Zuletzt gesehener Reality-film

Eine Film-Welt jenseits der Monstren, Mumien und Mutationen.
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Wer die Nachtigall stört

Gregory Peck spielt hier einen Kleinstadt-Anwalt, Witwer und Vater zweier Kinder zur Zeit der großen Drepession. Während die Kinder den geistesgestörten Bastler im Nachbarhaus sehen wollen (und dies als Mutprobe auffassen) nimmt ihr Vater die Verteidigung eines Schwarzen auf sich, der angeklagt ist, eine weiße Frau vergewaltigt zu haben.
Der Film ist aus der Sicht der Tochter, Scout, erzählt. Es ist beeindruckend, wie hier soziale Probleme, Vorurteile und blinder Hass thematisiert werden, ohne unglaubwürdig oder dämonisierend zu wirken. Die Inszenierung ist äußerst stimmungsvoll und mitreißend, die Darsteller (allen voran Peck und die Kinderdarsteller) sind jederzeit überzeugend. Ein großartiger Film, inspirierend und aufklärerisch zugleich. +++ +++ +++ +++
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Xyrxes
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Beitrag von Xyrxes »

Ganz deiner Meinung Kai +++
Der Film gehört eindeutig in die Rubrik Meisterwerk.
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Es ist Weihnachten.

Der kleine Lord

Jedes Jahr wieder rührend. +++ +++ +++ +++
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Australia (Aus 2008) ---
Zweigeteilte Schmonzette (Teil1: Viehtrieb, Teil2: Kinder-Rettungsaktion) voller Klischees und maximal mittelprächtiger CGI. Hätte das Zeug zum Pilotfilm für eine TV-Serie, auf RTL oder so. Nichts für mich.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Wild Dogs (Mario Bava, I 1974) +++ +++ 1/2

Wenn es draussen so richtig kalt ist wie derzeit, dann ist dieser Film die perfekte Wärmequelle: er spielt an einem heißen Sommertag in Italien, und dann auch noch zu 90 % in einem nicht klimatisierten und vollbesetzten Auto. WILD DOGS riecht nach Schweiss und Verderben, nach Täter und Opfer. Gleich zu Beginn wird ein Geldübermittler überfallen und abgestochen. Mit der Beute im Gepäck versucht man zu fliehen, doch es läuft nicht rund. Dank Beschuss verliert man den ersten Komplizen und viele Liter Benzin (Schuss in den Tank). Die Täter (einer von denen nennt sich Zweiunddreissig, womit er auf reichlich Material in seiner Unterhose anspielt) flüchten in eine Tiefgarage, wo sie eine Frau abstechen und mit einer anderen als Geisel abzischen (die schöne Lea Leander - eine gute Entscheidung) . An einer roten Ampel wechseln sie in das Fahrzeug nebenan, um zusammen mit diesem Fahrer und dessen schwer erkranktem Kind (immer gut eingewickelt, der Kleine) unerkannt fliehen zu können. Doch die Hitze, die Enge des Fahrzeugs, die Messerfuchteleien und viele viele andere Dinge, die ich hier nicht verraten möchte, lassen die Fahrt zur Hölle werden...
Ganz großes Kino ist das, was Herr Bava hier mit wenig Geld gezaubert hat! Die Schauspieler sind durch die Bank perfekt gewählt, denen kauft man Brutalität, Panik, Verzweiflung, Hysterie, ... ab. Wild Dogs ist ein sehr direkter Krimi ohne Schnickschnack und mit einer fesselnd-düsteren Atmosphäre, wie man es von Meister Bavas Horrorfilmen gewöhnt ist. Dieser Film ist zwar ganz anders als das, was man von ihm sonst so kennt, aber sicherlich ist er keine Spur schlechter. Bravo Bava!
Es gibt bei amazon&Co eine DVD von Astro, welche für sehr wenige Taler (ich habe 1,78 Euro zzgl Porto bezahlt) ein schönes Bild und auch etwas Bonusmaterial (altern. Schluss etc) bietet. Da kann man gar nichts falsch machen. Auf Anchor Bay ist in der empfehlens- und preiswerten Bava-Box Vol. 2 eine umfangreichere DVD enthalten (italienisch mit englischen UT): die gleiche Fassung wie Astro, der "Kidnapped"-Schnitt von Bavas Sohn (enthält knapp 2 min zusätzlich gedrehtes Material und einen anderen Soundtrack), ein Interview mit Lea Leander, und noch so einiges mehr.
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Biollante2000Millenium
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Beitrag von Biollante2000Millenium »

