmerksamkeit und er trat an dieses heran. Er konnte durch das Fenster das Haus der Natsuyaki Familie sehen. Er hatte genau den Ort gefunden, nach dem er gesucht hatte. Von hier aus konnte er das Haus der Natsuyakis von morgens bis abends beobachten, ohne das ihn wer entdecken konnte. Selbst die Polizei würde ihn niemals in diesem Haus vermuten. Es war das perfekte Versteck!
Der Morgen brach an und die ersten Sonnenstrahlen erhellten den Himmel und ließen die Schwärze der Nacht verschwinden. Es war ein sehr unwirklicher Morgen, da dieser Morgen die absolute Veränderung einläutete. In der Nacht zuvor hatten sich Abgründe aufgetan und erst dieser Morgen, sollte deren Folgen deutlich machen. Diese unwirkliche Ruhe war am deutlichsten im Hause der Familie Natsuyaki zu spüren. Die Eltern saßen am Frühstückstisch, ihre Augen leblos und niemand sprach ein Wort. Die Eltern starrten vor sich hin und nahmen ihre gesamte Umgebung überhaupt nicht mehr wahr, zuviele Gedanken flogen durch die Köpfe dieser gepeinigten Menschen. Plötzlich wurde diese gespenstische Ruhe gestört, als Miyabi die Treppe herunterkam und "Guten Morgen" rief. Sie hatte bereits ihre Schuluniform an und trug einen kleinen Rucksack auf dem Rücken. Die Eltern reagierten nicht und Miyabi blickte verdutzt ihre Eltern an. "Wann kommt Yurina nach hause?", fragte sie. Ihre Mutter zuckte bei dem Namen Yurina zusammen und Miyabi bemerkte dies. Sie grinste und fragte wiedermals : "Wann kommt Yurina nach hause?" Die Mutter zuckte wieder auf und ihre zittrigen Finger wanderten langsam zu ihren Ohren. Scheinbar wollte sie sich die Ohren zuhalten. Miyabi fand das sehr lustig und rief immer wieder : "Yurina, Yurina!! Wann kommt denn Yurina wieder?" Die Mutter schrie und brach wieder in Tränen aus, was Miyabi ins kichern brachte. Ihr Vater schlug wütend mit der Faust auf den Tisch und stand auf. "Findest du das lustig, deine arme Mutter so zu quälen?" "Yurina ist TOT, sie wird NIE wieder zurück nach Hause kommen, kapierst du das nicht Miyabi? Deine Schwester ist tot, verdammt nochmal! Und jetzt quäl uns nicht so..."
Miyabi blickte ihren Vater mit großen Augen an und blickte danach auf den Boden. "Es tut mir leid, ich gehe zur Schule", mit diesen Worten trat sie aus dem Elternhaus. Ihr Vater fühlte sich schlecht und wollte noch etwas sagen, aber Miyabi war bereits zu schnell weg. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und umarmte seine Frau : "Sie hat es nicht so gemeint, sie ist noch ein Kind. Wie sollte sie auch verstehen können, was passiert ist?" Seine Frau zitterte und gab ihm keine Antwort. Miyabi rannte derweil auf die Straße und blickte nochmal zu ihrem Elternhaus zurück. Sie konnte durch das Fenster ihre weinende Mutter sehen und musste grinsen. Sie blickte wieder auf die Straße und ging Richtiung Schule. Sie sang vor sich hin und bemerkte nicht das schwarze Auto, dass langsam neben ihr her fuhr. Am Steuer saß ein großgewachsener Mann mit schwarzer Jacke. Sein Gesicht war kahlweiß und rührte sich nicht. Nein, das war gar kein Gesicht. Er trug eine weiße, emotiionslose Maske auf seinem Gesicht. Nur seine Augen stachen hervor, doch dies waren keine Menschenaugen mehr. Sie waren auf Miyabi gerichtet und funkelten wie die Augen eines Adlers, welcher gerade seine Beute erspäht hatte. Er fuhr immer langsamer und musterte das kleine Mädchen genau, wirklich jeden Zentimenter des Mädchens verfolgte er mit seinen pulsierenden Augen. Er atmete schwer und versuchte seine Aufregung zurück zu halten, irgendetwas an diesem Kind wühlte ihn innerlich auf. Er schlug wütend mit der Faust auf das Lenkrad und erweckte damit Miyabs Aufmerksamkeit. Sie drehte sich verwundert zu ihm um und erblickte für den Bruchteil einer Sekunde sein kaltes Gesicht. Er geriet in Panik, trat auf das Gaspedal und fuhr schnell davon. "Wer das wohl war?", fragte sich Miyabi.
