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Eine Film-Welt jenseits der Monstren, Mumien und Mutationen.
el-brazo
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Beitrag von el-brazo »

Street Mobster (1972) +++ +++
"Gendai yakuza: hito-kiri yota", so der Originaltitel, ist einer der frühen Yakuza-Thriller von Kinji Fukasaku und erzählt die gewalttätige und kurze Lebensgeschichte von Isamu Okita, einem Straßenschläger und späteren Anführer einer kleinen Gang, der es nicht schafft, die als Kind am eigenen Leib erfahrene Lieblosigkeit abzuschütteln. Für ihn, den Sohn einer Straßendirne und Alkoholikerin, ist das Leben nur dann erträglich, wenn er sich mit irgendjemandem prügeln kann. Das geht eine Weile gut, bis er sich mit der organisierten Yakuza anlegt und in völliger Selbstüberschätzung glaubt, man müsse den alten und mittlerweilen wohl auch zahnlosen Herren nur Feuer unter dem Hintern machen, um sich an die Spitze der Unterwelt setzen zu können. Als er schließlich erkennt, wie unsinnig sein Kampf ist, ist es allerdings zu spät für ihn ...

Fukasakus hartes Gangster-Melodram zeichnet ein düsteres Bild von der japanischen Unterwelt und wehrt sich gegen jede Form der Romantisierung. Isamu, der gefühlslose und primitive Schläger, scheint zuerst als Gegensatz zu den smarten Yakuza-Bossen, doch Fukasaku macht klar, dass der einzige Unterschied zwischen ihnen darin besteht, dass letztere Anzüge tragen und man das Blut, das an ihren Händen klebt, nicht mehr so deutlich sehen kann. Das wird besonders durch einen der Bosse deutlich, der Isamu bis zum Schluss des Films zu schützen versucht, weil er sich in Isamu selbst wiedererkennt. Isamu wird dadurch zum Spiegelbild des Yakuzas und der Zuschauer kann ahnen, wie er zu seinem Reichtum kam. Isamu stirbt am Ende des Films in genau dem Moment, wo er endlich klar sehen kann und auf eine Art und Weise, die der Zuschauer nachvollziehen kann. Ein Katholik würde vermutlich sagen, dass Isamu auf eine verquere Art und Weise im Zustand der Unschuld starb. Fragt man sich, was aus ihm geworden wäre, wenn er die Situation überlebt hätte, gibt Fukasaku zur Antwort: Nun, er wäre ein bisschen vernünftiger geworden, hätte sich einen teuren Anzug angezogen und darauf geachtet, dass das Blut an seinen Händen nicht mehr so deutlich zu sehen ist. Aber er hätte sich niemals erkannt.
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

The Long Kiss Goodnight (Tödliche Weihnachten) (1996)

Neben THE LAST BOY SCOUT der beste Actionfilm der 90er Jahre! +++ +++ +++ +++
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!

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Xyrxes
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Beitrag von Xyrxes »

Die 1000 Augen der Ninja (USA 1985)

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Akira (Sho Kosugi), wandert mit seiner Familie Nach Amerika aus und kauft dort ein Restaurant.
In dem Lagerraum des Restaurantes ist ein geheimer Briefkasten von Gangstern aus der Gegend. Dort verschwinden in der Nacht nach seinem Einzugs deponierte Juwelen. Natürlich gerät sofort Akira und seine Familie unter Verdacht. Akira gerät somit in die Fänge einer ultrabrutalen Gangsterbanden.
Er muss sich letztlich auf seine alten Ninjatugenden besinnen.
Diese sind Töten und Selbstjustiz...(sehr zur Freude des Betrachters)



Ha hu ha schacka +++ +++
Guter Film, oder doch nicht? Ach doch. Action ohne Ende, eine Story, die wirklich jeder verstehen kann, und noch dazu ultrabrutales Rumgekloppe.
Wer den Film nicht kennt, der ist so wie "Exterminator", oder auch "Ein Mann sieht Rot", nur eben mit einem Ninja gegen Gangster.
Vor 20 Jahren hab ich den das letzte mal gesehen, da war ich begeistert.
Jetzt hab ich mich auch wieder gefreut.
Das Drehbuch schreit förmlich nach einem Remake!

Die DVD ist übrigens total schlecht und nur das VHS als digitale Kopie.
Beinahe hätte ich den Film wieder ausgeschaltet. Hab ich aber nicht.
Zum Glück :mrgreen:
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

Under Siege (Alarmstufe: Rot) (1992)

Steven Seagal ("I'm just the cook") auf John McClanes Spuren. Schwer unterhaltsame Actiongranate von Andrew Davis, mit einigen Härten, lässigen Sprüchen und dank Erika Eleniak mit einer kurzen "gratuitous nudity" Szene, wie die Amis zu sagen pflegen. +++ +++
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Beitrag von Uzumaki »

Under Siege 2: Dark Territory (Alarmstufe: Rot 2) (1995)

Das Sequel zum Steven Seagal-Hit, und es steht seinem Vorgänger in Sachen Unterhaltungswert in Nichts nach. Diesmal bekommt es Koch Ryback mit Terroristen in einem Zug zu tun, und er lässt es wieder ordentlich krachen. Die Bösen sind diesmal Eric Bogosian (TALK RADIO) und Everett McGill (TWIN PEAKS). Im Zug ist auch Rybacks Nichte, die von Katherine Heigl gespielt wird. Ein Highlight ist der famos-inszenierte
Spoiler:
Zugcrash
am Ende des Filmes! Heutzutage würde man sowas per CGI entstehen lassen, aber glücklicherweise ließ man damals so ca. 40 Meter lange Züge
Spoiler:
gegeneinanderdonnern
. So groß, und trotzdem eine Miniatur! :respekt: +++ +++
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Space_Godzilla
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Beitrag von Space_Godzilla »

John Rambo +++ +++ +++

Ich weiß gar nicht, warum an dem Film wieder rumgemeckert wird. Es ist ein Kriegsfilm, in dem man auch sieht, wie Kinder und Frauen gequält und getötet werden, aber es ist kein Kriegsverherrlichender Film. Im Gegenteil, er soll wohl eher abschrecken. Der Film ist recht hart, was sicher nicht an den Splatter-Szenen liegt. Einen Minuspunkt gibt es aber für die recht kurze Laufzeit.
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

Wanted (2008)

Optisch eindrucksvolles, übercooles Actiongeschoss vom Regisseur von WÄCHTER DER NACHT/DES TAGES, gut besetzt, wendungsreich, spannend und kompromisslos, und zum Drüberstreuen bleibt auch der Witz nicht auf der Strecke. Die Bildsprache ist richtig innovativ und sucht im Actiongenre ihresgleichen. Die Eröffnungssequenz, die Zugentgleisung und der Showdown in der Fabrik sind jetzt schon Klassiker! +++ +++ +++
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Xyrxes
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Beitrag von Xyrxes »

Chicago Poker / Truck Turner (USA 1974) +++ +++ +++
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Wow, was für ein Knaller :D
Shaft kennt ja ein Jeder. Chicago Poker schwimmt so auf der Blaxploitation Welle mit. Dabei ist er leider irgendwie in Vergessenheit geraten.
Jetzt wird es mal wieder Zeit diesen Knaller aus zu graben. Ein Isaac Hayes in physischer Bestform spielt in einem Drehbuch, das auch beliebiger anderer Actionstar aus den 70gern hätte abspielen können (wär auch ene Rolle für Eastwood gewesen, oder auch der Film "Jeder Kopf hat seinen Preis" hat eigentlich kein besseres Drehbuch).
Das wirklich großartige an dem Film ist, wie hier (total unterhaltsam) gescheitert wird. Immer ist deutlich, das der Film durchaus ernst gemeint ist, aber aus unserer heutigen Sicht dürfen wir einen Kracher aller ersten Güte bewundern, der einen unterhaltsamen Abend garantiert.

Die Story ist total einfach erzählt. Truck Turner ist (knallhart und immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, dazu selbstverständlich die fetteste schwarze Knarre in der Hose) ein Kautionsjäger. Eines Tages erschießt er einen miesen Zuhälter, dessen Witwe (Uhura aus Star Trek) schwört Rache und bedient sich einem Zuhälter Mitbewerber. Turner macht sie alle platt, Abspann.

Aber der Film ist wirklich ein Fest für die Augen. Alleine schon die Zuhälterbeerdigung ist eine Kaufempfehlung wert. Was in diesem Film für schräge Gestalten herumlaufen und die Art wie so ziemlich alles unfreiwillig gerade eben so ins lächerliche abdriftet ist einfach großartig.
Auch und gerade Fans der neuen Grindhousewelle werden hier bestens bedient.


Fazit: Deutliche Anschauempfehlung :!:

P.S. Hab noch den Trailer gefunden. Überzeugt euch selbst:
http://de.youtube.com/watch?v=HUHmQ0rfejw
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Schoene Besprechung Xyrxes. Da bekommt man doch gleich Lust.

Ich liebäugle ja schon seit einiger Zeit mit dem Film. Werd mir den Film nun bald mal gönnen. :)
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Elite
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Beitrag von Elite »

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Trailer (Klick)

Titel: The Prodigy

Regie: William Kaufman

Produktionsort: USA

Budget: 3,2 Mio US-$

Produktionsstudio/ Verleih: F5 Films/ Splendid

Produzenten: Ken Dundon, David Rucker

Drehbuch: Matt Beckham, Holt Boggs, William Kaufman

Kamera: Mark Rutledge

Musik: Mathew Chaney, Mathew Piersall

Genre: Action/ Horror/ Thriller

Darsteller:

Holt Boggs - Truman Fisher
Mirelly Taylor - Nicki
Matt Beckham - Pat Doyle
Diana Lee Inosanto - Ash
Lawrence Varnado - King Taylor
Marc Jeffreys - JT Baker

Laufzeit: 120 Minuten

Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe

Story:

Gangster Truman ist kein großer Fisch und hat auch vor aus dem Geschäft auszusteigen und mit seiner Freundin ein kleines beschauliches Leben in Mexiko zu führen. Während eines Drogendeals platzt auf einmal ein unbekannter und vermummter Killer herein, der mit seiner High Tech Ausrüstung für ein enormes Blutbad sorgt aus dem nur Truman schwer verletzt davon kommen kann. Einen Monat später wird der Neffe seines Bosses entführt, es scheint wieder der gleiche Killer zu sein. Zusammen mit seinem Partner Pat und der restlichen Gefolgschaft des Mafioso machen sie sich auf die Suche nach dessen Neffen und mit entsetzen müssen sie feststellen, dass der Killer ein Mythos ist mit einer brutalen Vergangenheit. Er taucht auf, tut seinen Job und verschwindet wieder im Schutze der Anonymität, doch dieses Mal hat er keinen Auftraggeber, seine Taten kommen alle von ihm selbst, denn er hat einen Plan, in dem Truman eine nicht unbedeutende Rolle einnimmt.

Kritik:

Der aus dem Jahr 2004 stammende Film „The Prodigy“ ist ein kleiner dreckiger Independantfilm, der gekonnt die Genre Actionthriller und Horror verbindet. Drehbuchautor und Regisseur William Kaufmann lieferte mit diesem Film sein Regiedebüt ab, wenn man seinen 22 minütigen Kurzfilm „King of the Mountain“, aber dem Nebendarsteller Matt Beckham ebenfalls mitgespielt hat, nicht mitzählt. Seinen ersten Abendfüllenden Spielfilm, der trotz derartigen Umfangs stolze zwei Stunden Lauflänge hat realisierte er mit einem recht spartanischen Budget von grad einmal 3,2 Mio. US-$ und das ist für einen Actionfilm, in dem Schießereien und Schlägereien vorkommen enorm wenig, weshalb man glatt annehmen könnte, dass Herrn Kaufmann der Aufgabe nicht ganz gewachsen sei, doch am Ende konnte er beweisen, dass er aus den, ihm gegebenen, Mitteln wirklich alles rausgeholt hat, was rauszuholen war.

