Kann man Possession eigentlich unter der Rubrik "Monsterfilm" einordnen?
So dumm wie es klingt, aber ich bin erst durch den Monsteraspekt auf den Film und das Label Bildstörung als solches aufmerksam geworden. Das Marketing mit Sprüchen wie "It's about a woman fucking an octopus" hat bei mir wohl voll gezogen.
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Ich habe vor einigen Tagen nun
Leben und Tod einer Pornobande sehen können. Bisher nur den Hauptfilm,
Made in Serbia und Bonusmaterial folgt die Tage.
Erst wollte ich etwas ausführlicher meine Eindrücke festhalten, doch bin ich noch zu unentschieden, was ich denn jetzt überhaupt von diesem Film halten möchte. Ehrlich gesagt habe ich anstelle einer Meinung nur ein ambivalentes Etwas sitzen. Der Film ist sehr hart, fast schon zu hart für mein Gemüt. Wenn euch Hardcore-Szenen mit Menschen und auch Tieren (beides explizit dargestellt) missfallen, dann wurdet ihr zumindest hier davor gewarnt. Neben dem sexuellen Aspekt ist natürlich auch die Gewaltdarstellung
sehr roh, sodass der Film auch leicht in snuffige Gefilde abweicht, wobei das ja auch das eigentlich Thema der Geschichte ist. Mit diesen Voraussetzungen schafft der Film es durchweg sehr bildgewaltig zu sein und sorgt beim Zuschauer dafür, dass auch auf jeden Fall die ein oder andere Szene ins Gedächnis gebrannt wird.
Doch was steckt neben dem Sex, neben der Gewalt eigentlich für eine Aussage dahinter? Geschehen die dargebotenen Obszönitäten zum Selbstzweck? Ersteres mag ich nicht zu beantworten, aber letzteres ganz sicher nicht! Der Film spielt im völlig verwahlosten, durch Kriege zerrissenen Serbien. Unsere "Bande" bewegt sich in einer scheinbar gesetzeslosen Gegend und bekommt neben der Härte des Pornobuisness auch die Härte der allgegenwärtigen Kriminalität zu tun. Unsere Protagonisten sind allesamt Leute, die mit ihrem Leben nicht mehr so recht klarkommen und ausbrechen wollen. Dieser Ausbruch geschieht allerdings unkontrolliert und endet in maßlosen Exzessen. Schade, dass hier vor einer adäquaten Darstellung des Problems zurückgewichen worden ist und gesellschaftlicher Ausbruch in diesem Fall einfach nur zum Exzess und dem Verwurf aller menschlichen Normen führt. Diese persönliche Bewertung dieser fiktiven Geschichte ist hier eigentlich fehl am Platze, doch leider stieß es mir doch recht bitter auf, sodass ich es zumindest erwähnen muss. Gleiches Thema, vier Jahrzehnte zuvor und ich fühle mich zuhause.
Mir kam es aber letzten Endes doch so vor, dass auf jeden Fall viele der Szenen einfach nur schockieren sollten. Eine weiterführende Aussage neben "Seht her, so kaputt ist unsere Gesellschaft!" gibt es nicht. Das erinnert natürlich gleich an billigste Exploitation-Filme à la
Cannibal Holocaust: "I wonder who the real cannibals are..." [Kameraschwenk durch die Großstadt]. Was ist das denn mehr als nur eine äußerst plakative, moralische Platitüde? Hier geht es um sehr einfach gestrickte Provokation die mit der Schaulust des Zuschauers spielt. Wer nach Pornobande noch nicht genug hat gibt sich
A serbian Film - Nein Danke!
Versteht mich nicht falsch, der Film hat auch seine guten Seiten und weiß auch vielerorts sogar zu begeistern! Sehr positiv fällt auch der Humor auf, welcher in solcher Art Filmen vielleicht eher seltener anzutreffen ist. Im Großen und Ganzen hat er mich auf jeden Fall gut unterhalten, aber der Film besitzt für mich keine weitere Aussage und ist auch wahrscheinlich einer der schwächeren Drop Outs.
Ich fühle mich bei jedem Satz, den ich tippe hin und her gerissen. Vielleicht ändert sich meine Meinung auch noch, mal schauen. Es gibt viel Negatives, aber auch viel Positives. Eine Berg- und Talfahrt, ein Auf und Ab. Sicherlich kontrovers - aber was heißt das schon noch?!
Wie denkt ihr über den Film?