Zuletzt gesehene Sci-Fi und Fantasy-Filme 1996 - Heute

Diskussionen rund um den phantastischen Film.
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Paul Naschy hat geschrieben:echt, so viele +++ ? BB fand ich gut erzählt und atmosphärisch stimmig, das war eine runde sache ( +++ +++ )
beim dark knight habe ich die dynamik vermisst, die action immer oberkante, was dann aufgrund der xl-spiellänge ermüdend war. weniger wäre mehr gewesen (nur ein halber +++ )
Der Film soll keine Dynamik haben?! Naja, ich weiss ja, dass Geschmäcker verschieden sind, aber mich hat der Film schon echt mitgerissen. Die Action war zwar echt großes Kaliber, aber neben aktuellen Genrefilmen wie TRANSFORMERS, INCREDIBLE HULK und IRON MAN steht TDK eigentlich nur durch seinen starken Verzicht auf CGI hervor. Und ermüdend ist sie mMn auch nicht, das Gleichgewicht zwischen großen Actionszenen und ruhigen Charakter- und Storyszenen bleibt doch eher gewahrt.
Im Übrigen war allein die schauspielerische Leistung aller Hauptdarsteller anderthalb Daumenhoch wert. Ich hab' ihn mir heute nochmal angesehen und fand ihn immer noch nicht langweilig, bleibe bei meiner Wertung.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Ich weiss, dass ich da mit meiner Meinung ziemlich allein auf weiter Flur stehe. Vielleicht hatte ich damals im Kino auch nur ´nen schlechten Tag und der Film kann gar nix dafür ???
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Paul Naschy hat geschrieben:Ich weiss, dass ich da mit meiner Meinung ziemlich allein auf weiter Flur stehe. Vielleicht hatte ich damals im Kino auch nur ´nen schlechten Tag und der Film kann gar nix dafür ???
Hm, dann würde ich dir empfehlen, dir den Film noch mal auf deinem Fernseher anzusehen. Bei mir hatte Peter Jacksons KING KONG einen ähnlichen Overkill-Action-Ermüdungs-Effekt, wie du ihn beschrieben hast. Als ich mir den Film dann aber auf dem Fernseher angetan habe, hat das kleinere Bild und der nicht so aufdringliche Ton den Effekt schon stark abgemildert. Versuch's mal, kann nicht schaden.
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Beitrag von Harryzilla »

City Of Ember (2008) --- +++

Düsterer, aber harmloser Kinderfilm. Einzig herausragend ist die junge und sehr talentierte Hauptdarstellerin (Saoirse Ronan).
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Kamen Rider - The First

Ordentlicher Film, wenn von den Figuren der Serie auch nicht viel übrig bleibt. Die Liebesgeschichte der beiden Endschurken ist zwar ganz nett anzuschauen, passt mMn aber nicht ganz in den Film hinein. +++ +++
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Beitrag von Godzilla-2000 »

[quote="Kai "the spy""]Kamen Rider - The First

Ordentlicher Film, wenn von den Figuren der Serie auch nicht viel übrig bleibt. Die Liebesgeschichte der beiden Endschurken ist zwar ganz nett anzuschauen, passt mMn aber nicht ganz in den Film hinein. +++ +++[/quote]


Und etwas mehr Action hätte ihm auch nicht geschadet ;)
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Beitrag von Harryzilla »

The Curious Case Of Benjamin Button (2009) --- +++

Elend langweiliger Film und mit mehr als 160 Minuten um gut eine Stunde zu lang. Der Film ist so öde, dass er bei den Oscars (13
Nominierungen) sicher ordentlich abräumt.
Stilistisch teilweise ganz nett, trotz CGI-Orgie. Regie führte immerhin David Fincher.
Durch eine magische Uhr wird ein Kind als alter Mann geboren. Brad Pitt spielt gelangweilt, aber gut geschminkt. Im Roman von Scott F. Fitzgerald hat das Baby einen Vollbart, im Film natürlich nicht. Der Bub erlebt seine Entwicklung im Körper eines alten Mannes nur in die entgegengesetzte Richtung. Er wird körperlich immer jünger, aber altert innerlich.
Das Ganze ist so zahm und undramatisch umgesetzt, dass man immer darauf hofft, dass sich etwas tut. Einzig das traurige Ende vom demenzkranken alten Mann im Körper eines Babies weckt Emotionen.
Kein Wunder, dass dieses Buch von F.-Scott-Fitzgerald als unverfilmbar galt. Cate Blanchett und Tilda Swinton überzeugen jedoch durch ihre Schauspielkunst.
Zuletzt geändert von Harryzilla am Fr 30.01.2009, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

dem hast du´s aber gegeben :) danke für die vorwarnung!
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Beitrag von Harryzilla »

The Mutant Chronicles (2008) +++ 1/2

Und wieder ein ungewöhnlicher Film mehr, der keinen Kinostart erleben durfte. Vermutlich ist dieses Werk zu militaristisch, brutal und düster. An der Besetzung kann es nicht nicht gelegen haben.
Gegen die bösen Mutanten kämpfen u.a. John Malkovich, Ron Perlman, Thomas Jane, Devon Aoki, Benno Fürmann und Sean Pertwee.
Die Kriegsszenen (vor allem zu Beginn) erinnern an Computerspiele. Dennoch beeindruckend und heftig.
Eine Maschine aus dem Weltall verwandelt Menschen in böse Mutanten. Die Welt im Jahr 2707 ist mittlerweile in 4 Zonen aufgeteilt, welche von riesigen Corporations (Mishima, Bauhaus, Capitol und Imperial) geleitet werden. Alle Zonen führen Krieg gegeneinander um die letzten Resourcen. Und dann gibt es da noch die Mutanten, die alles niedermetzteln was ihnen in den Weg kommt. Wer kann rettet sich auf den Mars. Kann die Menschheit gerettet werden?
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Beitrag von Godzilla-2000 »