Auf der Chiba Midori Gakkou herrschte gedrückte Stimmung, da die Nachricht des toten Mädchens die gesamte Schule geschockt hatte. Jeder auf der Schule hatte Yurina gemocht, sie war ein wahrer Sonnenschein gewesen und gemeinsam mit ihrer Schwester wohl "das" Traumpaar der Schule. Doch jetzt war Yurina fort und wurde auf grauenvollste Art und Weise aus dem Leben gerissen. Es war mittlerweile Mittagspause und Miyabi saß ganz alleine auf der Bank. Keines der anderen Kinder traute sich mit ihr zu sprechen, da sie alle nicht wussten, wie sie reagieren würde. Miyabi aß langsam und lustlos ihr Pausenbrot. Sie blickte gen Himmel und die wenigen Sonnenstrahlen am Himmel blendeten sie leicht im Gesicht. Sie hielt sich die Hand über die Augen und versuchte besser sehen zu können, als sie eine Gestalt auf sich zukommen sah. Es war Satoru Takahashi. Er lächelte sie an und drückte ihr eine Karte in die Hand. "Was ist das?", fragte Miyabi völlig überrascht. Satoru kratzte sich verlegen am Hinterkopf und stammelte : "Nun... Weißt du nicht das heute Valentinstag ist? Ich würde mich freuen, wenn du mein Valentin sein könntest." Miyabi lächelte und erwiderte : "Ich wäre sehr gerne heute dein Valentin, Satoru-kun." Beide Kinder kicherten verlegen und Satoru griff nach Miyabis Hand und hielt sie sanft fest. "Ich weiß, was heute Nacht passiert ist und ich weiß auch, wie du dich fühlst", flüsterte er. Miyabi blickte ihn mit leeren Augen an und gab keine Antwort. "Du brauchst nichts zu sagen Miyabi. Ich will nur... Also, du sollst wissen... Ich bin für dich da. Egal was auch passieren mag, ich werde heute nich nur dein Valentin sein, sondern ich werde bis in alle Ewigkeit für dich da sein und dein Freund sein." Miyabis Gesicht strahlte und sie warf sich dem Jungen in die Arme.
Er streichlte ihr sanft über den Kopf und flüsterte : "Ist schon gut, ich und mein Vater werden für dich da sein." "Ihr seid so lieb", flüsterte Miyabi und drückte sich fester an Satoru. Sie fühlte sich in seiner Nähe sehr sicher. Sie ergriff wieder das Wort : "Weißt du, sie wollte den Brief für das Casting wegbringen, als es passiert ist. Sie wollte sich nur ihren Traum erfüllen und jetzt ist sie tot." "Ich weiß, Miyabi. Aber es ist nicht deine Schuld und weißt du was? Du solltest an dem Casting teilnehmen." Miyabi löste sich von Satoru und blickte ihn verwirrt an : "Warum sollte ich?" Satoru blickte ihr tief in die Augen, holte tief luft und erwiderte : "Weil deine Schwester das sicher gewollt hätte. Ihr wolltet beide Stars werden, das war euer größter Traum. Leider kann deine Schwester diesen Traum nicht mehr verfolgen, aber du kannst es noch. Meinst du, deine Schwester würde sehen wollen, wie du euren gemeinsamen Traum aufgibst?" Er zeigte mit seinen Finger zum Himmel und Miyabis Augen folgten diesem. "Jetzt gerade schaut sie auf uns herab und beobachtet dich. Glaubst du, dass es sie mit Freude erfüllt zu sehen wie due traurig bist und nicht weiter euren gemeinsamen Traum verfolgst? Die Anmeldung für das Casting endet in 2 Tagen, du solltest heute noch deinen Brief wegschicken und für dich und deine Schwester Superstar werden." Miyabi blickte ihn weider mit großen Augen an und war völlig sprachlos. "Meinst du wirklich, dass meine Schwester das wollen würde?", fragte sie ungläubig und zitterte an den Händen. Satoru umfasste mit seinen warmen Händen ihre kalten Hände und blickte sie ernst an. "Ich glaube daran, aus der Tiefe meines Herzens. Ich kannte deine Schwester zwar nur für einen Tag, aber sie zeigte mir bereits ihre fröhliche Seele."
