Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
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Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
OSS 117-ER SELBST IST SICH GENUG
Zum Glück haben wir diesen Film vorher gesehen und das Titanen-Spektakel konnte meine gute Laune nicht ganz in den Keller ziehen.
Schon der vorherige OSS 117 hat meine Kinder und mich begeistert, obwohl die noch nicht alle Witze begreifen. Gerade beim aktuellen OSS 117 habe ich gestern Lachkrämpfe bekommen und ich finde ihn besser als den Vorgänger. Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Produktionsteam den alten Geist dieser Euro-Agenten-Filme perfekt einfängt und sie charmant auf den Arm nimmt, ohne sie bösartig abzuwerten. Im Prinzip das, was Oliver Kalkhofe und Co. auch beim WIXXER mit den Wallace-Filmen geschafft haben. Er gefällt mir als Synchronstimme von OSS 117 auch super gut. Allein das ständig dämliche Dauerablachen ist ein Highlight. Dieser Humor trifft nicht jeden, aber wenn er trifft, dann "tödlich".
Da ich das alte Euro-Spy-Kino mag und auch diese netten neuen Filme, gibt es....
OSS 117 - DER SPION, DER SICH LIEBTE
Erneut geschaut, da der zweite der neueren Filme dazu anregte.
Für mich genau die Welle des Humors, worauf ich abfahre. Und alles wirkt wie ein alter Euro-Spy-Streifen.
Im OSS 117-ER SELBST IST SICH GENUG hatte ich einen Lachflash, als er in Brasilien in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland nachfragt, ob man eine aktuelle Liste der dort lebenden Nazis hätte. Oder von Vereinen wüßte, wo sie sich treffen und das mit todernster Miene.
Ist eben ein spezieller Humor auf den nicht jeder kann-besonders wohl Nazis nicht.
Zum Glück haben wir diesen Film vorher gesehen und das Titanen-Spektakel konnte meine gute Laune nicht ganz in den Keller ziehen.
Schon der vorherige OSS 117 hat meine Kinder und mich begeistert, obwohl die noch nicht alle Witze begreifen. Gerade beim aktuellen OSS 117 habe ich gestern Lachkrämpfe bekommen und ich finde ihn besser als den Vorgänger. Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Produktionsteam den alten Geist dieser Euro-Agenten-Filme perfekt einfängt und sie charmant auf den Arm nimmt, ohne sie bösartig abzuwerten. Im Prinzip das, was Oliver Kalkhofe und Co. auch beim WIXXER mit den Wallace-Filmen geschafft haben. Er gefällt mir als Synchronstimme von OSS 117 auch super gut. Allein das ständig dämliche Dauerablachen ist ein Highlight. Dieser Humor trifft nicht jeden, aber wenn er trifft, dann "tödlich".
Da ich das alte Euro-Spy-Kino mag und auch diese netten neuen Filme, gibt es....
OSS 117 - DER SPION, DER SICH LIEBTE
Erneut geschaut, da der zweite der neueren Filme dazu anregte.
Für mich genau die Welle des Humors, worauf ich abfahre. Und alles wirkt wie ein alter Euro-Spy-Streifen.
Im OSS 117-ER SELBST IST SICH GENUG hatte ich einen Lachflash, als er in Brasilien in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland nachfragt, ob man eine aktuelle Liste der dort lebenden Nazis hätte. Oder von Vereinen wüßte, wo sie sich treffen und das mit todernster Miene.
Ist eben ein spezieller Humor auf den nicht jeder kann-besonders wohl Nazis nicht.
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Knight and Day (USA, 2010)
Mit Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard, Marc Blucas, Maggie Grace u.a.
Regie: James Mangold
Drehbuch: Patrick O'Neill
YouTube| Knight and Day Trailer
June Havens stolpert am Flughafen von Wichita gleich zweimal über den charmanten Roy Miller. Sie haben auch den selben Flug gebucht. Doch obwohl ihre Reservierung bestätigt wurde, ist der Flug überbucht und June darf nicht zusteigen.
Erst in letzter Minute darf sie überraschenderweise doch noch an Bord und sitzt in dem (eher unterbuchten) Flugzeug auch in direkter Nähe zu Roy. Man unterhält sich angeregt während des Flugs, und bald geht June zur Bordtoilette, um sich frisch zu machen.
Während sie sich nichts ahnend vor dem Spiegel möglichst attraktiv macht, fallen die anderen Passagiere und Flugbegleiter über Roy her, der jedoch einen nach dem anderen ausschalten kann. Als schließlich auch noch einer der Piloten mit einer Waffe aus dem Cockpit kommt, feuert Roy mit der Waffe eines bereits besiegten Gegners auf den Piloten, der wiederum aus Versehen den Co-Piloten erschießt. Als June von der Toilette zurückkommt, erklärt Roy ihr die Angelegenheit, wobei sie glaubt, er mache Scherze. Doch spätestens, als sich das Flugzeug im Sturzflug befindet, wird ihr der Ernst der Lage bewusst. Nach ein paar Einweisungen (Roy ist Geheimagent, die anderen waren böse, es werden Männer in dunklen Anzügen kommen, June soll nicht zu ihnen ins Auto steigen, wenn sie sagen, dass man sie an einen sicheren Ort bringen würde, bedeutet dies, man würde sie liquidieren) betäubt Roy die völlig entgeisterte June.
Am nächsten Morgen wacht die Dame in ihrem Bett auf. Ihr Ex-Freund Rodney schaut vorbei, weil ihr Flugzeug ja abgestürzt sei. June ist sich nicht sicher, was von ihren Erinnerungen der Realität entspricht.
Später am Tag geht June zur Anprobe für die Brautjungfern, die Hochzeit ihrer kleinen Schwester steht kurz bevor. Und tatsächlich, bei dieser Anprobe tauchen plötzlich Männer in dunklen Anzügen auf und bitten June, mitzukommen. Mit mulmigem Gefühl steigt sie in deren Auto. Man versichert ihr, dass sie sicher sei, dass Roy Miller, den sie im Flugzeug kennengelernt hat, ein ehemaliger Geheimagent des CIA war, der zum Verräter geworden sei. Sie solle sich aber keine Sorgen machen, man würde sie an einen sicheren Ort bringen.
Und während June noch darüber grübelt, ob vor einem gefährlichen Killer in Sicherheit gebracht wird, oder von bösen Agenten ausgeschaltet werden soll, taucht plötzlich Roy Miller auf und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die über die nächsten Tage andauern soll ...
Der Film ist der größte finanzielle Flop des bisherigen Jahres 2010 und wurde von den Kritikern zerrissen. Meiner Ansicht nach völlig zu Unrecht! Der Film macht unheimlichen Spaß, und das ist man bei der heutigen Spy-Fi ja gar nicht mehr gewohnt. Kein Pseudo-Realismus, keine düstere Atmosphäre, kein Verdrängen jeglichen Humors. „Knight and Day“ ist in dieser Hinsicht angenehm altmodisch.
Man kann zu Tom Cruise stehen, wie man will, aber hier macht er einfach Spaß, da er seine Rolle des menschelnden Super-Agenten aus den „Mission: Impossible“-Filmen herrlich aufs Korn nimmt. Außerdem stimmt einfach die Chemie mit Cameron Diaz.
Und nicht nur ist der Film witzig, er ist auch spannend inszeniert. In dieser Beziehung habe ich einige ziemlich unsinnige Kritiken gelesen, man hätte sich nicht entscheiden können, ob er nun „Romantische Komödie“ oder „Action-Thriller“ sein wolle. Da war der Kritiker ganz offensichtlich nicht mehr an eine gesunde Portion Selbstironie in einem Actionfilm gewöhnt.