The Ship of Monsters
(La nave de los monstruos)
Mexiko 1959
Auf dem Planeten Venus sterben die Männer aus, weswegen die Anführerin der Venus-Bewohner zwei Space-Babes im Mini-Rock namens "Gamma" und "Beta" in eine Weltraum-Rakete setzt, damit diese das Sonnensystem nach brauchbaren männlichen Exemplaren durchforsten können. Mit an Bord sind ausserdem ein Roboter sowie ein ganzes Rudel bizarrer Monster. Unsere Heldinnen landen ausgerechnet in Mexiko und verlieben sich in den erstbesten dahergelaufenen Einheimischen, einen singenden Cowboy. Das führt natürlich zu Streit, zumal Beta sich als Vampir mit eindeutigen Allmachts-Ambitionen entpuppt. Sie setzt Gamma ausser Gefecht und lässt ihre Monster auf die Bevölkerung los.
Science-fiction, Comedy, Vampire, Roboter, singende Cowboys, einäugige Zyklopen, ein Tiki (polynesische Gottheit) mit entblösstem Gehirn, sprechende Skelette und anderes mehr – 1959 liess die Filmfabrik "Producciones Sotomayor S.A." diesen abgedrehten Film, der eine Wiederentdeckung verdient hätte, auf ihr Publikum los. Entstanden ist das Ganze wie so oft in den Churubusco-Azteca-Studios, wo 31 Jahre später auch ein grosser Teil von Schwarzeneggers "Total Recall" gedreht wurde. Als "Beta" mit von der Partie ist Mexikos spätere "Scream Queen" Lorena Velázquez ("El hacha diabólica/Santo Vs the Diabolical Hatchet", "Atacan las brujas/Santo Attacks the Witches").
+++

Sirene I
(La grieta)
Spanien/USA 1989
Das hochmoderne Forschungs-U-Boot "Sirene I" ist auf rätselhafte Weise in den Tiefen des Atlantischen Ozeans verschwunden. Der Konstrukteur von "Sirene I", Wick Hayes, beteiligt sich an Bord der nahezu baugleichen "Sirene 2" an einer von der NATO organisierten Suchmission. In der Nähe des berüchtigten "Dannekin"-Grabens stösst die Mannschaft auf erste Überreste des gesunkenen U-Boots und wird von einem Meeresmonster angegriffen, dessen man sich nur mit Glück entledigen kann. Ein Blackbox-Signal führt die "Sirene 2" in eine riesige unterseeische Höhle, in der die Besatzung von mutierten Ungeheuern aufgerieben wird.
Der schillernde spanische Regisseur Juan Piquer Simón bescherte uns Filme wie "Phantastische Reise zum Mittelpunkt der Erde" (1976), "Sonicman" (1979), "Pieces – Der Kettensägenkiller" (1981) oder "Slugs – Die Killerschnecken". Hier beteiligte er sich an der Welle von Unterwasser-SF-Spektakeln, die im Kinojahr 1989 Hochkonjunktur hatten, und lieferte mit "Sirene I" einen Film ab, der einfach rockt. Obwohl der Film, wie könnte es auch anders sein, harsch kritisiert und übel verrissen wurde, hat er eigentlich alles – eine interessante Story, stimmungsvolle Locations, einen coolen Soundtrack, einige tolle Special-Effects und sogar eine passable Besetzung (Jack Scalia, R. Lee Ermey, Ray Wise und als Eye-Candy Ely Pouget). Wer gerade nicht den unglücklichen Fehler begeht, sich diesen Film im deutschen Privatfernsehen zu Gemüte zu führen, bekommt zudem einiges an recht derben Splatter-Effekten vorgeführt. Für seine Spezialeffekte gewann der Film den Goya, den höchsten Filmpreis Spaniens.
+++
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

"Sirene I" interessiert mich sehr. Gibt es den irgendwo auf DVD? Oder wie hast du ihn gesehen?

Bei diesen Unterwasser Horrorstreifen bin ich noch auf der Suche nach einem bestimmten. "Sirene I" könnte es sein.


Edit:

Hab mir ganz spontan eine alte VHS geordert. Die ist ja ungeschnitten, trotz FSK 16 Freigabe.
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Beitrag von godzilla2664 »

den hatte ich vor vielen jahren auf einem privatsender aufgenommen (vhs natürlich längst entsorgt) und er ist mir sehr gut in erinnerung geblieben. recht blutig war er auch, obwohl ich annehme, dass er geschnitten war. im netz kursiert eine originalfassung mit spanischer tonspur.
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Godzilla-2000
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Beitrag von Godzilla-2000 »

mario-pana hat geschrieben:"Sirene I" interessiert mich sehr. Gibt es den irgendwo auf DVD? Oder wie hast du ihn gesehen?

Bei diesen Unterwasser Horrorstreifen bin ich noch auf der Suche nach einem bestimmten. "Sirene I" könnte es sein.