Auf bitte von Plasmo

The King of Kong


Kurze angabe zum Film:

Die ganze Dokumentation handelt im großen und ganzen eigentlich nur von einem Spiel, bzw. von dem Spiel, Donkey Kong.
Der Film erzählt die Geschichte des Rekordbreschers Steve Wiebe, der den Highscore in dem Spielhallenautomaten-Spiel King Kong knacken will.
Seit dem 1982 Billy Mitchell den Rekord hält (außerdem hält er auch den Rekord im Pac-Man Spielen), gab es niemanden der ihn auch nur ansatzweise das Wasser reischen konnte, bis Steve kam.
Mit einer Aufnahme seines Spiels erregt Steve eine Menge aufregung, denn er scheint den seit 20 Jahren bestehenden Rekord gebrochen zu haben.
Dies gefällt Billy Mitschell allerdings übehaupt nicht und er versucht sich seinen Rekord zurückzuerobern, bzw. lässt das Video als ungültig erklären, weshalb Steve nun live vor puplikum seinen Rekord wiederholen muss.
Es beginnt ein heißer wettkampf um den Titel des „King of Kong“


Eigene Eindrücke zum Film:

Die Doku ist wirklich das was sich der Retrofan der Neuzeit immer gewünscht hat, ein Kampf um die Ehre durch das Spielen eines Spieleautomaten.
Der Film zeigt sehr interresante Einblicke in die 80er Jahre als gerade die Pac-Man Ära begann und es nur darum ging wer die meisten Punkte erreicht.
Allerdings bleiben wir nicht in den achtzigern sondern kommen schnell in den genuss von Retrofreunden die selbst heute noch versuchen Rekorde in beinahe unmöglich zu vollendenden spielen zu knacken, so bekommt man z.B. direktaufnahmen des Berühmten Killerlevels in King Kong zu sehen, in dem Mario (oder besser Jumpman) einfach stirbt ohne von etwas getroffen zu werden und auch das Letzte Level von Pac-Man, welches bisher nur Billy Mitschell erreichen konnte, wird erwähnt und gezeigt.
Der Film hat viele „Auftritte“ von bekannten amerikanischen Videospielikonen, welche seit den 80er Jahren versuchen ihre Rekorde in ihrem Spiel zu verteidigen.

Aber im Mittelpunkt stehen Steve Wiebe und Billy Mitschell.
Während Steve alles versucht um den Rekord wieder und wieder zu brechen scheint sich Billy eher von dem ganzen Tumult abwenden zu wollen und anstatt sich der öffentlckeit mit einem livespiel zu zeigen, schickt er ein aufgenommenes Vidoe um seinen Titel zu beweisen.
Überhaupt scheint Billy im Ganzen Film eher die schlechteren Karten zu ziehen, sei es beim Spiel oder bei der Sympathie zu seinen Kollegen.
Steve im gegensatz ist quasi der „Jumpman“ im Film, man sieht was er als Junger mann alles erreischt hat, wie er sich um seine Familie kümmert und neben dem Spielen noch als Lehrer arbeitet.


Fazit:

Eine spitzenmäßige Doku, eine Geschichte von Zockern für Zocker.
Klar, mann kann jetzt keine Actiongranate oder einen Blockbuster erwarten, denn schließlich handelt es sich be diesem Film um eine ernsthafte Dokumentation, allerdings kann man als Retromensch gut mitfiebern und sich an die guten alten Zeiten erinnern, als die Welt noch 2D war.
Also absolute Kaufempfehlung für alle freunde von nostalgischen erinnerungen, allerdings gibt es keine Deutsche DVD, weshalb sich das importieren leider nicht vermeiden lassen wird.
Und nicht vergessen:
DON’T GET CHUMPATIZED
+++ +++ +++ +++


