Bildstörung Veröffentlichungen

[MonsterZero]

@Plasmo

Und deine Bildstörungen schon geguckt?

[Plasmo]

Jepp das habe ich! Allesamt haben sie mir sehr gut gefallen, wobei ich Im Glaskäfig noch am schwächsten fande.

Insgesamt sähe meine Bewertung wohl wie folgt aus:

Possession -
Bad Boy Bubby -
La Bête -
Marquis -
Im Glaskäfig -


Freue mich schon sehr auf Valerie. Overlord interessiert mich Null, wird vielleicht aus Komplettierungsgründen gekauft...

Und seit gestern ist ja mittlerweile auch Drop Out 09 bekannt: Arrebato

[MonsterZero]

Jepp das habe ich! Allesamt haben sie mir sehr gut gefallen, wobei ich Im Glaskäfig noch am schwächsten fande.

So kann es auseinander gehen.

Ich habe mir neulich wieder LA BETE angesehen. Manchmal wäre man gerne eine Rose.

Was ich mich bei dem Film frage ist ja, wenn ich Sex mit einem Werwolf habe, bin ich dann ein Sodomist?

[Paul Naschy]

Vielleicht ein Lykanthropist?

Die Engländer nennen diese Handlung eher »Bestiality«, was zum Titel des Films hervorragend passt.

[Paul Naschy]

Possession (Dop Out 006) ist seit einiger Zeit im 2er-Bundle-Angebot des Bildstörung-Shops gelandet: für 30 Euro inkl. Versand kann man sich 2 Bildstörungen aussuchen.
Link:
http://www.bildstoerung-shop.de/epages/ ... SubProduct

[Paul Naschy]

in einem guten monat veröffentlicht BILDSTÖRUNG den in der ofdb als horror eingestuften spanischen film von 1979 »ARREBATO«:

http://www.bildstoerung.tv/blog/?p=142

kennt den jemand?

[Paul Naschy]

Keiner kennt ARREBATO?

Im ofdb-Shop kostet die Doppel-DVD von Bildstörung (dropout 009, 24seitiges farbiges Booklet, über 2 Std Bonusmaterial) faire 15.98. Ich glaube, da schlage ich blind zu

[Plasmo]

Arrebato hat mir gut gefallen. Gibt sich wieder sehr unverständlich nach erster Sichtung und hält für mich nicht ganz das was versprochen wird/ich mir erhofft habe.
Dennoch natürlich ein sehenswerter Film!

Die nächsten Drop Outs lesen sich wie folgt:

Drop Out 010 - Lärm & Wut (1988)
Drop Out 011 - Porno Bande (2009)
Drop Out 012 - Clean, Shaven (1993)

Die ersten beiden interessieren mich fast gar nicht. Clean,Shaven könnte möglicherweise gut sein. Ansonsten hoffe ich mal wieder auf einen richtigen Knaller. Ist etwas mau geworden um die Drop Outs...

[Paul Naschy]

Ich habe mir soeben ARREBATO erstmals angesehen. Und ich bin schwer beeindruckt Ein extrem intensiver Film!

[Plasmo]

Ich habe mir soeben ARREBATO erstmals angesehen. Und ich bin schwer beeindruckt Ein extrem intensiver Film!

Dem kann ich eigentlich nur zustimmen, muss allerdings auch einen Wehrmutstropfen hinzufügen.

Den gesamten Film über wird ein Spannungsbogen aufgespannt, der sich im Höhepunkt gen Ende lösen sollte, aber für mich nur in Unverständlichkeit ausartet. Sobald die Szenen anfangen indem sich Pedro im Schlaf filmen lässt, wird man als Zuschauer einfach im Dunklen gelassen. Der Film geht seinen Weg nun allerdings auf der Schiene bis zum Ende hin weiter und es bleibt nichts anderes als Verwirrung bzw. ein ungelöstes Mysterium über. In der letzten Szene in der Jose nun Pedros Stelle einnimmt und auch verschwindet, setzte bei mir dann schon jegliche Bemühung aus mitzukommen. Sicherlich kein schönes Gefühl für den Zuschauer. Im Prinzip auch nicht weiter schlimm, so kann man nach der Sichtung des Films darüber grübeln, das Booklet lesen, Hintergrundinfos in den Extras sammeln und das Internet durchforsten.

Gesagt, getan - doch es blieb eine unbefriedigende Komponente zurück.
Leider fehlt mir der Zugang zur gängigen Interpretation, dass der Film den Filmemacher aussaugt und schließlich auffrisst. Ich habe selbst nie Filme gemacht (haben wohl die Wenigsten) und finde keinen Zugang zu der Thematik. Es ist sehr schwer für mich sich in den Film reinzuversetzen oder ihn nur nachzuvollziehen, da er sich weit Abseits bewegt. Aber warum will ich mich überhaupt in den Film reinversetzen? Der Zuschauer hat in der Regel doch so oder so ein distanziertes Verhältnis zur Story des Films. Ganz einfach: Eben gerade durch die sehr intensiven ersten 3/4 des Films, der äußerst gelungenen Erzählung von verlorener bzw. wiedererlangter kindlicher Freude und Neugier, zog mich der Film so sehr in seinen Bann, dass eine Identifikation sich quasi aufzwang. Durch das dann wie schon beschriebene undurchsichtige, verworrene Ende, ging meine Erwartungshaltung einfach nicht auf und es machte sich sogar eine kleine Enttäuschung breit.
Wahrscheinlich nur ein individuelles Problem meinerseits.

Ähnlich verwirrt wie Arrebato, ließ mich seinerzeit auch Possession zurück. Das Gefühl nachdem ich die Filme das erste Mal gesehen habe war ungefähr gleich. Bei letzterem empfand ich das "Entschlüsseln" von Szenen und Motiven allerdings als viel angenehmer, da der Film sich mir nun immer mehr offenbarte und er für mein Empfinden größer wurde und wuchs. Ich verstand die Zusammenhänge besser und konnte einige zuvor unverständliche Szenen nun stimmig in den Gesamtkontext einordnen. Bei Arrebato hatte ich eher das gegenteilige Gefühl. Er erschloss sich mir auch nach eingehender Recherche nicht oder ließ zumindest ein fades Gefühl zurück. Ich finde nicht so recht den Zugang zum Film.

Arrebato baut viel auf, verspricht viel. Bietet undurchsichtige, aber sehr interessante Charaktere.
Arrebato löst nicht auf, bleibt bis zur letzten Szene in sich gefangen, öffnet sich nicht. Er erscheint mir einfach zu selbstverliebt.

[Plasmo]

Lärm & Wut erscheint übrigens am 18.2. und ist nun schon im Ofdb-Shop oder Amazon vorbestellbar.

[Paul Naschy]

ich finde deine interpretation zu arrebato sehr treffend, denn darin finde ich auch viele meiner eindrücke wieder, plasmo.

dieses extreme und abseitige, was hier den fanatismus zum film ausmacht, wurde mir mal auf musikalischer basis sehr deutlich näher gebracht. ich fühlte mich in "arrebato" irgendwie sofort heimisch. bei mir waren kassettenaufnahmen, kleine ausschnitte von übungsraumaufnahmen, von (oft unfreiwilligen!) akkustischen vermischungen, "field recordings", die sich mit der eigentlichen musik zu etwas einmaligen, nicht wiederholbaren, aber zu einem sehr faszinierenden geflecht vermischten. das ganze war oft mehr als das ursprünglich gewollte, störungen nicht zwangsläufig minderungen. darauf wird jose von pedro sensibilisiert. ich denke da bei arrebato aber auch an die zufälligen optischen einflüsse (zB dieser glühende stein) auf den gewollten fokus. jose ist zu beginn recht konventionell unterwegs. pedro ist ein sehr sensibles bürschchen und sieht in jose potential und verständnis. identifikation findet eher mit der thematik, nicht mit den darstellern statt. diese differenzierung ist mir auch sehr sympathisch.

[Paul Naschy]

Lärm & Wut erscheint übrigens am 18.2. und ist nun schon im Ofdb-Shop oder Amazon vorbestellbar.

bildstörung hat es tatsächlich geschafft, dass ich mich plötzlich für diesen sperrigen kunstmist interessiere

[MonsterZero]

bildstörung hat es tatsächlich geschafft, dass ich mich plötzlich für diesen sperrigen kunstmist interessiere

Was ist denn bei dir "sperrigen Kunstmis"?