Miyabi grinste fröhlich und zückte ein Stück Papier hervor. "Dann sollte ich den Brief am besten jetzt schreiben, aber wor kriege ich einen Briefumschlag und eine Briefmarke her?" Satoru begann zu lachen und zückte einen Briefumschlag, sowie eine Briefmarke hervor. "Ich habe bereits an alles gedacht", kicherte er. Sie blickte ihn erstaunt an und fragte ihn : "Du denkst wohl an alles, oder?" "Natürlich, ich sagte doch, dass ich von jetzt an für dich da sein werde. Das bedeutet auch, dass ich dich bei allem unterstütze und dir alles bringe, was du brauchst." "Wirklich bei allem?", fragte Miyabi misstrauisch. Satoru lächelte sie wieder an und nickte verlegend. Über Miyabis Lippen kam ein breites, zufriedenes und gespenstisches Grinsen. Irgendetwas beunruhigte Satoru an diesem Grinsen, er konnte nur nicht sagen was es war. "Danke, es ist schön zu wissen, einen echten Freund zu haben", murmelte sie und begann den Brief zu schreiben. Satoru sah interessiert zu und blickte zum Haupteingang der Schule. Dort stand hinter dem Gitter ein großer Mann, mit einer völlig emotionslosen Maske auf dem Gesicht. Er starrte in die Richtung von Satoru und Miyabi und jagte dem kleinen Jungen einen Heidenschrecken ein. "Hey Miyabi", flüsterte er und deute das Mädchen immer wieder an. Doch Miyabi war so sehr in ihren Brief vertieft, dass sie die Stimme und Berührungen von Satoru überhaupt nicht mehr wahr nahm. "Verdammt Miyabi, jetzt schau doch endlich mal", brüllte Satoru wütend und erweckte Miyabis Aufmerksamkeit. Er zeigte zitternd auf den Haupteingang und Miyabis Blicke waderten zu diesem. Dort sah sie den Rücken eines Mannes, der die Straße entlang zu laufen schien. Sie blickte Satoru verwirrt an und verstand das Problem nicht.
Danach wandte sie sich wieder ihren Brief zu, klatschte in die Hände und kicherte : "Ich bin fertig mit dem Brief!" Satoru war sichtlich verwirrt, da Miyabi keinerlei Interesse an dem unheimlichen Mann zu haben schien. Sie interessierte sich plötzlich nur noch für diesen Brief. War es etwa das Pflichtbewusstsein gegenüber ihrer toten Schwester? Oder war es etwas anderes, was Miyabi derartig vorantrieb. Sie griff nach dem Briefumschlag, schrieb die Adresse aus dem Zeitungsartikel ab und klebte mit ihrer Zunge eine Briefmarke auf die Vorderseite des Umschlages. "Bist du okay?", fragte Satoru sehr besorgt. "Ich? Natürlich, warum sollte ich nicht okay sein?" Satoru starrte ins Nichts und überlegte sich eine gute Antwort. "Weil du plötzlich von diesem Brief so besessen bist. Gerade ebend hast du noch um deine Schwester getrauert und jetzt interessiert dich plötzlich nur noch dieser Brief, so dass dir sogar unheimliche Männer egal sind." Miyabi kicherte und kniff Satoru sanft in die Wange : "Weißt du was?" "Was denn?", fragte er neugierig. "Du bist wirklich voll süß, wenn du dir um Jemanden sorgen machst." Er verschränkte die Arme und schmollte: "Gar nicht wahr, ich bin nicht süß". "Und wie du das bist. Ich hab eine Idee, was hälst du davon wenn wir miteinander gehen? Dann bist du mein fester Freund und ich deine feste Freundin. Wäre das nicht großartig?" Obwohl beide Kinder nicht wirklich wussten, was fester Freund und feste Freundin wirklich bedeutete, liefen sie rot an und kicherten verlegen. Satoru fand die Idee toll und entgegnete : "Ich möchte sehr gerne dein fester Freund sein." Miyabi strahlte über das ganze Gesicht hinweg und umarmte ihn freudig. Plötzlich erönte der Schulgong und leitete damit das Ende der Pause ein.