Ich hoffe die Rezi war so ok, ihr wisst ja wie schwer ich mich mit soetwas tue und ich hoffe auch das ich Plasmo dazu bewegebn konnte sich den Film auf alle Fälle zu besorgen :-P .
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Antropophagus
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Beitrag von Antropophagus »

Sieben Leben +++ +++ +++

Das ist für mich wohl der emotionalste Film mit einem extremen Ende seit Million Dollar Baby...ich will hier auch nichts grossartig veraten da auch im Film die Auflösung sehr..sehr spät kommt...nur soviel...Will Smith spielt einen vermeintlichen Finanzbeamten der versucht einer Handvoll...von ihm ausgesuchten...Menschen zu helfen...wieso und warum erfährt man erst ganz zum Schluss und dann kommt erst die Gänsehaut und danach die Tränendrüse zum Einsatz...
Für mich definitiv kein Film...wie auch Million Dollar Baby...den ich mir ein zweites Mal ansehen könnte...dafür ist er mir zu deprimierend... :cry:
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

..wieso und warum erfährt man erst ganz zum Schluss
na super, das wurde in einem trailer, den ich gesehen habe, schon vorab verraten :?
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Antropophagus
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Beitrag von Antropophagus »

Paul Naschy hat geschrieben:na super, das wurde in einem trailer, den ich gesehen habe, schon vorab verraten :?
Was ist den das für ein Scheiss-Trailer der so ein Ende verrät...?... :o :o :o
Das ist ja wie damals Sat1 die den Mörder von der RTL Serie Twin Peaks verraten haben... :cry:
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Das ist ja wie damals Sat1 die den Mörder von der RTL Serie Twin Peaks verraten haben...
ha, da kann ich mich auch noch dran erinnern. ich habe übrigens die serie damals im schweizer fernsehen verfolgt.

und jetzt, auf vielfachen wunsch (hallo mario):

Orgie des Todes (I/D 1978) +++

Inspektor Di Salvo bekommt den Auftrag, den Mord an einer Internats-Schülerin aufzuklären. Sie wurde vergewaltigt, mit einem stumpfen Gegenstand aufgeschlitzt und in einem Fluss entsorgt. Der Fall entpuppt sich als komplizierter als gedacht, denn im Internat ist der Nachwuchs hoher Tiere untergebracht und auf so ein Haus darf kein schwarzer Schatten fallen. Die Spur führt Di Salvo dennoch erstmal zu den besten Freundinnen der Ermordeten ins Internat und damit auch zu einem illegalen Prostituiertenring...

Mit Fabio Testi, Christine Kaufmann, ...

Ein meiner Meinung nach sehr unterhaltsamer Giallo, der aber seinem reisserischen Titel nicht gerecht wird. Die Morde sind zu sauber und blutarm. Auch die Handlung ist nicht der große Reisser, vieles funktioniert nach Schema F, man kennt es schon aus anderen Filmen, Nebenhandlungsstränge versanden, Charaktere werden nur ungenügend ausgeleuchtet. Dennoch habe ich mich gut amüsiert, was wohl an einem tollen Fabio Testi liegt (sein Verhör in der Achterbahn ist ganz großes Kino, was habe ich gelacht!) und an dem Umstand, dass ich auch ein Fan von Tatort-Folgen aus den 70ern bin. Und davon ist Orgie Des Todes nicht allzu weit entfernt. Wenn man mal von den ausgiebigen Duschszenen im Mädchenpensionat absieht.

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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Vielen, lieben Dank Paul. :) +++

Ernüchternd, aber doch wohl nicht soo schlecht. Wenigstens ein Blick lohnt sich offensichtlich.

Am Genre des Giallo kratze ich derzeit eher, doch fand mit "Der Tod trägt schwarzes Leder" großen Gefallen daran. Damit hatte ich dann auch einen der Besten als Einstieg. Argentos "Die neunschwänzige Katze" war ein weiterer sehr guter Film und auch sein "Das geheimnis der schwarzen Handschuhe" (oder so) gefiel mir ausgesprochen. Schade dass Filme wie "Der Schwanz des Skorpions" und "Das Geheimnis der blutigen Lilie" nicht ganz so gefielen, bei ersterem aber vornehmlich der deutschen Synchro anzulasten ist und bei letzterem war es eine eher mittelprächtige Codierung.
Dennoch fasziniert mich das Genre ungemein und möchte ich noch einige Filmchen sehen.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Gerne, Mario! Mein derzeitiger Lieblings-Giallo ist der hier: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... vid=157081
Lenzi, Milian, Silva: das kracht ! :)
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Camorra - Ein Bulle räumt auf (Italien 1976) +++ +++ +++

Das neue Revier von Kommissar Betti (Maurizio Merli) heisst Neapel, und das ist ein verdammt heisses Pflaster. Camorra, "der Generale", und zahlreiche Handlanger dieser ganz großen Nummern erpressen Schutzgelder und verbreiten in der Stadt Angst und Schrecken. Aber auch Kommissar Betti weiss mit seiner groben Handschrift die bösen Buben zu überzeugen, was zahlreiche äußerst brutale, aber auch intelligente Zusammenkünfte zur Folge hat...

Hier hat Umberto Lenzi ein äußerst unterhaltsames, spannendes und brutales Verbrecherdrama, das bei der Schlussszene sogar noch erfolgreich auf meine Tränendrüse drückte, hingelegt. Zudem gibt es Gewaltszenen zu bewundern, wie ich sie so noch nicht gesehen hatte. Jedenfalls war mir zB eine Szene, in der das Opfer am Ende einer Bowlingbahn fixiert wird, um seinen letzten "Alle Neune" Kopfball zu empfangen, noch nicht geläufig. Die Motorradfahrten durch Neapel, welche in einem unglaublichen Tempo stattfanden, ließen mich auf der Couch wippen, um der Fliehkraft entgegenzuwirken. Der Film legt ein flottes Tempo vor und es macht Spaß, mitzuhalten. Empfehlung!
Zuletzt geändert von Paul Naschy am Sa 31.01.2009, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Antropophagus
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Beitrag von Antropophagus »

Biollante2000Millenium hat geschrieben:Aber im Mittelpunkt stehen Steve Wiebe und Billy Mitschell.
Während Steve alles versucht um den Rekord wieder und wieder zu brechen scheint sich Billy eher von dem ganzen Tumult abwenden zu wollen und anstatt sich der öffentlckeit mit einem livespiel zu zeigen, schickt er ein aufgenommenes Vidoe um seinen Titel zu beweisen.
Überhaupt scheint Billy im Ganzen Film eher die schlechteren Karten zu ziehen, sei es beim Spiel oder bei der Sympathie zu seinen Kollegen.
Steve im gegensatz ist quasi der „Jumpman“ im Film, man sieht was er als Junger mann alles erreischt hat, wie er sich um seine Familie kümmert und neben dem Spielen noch als Lehrer arbeitet..
Mir kam Billy Mitchell eher wie ein arrogantes kleines Arschloch vor der zu feige war sein Rekord noch mal in der Öffentlichkeit zu verteidigen...das bewies auch der dumme Spruch von ihm als er hinter dem spielenden Steve Wiebe vorbei ging...ich finde solche Leute einfach nur zum Kotzen... ---
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Echt? "Der Berserker" ist ein Giallo? Hatte ihn für einen Gangsterfilm gehalten. Na da bin ich dann aber gespannt, denn das Teil kam kürzlich in meine Sammlung. :D

"Camorra - Ein Bulle räumt auf" klingt sehr gut, mein Interesse ist geweckt. Hoffe mal ofdb kommt an den noch ran. Im Angebot haben sie ihn jedenfalls. :wink:

Erst kürzlich hab ich die italienische Genrebezeichnung solcher Filme gehört, in einem Interview mit Sergio Martino. Der Poliziotto, der harte italienische Polizeifilm, ist ein Genre welches ich noch gar nicht richtig ergründen konnte, oder wovon ich bis vor kurzem noch gar nichts wusste, obwohl ich sicher schon den ein oder anderen gesehen hab. Umberto Lenzi soll da ja einige der besten Filme gemacht haben. Und von "Eiskalte Typen auf heißen Öfen" (Uomini si nasce poliziotti si muore), von Ruggero Deodato, hab ich eben erfahren.
Der italienische Film, hält noch einiges parat. Man erfährt doch immer wieder von Neuem. :-P :D
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Im klassischen Giallo geht es überwiegend (...) um die Aufklärung von Mordfällen, die von einem Serienkiller verübt wurden (wobei die Kamera ein Herz für detaillierte Mordszenen hat :D ). Von daher ist Camorra natürlich ein Räuber & Gendarm. Zum Berserker würde meiner Meinung nach auch die Bezeichnung "Krimi" genügen. Aber was für einer!

Ich gebe zu, ich bin da nicht so genresicher :?
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Kanoshihan
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Beitrag von Kanoshihan »

The Transporter 3
Keine Ahnung, ob der zu euren Filmen passt, ich schreibs trotzdem.
Transporter Frank Martin hatte sich eigentlich zur Ruhe gesetzt, als ein Auto mit einem Freund und einem Mädchen in sein Haus rast. Als der Junge abtransportiert wird, explodiert der Krankenwagen. Kurz darauf findet sich Frank im Quartier eines Gangsters wieder, der ihm ein Armband mit einem binären Sprengstoff angelegt hat
(Binärer Sprengstoff = 2 Flüssigkeiten, sind sie getrennt, nix passiert, werden sie gemischt, BUMM) Und zwingt ihn so dazu, ein Paket zu transportieren. Zusätzlich haben sie ihm eine frau ins Auto gesetzt...

Soviel sei verraten. Ich hab ihn im Kino gesehen, und allgemein gefiel er mir ganz gut, obwohl ich mir ein wenig mehr Kampfszenen gewünscht hätte, die sind auf Kosten der Autostunts zu kurz gekommen. Daher hat der Film mich nicht so aus den Latschen gehauen, als die beiden davor, die erheblich besser waren. Aber trotzdem für Actionliebhaber ein nettes Filmchen.
Ghule sind dumm, Spätzünder und im allgemeinen brauchen sie ein Netz, um einen Gedanken festzuhalten. Dafür stopfen sie dir aber die Socken.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Daher hat der Film mich nicht so aus den Latschen gehauen, als die beiden davor, die erheblich besser waren.
das sehe ich genau so. eigentlich sollte man bei solchen filmen drüberstehen, aber hier haben mich diese dämlichen dialoge irgendwann mal genervt. ich glaube eine 4ter muss nicht mehr sein.

Die Viper (It 1976) +++ + 1/2
Kommissar Ferro macht immer wieder die Erfahrung, dass man mit den viel zu lockeren Gesetzen und Justizentscheidungen in Weicheier-Manier dem Bösen nicht Herr wird. Deshalb greift er zu härteren Methoden....
Dieser politisch unkorrekte Streifen von Umberto Lenzi ist eine Aneinanderreihung von Gewalt, die für meinen Geschmack eine klare Linie und somit einen Spannungsbogen zu sehr vernachlässigt. Natürlich weiss der Film aufgrund seiner großartigen Verfolgungsjagden, Action- und Gewaltszenen trotzdem gut zu unterhalten. Szenen-Beispiel: ein Liebespaar zieht sich an einen verlassenen Platz zurück. Eine Bande verrohter Mittelschicht-oder-darüber-Kids verfolgt sie, verprügeln und vergewaltigen, um dann nach einem Jugend-Forscht-Beitrag ("Wollen wir ihr diesen Ast mal ´reinstecken?") wieder zum wohlverdienten Bier in die Stammkneipe abzuzischen. Nachdem der Kommissar die Kids dort erwischt und aufräumt, kommt es zu einer tollen Auto-Verfolgungsjagd. Hierbei stirbt der Junge mit dem hölzernen Potenzverstärker. Es war Notwehr (er wollte den am Boden liegenden Kommissar überfahren), aber trotzdem bekommt Kommissar Ferro von seinem Vorgesetzten was auf den Deckel. Da wäre ich natürlich an seiner Stelle auch sauer...
Mein Highlight des Films: Tomas Milian, der wie in dem genialen Streifen "Die Kröte" als buckliger Fiesling mit Obszönitäten wahrlich nicht geizt. Ich fand den Film sehenswert, aber an "Camorra - Ein Bulle räumt auf" kam er für mich nicht ran.
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Beitrag von mario-pana »

Ich gebe zu, ich bin da nicht so genresicher
Ich auch nicht. :?
Habe nämlich gerade gelesen, dass der italienische Polizeifilm auch (oder vielleicht vornehmlich ??? ) Polizieschi genannt wird. Ein Blick auf die Rückseite meiner "Der Berserker" Box offerierte es mir und sagte mir dadurch auch klar, dass der Film kein Giallo ist, sondern eben ein Polizieschi, harter italienischer Polizeifilm.