[TheEastBoy]

Ja ich bin ein Fan und will den Thread nutzen um euch Bildstörung näher zubringen.
Ich werde auch nach und nach die Filme besprechen.
Aber erstmal sehen ob die Idee überhaupt ankommt.

Bisher erschienen:

Drop Out 001 Im Glaskäfig (1986)
Drop Out 002 Bad Boy Bubby (1993)
Drop Out 003 Marquis (1989)
Drop Out 004 Ein Kind zu töten (1976)
Drop Out 005 La Bête (1975)
Drop Out 006 Possession (1981)
Drop Out 007 Overlord (1975)
Drop Out 008 Valerie (1970)

Außer mir noch jemand hier, der Freude an ihren Veröffentlichungen hat?

Um was geht es in den Filmen genau?!

[Paul Naschy]

hier findest du auf der linken seite unter "katalog" die beschreibungen und auf der rechten seite alle trailer zu den filmen, viel spaß!
http://bildstoerung.tv/

[Plasmo]

Um was geht es in den Filmen genau?!

Du hättest dir wenigstens soviel Mühe machen können, dir die erste Seite dieses Threads, von der du ja auch sogar zitierst, genauer unter die Lupe zu nehmen. Dann hättest du zumindest schinmal eine sehr ausführliche Besprechung zu Im Glaskäfig und eine eher kurze zu Possession gefunden.

[TheEastBoy]

hier findest du auf der linken seite unter "katalog" die beschreibungen und auf der rechten seite alle trailer zu den filmen, viel spaß!
http://bildstoerung.tv/

Danke,da werd ich mal schauen

[TheEastBoy]

Um was geht es in den Filmen genau?!

Du hättest dir wenigstens soviel Mühe machen können, dir die erste Seite dieses Threads, von der du ja auch sogar zitierst, genauer unter die Lupe zu nehmen. Dann hättest du zumindest schinmal eine sehr ausführliche Besprechung zu Im Glaskäfig und eine eher kurze zu Possession gefunden.

Hä?Ich sehe da nur ne Aufzählung der Filme?!

[Plasmo]

We wär's denn mit Post #4 und #14...

Aber auf Klo gehen kannst du schon noch alleine?

Sry...

[TheEastBoy]

hier findest du auf der linken seite unter "katalog" die beschreibungen und auf der rechten seite alle trailer zu den filmen, viel spaß!
http://bildstoerung.tv/

HAbe ich das richtig gelesen,das die Filme immer nur im OT sind

[Paul Naschy]

wenn eine dt. tonspur zu einem film existiert (la béte, ein kind zu töten, ...), dann ist sie mit an bord; OT plus dt. UT sind das mindeste.

hast du schonmal eine VÖ von bildstörung in der hand gehabt? in sachen bonusmaterial & booklet sind sie absolut vorbildlich.

hast du dir die trailer angesehen? welche filme interessieren dich, welche sprechen dich überhaupt nicht an?

[Paul Naschy]

DropOut 011 steht in den startlöchern (noch ohne fixen VÖ-termin):

Das, womit Mladen Ɖorđević in seinem Spielfilmdebüt aufwartet, hat sich das europäische Kino der letzten Jahrzehnte nur sehr selten getraut: Pornografie, Zoophilie, Snuff, explizite Gewalt – alles in einem Film. Was aber noch viel erstaunlicher ist: ihm ist das Kunststück gelungen, mit diesen Zutaten eben nicht den billigen Exploitation-Schocker abzuliefern, den man vielleicht vermuten würde. Dennoch geht er nicht den geringsten Kompromiss ein, was die Wucht und Heftigkeit seines Films betrifft. Ganz im Gegenteil: die kurzen aber äußerst drastischen Szenen treffen einen umso mehr, da sie in eine Geschichte eingebettet sind, die sich sonst völlig auf ihre Figuren konzentriert. Dadurch ist Ɖorđević ein Ausnahmefilm gelungen, der nicht nur erschreckt und provoziert, sondern der gleichzeitig intelligent und witzig, stellenweise sogar äußerst subtil ist.