Die Action ist auch sehr gut gelungen, auch wenn etwas weniger CGI und etwas mehr handgemachte Stunts dem Film gut getan hätten.
Fazit: „Knight and Day“ ist eine schöne, dem Zeitgeist angenehm trotzende Spy-Fi-Romantik-Komödie, die gerade unter älteren Zuschauern ihre Anhänger finden sollte. Wer „Charade“, die Prä-Craig-Bonds und „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ mochte, wird hier sicherlich seinen Spaß haben.
Mit Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard, Marc Blucas, Maggie Grace u.a.
Regie: James Mangold
Drehbuch: Patrick O'Neill
YouTube| Knight and Day Trailer
June Havens stolpert am Flughafen von Wichita gleich zweimal über den charmanten Roy Miller. Sie haben auch den selben Flug gebucht. Doch obwohl ihre Reservierung bestätigt wurde, ist der Flug überbucht und June darf nicht zusteigen.
Erst in letzter Minute darf sie überraschenderweise doch noch an Bord und sitzt in dem (eher unterbuchten) Flugzeug auch in direkter Nähe zu Roy. Man unterhält sich angeregt während des Flugs, und bald geht June zur Bordtoilette, um sich frisch zu machen.
Während sie sich nichts ahnend vor dem Spiegel möglichst attraktiv macht, fallen die anderen Passagiere und Flugbegleiter über Roy her, der jedoch einen nach dem anderen ausschalten kann. Als schließlich auch noch einer der Piloten mit einer Waffe aus dem Cockpit kommt, feuert Roy mit der Waffe eines bereits besiegten Gegners auf den Piloten, der wiederum aus Versehen den Co-Piloten erschießt. Als June von der Toilette zurückkommt, erklärt Roy ihr die Angelegenheit, wobei sie glaubt, er mache Scherze. Doch spätestens, als sich das Flugzeug im Sturzflug befindet, wird ihr der Ernst der Lage bewusst. Nach ein paar Einweisungen (Roy ist Geheimagent, die anderen waren böse, es werden Männer in dunklen Anzügen kommen, June soll nicht zu ihnen ins Auto steigen, wenn sie sagen, dass man sie an einen sicheren Ort bringen würde, bedeutet dies, man würde sie liquidieren) betäubt Roy die völlig entgeisterte June.
Am nächsten Morgen wacht die Dame in ihrem Bett auf. Ihr Ex-Freund Rodney schaut vorbei, weil ihr Flugzeug ja abgestürzt sei. June ist sich nicht sicher, was von ihren Erinnerungen der Realität entspricht.
Später am Tag geht June zur Anprobe für die Brautjungfern, die Hochzeit ihrer kleinen Schwester steht kurz bevor. Und tatsächlich, bei dieser Anprobe tauchen plötzlich Männer in dunklen Anzügen auf und bitten June, mitzukommen. Mit mulmigem Gefühl steigt sie in deren Auto. Man versichert ihr, dass sie sicher sei, dass Roy Miller, den sie im Flugzeug kennengelernt hat, ein ehemaliger Geheimagent des CIA war, der zum Verräter geworden sei. Sie solle sich aber keine Sorgen machen, man würde sie an einen sicheren Ort bringen.
Und während June noch darüber grübelt, ob vor einem gefährlichen Killer in Sicherheit gebracht wird, oder von bösen Agenten ausgeschaltet werden soll, taucht plötzlich Roy Miller auf und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die über die nächsten Tage andauern soll ...
Der Film ist der größte finanzielle Flop des bisherigen Jahres 2010 und wurde von den Kritikern zerrissen. Meiner Ansicht nach völlig zu Unrecht! Der Film macht unheimlichen Spaß, und das ist man bei der heutigen Spy-Fi ja gar nicht mehr gewohnt. Kein Pseudo-Realismus, keine düstere Atmosphäre, kein Verdrängen jeglichen Humors. „Knight and Day“ ist in dieser Hinsicht angenehm altmodisch.
Man kann zu Tom Cruise stehen, wie man will, aber hier macht er einfach Spaß, da er seine Rolle des menschelnden Super-Agenten aus den „Mission: Impossible“-Filmen herrlich aufs Korn nimmt. Außerdem stimmt einfach die Chemie mit Cameron Diaz.
Und nicht nur ist der Film witzig, er ist auch spannend inszeniert. In dieser Beziehung habe ich einige ziemlich unsinnige Kritiken gelesen, man hätte sich nicht entscheiden können, ob er nun „Romantische Komödie“ oder „Action-Thriller“ sein wolle. Da war der Kritiker ganz offensichtlich nicht mehr an eine gesunde Portion Selbstironie in einem Actionfilm gewöhnt.
Die Action ist auch sehr gut gelungen, auch wenn etwas weniger CGI und etwas mehr handgemachte Stunts dem Film gut getan hätten.
Fazit: „Knight and Day“ ist eine schöne, dem Zeitgeist angenehm trotzende Spy-Fi-Romantik-Komödie, die gerade unter älteren Zuschauern ihre Anhänger finden sollte. Wer „Charade“, die Prä-Craig-Bonds und „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ mochte, wird hier sicherlich seinen Spaß haben.
This job would be great if it wasn't for the customers.
[quote="Kai "the spy""]Der Film ist der größte finanzielle Flop des bisherigen Jahres 2010 [...][/quote]
Das würde ich so nicht ganz sagen.
Bei einem Budget von 117 Mio. US-$ steht er zur Zeit bei weltweiten 228 Mio. US-$ (BoxOfficeMojo.com Stand 21.09.2010 (klick)). Ein Film schreibt in der Regel erst schwarze Zahlen, wenn er das doppelte seines Budgets eingespielt hat, da die Hälfte der Einnahmen an die Kinobetreiber geht, soweit ich das mal gehört habe. Somit liegt Knight and Day nur 6 Mio. US-$ nur noch in roten Zahlen. Dies ist allerdings nicht weiter schlimm, da er noch in wichtigen Schlüsselmärkten wie Italien und Japan in den nächsten Tagen starten wird. Hinzu kommen noch bald DVD-Verkäufe, die ihn dann doch noch ein wenig schwarze Zahlen schreiben lassen dürften.
Das würde ich so nicht ganz sagen.
Bei einem Budget von 117 Mio. US-$ steht er zur Zeit bei weltweiten 228 Mio. US-$ (BoxOfficeMojo.com Stand 21.09.2010 (klick)). Ein Film schreibt in der Regel erst schwarze Zahlen, wenn er das doppelte seines Budgets eingespielt hat, da die Hälfte der Einnahmen an die Kinobetreiber geht, soweit ich das mal gehört habe. Somit liegt Knight and Day nur 6 Mio. US-$ nur noch in roten Zahlen. Dies ist allerdings nicht weiter schlimm, da er noch in wichtigen Schlüsselmärkten wie Italien und Japan in den nächsten Tagen starten wird. Hinzu kommen noch bald DVD-Verkäufe, die ihn dann doch noch ein wenig schwarze Zahlen schreiben lassen dürften.
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Die Vermarktung auf den Zweit-und Drittmärkten ist aber nicht relevant für die Studios. Es war schon immer der US-Markt, der ausschlaggebend war. Wenn man bedenkt, dass Filme früher ihre 15-20 Wochen in den Kinos gelaufen sind, merkt man erst, wie lächerlich das bisherige Einspielergebnis des Films ist.
Außerdem haben die Studios auch selbst Schuld, wenn sie ständig diese Wahnsinns-Gagen bezahlen.
Asien macht es sein Jahren vor, dass man Film auch gut produzieren kann, ohne dass die Schauspieler mit einem Film ausgesorgt haben.
