

GIGAN wird sicherlich nur kopfschüttelnd dastehen, doch ich muss gestehen, dass ich diesem Film durchaus etwas abgewinnen kann!
Das Lesen einiger Reviews im Vorfeld (die Spoiler habe ich natürlich ausgelassen), wusste ich, dass mich hier weniger ein Monsterfilm, als ein Drama erwartet und hier die zwischenmenschlichen Beziehungen ganz klar die erste Geige spielen. Wenn man dem Film eines vorwerfen kann, dann ist es Etikettenschwindel. Ganz gleich, inwiefern der Titel denn nun verstanden werden will (wer sind den eigentlich die "Monster"?) - So weckt er einzig und allein falsche Erwartungen und lässt enttäuscht zurück.
Aber was steht hinter dem Titel? Ein verdammt starker Film wenn man ihn auf sich wirken lässt. Monsters ist ein sehr ruhiger Film, Actionszenen gibt es kaum zu sehen. Stattdessen gibt es schöne Naturaufnahmen und Spannungsmomente, die sich ohne plötzliche Explosion lösen lassen. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Monster in der Geschichte als Alltäglichkeit betrachtet werden. Beiläufig erfahren wir spannende Hintergrundinfos zum Leben der Tentakelwesen, während unsere Hauptdarsteller sich absolut gar nicht dafür zu interessieren scheinen, da sie voll und ganz mit ihren eigenen Problemen genug zu tun haben. Im Verlauf des Films, lernen die beiden die Monster kennen und obwohl sie fasziniert von ihnen sind, werden sie immer wieder ihrer Gefahr bewusst. Die Darstellung der Monster als wertneutrale Naturgewalt hat mir zusätzlich gut gefallen und unterstreicht die vielen grünen Landschaftsaufnahmen sehr schmeichelhaft.
Eine metaphorische Sozialkritik (die "infizierte Zone" liegt immerhin zwischen den USA und Mexiko...) ist außerdem noch Bestandteil des Films und wird allemal intreressanter abgehandelt, als im Vorbild District 9, welcher mir seinerzeit nicht sehr zugesagt hat. Wo in District 9 mit hektischer Wackelkamera ein kriegsähnliches Szenario gefilmt wird, hält die Kamera in Monsters ganz still und ruhig drauf und weiß einfach nur zu begeistern.
Die Liebesgeschichte ist tragisch und wird überzeugend mit in die Geschichte eingebaut. Hier hätte man aber sicherlich noch etwas mehr rausholen können. Der richtige Konflikt wird erst ziemlich gegen Ende des Films explizit geäußert, auch wenn man als Zuschauer natürlich schon mit seinen Vorahnungen zu spielen hat.
Kein Monsterfilm, aber ein schöner Film!