Als der Schulgong wieder ertönte, endete die Schule und Miyabi rannte so schnell wie möglich nach hause. Sie wollte unbedingt den Brief noch rechtzeitig einwerfen, damit dieser mit der heutigen Briefkastenleerung noch raus ging. Das kleine Mädchen rannte, so schnell wie es konnte und keuchte bereits. Dabei bemerkte sie nicht, wie das schwarze Auto ihr wieder langsam folgte. Es wurde mittlerweile wieder dunkel draußen und das Auto wurde Eins mit der Dunkelheit. Das Gesicht des Fahrers verschwand in völliger Dunkelheit und auch sein Schnaufen war nicht zu hören gewesen. Miyabi blieb kurz stehen um nach Luft zu schnappen und auch der Wagen hielt an. Miyabi holte tief Luft und rannte weiter, wodurch sich auch der Wagen wieder in Bewegung setzte. Nach einigen Minuten erreichte das Mädchen endlich den Briefkasten. Sie faltete ihre Hände, schloss ihre Augen und flüsterte "Auf das meine Träume wahr werden!" Mit diesen Worten warf sie den Brief in den Briefkasten und betete erneut. Der Fahrer hatte seinen Wagen mittlerweile abgestellt, war ausgestiegen und beobachtete das Mädchen aus einem Busch heraus. Er ließ das Kind keine Sekunde aus den Augen und achtete peinlichst darauf, dass niemand ihn in der Dunkelheit sah. Wie ein schwarzer Schatten stand in der Finsternis und nur seine weiße Maske war zu sehen gewesen. Doch ihre Augenhöhlen waren schwarz, hinter dieser Maske schien sich das Nichts, das pure Böse, zu verbergen. Das Kind betete immer noch und langsam wurde der Mann ungeduldig. "Wann geht sie endlich weiter?", fragte er sich und versuchte seine Ungeduldigkeit in den Griff zu bekommen. Plötzlich öffnete Miyabi wieder ihre Augen und rannte an das Ende der Nebengasse, zu ihrem Elternhau.
"Hey Miyabi", rief eine alt klingende Stimme. Miyabi blickte sich verwundert um und erblickte Frau Ueda. Die alte Frau war bereits 80 Jahre alt und wohnte genau gegenüber der Natsuyaki Familie. Sie trug ein altmodisches Nachthemd und hinter ihr stand ihre Haustür offen. "Hallo Frau Ueda", sagte miyabi und verbeugte sich höflichst. "Ich habe gehört was mit deiner Schwester passiert ist. Du armes Ding... Hier...", sie wühlte in ihrer Tasche herum und zog eine Tafel Schokolade hervor. "Die ist für dich, damit der Schmerz ein wenig vergeht." Miyabi trat an die alte Dame heran und nahm die Schokolade mit strahlenden Augen entgegen. "Das tut gut, weißt du. Wenn ich deine strahlenden Augen sehe, weiß ich, dass ich etwas Gutes getan habe." Sie kniete sich zu Miyabi und streichelte dem Kind über den Kopf. "Du bist wirklich ein sehr tapferes kleines Mädchen. Aber, das warst du ja schon immer. Schon seitdem ich dich kenne, hast du dich nie unterkiegen lassen. Komm her, Kindchen." Und mit diesen Worten umarmte sie das überraschte Kind und drückte es feste an sich. Die alte Frau fühlte sich mit dem kleinen Mädchen verbunden und wollte alles daran setzen, dass ihr Schmerz vergehen möge. Auch sie hatte Yurina sehr gut gekannt und sehr gerne gehabt, alleine schon da Yurina sehr oft für die einkaufen gegangen war. Sie hatte an dem Tod des Mädchens auch zu kauen, doch Miyabi glücklich machen zu können, erfüllte auch ihr altes Herz mit sehr großer Freude. Miyabi löste sich von der Umarmung und murmelte : "Vielen Dank Frau Ueda, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Meine Eltern brauchen mich!" "Das weiß ich, dann geh mal los." Mit diesen Worten rannte Miyabi davon, winkte der alten Frau nochmal zu und diese dem Kind zurück. Danach verschwand Miyabi in ihrem Elternhaus.