Außerdem haben die Studios auch selbst Schuld, wenn sie ständig diese Wahnsinns-Gagen bezahlen.
Asien macht es sein Jahren vor, dass man Film auch gut produzieren kann, ohne dass die Schauspieler mit einem Film ausgesorgt haben.
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Wie jetzt Heißt das die Studios bekommen von den internationalen Einspielergebnissen rein gar nichts ab Wenn ja, dann würden sich doch zahlreiche Projekte ab 100 Mio. US-$ und aufwärts gar nicht lohnen...Doctor Who hat geschrieben:Die Vermarktung auf den Zweit-und Drittmärkten ist aber nicht relevant für die Studios. Es war schon immer der US-Markt, der ausschlaggebend war. Wenn man bedenkt, dass Filme früher ihre 15-20 Wochen in den Kinos gelaufen sind, merkt man erst, wie lächerlich das bisherige Einspielergebnis des Films ist.
Außerdem haben die Studios auch selbst Schuld, wenn sie ständig diese Wahnsinns-Gagen bezahlen.
Asien macht es sein Jahren vor, dass man Film auch gut produzieren kann, ohne dass die Schauspieler mit einem Film ausgesorgt haben.
Ansonsten muss ich dir absolut recht geben mit den viel zu hohen Gagen für die Schauspieler, die das Budget oft unnötig in die höhe treiben und oftmals auch für gute Filme einen Flop herbei führen können.
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Mit nichts abbekommen hat das nichts zu tun. Für ihre Statistiken ist Europa die Portokasse und wenig wichtig für die Kalkulation. Klar gehen auch europäische Einspielergebnisse teilweise bei denen in die Kasse, aber das ist bei teuren Mega-Produktionen eher ein Tropfen auf den berühmten heissen Stein.
Noch kein Flop-Buster wurde durch Europa gerettet, soweit es mir bekannt ist.
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Das galt früher. Heutzutage ist das weltweite Einspiel relevant (wenn es Majors sind, die weltweit ihre filme selbst auswerten).Doctor Who hat geschrieben:Mit nichts abbekommen hat das nichts zu tun. Für ihre Statistiken ist Europa die Portokasse und wenig wichtig für die Kalkulation. Klar gehen auch europäische Einspielergebnisse teilweise bei denen in die Kasse, aber das ist bei teuren Mega-Produktionen eher ein Tropfen auf den berühmten heissen Stein.
King Arthur.Doctor Who hat geschrieben:Noch kein Flop-Buster wurde durch Europa gerettet, soweit es mir bekannt ist.
Der goldene KOmpass wäre ein gutes Beispiel, wenn New Line den Film nicht an andere Distributors in anderen Territorien verkauft hätte. Ansonsten hätten hier 300 Mios weltweites Einspiel die 70 US schon aufgefangen.
- mario-pana
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Derek Flint schickt seine Leiche (USA / 1965)
(Our Man Flint)
Derek Flint - Hart wie Feuerstein (USA / 1967)
(In Like Flint)
Als großer Fan von 007 und als Freund kunterbunter Filme, wie sie in den 60er gern zu sehen waren, waren die beiden DEREK FLINT Filme fast schon Pflichtstoff. Als ich im Pranke Forum davon zum ersten mal etwas hörte, konnte ich mir nicht so recht etwas vorstellen. Erst als nähere Infos vermittelt wurden, war mein Interesse geweckt. Und wahrlich, ich wurde nicht enttäuscht.
So erinnern die Effekte am Anfang von Teil 1 an Zerstörungsszenen Marke Toho, da so offensichtlich Modellbauten. Und das folgende Setdesign hat was von italienischen Klassikern aus der Hand eines Mario Bava, auch wenn die Beleuchtung etwas fehlt. Das machen die kunterbunten Kostüme aber wett und die einfach gehaltenen Superwaffen von Flint, die keinen Anspruch auf sonderlichen Realismus legen. Es ist eine Schau, das Treiben hier. James Coburn als Derek Flint gibt dabei eine gute Figur, wenn ich ihm auch nicht den Sexappeal zugestehen kann wie Sean Connery. Wozu seine Trainingsstunden im Dojo von Bruce Lee gut gewesen sind, wird jedenfalls sehr deutlich.
Auf die Handlung sollte man nicht solchen Wert legen. Sie ist solide und hat ihren Unterhaltungswert. Besonders ist sie jedoch nicht. Was aber nicht sonderlich stört, denn es geht doch vielmehr um die Atmosphäre, die die Sets, die Kostüme, die Effekte, die Action und die Darsteller kreieren. Es macht einfach Spaß, dem Treiben zuzusehen. Es hat was trashiges und ist dadurch auch unheimlich unterhaltsam. Müsste ich es mit einem Film vergleichen, ich würde Bavas DIABOLIK anbringen.
Den Score von Jerry Goldsmith sollte man nicht unerwähnt lassen und der Vorspann von Teil 1 hat extrem was von Bond.
Die DVD Umsetzung von Koch Media kann ich wieder nur als sehr gelungen bezeichnen. Das Bild ist bei beiden Filmen klasse und auch der Ton weiß zu überzeugen. Der Sprecher von Coburn ist ein bekannter deutscher Schauspieler, der vor ein zwei Jahren leider gestorben ist. Diese Stimme vergisst man nicht. Es ist also nicht Coburns Stammsprecher. Dennoch passt sie mir sehr gut.
Die aufgebotenen Extras habe ich noch nicht genossen. Sie sind jedoch recht reichhaltig. Mehr kann man wohl wirklich nicht erwarten. Abgesehen vielleicht von einem schönen Booklet. Schade, dass es dafür nicht gereicht hat. Aber das Coverdesign ist klasse, womit das Digi-Pak eine wirkliche Bereicherung darstellt. Äußerlich wie inhaltlich.
Sehr zu empfehlen.
Wertung: 1/2
(beide Filme)
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Derek Flint - Hart wie Feuerstein (USA / 1967)
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Als großer Fan von 007 und als Freund kunterbunter Filme, wie sie in den 60er gern zu sehen waren, waren die beiden DEREK FLINT Filme fast schon Pflichtstoff. Als ich im Pranke Forum davon zum ersten mal etwas hörte, konnte ich mir nicht so recht etwas vorstellen. Erst als nähere Infos vermittelt wurden, war mein Interesse geweckt. Und wahrlich, ich wurde nicht enttäuscht.
So erinnern die Effekte am Anfang von Teil 1 an Zerstörungsszenen Marke Toho, da so offensichtlich Modellbauten. Und das folgende Setdesign hat was von italienischen Klassikern aus der Hand eines Mario Bava, auch wenn die Beleuchtung etwas fehlt. Das machen die kunterbunten Kostüme aber wett und die einfach gehaltenen Superwaffen von Flint, die keinen Anspruch auf sonderlichen Realismus legen. Es ist eine Schau, das Treiben hier. James Coburn als Derek Flint gibt dabei eine gute Figur, wenn ich ihm auch nicht den Sexappeal zugestehen kann wie Sean Connery. Wozu seine Trainingsstunden im Dojo von Bruce Lee gut gewesen sind, wird jedenfalls sehr deutlich.
Auf die Handlung sollte man nicht solchen Wert legen. Sie ist solide und hat ihren Unterhaltungswert. Besonders ist sie jedoch nicht. Was aber nicht sonderlich stört, denn es geht doch vielmehr um die Atmosphäre, die die Sets, die Kostüme, die Effekte, die Action und die Darsteller kreieren. Es macht einfach Spaß, dem Treiben zuzusehen. Es hat was trashiges und ist dadurch auch unheimlich unterhaltsam. Müsste ich es mit einem Film vergleichen, ich würde Bavas DIABOLIK anbringen.
Den Score von Jerry Goldsmith sollte man nicht unerwähnt lassen und der Vorspann von Teil 1 hat extrem was von Bond.
Die DVD Umsetzung von Koch Media kann ich wieder nur als sehr gelungen bezeichnen. Das Bild ist bei beiden Filmen klasse und auch der Ton weiß zu überzeugen. Der Sprecher von Coburn ist ein bekannter deutscher Schauspieler, der vor ein zwei Jahren leider gestorben ist. Diese Stimme vergisst man nicht. Es ist also nicht Coburns Stammsprecher. Dennoch passt sie mir sehr gut.
Die aufgebotenen Extras habe ich noch nicht genossen. Sie sind jedoch recht reichhaltig. Mehr kann man wohl wirklich nicht erwarten. Abgesehen vielleicht von einem schönen Booklet. Schade, dass es dafür nicht gereicht hat. Aber das Coverdesign ist klasse, womit das Digi-Pak eine wirkliche Bereicherung darstellt. Äußerlich wie inhaltlich.
Sehr zu empfehlen.
Wertung: 1/2
(beide Filme)
Zuletzt geändert von mario-pana am Mi 12.01.2011, 19:49, insgesamt 3-mal geändert.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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James Coburn blieb übrigens Schüler von Lee bis zuletzt.
Gesprochen wird er von Heinz Reincke, der lebt aber noch, wäre mir neu wenn es nicht so wäre.
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Zuletzt geändert von MonsterZero am Mi 12.01.2011, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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@MonsterZero
Na dann lassen wir ihn schnell wieder auferstehen.
@Paul Naschy
Ja, es ist schon ein Kreuz mit den Klassikern. Es gibt zuviele davon.
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@Paul Naschy
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War die Prägung meines Satzes jetzt für dich sarkastisch und deutete darauf hin ich würde dir nicht glauben? Dem sollte nicht so sein.
Ich wollte dir damit nur Recht zusprechen. War ein Fehler von mir. Ich war doch sehr sicher gewesen, er sei schon tot.
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Die Ratten von Amsterdam (GB 1970)
Der Originaltitel "Puppet on a String" trifft es ungleich besser...
Paul Sherman ist der unbeliebte amerikanische Polizist, der die Quelle des Heroinhandels in Holland vor Ort zum versiegen bringen soll. Gleich zu Beginn wird sein Kontaktmann erschossen, was den Auftakt zahlreicher "unglücklicher Zufälle" einläutet. Trau niemanden, und schon gar nicht dem Weg, den der Regisseur dem Zuschauer glaubhaft machen will!
Ein Krimi, der ohne bond´sche Unglaubwürdigkeit und Happy-End-Zielstrebigkeit einen Spannungsbogen schnürt, welcher gleich mit zwei Showdowns aufwartet! "Die Ratten von Amsterdam" ist einer der besten Filme, welche ich in diesem Genre bisher sichten durfte.
Der Originaltitel "Puppet on a String" trifft es ungleich besser...
Paul Sherman ist der unbeliebte amerikanische Polizist, der die Quelle des Heroinhandels in Holland vor Ort zum versiegen bringen soll. Gleich zu Beginn wird sein Kontaktmann erschossen, was den Auftakt zahlreicher "unglücklicher Zufälle" einläutet. Trau niemanden, und schon gar nicht dem Weg, den der Regisseur dem Zuschauer glaubhaft machen will!
Ein Krimi, der ohne bond´sche Unglaubwürdigkeit und Happy-End-Zielstrebigkeit einen Spannungsbogen schnürt, welcher gleich mit zwei Showdowns aufwartet! "Die Ratten von Amsterdam" ist einer der besten Filme, welche ich in diesem Genre bisher sichten durfte.
Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
wegen diesem post hier hatte ich den film als er vor einiger zeit im ersten lief aufgenommen und ihn gestern dann endlich mal geschaut.Doctor Who hat geschrieben:
OSS 117 - DER SPION, DER SICH LIEBTE
erstmal natürlich klasse optik mit der ästhetik der 50er 60er jahre filme, man muss natürlich fan der alten james bond & co filme sein um das zu mögen, wer nur aktuelle filme guckt, der weiß dass wohl nicht zu schätzen. alleine schon die aufnahmen von stehenden autos vor einer leinwand die die fahrt simuliert, herrlich altmodisch.
der humor ist sicherlich nicht jedermanns sache und mit oliver kalkofe und oliver welke als synchronsprecher kann sich bestimmt auch nicht jeder anfreunden aber wie im post von doctor who geschrieben wurde, alleine die lache ist es schon wert.
wenn die gags zünden, dann richtig, ich musste wirklich einige male lachen und mein bruder, dessen fall der film sicherlich nicht ganz so war wie meiner hatte auch den einen oder anderen lachanfall. ist nicht jedermanns humor aber ich fand es richtig gut.
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Kreative Action, coole Gagdets, Humor und die Bedrohung eines Atomschlags. Endlich wieder Spy-Fi, die Spaß macht!
Nur ein kleines Manko der dt. Synchro: "The Secretary" wird hier mit "der Sekretär" übersetzt, obwohl es eigentlich "der Minister" sein sollte.
Wertung: 8,5/10
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Skyfall (2012)
Alles wie gehabt. Auch der dritte Daniel Craig-Bond hat kaum etwas mit den klassischen Bond Filmen zu tun. Die Handlung ist noch dünner als bei Quantum Of Solace. Die Effekte (Warane, U-Bahn und Helikopter-Absturz) wirken billig. Ausser zu Beginn gibt es kaum Action und wenige spektakulär Fight-Szenen. High-Tech-Gadgets Null. Noch dazu hat Skyfall enorme Längen.
Hier handelt es sich um einen bestenfalls durchschnittlichen modernen Agenten-Thriller, aber als Bond-Film versagt Skyfall in vielfacher Hinsicht. Dennoch gibt es auch Positives zu vermerken. Die Darsteller sind grandios. Daniel Craig ist für mich nach wie vor der zweitbeste Bond. Javier Bardem als Bösewicht spielt jenseits von Gut und Böse. Der neue Q-Darsteller Ben Whishaw macht ebenfalls einen tollen Job.
Alles wie gehabt. Auch der dritte Daniel Craig-Bond hat kaum etwas mit den klassischen Bond Filmen zu tun. Die Handlung ist noch dünner als bei Quantum Of Solace. Die Effekte (Warane, U-Bahn und Helikopter-Absturz) wirken billig. Ausser zu Beginn gibt es kaum Action und wenige spektakulär Fight-Szenen. High-Tech-Gadgets Null. Noch dazu hat Skyfall enorme Längen.
Hier handelt es sich um einen bestenfalls durchschnittlichen modernen Agenten-Thriller, aber als Bond-Film versagt Skyfall in vielfacher Hinsicht. Dennoch gibt es auch Positives zu vermerken. Die Darsteller sind grandios. Daniel Craig ist für mich nach wie vor der zweitbeste Bond. Javier Bardem als Bösewicht spielt jenseits von Gut und Böse. Der neue Q-Darsteller Ben Whishaw macht ebenfalls einen tollen Job.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Per Zufall habe ich eine mir bis dato unbekannte "Agenten"-Serie aus den 60er Jahren auf DVD entdeckt...DER BARON...leider scheint es davon nur drei DVD Veröffentlichungen zu geben, obwohl es eine 30teilige KurzSerie gewesen war...hier mal kurz was zum Inhalt:
Diese in England produzierte Serie basiert auf einer literarischen Vorlage von John Creasey. John Mannering (Steve Forrest, "Amazon Women on the Moon, Dallas") ist amerikanischer Kunsthändler. Aufgrund seiner korrekten, stets höflichen Wesensart gilt er unter Kollegen als der "DER BARON". Seine vielfältigen Kunstgeschäfte bringen Mannering immer wieder in gefährliche Situationen. Als hilfreiche Hand steht ihm Cordelia Winfield (Sue Lloyd) zur Seite. Die Serie lebt hauptsächlich vom Charme und Glanz des Hauptdarstellers (Steve Forrest). Insgesamt wurden 30 Episoden in Farbe gedreht. Das Deutsche Fernsehen strahlte einen Teil in schwarzweiss, nach Einführung des Farbfernsehens in Farbe aus. PRO7 wiederholte einige Folgen in Farbe. Deutscher Sprecher von Steve Forrest war Claus Biederstaedt. Rosemarie Kirstein lieh Sue Lloyd ihr Stimme.