Die Story an sich ist wirklich sehr interessant, denn der mysteriöse Killer mit der High Tech Ausrüstung und Bewaffnung wird wie ein Phantom dargestellt und bekommt auch daher nicht zu Unrecht den Spitznamen „Claude Rains“, wie der reale Hauptdarsteller des Universal Klassikers „Der Unsichtbare“ aus dem Jahr 1933 hieß. Niemand kennt seine wahre Identität und jeder, der mit ihm zu tun bekommt muss dafür mit dem Leben büßen und genau diese Tatsache macht ihn zu einer Horrorfigur à la Jason Vorhees aus den Freitag der 13te Filmen. Er ist stumm, stark wie ein Stier und scheinbar unüberwindbar. Hauptprotagonist Truman trifft schon zu Beginn des Films auf den Killer und diese Situation prägt ihn schon sehr, da er wirklich nur haarscharf mit dem Leben davon kommt. Als jedoch das mordende Phantom ganz unerwartet den Neffen seines Auftraggebers entführt kann Truman das kaum fassen, doch sein Boss hat ihn den Auftrag gestellt seinen Neffen wiederzufinden und zu ihm zurück zu bringen, weshalb Truman keine andere Wahl mehr hat und sich ein weiteres Mal in Gefahr begeben muss, um den Mythos um diese Killerlegende aufzudecken und den Neffen seines Auftraggebers zu retten.

An sich ist die Handlung stets spannend gehalten, Zwischendurch bekommt man nämlich auch einige Szenen geboten, in denen die Meuchelmörderlegende seinen Plan in die Tat umsetzt oder gerade dabei ist alles gründlichst vorzubereiten, wobei er stets karg und wortlos durch die dunklen Gänge seines Unterschlupfes wandelt. Und die Art, wie er den Neffen des Mafioso JT Baker behandelt lässt einem direkt das Blut in den Adern gefrieren, gerade dann wenn man sieht, wie er ihn Fluchtunfähig macht und auf seinen panischen Worten keinerlei Reaktion zeigt. Den Großteil der Handlung bekommt man jedoch aus der Sicht des Antihelden Truman Fisher zu sehen. Er nimmt die Situation zwar nicht auf die leichte Schulter und bringt auch einiges an Erfurcht gegenüber dem Phantomkiller auf, aber das er selber Teil in seinem perfiden Plan ist, hätte er sich wohl niemals denken lassen, doch als der Killer anfängt sich in sein Leben einzumischen scheint es schon längst zu spät zu sein.

Das Erzähltempo an sich ist jedoch recht unterschiedlich, so ist es zu Beginn relativ schnell, in der Mitte jedoch wird das Tempo ein wenig zu Gunsten des Hauptcharakters, des Killers und der Suche nach jenem etwas gedrosselt. Der ansonsten kühle und ruhige Truman wird dem Zuschauer näher gebracht und ganz so hart und kalt wie er sich gibt ist er nämlich nicht, da er mit seiner Freundin auf ein beschauliches kleines Leben in San Miguel in Mexiko träumt. In diesen Szenen wird der Charakter des Truman etwas näher beleuchtet und auch als liebender Mensch dargestellt, doch in dem Umfeld mit dem er jeden Tag konfrontiert wird kann er sich Gefühle nicht erlauben und muss den harten Hund markieren. Zum Finale hin, wenn sich die verzwickte Story hin auflöst und das wahre Vorhaben des Killers Claude Rain aufgedeckt wird, nimmt der Film noch einmal deutlich an Tempo zu und geht letztendlich in die vollen, um sich in einem bleihaltigen und erbarmungslosen Finale dann noch mal mit einem lauten Knall zu verabschieden.

Die Schauspieler sind alle recht unverbraucht. Viele von ihnen haben nur in ebenfalls kleineren Produktionen vorher mitgespielt oder in Fernsehsendungen und manche hatten sogar mit diesem Film ihren Einstand ins Filmbusiness gehabt. Trotzdem machen sie alle ihre Sache recht ordentlich und vielleicht liegt es genau daran und an der Tatsache, dass man sie kaum oder gar nicht von anderen bzw. teureren Produktionen kennt, dass man ihn ihre Rollen abkauft. Zugegeben, sie spielen zwar nicht oscarreif, aber für nen’ Low Budget Actionthriller mit Horroreinfluss spielen sie doch durchweg erhaben, so dass es zum Teil wünschenswert wäre das eine oder andere Gesicht mal in einer etwas größeren Produktion mal zu Gesicht zu bekommen.

Eines dieser Gesichter ist zum Beispiel Hauptdarsteller Holt Boggs, der den Antihelden Truman das nötige Leben ein zu hauchen vermag. Vom Aussehen her erinnert er mich ein wenig an Ryan Reynolds nur ohne Bart und von der Mimik her habe ich auch gewisse Ähnlichkeiten ausmachen können. Die ernsten und verzweifelten Blicke hat er echt gut drauf, sie wirken weder zu überzogen noch zu lasch aufgesetzt, sondern genau so glaubwürdig wie es sein sollte. Wegen des gelungenen Minenspiels von Boggs kauft man ihn die Rolle des coolen Kleinganoven ab und wenn es darum geht Emotionen wie Angst, Verwirrung und Wut rüberzubringen darf Holt Boggs noch einmal richtig auftrumpfen und zeigen, was alles in ihm steckt. Bei ihm merkt man wirklich, dass er das Zeug dazu hat mehr als nur in kleinen Produktionen mitzuspielen, da er die facettenreichen Eigenschaften seines Charakters gut darstellt und den restlichen Charakteren die Schau stilt, aber dies dürfte auch zum Großteil am Drehbuch liegen, was eher auf ihn und dem mysteriösen Killer Claude Rains zugeschnitten worden ist. Er ist auf jeden Fall der mit Abstand vielseitigste Charakter im ganzen Film, der Rest ist leider eher dazu da, um seiner Figur etwas mehr Tiefe zu verleihen.

Genau so ein Charakter z.B. ist sein Kollege, der von Matt Beckham dargestellt wird. Matt Beckham hat auch schon in William Kaufmanns Kurzfilm „King of the Mountain“ mitgespielt und damit seine erste Rolle in einem Film gehabt. In „The Prodigy“ ist es dafür seine erste Rolle in einem Spielfilm und ich muss sagen er schlägt sich eher neutral. Fällt weder besonders positiv noch negativ auf. Recht unauffällig mimt er Pat, Trumans Kumpel bei der Mafia. Er geht meistens etwas rabiater vor und ist ein äußerst loyaler Untergebener von Mafiaboss JT, daher scheut er auch nicht davor zurück Gewalt anzuwenden, um aus potenziellen Entführern Informationen rauszuquetschen. Dass diese Figur etwas blasser geraten ist dürfte wohl am Drehbuch liegen, da kann dann auch Matt Beckham nur wenig tun. Der völlige Totalausfall ist es jedoch auch nicht geworden, es wäre allerdings einiges mehr drin gewesen, was sich dafür aber auf die ohnehin schon enorme Laufzeit wohl eher negativ ausgewirkt hätte.

Die restlichen noch einigermaßen bedeutenden Charaktere bestehen aus Trumans Frau, einem alten Freund von Truman, der mit dem Killer schon einmal zu tun hatte, sowie eine Hackerin, die Truman mit Informationen versorgt und JT, der Mafiaboss, dessen Neffe ja bekanntlich abhanden gekommen ist. All diese Charaktere werden recht gut von ihrem Mimen verkörpert. Der Mafiaboss wirkt böse, Trumans alter Haudegen ist weise und intelligent, die Hackerin findet alles raus und seine Frau ist einfach nur schnuckelig. Zwar sind allesamt nicht halb so originell wie die Figuren des Truman oder der Killer himself, aber dafür verleihen sie Truman die nötige Tiefe und bis auf JT hat man auch mit jedem Mitleid bzw. fiebert man mit jedem mit, wenn der Killer in dessen Nähe gerät.

Und die Tatsache, dass man immer mit den Protagonisten mitfiebert hat man der guten Inszenierung, sowie der dichten und nahezu paranoiden Atmosphäre des Films zu verdanken, die Regisseur Kaufmann mit viel liebe zum Detail auf gebaut hat. So spielt der Film zum Großteil nur nachts, was dann meistens noch vom schlechten Wetter begleitet wird à la David Finchers Se7en. Tagszenen kommen nur sehr wenige vor und diese sind dann noch zusätzlich mit einem Farbfilter überlegt worden, dass selbst bei strahlendem Sonnenschein keine freudige Atmosphäre aufkeimen kann. Die Kulissen sind ebenfalls wirklich sehr stimmig, so spielt fast der ganze Film in recht urbanen Vierteln der Stadt und die Gebäude sind ebenfalls ziemlich alt, karg, verdreckt und scheinen mehr als nur baufällig zu sein. Hier hat Mark Rutledge alles richtig gemacht, denn durch die dunklen, engen Gänge und die Farbreduzierung kommt eine sehr bedrohliche Atmosphäre auf. Das ganze gepaart mit den Wackelkameraeinlagen bzw. der Nachtsicht des Killers und seinen versteckten Kameras schafft letztendlich diese paranoide Stimmung, die den Killer als intelligenten und berechnenden Meister seines Fachs darstellt, so dass sich die Überlebenschancen der Protagonisten nur noch mehr verringern.

Ihre dürftigen Überlebenschancen bemerkt man dann aber am Meisten, wenn sie in direkten Kontakt mit dem Phantomkiller Claude Rains kommen. Er besticht nicht nur durch die Kameras, die er vorher sorgfältig aufgestellt hat, um die Umgebung kontinuierlich zu sondieren, sondern auch durch seine überdurchschnittlichen Waffen- und Kampftechniken, sowie seine enorme Panzerung zum Schutz. Direkt während des Massakers zu Beginn des Films nimmt es der Unbekannte mit einer ganzen Horde an Mafiosos auf. Einen nach dem anderen nimmt er zielsicher aufs Korn und schaltet ihn aus. Die Shoot-Outs sind für einen derart kleinen Film wirklich erstklassig und brachial in Szene gesetzt worden. Regisseur Kaufmann hat bewiesen, dass er nicht nur eine sehr dichte Horroratmosphäre kreieren kann, sondern auch die Actioneinlagen wissen unter seiner Regie mehr als nur zu überzeugen. Die Schießereien sind wirklich superb in Szene gesetzt und auch wenn sie manchmal etwas zu hastig geschnitten sind, sind sie doch sehr raubeinig und knallhart und wissen auch ohne übertriebenen Splatter zu überzeugen und einen gewissen Grad an Realismus aufkommen.

Diesen Grad an Realismus setzen die enorm gut cheographierten Stunts konsequent fort. Hier wurde nicht ganz so schnell geschnittenen und man bekam sogar ein paar sehr schöne Totalen zu sehen, sowie einige harte Platzwunden. Ganz besonders das Duell zwischen Truman und Rains ist wirklich knall hart dargestellt worden, aber auch mit anderen geht der bullige Killer sehr rabiat vor und lässt auch gerne mal neben den Waffen auch die Muskeln spielen. Herbei achtet er sogar nicht einmal wer seine Opfer sind, er kennt sowohl bei Männern keine Gnade als auch bei Frauen. An dieser Stelle möchte ich noch mal ein großes Lob an die Stunt-Koordinatoren aussprechen, allen voran Rains Stunt Double und Fight Choreographer Ron Balicki, der auch eine kleine Nebenrolle im Fall hat als Gangster Frank. Ansonsten artet die Gewalt in diesem kleinen dreckigen Filmchen aber auch nicht aus, was auch nicht unbedingt von Nöten gewesen wäre. Vieles wird auch nur angedeutet und von manchen perversen Taten bekommt man auch nur die Konsequenzen zu Gesicht, was die psychische Härte enorm ansteigen lässt, da es dem Zuschauer zum Teil selber überlassen wird, wie es nur dazu kam.

Zur musikalischen Untermalung von Mathew Chaney und Mathew Piersall kann man sagen, dass sie recht ordentlich geworden ist. Es handelt sich hierbei um einen Ambient Soundtrack, der an das äußerst düstere Setting, sowie seiner urbanen Umgebung bestens angepasst worden ist. Man bekommt ruhige und düstere Klänge zu hören, wie aus einem waschechten Horrorstreifen und auf der anderen Seite sehr unruhige basslastige Klänge für die Actionsequenzen, die nicht nur das hohe Tempo bestens unterstreichen, sondern auch den psychischen Aspekt hinter dem ganzen deutlich hervorheben und einen Adrenalinschub verpassen, um das ohnehin schon sehr spannende Geschehen passend zu unterstreichen und der Mischung aus Horror- und Actionfilm bzw. Gangsterfilm einen verdiente musikalische Untermalung zu verleihen, die durch ihre ernsten und bedrückenden Klänge konsequent zu beunruhigen weiß.

Fazit:

Alles in Allem ist William Kaufmann mit seiner Indie-Produktion ein wirklich erstaunliches Spielfilmdebüt gelungen, was sowohl das Actiongenre mit dem Horrorgenre mehr als befriedigend kombiniert. Auf der einen Seite wird der Killer als scheinbar unaufhaltsame, bestens ausgerüstete Mordmaschine dargestellt und darf sich einen Charakter nach dem nächsten Schnappen und Töten oder gar foltern wie in einem Slasher, doch auf der anderen Seite wird nie wirklich übertrieben oder ins Phantastische abgedriftet, der Killer ist durchweg ein eiskalter und intelligenter Psychopath mit einem Plan hinter all dem und da es ihn zu stoppen gilt, was kein einfaches Unterfangen ist, haben es die bewaffneten Protagonisten nicht leicht, doch sie setzen sich erbittert zur Wehr, was für die nötige Action sorgt. Die Balance zwischen den harten Actionszenen und den etwas ruhigeren psychopathisch angehauchten Killer Szenen ist dabei perfekt ausbalanciert, was den Film an sich die Symbiose der beiden Genres erlaubt und gelingen lässt. Einziger Wehrmutstropfen jedoch ist, dass außer dem sehr gut dargestellten und gespielten Hauptcharakter Truman Fisher, alle anderen Figuren, bis auf den Killer selber, etwas zu blass rüberkommen und zu wenig Screentime bekommen. Hier und da hat der Film auch das eine oder andere Logikloch zu verzeichnen, doch das alles tut der genial düsteren Atmosphäre wirklich keinen Abbruch und für einen Low Budget Film mit einem derartigen Umfang ist William Kaufmann doch ein wirklich sehr guter Einstand als Regisseur gelungen, so dass man sich schon jetzt auf weitere Projekte von ihn freut und auch hofft, dass er seiner Linie und seinem Stil auch in Zukunft treu bleibt und zu überzeugen weiß und vielleicht darf ja dann eines Tages auch an die etwas größeren Produktionen ran. Von mir gibt’s auf jeden Fall für „The Prodigy“ sehr gute 8/10 Punkten ( +++ +++ ).

Original verfasst am 29.09.2008
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

Babylon A. D. (2008)

Vin dieselt sich durch ein düsteres Endzeitszenario in diesem zwar netten, aber leider auch sehr stereotyp ausgefallenen Science-Action-Film von Mathieu Kassovitz. Das Grundgerüst der Handlung erinnert stark an den viel besseren CHILDREN OF MEN, Mr. Diesels Wandlung vom egoistischen Kotzbrocken zum fürsorglichen Familienmenschen ist nicht wirklich glaubhaft, und die Actionszenen sind wieder mal viel zu schnell geschnitten. Einen Pluspunkt gibt es für Gerard Depardieu, den ich auf den ersten Blick gar nicht erkannt habe. +++ (gerade noch)



Wardog (1986)

Ein Militärprogramm, das vietnamgestählte Frontschweine zu unbesiegbaren Supersoldaten mutieren lässt, erweist sich mal wieder nicht als das Gelbe vom Ei. Stattdessen veranstalten die gewissenlosen Killermaschinen ein Gemetzel, das für offene Münder selbst bei hartgesottenen Gorehounds sorgen sollte. Da werden Männer, Frauen und Kinder niedergemäht und das Blut spritzt aus den Einschusswunden, dass selbst John Woo vor Neid erblassen würde. Das ist wohl auch der Grund, warum diese schwedische Actiongülle in den Videozeiten der 80er und 90er Jahre kaum ungekürzt zu bekommen war. Wer blutigen Actiontrash mag, wird hier bestens bedient. +++
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Beitrag von mario-pana »

@Elite

Deine Rezi macht auf jeden Fall großen Appetit auf den Film, den ich mir jetzt fest vorgemerkt habe.

Das mit der Verbindung von Action und Horror, sowie der Vergleich mit Jason Vorhees haben micht sogleich neugierig gemacht.

Die Rezi lässt sich dabei ungemein flüssig und angenehm lesen und vermittelt einiges an Informationen zum Film wie auch den Mitwirkenden. Wirklich klasse. +++

Bitte mehr Rezis. :)


@Uzumaki

Wieder einmal interessante klein Eindblicke, die du da gewährst. :wink:

Freue mich dennoch auf "BABYLON A.D.". Bin nun noch gespannter darauf.
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Biollante2000Millenium
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Beitrag von Biollante2000Millenium »

Also ich fand Babylon A.D. eigentlich ziemlich gut und habe ihn mir trotz der ganzen schlechten Kritiken angesehen.
Klar, das ganze Endzeitszenario gabs schon hundert mal, aber ich finde das ist ja nicht schlimm wenn man es richtig erzählen kann.

Mich hat der Film stellenweise irgendwie an den FIlm "Southland Tales" erinnert, auch wenn er
Spoiler:
bis gegen ende
nicht ganz so mysteriös war.
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Beitrag von Uzumaki »

Until Death (2007)

Der Titel ist Programm! JCVD gibt einen Cop, der halb Junkie, halb menschliches Wrack und ein ganzes Arschloch ist. Doch nach einem Kopfschuss und monatelangem Koma sinnt er nicht nur auf Rache, er scheint auch ein anderer Mensch geworden zu sein... Gut gemachter, knallharter und geradliniger Actionthriller, der sich überraschend viel Zeit für die Protagonisten nimmt und damit auch abgesehen von der Action gut funktioniert. Die größte Überraschung ist aber Van Damme, der in der Rolle des kaputten Drecksacks und geläuterten Cops in jeder Hinsicht überzeugt. Mehr davon! +++ +++
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Beitrag von Uzumaki »

Taken (96 Hours) (2008)

Die 17jährige Tochter von Ex-CIA-Mann Liam Neeson wird in Paris von skrupellosen albanischen Mädchenhändlern entführt. Nach etwas Recherche teilen ihm seine CIA-Kumpels mit, dass ihm gerade mal 96 Stunden Zeit bleiben, um sie zu finden... oder sie wird nie wieder auftauchen. Also fliegt Neeson schnurstracks nach Paris, um dem Gangstergesocks zu beweisen, dass sie sich die falsche Tochter gekrallt haben! Extra-rabiater Actionfetzer von Pierre BANLIEUE 13 Morel, produziert - natürlich - von Luc Besson. Neeson geht seinen Weg derart zielstrebig, kaltschnäuzig und kompromisslos, dass gegen ihn selbst Jack Bauer wie ein harmloser Chorknabe erscheint. Moralisch fragwürdig und klischeebeladen, aber nichtsdestotrotz perfekt inszeniert, spannend und knochenhart. Nach dem doch enttäuschenden TRANSPORTER 3 wieder ein echtes Action-Highlight. +++ +++ 1/2
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Titel: 96 Hours (Taken)

Regie: Pierre Morel

Produktionsort: USA/ Frankreich

Budget: 19 Mio. €

Produktionsstudio/ Verleih: Europa Corp. / 20th Century Fox

Produzenten: Luc Besson, Didier Hoarau, Pierre-Ange Le Pogam, Michael Mandaville, India Osborne

Drehbuch: Robert Mark Kamen, Luc Besson

Kamera: Michel Abramowicz

Musik: Nathaniel Mechaly

Genre: Action/ Thriller

Darsteller:

Liam Neeson - Bryan Mills
Maggie Grace - Kim
Famke Janssen - Lenore

Laufzeit: 93 Minuten

Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren

Story:

Brian Mills ist ein ehemaliger Spitzenagent der Regierung, der sich frühzeitig zur Ruhe gesetzt hat, ein besseres Verhältnis zu seiner Tochter Kim wieder aufzubauen, da sie seit der Scheidung mit seiner Ex-Frau Lenore nicht mehr ganz so viel Kontakt haben und sie von ihrem neuen Stiefvater wirklich sehr verhätschelt wird. Um schließlich bei ihr punkten zu können willigt er letztendlich darauf ein sie mit einer Freundin nach Europa reisen zu lassen. Direkt nach ihrer Ankunft und während ihres ersten Telefonates jedoch werden Brian’s schlimmste Alpträume Realität und Kim wird von skrupellosen Menschenhändlern verschleppt. Mit seinen Kenntnissen, Erfahrungen, die er über die Jahre als Topagent gesammelt an, setzt er alle Hebel in Bewegung um seine Tochter zu finden und zu befreien, ihm bleiben jedoch weniger als 96 Stunden Zeit, da der Menschenhändlerring derart gut organisiert ist und seine Tochter ansonsten für immer verloren sein wird und um das zu verhindern geht er auch ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen.

Kritik:

Regisseur Pierre Morel hat schon im Jahr 2004 mit dem französischen Überraschungshit „Ghettogangz – Die Hölle vor Paris“ (District B-13) bewiesen, dass er es versteht Action enorm gut in Szene zu setzen und einen Film dabei spannend zu inszenieren. Damals nahm ihn schon Frankreich’s Überproduzent Luc Besson unter die Fittiche und realisierte mit ihm zusammen den Film und bei 96 Hours hat sich daran nichts geändert bis auf die Tatsache, dass jener vor einen viel größeren weltweiten Release steht als sein Debütfilm aus dem Jahre 2004 und wie man deutlich sehen kann ist das Konzept abermals aufgegangen. 96 Hours, oder „Taken“ wie er im Original heißt, hat seine Erwartungen schon jetzt bei weitem übertroffen und bei einem Budget von ca. 19-30 Mio. € liegt er aktuell bei einem weltweiten Einspielergebnis von 160 Mio. US-$ und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass der Film zwar extrem simpel gestrickt ist, dafür aber umso spannender und temporeicher inszeniert ist und man mit Liam Neeson einen wirklich sehr hochkarätigen Darsteller in einer so simplen Handlung wie dieser Vorzuweisen hat.

Diese simple Handlung geht einmal mehr auf’s Konto von Luc Besson, der dem Anschein nach gerne die Ideen und Drehbücher zu den Filmen beiträgt, die er betreut. Die Story an sich ist wirklich dermaßen simpel, dass man schon praktisch vom Trailer her gut erkennen kann welche Richtung der Film einschlagen wird und diese ist nämlich einzig und allein darauf ausgerichtet, dass Liam Neeson’s Figur sich auf die gnadenlose Suche nach seiner Tochter begibt und dabei alles und jeden ausnutzt und aus dem Weg räumt der sich ihn in den Weg stellt. Großartige Überraschungen und Plottwists gibt es eigentlich keine, es sind viel mehr die kleinen Dinge am Rande die das Herz des Actionfans höher schlagen lassen. Auf der einen Seite wird nämlich eine völlig ausgelutschte Story, sowie Klischees ohne Ende aufgegriffen, und im Großen und Ganzen sorgt das zwar für B-Movie Flair, aber was für eins. Unglaublich hart und düster bleibt einem doch das eine oder andere Lachen im Halse stecken, während das unglaublich hohe Tempo auf der anderen Seite den Adrenalinpegel des Zuschauer konstant in die Höhe treibt und somit keine einzige Durststrecke aufkommen lässt. Fans von B-Movie Actionern dürften hier sicher auf ihre Kosten kommen, allerdings geht’s hier nicht immer so arg übertrieben und poserhaft vor.

Dem Charakter des Brian Mills geht es nämlich viel weniger darum die bösen Buben gezielt auszuschalten als seine Tochter wieder lebendig wieder zu bekommen und nicht an den Menschenhändlerring zu verlieren und dazu ist ihm schlicht und ergreifend ausnahmslos wirklich jedes Mittel recht. Jeder, wirklich jeder, der sich ihm in den Weg stellt oder wichtige Informationen nicht preis geben will wird erbarmungslos gejagt, malträtiert oder auch gefoltert wenn’s sein muss und dabei kennt er absolut keine Gnade, denn für seine Tochter würde er alles tun und erst recht durch die Hölle gehen und die Darstellung des ehemaligen Topagenten ist wirklich enorm gut gelungen, zwar zeigt auch er, wie viele seiner Genrekollegen nur wenig physische Verletzlichkeit, aber dafür ist er auch um so gerissener und nutzt wirklich jede Gelegenheit seinen Gegner zu überkommen und seine Kampfkünste kommen dabei auch relativ realistisch und glaubhaft rüber, sind aber trotzdem knüppelhart und auch tödlich. Diese Rolle des Brian Mills wird den 1,96 Meter großen irischen Kannte Liam Neeson zu Teil, den man zuletzt im Blockbustermilieu 2005 in Batman Begins gesehen hat. Vornehmlich spielt er jedoch eher Charakterrollen und wurde z.B. für seine Rolle des Oscar Schindlers mit Lob nur so überhäuft, sogar eine Oscarnominierung brachte ihm diese ein und jetzt spielt so ein Schauspieler auf einmal in einem kleinen, fiesen dreckigen europäischen Actionthriller?! Ja, das tut er und die Art wie er spielt ist für’s Genre einfach umwerfend, da er ungemein intensiv spielt und die Tragik seiner Figur wirklich sehr überzeugend rüberbringt, er hat ein paar wirklich sehr starke Momente, die ganz besonders gegen Anfang während der ruhigen Einführung besonders gut zu Geltung kommen. Er hat wahrlich eine Glanzleistung vollbracht und trägt den gesamten Film nahezu allein auf seinen Schultern, so dass sogar die anderen Charaktere daneben kaum Platz haben.

Dies ist allerdings weniger schlimm, da in solchen Filmen eh am meisten Wert auf die Hauptfigur gelegt wird, die auch folglicherweise die größte Bildschirmpräsenz vorzuweisen hat. Danach kommt dann meistens der Bösewicht, doch in 96 Hours ist das etwas anders, da es im Grunde keinen spezifischen Bösewicht gibt, sondern die Organisation an sich, ihre Hintermänner und Kontaktpersonen und Kunden gemeinsam die Bösen darstellen. Für Fans des Genres dürfte das Fehlen einer markanten Figur auf der Gegenseite möglicherweise Wermutstropfen sein, aber da 96 Hours bzw. Taken ohnehin nicht ganz so übertrieben ist wie andere Vertreter des Genres und als durchaus realistischer betrachtet werden kann finde ich persönlich die Idee die Organisation an sich als Bösewicht darzustellen nicht schlecht, zudem auf dieser Art und Weise das Geschehen eigentlich gar nicht von der grandiosen Darbietung des Hauptprotagonisten abgelenkt wird und der Zuschauer eigentlich nie mehr weiß als die Figur des Brian selber, da nie irgendwohin gewechselt wird. Aus diesem Grund jedoch werden die wenigen Figuren auf der guten Seite ebenfalls nur zu Randerscheinungen degradiert und bekommen zwar genau so wenig, wenn nicht sogar weniger Präsenz ab als in gewöhnlichen Genrefilmen, aber auf der anderen Seite stören sie ohnehin dort meistens und ihren Zweck erfüllen sie auch in 96 Hours mit Bravour und der wäre nämlich einzig und allein da zu sein, um die Dramatik zu gewährleisten. Famke Janssen ist als Brian’s Ex-Frau zunächst wirklich unausstehlich, doch nach den ersten Tränen tut auch sie schon einem leid und Maggie Grace als Brian’s innig geliebte Tochter ist dermaßen süß und nett, dass der Zuschauer sie unbedingt gerettet sehen will, weshalb man dann auch mal ganz gerne Brian’s unmoralische und fragwürdige Methoden billigt.

Das war nämlich schon immer der Knackpunkt in den Actionern der 80er und 90er, nämlich der Aspekt der Selbstjustiz, doch hier wird er ein klein wenig anders aufgearbeitet, da Mills es nicht zu einer Sekunde zum Selbstzweck verkommen lässt, da die Zeit gnadenlos gegen ihn arbeitet und er jede Sekunde nutzen muss und wenn er nicht anders weiter kommt, dann hat er halt keine andere Wahl und muss, die Fäuste einsetzen, das Schießeisen oder aber auch die Daumenschrauben ansetzen wenn ihm dazu die Zeit bleibt und als ehemaliger Topagent, der schon so einige hässliche Einsätze hinter sich hat kann er das noch außerordentlich gut. In diesem Fall heißt es nicht: wer rastet der rostet. Die Action ist zwar PG-13 Tauglich, reizt dies allerdings bis an die Grenzen aus. Es wird zwar nicht immer drauf gehalten und vieles nur angedeutet, aber allein das dargebotene reicht schon aus um den Film einen unglaublichen Härtegrad zu verpassen, wer hätte denn schon jemals damit gerechnet, dass man mal wieder eine richtig derbe Folterszene in einem PG-13 Actioner zu sehen bekommt und auch bei den Kampfszenen dürfen so einige Knochen der Badguys zerbersten. Die Cheographie bleibt dabei stets auf einem enorm guten Level, was den ganzen Film über sehr authentisch wirkt, so springt Neeson nicht wie ein Tony Jaa durch die Gegend sondern setzt altbewährte Handgriffe ein sowie Kanten und harte Gegenstände, die er mit seinen Gegner konfrontiert bzw. konfrontieren lässt. Auch die Shoot-Outs sind dabei sehr realistisch und überschaubar geblieben, wie’s man von den Franzosen kennt und auch mittlerweile liebt. Denn zur heutigen Zeit verliert man in Hollywood immer schneller die Übersicht wenn die Action so richtig los geht.

In 96 Hours wird zwar ebenfalls schnell geschnitten um eine Atmosphäre voller Hektik und Bedrohung zu erzeugen, aber hier bleibt alles noch einigermaßen Überschaubar, Kameramann Michel Abramowicz sei dank. In vielen französischen Produktionen hat er sein Können schon unlängst unter Beweis gestellt, worunter besonders der Mysterythriller „Imperium der Wölfe“ mit Jean Reno aus letzten Jahren auffallen dürfte. Während die Szenen im Intro in Los Angeles noch einigermaßen farbenfroh daherkommen sind die Szenen in Paris da schon um einiges düsterer. Im Allgemeinen spielt der Film sowieso zu ca. 90% dort, was allerdings nicht zwingend heißen muss, dass man Paris in einem schlechten Licht hat darstellen lassen, schließlich sind ja die Franzosen selber hier am Werk gewesen und nicht irgendwelche untalentierten Amerikaner, die keinen blassen Schimmer von Europa haben. Der Film an sich kommt daher auch zum Glück wie eine waschechte europäische Blockbusterproduktion rüber und wartet mit einem verhältnismäßig hohen Budget von 19-30 Mio. € auf, doch der Aufwand hat sich alle Mal gelohnt wie uns auch die Einspielergebnisse deutlich machen wollen. Optisch bringt uns der Film ein paar sehr ansehnliche Aufnahmen der Millionenmetropole, der sie zeigt wie sie ist und zwar gespalten wie die meisten von ihnen. Auf der einen Seite gibt es die ganz normalen Gegenden, wo sich die normale Bevölkerung rum treibt, doch auf der anderen Seite gibt’s auch die schäbigen und heruntergekommen Viertel, die zum Glück nicht übertrieben asozial und gefährlich dargestellt werden, sondern einfach heruntergekommen, so dass man sich dort sichtlich unwohl fühlen würde, wenn man da sein würde.

Dieses Gefühl der Unbehagen wird dann noch einmal deutlich von der musikalischen Komponente hervor gehoben und bekräftigt. Für jene musikalische Komponente ist der französische Komponist Nathaniel Mechaly zuständig, der für einen Thriller gewohnt gute Kost abliefert. Seit 2001 steuert er seine musikalische Note zu französischen TV-Produktionen als auch Kinofilmen dabei, worunter auch bisher schon der eine oder andere Thriller zählt. Ein Thriller steht und fällt zwar nicht direkt mit seiner musikalischen Untermalung doch die richtige Untermalung kann dafür sorgen, dass die Spannung noch einmal ungemein hervorgehoben werden kann und dies ist auch in Pierre Morel’s Actionthriller 96 Hours der Fall. Auf der einen Seite klingt der Soundtrack ungemein modern und spannend, wie z.B. das instrumentale und geballte Hämmern des Orchesters, was die Spannung und die brachiale Action ein weiteres Mal deutlich hervorhebt. Auf der anderen Seite kann es aber auch mal etwas elektronisch und rockig werden, insbesondere in den Actionszenen, die damit mehr als treffend untermalt werden, da sich der Soundtrack nicht allzu sehr aufdrängt. In den ruhigere Szenen bekommt man wiederum ein paar sehr sanfte und ruhige Klänge zu Pianoklänge, sowie Geigenstriche zuhören, die besonders der Dramatik zu gute kommen und sie optimal zu unterstützen verstehen. Ansonsten bekommt man im Abspann ein besonderes Schmankerl zu hören. Die belgische Alternative Rockband „Ghinzu“ steuerte nämlich „The Dragstar-Wave“ zum Soundtrack des Films bei und das Stück gibt die Stimmung des gesamten Films wirklich mehr als nur treffend wieder. Es ist zwar rockig, wird aber dabei permanent von einem sehr schnellen, aber dafür umso ernsteren und düsteren Klavierthema begleitet, während die Jungs selber zum teil singen, zum teil aber auch etwas aggressiven Sprechgesang zum besten Geben, was als Resultat nahezu bedrückend düster, unruhig und todernst wirkt und zwar genau so enorm wie der Film an sich.

Fazit:

Einmal mehr hat der französische Erfolgsproduzent Luc Besson bewiesen, dass seine Filme wirklich das Geld wert sind mit dem sie hergestellt werden. Zwar besticht 96 Hours bzw. „Taken“, wie er im Original heißt, viel weniger mit einer komplexen und nahezu klischeefreien Handlung als mit einer wirklich überaus harten und schnörkellosen Inszenierung, wobei ganz am Rande sogar nicht nur Actionfilm Klischees aufgegriffen werden, sondern auch zum Teil damit abgerechnet wird, doch mehr sei an dieser Stelle mal nicht verraten. Hinzu kommt auch noch, dass das Experiment einen A-Klasse Schauspieler in einen B-Movie Actionthriller zu implantieren wirklich mehr als nur geglückt ist. Mit Liam Neeson als starken Hauptdarsteller mit einer noch viel, im wahrsten Sinne des Wortes, stärkeren (jedoch physisch gemeint) Figur das die simple Formel, sowie das einfache Drama spielend leicht auf, so dass das Drama funktioniert und die Spannungs- und Adrenalinkurve permanent in die Höhe schießen kann und bis zum Ende keine Ruhe gefunden wird. Der Franzose Pierre Morel durfte sich nun endgültig als Actionregisseur etabliert haben, da auch sein zweiter Actionfilm enorm gut inszeniert ist und ein wirklich irres Tempo vorlegt. Im Vergleich zu den viel teureren US-Produktionen braucht sich 96 Hours keines Wegs verstecken, da die Europäer, speziell die Franzosen, ein sehr gutes Händchen für spannende Action entwickelt haben und besonders in den letzten Jahren es immer wieder Schaffen US-Produktionen locker in die Tasche zu stecken und 96 Hours ist ein Paradebeispiel dafür. So muss ein simpler Actionthriller sein, knallhart, düster, dreckig und politisch unkorrekt und hier wurde eigentlich alles richtig gemacht. Tei zwei kann kommen, und für Teil 1 gibt’s dann schon mal in der Zwischenzeit souverän hervorragende 8,5/10 Punkten +++ +++ +++.

Original verfasst am 27.02.2009
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Beitrag von mario-pana »

Sorry Elite. Werde den Film die Tage sehen und dann werd ich auch deine Rezi lesen, die offensichtlich wieder sehr ausführlich ausgefallen ist.


Bangkok Robbery 102 (Thailand / 2004)
(102 piit krungthep plon)

Bild

Inhalt: Thailands Schicksal liegt in den Händen einer gefährlichen Terroristengruppe. Ein 102 Minuten langer Countdown wurde angekündigt, die Stadt Bangkok zu überfallen und das Land in den Ruin zu treiben. Navin, ein ehemaliger Elitesoldat, der bereits für mehrere Attentate auf Staatsoberhäupter verantwortlich ist, leitet diese Terrorgruppe. Sein Jäger und Gegner in diesem tödlichen Spiel, ist Lieutenant Pakorn, der eine beeindruckende Karriere zu verbuchen hat. Dieser Auftrag bedeutet für ihn den Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn oder ... das Ende seines Lebens!

Da hab ich mich wohl zu sehr den Illusionen eines "Ong-Bak" hingegeben.
In der Vergangenheit sind ja einige Thailändische Filme auf den Markt gekommen und ich denke es ist wegen "Ong-Bak". Der überraschende Erfolg des Filmes sorgte für eine Veröffentlichungswelle einiger Filme des Landes und in gewissen Teilen konnten mich diese durchaus unterhalten. Meine Erwartungen waren aber stets von "Ong-Bak" geprägt, was letztendlich ja nur in Enttäuschung münden kann. Das größte Manko thailändischer Filme ist im Storytelling zu finden. Spannung empfand ich bisher bei keinem der Filme, auch nicht bei "Ong-Bak". Doch jener punktet mit halsbrecherischen und absolut phantastischen Stunts. "Born to fight" schafft ähnliches und "The Tiger Blade" hatte ebenfalls einige gute Szenen.
Wie sieht es aber bei "Bangkok Robbery 102" aus? Dieser ist ein ganz gewöhnlicher Actionfilm, dem das Manko Storytelling mehr zum Verhängnis wird, wie den zuvor genannten Streifen. Eine Geschichte ist beinah nicht vorhanden, die Charaktere dreschen hohle Dialoge und es möchte sich einfach keine Spannung aufbauen. Hinzu kommt eine absolut unruhige Kameraführung, die durch verwacklungen in den Actionszenen den Rasanzfaktor in die Höhe zu treiben versucht. Weil es jedoch so nervig ist, wird jegliche Spannung gekillt und geht selbst Bildinformation verloren. Die gebotene Action beschränkt sich oft auf Ballereien. Wahre Orgien werden zelebriert, doch fehlt es ihnen am Nötigsten, sie fesseln nicht. Ein Film, der nur auf diesen Punkt ausgerichtet ist, sollte wenigstens dort zu überzeugen wissen, aber das ist Fehlanzeige und deswegen braucht man sich "Bangkok Robbery 102" auch überhaupt nicht ansehen, denn was hier geboten wird hat man in unzähligen Actionstreifen bedeutend besser gesehen. Obendrein ist die musikalische Untermalung misraten. Anfangs mögen die voluminösen Klänge ja noch begeistern, doch da man ein und die selbe Melodie den gesamten Film über immer und immer wieder hört, ist es letztendlich kein großer Spaß. Von den Qualitäten der Koreaner sind die Thailänder noch weit entfernt. Liebendgern würde ich mehr von den Tony Jaa Streifen sehen wollen, obschon der Nachfolger von Ong-Pak auch nicht grad der Bringer war.

Wertung: ---
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Beitrag von Elite »

mario-pana hat geschrieben:Sorry Elite. Werde den Film die Tage sehen und dann werd ich auch deine Rezi lesen, die offensichtlich wieder sehr ausführlich ausgefallen ist.
Ok, bin dann schon gespannt drauf und hoffe, dass du dann auch etwas dazu verfassen wirst, was ich dann widerum verschlingen kann :wink: .
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Titel: Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile.

Regie: Justin Lin

Produktionsort: USA, Mexiko, Dominikanische Republik

Budget: 82 Mio. US-$

Produktionsstudio/ Verleih: Neal H. Moritz Productions / Universal Pictures International Germany

Produzenten: Neal H. Moritz, Vin Diesel, Michael Fottrell

Drehbuch: Chris Morgan, David Ayer

Kamera: Amir M. Mokri

Musik: Brian Tyler

Genre: Action/ Thriller

Darsteller:

Vin Diesel - Dominic Toretto
Paul Walker - Brian O'Conner
Jordana Brewster - Mia Toretto
Michelle Rodriguez - Letty
John Ortiz - Campos

Laufzeit: 99 Minuten

Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren

Story:

Auch nach seiner Flucht aus L.A. denkt Dominic Toretto nicht daran seinen extravaganten und gefährlichen Lebenstil hinter sich zu lassen. Sowohl seine Autos als auch sein Geld müssen schnell sein und dafür überfällt er mit seiner Truppe Tanklastzüge in der dominikanischen Republik, und das währned der Fahrt sogar. Als aber selbst die dominikanische Republik ein zu heißes Pflaster für ihn wird, beschließt er seine sporadische Gang auf zu lösen und sucht erst einmal das Weite. Nach einem überaus tragischen Zwischenfall sieht er sich jedoch gezwungen nach L.A. zurück zu kehren, wo er prompt auf Brian O'Connor trifft, der ihn vor 5 Jahren die Flucht ermöglichte und erst seit kurzem auf der Karriereleiter wieder höher klettern konnte. Widerwillig schließen sich die beiden Zusammen um ein multimillionenschweres Drogenkartell und ihren Boss Bragah zu Fall zu bringen und dazu müssen sie sich zunächst einmal als Kuriere ausgeben um näher an ihn ran zu kommen.

Kritik:

7 Jahre ist es schon her, dass Actionvirtuose Rob Cohen mit dem ersten "The Fast & The Furious" Film die alleits beliebte Autotunerszene in einem Film zu stecken und damit ein Millionenpublikum zu begeistern schaffte. Darüber hinaus wurde ein ungeahnter Hype ausgelöst, der unmengen an Videospielen, filmischen Nachzüglern und auch Tuningserien à la "Pimp My Ride" nach sich zog. Logischerweise zog der Ur-Fast & The Furious daher auch das eine oder andere Sequel nach sich. Und zwar zwei Jahre später schon mit "2 Fast 2 Furious" und im Jahr 2006 mit "The Fast & The Furious: Tokyo Drift", die zwar ebenfalls große Erfolge waren, allerdings nicht mehr ganz so große Erfolge wie der Erstling, denn allen fehlte etwas ganz Besonderes und zwar die perfekte Chemie zwischen seinen beiden Hauptdarstellern, nämlich Vin "Reibeisenstimme" Diesel und Paul Walker. Um so größer war dann die Freude bei den Fans als bekannt gegeben wurde, dass sie im vierten Ableger des Rennactioners wieder aufeinander treffen würden, genau wie einige weitere Gesichter, die einem bereits aus dem ersten Film wohl bekannt sind. Also dürfte doch das altbewährte Erfolgsrezept wieder aufgehen oder etwa nicht?!

Wie schon bei allen Teilen zuvor wird man auch beim aktuellen Ableger hinsichtlich der Story und dem Drehbuch sicherlich keinen Blumentopf gewinnen können. Aber sein wir doch mal ehrlich, braucht ein Film dieses Genres eine oscarreife Story?! Nein, nicht wirklich. Viel mehr geht es darum möglichst fette Autostunts in den Film zu packen, die Bolliden von coolen Typen fahren zu lassen und noch ein paar sexy Schönheiten am Rande zu präsentieren und das schafft auch der vierte Teil mit Bravour. Doch im direkten Gegensatz zu Tokyo Drift hat man sich wenigstens wieder bemüht etwas mehr Abwechslung und Spannung mit rein zu bringen, was auch einigermaßen gelungen ist, schließlich hatte man bei Tokyo Drift nicht mehr als eine ziemlich lose Rahmenhandlung serviert bekommen, die den ganzen Film über nichts weiter tat als vor sich dahin zu dümpeln. In The Fast & The Furious - Neues Modell, Originalteile wird es allerdings auch nicht zu originell, so musste man doch schon im zweiten Film 2 Fast 2 Furious einen Drogenbaron zu Fall bringen, im aktuellen Teil wird das ganze dafür fachgerecht aufgepumpt um größer und seriöser zu wirken, schließlich hat man das Budget auf stolze 85 Mio. US-$ aufgestockt, was den Vierten zum teuersten der Reihe macht. Chris Morgan, der auch schon beim Vorgänger drehbuchtechnisch die Griffel im Spiel gehabt hat schafft es jedoch ein ganzes Level auf zu steigen und kommt somit der, immer noch, simplen Story des Erstlings ziemlich nahe und steigert sich im Gegensatz zum Vorgänger dem dem ersten Sequel. Sehr nett z.B. sind Momente und Situationen die an den, von Fans unglaublich hoch geschätzten, ersten Teil angelehnt sind, ich sag nur so viel wie "zu früh" oder diverse andere Augenzwinkernde Bemerkungen, die Fans des Originals das Herz aufgehen lassen und ihnen ein Grinsen auf's Gesicht zaubern, was hauptsächlich an der Chemie seiner beiden Hauptdarsteller liegt.

Die Chemie hat nämlich schon im ersten Film absolut gestimmt und daran hat sich in den sieben Jahren absolut nichts geändert ganz zur Freude des geneigten Fans. Vin Diesel, dessen Nachname hier übrigens Programm ist, und Paul Walker harmonieren immer noch perfekt miteinander. Der eine, Dom Toretto, ein knallharter Outlaw mit Prinzipien und Benzin im Blut, der andere, Brian O'Connor, mittlerweile FBI-Agent, der jedoch auf Grund seiner Vergangenheit von seinen Kollegen mißtrauisch beäugt wird und sich ausgegrenzt fühlt und dabei noch Schuldgefühle hegt für den quasi Verrat, den er damals an Toretto und seiner "Familie" begangen hat. Klar steckt hier Potenzial für ein ordentliches Drama drin, aber The Fast & The Furious wäre nicht The Fast & The Furious wenn man das nicht auf das Nötigste beschränkt und die beiden Höllenhunde hier die Muskeln spielen lässt, was sie im Team vortrefflich gut drauf haben. Dabei gibt es so manche Situation oder so manchen Spruch, der an die guten alten Zeiten des ersten Teil erinnern und einem im Kinosessel zum Schmunzeln bringen, ganz besonders das Finale ist da wirklich gut gelungen so fern man den ersten Teil kennt und auch mag natürlich. Sowohl Diesel als auch Walker werden sicherlich keine Oscarnominierung für ihre Leistungen jeweils erwarten dürfen, aber dafür zum Trotz sind sie Charmbolzen sondergleichen, die immer nen' coolen Spruch auf den Lippen haben oder mit so mancher Actioneinlage den Actionfan die Kinnlade runterklappen lassen. Heut zu Tage wird es immer seltener, dass die Chemie zwischen den Hauptakteuren in Actionfilmen stimmt, was auch sogar in den beiden Vorgängern zum Teil der Fall gewesen ist, da freut es dann einen doch um so mehr, dass man insbesondere hier noch einmal die Kurve gekriegt hat, was eigentlich viel vom Unterhaltungswert des gesamten Films ausmacht und somit gelungen ist.

Eher weniger gelungen sind aber dafür die Nebenrollen, was leider etwas trübt, da man auch hier alte Gesichter in genau den gleichen Rollen zu sehen bekommt, ihnen aber entweder kaum Platz "zum atmen" lässt oder ihre Rollen einfach drastisch umgeschrieben hat. Dies passierte insbesondere im Falle der Figur Letty, der Freundin von Dom Toretto, die passenderweise von Michelle Rodriguez verkörpert worden ist. Während sie noch im Original Fast & The Furious Vin Diesel's Charakter in kaum was nach stand und ähnlich tough drauf war ist sie hier doch auf einmal um so sentimentaler und zarter geworden, was vermeintliche Kenner die Augenbrauen heben lassen dürfte. War Jordana Brewster auch schon in Teil eins eher schmückendes Beiwerk ist sie's hier ebenfalls. Abermals wird ihr Charakter Mia, die Schwester von Dom Toretto, zum Love Interest von Brian O'Connor. Dieses Mal jedoch sind die Szenen noch rudimentärer ausgefallen als im ersten Teil und auch sonst so hat man ihre Screentime drastisch gekürzt, was zwar auf Kosten der ohnehin schon dünnen Handlung geht, dafür aber zu Gunsten der fullminanten Action ist. Die geht nämlich vom bösen, bösen Buben Braga und seinen fiesen, fiesen Handlangern aus, die Kuriere mit illegalen Straßenrennen rekrutieren, die dann die Drogen über die mexikanische Grenze schmuggeln sollen. Aber auch die Figuren dieser Seite bleiben nicht mehr als schblonenhaft und sind nicht mehr als ein Schatten ihrer selbst, was allerdings bei den meisten Bösewichten des Franchises bisher der Fall gewesen ist, ausgenommen Cole Hauser aus 2 Fast 2 Furious, der ein wirklich hervorragend fieses Schwein verkörpert hat. John Ortiz als Campos hingegen bleibt ziemlich sang und klanglos und wirkt gar nicht mal so fies und skrupellos für jemanden, der einem multimillionenschweren Kartell angehört und die Überraschungen, die sein Charakter für den Zuschauer parat hält sind spätestens nach der zweiten oder dritten Szene mit ihm einfach nur noch vorhersehbar, womit er sich eindeutig zu den anderen schwächeren Figuren des Films einordnen kann.

Zwar nicht ganz frei von kleineren Schwächen, aber dafür das Kernstück des Films, wovon der Hauptreit ausgeht ist die Action natürlich. Mit ihr steht und fällt so ein eher etwas anspruchsloserer Action No Brainer à la Fast & Furious. Hauptaugenmerk liegt zwar eindeutig wieder auf den Rennszenen, aber als nette Abwechslung zu jenen bekommt man den einen oder anderen kurzen Shot-Out auch mal zu gesicht, sowie eine Längere Verfolgungsjagd zu Fuß, die man bereits aus dem zweiten Trailer kennen dürfte und die ein klein wenig an das mittlerweile zum Actionphänomen avancierte Parcour angelehnt ist, klar das sowas dann auch hier nicht fehlen darf. In Sachen Autostunts zieht man, wie's schon für die Reihe üblich ist, abermals alle Register und liefert hier mit das zur Zeit Beste ab, was Hollywood zu bieten hat. Zwar wird diesmal so gut wie gar nicht gedriftet und mehr Verfolgt als wirklcihe Rennen gefahren, aber den Atem dürfte das bei so ziemlich jeder Raserei trotzdem zum Stocken bringen. Einziger Wermutstropfen ist jedoch, dass im Gegenasatz zum Vorgänger nicht alles frei von computergenerierten Effekten bleibt, was ganz besonders schmerzlichst während der ersten Actionszene auffällt, da die Qualität bereits schon da zu wünschen übrig lässt, jedoch nicht an einen peinlich "Transporter: The Mission" erinnern lässt. Die restlichen Effekte sind jedoch ziemlich gut gelungen und tun der sehr authentischen Atmosphäre während der Actionszenen nicht mehr so einen großen Abbruch. Nur im Finale wird dann noch einmal ab und zu etwas zu dick aufgetragen. Gefühlte 85% jedoch ist alles was man sieht echt, und da ist wirklich so einiges dabei, was den geneigten PS-Freak nur staunend die Kinnlade runterklappen lässt. Was hier für atmeberaubende Manöver gefahren werden ist einfach nur unglaublich. Mit mehreren Hundert PS starken Bolliden wird hier erst einmal der Straßenverkehr aufgemischt beim Rundkurs oder wüste Verfolgungsjagden quer entlang der mexikanischen Grenze auf ebenso wüsten Terrain ausgetragen, wobei so manch schöne Edelkarosse zu Bruch gehen darf. Am sprichwörtlichen Start sind auch dieses Mal allseits beliebte Karossen der Tuningszene, die auch zum Teil schon ihren Einstand in den vorigen Filmen feiern durften. So sieht man z.B. den 480 PS starken Nissan Skyline ER34 wieder auf der Straße heizen, als auch Dom's 375 PS Monster aus dem ersten Teil, den 70er Dodge Charger mit satten 8 Zylindern und einen 7206l großen Hubraum, um nur ein paar zu nennen. Auch die restlichen Karren haben eine PS Anzahl die erst ab 140 und aufwärts beginnt und somit die Hochgeschwindigkeitsrennen schon garantiert.

Inszenatorisch gesehen macht man so gut wie alles richtig. Wie schon bei Tokyo Drift hat man es sich Gott sei Dank gespart, dass wenn man den Nitro einsetzt alles auf Grund der enormen Geschwindigkeit zu verwischen beginnt. Klar unterstreicht das ungemein die sehr hohe Geschwindigkeit, aber auf der anderen Seite sind es auch nur Autos und keine Düsenjets wie man es uns da anscheinend weiß machen wollte, was letztendlich dann eher anstatt stylisch zu wirken eher lächerlich rüber kam. Ansonsten hält die Kamera immer strikt auf das Geschehen drauf und belohnt den, mittlerweile schon sabbernden und geifernden, Freund von Hochgeschwindigkeitsrasereien mit ein paar ziemlich netten Aufnahmen mitten aus dem Geschehen, wo es nur so kracht und vor sich hin scheppert. Allerdings haben auch bis hier hin Hollywood's neuste Modeerscheinungen ihre Schatten geworfen, denn ab und zu kommt es leider auch mal vor, dass die Kamera zu verwackelt ist. Bei dem Versuch einen immer höheren Grad an Authetizität auf zu bauen ist Kameramann Amir M. Mokri leider anscheinend etwas zu enthusiastisch an die Sache heran gegangen und scheint ab und zu mal die Kontrolle und Übersicht zu verlieren. Dies geschieht aber wirklich zum Glück nicht allzu oft und so grauenvoll wie z.B. bei der Verfolgungsjagd eines "Quantum Trots" wird es keineswegs. Trotzdem ist es schade, dass diese "Hollywoodkrankheit" mittlerweile so weit um sich greift, dass schon nahezu jeder Zeite Film mit Actionszenen davon betroffen ist. Aber wie schon gesagt, allzu oft ist das hier nicht der Fall und auch ansonsten wird man als Actionfan mit ein paar herrlichen Aufnahmen und Einstellungen mehr als entschädigt und ab und zu erfüllen sogar jene angesprochenen Wackeleinstellungen und Schnitte ihren Zweck. Es wird nämlich auf alle Fälle ein ungemein hoher Grad an Geschwindigkeit erzeugt, der wirklich optimal unterstrichen und hervorgehoben wird, so dass der Zuschauer förmlich in seinen Sitz gepresst wird und der Adrenalinpegel immens ansteigt bei dieser, im wahrsten Sinne des Wortes, rasanten Action. So kann man also sagen, dass die Action herrausragend inszeniert worden ist und ihr Ziel erreicht hat, auch wenn sie dafür leider ein paar winzig kleine Abstriche in Kauf nehmen musste.

Keine Abstriche hingegen musste der einzigartige Bombastsound in Kauf nehmen. Wer auf sowas steht kommt auf keinen Fall darum sich den neusten Ableger im Kino zu geben. Wenn die Autos nämlich erst einmal loslegen und man ihr Röhren, Brummen und Dröhnen zu hören bekommt, dann bebt der Kinosaal. Man kann schon beinah meinen, dass direkt hinter der Leinwand echte Rennen gefahren werden, so geht der Sound ab. Für jeden Autoverrückten dürfte es aller spätestens hier pornografische Züge annehmen, so dass man sich wie in den siebten Himmel versetzt fühlt. Wenn das mal keine Musik in den Ohren eines jeden PS-Freaks ist. Musik bekommt man natürlich ebenfalls zu hören. Während der Rennen gibt, wie schon im Vorgänger Tokyo Drift, Brian Tyler seine musikalische Untermalung zum Besten, der sich in den letzten Jahren zu einem immer bekannteren Komponisten gemausert hat und mittlerweile schon für die großen Produktionen heran geholt wird, und das nicht zu unrecht. So vermag er es doch die Action und Rennszenen wirklich perfekt zu untermalen und gibt ihnen damit den Feinschliff. Wieder einmal legt er ein irres Tempo mit seinen komponierten Stücken vor. Alle samt sehr elektronisch angehaucht, wie man's von den Need For Speed Videospielen zum Teil auch kennt, vermögen sie es die Rasanz zu unterstreichen und passend hervor zu heben. Sehr schön ist auch, dass die Balance zwischen den Bolliden im Vordergrund und der musikalischen Note im Hintergrund einfach stimmt und sich somit die Musik nie bewusst in den Vordergrund stellt, außer vielleicht in den Szenen ohne Action. Da bekommt man natürlich mal wieder einen Ambient Soundtrack zu Ohren, was man ja bereits von der Reihe gewöhnt ist und was ähnlich wie bei den Need For Speed spielen in den Menüs und in der Werkstatt mit lässigen Hip Hop Klängen untermalt worden ist. Was dieses Mal allerdings schmerzlichst fehlt ist ein prägendes Lied, so war's in "The Fast & The Furious" Ja Rule's "Fast & The Furious", in "2 Fast To Furious" Ludacris' sein "Act A Fool" und in "The Fast and the Furious: Tokyo Drift" die Teriyaki Boyz mit "Tokyo Drift" gewesen. Alles samt größen des Hip Hops, die auch den einen oder anderen kurzen Auftritt im jeweiligen Film gehabt haben. Im neusten Teil fehlt sowas leider. Trotzdem sind die restlichen Tracks durchaus anhörbar und stehen denen aus den Vorgängern in nichts nach, nur fehlt es halt an einem markanteren Song, womit man den Film direkt identifizieren würde, wie bei den ebend Aufgezählten.

Fazit:

Der vierte Teil des berühmten "The Fast & Furious" Franchises oder "Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile." wie er bei uns peinlicherweise beworben wird. Kann seine Erwartungen fast vollständig erfüllen und dürfte für Fans der Reihe bzw. insbesonde Fans vom aller ersten Teil eine Offenbarung sein. Wie nicht anders zu Erwarten ist die Story flach, im Gegensatz zum direkten Vorgänger ist sie aber eine deutlichere Steigerung. Und die Tatsache, dass nahezu alle wichtigen Personen des Erstlingswerkes wieder mit an Board sind wertet den Film ebenfalls noch einmal um einiges auf. Zwar wird einem schauspieltechnisch nicht viel geboten, allerdings mehr als in den bisherigen Sequels, und ansonsten stimmt einfach wieder die unvergleichlcihe Chemie zwischen Diesel und Walker, die einem mit ihren Sprüchen und Taten immer wieder zum Schmunzeln bringen. Fast & Furious ist ein testosteron gewordenes Stück Zellulid, dass gerade darauf aufbaut. Die altbekannte Formel aus starken Typen mit Machosprüchen, super sexy Girls mit tollen Rundungen und Autos mit so viel PS dahinter, wie kaum ein normal Sterblicher jemals fahren wird, wissen zeitlos zu begeistern wenn alles richtig gemacht wird. Für Freunde anspruchsloser Action, diese aber dafür auf nahezu höchsten Niveau, wird der Film garantiert ein fest sein, sowie für alle, die auf schnell getunte Autos stehen. Sein Hirn sollte man allerdings lieber schon vor dem Film ausschalten, sonst könnte es nachher noch Schaden nehmen, denn Logik spielt hier nicht immer eine allzu Große Rolle, sowohl im Drehbuch als auch bei der Action, obwohl man um einiges bodenständiger bleibt als beim Transporter. Auch der Sound ist mal wieder, genau wie die Action, über allem erhaben. Wer also mit den richtigen Erwartungen ran geht, wird die kanpp 100 Minuten einfach nur genießen, sich perket unterhalten lassen, da Durststrecken kaum vorhanden, und wird den Saal letzten Endes mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem breiten und zufriedenen Grinsen verlassen, wofür man doch gerne zwar um so anspruchslosere, aber dafür auch um so unterhaltsamere 6,5/10 Punkten gibt.

Original verfasst am 11.04.2009
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Beitrag von Elite »

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Titel: Crank 2: High Voltage

Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor

Produktionsort: USA

Budget: ca. 20 Mio. US-$

Produktionsstudio/ Verleih: Lakeshore Entertainment / Universum Film

Produzenten: Gary Lucchesi, Michael Paseornek, Tom Rosenberg, Skip Williamson, Richard S. Wright

Drehbuch: Mark Neveldine, Brian Taylor

Kamera: Brandon Trost

Musik: Mike Patton

Genre: Action/ Thriller/ Komödie

Darsteller:

Jason Statham - Chev Chelios
Amy Smart - Eve
Dwight Yoakam - Doc Miles
Efren Ramirez - Venus
Keone Young - Don Kim
Art Hsu - Johnny Vang

Laufzeit: 97 Minuten

Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe

Story:

Chev Chelios lebt. Wiedererwarten hat er den Sturz aus luftigen Höhen überlebt, doch der Preis für's Überleben ist hoch. So wird er unmittelbar nach dem Aufprall von der Straße buchstäblich gekratzt und zwar von den Triaden. Ihr Plan ist es ihren schwächelnden Boss mit guten Organen wieder auf zu rüsten, doch nachdem sie Chelios sein Herz entnommen haben und es mit einem Künstlichen batteriebetriebenen ersetzen wacht er noch früh genug auf, bevor sie ihm an's beste Stück gehen können. Während seiner Flucht kommt ihm jedoch die Batterie abhanden, so dass er von nun an sich selber mit Strom versorgen muss, um sein künstliches Herz so lange in Gang zu halten bis er endlich sein Eigenes wieder zurück hat, auf dessen Suche er erneut eine Schneise der Verwüstung durch halb Los Angeles nach sich zieht.

