STAR TREK - The Original Series

Space Operas, Raketen, Roboter und Dämonen aus dem All.
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

TOS#35.- "PLANETEN-KILLER" ("The Doomsday Machine" USA 1967)
written by Norman Spinrad
Bild

Inhalt:
Auf der Suche nach ihrem Schwesterschiff CONSTELLATION stößt die ENTERPRISE auf mehrere verheerte Sonnensysteme deren Planeten allesamt vollständig vernichtet wurden. Zwischen den Planetenüberresten im System L374 findet man schließlich das havarierte Föderationsschiff.
Kirk, Scott, McCoy und einige Techniker beamen auf die CONSTELLATION und entdecken nur einen Überlebenden:
Commodore Matthew Decker, Kommandant des Schiffes.
Dieser berichtet von einer unheimlichen Begegnung mit einer gewaltigen Maschine die ganze Planeten zertrümmert und die Überreste in sich aufnimmt. Die CONSTELLATION hatte gegen den unbekannten Agressor nicht die Spur einer Chance und Decker sah sich gezwungen seine Crew auf den dritten Planeten zu beamen. Dieser wurde jedoch inzwischen von der Maschine zerstört. Alle 400 Mann sind tot!
Spock schließt aus den Logbüchern der CONSTELLATION das es sich bei dem Angreifer um eine Art automatisierte Superwaffe handelt, die Planeten zertrümmert um die Überreste für sich in Energie umwandeln zu können. Kirk schickt Decker und McCoy zurück zur ENTERPRISE während er mit Scotty und den Technikern versucht die verheerte CONSTELLATION abflugbereit zu machen. Urplötzlich taucht der PLANETEN-KILLER auf und attackiert die beiden Föderationsschiffe. Mit viel Glück kann man entkommen. Nachdem Transporter und Kommunikation der ENTERPRISE ausgefallen sind reisst Commodore Decker das Kommando an sich und sieht seine Chance auf Rache und jagt der Maschine unerbittlich hinterher.
Kirk muss hilflos auf den Monitoren der CONSTELLATION mitansehen wie sich die ENTERPRISE in einen chancenlosen Kampf mit dem PLANETEN-KILLER stürzt...

Kritik:
Das ist sie, meine persönliche Lieblingsfolge!
Ganze im Stile von Herman Melvilles "Moby Dick" haben wir auch in dieser Episode einen wahnsinnigen Kommandanten der seiner persönlichen Nemesis hinterherjagt. Was bei Ahab der weisse Wal war oder bei Picard die Borg, ist hier Commodore Decker und der PLANETEN-KILLER.
Hervorragend gespielt von William Windom der mit seiner Mimik den Wahnsinn und die Verzweiflung perfekt auf den Zuschauer überträgt. Der PLANETEN-KILLER selbst ist natürlich eine direkte Analogie zur Atombombe. Hier wird deutlich gezeigt das selbst eine Waffe die nur zur Abschreckung dienen sollte verheerende Folgen nach sich ziehen kann sollte sie je zum Einsatz kommen! Eine der wenigen Folgen die wirklich von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Selbst für Nicht-Trekkies ist dies das absolute Highlight der gesamten Serie und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Für alle die sich an den alten Effekten stören, sei geraten sich die Remastered-Fassung anzusehen die wirklich perfekt gelungen ist!
Aber alte Filmhasen wie wir Kongulaner stören sich nicht an den guten alten Effekten! 8)

Wertung: 10/10 Punkte
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Aber alte Filmhasen wie wir Kongulaner stören sich nicht an den guten alten Effekten!
Da sagst du was.


Planeten Killer gehört auch für mich zu einen der besten Folgen und das ganze Ausmaß seiner Qualität entfaltet sich auch noch zusätzlich mit der ungeschnittenen Version. Für die deutsche Auswertung fiel ja das ein oder andere der Schere zum Opfer. Speziell noch einige emotionale Einstellungen mit Decker. Mann ist der Mann hier gut. Und zudem noch die Weltraumaction, das ist wirklich herrlich.

