DIE BESTIE AUS DEM WELTRAUM ("La Bestia nello spazio" Italien 1980, Regie: Al Bradley =Alfonso Brescia)
Captain Larry Madison (Vassili Karis) erhält den Auftrag, zusammen mit seiner Crew auf dem fernen Planeten Lorrigen das kostbare Metall Autalium aufzuspüren. Doch vorher muss er sich noch mit seinem Rivalen Juan Cardoso (Venantino Venantini -Der nette Vater mit der Heimwerkstatt aus "Ein Zombie hing am Glockenseil") um ein paar scharfe Bräute prügeln. Auf dem Planeten angekommen, erwartet die Crew ein seltsamer Mann namens Onaf, der ihnen erklärt, dass ein durchgedrehter Computer den Planeten in seiner Gewalt hat. Damit nicht genug: Nach und nach verfallen alle Mitglieder der Crew einem unwiderstehlichen Sextrieb -und der gute Juan Cardoso ist auch schon auf dem Planeten gelandet...
Mein lieber Scholli... da hat der gute Alfonso ja noch mal richtig einen abgeledert. Angefangen von der Billigausstattung (-Plastikraumschiffe, hautenge Latexkostüme -vor allem bei den weiblichen Crewmitgliedern- und dazu noch die tollen Filzstoff-Kopfbedeckungen, die entfernt an die "Teletubbies" erinnern...), über die völlig bräsige Story, bis hin zu den unglaublich (semi-)professionellen darstellerischen Leistungen, stimmt hier wirklich ALLES!
Selbiges gilt auch für die dt. Synchro, bei deren Erstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit -zumindest weiche- Drogen im Spiel waren.
Laut Raumschifftechnikerin(?) Erica fliegt das Raumschiff mal mit Treibstoff und mal mit Atomkraft. Sieht man das Raumschiff dann durch den Weltraum düsen, fliegt es manchmal sogar mit gar nix.
Auf dem Planeten Lorrigen, trifft die Crew zu allererst auf zwei Pferde, die gerade am Poppen sind (-und offensichtlich aus irgendwelchem Archivmaterial in den Film geschnitten wurden).
Daraufhin werden zunächst die Frauen der Besatzung geil und streichen sich zärtlich über ihren Latexanzug, während die Kerle danebenstehen und ihren Kolleginnen vielsagende Blicke zuwerfen.
Und dann kommt ONAF. Onaf legt großen Wert auf gepflegte Gastfreundschaft und empfängt die -etwas desorientierte- Crew mit einem üppigen Abendmahl.
Aaaber:
Jetzt heißt es Abschied nehmen, doch der Sextrieb hält alle auf dem Planeten "gefangen". Kein Problem, denn Juan Cardoso hat ein Gegenmittel:
Und dann sind da noch die "Goldmänner". Man kennt sie vielleicht schon aus "Krieg der Roboter" (ebenfalls von Brescia) -und die kennen nur ein Programm: Töten!
Der durchgeknallte Supercomputer ("Ihr wer-det die-sen Pla-ne-ten nicht le-bend ver-las-sen!") entpuppt sich als mit Leuchtreklame bestückter, überdimensionaler Brotkasten mit Kabelbrand.
Werden... ja werden unsere Helden jemals wieder in ihre Kuschel-Lounge zurückkehren können? Sehen Sie selbst!
Mit an Bord ist hier die finnische Darstellerin Sirpa Lane (als Sondra), die schon in Walerian Borowiczs "La Bete" erotische Erfahrungen mit einem "Biest" gemacht hat.
Sie starb (laut IMDb) 1999 mit 46 Jahren an AIDS.
Ist schon die Standardversion des Films recht freizügig, kann man sich das Geschehen auch mit einigen Hardcoreeinlagen geben.
Die DVD von X-Cess hält beide Möglichkeiten bereit. Schade nur, dass mal wieder die dt. Tonspur -teilweise- nicht so ganz mitziehen will.
Asynchroner Ton scheint mittlerweile groß in Mode zu sein.
Das 16:9-Bildformat dürfte auch nicht ganz dem Originalformat entsprechen, aber wir wollen mal nicht so sein.
10/10 Fun-Trash-Sleaze-Punkte
Bleibt zu hoffen, dass auch die anderen Sci-Fi-Knaller von Alfonso Brescia endlich mal digital gewürdigt werden -in deutscher Sprache, wohlgemerkt, denn die Synchro rockt auch hier echt das Haus!
"Battle Of The Stars" (1977)
"Krieg der Roboter" (1978)
"Star Odyssey" (1979)
Von den mäßigen Bewertungen in der OFDb sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen -ganz im Gegenteil: Es lohnt sich!
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