Kritik:

Im noch nicht allzu weit entfernten Jahr 2006 überraschten die Regieneulinge Mark Neveldine und Brian Taylor mit einem ganz besonderen obskuren Leckerbissen für Freunde des schnellen Actionkinos. Crank war ein Film, wie man ihn so zuvor noch nicht gesehen. Die Inszenierung war einfach komplett anders, als man es erwartet hat, sie war nämlich absolut schrill, bunt, laut und vor allem extrem schnell, ohne dabei sich wirklich am Schnittmassaker und den Wackelkameraexzessen zu bedienen, die Hollywood seit einigen wenigen Jahren ins Reportoire aufgenommen haben und die mittlerweile leider Gottes schon kaum mehr weg zu denken sind. Crank schaffte es jedoch auch so eine schnelle Atmosphäre zu schaffen und versetzte den geneigten Zuschauer darüber hinaus mit seinem wahrhaft inovativen Ideen einfach nur ins Staunen zu versetzen. Im Kino war er allerdings nur ein kleiner Erfolg und konnte bei seinen grad mal 12 Mio. US-$ weltweit grad mal um die 44 Mio. US-$ einspielen, aber spätestens seit dem Erscheinen der DVD avancierte er sich schnell zum Kultfilm, und das auch zu Recht. So viele Ideen und Innovationen müssen auch irgendwie belohnt werden. Die Fans belohnte man dafür dann recht schnell mit einer Ankündigung eines zweiten Teils, woraufhin aller außer sich waren vor Freude, aber kann er auch noch mit dem ersten Teil mithalten, die Antwort darauf ist ganz klar ja! Und er schafft es sogar noch einen Gang höher zu schalten.

Crank 2: High Voltage fängt genau da an, wo der erste endet, doch der schwer verletzte Chelios muss erst einmal im sporradisch eingerichteten "Krankenzimmer" mit Ansehen, wie man ihm das Herz entnimmt und ihn dafür ein Künstliches einsetzt, was jedoch nur dafür vorgesehen ist, dass man es nur ein paar Tage trägt. Es ist also an Menschen gerichtet, die auf ihr Spenderherz warten und eigentlich ist es nicht einmal auf körperliche Anstrengung ausgelegt, aber das Chelios sich nicht schonen wird dürfte klar auf der Hand legen. Auf seinem Weg trifft der Miesepeter, Sonderling und Spinner, was "crank" übrigens übersetzt bedeutet, auf ne' Menge seltsame gestallten, worunter auch der eine oder andere alte Bekannte fällt. Zugegeben, die Story handelt abermals nur darum, dass Chev ein für ihn lebenswichtiges Etwas wieder beschaffen muss, da er sonst das zeitliche segnen wird, aber wie schon im Vorgänger wartet die Handlung mit der einen oder anderen derben Überraschung auf, sowie der einen oder anderen ziemlich deftigen Wendung. Kur gesagt so simpel die Story auch sein mag, Neveldine und Taylor haben echt das Beste heraus geholt und wissen einmal mehr den geneigten Fan des knallharten Auftragskillers maßlos zu begeistern. Besonders für Freunde des ersten Teils bekommt man einige herliche Szenen serviert, die an den einen oder anderen witzigen Moment aus dem Vorgänger angelehnt sind. Spätestens hier sollte man deutlich merken, mit wie viel Liebe zum Detail das alte Team an der Sache gewesen ist. Fans und Leute die gepflegten Trash mögen werden's einfach nur lieben.

Ebenfalls lieben wird man es wieder Jason Statham in der Rolle des Chev Chelios wieder sehen zu dürfen. Er verkörpert diese Fegur einfach absolut treffend, als ob sie ihm auf den Leib geschrieben worden ist. Charkterliche Entwicklungen gibt es kaum welche, bis auf einen kleinen aber um so feineren Ausflug in Chev's Kindheit, aber wer hat das auch schon bei einem derartigen Film erwartet. Hallo? Wir sind hier in schließlich in Crank 2: High Voltage, der genau so schnell ist wie sein Vorgänger, da bleibt einem im wahrsten Sinne des Wortes keine Zeit um mit so etwas den Verlauf der Handlung ab zu bremsen. Das Einzige, was wirklich bei der Hauptfigur von Nöten ist, ist seine, dem Umständen entsprechende, Coolness und der Arsch voller schwarzer Humor und Sarkasmus. Wer glaubt im Ernst, dass ausgerechnet ein Jason Statham gerade das verloren haben soll?! Schließlich machen gerade diese Zutaten, neben seinem berechnenden Denken gerade das aus. Er wird zwar vielleicht nie ein wirklich guter Schauspieler werden, aber als Actionikone taugt er alle mal was. Er ist einfach ein Charmbolzen sonder gleichen und überzeugt immer wieder als waschechter Actionstar oder im Bezug auf Crank 2 eher der Held eines 80er Jahre Retro Videospiels, zu denen man ohnehin oft genug während des Films Bezug nimmt, was allerdings sehr treffend und vor allem sehr witzig gemacht ist. Auf alle Fälle kann man sagen, dass die Figur des Chev Chelios für Statham mittlerweile genau so maßgebend ist wie der Transporter, den wenn man an Statham denkt kommen einem sicher zunächst einmal eine dieser beiden Figuren in den Sinn, womit der letztendlich endgültig in den Olymp der Actionhelden aufgenommen werden darf und sogar auch sollte.

Zwar nicht ganz reif für den Olymp, aber dennoch sehr karkig sind die zahlreichen alten und neuen Nebenfiguren, die alle sehr cranktypisch daher kommen und in diese abgehobene (Spiel-)welt perfekt hinein passen. Da wäre zum einen Chev's Freundin Eve mal wieder, die mittlerweile als Stripperin ihr Geld verdient, da Chev ne' lange Zeit K.O. war, doch in der Zwischenzeit hat sie es gelernt auszuteilen und ihre Hemungen sind eh nicht mehr so stark wie sie es noch im Vorgänger waren, daher darf's auch mal wieder in der Öffentlichkeit so richtig zur Sache gehen. Ansonsten bekommt man auch wieder den perversen Doc Miles wieder zu gesicht, der abermals ziemlich gelassen stets mit nem' lockeren Spruch auf den Lippen von Dwight Yoakam verkörpert worden ist. Darüber hinaus kommen noch zwei Neulinge hinzu. Enmal wäre da Venus, der Zwillingsbruder des tuckigen Kaylo aus dem Vorgänger, welcher ebenfalls wieder treffend Efren Ramirez verkörpert wird, allerdings wirkt er eher ein winziges Bisschen wie der Mariachi, der er nach Rache für seinen Bruder durstet. Zwar nicht nach Rache durstend,a ber Chev erlegen ist die Chinesin Ria, die von Chinas Exportschlager Bai Ling verkörpert wird. Die Frau hat zwar scheinbar eine Affinität für seltsame Rollen, doch diese setzt dem ganzen die Krone auf, denn so ausgeflippt und hibbelig hab ich sie noch nie erlebt, einfach herrlich schräg und witzig. Auch Frontmann Chester Bennington von Linkin Park bekommt man wieder in ner' kleinen witzigen Szene zu sehen. Auf Seiten der Bösen sieht man neben dem alten Gesicht des Don Kim einen weiteren Triadengangster namens Johnny Vang, der ja Chev's Herz ergattert hat für seinen Boss Pu Dong. Während Pu Dong in einer kleinen und feinen Nebenrolle von Kultikone Dave Carradine gespielt wird sind Art Hsu's Darstellungen als Vang ein klein wenig nervig, denn außer vollkommen bescheuert aussehen und Lachen kann er leider nicht viel mehr, weshalb es einen um so mehr freut, wenn Chev ihm sein Maul stopft.

Die Arten jedoch, wie Chelios seinen Kontrahenten das Maul stopft oder sie zum reden bringt sind noch ne' Ecke abgefahrener als sie es ohnehin schon im Vorgänger waren. Zwar gibt es leider weniger Verfolgungsjagden per Auto, was aber nicht heißen muss, dass Chev ganz darauf verzichten muss als lebendes Geschoss aus einem Auto her halten zu müssen. Auch die Shot Outs sind mal wieder superb in Szene gesetzt worden, wobei der rote Lebenssaft dieses Mal um einiges reichhaltiger vorkommen darf. Gesplattert wird hier nahezu bei jedem Schußwechsel, während das Finale abermals nur so vor bleiiger Luft so strotzt. Der Schnitt und die Kamera sind dieses Mal jedoch etwas verwackelter und hastiger, was jedoch im Gegensatz zu den ganzen Hollywood Blockbustern aus der letzten Zeit, eher weniger negativ auffällt, da sich alles wirklich sehr in Grenzen hält, wie's auch sein sollte. Kaum zu glauben, dass man ausgerechnet bei einem Film wie Crank 2: High Voltage exakt die richtige Balance der Wackelkamera gefunden hat, ohne dass man auch nur ansatzweise seekrank zu drohen wird. Die restliche Action zielt jedoch am meisten auf Verfolgungsjagden zu Fuß ab, die auf Grund der erwähnten guten Kameraführung sehr gut inszeniert worden sind oder aber auf die "elektrische" Action, denn Chelios darf kaum eine Gelegenheit auslassen sich extern mit Strom zu versorgen, was er natürlich auch nicht tut. Angefangen bei Eletroschockern und eletrischen Zigarettenanzündern in Auto bis hin zu Starkstrommasten und -Kästen ist wirklich das volle Programm dabei, sogar das elektrische Hundehalsband durfte nicht fehlen, genau wie der episch angelegte Kampf im Elektrizitätswerk, der eine tiefe Verbeugung vor den japanischen Riesenmonsterfilmen der 60er und 70er darstellt. Wenn Chelios dann mal ne' Menge Strom aufgeladen hat, dann geht's richtig rund, wobei die Kamera sehr experimentierfreudig bleibt und enorme Geschindigkeit ganz zur Freude auch mal mit einer schnellen Aneinanderreihung von Standbildern erzeugt.

Zwar nicht wirklich gewackt, aber doch etwas anders ist der Soundtrack zum Film, der dieses Mal zwar nicht wieder von Paul Haslinger stammt, dessen Position aber mit Mike Patton wirklich optimal besetzt worden ist. Schaut man in seine Vita, so findet man unter den Arbeiten des amerikanischen Sängers und Songwriters das eine oder andere interessante Projekt. So hat er zum beispiel mit der, für ihre eigene Art bekannte, Sängerin Björk schon zusammen gearbeitet so wie schon zu einem Videospiel bei der Vertonung mitgewirkt. Und zwar zur Comicversoftung "The Darkness", dass vorletztes Jahr für Next-Gen Konsolen und für dne PC erschien und Traumwertungen einheimste. Mit dem Soundtrack zu Crank 2: High Voltage dürfte ihm diese Ehre ebenfalls zu Teil werden. Auch hier zeigt er Mut zum Ungewöhnlichen, was aber auch zum ganzen Film wie die Faust auf's Auge passt, denn auch er ist fernab vom Mainstream. Die musikalische Untermalung hört sich jedenfalls so an, als ob man einen Videospielsoundtrack aus den 80ern auf die Größe eines filmsoundtracks augeblasen hat und genau so freakig wie's sich anhört ist es auch, aber es ist absolut passend. Ganz besonders Chelios sein eigenes Thema, was den ganzen Film und Abspann über in abgewandelter Form ebenfalls sehr oft zu hören ist, ist ein wahrer Ohrwurm, den er im Film selber nicht zu Unrecht parallel mitpfeift, was überaus witzig ist. Die restlichen Stücke sind da zum Großteil aber um einiges schneller, um die brachiale Hochgeschwindigkeits- und Starkstromaction besser zu unterstreichen. Hier wird's dann zum Teil mal rockig, bleibt aber im grunde stets ungemein elektronisch, wie in einem der alten Retro-Videogames, meistens dann auch noch genau so penetrant, was die Atmosphäre eines fleisch gewordenen Jump'n Run aus den 80ern letzten Endes perfektioniert und den ganzen Film am Ende wie ein einziges Videospiel erscheinen lässt. Mike Patton hat es geschafft mit seiner Arbeit den Film seine ganz eigene Note auf zu drücken und darf hier eine wirklich optimale musikalische Untermalung abliefern, die nicht minder schräg und kurios ist, als das, was sie untermalt.