Edit:

Hab mir ganz spontan eine alte VHS geordert. Die ist ja ungeschnitten, trotz FSK 16 Freigabe.
Die alte VHS von Columbia war es auch, die bei mir lief. Eine DVD ist mir nicht bekannt, wobei ich den spanischen Markt jetzt nicht so genau im Auge hatte. Aber spanische Discs haben auch kaum je Untertitel.
Eine Japan-VHS sah ich vor einigen Tagen mal bei Ebay.
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Beitrag von Harryzilla »

The Day The Earth Stood Still (2008) --- 1/2

Unnötige sterile Neuauflage des gleichnamigen Klassikers. Da hilft nicht mal mehr Jennifer Conelly. Zumindest die Handlung hätte man etwas modernisieren müssen. Wer heutzutage glaubt, dass die Menschheit noch umdenken kann, der ist ganz schön naiv und blauäugig.
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Beitrag von Harryzilla »

Penelope (2006) +++

Sympathisches modernes Märchen. Ein Mädchen wird durch einen Fluch mit einer Schweinsnase geboren. Die Männer laufen in Scharen davon.
Entzückender Liebesfilm, der einen auch nachdenklich macht. Gut gespielt vom ganzen Ensemble (U.a. Christina Ricci und James McAvoy).
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Beitrag von Harryzilla »

Penelope (2006) +++

Sympathisches modernes Märchen. Ein Mädchen wird durch einen Fluch mit einer Schweinsnase geboren. Die Männer laufen in Scharen davon.
Herzerwärmender Liebesfilm, der einen auch nachdenklich macht. Gut gespielt vom ganzen Ensemble (u.a. Christina Ricci und James McAvoy).
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Beitrag von godzilla2664 »

aha, penelope ... offenbar ein zweiteiler :king:
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Vielleicht sollten es ja zwei Daumen nach oben sein. :-P
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Weltuntergang
(Verdens undergang)
Dänemark 1916
Geschäftsmann und Industrialist Frank Stoll brennt mit Dina, der Tochter eines Minen-Vorstehers, ohne väterlichen Segen durch und verlässt die Minenstadt, um in der Grossstadt sein Glück an der Börse zu versuchen. Einige Jahre später ist Stoll reich und die beiden verheiratet. Derweil entdeckt Stolls Bruder, ein Astronom, einen Kometen, der sich offenbar auf Kollisionskurs mit der Erde befindet. Stoll beschliesst, die sich abzeichnende Panik an der Börse zu Geld zu machen. Doch auch Stoll muss lernen, dass alles Geld der Welt nichts nützt, wenn der Untergang der Welt nicht mehr abzuwenden ist.
Im Jahr 1910 durchquerte die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne den Schweif des Halleyschen Kometen. Viele Menschen sassen damals Weltuntergangsszenarien auf und verkauften Hab und Gut, um sich dann zu verschanzen. "Verdens undergang" des Regisseurs August Blom aus Zeiten, als Dänemark mit seiner Nordisk-Film noch eine Film-Grossmacht auf der Welt war, inszeniert noch einmal die Hysterie von damals, gepaart mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs, der zur Entstehungszeit südlich von Dänemark tobte. Leider ist der Film doch über weite Strecken langatmig inszeniert und nicht leicht durchzusitzen. Die wenigen Zerstörungsszenen gegen Ende hin wurden jedoch interessant umgesetzt, besonders die Minenstadt (ein Modell), die von feurigen Meteoriten getroffen wird und anschliessend in Rauch und Flammen aufgeht.
+++ ---

Jaka, der Rebell
(Jaka Sembung)
Indonesien 1981
Zur Zeit der Kolonialmächte herrschen die holländischen Unterdrücker mit eiserner Faust in Indonesien. Der Rebell, Freiheitskämpfer und Volksheld Jaka Sembung führt erfolgreich einen Gefangenen-Aufstand an und verärgert so den holländischen Garnisonskommandanten Van Shramm, der sich Kopfgeldjäger und zweier böser Schamanen (von denen der eine noch vom anderen von den Toten zurückgeholt werden muss) bedient, um Jaka kleinzukriegen. Dieser wird gefangen, gefoltert, geblendet und gar durch die Anwendung von "ilmu hitam" (Schwarze Magie) in ein Schwein verwandelt (eine weit verbreitete Unsitte unter indonesischen Hexenmeistern), doch er ist unverwüstlich und kehrt immer wieder zurück. Schliesslich verliebt sich, sehr zu dessen Ärger, Van Shramms Tochter in Jaka.
Das P.T. Rapi-Filmstudio des Produzenten Gope T. Samtani landete einen Riesen-Hit, als es 1981 populäre Comics um den Volkshelden Jaka Sembung für die grosse Leindwand adaptierte. Hauptdarsteller Barry Prima, selbst Sohn eines Holländers und einer Indonesierin, erwies sich als Idealbesetzung des strahlenden Helden und spielte fortan in zahlreichen Sequels ("Si Buta lawan Jaka Sembung", "Bajing Ireng dan Jaka Sembung", "Bergola Ijo", "Jaka Sembung dan Dewi Samudra") und vielen anderen indonesischen Filmen, wobei er wie kein anderer das Bild des indonesischen Action-Kinos der 80er Jahre prägte. Ihm zur Seite steht Eva Arnaz, Action-Heroine des Indonesischen Kinos, die – ebenfalls an Barrys Seite – unter anderem auch im bizarren Horror-Spektakel "Special Silencers" mit von der Partie war, wo man ebenfalls gemeinsam gegen den bewährten Bösewicht W. D. Mochtar ("The Queen of Black Magic") zu Felde zog.
"Jaka Sembung" ist kein guter Film. Aber es ist ein schwer unterhaltsamer Film, ein äusserst blutrünstiger Film, ein in seiner Heimat heiss geliebter Film, voll von strahlenden Helden, abgrundtief gemeinen Bösmännern, bestenfalls notdürftig als Holländer getarnten Indonesiern sowie politisch dermassen unkorrekt wie nur irgendwie möglich – mit einem Wort: Kult.
+++ +++

