Zuletzt gesehener "Asiatischer Horrorfilm" !

Wo tote Mädchen aus dem Fernseher kriechen, um von Pilzmenschen zu naschen...

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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Noch heute ist das historische Yotsuya ein Stadtteil Tokios. Ein Foto von meiner Japan-Reise vergangenen Jahres (man achte auf die blaue Tafel):
http://i443.photobucket.com/albums/qq15 ... otsuya.jpg
Das Foto wurde nur wenige Meter vom berühmt-berüchtigten Yasukuni-Schrein entfernt aufgenommen.
Warst du schon oft in Japan (kannst du Japanisch?)? Hast du dort denn nach reell existierenden Orten, aus Filmen, Ausschau gehalten?

Hab nach einer DVD zu "Tale of Oiwa's Ghost" gesucht und natürlich auch gefunden. Da deine Wertung aber eher mittelprächtig ausfällt wird sich diese Investition wohl nicht unbedingt lohnen. Dennoch liebe ich japanische Filmklassiker und erst recht, wenn es Horrorfilme sind.

Ohnehin habe ich in den letzten Jahren einen absoluten Faible für den japanischen Film aufgebaut. Was da immer an phantastischen Themen gebracht wird ist immer wieder beeindruckend.

In die Welt der Klassiker bin ich noch nicht so recht vorgedrungen, abgesehen von den Toho Klassikern von Ishiro Honda.
Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Dr. Prankenstein sollte sich rasch bemühen Godzilla 2000 für die Pranke als Autor zu verpflichten.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
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Godzilla-2000
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Beitrag von Godzilla-2000 »

@ Harryzilla :)

Ich hatte zwar noch nie eine "Pranke" in der Hand, aber es klingt auf jeden Fall interessant.

@ mario-pana, PN.


Vampire Hookers

(Vampire Hookers)
Philippinen/USA 1978
Zwei notgeile amerikanische Matrosen geraten auf den Philippinen statt an hübsche Bettgefährtinnen an zwar ebenso hübsche, doch leider auch blutdurstige Vampirdamen. Als ihr Vorgesetzter auf einem grossen Friedhof verschwindet, machen sie ausgedehnte Bekanntschaft mit dem dort ansässigen Obervampir Richmond Reed und seinem weiblichen Anhang.
John Carradine verirrte sich auf die Philippinen und in diesen Streifen des Vielfilmers Cirio H. Santiago, der sich mit dümmlichen Dialogen, Fäkalhumor, Klischees und Darstellern aus der dritten Garnitur ins Abseits manövriert. Das ganz grosse Desaster, wie es das IMDb-Rating von 1.9 (!) vermuten lässt, ist der Film zwar nun auch nicht, aber ausser einigen stimmigen Friedhof-Aufnahmen gibt es hier nun wirklich gar nichts positives zu vermelden. In einer Nebenrolle wird der philippinische Kino-Veteran Vic Diaz ("The Beast of the Yellow Night", "Beyond Atlantis") verheizt. Das philippinische Horror-Kino vergangener Tage hatte eindeutig mehr zu bieten als diesen C-Film aus philippinisch-amerikanischer Co-Produktion. Schade, sind so viele ältere Filme aus diesem Land verschwunden oder nicht zugänglich, und ist uns ausgerechnet dieser Film erhalten geblieben. Hatte ich erwähnt, dass wenigstens eine der Vampirinnen einen deutlich sichtbaren Sonnen-Teint hat? Wer einen Vampirfilm von den Philippinen sucht, wird mit "Kulay dugo ang gabi", "Ibulong mo sa hangin" oder "Dugo ng vampira" jedenfalls deutlich besser bedient.
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Beitrag von Godzilla-2000 »

The Beauty of Ancol Bridge
(Si manis jembatan Ancol)
Indonesien 1973
Der Holländer John macht der jungen Indonesierin Mariah Avancen, doch diese ist davon nicht so recht angetan. Ihr Vater hat derweil andere Pläne und will sie mit einem Einheimischen seiner Wahl verheiraten, worüber Mariah alles andere als glücklich ist. Schliesslich reisst sie aus, doch ein dahergelaufener Strauchdieb vergewaltigt und tötet sie. Danach will er ihre Kleider auf dem Markt verkaufen. Mariahs Beinahe-Ehemann von Vaters Gnaden erkennt die Kleider wieder, kauft sie und bringt sie zu ihrem Vater.
Schliesslich taucht Mariah wieder auf – jede Nacht steht ihr Geist auf einer Brücke über dem Ancol-Fluss.
Ein Jahr, nachdem der Film "Beranak dalam kubur" ("Birth in the Grave") das Genre des Horrorfilms in Indonesiens Kinowelt etablierte, verfilmte das Filmstudio P.T. Sarinande Films eine von Indonesiens bekanntesten Schauergeschichten, "Si manis jembatan Ancol". Hier geht es allerdings sehr viel zahmer zu und her als im erstgenannten Film. Regisseur Turino Djunaidy war anscheinend bemüht, jegliche übernatürliche Szenen so lange als möglich aus der Geschichte herauszuhalten, und konzentriert sich weitgehend auf Mariahs Geschichte vor ihrem Tod. Als Geist erscheint sie erst in den letzten 8 Filmminuten und unternimmt wenig, ausser traurig dreinzublicken. Kein wirklich schlechter Film, doch in dieser Verfilmung sehr viel mehr Drama als Horror und daher nur von marginalem Interesse. Vielfach neu verfilmt, unter anderem 1994 von Regisseur Atok Suharto und zuletzt 2008 als "Hantu jembatan Ancol".
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Beitrag von Godzilla-2000 »

The Giant
(Gergasi)
Malaysia/Singapur 1958
Nahe einem Kampung begegnet ein junger Jäger einem Pontianak (weiblicher Geist/Vampir; eines der unheimlichsten Wesen der südostasiatischen Folklore). Es gelingt ihm, dem geisterhaften Monster einen Nagel in den Hinterkopf zu schlagen und es so zu bannen. Die junge Frau, in die sich das Wesen zurückverwandelt, heiratet er und gründet eine Familie mit ihr. Jahre später verschlägt es die Tochter der beiden zusammen mit ihrem Freund in ein verheerendes Unwetter. Sie finden Zuflucht bei einem älteren Mann, der über ein unheimliches Laboratorium verfügt. Dort macht er mittels eines Serums aus einem kleinen Jungen einen 2-Meter-Giganten, der alsbald das Kampung überfällt, Tiere stiehlt und reihenweise Menschen tötet. Ein wütender Mob macht sich daraufhin auf die Suche nach dem "Gergasi" (Gigant).
Ein 112-Minuten-Horror-Musical-Epos, produziert von Run Run Shaw für die Shaw Bros. Malay Film Productions, das im Fahrwasser des Hit-Horrorfilms "Pontianak" ("The Vampire") mit Maria Menado schwamm, jenes heute leider verschollenen Films über den Pontianak, der Ende der 50er Jahre einen grossen Horror-Boom im Bahasa-Melayu-sprachigen Kino auslöste.
Atmosphärisch und unheimlich, untermalt mit wunderschöner Musik (einen Song steuerte Malaysias Kino-Legende Tan Sri P. Ramlee persönlich bei), ist "Gergasi" einer der besten Malay-Horrorklassiker, wenngleich nicht frei von den üblichen Problemen (Comic relief, Überlänge, Musical-Einlagen). Wenn im Finale der Gergasi und der Pontianak aufeinander losgehen, wird es zudem erstaunlich blutig, wenn auch nicht ganz so arg wie etwa im im selben Jahr entstandenen "Anak Pontianak", in dem gar ein Mensch in zwei Teile getrennt wird. "Gergasi" und "Anak Pontianak" nutzten teils dieselbe Musik, dieselben Kulissen für das Kampung (malaysisches Dorf) sowie dieselbe Hauptdarstellerin (Hashimah Yon). Ein Kulturschock zweifelsohne, nichtsdestotrotz ein faszinierender Gruselfilm aus Fernost.
+++

Gesangszene aus "Gergasi", die Lady im Bild ist Hashimah Yon:
http://www.youtube.com/watch?v=OAiSQimUq6c

Eingangssequenz des im selben Jahr entstandenen "Hantu kubor" ("Spirit from the Grave"):
http://www.youtube.com/watch?v=4wSsWL24 ... playnext=1
Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am So 29.11.2009, 23:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von mario-pana »

Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde zu deinen ungemein interessanten Rezis nichts sagen wollen, möchte ich anmerken, dass mir einfach nicht mehr einfallen will.
Es sind sehr spezielle Filme, das teilte ich dir ja schon per PN mit, an die man in den meisten Fällen sicher nicht so leicht ran kommt. Speziell, wenn der eigene Fokus etwas anders gelagert ist.
Nichts desto trotz sind das immer ganz interessante Filmchen und durch deine wirklich sehr informativen Einblicke werden sie einem sehr schön nahe gebracht. Den ein oder anderen werde ich mir auf jeden Fall herauspicken. :wink:

Da bleibt nichts weiter zu sagen, als :respekt: .
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Lieber mario,

Vielen Dank. Ich kann das Lob für Deine Rezensionen nur zurückgeben. Ich lese sie auch immer wieder gerne.

Tatsächlich findet man selbst derart exotische Filme heutzutage schon auf Youtube (wo bleibt da noch der Reiz, etwas seltenes zu sammeln?
:? )
Ich habe obigen Post noch etwas ergänzt. Leider konnte ich keine Horror-Sequenz und auch keinen der wirklich schönen Songs aus Gergasi finden, dafür aber den wundervollen Vorspann von "Hantu kubor" (SB Malay Films, 1958).
Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Di 04.05.2010, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mario-pana »

Das besondere daran ist doch, dass du den Film in weit besserer Qualität besitzt und unter Umständen sogar das Glück hast ein Origal zu besitzen. Was besitzen diese kleinen, grobkörnigen Bilder von Youtube schon für einen Reiz. Sie geben doch lediglich die Möglichkeit einen Blick in den Film zu werfen. Als solches sind sie für mich ein nützliches Werkzeug um eine kleine Vorstellung von dem zu geben, über das ich spreche und ich muss sagen, dass die von dir verwendeten Links ebenfalls eine sehr angenehme Vorstellung von dem Film vermitteln.

Letztlich war es aber sicher sehr schwer, den Film in allen einzelheiten zu verstehen, oder?
Im Groben kann man einem Film ja immer irgendwie folgen. :wink:
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Beitrag von Godzilla-2000 »

mario-pana hat geschrieben:Das besondere daran ist doch, dass du den Film in weit besserer Qualität besitzt
Du hast aber viel Vertrauen in den VCD-Schrott aus Südostasien. :o :wink: :-P

Im Ernst, etwas besser ist die Qualität natürlich schon, aber oftmals sind die Filme selbst (die Vorlagen) schon in schauerlichem Zustand. Je ärmer das Land, desto eher ist dies auch der Fall.

Und ja, von "Verstehen in allen Einzelheiten" kann natürlich keine Rede sein. Man muss sich oft bemühen, der Rahmenhandlung einigermassen folgen zu können. Zum Glück haben ja auch manche Filme Untertitel, das erleichtert die Sache natürlich ungemein.

Zuletzt gesehen:

The 5 Billion Dollar Legacy
遺產伍億圓
(Wei chan wu yi yuan)
Hongkong 1970
Drei junge Frauen aus Hongkong, die freundliche Jing-Xian, die erst 19-jährige und blinde Pei-Fang sowie die egoistische und ehrgeizige Rong-Rong, erhalten einen Brief von ihrem Vater, in dem er ihnen mitteilt, dass sie sein Vermögen erben werden. Keine der jungen Damen kennt den alten Herrn, der in einem abgelegenen Haus in Japan wohnt, und so lernen sie sich auch untereinander erst im Flugzeug kennen. Vor Ort treffen sie auch auf den unsympathischen Macho und Rowdy Peter, der sich ebenfalls zu der Reihe der Erbschafts-Kandidaten gesellt. Und dann geht da in dem unheimlichen Gemäuer noch ein Monster um, und der alte Herr ist auch nicht, was er zu sein scheint.
Ein "Haunted House"-Mystery-Thriller mit Horror-Touch ist dieser sehr unbekannte Film aus dem House der Shaw Bros., den Shaws' japanischer (!) Regisseur Umetsugu Inoue on location in Japan drehte, was für einen chinesischen Film doch äusserst ungewöhnlich und daher interessant ist.
Ein Film gestrickt aus diversen Genre-Versatzstücken mit Twists und Turns bis zur überraschenden Auflösung. In den Hauptrollen spielen Margaret Hui Hsing, Ping Wang, Man-Na Kwok.
+++ --- 1/2

Okinawan Ghost Story: Upside-Down Ghost
支那怪談 死棺破り 沖縄怪談 逆吊り幽霊
(Shina kaidan: Shikan yaburi/Okinawa kaidan: Sakazuri yûrei)
Japan 1962
Diverse Männer streiten sich um die junge Reiko. Einer von ihnen fantasiert auf dem Krankenbett über eine Geistergeschichte, die sich vor vielen Jahren im fernen China zutrug. Später wird durch einen Unfall Reikos Gesicht entstellt, und ihr Mann lässt es zu, dass sie durch einen fiesen Trick ihr Leben lässt, um sich einer anderen Frau zuzuwenden. Reikos Geist macht ihm das Leben zur Hölle und treibt ihn samt Komplizenschaft in den Wahnsinn.
Ein 2-in-1-Kaidan-Episodenfilm aus der Poverty Row von Japans Filmindustrie, namentlich dem Filmstudio Ôkura Eiga, gegliedert in die Geschichten "Shina kaidan: Shikan yaburi" ("Chinese Ghost Story: Breaking the Coffin" aka "Broken Coffin") sowie die Rahmenhandlung,
"Okinawa kaidan: Sakazuri yûrei", aka "Okinawa Horror Story: The Ghost Hung Upside Down" aka "Upset Walking Ghost".
Für sein sicherlich bescheidenes Budget kommt der in Farbe gedrehte Film mit seinen diversen Locations und prächtigen Kostümen vergleichsweise ambitioniert daher. Ôkura Eiga drehte später verhältnismässig grausame Kaidan-Filme mit Sex-Einlagen wie "Namakubi jôchi jiken" ("Freshly Severed Head", 1967) oder "Kaidan barabara yûrei" ("Ghost Story of the Barabara Phantom", 1968). Der für die DVD verwendete Print war weitgehend unrestauriert und sichtlich mitgenommen. Diese Kuriosität lief in Japan alten Postern zufolge als Double-Bill zusammen mit dem US-Film "The Hideous Sun Demon" (1959).
+++

Into the Mirror
거울속으로
(Geoul sokeuro)
Südkorea 2003
Rätselhafte Todesfälle überschatten die mit viel Pomp angekündigte Neueröffnung des Kaufwarenhauses "Dreampia", das zuvor wegen eines verheerenden Brandes geschlossen wurde. Der Ex-Polizist Young-Min Woo, der an einem Trauma leidet wegen seines missglückten Einsatzes bei einem Geiseldrama, wird als Sicherheitschef des Kaufhauses von dessen Eigentümer, seinem eigenen Onkel, dafür verantwortlich gemacht, für möglichst wenig schlechte Presse zu sorgen. Doch die Todesfälle häufen sich, und immer wieder sterben Menschen scheinbar ohne Grund. Ihnen allen ist einzig gemein, dass sie dabei stets bei Spiegeln standen...
"Into the Mirror" gilt zurecht als einer der besten Horrorfilme Südkoreas der letzten Jahre und überrascht mit einer komplexen und verhältnismässig originellen Geschichte und vielen raffinierten Kameraeinstellungen. In der Hauptrolle glänzt "Old Boy" Ji-Tae Wu ("Natural City", "Antarctic Journal – Das Phantom aus dem Eis"). Das angedrohte US-Remake ist auch schon Tatsache.
+++ +++ +++

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Beitrag von Godzilla-2000 »

Phrai phitsawat
(Phrai phitsawat)
Thailand 1968
Ein Mann verunfallt bei einer Autofahrt zusammen mit zwei Frauen. Während ein Retter einer der beiden Frauen zu Hilfe kommt, nimmt ihn nach dem Unfall niemand mehr wahr. Er ist tot, doch sein Geist wandelt weiterhin unter den Lebenden. Nach einer Begegnung mit dem König der Hölle kann er jedoch, sehr zur Freude seiner Familie, ins Leben zurückkehren. Doch er erhält weiterhin geisterhaften Damenbesuch, was der Verwandtschaft arg missfällt. Schliesslich muss er sich zwischen der einen jungen Frau, die damals den Unfall überlebte, und der anderen, die ebenfalls starb, entscheiden. Letztere macht das Rennen, doch damit sind die Probleme nicht zu Ende.
Seltsamer thailändischer Horrorfilm, 1968, mit dem damaligen Film-Traumpaar des Thai-Kinos, Mitr Chaibuncha und Petchara Chaowarat. Erinnert zu Beginn an Herk Harveys wundervoll unheimlichen "Carnival of Souls" (dt. "Tanz der toten Seelen", 1962), nimmt nach einer an den japanischen "Jigoku" gemahnten Höllen-Sequenz (die interessanteste Szene des Films mit einigen gar gräulichen Gestalten) jedoch eine andere Wendung und folgt eher dem Muster des Thai-Horrorklassikers "Phut phitsawat" (1964). Auch dieser Film wurde offensichtlich (wie so oft) nachvertont (in einigen Szenen ist die Themenmusik aus Stuart Gordons "Re-Animator" zu hören), die Vorlage war in äusserst restaurationsbedürftigem Zustand, voller Defekte, Kratzer und bisweilen bereits stark in Rot-, Lila- und Purpur-Tönen verfärbt. Je nach Transkription des Thai-Alphabets heisst der 145-Minuten-Film "Phrai phitsawat", "Prai pissaward" oder auch "Pray pi sawas".
+++ --- 1/2

Thailändische VCD-Cover:
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Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Mi 23.12.2009, 20:57, insgesamt 16-mal geändert.
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Daughters of Eve
(Silip)
Philippinen 1985
Die 22-jährige Tonya lebt in einem altertümlichen Küstendorf auf der philippinischen Insel Ilongo, wo sie den Kindern als "Lehrerin" die Bibel näherbringt. Sie ist äusserst konservativ erzogen und hält alle Männer für Teufel in Menschengestalt. In diese vermeintliche Idylle platzt plötzlich ihre Jugendfreundin Selda, die sich 5 Jahre in Manila, also der Grossstadt, verdingte, mit ihrem weissen Freund im Schlepptau. Ihre lebensfrohe, westlich-moderne Art passt weder Tonya noch den anderen Dörflern. Durch eine Reihe von unglücklichen Wendungen, begünstigt durch Missgunst, Lüge und Verrat einiger egoistisch handelnder Einheimischer, geraten die beiden durch eine Art von Hass-Liebe miteinander verbundenen Frauen auf die Abschussliste der Dorfgemeinschaft.
Der Skandalfilm des Regisseurs Elwood Perez wurde vom DVD-Label "Mondo Macabro" restauriert und auf Vordermann gebracht. Ein bemerkenswerter und für sein Entstehungsland höchst ungewöhnlicher Film, der nicht davor zurückschreckt, Gewalt gegen Tiere, ausgedehnte Sex-Szenen und blutrünstigen Splatter zu zeigen. Kein Wunder, sorgte der Film auf einem Filmfestival in Chicago für eine heftige Kontroverse.
In den Hauptrollen spielen mit Maria Isabel Lopez, der damaligen Miss Philippinen, sowie Sarsi Emanuelle, die ein Jahr zuvor schon ähnlich freizügig im Schocker "Snake Sisters" des philippinischen Horror-Veteranen Celso Ad. Castillo agierte, zwei wunderschöne Frauen, und auch die Landschafstaufnahmen hinterlassen Eindruck. "Silip" wandelt auf einem äusserst schmalen Grat zwischen Gesellschaftskritik und Exploitation und ist daher mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. Wer bislang ausschliesslich gelacktes Hollywood-Produkt konsumierte, wird hier jedenfalls auf die Welt kommen. Pick your own rating.
+++ 1/2
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Tuyul perempuan
(Tuyul perempuan)
Indonesien 1979
Ein armer Mann aus einem Slum Jakartas findet in einer Höhle Tuyul, tönerne Figuren, die den Geist getöteter Säuglinge enthalten. Er nimmt zwei davon mit, und über Nacht werden die Tuyuls lebendig (allerdings als junge Männer von etwa 20 cm Grösse). Sie treiben allerlei Schabernack und machen ihren Finder reich. Dafür fordern sie eine Frau ("perempuan"), worauf sich der Mann erneut in die Höhle begibt und eine weibliche Tuyul-Figur an sich nimmt. Doch der Preis, die Dienste von Tuyul in Anspruch zu nehmen ist hoch, und nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, will er die Figuren loswerden.
"Tuyul", oder "Little Devil", hiess 1978 ein früher indonesischer Horrorfilm des Regisseurs Bay Isbahi. Ein Jahr später schob derselbe Mann für die PT. Tobali Indah Film des Produzenten TK Gunawan Prihatna ("Ingin cepat kaya") diese Fortsetzung (?) nach, deren Titel wohl in etwa mit "Kleine Teufelsfrau" zu übersetzen ist, und die, obwohl sie (auf rekordverdächtig miserabler VCD) als "Horror" verkauft wird, eher als leichte Fantasy- bis Grusel-Komödie mit lustigen Spezialeffekten geriet. Leicht verwunderlich bei dem ernsten Thema, und kein Vergleich mit dem bitterernst gemeinten "Dukun beranak", den Isabahi 1977 drehte. Und obwohl voll von dümmlichem Humor und auch einigen Musical-Nummern, ist "Tuyul perempuan" ein erstaunlich kurzweiliger Spass, bei dem auch tricktechnisch einiger Aufwand betrieben wurde, etwa bei den Sets, in denen die winzigen Menschen agieren (als Vergleich eignet sich die Windmühlen-Szene in der "Armee der Finsternis" und Bruce Campbells unvergleichlicher Kampf mit den Mini-Ashs). In der Titelrolle dieses ultra-obskuren Films agiert Titik Puspa, weitere Hauptrollen spielen S. Bagio, Darto Helm und Liza Tanzil.
+++ ---

Indonesisches VCD-Cover:
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Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Mi 23.12.2009, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Godzilla-2000 »

The Oilyman Strikes Again
(Serangan Orang Minyak)
Malaysia/Singapur 1958
Der gefürchtete "Orang Minyak" (Öl-Mensch) geht um in Singapura und stellt der schönen Sofia, Frau eines Polizei-Inspektors, nach. Nach diversen missglückten Anläufen, sie in seine Gewalt zu bekommen, gelingt es ihm schliesslich, sie zu entführen.
"Serangan Orang Minyak" - übersetzt "Der Öl-Mensch schlägt wieder zu" - ist eine direkte Fortsetzung des im selben Jahr entstandenen Films "Orang Minyak" ("The Oily Man"). Beide wurden vom indischen Regisseur L. Krishnan für das Cathay-Keris-Filmstudio inszeniert. Leider wird man wohl nie erfahren, wie der erste Teil aussah, da dieser ein verschollener und wohl unwiderbringlich verlorener Film ist. Beim "Orang Minyak" handelt es sich um eine berüchtigte Kreatur der malaiischen Folklore, in der Regel ein Geächteter, der durch einen Pakt mit dem Teufel zu einem übernatürlichen Wesen wird, das darauf aus ist, Jungfrauen zu vergewaltigen. Er kann sich in bestimmten Situationen unsichtbar machen und ist schwer zu fassen, da er seinen Körper mit Öl bedeckt, um eventuellen Verfolgern zu entgleiten. In Malaysia werden tatsächlich mit einer gewissen Regelmässigkeit "Orang Minyaks" gesichtet und auch verhaftet.
Malaysias legendärer Filmemacher Tan Sri P. Ramlee drehte für Keris' Konkurrenz-Studio, die Shaw Bros. Malay Films, einen dritten "Orang Minyak"-Film, der sich in Stil und Machart stark von Krishnans Film unterscheidet ("Sumpah Orang Minyak"/"The Curse of the Oily Man") und vielleicht der beste Malay-Horrorklassiker überhaupt ist. "Serangan Orang Minyak" reduziert Musical- und Comedy-Elemente auf ein erstaunliches Minimum und kommt überraschend ernst und streckenweise auch unheimlich daher, was auch an seiner ungewöhnlichen, wirkungsvollen Musik liegt. Von einer Straffung um ca. 20 Minuten hätte der Film allerdings profitieren können.
+++

Malaysisches VCD-Cover:
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Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Mi 23.12.2009, 20:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von dot »

Rodan - Die fliegenden Monster von Osaka
(Japan 1957)


Einfach nur herrlich!! Diesen Film habe ich vor über 30 Jahren im Kino gesehen, und zwar als meinen allerersten Kinofilm überhaupt. Seitdem nicht mehr...bis heute. Damals habe ich nur ca. 20 % des Filmes gesehen, weil mir die Oma (die ich solange bequengelt hatte, bis sie mit mir in diesen Film ging!) dauernd die Augen zuhalten musste, so arg hab ich mich vor den Monstern gefürchtet :rofl:


Ein Freund, dem ich davon mal erzählt hatte, war so nett und hat den Film als VHS Tape vom Flohmarkt aufgegabelt und mir überraschenderweise zugeschickt. Ich hab' ihn mir auch gleich angeschaut...tolles Nostalgie-Feeling :klatsch:


Ich finde ja bei Filmen dieser Art immer die liebevoll gebauten Modelle (Landschaften, Städte, Fahrzeuge etc.) einfach nur genial. Dies anzuschauen macht mir mehr Spaß als die besten und neuesten PC-Tricksereien.


Lob an die deutschen Synchronsprecher! Die Schauspieler stehen teilweise so unbeholfen in der Gegend rum, und die Dialoge sind teils zum Schreien, aber die deutsche Sprachfassung haut's raus, da diese sehr motiviert klingt :-P


Hach ja..ein rundum schönes Erlebnis!


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Reden ist Schweigen,
Silber ist Gold
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Beitrag von Harryzilla »

G.P. 506 (2008) +++

Regisseur Su-chang Kong (Tell Me Something) präsentiert uns nun nach "R-Point" seinen nächsten stark militaristisch angehauchten Horrorfilm.
Die Soldaten eines Wachpostens an der Grenze zu Nordkorea werden von einem mysteriösen Virus befallen. Einer nach dem anderen wird wahnsinnig und versucht die anderen zu töten. Es folgt ein Gemetzel der bizarren Art. Einem Aufklärungstrupp steht das gleiche Schicksal bevor.
"G.P. 506" ist stellenweise mehr ein Drama als ein Horrorfilm mit einer sehr dichten Atmosphäre. Die Macher lassen uns über die Herkunft des Virus im unklaren. Die Handlung springt zwischen Vergangenheit (erster Ausbruch) und Gegenwart (Aufklärungsmission) hin und her. Die Gore-Effekte sind zahlreich und unangenehm.
Es gibt eine deutsche DVD (wichtig, die ab 18 Fassung nehmen)) unter dem Titel "The Guard Post".
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Beitrag von Dagon-sama »

Noroi (2005)

Japans Antwort auf die Wackelkamerafilme. Verdammt intelligent, Gaensehaut erzeugend und am Ende richtig SCARY. Sehr geiler Film!
Ausfuehrliche Kritik gibts in etwas ueber einer Woche...
Sekai wa horobiru darou!

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Beitrag von Godzilla-2000 »

SPECIAL SILENCERS
(Serbuan halilintar)

Der Finsterling Gundar betrügt seinen Grossvater, einen Mönch, und stiehlt diesem magische rote Pillen, deren Einnahme in Kombination mit Meditation nahezu Unverwundbarkeit garantiert. Wer die Pillen jedoch ohne entsprechendes Training einnimmt, in dessen Bauch wachsen Pflanzen, und der Betroffene segnet auf blutige Weise das Zeitliche. Gundar beauftragt seinen heimtückischen Handlanger Gumillar, mit diesen "Special Silencers" genannten Pillen diverse Personen aus dem Weg zu räumen, die Gundar bei der Übernahme eines ländlich gelegenen Dorfes im Weg stehen. Zuerst stirbt dort der beliebte Bürgermeister Hamid. Unterdessen machen sich dessen Tochter Julia und ihre neue Bekanntschaft, der junge Hendra, der mit dem Motorrad unterwegs ist, auf zum Dorf. Die seltsamen Todesfälle häufen sich, und Hendra und seine Freunde nehmen den Kampf gegen Gumillars Schergen auf, die die Bevölkerung terrorisieren.

Mit seiner einmalig-abstrusen, einzigartigen Story und diversen heftig blutigen Szenen, in denen Baumäste aus menschlichen Körpern bersten, hat sich dieser obskure Horrorfilm aus Indonesien auch im Westen eine kleine Fangemeinde unter Kultfilm-Enthusiasten gesichert.
Ist die Geschichte auch noch so absurd, die englische Synchronisation von bewährter Einfalt und das Drehbuch nicht der Weisheit letzter Schluss, so ist der Unterhaltungswert doch beträchtlich und der Film damit eindeutig auf der Haben-Seite. Die schönen Aussenaufnahmen indonesischer Landschaften sorgen zudem für ein willkommenes exotisches Flair.
In der Rolle von Hendra spielt der junge Barry Prima, der in der Folgezeit vor allem dank dem Film "Jaka Sembung" (deutsch "Jaka, der Rebell", 1981) des Regisseurs Sisworo Gautama Putra in seinem Heimatland zum grössten Leinwand-Star der 80er Jahre aufstieg und hier als unbefangener Strahlemann perfekt gecastet wurde. Eine beinahe ebenso steile Karriere gelang auch dem weiblichen Co-Star Eva Arnaz (Julia). Sie verkörpert den love interest und darf an Barrys Seite Kung-Fu-Tritte galore austeilen, wobei der Kameramann stets bemüht ist, dabei ihren Slip ins beste Licht zu rücken.
Als Bösewicht Gundar ist Dicky Zulkarnaen, ein staple actor indonesischer Trivialfilme der 80er Jahre am Werk, der mit fiesem Grinsen seine Schlangen hätschelt, Gefangene mit Ratten foltert und bei Gelegenheit mit einer Mahlzeit seiner "speziellen Ruhigsteller" droht. Zulkarnaen spielte ähnliche Rollen in vielen indonesischen Genre-Filmen, von denen es sehr viel mehr gibt, als man sich hierzulande gewahr ist (in Indonesien wurden auf dem Höhepunkt des dortigen Filmschaffens mehr Filme gedreht als in den USA, was seine Ursache in einer gesetzlichen Verordnung des Ex-Diktators und Generals, Haji Mohamed Suharto, hatte). Gundars schleimiger Handlanger Gumillar schliesslich wird von W. D. Mochtar gespielt, der ebenfalls in zahlreichen Genre-Filmen des grössten muslimischen Landes der Welt hauptsächlich auf die Rollen von Bösewichtern spezialisiert war.
Eine spezielle Erwähnung verdient der stark kultverdächtige Synthie-Soundtrack des Komponisten Gatot Sudarto. Die Spezial- und Make-Up-Effekte-Spezialisten geizten nicht mit Blutschwällen, wobei die Resultate meist überzeugend genug ausfallen. Der Regisseur Arizal war ansonsten kein Genre-Spezialist, sein Metier war mehr der Actionfilm.

Als einer von nur sehr wenigen Genre-Filmen des Landes ist "Special Silencers" in den Westen gelangt, wenn auch wahrscheinlich nur in ein einziges Land (Holland). Möglicherweise ist der Film aus dem PT. Parkit Film-Studio gar der einzige in den Westen exportierte Film Indonesiens überhaupt, der nicht entweder von PT. Soraya Intercine oder von PT. Rapi Films gedreht wurde. Die alte holländische Videokassette präsentiert den Film zwar leider in Vollbild, doch ansonsten in bemerkenswert guter Qualität. Abgesehen von einer malaysischen Video-CD vom Label "Happy Valley/Lokasari Sdn. Bhd." in der Originalsprache (Bahasa Indonesia) ist es weltweit die einzige bekannte reguläre Veröffentlichung des Films. Dies illustriert seine Obskurität, nichtsdestotrotz ist "Special Silencers" einer der bekanntesten, blutigsten und vergnüglichsten Horrorfilme Indonesiens. Ein Film, der seinem Ruf gerecht wird und ein lohnenswertes Ziel für Sammler exotischer und legendärer asiatischer Horrorstreifen darstellt. Purer Mondo-Macabro-Stoff, auch wenn es leider fraglich ist, ob das Original-Material dieses Films noch in restaurierbarem Zustand aufzutreiben ist, für die Leute hinter dem kultigen DVD-Label eine Voraussetzung, um einen Film zu veröffentlichen. Abschliessend die weise Empfehlung von der holländischen Delta-Video-VHS-Hülle: "Dit is een spannende actiefilm met veel karate". Dem ist nichts hinzuzufügen.

Spezifikationen:
Produktion: PT. Parkit Films (Dhamoo Punjabi, Raam Punjabi), Indonesien 1979 (oder 1982)*
2.35:1 (Video 1.33:1)
35 mm
86 Minuten (PAL)
Mit: Barry Prima, Eva Arnaz, W. D. Mochtar, Dicky Zulkarnaen
Regie: Arizal

* Für den Film werden - je nach Quelle - zwei unterschiedliche Jahreszahlen genannt.

+++ +++

Holländisches VHS-Cover:
Bild
Zuletzt geändert von Godzilla-2000 am Mi 23.12.2009, 20:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Uzumaki »

Godzilla-2000 hat geschrieben:SPECIAL SILENCERS
(Serbuan halilintar)

+++ +++
Saugeiler Film!!! :klatsch: :banana: :hammer:
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Ja, der Spassfaktor ist hoch. :)
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Beitrag von Harryzilla »

BLOOD - THE LAST VAMPIRE (2009) +++

Passable Realverfilmung eines Animes aus dem Jahr 2000. In dieser Hong Kong/ Japan/Frankreich/Argentinien Co-Produktion spielen Schauspieler aus etlichen Ländern mit.
Die Schwertkampfszenen sind relativ spektakulär umgesetzt. Das CGI-Blut wirkt bei den Gemetzeln etwas zu harmlos. Der französische Regisseur Chris Nahon hat sein Talent ja schon bei Filmen wie "Kiss Of The Dragon" unter Beweis gestellt.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

@ Harryzilla

Kommt der Film denn an den Anime etwas heran?

Mich interessiert der Streifen schon sehr. Ich mag den Anime und bin gespannt, ob man da herankommen kann.



So, nach so vielen, anregenden Einträgen von Godzilla-2000, kann ich nun auch einmal etwas beitragen.



Snake Woman’s Curse (Japan / 1968)
(Kaidan Hebi-Onna)

Bild

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=5gMo25mAGzA

Eigentlich wollte ich direkt nach dem Anschauen etwas zu dem Film schreiben, doch ich hatte keine rechte Zeit gefunden. Und letztlich war ich auch nicht in der richtigen Gemütsverfassung dazu gewesen.

Durch Godzilla-2000 bin ich auf das Genre des japanischen Horrorfilmklassikers so richtig aufmerksam gemacht worden und versuche nun mir so einige der interessanten Werke anzuschauen. In Amerika und in Großbritannien sind ja einige davon erschienen. Godzilla-2000 hat mir darüber hinaus noch einige Titel mehr genannt, die vor mehreren Jahren in Japan auf DVD kamen, aber englische Untertitel besaßen. Mittlerweile sind diese Titel nicht mehr erhältlich und bei den Neuauflagen verzichtete man auf die hilfreichen Untertitelspuren. Damit halte ich mich vorerst an die, die ich mit Subs bekommen kann, denn ein Verständnis der Geschichte ist sehr wichtig. Vielleicht habe ich ja Glück und bis ich alle durch habe kommen noch die, die es derzeit nur in Japan gibt, mit Untertiteln heraus.
Von den Regisseuren, die in dem Genre tätig waren, sind sicher Nobuo Nakagawa und Teruo Ishii die wichtigsten Namen. So richtig kann ich dazu aber nichts sagen, beschäftige ich mich doch erst seit ganz kurzer Zeit damit und habe aktuell erst einmal einen gesehen (den vorliegenden). Soviel ist für mich nach der Sichtung aber sicher. Ich möchte unbedingt und so bald als möglich, mehr davon sehen. Ein neues Genre (wenn man davon sprechen kann) hat sich mir eröffnet, das ich sehr gern näher betrachten möchte.

Um seine Schulden beim Großgrundbesitzer Onuma abzutragen, muss Bauer Yasuke schwer schuften. So schwer, dass er eines Tages stirbt. Seine Frau Sue und Tochter Asa müssen nun die Schulden tilgen und Onuma nimmt sie mit in sein Haus. Wären Sue im Haushalt hilft, schuftet Asa in der Hauseigenen Weberei. Beide haben es schwer, doch tragen sie die Last, die auf ihren Schultern liegt. Vor allem die Mutter wird von der Hausherrin aber drangsaliert. Als sie beim Diebstahl von Essen erwischt wird, steht es schlecht um sie. Tochter Asa hat da ganz andere Sorgen. Sie steht im Fokus von Onumas Sohn, der sie doch zu gern in die Büsche zerren möchte. Bei der schweren Bürde die Tochter und Mutter zu tragen haben, kann Asas Geliebter Sutematsu nur ohnmächtig zusehen, wie sich die Dinge entwickeln.
Schon früh wird Onuma vom Geist von Bauer Yasuke heimgesucht und beginnen immer mehr Schlangen ganz plötzlich im Haus und der Umgebung aufzutauchen. Die Visionen häufen sich und peinigen den skrupellosen und kaltherzigen Mann.


In gleichen Umfang steigt aber auch die Tragik in dieser fesselnden Geschichte nach einem Drehbuch von Nakagawa. Nobuo Nakagawa konnte die Geschichte für die Toei Co. Ltd. umsetzen. Es war sein viertletzter Film (es folgten die zwei OKATSU Filme und KAIDAN: IKITERU KOHEIJI) und dafür konnte er all sein Können anwenden. Als sehr erfahrener Regisseur dürfte es ihm nicht sonderlich schwer gefallen sein, war er doch schon seit dem Jahre 1938 im Geschäft und verbuchte so manchen Erfolg auf seinem Konto.
Was mir an Nakagawa so sehr gefällt ist sein unheimlich visueller Stil. Das bemerkte ich schon bei den beiden OKATSU Filmen und es findet sich in KAIDAN HEBI-ONNA, wie der Film im Original heißt, wieder. Herrliche Breitbildaufnahmen, in denen viel mit Weitwinkel gearbeitet wird. Besonders bei Aufnahmen der Natur. Die dargebotenen Effektszenen sind allesamt gekonntes Spiel mit Licht, Schatten und Maske. Dabei ist zuweilen sogar Gruseleffekt zu spüren, vor allem wenn die Geister der verstorbenen Onuma peinigen.

KAIDAN HEBI-ONNA versteht sich nicht als oberflächiger Horrorfilm, sondern ist vielmehr ein tiefer gehendes Drama. Das Schicksal der Familie bewegt einen sehr und es erinnert entfernt an Aschenputtel, ohne glückliches Ende. Glückliches Ende ist gut. Durch den Film ziehen sich viele ernste Schicksale und die Härte der damaligen Zeit, der Zeit, in der der Bauer noch Leibeigener war und gar nichts zählte wird sehr spürbar und lastet einem sogar auf dem Herzen. Man bleibt nicht unberührt und versteht, warum Sue und Asa handeln, wie sie handeln. Über lange Zeit, eigentlich bis zum Ende des Filmes, bekommt Großgrundbesitzer Onuma und seine Familie nicht sein Fett weg. Mit erscheinen von Braut Kinu wird die Abrechnung aber eingeleitet. Nach den verschiedenen Geschehnissen ist das mehr als notwendig, so richtige Genugtuung findet man aber nicht wirklich. Das liegt in der Art und Form, wie Nobuo Nakagawa es ablaufen lässt. Aufbau und Ablauf der Geschichte sind wirklich beeindruckend gut. Man ist immer gefesselt und bei der Sache, man sollte aber wie schon erwähnt nicht nach platten Horroszenen Ausschau halten. Wer sich am Blick auf die Zeit erfreut und sich für eine in historischer Umgebung erzählte Geschichte begeistern kann, der bekommt genau das richtige. Die Horrorszenen sind eher rar gesät und erst gegen Ende mehren sich diese Ereignisse, die einen Horrorfilm zu dem Machen. Bis dahin flammt es in regelmäßigen Abständen auf und verbreitet sogar einige wenig Schauer. Dezent ist es aber eigentlich immer. Nakagawa legt wert auf Atmosphäre und Handlung, gepaart mit einem starken visuellen Erzählstil entsteht ein beeindruckendes Werk. Ganz glatt ist es natürlich nicht, denn es gibt die ein oder andere Szene, die vielleicht etwas daneben gerutscht ist. Ich kann das nicht genau festmachen, doch einige Momente wirken zu lang, oder sie nerven etwas. Zu dem nervigen zähle ich die angeblichen Witzeleien des Besuchers. Ich glaube er hieß Fusatarô. Das mich das etwas stört, liegt wohl daran, dass diese Form des Humor nicht so ganz nach europäischem Geschmack ist. Vielleicht ist es noch nicht einmal nach dem Geschmack der heutigen Japaner. So ist es damals aber eben gewesen. Ich sehe es als Verdeutlichung des alten Unterhaltungsstiles. So gesehen ist es sehr interessant, es zu betrachten, auch wenn man es als etwas störend erachtet. Vielleicht ist die ein oder andere Einstellung auch nicht so nach europäischem oder herkömmlich filmischem Geschmack, doch es ist der japanische Filmstil und nach diesem Gesichtspunkt betrachtet stört es mich nicht, ganz im Gegenteil.
Schauspielerisch bekommt man bekannte Gesichter zu sehen, sie finden sich jedoch vornehmlich in Nebenrollen. Tetsurô Tanba wird den meisten wohl bekannt sein. Im James Bond Film MAN LEBT NUR ZWEIMAL war er der Chef des japanischen Geheimdienstes, Tiger Tanaka. Die in der japanischen Spiderman Serie auftretende Amazoness Darstellerin Yukie Kagawa tritt in SNAKE WOMAN’S CURSE erst im letzten Drittel in Erscheinung. Sie ist die Braut des Sohnes und treibt die Sippe in den Wahnsinn. Kennt man ihre bösartige Darstellung der Amazoness, nimmt man ihr die verletzliche Braut nicht so recht ab. Wer aber genau hinschaut, kann ihre Qualitäten durchaus erkennen. Für eine Prise Erotik sorgt sie hier ebenso, was für das männliche Publikum durchaus gefällig ist. An ihr durfte sich zudem der Maskenbildner austoben. Vermehrt bedeckt sie eine schuppige Haut. Ebenfalls bekannt sein dürfte das Gesicht des Familienoberhauptes Onuma, gespielt von Seizaburô Kawazu. Den Toho Klassiker bewährten Zuschauer kommt er sicher bekannt vor. Er hatte zwar keine sonderlich großen Rollen, doch kann man ihn in Filmen, wie TODESSTRAHLEN AUS DEM WELTALL, MOTHRA BEDROHT DIE WELT, UFOS ZERSTÖREN DIE ERDE, oder X 3000 durchaus ausmachen. Sicherlich sind noch weitere Gesichter in KAIDAN HEBI-ONNA bekannt, von den mir wissentlich bekannten war es das aber.
Bleibt zum Schluss noch die Filmmusik und Soundkulisse zu erwähnen. Die Musikalische Untermalung geht auf das Konto von Shunsuke Kikuchi, einen Stammkomponisten für die Toei. So kreierte er beispielsweise die Musik zur ersten und vielen weiteren Kamen Rider Serien. Viele Serien bekamen seine ansprechenden Melodien und auch viele Filme vertonte er. Für SNAKE WOMAN’S CURSE kreierte er eine mehr bedrückende und melancholische Melodie. Sie ist immer der jeweiligen Situation entsprechend angepasst und somit in den ganz wenigen Unterhaltungsszenen (Tanz und Spaß) auch fröhlich beschwingt. Wird es gruselig klingt es als spiele jemand auf einer Säge (dieses seltsame Jaulen). Das ist vielleicht etwas suboptimal, doch es passt auch irgendwie. Zudem bestimmen hier weitere krude Klänge das Bild. Ist die Szenerie entspannter gibt es melodischere Untermalungen. Wie gesagt, es ist immer ansprechend und die jeweilige Situation unterstreichend. Dass es sich in den Vordergrund spielen würde kann ich dabei absolut nicht behaupten.

Mir hat es gefallen, sowie der ganze Film. KAIDAN HEBI-ONNA ist ein mitreißendes Horrordrama, das einen nicht unberührt lässt. Er spiegelt die Zeit in der er spielt sehr gut und auch auf bedrückende weise wieder, Regisseur Nobuo Nakagawa hat da ganze arbeit geleistet. Den gesamten Film kleidete er in ansprechende Bilder und nutzte dazu das Breitwandbild sehr gut aus. Besonders in den Naturaufnahmen schwelgt man in schönen Weitwinkelaufnahmen und fängt so die vorherrschende Schönheit sehr passend ein. Hinzu kommt die gelungene Bildkonstruktion bei den Szenen mit den Darstellern. Neben diesen optischen dingen, stimmt aber auch die Inszenierung. Der Spannungsaufbau, die Charakterzeichnung und der Ablauf sind ungemein gelungen und die wenigen leicht schwächelnden Szenen gehen in der Fülle der guten unter. Sehr gefällig sind zudem die Leistungen der Darsteller, die allesamt sehr gute Leistungen abliefern. Die musikalische Untermalung ist der Situation und Stimmung angemessen und gefällt durch krude und melodische Klänge.

Bitte mehr davon. Das Genre des japanischen Horrorklassikers habe ich gerade erst angeschnitten und möchte doch zu gern noch einiges mehr sehen. Ich finde Filme in historischer, japanischer Kulisse immer besonders reizvoll. So wie ich die Hammer Horrorklassiker liebe, so sehr liebe ich die japanischen Klassiker. So wie der italienische Film, nimmt bei mir mittlerweile auch der japanische Film seinen Platz ein. Dabei lege ich nicht unbedingten Wert auf einen phantastischen Hintergrund. Mehr von diesen Horrorstreifen will ich aber unbedingt sehen. Ich hoffe, es erwarten mich noch einige so gelungene Vertreter, wie SNAKE WOMAN’S CURSE.

Wertung: +++ +++ +++ 1/2



Die DVD

KAIDAN HEBI-ONNA hat nie seinen Weg nach Deutschland gefunden. Das liegt sicher an der speziellen Art. Filme in solch historischer Kulisse ließen sich damals sicher schwer dem deutschen Publikum nahe bringen, wenn nicht etwas wirklich Beeindruckendes geboten wurde. Das sich so etwas rein gar nicht bei uns findet stimmt angesichts der Werke von Akira Kurosawa nicht, doch soo viel hat man eben nicht genommen. Auch in Amerika wird es nicht so viel davon gegeben haben. Hier ist es sicher noch schwieriger, brauchen die Amis doch nicht selten eine mit hiesigen Darstellern übertragene Fassung um es ansehen zu wollen. Was hat man nur so sehr gegen eine passable Synchronisation? Wie dem auch sei, auf dem DVD Markt scheint man etwas offener zu sein, angesichts der Möglichkeit von zuschaltbaren Untertiteln. So ist Nobuo Nakagawas Film unter dem Titel SNAKE WOMAN’S CURSE beim kleinen Label Synapse Films erschienen. Die Jungens haben sich des Streifens mit der ihm gebührenden Sorgfalt angenommen. So ist er hier in wirklich erstklassiger Bild und Tonqualität enthalten, dass es eine wahre Freude ist ihn sich anzusehen. Besonders die satten Farben wissen zu beeindrucken. Daneben werden englische Untertitel aufgeboten, die vom Timing her sehr gut gemacht sind. Zudem ist das Englisch leicht verständlich, weswegen der Geschichte leicht zu folgen ist. Den letzten Schliff geben die Extras. Diese bestehen aus einem informativen Audiokommentar von Filmkritiker Jonathan M. Hall, aus dem Originaltrailer, einer Postergalerie zu Filmen von Nobuo Nakagawa und zu guterletzt gibt es noch ein mehrseitiges Booklet mit interessanten Informationen.
Alles in allem eine sehr gelungene Auflage. Und wer nun traurig ist, weil er nur einen Ländercode 2 Player hat und es sich hier um eine amerikanische DVD handelt. Die Scheibe ist nicht auf einen Ländercode festgesetzt worden, man kann sie also auch auf einem deutschen Player ohne weiteres abspielen. Damit steht einem nun nichts mehr im Wege.

Ach ja, und nicht vergessen sollte man das Wendecover, mit einer Originalposterabbildung auf der Front.

Wertung: +++ +++ 1/2
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Beitrag von Harryzilla »

Kommt der Film denn an den Anime etwas heran?


In Ansätzen durchaus.
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Beitrag von Harryzilla »

20-seiki shônen: Honkaku kagaku bôken eiga/20th Century Boys (2008) --- +++

Merkwürdiger Film (nach einem Manga) um einen noch seltsameren Kult, der einen tödlichen Virus auf die Welt loslässt.
Offensichtlich arbeiten die Japaner hier ihr Trauma um die mörderische Aum-Sekte auf. Der überlange Streifen verliert etwas an Dramatik durch das stellenweise komische Overacting der Darsteller. Die wenigen Effekte sind recht gut gelungen.
In Japan war dieser Sci-Fi/Mystery Film überaus erfolgreich. Hoffentlich sind die beiden Teile die noch folgen weniger langweilig als der Auftakt.
Für Interessierte gibt es einen eigenen Thread zu dieser Trilogie: http://www.affengigant.de/kongulasprank ... php?t=4472
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Beitrag von Godzilla-2000 »

THE WITCH WITH FLYING HEAD (Übersetzung: "Die Hexe mit dem fliegenden Kopf")
Originaltitel: "Fei tou mo nu"
Produktion: 1982 Taiwan|Hongkong
Regie: Jen-Chieh Chang
Eine junge Frau erleidet einen Fluch durch einen bösartigen Taoisten und wird fortan auf dessen Geheiss zu einem Flying Head Ghost, einer fliegenden, blutsaugenden Kreatur, die nur aus ihrem Kopf und ihren Eingeweiden besteht und des Nachts in den Wäldern ihr Unwesen treibt. Mit der Hilfe eines anderen Magiers holt die Protagonistin jedoch zum Gegenschlag aus und versucht, ihr entführtes Kind aus den Fängen der bösen Magier zu befreien.
Das bizarre Bild der Gestalt eines fliegenden (Frauen-)Kopfs mit baumelnden Eingeweiden entstammt der Folklore Südostasiens, wo der Glaube an übernatürliche Kreaturen dieser Art, erweckt durch Schwarze Magie und/oder finstere Rachepläne, in den Köpfen der oftmals abergläubischen, armen Bevölkerung in diversen Ländern unisono und nur mit leichten Variationen noch heute tief verwurzelt ist. Da ist es keine Überraschung, war die Kreatur in den Tiefen der wenig ergründeten Filmgeschichte diverser exotischer Filmländer Südostasiens in zahlreichen (zumeist ultra-obskuren) Filmproduktionen zu sehen. Die weitaus meisten davon stammten aus Thailand und Kambodscha, die frühesten wohl von den Philippinen. In Thai wird die Kreatur als Phii Krasue bezeichnet, in Tagalog (auf den Philippinen) als Ang Manananggal, die verwandten Sprachen Bahasa Indonesia (Indonesien) und Bahasa Melayu (Malaysia) sprechen vom Penanggalan, in Kambodschas Landessprache Khmer schliesslich versteht man sie als Nieng Arb.
Von den Filmen, die sich mit der Kreatur befassten, erreichten in der westlichen Welt die indonesische Produktion "Mystics in Bali" (1981) sowie der thailändische Film "Demonic Beauty" (2002) aufgrund ihrer schieren Absurdität und exotischen Aura eine gewisse Bekanntheit und sorgten für eine eher ungewöhnliche Klientel für diese Filme in der Gestalt von westlichen Fans obskurer asiatischer Horrorfilme. In ihren Herkunftsländern oftmals schon lange vergessen, teilweise sogar verschollen sind die meisten anderen älteren Filme zum Thema, die ausnahmslos in der Obskurität darben. Trotzdem werden bis heute, vor allem in Thailand, seit der Jahrtausendwende aber auch vermehrt wieder in Kambodscha, weiter derartige Filme produziert, heutzutage leider oft auf billigem Videomaterial und nicht mehr im glorreichen 35-mm-Format von dereinst.
Nie jedoch sah der Phii Krasue besser aus als im chinesischen Film "The Witch with Flying Head", einem Film, dessen Geschichte ähnlich mysteriös ist wie die titelgebende Kreatur selbst. Meist als Produktion aus Hongkong gelistet, was ziemlich sicher falsch ist oder nur am Rande zutrifft, handelt es sich vielmehr um einen taiwanischen Film, dessen scheinbar einzige heute noch erhältliche Kopie von einer Vollbild-Videosource herrührt, die mal ein (offizielles?) VHS-Release gewesen sein könnte. Nach gegenwärtigem Wissensstand gilt das Originalnegativ des Films als verschollen, was eine bessere (Widescreen-)Veröffentlichung möglicherweise für immer verunmöglicht. Was wir haben, ist eines der bizarrsten und blutrünstigsten Horror-Spektakel des chinesischen Sprachraums mit einem Krasue-Geist, der auch Feuer speien kann, Laserstrahlen verschiesst oder von einer riesigen Schlange durch die Luft (!) verfolgt wird.
Der Film nutzt in gewohnter Missachtung internationaler Copyright-Regeln die main themes der Soundtracks von "Conan – Der Barbar" oder "Star Trek – Der Film" zu seiner musikalischen Untermalung, was dem sonst schon äusserst bizarren Geschehen noch eine surreale Nuance hinzufügt. Der Regisseur des Films war wahrscheinlich ein gewisser Jen-Chieh Chang, der auch hinter dem beinahe ebenso obskuren Gore-Horrorfilm "The Devil" (Taiwan 1981) stand. Gemessen an dem, womit die Filmemacher damals arbeiten mussten, sind die Tricks famos, der Unterhaltungswert auch ohne verständliche Untertitel jederzeit gegeben und ist vor allem auch der Gore-Gehalt auf einem erstaunlich hohen Level.
"The Witch with Flying Head" ist ohne Wenn und Aber ein Muss für jede Sammlung bizarrer klassischer Horrorfilme aus Fernost. Etwas für Fans von Filmen wie "Black Magic – Omen des Bösen", "Revenge of the Zombies", "Seeding of a Ghost", "The Rape After", "The Queen of Black Magic", "Special Silencers" oder – natürlich – "Mystics in Bali".
+++ +++ +++ 1/2

Ad mat von artverwandten Filmen:

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Beitrag von MonsterZero »

Was für eine Bilderflut. :-P
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Godzilla-2000
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Beitrag von Godzilla-2000 »

So gross, wie Photobucket sie abbildet, könnte man meinen, es seien Laserdiscs. Schön wärs.
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Beitrag von Godzilla-2000 »

GIRL'S DORMITORY
خوابگاه دختران
(Khabgah-e dukhtaran)
Eine junge Frau möchte in einem Internat in der Nähe von Teheran studieren und setzt sich mit dieser Idee gegen die Bedenken ihres Vaters durch. Die Studentinnen sind fasziniert von einem alten, unheimlichen Gemäuer, welches sich neben ihren Unterkünften befindet. Bald häufen sich seltsame Ereignisse, und es verdichten sich die Hinweise darauf, dass sich in den Katakomben der Ruine ein blutrünstiger Mörder verbirgt.
Ein moderner, ernst gemeinter Horrorfilm aus dem Iran, inszeniert von Mohammad Hossein Latifi, der sich wohl daran versuchte, auf den Spuren des iranischen Horror-Altmeisters Samouel Khachikian ("Shab-neshini dar jahannam", "Faryade nimeshab") zu wandeln. Trotz ungewohntem kulturellem Umfeld und vermeintlich strenger Zensur folgt der Film etablierten Genre-Konventionen und enthält auch einige Szenen, die in ihrer Heftigkeit durchaus zu überraschen vermögen. Zusammen mit der atmosphärischen Fotografie und Charakteren, mit denen man mitfühlen kann (zunehmend seltener zu beobachten im modernen Horror-Kino), ergibt das einen absolut sehenswerten Genrefilm.
+++ +++ 1/2

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Beitrag von Harryzilla »

Gurotesuku (2009) --- +++ 1/2

Japanischer Torture Porn der perversesten Sorte. Diesen Film zu bewerten fällt mir nicht leicht. Wer auf die Guinea Pig Video-Serie oder Filme wie Dabide no hoshi: Bishôjo-gari/Beautiful Girl Hunter steht, der wird dabei (bis auf das lächerliche Ende) vermutlich auf seine Kosten kommen.
Eine detaillierte Inhaltsangabe möchte ich hier lieber vermeiden. Für Leute mit Kellerverliessen gibt es natürlich eine Unrated Version.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Na, da sagt der Filmtitel (Grotesk) ja wohl einiges über den Inhalt aus, nicht?


Das folgende setze ich etwas wiederwillig hier hinein, weil, so richtig Horror ist der Film gar nicht. Mehr nur etwas geheimnisvoll. Ja, eher ein geheimnisvolles Drama. Naja, er lässt sich schwer einordnen.



Gemini – Tödlicher Zwilling (Japan / 1999)
(Sôseiji)

Bild
(Bild ist verlinkt mit ofdb)

In den letzten Jahren verbeiße ich mich immer mehr im japanischen Kino und finde immer wieder interessante und unterhaltsame Filme. Für dieses Kino hab ich echt was übrig, zum einen weil es so viele Geschichten im phantastischen Bereich gibt, zum anderen, weil die Stoffe immer wieder in interessanter visueller Manier umgesetzt werden. Oft auch in inszenatorischer Hinsicht.

Auch wenn GEMINI – TÖDLICHER ZWILLING mich eher enttäuscht hat, er ist visuell ein interessantes Stück. Warum ich mich hier nicht so sehr mit anfreunden konnte, liegt mehr am Aussehen gewisser Darsteller und an der Geschichte selbst, obschon diese interessante Aspekte bietet und sogar inhaltlich etwas tiefer zu gehen scheint, als man anfangs annehmen mag. Der Erzählstil ist dabei sehr gewöhnungsbedürftig und so gar nicht konventionell. Das wiederum sprach mich sehr an, denn es hebt sich damit vom Filmeinerlei ab.
Sekundenlang verharrt man still, bevor gehandelt wird. Der Regisseur zieht die Einstellungen in die Länge, damit sich der Zuschauer dem Bild widmen kann. Dabei wird nicht sonderlich viel mit Kamerafahrten gearbeitet. Vieles ist auch Standkamera. Besonders hervorzuheben ist die Bildkomposition, besonders wenn sich das Geschehen beim Brunnen abspielt. Sowohl der Blick von drinnen nach draußen, als auch der von außen nach innen ist für mich unheimlich gelungen. Zudem stimmt die Ausleuchtung und arbeitete der Kameraregisseur mit Farbkontrasten von Blau und Orange, so wie ich es liebe. Hinzu kommen die blass geschminkten Gesichter, die nicht ins extrem gezeichnet sind, wie beim Kabuki. Dennoch assoziiere ich es etwas damit. Klare Bewegungen, Sekundenlanges verharren, stärker geschminkte Gesichter. Optisch gesehen ist GEMINI – TÖDLICHER ZWILLING schon beeindruckend, obschon es sich um einen B-Movie handelt. Beim japanischen Kino ist das aber kein Negativ, ganz im Gegenteil. Oft sind die billigen Filme weit besser als die Big Budget Produktionen.

Was mir nicht gefallen hat, ist das Aussehen von Rin, dargestellt von Ryô (die Frau kommt aus Saitama). Das liegt nicht an ihrem Gesicht und an ihrer Ausdrucksstärke, sondern an den Haaren. Meine Güte, wie kann man so einen Schopf tragen. Es sieht aus wie der Kopf eines Pilzes. Absolut gewöhnungsbedürftig. Durch diese Haare, die den Haaransatz noch weiter nach oben verschieben, wirkt das Gesicht wie ein Ball und in der Komposition ist das mehr als seltsam. Dagegen steht dann Yukio Taitokuji bzw. Sutekichi, der böse Zwilling. Beide werden dargestellt von Masahiro Motoki, der seine Sache doch sehr gut macht. Das Können liegt in der Nuance, die Figuren zu spielen. Er wird tatsächlich zu diesen beiden Figuren, man meint zwei verschiedene Charaktere zu sehen und das ist alle Ehren wert. Sein Aussehen ist das der Zeit, wo sich kurz zuvor Japan geöffnet haben muss. 19. Jahrhundert würde ich meinen, doch so richtig kann man es nicht zuordnen.

Inhaltlich sei noch erwähnt, dass skurrile Handlungen keine Seltenheit sind, die zuweilen sogar etwas deutlich witziges an sich haben. So ist der Kampfanzug, wenn es um das Behandeln von Pestkranken geht, einfach nur zum schreien, und vereinzelte Kostüme sind ebenso absonderlich. Zudem hantiert man des Öfteren mit einem Augenzwinkern, was sich aber in Grenzen hält. Vornehmlich ist die Stimmung ernst, besonders der psychologisch geführte Kampf zwischen Yukio und Sutekichi. Hier hat GEMINI – TÖDLICHER ZWILLING klar seine Stärken. Mit dem Kampf einher geht ein Storyelement von Schuld und Sühne. Das verleiht dem Ganzen noch eine tiefere Note, sowie Rins Wandlung.

Nach soviel verwirrendem Geplänkel fragt man sich, worum es in dem Film denn eigentlich geht. Nun, es ist etwas schwer zu erklären, ohne zuviel von der Geschichte zu verraten. Wer den Text auf der erhältlichen DVD durchliest erfährt schon einmal viel zu viel. Vielleicht kann man schreiben: Der Arzt Yukio und seine Braut Rin leben zufrieden und unbeschwert und treffen letzte Vorbereitungen für ihre Heirat. Da kommt der Vater unter mysteriösen Umständen ums Leben. Kurze Zeit später taucht ein seltsam aussehender Mann auf, der Yukio zum Verwechseln ähnlich sieht. Als eines Nachts Pestkranke an das Fenster des Arztes klopfen und an der Tür der Bürgermeister mit einer schweren Verletzung hereingebracht wird, muss sich der junge Arzt entscheiden. Von dieser Entscheidung hängen die folgenden Ereignisse ab. Schon bald darauf, lockt man Yukio zum Brunnen auf dem Grundstück und stößt ihn hinein. Dem Tode mit knapper Not entronnen, findet sich der Mann am Grunde des ausgetrockneten Gemäuers wieder. Was ist geschehen? Wer war der Fremde, der ihm das angetan hat? Was geht da vor und warum vermisst man ihn nicht?

Wenn ich so darüber nachdenke, abgesehen von dem sehr gewöhnungsbedürftigen Aussehen der Rin, ist der Film doch sehr gut gelungen. Man sollte jedoch aufgeschlossen sein, für einen etwas anderen visuellen Stil und eine etwas andere Erzählweise. Inhaltlich ist er gut getroffen und die Darsteller geben sehr gute Leistungen ab. Beim japanischen Kino darf man jedoch nicht immer überbordende Gefühlsausbrüche erwarten. Besonders Filme die in der geschichtlichen Zeit des Landes spielen sind minimalistisch gespielt. Die Nuancen der Darstellungen geben den Figuren aber die richtige Tiefe.
Etwas seltsam, aber dennoch unterhaltsam. Ein guter Film, der aber sicher nicht jedermanns Geschmack treffen wird.

Ach ja... ganz vergessen... Das Finale ist sehr gelungen und bietet eine interessante und etwas unvorhersehbare Wendung. Unvorhersehbar ist hier aber so einiges.

Wertung: +++ 1/2



Die DVD

Die deutsche DVD ist bei AFN (Asian Films Network) erschienen und sicher noch für billiges Geld zu haben. Bei dieser Preiskategorie darf man jedoch nicht sonderlich viel erwarten. Das Bild ist solide und auch der Ton. Die deutsche Synchronisation kann ich nicht beurteilen (da nicht gehört), aber ich gehe stark davon aus, man darf nicht viel erwarten. Die Untertitel sind ebenfalls nicht das gelbe vom Ei, obschon sie gelb sind. Sie kommen zu früh, zu spät und sind nicht selten zu schnell wieder weg. Zudem sind es Dubtitel, also Untertitel, die auf Basis der deutschen Synchronisation angefertigt wurden.
Entstanden ist die DVD im Gemeinschafts-Vertrieb von Splendid. Ich denke, das sagt einiges aus. Mittlerweile wechselte der Vertrieb nach Ascot Elite (auch nicht viel besser).

Zusammengefasst hat man sich bei der DVD Auswertung nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Man kann damit leben, doch ein wahrer Genuss ist es nicht.

Wertung: ---
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Godzilla-2000
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Beitrag von Godzilla-2000 »

Habe mich sehr gewundert, dass "Gemini" es in den deutschen Sprachraum schaffte. Viel von Edogawa Rampo bekamen wir hier ja nicht zu sehen oder zu lesen, und ohne Vorkenntnisse (Vorwarnung? :-P ) ist dies doch eher schwere Kost.
Ich würde dies zwar nicht als B-Film bezeichnen. Die japanische DVD hat übrigens ein fantastisches Bild und sogar englische UT. +++
Die HK-Disc war eine meiner frühesten DVDs aus Asien. Damals noch mit fest eingebrannten chinesischen und englischen UT.

Links: Japanische DVD [Warner Home Video Japan]
Rechts: Hongkong-DVD [Ocean Shores Video]

Bild Bild
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