Die Viper
Wir laufen derzeit wohl auf gleicher Linie, denn den Film hab ich mir vor einigen Tagen eben bestellt.
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

mario, mein allererster giallo (und ich hoffe, das ist auch einer :lol: ) war der hier und seit dem bin ich fan:
http://www.ofdb.de/film/38696,Horror-House
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Das sieht ganz stark nach einem Giallo aus. :-P

Den scheint es bei uns noch nicht auf DVD zu geben. :?
Wie hast du ihn denn gesehen? Auf VHS, oder ausländischer DVD? Was zeichnet ihn aus? Würdest du ihn empfehlen?
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Xyrxes
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Beitrag von Xyrxes »

CONVOY (USA 1978) --- --- ---
„Sam Peckinpah variiert und aktualisiert die Mythen des Western-Genres, wobei er mit den effektvollen Mitteln des Actionkinos ein pessimistisches Zeitbild entwirft. Der "amerikanische Traum" von Individualismus, Freiheit und Abenteuer erstickt unter den Konventionen von "Law and Order", gegen die auch anarchische Befreiungsversuche letztlich wirkungslos bleiben: Am Ende wird auch der Rebell vereinnahmt und als legendäre Heldenfigur der kommerziellen Nutzung unterworfen. Ein spannender, perfekt inszenierter Film vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Gewalt. “
– Lexikon des Internationalen Films

Hört sich ja erst eimal sehr gut an.
Aber entweder irrt das Lexikon des Internationalen Films hier frappierend, oder ich habe den Westernfilm diametral mißverstanden.
Da hab ich nun wirklich meinen Nostalgiegenerator bei der Betrachtung voll aufgedreht.
Aber der Film ist in meinen Augen einfach total dümmlich und grottenschlecht.
Das Drehbuch hat wohl...aber nein. wenn ich es recht überlege gab es wohl kein Drehbuch.
Also Trucker fahren sinnlos durch die Gegend, ejakulieren dummes Zeug herum, machen alles prima kaputt, und der Zuschauer soll das cool und begehrenswert finden. Ganz in der guten alten Autobahngebühr-ich-hup-euch-was-Mentalität...
Genug der Worte. Ich fand den Film blöd.
Möchte mal wissen, was sich Sam Peckinpah bei dem Schmarrn gedacht hat. Ich schätze mal er dachte, dass ganz ganz viele Leute den Film total toll finden würden und auch gern so coole Trucker wären.
Erschreckenderweise hatte er damit absolut recht. Der Filmwar ein Mega Erfolg.
Positiv auffällig war die Optik von Kris Kristofferson und Ali MacGraw.
Jetzt verstehe ich auch warum er so ein Frauenschwarm und sie so ein Männertraum war.
Die einzig gute Szene hingegen scheint mir ein Autostunt, durch ein Kirchenschild und direkt weiter durch ein Hausdach.
Das war nicht übel, reicht aber nicht um 109 Minuten Gehirnfolter zu überstehen.

Wie sagt der eindimensonale Sheriff-Volltrottel doch gleich: "Ich hasse Trucker"
Xyrxes kann das gut verstehen...Bulle :wink:
Zuletzt geändert von Xyrxes am Do 29.01.2009, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Paul Naschy »

Wie hast du ihn denn gesehen? Auf VHS, oder ausländischer DVD? Was zeichnet ihn aus? Würdest du ihn empfehlen?
ich hatte eine alte durchgenudelte vhs, die ein kumpel von mir vor jahren mal abgestaubt hat. in den 80ern hat er in einer videothek gearbeitet und die ganzen italo-dinger eingesackt, da sie eh niemand ausleihen wollte.

die handlung der roten dame ist sehr banal, aber man kommt richtig gut rein, es ist eine gelungene mischung aus unfreiwilligem humor, spannung und gewalt. es gibt bei ebay.com & co eine vö, die richtig richtig schick aussieht - ein doublefeature mit der grotte der vergessenen leichen! diese vö lacht mich schon lange an :roll: :

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Beitrag von Uzumaki »

Paul Naschy hat geschrieben:...diese vö lacht mich schon lange an :roll: :

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Diese vö lacht schon lange aus meinem Schrank! :king:
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!