Im DFF (Deutscher Fernsehfunk) wurden 1969 vier Episoden dieser Serie ausgestrahlt. Leider ist nicht bekannt, ob es sich dabei um eine Neusynchronisation handelt.
Einige dieser Episoden liefen unter anderem Titel bei der ARD.
Leider findet man davon nicht wirklich viel im Internet...kann da jem. weiter helfen?...
Diese in England produzierte Serie basiert auf einer literarischen Vorlage von John Creasey. John Mannering (Steve Forrest, "Amazon Women on the Moon, Dallas") ist amerikanischer Kunsthändler. Aufgrund seiner korrekten, stets höflichen Wesensart gilt er unter Kollegen als der "DER BARON". Seine vielfältigen Kunstgeschäfte bringen Mannering immer wieder in gefährliche Situationen. Als hilfreiche Hand steht ihm Cordelia Winfield (Sue Lloyd) zur Seite. Die Serie lebt hauptsächlich vom Charme und Glanz des Hauptdarstellers (Steve Forrest). Insgesamt wurden 30 Episoden in Farbe gedreht. Das Deutsche Fernsehen strahlte einen Teil in schwarzweiss, nach Einführung des Farbfernsehens in Farbe aus. PRO7 wiederholte einige Folgen in Farbe. Deutscher Sprecher von Steve Forrest war Claus Biederstaedt. Rosemarie Kirstein lieh Sue Lloyd ihr Stimme.
Im DFF (Deutscher Fernsehfunk) wurden 1969 vier Episoden dieser Serie ausgestrahlt. Leider ist nicht bekannt, ob es sich dabei um eine Neusynchronisation handelt.
Einige dieser Episoden liefen unter anderem Titel bei der ARD.
Leider findet man davon nicht wirklich viel im Internet...kann da jem. weiter helfen?...
16 Jahre Kongulaspranke!...07. Sept. 2003 - 07. Sept. 2019...es war damals 17:24 Uhr in dieser Internetbude an einer Haltestelle in Karlsruhe. Ich bin noch da....
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
DER TEUFELSGARTEN
[COPLAN SAUVE SA PEAU][FR/ITA][1967]
Regie: Yves Boisset
Darsteller: Claudio Brook, Margaret Lee, Jean Servais, Bernard Blier, Jean Topart, Hans Meyer, Klaus Kinski, Agatha Alma, Andrea Aureli, Aldo Canti, Sergio Jossa, Roger Lumont
Mara [Margaret Lee] stirbt in den Armen ihres Geliebten, des Geheimagenten Francis Coplan [Claudio Brook] – ermordet. Auf der Suche nach den Drahtziehern dieses Verbrechens und dessen Grund, lernt Coplan die Schattenseiten Instanbuls kennen. Dubiose Figuren kreuzen seinen Weg, jeder scheint etwas zu wissen, doch alle schweigen. Als Coplan in einem Nachtclub schließlich eine Doppelgängerin Maras kennenlernt, ist ihm klar, dass hier eine große Verschwörung laufen muss...
007? Kennt jeder. 117? Dank ironisierter Wiederbelebung auch ein paar Leuten bekannt. Und FX 18? Der hatte etwas weniger Glück als seine Kollegen und blieb - zumindest in Deutschland - eher unbekannt. Zwar brachte es auch Coplan auf insgesamt sechs Kinoabenteuer, doch die verwirrende Vermarktungspolitik der deutschen Verleiher und die Tatsache, dass die Figur bei jedem seiner Ausflüge von einem anderen Darsteller verkörpert wurde, blieben nicht folgenlos.
Natürlich ist der französische Agent Francis Coplan auch nur ein weiteres der zahlreichen unverhohlenen James-Bond-Duplikate, wie sie in den 60ern die Lichtspielhäuser zu Dutzenden belagerten, und folgt als solches blindlings den bereits vorgetrampelten Pfaden, ohne dabei etwas sonderlich Neues hinzufügen zu können.
DER TEUFELSGARTEN, der letzte Beitrag zur Coplan-Reihe, erlaubt sich allerdings doch so einige unerwartete Verrücktheiten und eine leicht surreale Grundstimmung, was im Nachhinein deutlich mehr Laune macht, als die zwar ähnlich gearteten, doch wesentlich konventionelleren Abenteuer seines Kollegen OSS 117.Bereits nach wenigen Minuten wähnt man sich buchstäblich im falschen Film, wenn Coplans seine ersten Worte spricht und seiner ehemaligen Geliebten, die eben noch verzweifelt um ihr Leben rannte, mit zartem Schmelz in der Stimme entgegensäuselt:
„Erinnerst du dich an die Blumen von Acapulco? Dieser farbige Teppich, der uns auf dem Fluss entgegenschwamm? Erst, als wir ganz nahe dran waren, konnten wir die Schiffe erraten.“
Jedoch just, bevor man sich ernsthaft zu fragen beginnt, ob das Drehbuch von Rosamunde Pilcher verfasst wurde, befindet man sich auch schon mittendrin im schönsten Spionagesalat:
„Hast du mal etwas vom Konsortium gehört?“ fragt ihn die so blumig Angesäuselte. „Vom Konsortium der Gehirne?“ antwortet Coplan erstaunt. Spätestens jetzt ist klar: Die kommenden 105 Minuten bieten allerfeinsten Agentenquatsch mit Soße.
Der sich anschließenden Handlung zu folgen, ohne dabei den Faden zu verlieren, ist keine sehr einfache Übung. Selbst Coplan scheint nicht so recht zu verstehen, worum es hier eigentlich geht und stolpert eher unbedarft und mit fragendem Blick von einem Schauplatz zum nächsten.
Mag sein Darsteller Claudio Brook auch rein optisch voll und ganz dem gängigen Agentenklischee der 60er Jahre entsprechen (hochgewachsen, brustbehaart, ein süffisantes Lächeln im kantigen Gesicht), erweckt seine Mimik doch überwiegend den Anschein, als sei er soeben mit voller Kraft gegen einen Laternenmast gelaufen und versuche nun verzweifelt sich daran zu erinnern, wer er eigentlich ist, wo er sich befindet und was der ganze Trubel um ihn herum überhaupt soll. So dümmlich aus der Wäsche geguckt, wie Brook es hier quasi im Dauerzustand macht, hätte Sean Connery wohl nicht mal, wäre er des Morgens im rosa Tutu und mit auf dem Teppich festgetackertem Haupthaartoupet aufgewacht.
So erweckt Coplan, während seine Gegenüber ihn mit Informationen versorgen, überwiegend den Eindruck völliger geistiger Abwesenheit, dass man fast gewillt ist, ein Goldstück für seine Gedanken zu reichen.