Ein Wort noch zur DVD von Mondo Macabro: Das Label hat keine Kosten gescheut, das Original-Negativ des Films, welches zum Glück erhalten geblieben ist (bei einem indonesischen Film auch dieses vergleichsweise jungen Alters keine Selbstverständlichkeit), auf Vordermann zu bringen. Der Film erstrahlt in ungeahnter Schärfe (mit nur sehr wenigen irreparablen Stellen), breitestem Cinemascope und vollkommen ungeschnitten – so gut, wie er wohl seit der Uraufführung nicht mehr ausgesehen hat.
Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Mo 23.02.2009, 00:48, insgesamt 1-mal geändert.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Die letzte Legion (UK,I,F,Tu / 2007)
(The Last Legion)

Bild

Trailer: http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2911830297/

Im ersten Moment würde ich sagen, der Film ist schwer einzuordnen, doch bei genauerer Betrachtung gehört er dann doch in den Fantasy Bereich.

In Rom sind die Zeiten unsicher. In fünf Jahren wurden fünf Kaiser ermordet und dem neuen, Romulus Augustus wird ebenfalls keine sonderliche Zukunft prophezeit und dabei ist der noch viel zu junge Herrscher die Unschuld in Person. Sein Charakter ist für dieses Alter aber schon weit ausgeprägt, was seinem Lehrmeister Ambrosinus zu verdanken ist. Dieser geheimnisvolle ältere Mann besitzt Kenntnisse, wie sonst kein anderer und unterweist seinen Schüler in vielen Lehren. Seine größte Lehre ist es dabei, ihm Werte zu vermitteln und ihn damit zu einem großen und gerechten Herrscher zu machen. Doch auch ein anderer Antrieb steckt dahinter, denn Ambrosinus hält Romulus für einen ganz großen Herrscher, einen dem es bestimmt ist das schwer des Cäsar zu führen, dass an einem geheimen Ort verborgen liegt, den selbst Ambrosinus nicht genau kennt. Auf der Flucht vor den angreifenden Goten kommen sie dem Schwert mit außergewöhnlicher Macht, immer näher.
Das Reich scheint dennoch verloren, denn schon bis in höchste Kreise konnten die Goten ihre Macht ausbreiten und das nicht nur mit Waffengewalt. Die einzige Hoffnung, die den Flüchtenden bleibt, ist die letzte Legion in Britannien. So machen sich Ambrosinus und Romulus, sowie dessen Beschützer Aurelius und die Inderin Mira, sowie noch einige andere, auf den Weg und stürzen sich dabei in ein gefährliches Abenteuer.


Von einem Kumpel wurde ich auf den Film aufmerksam gemacht und im Grunde ging es nur um Aishwarya Rei, die in der Rolle der Mira zu sehen ist. Optisch ist sie aber auch wahrlich eine Augenweide.
Was sich dann vor mir entblätterte war ein sehr unterhaltsamer Fantasy Streifen mit Sandalone Atmosphäre und dezentem Fantasy Einschlag. Dass mit dem Sandalone überraschte mich beim Abspann dann nicht, denn hier waren einige Italiener beteiligt gewesen und die Feder führende Produzentin war Raffaella de Laurentiis bzw. ihr Vater, der berühmte Dino de Laurentiis. Schön zu sehen, dass die Italiener nicht völlig von der Kinobildfläche verschwunden sind. „Die letzte Legion“ ist eine britisch, italienisch, französisch, tunesische Co-Produktion.
Schaut man auf die Schauspieler vor der Kamera, so stellt sich einem der Eindruck nicht unbedingt dar, denn hier tummeln sich vornehmlich britische Schauspieler, allen voran Ben Kingsley, der mir in seiner Rolle als Ambrosinus sehr gut gefällt. Er ist zwar nicht sonderlich gefordert, doch schon allein sein Auftreten hat was. Daneben zu sehen sind Colin Firth als Aurelius, Romulus’ Beschützer der wiederum von dem britischen Jungstar Thomas Sangster gespielt wird, dem Cousin von Hugh Grant. Weiter geht es dann mit Iain Glenn als dessen Vater und mit John Hannah, der wohl am bekanntesten als Jonathan Carnahan in Stephen Sommers „The Mummy“ sein dürfte. Auch Peter Mullen („Children of Men“, „Session 9“) ist Brite, spielt den Herrscher der Goten aber ausgesprochen gut, ebenso wie Kevin McKidd, der als Wulfila die meiste Screentime von den Goten besitzt und als finsterer Geselle, dem es etwas an Hirnschmalz fehlt, sehr überzeugen kann. Zu diesen recht bekannten Mimen gesellt sich dann ein weiterer, der Star Trek Fans ein Begriff sein sollte. Alexander Sidding (ehemals Siddig El Fadil) tritt als Miras Mentor in Erscheinung. Von den Star Trek Schauspielern kann er noch mit zu den erfolgreicheren außerhalb des Franchise gezählt werden.

Wie schon angeklungen, werden von den Darstellern keine schauspielerischen Höchstleistungen gefordert, doch das ist auch gar nicht notwendig, denn „Die letzte Legion“ versteht sich als Action-Fantasy Spektakel und als solches funktioniert es ausgezeichnet. Erstklassige Stunts und Kampfszenen werden durch herrliche Naturaufnahmen und eine Fantasy orientierte Geschichte abgelöst, wobei man in die britische Mythologie eintaucht, was besonders am Ende offenbart wird. Ich sage nur, „Merlin“ und „Excalibur“.
„Dragonheart 2“ Regisseur Doug Lefler ist ein unterhaltsamer Film gelungen, der sicherlich in die Klischeekiste greift, aber dennoch viel Eigenes zu bieten hat. Hinzu kommt, dass er eher europäisch wirkt und nicht amerikanisch, was ihn nicht wie einem schmalzigen Hollywood Streifen erscheinen lässt.
Dass die gebotenen Effekte nicht in allen Einzelheiten überzeugend sind stört nicht und wird durch die erstklassigen Fight und, am Ende auch, Schlachtenszenen vergessen gemacht. Wer Filme wie „King Arthur“ oder auch „Excalibur“ mochte, der wird mit „Die letzte Legion“ ebenso Spaß haben. Vielleicht spielt der Streifen nicht in der gleichen Liga mit den genannten, doch er versteht es zu unterhalten.

Wertung: +++ +++
Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Blindness (2008) +++ +++

In einer Großstadt verlieren immer mehr Menschen durch eine mysteriöse Erkrankung ihr Augenlicht. Die Infizierten werden in ein riesiges Gefängnis gesperrt (mit Wachtürmen und Stacheldraht). Als das Essen knapp wird fallen die letzten Hemmungen. Verbrecher übernehmen die Führung. Frauen müssen ihren Körper verkaufen. Es herrscht Chaos und Anarchie. Die übrige Welt sieht tatenlos zu.
Dieser provokante brasilianische Film macht einen teilweise völlig fertig. Grandios in Szene gesetzt von Fernando Meirelles (City Of God). Grandios gespielt (u.a. von Juliana Moore, Mark Ruffalo, Alice Braga und Danny Glover). Unangenehm realistischische Bildsprache. Wer Filme wie den meisterhaften "Children Of Men" mag, der kommt an "Blindness" nicht vorbei.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Den Streifen möchte ich mir auch in nächster Zeit ansehen, der interessierte mich schon vor der Kino-VÖ, zumal der zugrunde liegende Roman als unverfilmbar gilt.


Eolomea (DDR / 1972)

Bild

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=G32qhQwVcYk
(der eigentliche Film ist in herrlichstem Color)

Zu traurig, dass die DEFA seinerzeit nur drei utopische Filme gedreht hatte, doch das sozialistische System kam mit den Zukunftsvisionen nicht zurecht. In einer Zukunftsvision, in der alle in Frieden leben, ist es schwierig eine spannende Geschichte zu erzählen. Aber ich bin dankbar über die Filme, die realisiert werden konnten, sie sind visuell und inhaltlich unheimlich gelungen.

Inhalt: Acht Raumschiffe sind spurlos verschwunden, und zur Orbitalstation »Margot« ist die Verbindung abgebrochen. Maria Scholl, Leiterin der Station »Erde-Zentrum« beruft eine Konferenz ein, auf der sie mit Professor Oli Tal aneinandergerät und den Verdacht schöpft, dass er Näheres weiss. Seine Tochter befindet sich in einem der Raumschiffe. Angesichts dieser Ereignisse wird ein absolutes Flugverbot verhängt. Auf einem Asteroiden versehen der Lotse Kun und der Kosmonaut Dan ihren Dienst. Kuns Sohn ist ebenfalls in einem der Raumschiffe. Und Dan möchte zur Erde zurück. Er liebt Maria und sie ihn. Als sich trotz Flugverbots ein Raumschiff auf den Weg zur Station »Margot« macht, bekommt Dan den Befehl, ihm den Weg zu versperren, und Maria setzt einem anderen Raumschiff nach. Auf »Margot« treffen sich die beiden endlich wieder, und das Geheimnis wird gelüftet. Die verschwundenen Raumschiffe sind einem seit langem bekannten, aber unerforschten Lichtsignal von einer zwölf Lichtjahre entfernten Sonne auf der Spur. (Quelle ofdb)

„Eolomea“ könnte man auch anders bezeichnen. Irgendwie ist es „2001 Odyssee im Weltraum“ aus dem Osten. Optisch und vom Erzählstil her sind Gemeinsamkeiten auszumachen und die Tatsache, dass sich die Effektemacher direkt an Stanley Kubricks Film orientierten legt den Schluss noch näher.

Nach, „Der schweigende Stern“ ist dies nun der zweite Science Fiction Film der DEFA, den ich gesehen habe und ich bin über alle Maßen begeistert. Zum einen wegen der absolut beeindruckenden optischen Note, denn gelegentliche, beinah visionäre Szenen wirken fast wie aus dem Finale von 2001. Zudem sind die gebotenen Special Effects, insbesondere die Weltraumszenen, ein wahrer Traum. Alle Achtung vor den Effekteleuten der Babelsberger Filmstudios, sie brauchen sich keineswegs hinter ausländischen Großproduktionen verstecken, sondern stecken diese mit links in die Tasche. Kritik bietet vielleicht der Roboter auf der Raumstation, doch das geht schon in Ordnung und verleiht dem Ganzen nur eine leicht trashige Note. Wie bei 2001 bewegt man sich im eher realistischen SF Milieu und Regisseur Herrmann Zschoche erzählt in diesem Universum eine Geschichte, die nicht ganz leicht zu verstehen ist. Das liegt klar an dem Sprunghaften Erzählstil und der Tatsache, dass gern zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen wird, ohne es sonderlich einzuleiten. Der Zuschauer ist da nicht selten verwirrt und verliert sogar die Übersicht. Dennoch gefällt der Streifen durch eine ruhige Atmosphäre und eben die herrlichen Kulissen und Effekte, aber auch durch die gelungene Besetzung, allen voran Ivan Andonov in der Rolle des Piloten Daniel Lagny. Seine sarkastischen Dialoge führen nicht nur einmal zu herzhaften Lachern, wobei ich der Meinung bin, dass die Synchronstimme die von Manfred Krug ist. Das ist aber nur eine Vermutung. Ein weiterer hochkarätiger Mime ist Rolf Hoppe. Der Mann ist einfach ein Unikat, ich könnte seiner ruhigen Stimme stundenlang zuhören. Den Oli Tal spielt er mit Bravour und setzt dem Streifen die Krone auf. Ein Dialog im Film, zwischen ihm und Prof. Maria Scholl, gespielt von der Holländerin Cox Habbema, erinnert mich sehr stark an die Unterhaltung von Dr. Floyd und Dimitri Moisevitch, gleich zu Beginn von „2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“.

Sicherlich verwirrt der recht eigene Erzählstil den Zuschauer, doch „Eolomea“ ist ein unterhaltsamer Film mit einer guten Story, phantastischen Aufnahmen, die mich zuweilen gar an Mario Bava erinnerten (aber nur ganz gelegentlich) und Effekten, die ich einfach nur als Klasse bezeichnen kann. Solch sozialistisches Blabla, wie ich es in „Der schweigende Stern“ vernahm gibt’s nicht und die Darsteller setzen dem Ganzen die Krone auf. Ach nein, die kommt dann noch mit dem gelungenen Soundtrack, der herrliche Klänge aus der Zeit bietet. Die 70er sind auch hier spürbar.

Wertung: +++ +++ +++


Die DVD

Recht ungewöhnlich, liegt der Film auf der DVD von Icestorm in NTSC vor, was aber gar nicht schlecht ist. Ich kenn mich mit den Techniken nicht aus, doch die Farben wirken mir bei einem NTSC Bild immer um einiges satter und so ergeht es einem auch hier. Ein wirklich superb gelungenes Bild mit sehr gutem Kontrast, sehr guter Helligkeit und satten, leuchtenden Farben. Die Bildschärfe ist ebenfalls ordentlich und Bildrauschen und sonstige Störungen halten sich sehr zurück. Alles in allem eine gelungene optische Aufmachung, die das Alter des Films nicht erkennen lässt. Dies trifft auch auf den Ton zu, der klar und deutlich und mit schönem Klang aus den Boxen erklingt. Den letzten Schliff bekommt die Scheibe mit interessanten Hintergrundinfos in Form von Texttafeln, Bildergalerie und einem schönen Featurette, in dem sich Kostümbildnerin, Kameramann und Effektmacher zu Wort melden und wirklich interessante Informationen vermitteln.

Alles in allem eine runde, gelungene Sache. Eine schöne DVD, die dem Film durchaus gerecht wird, auch wenn ich mir noch mehr Specials gewünscht hätte. Noch interessanter ist, dass englische Untertitel zum Film, ja selbst den Extras, anwählbar sind. Das macht die Scheibe auch international interessant.

Ich muss anmerken, dass meiner Bewertung die Veröffentlichung in der Special Edition Box zu Grunde lag, in der alle drei SF Filme enthalten sind, sowie eine Soundtrack CD. Die Auflage hier unterscheidet sich wohl von der Einzel-DVD, die um einiges früher erschien.

Wertung: +++ +++ +++


Edit: Hab gerade erfahren, dass es vier utopische Filme von der DEFA gegeben hat. "Der schweigende Stern", "Signale - Ein Weltraumabenteuer", "Eolomea" und "Im Staub der Sterne".
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Beitrag von Godzilla-2000 »

mario-pana hat geschrieben: Zu traurig, dass die DEFA seinerzeit nur drei utopische Filme gedreht hatte,
Da war auch noch "Signale – Ein Weltraumabenteuer" ("Sygnaly MMXX"), eine DDR-polnische Co-Produktion, die bis heute weltweit auf ihre erste (!) Home-Video-Veröffentlichung wartet.

Deinem Lob für "Eolomea" schliesse ich mich an. :)
"Der schweigende Stern" (den ich für einen der besten Sci-fi-Filme der 50er Jahre halte), konnte ich vor einigen Jahren im Rahmen des NIFFF-Filmfestivals, das jährlich im Schweizer Städtchen Neuchâtel (Neuenburg) abgehalten wird, sogar im Kino bewundern. Und neben mir sass in dieser Vorstellung damals kein Geringerer als Kiyoshi Kurosawa (Regisseur von "The Guard from Underground", "Cure", "Pulse", "Loft" etc.) höchstpersönlich. :D
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Und neben mir sass in dieser Vorstellung damals kein Geringerer als Kiyoshi Kurosawa (Regisseur von "The Guard from Underground", "Cure", "Pulse", "Loft" etc.) höchstpersönlich.
:o
Erst letztens hab ich im Zuge mit "Loft" eine sehr ausführliche Doku gesehen, in der er sich ausführlich zu Wort gemeldet hat. Er macht einen sehr symtpathischen Eindruck und scheint ein bescheidener, zurückhaltender Mensch zu sein.


