Joan_Landor hat geschrieben:Der beste Jugendschutz ist eben doch der, Kinder nicht stundenlang unbeaufsichtigt vor dem Rechner hocken zu lassen.
Aber das ist eben etwas unbequem für die Eltern ...
Nein, das ist Überwachung und Überwachungen werden von Kindern grundsätzlich gehasst, führen zu Spannungen und Kinder werden konstant versuchen sie zu umgehen wo sie nur können, um dann das Verbotene zu erkunden von dem in der Klasse alle anderen erzählen.
Es gibt nur einen Jugendschutz, der jemals was bringen könnte und nur einen Jugendschutz der Sinn macht. Die Antwort ist so naheliegend und so einfach und doch so unendlich schwer umzusetzen, wie mir scheint. Die Lösung für alle Probleme trifft auch hier zu: miteinander Reden.
Kinder müssen mediale Kompetenzen erhalten, die können ihnen nur von Eltern gegeben werden, die interesse an Medien, medialen Inhalten und ihren Kindern haben. Eltern müssen mit den kindern über das reden, was dort passiert, auf was sie treffen können, worauf sie achten müssen und dann für sie da sein wenn es Fragen und Problem gibt. Ansonsten brauchen Kinder Freiräume - Eltern müssen das Vertrauen aufbauen, dass ihre Kinder schon wissen was das Beste für sie ist, wenn man ihnen das notwendige Werkzeug in die Hände gibt. Wenn Kinder merken, dass sie nicht allein sind und einen Ansprechpartner haben sollte doch mal was schief gehen. Wenn sie wissen, was passieren kann, wenn was schief läuft, also wenn es keine unnötigen Geheimnisse gibt, die Sachen unnötig interessant und verlockend machen, dann werden Kinder auch die notwendige Kompetenz entwickeln/haben mit dem Medium und den medialen Inhalten umzugehen.
Falsch ist also einem Kind zu sagen "schau das blos nicht an, das ist böse!" oder "mach was du willst!" oder "Na dann bleib ich hier sitzen, bis du fertig ist!". Richtig wäre sich mit dem Kind, seinen Bedürfnissen und Wünschen auseinanderzusetzen. wenn es einen Erwachsenen dabei haben will, dann wird es dass schon sagen, wenn die Beziehung zwischen Kind und Elternteil richtig strukturiert und aufgebaut ist. Ein Kind wehr sich nur dann, wenn es auf Abneigung trifft.
Natürlich setzt das alles zu einem gewissen Grat auch voraus, dass Eltern gewillt sind sich mit dem Medium ud seinen Inhalten auseinandertzsetzen. Damit wären wir wieder bei der Kompetenzfrage, die ich nicht wieder aufbringen will. Aber um einem Kind die heutige Welt zu erklären gehört eben doch ausreichendes Wissen über PCs und Internet dazu, welches das blose Einschalten und bedienen ein wenig übersteigt. Eltern müssen das nicht vor der geburt des kindes anlernen, aber wenn das Kind danach fragt sollten Eltern bereit ein sich zusammen mit dem Kind hinzusetzen und den notwendigen Stoff durchzugehen. Hier gehört dann auch ein Interesse für die Interessen des Kindes dazu.
Das Problem mit dem Jugendschutz ist nicht, dass Kinder zu dumm sind etwas zu kapieren, oder dass die Jugendschutzmaßnahmen unzureichend sind. Das problem liegt daran, dass die Eltern keine Lust/kein Interesse/keine Zeit haben, die Schulen diese leere schon aufgrund ihrer Lehr-Struktur nicht füllen können und Kinder quasi alleingelassen auf die virtuelle Autobahn gestellt werden. Würde man kinder auf eine Autobahnstellen, dann würde man bestenfalls das Sorgerecht entzogen bekommen. Das Internet/die PC-Technologie ist vergleichbar. Wie soll ein Kind, das niemanden hat denn plötzlich mit ewas umgehen können das so giantisch und geheimnisvoll ist?
Gut, ich hab gut Reden, denn ich hatte das Glück und konnte daher von außen beobachten, wieso es bei meinen Freunden fehlschlug.
Ich weiß nicht, aber mal an alle Eltern und Kinder hier: wann hattet ihr das letzte gemeinsame famileninterne Essen ohne äußere Einflüsse wie Radio oder Fernsehen, wo es einfach nur um euch und eure gesammelten Interessen ging?
Das ist doch der Knackpunkt. Ich sage nicht, dass es so was nicht mehr gibt oder dass das die Lösung für alle Probleme ist. Es ist aber ein Anfang und es drückt etwas aus.
Mehr Qualität in ein Miteinander zu bringen schmeißt die ganze Jugendschutzdebatte komplett über Bord, weil man sich vertraut und zuhört und sich auffangen kann, sollte was schief gehen.