Seinen Höhepunkt findet seine vermeintliche Apathie, als er von einer Szene auf die andere plötzlich ohne ersichtlichen Grund auf einer Bahre liegt und von den Bediensteten seines Kontrahenten, des türkischen Lieutenants Sakki, in Richtung Krankenwagen geschleppt wird. Bar jeder Gegenwehr liegt Coplan auf der Trage, bis ihm – just in dem Moment, in welchem er an der Kamera vorbeigetragen wird – plötzlich doch noch die Merkwürdigkeit der Situation bewusst zu werden scheint, was zur Folge hat, dass er sich beherzt aufrichtet und sich eher zaghaft als erbost die Frage erlaubt: „Sagen Sie mal, was soll das? Ich bin doch nicht krank!“
Nicht verschwiegen werden sollte an dieser Stelle, auf welche raffinierte Art Agent FX 18 im Anschluss aus dieser scheinbar ausweglosen Situation entkommt: Als plötzlich ein Eselskarren auf der Straße steht und der Krankenwagen scharf bremsen muss, nutzt der Topspion geistesgegenwärtig den entstehenden Tumult und schleicht sich ebenso leise wie unbemerkt aus dem Fahrzeug.
Auf die berechtigte Frage des Lieutenants, wie es Coplan denn trotz Bewachung gelingen konnte, zu entfliehen, antwortet sein Untergebener dann auch ganz offen und ehrlich: „Er hat die Tür aufgemacht, Herr Lieutenant!“
So und so ähnlich amüsiert DER TEUFELSGARTEN dann auch beinahe über die gesamte Laufzeit hinweg auf äußerst angenehme, realitätsinkompatible Weise: Coplan tigert von Station zu Station, trifft merkwürdige Figuren, die merkwürdige Dinge tun und sagen, tut und sagt selbst merkwürdige Dinge, liefert sich zwischendurch arg ungelenk choreographierte Keilereien und hängt bei öffentlichen Ringkämpfen oder in verruchten Nachtclubs herum.
Die recht kryptischen Dialoge (die im Original ähnlich abstrakt und nicht nur das Produkt der deutschen Synchronfassung sein dürften) sorgen dabei immer wieder für Heiterkeit, die obkure Story für angenehmes Erstaunen.
Hier geht's weiter: DER TEUFELSGARTEN
[COPLAN SAUVE SA PEAU][FR/ITA][1967]
Regie: Yves Boisset
Darsteller: Claudio Brook, Margaret Lee, Jean Servais, Bernard Blier, Jean Topart, Hans Meyer, Klaus Kinski, Agatha Alma, Andrea Aureli, Aldo Canti, Sergio Jossa, Roger Lumont
Mara [Margaret Lee] stirbt in den Armen ihres Geliebten, des Geheimagenten Francis Coplan [Claudio Brook] – ermordet. Auf der Suche nach den Drahtziehern dieses Verbrechens und dessen Grund, lernt Coplan die Schattenseiten Instanbuls kennen. Dubiose Figuren kreuzen seinen Weg, jeder scheint etwas zu wissen, doch alle schweigen. Als Coplan in einem Nachtclub schließlich eine Doppelgängerin Maras kennenlernt, ist ihm klar, dass hier eine große Verschwörung laufen muss...
007? Kennt jeder. 117? Dank ironisierter Wiederbelebung auch ein paar Leuten bekannt. Und FX 18? Der hatte etwas weniger Glück als seine Kollegen und blieb - zumindest in Deutschland - eher unbekannt. Zwar brachte es auch Coplan auf insgesamt sechs Kinoabenteuer, doch die verwirrende Vermarktungspolitik der deutschen Verleiher und die Tatsache, dass die Figur bei jedem seiner Ausflüge von einem anderen Darsteller verkörpert wurde, blieben nicht folgenlos.
Natürlich ist der französische Agent Francis Coplan auch nur ein weiteres der zahlreichen unverhohlenen James-Bond-Duplikate, wie sie in den 60ern die Lichtspielhäuser zu Dutzenden belagerten, und folgt als solches blindlings den bereits vorgetrampelten Pfaden, ohne dabei etwas sonderlich Neues hinzufügen zu können.
DER TEUFELSGARTEN, der letzte Beitrag zur Coplan-Reihe, erlaubt sich allerdings doch so einige unerwartete Verrücktheiten und eine leicht surreale Grundstimmung, was im Nachhinein deutlich mehr Laune macht, als die zwar ähnlich gearteten, doch wesentlich konventionelleren Abenteuer seines Kollegen OSS 117.Bereits nach wenigen Minuten wähnt man sich buchstäblich im falschen Film, wenn Coplans seine ersten Worte spricht und seiner ehemaligen Geliebten, die eben noch verzweifelt um ihr Leben rannte, mit zartem Schmelz in der Stimme entgegensäuselt:
„Erinnerst du dich an die Blumen von Acapulco? Dieser farbige Teppich, der uns auf dem Fluss entgegenschwamm? Erst, als wir ganz nahe dran waren, konnten wir die Schiffe erraten.“
Jedoch just, bevor man sich ernsthaft zu fragen beginnt, ob das Drehbuch von Rosamunde Pilcher verfasst wurde, befindet man sich auch schon mittendrin im schönsten Spionagesalat:
„Hast du mal etwas vom Konsortium gehört?“ fragt ihn die so blumig Angesäuselte. „Vom Konsortium der Gehirne?“ antwortet Coplan erstaunt. Spätestens jetzt ist klar: Die kommenden 105 Minuten bieten allerfeinsten Agentenquatsch mit Soße.
Der sich anschließenden Handlung zu folgen, ohne dabei den Faden zu verlieren, ist keine sehr einfache Übung. Selbst Coplan scheint nicht so recht zu verstehen, worum es hier eigentlich geht und stolpert eher unbedarft und mit fragendem Blick von einem Schauplatz zum nächsten.
Mag sein Darsteller Claudio Brook auch rein optisch voll und ganz dem gängigen Agentenklischee der 60er Jahre entsprechen (hochgewachsen, brustbehaart, ein süffisantes Lächeln im kantigen Gesicht), erweckt seine Mimik doch überwiegend den Anschein, als sei er soeben mit voller Kraft gegen einen Laternenmast gelaufen und versuche nun verzweifelt sich daran zu erinnern, wer er eigentlich ist, wo er sich befindet und was der ganze Trubel um ihn herum überhaupt soll. So dümmlich aus der Wäsche geguckt, wie Brook es hier quasi im Dauerzustand macht, hätte Sean Connery wohl nicht mal, wäre er des Morgens im rosa Tutu und mit auf dem Teppich festgetackertem Haupthaartoupet aufgewacht.
So erweckt Coplan, während seine Gegenüber ihn mit Informationen versorgen, überwiegend den Eindruck völliger geistiger Abwesenheit, dass man fast gewillt ist, ein Goldstück für seine Gedanken zu reichen.
Seinen Höhepunkt findet seine vermeintliche Apathie, als er von einer Szene auf die andere plötzlich ohne ersichtlichen Grund auf einer Bahre liegt und von den Bediensteten seines Kontrahenten, des türkischen Lieutenants Sakki, in Richtung Krankenwagen geschleppt wird. Bar jeder Gegenwehr liegt Coplan auf der Trage, bis ihm – just in dem Moment, in welchem er an der Kamera vorbeigetragen wird – plötzlich doch noch die Merkwürdigkeit der Situation bewusst zu werden scheint, was zur Folge hat, dass er sich beherzt aufrichtet und sich eher zaghaft als erbost die Frage erlaubt: „Sagen Sie mal, was soll das? Ich bin doch nicht krank!“
Nicht verschwiegen werden sollte an dieser Stelle, auf welche raffinierte Art Agent FX 18 im Anschluss aus dieser scheinbar ausweglosen Situation entkommt: Als plötzlich ein Eselskarren auf der Straße steht und der Krankenwagen scharf bremsen muss, nutzt der Topspion geistesgegenwärtig den entstehenden Tumult und schleicht sich ebenso leise wie unbemerkt aus dem Fahrzeug.