Frau Ueda war glücklich, weil Miyabi so sehr gestrahlt hatte. Die alte Dame kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus und drehte sich um richtung Haustür. Plötzlich bekam die Frau einen Schlag gegen ihr Gesicht und Jemand schupste sie durch die Haustüre. Die gebrechliche Frau fiel sofort zu boden und sah im Augenwinkel noch, wie Jemand in das Haus eindrang und die Haustür hinter sich zumachte. Die alte Frau war sehr schmerzhaft gefalen und versuchte sich umzudrehen, um den Angreifer sehen zu können. Plötzlich packte dieser sie am Hals und drückte feste zu. Die Frau blickte auf eine weiße, emotionslose Maske, mit den schwärzesten Augen, die sie je gesehen hatte. Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch der Angreifer drückte immer fester zu und plötzlich knackte der Kehlkopf der Frau. Sie spürte entsetzliche Schmerzen und Blut lief ihr aus dem Mund. Der Angreifer lies ihren Hals los und Frau Ueda versuchte zu schreien, doch ihre Stimme war weg. Mit dem Kehlkopf war auch ihre Stimme verschwunden. "Oh Gott, was mache ich jetzt nur?", fragte sie sich und zitterte am ganzen Körper. Der unheimliche Mann blickte sich in der Wohnung um und erblickte eine Bohrmaschine, sowie einen Hammer. Er ging zurück zu der verletzten Frau und diese versuchte erneut zu schreien und um Erbarmung zu betteln, als sie ihn mit den Gerätschaften zurückkommen sah. Er reagierte auf ihr Winseln nicht und schlug ihr mit dem Hammer leicht auf den Kopf. Sofort platzte Blut aus dem Kopf der Frau und der Mann betrachtete neugierig sein Werk. Danach schlug er mit dem Hammer wieder zu, aber nur so feste, dass sie erneut blutete und nicht das Bewusstsein verlor. Danach griff er zu der Bohrmaschine und steckte das dazugehörige Kabel in die Steckdose.
"Keine Sorge, ich werde dich nicht töten", fauchte er und packte die Füße der alten Frau. Ehe sie reagieren konnte, bohrte er mit der Bohrmaschine schon durch ihre Füße. Sie versuchte erneut zu schreien, doch ihre Stimme war fort. Er bohrte immer wieder durch ihre Füße und zerfetzte die Füße der Frau regelrecht. Sie würde nie wieder laufen können, so sehr hatte er ihr die Füße zerbohrt. Sie weinte schrecklich und schlug wild um sich. Ihre Schläge beeindruckten den Angreifer nicht und er zückte zwei große Nägel aus seiner Jackentasche. Er ergriff die rechte Hand der alten Frau, drückte diese mit seinem Knie auf den Boden und hielt den Nagel bedrohlich über ihre Handfläche. In der anderen Hand hielt er den Hammer, holte aus und schlug ihr den Nagel durch die Handfläche. Immer und immer wieder schlug er auf den Nagel ein, bis dieser die Hand völlig am Boden fixisert hatte. Danach ergriff er die linke Hand der alten Frau und machte mit dieser dasselbe. Die Frau war nun an den Boden befestigt und konnte sich nicht mehr befreien. Sie hatte überall fürchterliche Schmerzen und wünschte sich, sie würde hier und jetzt sterben. "Wir werden viel Spaß miteinander haben", drohte der Mann und streichelte der hilflosen Frau über die Wange. Danach stand er auf und trat der Frau mehrmals in die Seite, was ihm große Freude bereitete. Plötzlich erregte das Küchenfenster seine Aufmerksamkeit und er trat an dieses heran. Er konnte durch das Fenster das Haus der Natsuyaki Familie sehen. Er hatte genau den Ort gefunden, nach dem er gesucht hatte. Von hier aus konnte er das Haus der Natsuyakis von morgens bis abends beobachten, ohne das ihn wer entdecken konnte. Selbst die Polizei würde ihn niemals in diesem Haus vermuten. Es war das perfekte Versteck!
Auch das dritte Kapitel war wieder unglaublich hart. Wie gnadenlos du die Taten des Soziopathen beschreibst ist echt unglaublich, da bleibt einem selbst beim Lesen die Luft weg und ein großes Unbehagen breitet sich umgehend aus. Die Handlung ist sich mal wieder dabei zu zu spitzen und lässt schon einige brutale Interventionen im weiteren Verlauf jener anmuten. Bin auf alle Fälle gespannt dabei .
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal