Dragonhead

Rotglühende Riesenplaneten, Raumschiffe mit Bohrern dran und seltsame Außerirdische!
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Morty
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Dragonhead

Beitrag von Morty »

Dragonhead

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(Hab leider kein besseres Bild gefunden)

Inhalt:

Nach einem schweren Zugunglück in einem Tunnel finden sich Teru, Ako und Nobuo als Überlebende des Unfalls wieder. Ihnen wird klar, dass sie nicht länger in dem Tunnel bleiben können und versuchen müssen an die Oberfläche zu geraten. Ihr Freund Nobuo wird allerdings wahnsinnig und versucht die beiden auf dem Weg nach oben umzubringen. Teru und Ako überlisten Nobuo dennoch und schaffen es tatsächlich an die Oberfläche. Was sie dort allerdings zu sehen bekommen, ist nicht mehr als eine düstere, mit weißem Staub bedeckte Wüste. Ihr langer und beschwerliche Marsch nach Tokyo beginnt...


Daten zum Film:

Genre: Science-Fiction/Drama/Katastrophen

Originaltitel: Dragonhead

Alternativtitel: Dragon Head

Herstellungsland: Japan/Usbekistan

Erscheinungsjahr: 2003

Regie: George Iida

Produzent: Takashi Hirano

Kinostart Japan: August 2003

Produktionskosten: 20 Millionen US Dollar (unsichere Angabe)

Freigabe: unbekannt


Die DVD:

Meine Meinung basiert auf der exzellenten DVD von Toshiba, die in Japan als Limited Edition erschienen ist.

Label: Toshiba Entertainment

Ländercode: 2

Anzahl der Discs: 2

Laufzeit: ca. 123 Minuten NTSC

Bildformat: 2,35:1 Widescreen (anamorph)

Tonformat: Japanisch DTS, Japanisch Dolby Digital 5.1

Untertitel: Englisch, Japanisch

Extras: Theatrical Trailers, TV Spots, Cast & Crew Bios, Shooting Diary in Uzbekistan u.v.m.

Special Features: Digipack, Photobook

Erscheinungsdatum: 27.02.2004

Preis: 5800 Yen (hierzulande ca. 60 €)

Website: http://www.dragonhead-movie.jp/

Wertung:

Bild 9/10
Ton 10/10
Untertitel 9/10
Extras 9/10
Package 10/10

Gesamt: 9/10


Meine Meinung:

- Der japanische "Day After Tomorrow"? -

... aber ja doch. George Iiidas furioser Blockbuster darf auf jeden Fall mit Roland Emmerichs "The Day After Tomorrow" aus dem Jahre 2004 verglichen werden. Es gibt überraschend viele Parallelen zwischen den beiden Filmen, die schon beim ersten Schauen unverkennbar sind. Aber dazu komme ich später noch einmal zurück, jetzt nehme ich erst einmal George Iidas Film auseinander.

Auf diesen Film bin ich vor rund drei Wochen gestossen, als ich nach neueren japanischen Science-Fiction-Blockbustern suchte. Selbstverständlich fragte ich direkt bei meiner ersten Informatiosnquelle, meinem besten Freund aus der Schweiz. Er teilte mir gleich am Anfang mit, dass ich mit einem düsteren Film rechnen muss, der mit fantastischen CGI-Effekten aufwartet. Ich war sehr neugierig und ließ mir die tolle DVD von Toshiba aus Japan zukommen. Nach über zwei Stunden saß ich gerührt wie ein Honigkuchenpferd vor dem Fernseher und verfolgte erst einmal in aller Ruhe den Abspann, der mit wunderbarer Musik unterlegt ist, da mir zu der Zeit ein dicker Kloß im Hals steckte.

Viele Leute finden diesen Film langweilig, was ich beim besten Willen nicht verstehen kann. Dies beziehen einige sicherlich auf die ersten 40 Minuten im Tunnel. Ja, gut, 40 Minuten sind schon etwas happig, aber sie müssen sein, um sich mit den Hauptdarstellern vertraut zu machen. Mich wunderte - wenn wir gerade noch beim Anfang des Films sind - das der Film direkt nach dem Zugunglück ansetzt. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass wir den Unfall sozusagen noch "live" miterleben. Aber diese Tatsache werte ich als klaren Pluspunkt, da wir in der Storyline schon mal etwas weiter sind. Ich traute meinen Augen nicht als ich sah, wie der verrückte Nobuo (zur Madness später etwas) sich mit Lippenstift anmalt und aussieht wie ein Gotteskrieger. Auf der Flucht aus dem Tunnel verfolgt dieser Teru und Ako - will sie sogar töten. Der zahlreichen Erschütterungen sei Dank verliert er irgendwann das Gleichgewicht und stürzt vom Dache des Zuges, auf dem die Beteiligten standen, um in das kleine Abflussrohr hineinzuklettern, welches nach draußen führt.

Als Teru und Ako es endlich geschafft haben an die Oberfläche zu geraten, trifft den Zuschauer fast der Schlag: Nichts als Staub und Zerstörung liegt vor. Es scheint so, als ob kein anderer überlebt hat, außer unsere beiden Protagonisten.
Zusammen müssen sie verzweifelt den Weg nach Tokyo finden, welches - wie sie es in Erinnerung hatten - leider nicht mehr existiert.

Es ist leicht zu sagen, dass die Klasse des Films den beiden Hauptdarstellern zu verdanken ist. Zum Einen bildet Satoshi Tsumabuki mit dem Charakter Teru den männlichen Part, und zum Anderen die Sängerin Sayaka mit dem Charakter Ako den weiblichen Part. Beide haben hier eine Meisterleistung verbracht. Man sieht sie über die komplette Lauflänge von zwei Stunden. Dabei spielen sie ihre Rollen souverän - und das in diesem Alter (beide sind keinesfalls älter als 20). Würden die beiden wegfallen und anstatt ihnen eventuell zwei andere, nicht ganz so überzeugende Darsteller die Hauptrollen übernehmen, wäre der Film nicht so gut ausgefallen. Tolle Leistung von den beiden, ich ziehe meinen Hut!

Auf emotionaler Ebene zeichnet sich dieser Film ebenfalls aus. Ich habe lange nicht mehr so einen traurigen und mitreissenden Film gesehen, wie diesen hier. Dem Zuschauer bleibt fast das Herz stehen, als Teru aus dem Rettungshubschrauber in die kahle Staubwüste fliegt. In diesem Film wird oftmals gehörig auf die Tränendrüse gedrückt. Wenn man mit ansehen muss, wie ein kleiner Junge an dem Arm seines toten Bruders zieht und dieser nun mit leeren Händen dasteht, wird man schon ganz schön beansprucht.

Damit wären wir sogar beim nächsten Thema, der Musik. Viel kann man hier leider nicht sagen, da sie relativ solide daherkommt. In den traurigen und emotionalen Szenen (wie eben z.B. beschrieben) kommt sie perfekt herüber, dass Gleiche gilt auch für die dramatischen Aussenaufnahmen auf die zerstörten Städte. Teilweise ist sie aber auch etwas "verarschend" (finde ich). Bestes Beispiel ist die Szene im Tunnel, als der verrückte Nobuo die beiden verfolgt und sie töten will. Hier erklingt schon fast eine fröhliche Musik. Aber das macht den musikalischen Teil des Films auf keinen Fall schlecht.

Der größte Hit sind dennoch die CGI-Effekte, sowie die Bilderwelten, die einem die Sprache verschlagen. Alles sieht zu 100% echt aus, man hat wirklich den Eindruck eine total zerstörte Stadt vor sich zu haben. Zu verdanken ist dies selbstverständlich auch dem Dreh in Usbekistan; Die zerstörten Häuser - die in einigen Aufnahmen übrigens NICHT am Computer erzeugt worden sind - vermitteln in der Tat, dass hier enorme Kräfte gehaust haben müssen, um dieses Zerstörungsbild aufzeichnen zu können. In den Häusern liegt alles kreuz und quer, alles ist verwühlt, bzw. zerstört.

Leute mit einem etwas schwächeren Magen werden bei dem Film sicherlich das ein oder andere Mal an ihre Grenzen stossen: Überall liegen Leichen. Alleine im Zug erlebt man einen einzigen Haufen blutverschmierter und entstellter Leichen. Zudem werden Leute erschossen, oder auch anderweitig umgebracht. Letzteres trifft aber nur auf die Szene im Tunnel zu, als Nobuo einem vierten Überlebenden - dem Lehrer - den Kopf "eintritt" (geschieht aber im Offscreen). Auch die Leichen in den Städten sehen sehr derb aus. Falls der Film jemals in Deutschland erscheinen sollte, wird sich die FSK mit einer 12er Freigabe sicherlich schwer tun.

Eine Besonderheit des Films ist auch noch, dass nicht erklärt wurde, durch was die Erde zerstört wurde. War es ein Meteoriteneinschlag? Oder ein Vulkanausbruch? Oder sonst was? Es wird nicht erklärt. Was jedoch erklärt wurde ist, wieso einige Menschen verrückt geworden sind. Eine merkwürdige Veränderung im Magnetfeld der Erde sorgte dafür, dass zahlreiche Leute verrückt wurden und sogar zu Mördern wurden. Der Rest bleibt wie oben geschildert ein Geheimnis.

Somit ist "Dragonhead" besser als "The Day After Tomorrow". Die Schauspieler leisten Einiges mehr als in Emmerich's Film, die emotionalen Szenen sind klar besser ausgearbeitet, die Computereffekte wirken teilweise forgeschrittener und die Tatsache, dass George Iidas Film gerade mal ein Viertel soviel gekostet hat, ist sowieso der Hammer. Wären gegen Ende des Films diese unheimlichen Szenen mit Nobuo als "Gotteskrieger" herausgeschnitten worden und einige winzige Feinheiten im Drehbuch verändert worden, wäre dieser Film als Meisterwerk durchgegangen. Dies erreicht er unter den gegebenen Umständen nicht, ist abe knapp dran. Die DVD von Toshiba ist eine Klasse für sich, denn das Bild ist fabelhaft, der Ton noch besser, englische Untertitel sind ebenfalls vorhanden und alles zusammen kommt in einem sehr edlen Digipack.

Abschliessende Wertung: 9,5/10 Punkte


Screenshots zum Film:

Hier habe ich noch einige Screenshots angefertigt - ich hoffe sie sind brauchbar.

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Leider ist die Qualität nicht ganz so gut geworden. Ich hoffe es ist so Recht.
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caro31
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Re: Dragonhead

Beitrag von caro31 »

Super-Review, danke! Etwas gewagt ist allerdings der Part mit dem Loblied auf die besonders tollen CGI-Effekte mit dem Hinweis, dass sie besonders beeindruckend sins, weil vielen nicht aus dem Compi stammt ;)
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