Fazit:

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Crank 2: High Voltage ein weiterer Glücksgriff ist. Zwar unterscheidet er sich vom Aufbau her, überhaupt nicht von seinem direkten Vorgänger, dafür greift er aber nahezu alle Zutaten auf, die das Original zu dem gemacht haben, was es heute ist, und führen das Ganze noch ad absurdum und zeigt ständig neue Superlativen auf. Die Macher Mark Neveldine und Brian Taylor, die abermals sowohl die Idee und das Drehbuch beigesteuert haben sowie abermals auch die Regie geführt haben machen alles wie vorher noch noch "cranker" (Als Verb heißt "crank" nämlich angekurbeln). Neben dem enormen Grad an Gewalt, an dem fleißig gekurbelt worden ist, haben die Macher auch den schrägen Ideen dem Ganzen die Krone aufgesetzt und präsentieren einen noch anarchischeren Film voller rabenschwarzen und politisch unkorrrekten Humor. Wie eine Mischung aus einem psychodelischem Drogenrausch und einem alten Jump'n Run aus den alten Arcadehallen wirkt das Endergebnis, was darüber hinaus allen voran mit der Optimalbesetzung punkten kann, und dass sogar bis in die kleinsten Nebenrollen. Optisch und akustisch wird man dabei ebenfalls verwöhnt bzw. terrorisiert, da dem geneigten Zuschauer bei all der Geschwindigkeit so viele Reize entgegenwirken, dass in ihm selber schon das Adrenalin beginnt zu pulsieren und ihn einach nur (Actung Wortspiel) elektrifiziert in seinen Bann zieht. Dazu sollte man sich aber zunächst mal den ersten Teil angesehen haben, denn mag man ihn schon nicht, mag man High Voltage aus Gründen der neuen Superlativen erst recht nicht. Außerdem baut der Zweite auch auf den Vorgänger zum teil auf und viele witzige Situationen gehen verloren so fern man den Vorgänger nicht kennt. Ansonsten sei dieses außergewöhnliche Stück Zellulid jeden Fan, so wie jeden gepflegten Trashfilmanhänger nur wärmstens empholen. Das, was man hier serviert bekommt, muss man einfach sehen um es zu glauben, so bunt, schillernd, schnell, krank und abgefucked ist das Ganze hier und dafür vergebe ich nicht minder kranke und elektrifizierte 8,5/10 Punkten ( +++ +++ +++ ).

Original verfasst am 22.04.2007
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Beitrag von Kroete »

Na, Elite, auch gestern den Super-Kino-Dienstag in Bochum genutzt? :)
Ich auch und ich muss sagen: Tolle Rezension, die ich nur unterstreichen kann.
Es ist wirklich ein würdiger zweiter Teil und auf einen dritten kann man sich wohl auch schon freuen! :klatsch:
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Beitrag von Elite »

Kroete hat geschrieben:Na, Elite, auch gestern den Super-Kino-Dienstag in Bochum genutzt? :)
Ich auch und ich muss sagen: Tolle Rezension, die ich nur unterstreichen kann.
Welche Vorstellung warst du denn? Ich war um 17:45uhr. Ansonsten können wir ja bald mal zusammen ins Kino gehen bzw. die die gleiche Vorstellung :-P .

Ansonsten vielen dank für das Lob :) .
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Beitrag von Kroete »

Welche Vorstellung warst du denn? Ich war um 17:45uhr. Ansonsten können wir ja bald mal zusammen ins Kino gehen bzw. die die gleiche Vorstellung .
20.15 Uhr im Bofimax. Wenn ich mich recht entsinne, gehst Du ja eher ins UCI. Das ist für mich nicht so toll zu erreichen, da ich direkt in der Innenstadt wohne. Aber ansonsten gern. Als nächstes stehen auf jeden Fall Wolverine und der neue Star Trek und ggf. noch Illuminati auf dem Programm.
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Beitrag von Biollante2000Millenium »

Sehr schöne Rezi Elite, da muss ich dir in eigentlich allen Punkten recht geben +++
Mir hat in dem Film ja tatsächlich die, von dir auch schon erwähnte, Monsterfightingszene aller 60er-70er Jahre Godzilla gefallen, allein schon die richtig üblen Gesichtze und die beiden Arbeiter, einfach köstlich :lol:
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Beitrag von Paul Naschy »

Die teuflischen Engel (USA 1968) +++ +++ 1/2
"Totschlag ist das eine. Aber Entführung? Darauf steht doch sicher die Todesstrafe!"
Dennis Hopper als fieser Anführer einer wilden Motorradgang mit Hakenkreuz-Patches.
"Versehentlich" wird ein Mitglied einer befeindeten Gang bei einer Prügelei umgebracht. Da stellt sich natürlich erstmal die Frage: wohin jetzt mit seiner Braut? Nach kurzer Bedenkzeit kommt man auf die tolle Idee, man könnte sie doch in Mexiko als Sklavin verkaufen! Da die biologischen Kenntnisse von Dennis & Co doch sehr zu wünschen übrig lassen, steht der Totgeglaubte wieder auf (er hat nur ein bisschen Kopfschmerzen) und startet durch zur Verfolgungsjagd, welche gespickt ist mit dämlichen Dialogen und Szenen, welche das Fass an unfreiwilliger Komik ruckzuck zum überlaufen bringen...
Wenn ich den Film nicht selbst gesehen hätte – ich hätte sowas nicht für möglich gehalten! Die meinen das doch tatsächlich ernst! Eine unglaubliche Trash-Granate, als Fan von abstrusen Storys sollte man diesen Film unbedingt mal gesehen haben!
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Das fliegende Auge (USA / 1983)

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Genre: Flight-Action

Trailer: http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1404764441/

Der Vorgänger von „Airwolf“ muss wohl „Das Fliegende Auge“ gewesen sein. Wissen tue ich es nicht, doch der Film entstand 1983 und die Fernsehserie folgte 1984. Für mich sieht das schon danach aus.
Warum ich das sage wird sicher jeder wissen, den Film und die Serie kennt. In „Das fliegende Auge“ geht es nämlich auch um einen Superhelikopter. Zwar ist er nicht so ein Wunderding wie der Airwolf, doch er hat einige interessante Tricks auf Lager, wie Garäuschlosflug, hat eine Gettling Gun (oder wie das heißt) und ist sehr fix unterwegs.

In der Geschichte geht es um Officer Frank Murphy, von der Hubschrauberstaffel der Polizei. Er ist ein Draufgänger, trägt aber auch ein tief sitzendes Trauma vom Vietnamkrieg mit sich herum. Sein Job bei der Polizei ist nicht langweilig und wird noch interessanter, als der Staffel ein neuer Helikopter zugeteilt wird, der ganz besondere Fähigkeiten besitzt. Mit dieser Maschine, die „Blue Thunder“ genannt wird, will man auf Deeskalation bei Veranstaltungen setzen und den bösen Buben noch besser zu Leibe rücken. Murphy findet schon bald Gefallen an dem Fluggerät und auch sein neuer Partner Lymengood ist ganz aus dem Häuschen. Getrübt wird das alles aber durch Colonel Cochrane, einen Verantwortlichen für den Superhelikopter. Murphy kennt ihn noch von Vietnam und weiß was für ein Schwein er ist.
Bei einem Testflug mit „Blue Thunder“ verfolgt er den Verhassten und erfährt dabei, dass hinter man ganz andere Pläne mit dem Helikopter hat und plant, unliebsame Leute aus dem Weg zu räumen. Der Lauschangriff von Murphy bleibt nicht unbemerkt und damit schweben er und sein Partner Lymengood in allerhöchster Gefahr.


Den Film habe ich das erste Mal vor vielen Jahren gesehen und war begeistert von der Maschine und der gebotenen Fliegeraction. Damals kannte ich „Airwolf“ schon und war ein kleines wenig enttäuscht, dass „Blue Thunder“ nicht so viele Tricks auf Lager hat. Dennoch wurde ich schön kurzweilig unterhalten und das ist bis heute so geblieben. Auch heute noch weiß „Das fliegende Auge“ zu begeistern und überzeugt mit sehr gut gemachten Effekten. Wird heutzutage mehr auf Computeranimation gesetzt, was so etwas damals noch fast undenkbar. Man hätte auf Modelle zurückgreifen können, doch in vielen Szenen verwendete man einen echten Helikopter, den man etwas umbaute, damit er das gewisse Etwas ausstrahlte, man ihm abnahm er sei ein Superhelikopter. Das ist dem Realismus sehr zuträglich und bringt beim Zuschauer die Frage hoch, ob eine solche Maschine wirklich existieren würde.
In rasant inszenierten Flugszenen bekommt man die Maschine und noch einige andere in Action zu sehen. Es wird herumgeballert und Autos und dergleichen explodieren. Neben der Action am Himmel gibt es zudem noch das ein oder andere auf dem festen Boden. Dass das Geschehen dahin regelmäßig zurückkehrt ist auch notwendig, denn sonst würde einem schwindlig werden. Ich kann mir nur vorstellen, wie es 83 im Kino gewesen sein muss.

Die Actionszenen gekonnt miteinander verbinden, das obliegt der Handlung, die vielleicht nicht die tief gehendste ist, aber dennoch zu fesseln versteht. Sehr gut getragen wird es von den Darstellern, von denen mir Roy Scheider natürlich am besten gefällt, dicht gefolgt von Malcolm McDowell. Mc Dowell ist wirklich das Schwein vom Dienst. Weitere bekannte Gesichter sind Daniel Stern (Kevin allein zu Haus / City Slickers), Sandy Clark (American Monster) und der aus zahlreichen Actionserien der 80er allseits bekannte Anthony James, dessen unverkennbares Gesicht wohl jeder kennt. In ein Kurzauftritt viel mir James Read auf (George Hazard in „Fackeln im Sturm“).
Die aufgebotene Filmmusik, die ich zum Schluss noch erwähnen möchte stammt von Arthur B. Rubinstein und stammt aus der elektronischen Retorte. Die Klänge sind nicht schlecht und untermalen das Geschehen ordentlich. Zuweilen klingt es aber auch etwas gewöhnungsbedürftig und Freunde heutiger Musikkulturen haben sicher ihre Probleme damit. Mir hat es aber gefallen.

Wie schon erwähnt bietet „Das fliegende Auge“ einiges an Action und eine gelungene, wenn auch nicht übermäßige Handlung. Mir gefällt der Streifen eben wegen seiner Fliegeraction, wegen Roy Scheider und dem 80er Jahre Look. Was mir zudem bei der deutschen Version sehr gefällt ist die Synchronisation.
Regisseur John Badham ist hier ein kurzweiliger Film gelungen, der bis zum Schluss unterhält und ein Action geladenes Finale bietet.
„Ich seh sie“.

Wertung: +++ +++
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 21.05.2009, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Azrael_Vega
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Beitrag von Azrael_Vega »

dank deiner rezension werde ich mir nun "the blue thunder" aus dem dvd schrank und mir mit ein oder zwei dunklen weißbieren gemühtlich machen.
danke mario, hast den abend gerettet :D
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Na dann wünsche ich viel Spaß. :)


Den netten Abend hatte ich gestern.
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Azrael_Vega
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Beitrag von Azrael_Vega »

also gerade gesehen und da sind wirklich einige parallelen zwischen dem airwolf plot und dem von blue thunder.

1. es handlet sich um einen super helicopter, welche für anti-terror einsätze geflogen wird
2. er ist mit schwerer artillerie ausgerüstet
3. er benötigt zur 100%igen überwachung einen piloten und einen bediener für die computerperipherie
4. leidet der protagonist unter einem vietnam trauma, weil er im krieg ein hubschrauberpilot war
5. airwolf ist wie blue thunder ein prototyp der regierung

;)
so, das war ein kleines pottpourie, welches mir artok eingefallen ist :D

übrigens, der film war wirklich +++
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

The Condemned (Die Todeskandidaten) (2007)

Battle Royale auf einer kleinen Insel. 10 zum Tode verurteilte Schwerverbrecher werden aufeinander losgelassen, dem (einzigen) Überlebenden winkt die Freiheit. Das Ganze wird via Internet live übertragen, Mord & Totschlag für 49,95 US$. Ausgebremst wird die einfache Handlung durch einige unnötige, zum Glück aber kurze Nebenplots und dem moralischen Dilemma, in dem sich einige der für die Übertragung zuständigen Mitarbeiter befinden. Explodierende Menschen (dank praktischer Fußfesseln) scheinen völlig okay zu sein, aber was ist, wenn eine Frau vergewaltigt und misshandelt wird? Dann hört der "Spaß" anscheinend auf, zumindest bei einigen. Ein Wrestler namens Steve Austin (nie von gehört) gibt die Hauptrolle, denn von "Spielen" kann keine Rede sein. Sein Gegenspieler ist Vinnie Jones, der Schlächter aus dem Midnight Meat Train. Ein unterhaltsames Guilty Pleasure, das insgesamt aber viel zu brav daherkommt. +++ (1/2)
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