Klasse Rezi G-Grasper. +++
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

In den DVD-Fassungen sind ALLE fehlenden Szenen enthalten und einige falsch übersetzte Passagen neu-synchroniseirt worden.
Besonders in der Folge "Griff in die Geschichte" enthalten die in der TV-Fassung fehlenden Szenen wichtige Dialoge die Aufschluss darüber geben warum Edith Keeler so bedeutend ist!
Übrigends auch eine schöne Folge! Freue mich auf deine Rezi dazu! :wink:
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Das könnte dann aber etwas dauern, denn Griff in die Geschichte zählt nicht zu meinen Lieblingen, obschon es eine erstklassige Folge ist, die zudem eine wirklich dramatische Note hat. Das ist es dann wohl auch weshalb ich schneller zu anderen greife. :-P

Demnächst folgen sicher: "Tödliche Wolken", "Ein Loch im Weltraum", "Das Spinnennetz", "Bele jagt Lokai" (es sei denn du möchtest etwas davon übernehmen :-P )


Bei "Tödliche Wolken" hab ich bei der Uncut Fassung nicht schlecht gestaunt. Das Gespräch in dem McCoy einen Logbucheintrag wegen Kirks verhalten machen will ist in der ungekürzten Version wesentlich harmloser als in der ZDF Schnittfassung. Dort endet die Koversatzion nach "Jim, wir haben uns doch nicht gegen dich verschworen" mit "Das würd ich euch auch nicht raten". Wohingegen in der ungeschnittenen Version Kirk sagt "Das weiß ich" und dann noch etwas hinzufügt, bevor ihn Chekov (glaube ich) unterbricht.
Kirk hat in "Tödliche Wolken" auch was von Ahab, oder?
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

OH JA! Ein kleiner Nachwuchs-Decker! :-P
"Das Spinnennetz" ist auch eine meiner Lieblingsfolgen, aber ich lass dir den Vortritt, denn ich habe noch genug andere gute Folgen!
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

1.10) Pokerspiele (The Corbomite Maneuver / 1966)

Bild

Inhalt:

Die Enterprise bewegt sich in nicht kartographiertem Gebiet um dieses unerforschter Terrain zu verzeichnen. Dabei stoßen sie auf einen seltsamen Flugkörper, der in Form und Gestalt einem Würfel ähnelt. Dieser versperrt ihnen den Weg und vereitelt auch jegliche Ausweichmanöver. Mr. Spock ruft Alarmstufe Rot aus.
Derweil muss Captain Kirk auf der Krankenstation schwitzen, denn der Doktor führt an ihm seine regelmäßige Untersuchung durch. Um diese jedoch ungestört abschließen zu können informiert er ihn nicht über den anstehenden Alarm. Zum Missfallen des Captains, der kurz darauf das blinkende rote Licht entdeckt.
Auf der Brücke ist bei Kirks eintreffen alles recht ruhig. Nur Navigator Baily ist ziemlich aus dem Häuschen. Er scheint mit dem Stress wohl noch nicht so ganz fertig zu werden.
Der Würfel verharrt weiterhin an seiner Position im All und lässt die Enterprise nicht entkommen. Nach bereits 18 Stunden ergreift der Captain die Initiative und wagt einen weiteren Versuch dem Ding zu entkommen. Jedoch überschlagen sich dabei die Ereignisse, in Folge dessen die Enterprise dazu gezwungen wird das fremde Objekt zu zerstören.
Die Gefahr scheint gebannt, doch schon kurz darauf erscheint ein fremdes Raumschiff von unglaublicher Größe. Ein gewisser Balok offeriert der Crew, dass für die Zerstörung des Würfels nun die Enterprise zerstört werden soll.
Kirk ist darüber sehr besorgt und Baily verliert gänzlich die Fassung. Wie von Sinnen schimpft er drauf los und verweigert den Gehorsam, was seine prompte Ablösung zur Folge hat.
Die Nerven auf der Brücke sind zum zerreißen gespannt. Und jetzt scheint Kirk die Sache zu durchschauen. Er beginnt eine Art Pokerspiel mit den Fremden und scheint dabei recht gut Bluffen zu können.

Kritik:

„Pokerspiele“ ist für mich ebenso eine sehr gern gesehene Folge, da ich wieder einmal dieses ganz besondere Duell zwischen Kirk und den Fremden mag. Zudem bekommt man einiges an Weltraumaction zu sehen und auch die übrigen Darsteller neben dem Hauptcast können überzeugen.
Besonders zu erwähnen sei da Anthony D. Call, der in der Rolle des Navigators Baily zu sehen ist. Seinen Gefühlsausbruch, als er die Nerven verliert zähle ich zu den Highlights der Episode.
Aber auch Clint Howard sollte man erwähnen, der hier noch im Kindesalter den kleinen Balok spielt, den Commander des gegnerischen Schiffes. Mit angeklebten Augenbrauen sollte er hier noch etwas erwachsener wirken. Und durch sein Schauspiel kann man den Eindruck schon gewinnen. Mittlerweile schaut der Mime auf eine beachtliche Filmkarriere als Nebendarsteller zurück und tauch auch heute noch in vielen Filmen mit phantastischem Einschlag auf. Anthony D. Call war so viel Erfolg leider nicht beschieden.

Von der Optischen Umsetzung der Episode bin ich wieder sehr angetan. Die Weltraumszenen mal außer Acht gelassen bekommt man interessante Bildkompositionen zu sehen. Direkt mit „Spock unter Verdacht“ könnte ich das nicht vergleichen, denn dort waren sie statisch. In „Pokerspiele“ sind sie beweglich. So taucht zum Beispiel in einer Szene Commander Scott hinter Spock auf, der diesen zuvor noch komplett verdeckte. Und auch sonst bemerkt man rege Betriebsamkeit auf der Brücke. Zudem nutzt Kameramann Jerry Finneman hier auch gern eine Weitwinkeleinstellung.
Was Kennern der Serie auffallen wird ist die andersartige Uniform der Brückencrew. So besitzt diese auffälligere schwarze Kragen und Kommunikationsoffizier Uhura ist noch goldenfarbig gekleidet und nicht rot wie sonst. Dies liegt in der noch recht frühen Produktionszeit der Serie begründet, wo man noch an einigen kleinen Elementen des Pilotkonzeptes festhielt.
Außerdem sieht man hier mehr technische Anzeigen, als in späteren Folgen. Die Uhr, die herunterzählt, die Statusanzeigen der Maschinen an Sulus Terminal. In späteren Folgen nahm man von diesen Dingen etwas mehr abstand.

Regisseur Joseph Sargent ist mit der Star Trek Episode „Pokerspiele“ eine packende Folge gelungen, die bis zur letzten Minute fesselt und mit einer sehr guten Geschichte aufwartet und ausgezeichnete Darstellerleistungen bietet. Zudem wissen auch die Effekte zu überzeugen. Sie runden das Ganze zusätzlich ab.

P.S.: Was ja immer wieder auffällt sind die Zuckungen, die die Crew bei bestimmten Manövern bekommt. Diesmal sorgt das wieder für einige Belustigung. Zudem wird hier nicht nur auf der Brücke gewackelt sondern man sieht die Crew auch in den Gängen von einer Seite zu anderen stürzen. Wirklich amüsant.
Zuletzt geändert von mario-pana am Di 17.06.2008, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

2.13) Tödliche Wolken (Obsession / 1967)

Bild

Inhalt:

Captain Kirk, Mister Spock und drei Sicherheitsleute befinden sich auf einem Planeten um ein neu entdecktes Mineral zu untersuchen. Dabei werden sie von einem geheimnisvollen Gegner beobachtet. Kirk bemerkt es als Erster und erkennt sofort die Gefahr. Denn schon einmal roch er den seltsam süßlichen Duft, der von der Anwesenheit des Wesens zeugt. Das Sicherheitsteam soll ausschwärmen um nach dem Ding zu suchen. Dabei sollen sie auf Dikeroniom in der Atmosphäre achten. Nach einigen zurückgelegten Metern wird der Trupp angegriffen und zwei der Männer kommen ums Leben. Der dritte, Lieutenant Rizzo lebt noch, ist aber dem Tode nah. Kirk hat damit die Bestätigung. Er ist auf einen alten Feind getroffen.
Wieder an Bord der Enterprise weigert er sich den Orbit zu verlassen, obwohl die mitgeführten Medikamente nur begrenzt haltbar sind und schnellstmöglich ihren Bestimmungsort erreichen müssen. Doch Kirk lässt sich nicht beirren und erntet darauf nur Unverständnis und Misstrauen. Er will unter allen Umständen den Gegner zur Strecke bringen, der seine Männer tötete. Und schließlich ist es auch der gleiche Feind, der damals die Crew der Farragut angegriffen hatte, auf der er seinen Dienst als Fähnrich versah.
Nach Rizzos Tod tritt Lieutenant Garrovick seinen Dienst als Sicherheitschef an. Er ist der Sohn von Captain Garrovick, dem Commander der damaligen Farragut. Lt. Garrovick wird auf die Planetenoberfläche geschickt, um das Wesen zu stellen, doch am Ende gibt es nur weitere Tote. Eine Vernehmung bringt ein zögerliches Verhalten seinerseits zu Tage, was Captain Kirk zu einer sofortigen Suspendierung veranlasst. Diese Aktion bringt für McCoy und Spock das Fass beinah zum Überlaufen. Sie beginnen an seiner Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln und stellen ihn in einem persönlichen Gespräch zur Rede.
Dieses wird aber plötzlich unterbrochen, denn die tödliche Wolke hat den Planeten verlassen und fliegt mit unvorstellbarer Geschwindigkeit davon. Die Enterprise kann nur mit Mühe folgen, bis der Gegner sie bemerkt und zum Angriff übergeht.

Kritik:

Neben „Das Loch im Weltraum“ gehört „Tödliche Wolken“ mit zu den von mir am meisten gesehenen Episoden. Zum einen liegt das wohl daran, dass ich die Geschichte so sehr mag zum anderen, dass ich sie auch auf VHS Kassette besitze. Ich meine sogar, dass hier beide Folgen auf einer Kassette drauf sind. Auf VHS hat man ja nicht wirklich die richtige Reihenfolge eingehalten.
Was ich an der Geschichte so mag ist der Kampf Captain Kirks gegen einen schier unbezwingbaren Gegner, den er zu Anfang noch allein bekämpfen muss, denn seine Crew steht nicht wirklich hinter ihm. Das liegt sicher auch daran, dass sich Kirk hier eher irrational verhält und eine fast persönliche Sache daraus macht. Vergleiche mit Captain Ahab aus Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ sind da sicher nicht ganz verkehrt.
Dass dem Wesen mit herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen ist sorgt dafür, dass Lt. Garrovick fast die gleiche Einstellung bekommt, wie Kirk seinerzeit beim Angriff auf die Farragut. Dass die Wolke nur aus reinem Nebel, oder Kwalm, besteht finde ich ein wirklich gelungenes Monster. Zudem ist hier keine Maske oder dergleichen von Nöten. Mit so einfachen Mitteln kann man einen schier unbezwingbaren Gegner schaffen.

Schaut man auf die Darstellerriege so erkennt man neben dem Hauptcast Stephen Brooks in der Rolle des Lt. Garrovick. Ich finde er verkörpert diesen Lieutenant sehr gut auch wenn sein Minenspiel etwas statisch wirkt. Daneben gibt es auch ein Wiedersehen mit Jerry Ayres, der hier als Insign Rizzo dem Wesen mit knapper Not entkommen zu sein scheint, aber den Angriff letztendlich dennoch nicht überlebt. Jerry Ayres spielte in der Episode „Ganz neue Dimensionen“ die Rolle des Lt. O’Herlihy.
Beide Darsteller waren in einigen TV Serien zu sehen, wobei Ayres Auftritte etwas zahlreicher ausfielen.
Schaut man auf den Hauptcast so tritt hier besonders William Shatner in den Vordergrund. Sein Spiel ist wieder einmal ausgezeichnet. Aber auch die übrigen geben gewohnt erstklassige Leistungen zum Besten. Was mir zudem gefallen hat war, dass Majel Barrett eine größere Szene hat, in der sie Garrovick zum Essen bewegt und zwar mit psychologischen Mitteln.

Die Inszenierung übernahm diesmal erneut Ralph Senensky, der im Ganzen bei 6 Episoden Regie führte. Unter anderem „Falsche Paradiese“, „Metamorphosen“ und die beiden Folgen mit Diana Muldaur.
Die Regie von „Tödliche Wolken“ ist ihm sichtlich gelungen. Die Folge hat ein hohes Maß an Spannung, eine ausgezeichnete Story und wieder sehr gut spielende Darsteller. Die Weltraumszenen beschränken sich diesmal auf ein Minimum, sind aber dennoch sehr ansprechend inszeniert.
Wie gesagt, „Tödliche Wolken“ ist eine meiner liebsten Folgen.

Gegenüber der ungeschnittenen Fassung gibt es in der ZDF Version einen ziemlich herben Schnitt, der sogar Kirks auftreten verfälscht. Hier sagt er in der Szene, in der McCoy und Spock ihn zur Rede stellen, auf den Satz von McCoy „Jim, wir haben uns doch nicht gegen dich verschworen“, mit „Das würde ich euch auch nicht raten“. Wohingegen im Original die Antwort „Das weiß ich…“ kommt, gefolgt von einem weiter erklärenden Satz. Warum man den Schnitt ausgerechnet hier ansetzte wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Auch warum man überhaupt schneiden musste, nur um auf eine bestimmte Episodenlänge zu kommen, anstatt das Programm so auszulegen, dass man die komplette Folge zeigen kann. So hätte man sich wesentlich mehr Arbeit erspart.
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

1.29) Spock außer Kontrolle (Operation: Annihilate! / 1967)

Bild Bild Bild

Inhalt:

Auf dem Planeten Deneva leben Menschen schon seit vielen Jahren. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen, denn schon seit längerem ist der Kontakt zu dem Stern unterbrochen. Die Enterprise hat nun die Aufgabe nach dem Rechten zu sehen.
Als sie das Sonnensystem erreicht beobachten Kirk und die Mannschaft der Brücke, wie ein Schiff, das von Deneva kam, in der Sonne verglüht. Alle Rettungsversuche schlugen fehl. Kurz vor Abbruch des Kontaktes hörte die Enterprise aber noch einen Ausruf der Befreiung von dem Selbstmörder, der keinen Sinn ergibt. Und auch als Captain Kirk mit seinem Landungstrupp die Oberfläche erreicht geschieht seltsames. Denn ein Gruppe Männer kommt schreiend auf sie zu gerannt und warnt die gerade eingetroffenen, bevor sie auf sie einschlagen. Doch die Phaser des Landungstrupps setzen sie außer Gefecht, bevor es zum Äußersten kommen kann.
Captain Kirk wird immer besorgter, denn auf dem Planeten lebt auch sein Bruder, zusammen mit seiner Frau und einem Sohn. Er kann ihn auch finden, doch leider kommt er zu spät. Seine Schwägerin und ihr Sohn sind noch am Leben. Von ihr erfährt Kirk von seltsamen Kreaturen, die vor einigen Monaten Deneva erreichten. Diese infizierten die Menschen und gewinnen so Gewalt über sie. So kontrolliert werden die Einwohner zur unberechenbaren Gefahr.
Auch Kirks Schwägerin ist von den Aliens befallen und kann nur unter starken Schmerzen die Wahrheiten hervorbringen.
Kurze Zeit später finden Kirk und Spock die Wesen die wie riesige Hirnzellen aussehen. Eines von ihnen fällt Spock an und damit nehmen die Eigentlichen Gefahren ihren Lauf.


Kritik:

Diese abschließende Episode der ersten Staffel ist ein weiteres fesselndes Science Fiction Abenteuer. Gene Roddenberry hat die Geschichte wohl auch so sehr gefallen, dass er den Stoff bei „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ noch einmal verwendete und dort ebenfalls ans Ende der ersten Staffel setzte. Ohnehin fanden mehrere Stoffe aus der Classic Serie hier eine Neuinterpretation. Aber zurück zur eigentlichen Folge.
Die Aliens sind von der Art her für Star Trek Verhältnisse eher untypisch sehen die Außerirdischen doch meist humanoid aus und kommunizieren in einer verständlichen Sprache. Nach „Horta rettet ihre Kinder“ erlebt man nun ein weiteres dieser untypischen Wesenheiten. Vom Aussehen her würde man auf den ersten Blick nicht auf eine „Hirnzelle“ kommen, wobei dieses Bild ja auch nicht jeder im Kopf haben kann. Oberflächlich betrachtet erinnern mich die Viecher an eine Mischung aus Qualle und Spiegelei. Und wenn sie anfangen herumzufliegen ist Trash angesagt, denn das wirkt doch recht witzig.
Leonard Nimoy ist diesmal wieder etwas mehr gefordert. Er darf mal etwas die Kontrolle verlieren und verdeutlicht mit seinen gelegentlichen Zuckungen den vom Alien Infizierten durchaus sehr glaubwürdig. Was man mit so wenig Mitteln doch alles verdeutlichen kann. Da braucht es keine aufwendigen Effekte.
Sonstige erwähnenswerte Nebenschauspieler werden nicht geboten. Zwar bekommt man Kirks Schwägerin zu sehen und die Schauspielerin spielt den Part auch sehr gut. Dennoch ist ihre Präsenz nicht groß, um nicht zu sagen sehr klein, so dass man vornehmlich den Hauptcast erlebt. Für Kirks Bruder George Samual Kirk ist William Shatner gleich selbst eingesprungen. Mit Oberlippenbart wirkt er etwas verändert, aber ohnehin sieht man lediglich eine kurze Nahaufnahme. Richtig in Erscheinung tritt die Figur nicht, schließlich ist George Samuel ja schon tot, als die Enterprise auf Deneva eintrifft.

Als Regisseur von „Spock außer Kontrolle“ fungierte Herschel Daugherty, der in der dritten Staffel dann noch die Inszenierung von „Seit es Menschen gibt“ übernahm.
„Spock außer Kontrolle“ inszenierte er sehr fesselnd und mit reichlich Dramatik, den schließlich gibt es einige Tote, wobei dabei auch Kirks Familie etwas dezimiert wird.
Die Settings sind sehr überzeugend, denn offensichtlich drehte man an einem Ort mit futuristisch anmutenden Gebäuden und nicht im Studio mit eingefügtem Mattepaintings. Das kommt der Glaubwürdigkeit sehr zu gute und verleiht der Folge eine Qualität, die manch andere Episode auf Grund der Studiosets nicht bieten kann.
Die Effekteszenen sind ebenfalls sehr gelungen. Die Außerirdischen hat man schön animiert und durch ihr abstraktes Erscheinungsbild verbreiten sie sogar einen gewissen Schrecken. Am Ende arbeitet man mit Umblendungen, um das Verdampfen der Wesen zu visualisieren, was auch hier sehr zu überzeugen versteht. Gelegentlich sieht man bei solchen Effekten ja die Wechsel, doch durch den Qualm wird das hier gekonnt kaschiert.
Bleiben wir noch bei der Optik und schauen zur Bildkomposition. Die Szenenbildkonstruktion ist nicht weltbewegendes. Man achtete nicht sonderlich darauf, weswegen die Episode hier eine kleine Schwäche aufweist. Jedoch arbeitet man hin und wieder mit gelungenen kleinen Kamerafahrten, was in der Gesamtheit betrachtet dann doch zu Überzeugen versteht.
In den ganzen Settings und zwischen den Effekten agieren die Darsteller in gewohnter Manier. Hier stechen erneut vor allem Leonard Nimoy, William Shatner und DeForest Kelley hervor. Im Besonderen aber Nimoy, der als Infizierter aber auch eine große Herausforderung zu bewältigen hatte.

Alles in allem ist die letzte Episode der ersten Staffel ein gelungener Abschluss und macht Appetit auf Staffel 2. Alle Darsteller geben sehr gute Leistungen und vor allen dingen ist das Drehbuch ausgezeichnet und die Umsetzung sehr ansprechend und mitreißend.
Zu recht einer mein gern gesehendsten Folgen.
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

2.18 ) Das Loch im Weltraum (The Immunity Syndrome / 1968)

Bild

Inhalt:

Die Crew der Enterprise befindet sich kurz vor ihrem wohl verdienten Urlaub, da geschieht etwas Schreckliches mit der Intrepid, einem Schiff der Vulkanier. Sie waren in einem entlegenen Sektor des Weltraumes auf Erkundungsflug. Die Sternenflotte beauftragt nun die völlig erschöpfte Mannschaft der Enterprise damit der Sache auf den Grund zu gehen.
Bei den Koordinaten angekommen, entdecken sie eine seltsame Erscheinung im All, die wie ein Loch im Raum aussieht. Die anfängliche Entsendung einer Sonde bringt keine Erkenntnisse, weswegen Captain Kirk einen Flug direkt durch die Zone anordnet.
Die Enterprise findet sich daraufhin in einer seltsamen Art von Raum wieder, in der es keine Sterne, oder sonstiges zu geben scheint. Doch eines ist sicher, das Schiff verliert stetig an Energie und gerät schon bald in einen Sog, aus dem es sich nicht mit eigener Kraft befreien kann. Immer weiter wird sie in diese Dunkelzone gezogen und was noch weit merkwürdiger ist, ist, dass hier die Gesetze der Physik in Gegenteil gekehrt zu sein scheinen, was auf eine negative Energie schließen lässt. Als Captain Kirk und seine Mannschaft dann auf die Ursache des Ganzen stoßen spitzt sich die Lage zu und mündet es in einen Kampf um Leben und Tod. Mr. Spock und Dr. McCoy hoffen neue Erkenntnisse durch eine Analyse vom Shuttle aus zu bekommen, doch nur einer darf gehen. Wen von seinen Freunden soll Kirk in den sicheren Tod schicken?


Kritik:

„Das Loch im Weltraum“ ist von meinen Star Trek Lieblingsfolgen die absolute Nummer eins. Viele Episoden kommen ihr nahe, doch keine finde ich ansprechender und sehe ich lieber.
Es liegt wohl an dem Geheimnisvollen, das diese Mission umgibt und an der immensen Bedrohung, die von dem Wesen ausgeht. Vielleicht aber auch daran, dass dieses Abenteuer gänzlich im All spielt und einiges an Weltraumszenen zu bieten hat.
Was mir aber auch immer wieder gefällt und was ich gar nicht oft genug sehen kann, ist der Anfang, in dem Spock diesen Schockzustand hat, als die Intrepid zerstört wird. Herrlich der Blick und klasse auch etwas später der von Kirk.
Zudem wird es mehr als einmal schön trashig. Zum einen, wenn das Störsignal ertönt und sich alle auf der Brücke schmerzverzerrt die Ohren zuhalten. Dann bei den Erschütterungen, wo alle in der Gegend herumstolpern und dann wenn Pille so Sprüche loslässt wie „wir sterben alle“, verziehe ich ständig amüsiert die Mundwinkel und verfolge das Geschehen mit mächtig viel Spaß. Es passt halt alles zusammen.

Bei den Darstellern erlebt man ausschließlich die Stammcrew und bis auf John Winston als Lieutenant Kyle keinen Gastschauspieler. Die würden hier auch nur stören, denn was man sehen will ist doch wie die Enterprise die Nuss knackt die man ihnen vorsetzt. Zu sehen, wie sie sich langsam vortasten und der Lösung des Problems näher kommen ist dabei erstklassig inszeniert und zu einem Großteil auch den Startrio Shatner, Nimoy und Kelley zu verdanken, die sich einen herrlichen Schlagabtausch liefern.
Die Regie bei „Das Loch im Weltraum“ führte Joseph Pevney, der insgesamt 14 Episoden der Classic Serie inszenierte. Hier zeigt er erneut sein Gespür für Spannung und bietet dem Zuschauer, Dramatik, Witz und eine packende Geschichte. Er nutzt dafür alle Möglichkeiten aus. So bekommt man neben der Brücke, die Krankenstation, den Maschinenraum, die Shuttleabteilung, das Shuttle selbst und einiges an Weltraumszenen geboten und bewegt sich damit auf dem gesamten Schiff und darüber hinaus. Zudem setzt er die Erschütterungsmomente recht glaubwürdig ein, auch wenn das Herumstolpern der Crew dabei eher belustigend anmutet.
Die Bildkonstruktion ist zudem sehr ansprechend. Man arbeitet mit Fahrten und gelungenen Konstrukten, wie Hauptdarsteller im Vordergrund und Nebendarsteller wohl positioniert im Hintergrund, dadurch versteht die Episode ebenso zu punkten.

Alles in allem ist „Das Loch im Weltraum“ rundum gelungen und begeisterte sicher auch Gene Roddenberry und viele Fans, denn der Chef verwendete die Thematik auch in der Next Generation Serie, wo die Folge „Illusion oder Wirklichkeit“ ein in gewisser Weise identisches Szenario bietet. Leicht abgewandelt, klar, aber die Gemeinsamkeiten sind doch unübersehbar.

Die deutsche Erstausstrahlung bei ZDF war leider geschnitten und vornehmlich um Handlungsszenen, die alles nur unnötig in die Länge zu ziehen scheinen, erleichtert. In der DVD Auswertung ist die Episode nun ungekürzt und damit auch an einigen Stellen neu synchronisiert. Leider hat man auch andere Passagen mit der neuen Synchro versehen, die soviel ich weiß auch vorher schon mit gleichem Wortlaut bestanden. Warum man da dieselben Sätze noch einmal neu aufgesprochen hat ist mir ein Rätsel.
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Da bekommt man doch glatt wieder Lust etwas zu schreiben, wenn ich die vielen schönen Rezis von G-Grasper und mir sehe.

Derzeit gehen meine Gedanken wieder vermehrt zu Star Trek und da man das auch gern auf dem Desktop hat, hab ich nach nem ansprechenden Bild gesucht. Das gehört zwar nicht zur Classic Serie, aber dicht dahinter ist ja auch in Ordnung. Mir gefällt es jedenfalls wahnsinnig gut.

Bild
Benutzeravatar
G-Grasper-v2.0
Monster-Meister
Monster-Meister
Beiträge: 318
Registriert: Di 23.09.2008, 21:46
Wohnort: Berlin

Beitrag von G-Grasper-v2.0 »

Für mich die absolute Nummer Eins unter den Raumschiffen mit dem Namen ENTERPRISE!
Die Kamerafahrt im ersten Kinofilm hatte diese Schönheit wirklich verdient! :wink:
Bild
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Auch für mich ist die NCC-1701-A das schönste Modell. Es bei Kinofilm 3 in die Luft fliegen zu sehen, hat schon geschmerzt. Ich mag bei den Kinofilmen übrigens den Flug ins geschlossene Raumdock (hinein und wieder hinaus). :)
Benutzeravatar
G-Grasper-v2.0
Monster-Meister
Monster-Meister
Beiträge: 318
Registriert: Di 23.09.2008, 21:46
Wohnort: Berlin

Beitrag von G-Grasper-v2.0 »

Na in Teil 6 wurde sie ja auch nochmal schön malträtiert.:wink:
Bild
Bild
Benutzeravatar
mario-pana
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 6416
Registriert: Di 27.06.2006, 17:58

Beitrag von mario-pana »

Ja, das war ebenso hart.
Antworten

Zurück zu „Science Fiction - Kino & DVDs“