Im Staub der Sterne (DDR / 1976)

Bild

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=-hSOfXd5DWs

Inhalt: Einem Hilferuf folgend landen Raumfahrer auf einem Planeten dessen Bevölkerung zur Sklaverei unterdrückt wird. Die Unterdrücker versuchen die fremden Raumfahrer allerdings von dieser Tatsache abzulenken und nutzen dazu sinnesverwirrende Täuschungen und rauschende Feste. Dennoch durchschauen die Raumfahrer die Absichten der Unterdrücker und als sie das Leid der versklavten Bevölkerung bemerkt und sich auf dessen Seite schlägt werden sie von den Machthabern attackiert. Es bleibt ihnen nur die Flucht... (Quelle = ofdb)

Aber bitte was ist das denn?
Der vierte utopische Film und leider auch der letzte, präsentiert nur sehr wenig Effektszenen um nicht zu sagen fast keine. Dennoch ist er unverkennbar ein Science Fiction Film und macht das Fehlen von Effekten durch ein beinah berauschendes Setting wieder wett. Was sich hier die Setbauer haben einfallen lassen ist wirklich beeindruckend und erforderte viel Geschick vom Kameramann, denn besonders im Spiegelzimmer war es schwierig das Kamerateam zu verbergen. Ansonsten wirken die Sets futuristisch und sehen deutlich nach 70er Jahre aus. Das trifft auch auf die Kostüme der Darstellerinnen zu, die völlig überraschend recht wenig anhaben und in ein zwei Szenen sogar gar nichts. Sonderlich viel bekommt man aber nicht zu sehen. Dennoch prickelt es gewaltig, wenn die leicht bekleideten Damen ihre Tänze vollführen und die Damen der Crew in ihrer hautengen Ausgehuniform auf einem der Feste auftauchen. Eine solche Sache bin ich bei einem DDR Film sehr selten gewohnt. Ebenso wie der Tanz einer der Crewmitglieder. Die Frau, berauscht durch das Fest, tanzt im Adamskostüm, in einem dunklen Raum, vor einer Wand, durch die von draußen Licht einfällt. Regisseur Gottfried Kolditz inszenierte dies absolut phänomenal und auch wenn die Szene unsinnig ist, so macht sie optisch doch einiges her und bietet prickelnde Erotik auf. „Im Staub der Sterne“ zeigt noch mehrere solcher optischer Leckerbissen und erwähnt seien da die Dreharbeiten in einem Salzbergwerk. Hier drehte man in einer Höhle mit phantastischen Ausmaßen, was dem Kameramann, wegen der Ausleuchtung einiges abverlangte. Optisch interessant weiter geht es mit den futuristischen Tänzen, die mich an „Raumpatrouille Orion“ erinnerten, aber etwas gelungener sind. Den Vergleich mit Raumschiff Orion kann man übrigens auch bei der Folterszene anbringen. So wie Dietmar Schönher auf dem Strafplaneten, wird Alfred Struwe auf dem Planeten hier gefoltert.
Wo ich gerade Alfred Struwe sagte. Der im Osten recht bekannte und erfolgreiche Schauspieler gesellt sich zu einer internationalen Darstellerriege, die vornehmlich aus Rumänen, Tschechen und Deutschen bestand. Alle geben sich große Mühe und es gelingt ihnen den Film mit Leben zu füllen. Optisch sehr Reizvoll ist Hauptdarstellerin Jana Brejchová. Den resoluten Captain mimt sie hervorragend. Ein weiterer großer Darsteller stellt sich in Ekkehard Schall dar, der mit Bravour den bösen Oberboss mimt. Schall war vornehmlich Bühnenschauspieler und die Rolle hier, eine seiner seltenen Ausflüge. Man kann sagen, dass der Film mit ihm noch einiges hinzugewonnen hat.

„Im Staub der Sterne“ ist ein beinahe kunterbuntes Vergnügen. Die recht ernst gehaltene Geschichte versteht es zu fesseln, bietet neben aller Ernsthaftigkeit aber auch einigen Trash, der zum schmunzeln anregt. Das herrliche Setdesign, die phänomenalen Kostüme und die absolut gelungene Inszenierung sowie die optisch sehr ansprechende Kameraführung und die gelegentlichen Special Effects, die der Film im Grunde aber nicht nötig hat, machen diesen Streifen zu einem unterhaltsamen Filmchen. Von seinen Vorgängern hebt er sich recht deutlich ab und punktet noch durch ein dramatisches Ende. Den kritischen Unterton, den „Im Staub der Sterne“ besitz macht ihn zu einem ungewöhnlichen Werk, zumindest für DDR Verhältnisse.
Mich besonders beeindruckt haben die weiblichen Darsteller, die eingebrachte Erotik, die Kostüme und die Sets. Ich bin über alle Maßen begeistert.

Wertung: +++ +++ 1/2


Die DVD

Zur DVD gibt es im Grunde nicht viel zu sagen, denn von Aufmachung und Qualität ist sie mit der „Eolomea“ DVD identisch. Leider musste ich bei ofdb aber lesen, dass der Film geschnitten ist. Genaue Angaben vermittelt man uns da aber wieder einmal nicht. Schon blöd, wenn man weder Ross noch Reiter nennen kann. Woher weiß man dann dass der Film geschnitten ist? Eine unterschiedliche Laufzeit kann sich doch auch durch ein neuerliches Masteringverfahren ergeben und wenn man Logos am Anfang und Ende verändert, wirkt sich das auch aus. Solch maue Angaben kann ich vielleicht leiden. Möglicherweise wurde aber an der Folterszene geschnippelt, wenn ich das Material des Trailer mit dem Film vergleiche.

Trotz allem ist die Scheibe sehr gelungen.