Quelle: bildstoerung.tv

Ich kann mich noch gut an den sehr lobenden Artikel in der Splatting Image erinnern, als der Film 2009 oder 2010 erschien... und seit "Schwarze Katze, Weisser Kater" schätze ich das neue Jugu-Kino sehr

[MonsterZero]

Irgendwie bin ich immer noch skeptisch bei dem Film.

[Plasmo]

Muss mich MonsterZero da anschließen. Ich weiß nicht ob mir der Film gefallen könnte. Scheint auch auf den ersten Blick nicht mal in der Konzept von Bildstörung zu passen.

Wie so viele Titel der Reihe, wird natürlich auch dieser ein Blindkauf für mich. Mal sehen ob es sich lohnt. Spätestens beim Dropout #12 Clean, Shaven werde ich dann wieder auf meine Kosten kommen.

Aber eines nach dem anderen, zuerst erscheint am 18.Februar Lärm&Wut als Jubiläumsnummer #10.

[Paul Naschy]

Lärm & Wut habe ich auch schon vorbestellt.

bei der Pornobande wäre ich weit skeptischer, wenn ich nicht 1 jahr vorher oder so in der SI die ansprechende review gelesen hätte. ich gehe da mal recht optimistisch ran.

den overlord lasse ich aus. das ist nicht meins. bad boy bubby und marquis habe ich im fernsehen gesehen und mir noch nicht auf dvd geleistet. soweit von meinem aktuellen dropout-stand

[Plasmo]

Overlord ist imo auch der schwächste Titel der Reihe. Habe ich mir mehr oder weniger nur aus Komplettierungsgründen zugelegt...

[Paul Naschy]

das einzigste, was mich beim overlord interessieren könnte, ist das hier:

... und poetischen Bildern des Ausnahme-Kameramanns John Alcott (A CLOCKWORK ORANGE, BARRY LYNDON, THE SHINING), die sich in ihrer Kombination gängigen Sehkonventionen zum Teil deutlich widersetzen.

(Quelle: ikonenmagazin.de)

[Paul Naschy]

THE LIFE AND DEATH OF A PORNO GANG ist nicht anderes als die Wiedergeburt des sozialkritischen Splatterkinos im Geiste der frühen Hooper, Romero und Craven – und zusammengedacht mit einer europäischen Kunstfilmtradition. Das Ergebnis ist ein Werk von brutalster Wucht, voll von Tabubrüchen in der ungeschminkten, bewußt grenzüberschreitenden Darstellung von Akten extremer Sexualität wie extremer Gewalt. Wie ein Faustschlag in die Magengrube kommt dieser kompromißlose Debutfilm daher, brennt sich vorerst unauslöschlich in die Erinnerung ein und schlägt in seiner fast körperlich spürbaren, aus politischem Bewußtsein wie Exploitation-Kinotradition befeuerten Dringlichkeit vielleicht gar, kurz vor dem Ausklingen der Dekade, ein neues aufregendes Kapitel in der Kinogeschichte auf.

Quelle: Jochen Werner in der Splatting Image Nr. 80 vom Dezember 2009.

Klingt so, als wäre er von dem Film sehr angetan

[Plasmo]

Lärm & Wut

Der Film und die damit zusammenhängende Veröffentlichung hat mich anfangs überhaupt nicht interessiert. Ein Drama über Jugendkriminalität und Gewalt? Da musste ich als Fan des Fantastischen aber zumindest Skurrilen doch eher passen. Kaufen würde ich ihn mir zwar schon, soviel stand außer Frage, so will ich doch zumindest dieses wunderbare Label und ihre formal perfekten DVDs unterstützen. Filmisch hingegen erwartete ich allerdings nichts. Ich erwartete eine ähnliche ja fast schon Enttäuschung wie bei Overlord - ein Film der wirklich gar nicht meinem Genre entspricht und auch nicht geschafft hat, mich für sich zu begeistern. Auch der Trailer den Bildstörung anfertigte, konnte mich null begeistern.
Beinahe schon fing ich an, am Programm der Drop Outs ansich zu zweifeln. Es gab einige fantastische Höhepunkte (allen voran natürlich Possession!), aber auch vieles, das mich eher nicht ansprach. Die kommenden VÖs lasen sich dann nach dem eher mittelprächtigen und vor allem unverständlichen Arrebato auch nicht sehr berauschend: Dieser komische Film über Jugendkriminalität, ein neuer serbischer Film über Sex und Gewalt, der bestimmt nur wieder Aufsehen erregen will und letztlich wieder ein sehr interessant erscheinender Clean, Shaven. Soweit die Vorschau. Da dachte ich mir in etwa: "Noch zwei Filme durchhalten, dann wird's sicher wieder geil."

