Paul Naschy hat geschrieben:wie unterschiedlich doch die geschmäcker sind

cloverfield fand ich unglaublich belanglos, district 9 war inkonsequent und langweilig.
Endlich mal einer, der es ausspricht.
Jar Jar Abrams ist ja für mich ohnehin der größte Blender (und das gleich in doppelter Hinsicht, wenn man an seinen Lense Flair - Spleen denkt), den Hollywood zu bieten hat. Den Hype um diesen allenfalls mittelmäßigen Regisseur kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. "Cloverfield" war in meinen Augen auch genau das - nämlich völlig belangloses Mittelmaß.
Von District 9 hatte ich ja vielleicht zuviel erwartet, nachdem der Film vielerorts so gelobt wurde, aber am Ende fand ich ihn eher enttäuschend. Inkonsequent trifft es da eigentlich genau auf den Punkt. Mit seinem dokumentarischen Anfang steigt District 9 sehr ernsthaft ins Thema ein und weckt Interesse, wird dann im Lauf der Zeit immer langweiliger und am Schluß einfach nur noch albern.
Mein letzter SciFi-Film war vor zwei Tagen "Die Frauen von Stepford". Die Videothek meines Vertrauens hat nämlich glücklicherweise nicht nur neue Filme, sondern auch einige ältere Klassiker am Start. Der Laden ist eine echte Fundgrube und so konnte ich, nachdem ich bisher ja nur das Remake mit Nicole Kidman kannte, nun endlich mal die Originalverfilmung sehen.
Bis dahin hatte ich mich eigentlich immer gewundert, warum alle so auf der 2004er Version herumhacken. Der war doch 'ne nette und gar nicht mal so dumme SF-Komödie mit guten Darstellern und dazu noch von Frank Oz, den ich ja auch irgendwie zu schätzen weiß. Mir hat's gefallen.
Jetzt, wo ich das Original kenne, ist mir alles klar. WOW, was für ein großartiger Film. Dahinter kann sich die Neufassung tatsächlich nur verstecken, zumal es sich eben um keine Komödie handelt. Statt dessen bekommt man einen beklemmenden, seine Spannung langsam und subtil aufbauenden Thriller geboten, der einen noch eine Weile beschäftigt. Vor allem das an den guten alten Gothic Horror erinnernde Ende hat es dermaßen in sich.
Man ist ja mittlerweile schon so daran gewöhnt, dass einem moderne Science-Fiction-Filme meistens nur noch einen Bruchteil dessen liefern können, wozu die Genreproduktionen der 50er bis 80er oft spielend im Stande waren, dass man erst wieder merkt, wie gut die alten Filme tatsächlich sind, wenn man sich mal wieder einen ansieht, den man noch nicht kannte. "The Stepford Wives" hat mich jedenfalls schwer beeindruckt.
Meine Wertung:

Herausragend!
"Ich bin Ozymandias, Herr der Herrn.
Schaut, was ich schuf, ihr Mächtigen, und verzagt!"
Percy Bysshe Shelley