Rezension: Conni übernachtet bei Julia / Conni geht nicht mi
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Rezension: Conni übernachtet bei Julia / Conni geht nicht mi
Conni übernachtet bei Julia / Conni geht nicht mit Fremden mit
Zum Inhalt:
Conni übernachtet bei Julia:
Als Conni und ihre Freundin Julia gerade so richtig schön spielen, kommt Connis Mama, um sie abzuholen. Da haben die beiden Freundinnen eine tolle Idee. Conni soll bei Julia schlafen. Schnell werden alle notwendigen Sachen gepackt, und dann steht den beiden eine aufregende Nacht bevor.
Conni geht nicht mit Fremden mit:
Ausnahmsweise müssen Conni und Anna allein nach Hause gehen, denn ihr gemeinsamer Freund Simon ist in der Schule krank geworden. Da Anna woanders wohnt, trennen sich bald ihre Wege. Conni geht allein weiter und steht plötzlich vor einer Baustelle, an der sie nicht vorbeikommt. Wie soll sie nun den richtigen Weg finden? Da wird sie von einem Mann angesprochen...
Zur Produktion:
Für wen diese beiden Titel bekannt klingen, der liegt nicht ganz falsch. Bereits im vergangenen Januar erschien, ebenfalls bei Karussell, eine Folge der Reihe "Mein Freund Max", in der ein Junge zwei ganz ähnliche Erlebnisse hat wie Conni hier.
Wer nun aber glaubt es handele sich um eine Kopie, bei der lediglich die Namen ausgetauscht wurden, täuscht sich. Obwohl es um die gleichen Thematiken geht, hat Autorin Liane Schneider doch zwei ganz neue Geschichten erzählt, die von Ludger Billerbeck für das Hörspiel adaptiert wurden. Die erste beschreibt die Erfahrungen, die Conni sammelt, während sie zum ersten Mal bei ihrer Freundin übernachten darf. Da geht es natürlich lustig zu und beide haben viel Spaß, aber so manches ist doch ganz anders als zu Hause. Eigentlich dient die Handlung vor allem dazu, Kindern behutsam ein Gefühl für Toleranz zu vermitteln, doch sie wird so locker und leicht dargeboten, daß die kleinen Hörer diesen tieferen Sinn wohl eher unbewusst wahrnehmen dürften.
Ganz anders dagegen die zweite Geschichte. Für deren sehr ernste Problematik wird bewusst auf jede humoristische Auflockerung verzichtet. Auch wenn die Bedrohung durch den fremden Mann eher vage bleibt, kann man sich der Eindringlichkeit der Szene nur schwer entziehen. Besonders hervorzuheben ist hier eine Sequenz, in der Conni ihr Erlebnis später zusammen mit dem kleinen Bruder noch einmal nachspielt. Diese Art der Aufarbeitung ist für Kinder mindestens genauso wichtig, wie das klärende Gespräch mit dem Vater am Schluß des Hörspiels.
Natürlich beginnt diese Folge wieder mit dem überaus modernen Titelsong "Conni hat eine Schleife im Haar". Auch ansonsten ist, zumindest musikalisch, alles wie gewohnt. Es kommen hauptsächlich Gitarre und Flöte zum Einsatz, und selbst bei der inhaltlich schwierigen zweiten Geschichte bleibt die Musik freundlich. Das ist auch gut so, denn Connis Reaktion und Umgang mit der Situation sind schon aufregend genug für die anvisierte Zielgruppe ab 3 Jahren. Während es in Folge 37 eine Vielzahl unterschiedlichste Geräusche gab, sind es diesmal deutlich weniger. Dem Regisseur und Produzenten Hans-Joachim Herwald blieb aber aufgrund der Handlungsorte auch nicht viel anderes übrig. In der ersten Geschichte ist neben einer Standuhr vor allem das Rascheln von Bettwäsche, Klamotten und sonstiger Textilien zu hören. In der zweiten bleibt hauptsächlich die Baustelle als Geräuschkulisse im Gedächtnis, was für mein Empfinden vollkommen ausreicht und so auch nicht zu sehr vom Thema ablenkt.
Zu den Sprechern:
Wolf Frass(Erzähler) ist wieder voller Elan dabei und liest seinen Text mit viel Einfühlungsvermögen. Lea Sprick(Conni), die auch zu jeder Geschichte die Intros spricht und so die kleinen Hörer schon auf das Kommende vorbereitet, glänzt einmal mehr in ihrer Rolle. Während sie anfangs noch unbesorgt und fröhlich klingt, zeigt sie im zweiten Teil, daß sie auch ernst, zweifelnd und sogar ein wenig resolut sein kann. Barbara Fenner(Mama) und Eberhard Haar(Papa) sind erneut großartig als liebevolle Eltern, und Carina Synatschke(Julia) macht mit ihrem Spiel viel Spaß als Connis quirlige Freundin. Auch die Nebenrollen sind großartig besetzt. Allen voran Tanja Dohse(Julias Mama), welche die Mutterrolle mit Bravour meistert. Ganz gleich, ob sie die Kinder freundlich aber bestimmt ermahnt oder ihrer Tochter ein Schlaflied singt, Dohse wirkt dabei immer natürlich. Moritz Reichel(Leon) ist Julias großer Bruder, der zwar ganz nett sein kann, aber die Mädchen auch gerne ärgert. Der Auftritt von Emily Günther(Anna) fällt zwar recht kurz aus, aber sie kann trotzdem mit ihren spötischen Kommentaren punkten. Zu Lino Dohse(Simon) kann ich nicht wirklich etwas sagen. Zum einen, weil sein Auftritt ebenfalls sehr kurz ist und zum anderen, weil man seine Stimme nur verzerrt durch ein Telephon hört. Die Darbietung von Felix Doerk(Jakob) beschränkt sich erneut auf das übliche Kleinkindgebrabbel, welches er perfekt beherrscht. Alexandra Doerk(Frau Rolfes) ist gut als freundliche Nachbarin, und Jürgen Holdorf(Mann) verwandelt sich innerhalb weniger Sätze vom freundlichen, hilfsbereiten Onkel zu einer drängenden, bedrohlichen Figur.
Fazit:
Sensible und kindgerechte Umsetzung eines schwierigen Themas.
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Re: Rezension: Conni übernachtet bei Julia / Conni geht nich
ist gekauft, danke für den tipp
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