Pustekuchen! Hier und jetzt wird's geil!

Lärm & Wut ist für mich die Überraschung des zugegeben noch sehr jungen Jahres gewesen. Eine Wucht!
Storytechnisch bietet Lärm & Wut genau das, was man erwartet: Eine Milieustudie von vollkommen verwahrlosten Jugendlichen, die sich in ihre Gewalttaten immer mehr hineinsteigern, sodass die Szene letztlich eskaliert. Soweit nichts Neues. Doch zum Glück wird der Stoff vom Regiesseur Jean-Clause Brisseau derart frisch aufbereitet, wie ich es mir nicht zu träumen gewagt hätte.

Der Film vermeidet eben genau das, was ich mit Schrecken von Filmen dieser Coleur erwartet habe: Eine zum einen trockene, filmische Inszenierung und zum anderen eine mit dem Zeigefinger warnende, moralische Stellungnahme.
Anders aber bei diesem Exemplar von Film. Er kommt äußerst frisch, aber auch zeitlos daher. Die Schauplätze wirken sehr realistisch und zu jeder Zeit vollkommen glaubhaft. Die Charaktere, ganz besonders der Vater, sind zwar klischeehaft überzeichnet, aber durch den mitreißenden, äußerst dunklen Humor auf der einen und der dazu kontrastierenden, durchschlagenden Tragik auf der anderen Seite perfekt in die Geschichte mit eingebaut, sodass ein sehr stimmiges, aber eben auch unterhaltsam, erschreckendes Gesamtbild abgeliefert wird. Szenen teils heftiger Gewalt sind gefolgt von äußerst ruhigen Bildern. Anstatt moralisierend auszuschweifen und der Empörung halber draufzuhalten, wird die krasse Gewalt als etwas Alltägliches, Beiläufiges behandelt und ob der Fokus der Kamera diese nun einfängt oder nicht ist eher Nebensache. Diese dadurch erzeugte kompromisslose Allgegenwärtigkeit der Gewalt lässt ein viel effektiveres Bild beim Zuschauer zurück, als jede plakative Verteufelung es je geschafft hätte.

Der Humor des Films lag mir wirklich sehr und so habe ich zwischendurch immer mal wieder kopfschüttelnd auflachen müssen, ganz besonders über den wirklich einzigartig gut getroffenen Vater. Ein weiterer Bruch der harten Realität, den der Film desöfteren im Verlauf erlebt, sind die eingeflechteten, fantastischen Szenen, während der Junge sich seinen Illusionen hingibt. Diese sind als Sehnsüchte und ganz besonders auch Hilfeschreie des Jungen zu deuten. Die ihm erscheinende Person verspricht ihm die mütterliche Zuneigung, die er in der echten Welt nie erhält - so wird seine eigentliche Mutter im Film nie gezeigt und spricht lediglich über Zettel und einmal ganz kurz am Telefon mit ihm. Auch spielt sicherlich eine sexuelle Komponente der Liebe in seinen Illusionen mit, die ihm ebenfalls verwährt bleibt, da sie gegenüber seiner Lehrerin unmöglich zu verwirklichen scheint. Gen Ende des Films schließlich reicht ihm seine halluzinierte Wegbereiterin den Revolver, um den für ihn einzig denkbaren Ausweg zu gehen: Der Selbstmord.
Ein sehr pessimistisches Ende wird mit einem letzten Hoffnungsschimmer gebrochen, dass wenigstens der andere Junge im Knast noch zur späten Reue findet. Ernüchternd.


Ich bin hellauf begeistert von dem Film! Jedem, der wie ich, hart eingesessenen Zweifel mit sich trägt, sei hier an's Herz gelegt dem Film vielleicht doch mal eine Chance zu geben. Ich bin nur allzu froh, dass ich diesen wunderbaren Film gesehen habe! Uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits!