Ich bin sehr angetan von den klassischen japanischen Kaidan-Filmen, besonders aber das Subgenre des Bakeneko-Films liegt mir am Herzen - Filme über Geisterkatzen, von denen es eine handvoll auf DVD gibt. "Kaibyô Noroi no Kabe" aus dem Jahr 1958 ist einer davon und dieser gehörte seinerzeit zu meinen Favoriten.
Leider besitze ich keinen der Filme mehr auf DVD, da ich damals alles verkauft habe. Es war eine lange Japan-Pause, doch im Laufe der Zeit hat es mich wieder zu meinen "Wurzeln" hingezogen und darüber bin ich auch ganz glücklich.
Habe am Mittwoch auch schon zwei klassische japanische Geisterfilme bestellt:
- die US-DVD von Nobuo Nakagawa's Kaidan Hebi Onna (1968)
- und die Japan-DVD des Bakeneko-Films Kaibyô Noroi no Numa (1968)
Letztere ist meine erste nicht-untertitelte Japan-DVD seit dem Sommer 2007. Allerdings scheint es englische Untertitel hierzu im Internet zu geben - wenn nicht, wäre das auch kein Beinbruch. Vielleicht werde ich zu diesem Film eine kleine Review mit Bildern verfassen, mal sehen.
Dies als kleines Lebenszeichen meinerseits. Ob ich hier noch etwas aktiver werde, weiß ich nicht - aber auch an japanischen Monster- und Science-Fiction-Filmen habe ich wieder Interesse.
Vorher noch viele Grüße an Harryzilla & Co. sowie meinen Freund Godzilla-2000, der mich vor 7(!) Jahren ins Genre führte! It's good to be back!
Kaibyô Noroi no Kabe
Daten zum Film:
Genre: Horror
Originaltitel: Kaibyô Noroi no Kabe
Internationaler Titel: Ghost Cat-Wall of Hatred
Alternativtitel: The Ghost Cat Cursed Wall
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Kenji Misumi
Darsteller: Shintaro Katsu, Chieko Murata, Mieko Kondo, Akio Kobori
Japan-Start: 15. Juni 1958
Daten zur DVD:
Label: Daiei (Kadokawa)
Ländercode: 2
Anzahl der Discs: 1
Laufzeit: ca. 88 Minuten NTSC
Bildformat: 2,35:1 Widescreen (anamorph - Originalbildformat) (Schwarz/Weiss)
Tonformat: Japanisch Mono
Untertitel: keine
Extras: Bildergalerie, Behind the Scenes-Fotos und Poster
Special Features: keine
Erscheinungsdatum: 24.09.2004 in Japan
Preis: 3800 Yen
Da sind wir wieder. Ich werde demnächst wieder öfter über alte japanische Horrorfilme berichten, da mir die Filme einfach Spass machen und ich im Winter praktisch wie auf Knopfdruck einen gewissen Extraschub an Lust und Interesse in der Hinsicht daran bekomme.
Japanische Horrorklassiker aus den 50ern und 60ern gehören zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten, und können locker neben deutsche expressionistische Horrorfilme der 10er und 20er, Universals Dracula- und Frankensteinfilme der 30er und 40er, sowie englische Hammer-Filme aus den 50ern, 60ern und 70er gestellt werden.
In Japan waren Geistergeschichten schon immer sehr beliebt. Die berühmteste Geistergeschichte, "Yotsuya Kaidan", führt ihre Ursprünge auf 1827 zurück, in dessen Jahr Tsuruya Nanboku IV die Geschichte als Theaterstück schrieb und aufführte. Hierbei handelte es sich um eine reine Geistergeschichte, ohne andere mythische Aspekte.
Neben "Yotsuya" und all den anderen reinen Geistergeschichten, fügte man im Laufe der Jahre weitere Elemente den Inhalten hinzu. Am berühmtesten und einflussreichsten haben sich dabei Geschichten um mordernde Geisterkatzen herauskristallisiert, die ihren Ursprung ebenfalls im 19. Jh. finden. Kabuki-Drehbuchautor Joko Segawa III nahm historische Ereignisse aus der Saga-Präfektur im Jahr 1590 zur Grundlage, die Zeit der Nabeshima Disturbance.
Naoshige Nabeshima, damaliger Kaiser, lies ungerechtfertigt ein Ehepaar hinrichten und wurde, Gerüchten nach zu folgen, später von den Geistern der beiden verfolgt. Joko Segawa III fügte hierzu Monsterkatzen, bzw. "Bakeneko" als Fachbegriff, hinzu und führte somit erstmals das Stück "Hana Saga Neko Mata Zoshi" (Cat Demon Legend of the flowered City of Saga) 1853 sehr erfolgreich auf.
Neben der Nabeshima-Story gibt es noch unzählige andere Geschichten, wie z.B. die Legende der Monsterkatze in Arima, die Ryohei Arai für seinen Horrorepos "Kaidan Saga Yashiki" (Ghost Cat of Arima Palace, 1953 - Review ist im Forum) zur Grundlage nahm.
Zum kurzen Verständnis: Eine Monsterkatze/Geisterkatze ist mit vampirischen Zügen belegt. Frauen, die sich an anderen Lords und Familien rächen möchten, aber nicht die Mittel dazu haben, brachten sich diese um, bis die hauseigene Katze das Blut der Toten leckte. Die Familie, die es treffen sollte, war von nun an mit einem Fluch belegt und die Monsterkatze, in menschlicher Form, mit Merkmalen einer Katze, brachte jeden um, die gesamte Nachkommenschaft eingeschlossen.
Das waren ein paar Hintergründe. Die Geschichte des Filmes unter Review hier wurde erstmalig 1918 als Stummfilm präsentiert, der erste Tonfilm entstand 1938: "Kaibyô Akakabe Daimyojin" (Ghost Cat and the Red Wall). Der Film selbst, "Kaibyô Noroi no Kabe" (Ghost Cat Wall of Hatred) stammt aus dem Jahr 1959 und wurde von Kenji Misumi verfilmt, der ein Jahr später auch die "Yotsuya Kaidan"- Geschichte auf die große Leinwand brachte, zeitgleich mit Nobuo Nakagawa's Version.
Von all meinen Geisterkatzenfilmen gehört dieser hier zu meinen Favoriten, da er mit seiner wunderschönen Cinemascope-Cinematography in S/W einfach beeindruckt, und die aufwändigen Sets tun ihr übriges. Ich bin gerade zeitlich sehr unter Druck, weshalb ich nicht genauer auf den Film eingehen kann, wobei es auch nicht mehr soviel dazu zu sagen gibt. Mein Artikel zu "Kaidan Saga Yashiki" sollte unbedingt auch gelesen werden, da ich dort sehr ins Detail gegangen bin.
Der Film wurde 2004 von Kadokawa als remasterte Version ohne engl. UT aufgelegt und bietet sehr gute Qualität, ein top gestaltetes Cover und interessante Extras, die ich oben benannt habe. Die Bilder, die ihr in meiner Review seht, stammen vom Zusatzmaterial.