More than 90 Reviews! Mafia vs. Ninja, Zombie vs Ninja, Vampire Raiders: Ninja Queen, Ninja in the Dragon's Den...
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Beitrag von Paul Naschy »

Angeber :wink:
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

Na los, schlag zu!

http://www.axelmusic.com/productDetails/882853002598

Das Teil ist verdammt geil! :klatsch: :banana: :klatsch:
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!

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Beitrag von Antropophagus »

Boston Strangler: The Untold Story (2008) --- ---

Wieder so ein Film wo nur gelabert wird und kaum "Action" zu sehen ist...ausserdem ist er noch unglaublich schlecht geschauspielert (mit Ausnahme von Andrew Dívoff) und synchronisiert... :kotz:
Gut...das Bud Bundy kein Tom Hanks ist war mir klar...aber das er teilweise noch schlechter spielte als bei den Bundys hätte ich nicht gedacht...wenn schon True Crime...dann lieber Bundy...Dahmer oder Ed Gein...
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Stalingrad (Deutschland / 1993)

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Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=b1kXl4m3 ... re=related

Lt. Hans von Witzland übernimmt eine neue Truppe, die bei den letzten Kämpfen ihren direkten Vorgesetzten verloren hat. Er hat den Verstand verloren.
Von Witzland hat es anfangs nicht leicht, sich bei seinen Untergebenen Respekt zu verschaffen, doch kommt er durchaus mit ihnen zurecht. Der Zusammenhalt wird für ihn wichtig sein, denn es geht nach Stalingrad in eine der heftigsten Schlachten die jemals geschlagen wurden, denn der eigentliche Feind ist nicht so sehr der Russe, sondern der russische Winter. Die unerbittlichen Bedingungen fordern schon bald ihre Opfer und das nicht nur durch Waffengewalt.


Vor vielen Jahren habe ich von dem Film erfahren, eigentlich schon da wo er gedreht wurde und in die Kinos kam. Dennoch dauerte es so lang, bis ich ihn nun endlich gesehen hab. Ich erwartete einen packenden Kriegsfilm, der die Ernsthaftigkeit der Schlacht um Stalingrad entsprechend einfängt. Leider ist ihm das nur bedingt gelungen.
Warum der Streifen bei mir nicht so gefruchtet hat, sehe ich in der Charakterzeichnung und der Inszenierung begründet. Die Charaktere bleiben nämlich, trotz verschiedener Szenen, eher blass und wachsen einem nicht sonderlich ans Herz. Sie sind nicht entsprechend eingeführt, was wohl auch daran liegt, dass man sie nicht im Kreise ihrer Lieben sieht. Zudem wirkt Thomas Kretschmanns Part etwas zu steif und arrogant und im Folgenden dann zu weich. Dennoch gibt sich, der seinerzeit noch sehr junge Schauspieler, Mühe, was man ebenfalls auf die übrigen Darsteller anwenden kann. Allen voran sei Dominique Horwitz erwähnt, der mir als Obergefreiter Fritz Reiser ganz besonders gefallen hat. Sein Minenspiel wirkt so einfach und leicht und ist sehr glaubwürdig. Jochen Nickel, als sein Freund Manfred Rohleder kann daneben durchaus bestehen. Seine trockene und zuweilen gereizte Art gefällt. Den rebellischen Unteroffizier spielt er erfrischend und zusammen mit Horwitz sorgt er für eine Auflockerung des ernsten Stoffes. Auf den übrigen Cast will ich nicht weiter eingehen, es sei aber erwähnt, dass auch ihre Darstellungen mir gefallen haben.
Der nächste angebrachte Schwachpunkt war die Inszenierung. Wie gesagt sind die Charaktere für mein empfinden nicht gut genug eingebracht, weswegen ihr Ableben zwar betrauert wird, doch nicht den gewohnten Stich versetzt, wie mir das bei anderen Kriegsfilmen schon gegangen ist. Auch wirken die Schlachtszenen mehr wie Actionspektakel, als realistische Darstellung um die Gräuel aufzuzeigen. Bei allen anderen Filmen sehe ich über so etwas hinweg, doch bei „Stalingrad“ der ja offenbar um eine glaubhafte Darstellung der Geschehnisse bemüht ist, ziehe ich das stärker in die Kritik. Für mich sollte ein Kriegsfilm eher paralysieren und zum Nachdenken anregen, wie etwa „Die Brücke“, „Der Soldat James Ryan“, „Schindlers Liste“, oder „Brootherhood“. Des Weiteren ist der Erzählstil zu sprunghaft, was zum einen der Dramatik abträglich ist und zum anderen den Zuschauer sogar verwirrt. Zuweilen wirkt das Geschehen auch wenig koordiniert, mehr so wie „gehen wir mal rein nach Stalingrad und ballern etwas rum“. Dann steigt man in die Kanalisation, rennt mal hier hin, mal dort hin, wird dann wieder von Russen verfolgt und plötzlich sind schon wieder einige Tage vergangen und man sieht die Protagonisten bei anderen Tätigkeiten. Zudem werden gewisse Storystränge nicht konsequent verfolgt und laufen nicht selten ins leere.
Ganz daneben haut Regisseur Joseph Vilsmeier zwar nicht, denn hier und da blitzen sehr gute Momente auf, doch am Ende muss ich sagen, Ziel verfehlt.

Optisch ist „Stalingrad“ durchaus gelungen. Die pyrotechnischen Effekte sind ordentlich und an Scharmützeln wird das ein oder andere gezeigt. Die damit verbundenen schlimmen Auswüchse bekommt der Zuschauer geboten, jedoch hält es sich in Grenzen. Abgerissener Arm, zerfetztes Bein und besonders ein zerteilter Soldat, der noch einige Sekunden lebt schockieren, doch in der Gesamtheit betrachtet ist das zu wenig. Es fehlt an Größe.
Ein weiterer kleiner Minuspunkt ist das Sounddesign. Die Explosionen klingen wir Knallkörper und auch an anderen Stellen wird der Zuschauer nicht gerade vom Hocker gerissen. Die musikalische Untermalung ist dabei gut gelungen und man vermag etwas heraus zu holen.

Letztendlich bin ich von dem Streifen etwas enttäuscht. Für einen Kriegsactionfilm alla „Duel – Enemy at the Gates“ ist er zu ernst und für eine realistische Aufarbeitung eines dunklen Kriegskapitels ist er zu unterhaltsam und eben nicht ernst genug. Zudem wird die Wirkung verfehlt, weil Charaktere schlecht eingebracht werden und die Inszenierung zu unkoordiniert und sprunghaft ist. Die gelungenen Effekte, die bemühten Darsteller, die gelungenen Dialoge und einige gute Szenen können über die vorherrschenden Mängel nicht hinweg täuschen. Schade. Da wäre wesentlich mehr drinnen gewesen.

Wertung: +++ 1/2
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

RR (USA 2007) +++ +++ +++

James Benning hat geschafft, was ich nach vorab gelesener Filmbeschreibung nicht für möglich gehalten hätte:

Zwei Stunden Filmmaterial, verteilt auf 37 fixierte Einstellungen, die immer den gleichen Ablauf haben (leere Gleise - Zug fährt durch - leere Gleise), kurzweilig, spannend (ja!), witzig (das geht auch!), faszinierend zu gestalten. Und das verrückte dabei: ich habe das Gefühl, ich MUSS den Film nochmal ansehen, um dann auf andere Details zu achten, eine neue Herangehensweise an den Film zu erschließen. Irre, oder? Unglaublich gut auch die akkustischen Begleitgeräusche, sehr stimmig und stimmungsvoll. Ich bin hin und weg!

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mario-pana
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Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Was ist das denn genau für ein Film? Eine Dokumentation?
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