Wertung: +++ +++
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Godzilla-2000
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Ich frage mich auch schon lange, ob und was an der DVD von "Im Staub der Sterne" geschnitten sein soll. Ich stellte die Frage ins Zensurforum der OFDb, wo sie auch nach wiederholtem Posten NULL Antworten ergab. Auch sämtliche Google-Recherchen ergaben nichts. Schliesslich bestellte ich noch eine VHS (unter dem besch... Titel "Krieg der Planeten"), die ja laut OFDb länger als die DVD, aber noch immer geschnitten (??) sein soll. Bis heute bin ich aber nicht dazu gekommen, sie zu vergleichen (ist ja auch so was von mühsam) :-P

Viel kann jedenfalls nicht fehlen, wenn man sich das ansieht:
http://www.progress-film.de/de/filmarch ... &back=true
95 Minuten PAL (DVD) ergeben 100 Minuten im Kino (NTSC-Speed)... Vielleicht sollte man diesbezüglich mal eine Mail direkt an den Verleih schicken, die sollten das wohl wissen...
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Beitrag von mario-pana »

Das ist eine gute Idee, ich denke Icestorm wird da sicher gern Auskunft geben. Ihre Produktionen scheinen Filmgeschichtlich orientiert zu sein. Die Schätze der filmischen Vergangenheit zu sichern. Die drei Filme der Science Fiction Box scheinen jedenfalls neu abgetastet zu sein.

Wenn ich behaupte, dass ein Film geschnitten ist, dann weiß ich doch auch, was geschnitten ist. Allein durch die Laufzeit lässt sich dass doch gar nicht mehr mit bestimmtheit sagen. Manchmal versteh ich die Heiopeis, die eine solche Behauptung bei ofdb rein setzen, einafach nicht. Wer weiß, was da noch alles für Blödsinn drinnen steht, wenns noch nicht redaktionell geprüft wurde. :x
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Beitrag von Harryzilla »

Repo! The Genetic Opera (2008) --- +++

Mittelprächtiges und relativ blutrünstiges Gothic-Horror-Science Fiction Musical mit einer dünnen Rachegeschichte im Stil von "The Rocky Horror Picture Show" und "Sweeney Todd". Manche der Schauspieler (Anthony Head aus "Buffy") können singen, andere nicht (z.B. Paris Hilton). Regie führte Darren Lynn Bousman (SAW II - IV).
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Beitrag von Godzilla-2000 »

mario-pana hat geschrieben: Wenn ich behaupte, dass ein Film geschnitten ist, dann weiß ich doch auch, was geschnitten ist. Allein durch die Laufzeit lässt sich dass doch gar nicht mehr mit bestimmtheit sagen. Manchmal versteh ich die Heiopeis, die eine solche Behauptung bei ofdb rein setzen, einafach nicht. Wer weiß, was da noch alles für Blödsinn drinnen steht, wenns noch nicht redaktionell geprüft wurde. :x
Das ist so eine Sache mit der OFDb. Den einen, der eine Fassung als geschnitten eintrug, wollte ich auch noch direkt anschreiben deswegen, aber dann war sein Account gelöscht.
Ich trage ab und zu auch mal eine Fassung bei der OFDb ein, aber was die Herren Administratoren (oder wer auch immer sonst) dort schon in meinen Einträgen herumgepfuscht haben, liess es mich in Erwägung ziehen, meine sämtlichen Einträge dort zu löschen und die Mitgliedschaft zu beenden.
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Beitrag von Harryzilla »

meine sämtlichen Einträge dort zu löschen und die Mitgliedschaft zu beenden.


Es gibt halt derzeit nichts besseres und jede Webseite, die sich mit dem Thema Zensur so sehr auseinandersetzt, hat trotz Fehlerhaftigkeit ihre Berechtigung.
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Das Himmelsschiff
(Himmelskibet)
Dänemark 1917
Der Offizier und Pionier Avanti ist beseelt von der Idee, ein Luftschiff zu bauen und damit den Planeten Mars zu erreichen. Zusammen mit seinem Vater plant und konstruiert er die "Excelsior" und verkündet der Welt seinen ambitionierten Plan. Der Grossteil der Menschen ist begeistert und spricht ihm Unterstützung zu. Nur Professor Dubius hält nichts von den Plänen und versucht, Avanti in der Öffentlichkeit zum Irren zu stempeln. Dieser lässt sich jedoch nicht beirren und beendet die Bauarbeiten an seinem Luftschiff. Zusammen mit wagemutigen Freiwilligen tritt er die lange Reise zum Mars an. Während des Fluges kann Avanti nur knapp den Ausbruch einer Meuterei verhindern, doch schliesslich erreicht man das grosse Ziel. Auf dem Mars trifft man auf eine Zivilisation, die Gewalt und Krieg weit hinter sich gelassen hat.
Im Jahr 1917 flog Dänemark in diesem Stummfilm des Regisseurs Holger-Madsen zum Mars. Die dänische Nordisk-Film, damals eine der grössten Produktionsfirmen der Welt, drehte mit beachtlichem Aufwand "Himmelskibet", eine der ersten "Space Operas" in Spielfilmlänge. Der Film wird von einem ähnlich optimistischen Pionier-Geist getragen, wie in wohl damals auch die Gebrüder Wright verspürt haben mussten, als sie ihre ersten Flugversuche unternahmen. In seinem Grundton unterschied sich "Himmelskibet" damit erheblich vom ein Jahr zuvor entstandenen, pessimistischen "Verdens undergang", und versuchte wohl auch, dem Publikum einen Ausgleich zu den düsteren Nachrichten der realen Welt (es tobte der 1. Weltkrieg in Europa) zu schaffen. Die Zivilisation, die Avanti und seine Gesellen hier auf dem Mars antreffen, könnte durchaus auch einer "Enterprise"-Folge entsprungen sein. Es sollte 45 Jahre dauern, bis in Dänemark noch einmal eine Weltraumoper entstand, und jenen Film namens "Journey to the Seventh Planet" bekamen die Dänen gar nie erst zu Gesicht, weil er in ihrem eigenen Land niemals offiziell aufgeführt wurde.
+++
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