Auf die berechtigte Frage des Lieutenants, wie es Coplan denn trotz Bewachung gelingen konnte, zu entfliehen, antwortet sein Untergebener dann auch ganz offen und ehrlich: „Er hat die Tür aufgemacht, Herr Lieutenant!“
So und so ähnlich amüsiert DER TEUFELSGARTEN dann auch beinahe über die gesamte Laufzeit hinweg auf äußerst angenehme, realitätsinkompatible Weise: Coplan tigert von Station zu Station, trifft merkwürdige Figuren, die merkwürdige Dinge tun und sagen, tut und sagt selbst merkwürdige Dinge, liefert sich zwischendurch arg ungelenk choreographierte Keilereien und hängt bei öffentlichen Ringkämpfen oder in verruchten Nachtclubs herum.
Die recht kryptischen Dialoge (die im Original ähnlich abstrakt und nicht nur das Produkt der deutschen Synchronfassung sein dürften) sorgen dabei immer wieder für Heiterkeit, die obkure Story für angenehmes Erstaunen.
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Das europäische Kino ist tot – Teil 4 – Dame, König, As, Spion
Das halbe Land muss unter ADHS leiden.
Das ist mir im Kino bei „Der Hobbit“ bewusst geworden.
Alle fünf Minuten kloppte jemand auf den Armlehnen rum oder stampfte mit dem Fuß, zwischenzeitig Gespräche.
Mein Highlight „Warum lebt Saruman wieder?“ „Das ist die Vorgeschichte, du Idiot!“.
Ich schweife schon wieder ab, aber es macht spaß Leuten seine Meinung aufzuzwingen, ob sie wollen oder nicht, hey jetzt weiß ich warum es so viele „Autoren“ im Gossipbereich gibt.
Inhalt: Control (John Hurt), der Chef des Circus, schick Jim Prideaux (Mark Strong) nach Budapest um dort Kontakt mit einem ungarischen General aufzunehmen, welcher überlaufen möchte.
Die Aktion geht gehörig schief und Jim endet niedergeschossen in den Straßen Budapests.
Control und George Smiley (Gary Oldman) müssen ihren Hut nehmen und ihre Posten räumen.
Ein Jahr später, Control ist tot und Smiley immer noch im Ruhestand, als sich Ricki Tarr (Tom Hardy) beim Ministerium meldet und behauptet im Circus befinde sich ein Maulwurf in der Führungsebene.
Mit genau diesen Vorwürfen meldete sich Control vor seiner Entlassung ebenfalls beim Ministerium.
Der Minister setzt Smiley als Ermittler ein und stellt ihm Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) und einen ebenfalls pensionierten Kollegen, auf dessen Wunsch zur Seite.
Gemeinsam mit den beiden beginnt er die Suche nach dem Maulwurf, auf ihrer Liste steht der Kopf der Organisation: Toby Esterhase (David Dencik) Roy Bland (Ciarán Hinds), Bill Haydon (Colin Firth) und Percy Alleline (Toby Jones).
Ach ja „Dame, König, As, Spion“, für mich einer der Filme 2011, bei dem ich aus dem Schwärmen gar nicht heraus komme.
Ein Film für Freunde von Dialogen, Subtexten und Gesten, der in einem Zeitalter gedreht wurde, in dem in Argentenfilmen, alle fünf Minuten was explodiert oder geschossen wird.
Er ist Quasi eine Auszeit zwischen all den Bonds, Bournes und unmöglichen Missionen da draußen.
Ein Film in der Tradition klassischer Spionfilme und Bücher.
Kein Wunder, ist die Vorlage doch ein Buch, dazu aber später.
Am 25.06.1980 strahlte das ZDF den ersten Teil einer sechsteiligen Miniserie mit Sir Alec Guinness, mit dem Namen „Dame, König, As, Spion“, aus.
Guinness hatte sich für die Rolle extra noch ein bisschen Gewicht angegessen um der literarischen Vorlage gerecht zu werden, schaffte dies aber nur bedingt.
Seine Interpretation des Smiley war schon nahe am Buch.
Die Serie lief im Königreich recht erfolgreich und auch auf dem ZDF war sie ein Erfolg, obgleich der sehr komplexen Handlung.
Fast vier Jahre später, genauer am 16.01.1984 lief dann auf der ARD „Smileys Leute“.
Ebenfalls wieder sechsteilig, mit Sir Alec Guinness und nach dem Roman von John le Carré.
Guinness verkörperte wieder den Smiley gekonnt, aber sichtlich gealtert.
Oldmans und Guinness Darstellung des Smileys ist in der Basis identisch, was klar ist, da sich beide an den Romanen orientieren, doch gefällt mir Oldmans Smiley mehr, da er es schafft seine Gefühle differenzierter dazustellen und auch recht brutal ist, im Wort versteht sich.
Jeder der die Bücher las weiß was ich damit meine, Smiley ist ja nicht unbedingt eine Person die zur körperlichen Gewalt neigt, da er doch stets in sich ruht.
Aber Oldman schafft es, dass man bei kleinen verbalen Gemeinheiten ein kleines Glitzern in seinen Augen sieht.
„Und ich war mal Sid Vicious…“ soll Oldman gesagt haben als er mit seiner Hornbrille und seinen Smileyklamotten am Set war und die Stimmung etwas lockern wollte.
Ja, lange ist es her, das Gary seinen Durchbruch als Sex Pistols Bassist hatte, genauer mittlerweile 27 Jahre.
1986 spielte er in Alex Coxs Biopic, basierend auf dem gleichnamigen Buch, „Sid & Nancy“ mit, eben als Sid Vicious und machte auf sich aufmerksam.
Oldman wurde am 21.03.1958, als Gary Leonard Oldman, in London geboren.
Seine Mutter war Hausfrau sein Vater, ein ehemaliger Seefahrer, Schweißer.
Der Vater verließ die Familie als Gary sieben war, auf Grund seines Alkoholproblems.
Als Kind und Jugendlicher war Oldman ein ausgezeichneter Klavierspieler, was er sich autodidaktisch selber beibrachte, er zog aber eine Schauspielkariere vor, nachdem ihn Malcolm McDowell im Film „Der Wütende Mond“ von Bryan Forbes aus dem Jahr 1971 inspirierte.
Er suchte sich einen Schauspiellehrer, Roger Williams, und nahm erste Unterrichtsstunden.
Nach der Schule, die er mit 16 beendete, arbeitete er zunächst in einem Sportgeschäft und später, während er Schauspiel studierte, anfänglich in Greenwich, dann in Kent, als Schuhverkäufer und Schlachter, in einem Schlachthaus.
Oldman machte sich Anfang der 1980er Jahre einen Namen in etlichen Bühnenauftritten in Edward Bond Stücken, von denen „Saved“ sein Theaterdurchbruch war.
1984 wurde er von Regisseur Alex Cox bei einer Aufführung von Bonds „The Pope's Wedding“ (Oldman wurde zweimal ausgezeichnet Fringe Award für Bester Newcomer und Drama Magazine Award für Bester Schauspieler) entdeckt und er bot ihm die Hauptrolle in seinem kommenden Projekt „Sid & Nancy“ an.
Oldman, der schon kleinere Rollen in TV-Filmen und Serien hatte, sagte nicht gleich zu, er sagte sogar zweimal ab und sah seine Zukunft eher im Theater.
„Sid & Nancy“ entstand in der Zeit als Oldman Mitglied bei der Royal Shakespeare Company (1985-1986) war.
Letztendlich sagte er dann aber doch zu.
Gary nahm extra für den Film ab, sogar so viel, dass er ins Krankenhaus musste, doch es machte sich bezahlt, er wurde mit dem Evening Standard British Film Award für den besten Newcomer ausgezeichnet.
Sids leibliche Mutter, Anne Beverly, wollte den Film erst verhindern, entschied sich dann aber nach einem Gespräch mit Alex Cox, dessen zweite Wahl als Sid übrigens Daniel Day-Lewis war, dem Projekt so gut es ging zu helfen und so durfte Gary sogar Sids Halskette im Film tragen.
Oldman sang als Musiker, der er ja nun mal fast wurde, sogar einige der Lieder des Soundtracks selber und spielte sie mit dem Pistols Bassisten Glen Matlock ein.
Nach „Sid & Nancy“ bekam Gary gleich seine zweite Hauptrolle in Stephen Frears „Prick Up Your Ears“, der obwohl synchronisiert immer noch auf eine deutsche DVD wartet, neben Alfred Molina und Vanessa Redgrave.
Seine Darstellung des Joe Orton brachte ihn eine BAFTA Nominierung als Bester Darsteller ein.
Noch im selben Jahr (1987) heiratete Gary seine Freundin Lesley Manville, von der er sich aber bereits, drei Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes, 1989 scheiden ließ.
1988 gelang ihm über die britisch-amerikanische Koproduktion „Track 29“, von Nicolas Roeg, der Sprung in die Staaten.
In „Der Frauenmörder“ von Martin Campbell, seinem ersten rein amerikanischen Film, spielt er den Anwalt von Kevin Bacon, der einen Frauenmörder spielt und durch Oldman dem Gefängnis entgeht.
Es folgte wieder eine Koproduktion, die ihn zurück ins Königreich führte.
„We Think the World of You“ in dem er einen ziellosen verheirateten bisexuellen, im London nach dem Zweiten Weltkrieg, spielt, der gezwungen ist seinen Schäferhund seinen verhassten Eltern und seinem Ex-Freund anzuvertrauen, weil er ins Gefängnis muss.
Ein Film der komplett von der OFDB ignoriert wird, der aber im Königreich in der „Forgotten Classics Collection“ für unter 5€ zu erwerben ist.
Er sei allen ans Herz gelegt die auch eher unbekannte englische Filme gerne gucken, zumal das Zusammenspiel zwischen Alan Bates und Oldman wirklich traumhaft ist.
Gary blieb dem Königreich dann erst mal treu und drehte wie ich finde einen seiner besten Filme.
Unter der Regie von Alan Clarke entstand der für die BBC produzierte Fernsehfilm „The Firm“ (erstmals nur OmU als Bonus Film auf der Hooligans Deluxe Edition, aber mittlerweile auch einzeln mit Synchronisation erhältlich).
Der Film löste einige Diskussionen aus, als er das erste Mal am 26.02.1989 auf der BBC gesendet wurde und führte zu einigen Debatten über Fußball und Gewalt.
Im folgendem Drama „Chattahoochee“ spielte Oldman an der Seite von Dennis Hopper.
Viele Firmen lehnten das Drama ab bis eine britische Firma mit Sitz in LA sich der Sache annahm.
Das Folgejahr war sehr geschäftig.
Drei Filme machte Oldman 1990 (Rosenkranz & Güldenstern, Henry & June und Im Vorhof der Hölle).
Mit „Im Vorhof der Hölle“ schaffte Gary letztendlich den Sprung in die Staaten.
Seine Darstellung des Jackie Flannery und die phantastischen anderen beiden Hauptdarsteller Harris und Penn runden den Film ab und machen ihnen zu einer der besseren Milieustudien rund um Hells Kitchen.
Bei den Dreharbeiten lernte er auch Uma Thurman kennen und lieben.
Sie heirateten noch 1990, ließen sich aber nach zwei Jahren wieder scheiden.
In den folgenden Jahren festigte Oldman seinen Ruf als Hollywood-Bösewicht.
Lee Harvey Oswald, Dracula, Drexl Spivey, Jack Grimaldi und Stansfield sind alles andere als die netten Jungs von nebenan.
In Oliver Stones „John F. Kennedy - Tatort Dallas“ spielt er einen sehr überzeugenden Oswald und in „ Bram Stoker's Dracula“ liefert er eine wahre Glanzleistung (Saturn Award: Best Actor), war es doch jener Film der mich zum Oldmanfan machte.
Gefestigt wurde dies dann durch „Léon - Der Profi“ und seine Darstellung des Stansfield.
Es folgten die Charakterstücke „Ludwig van B.“ und „Murder in the First“ gefolgt von dem behimbeerten „Der Scharlachrote Buchstabe“.
1993 ließ sich Oldman wegen seiner Alkoholprobleme behandeln.
Seit Anfang der 90er gab es Gerüchte, dass Oldman Alkoholabhängig sei.
Um 1994 wurden erste Gerüchte laut Oldman hätte eine Beziehung mit Isabella Rossellini, was sich auch bestätigte, sie trennten sich aber zwei Jahre später.
Den Schurkenstempel wurde er nicht los, „Air Force One“, „Das Fünfte Element“ und „Jesus“.
Gott der Mann war sogar Pontius Pilatus…
Da half auch der Ausflug ins All bei „lost in Space“ nichts.
Um die „Air Force One“ – Zeit 1997, heiratete Oldman das zweite Mal.
Dieses Mal Donya Fiorentino.
Die Ehe hielt bis 2001 und beide haben zwei Kinder (Gulliver Flynn und Charlie John).
Fiorentino behauptete Oldman sei Drogenabhängig und hätte sie vergewaltigt.
Der Fall kam vor das Familiengericht und Oldman bekam das Sorgerecht für die Kinder.
Nach „Rufmord - Jenseits der Moral“ (2000) und dem daraus resultierenden Konfliktes zwischen Oldman, Urbanski und Dreamworks (sie sollen den Film nachträglich geändert haben um Oldmans Rolle in einem anderen Licht dastehen zulassen), schien es so als ob Oldman aus größeren Projekten verbannt wurde.
Viel Großes kam nicht mehr, „Hannibal“ von 2001 vielleicht mal außen vor kam die nächsten Jahre nicht viel.
Einige nicht sehr gute Filme und ein paar Indiprojekte, herausheben sollte man dort „Interstate 60“, hielten Gary über Wasser, bis er 2004 in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ wieder schauspielern durfte.
2005 war er dann endgültig rehabilitiert mit „Harry Potter und der Feuerkelch“ und „Batman Begins“.
Letzterer machte mich stutzig.
Zwar bin ich Oldmanfan und mir ist seine Wandelbarkeit und seine schauspielerische Klasse bewusst, trainiert er sich doch extra Dialekte und Verhaltensweisen an, zum Beispiel in „Dracula“, „Ludwig van B.“ und „Air Force One“, doch bei Jim Gordon war ich skeptisch, ich dachte da eher an William Hurt.
Zu Unrecht, Oldman wurde zu Gordon
Danach ging es wieder Berg auf, er war gefragt, nicht nur als Bösewicht, nahm sich aber auch das Recht raus in kleineren oder Indiefilmen wie „Backwoods – Die Jagt beginnt“ mitzuspielen und gewann wieder Preise, wie den Scream und Empire Award für „The Dark Knight“.
2008 heiratet Gary das Dritte und bis jetzt letzte Mal.
Dieses Mal die Jazzsängerin Alexandra Edenborough.
Er ließ es sich auch nicht nehmen im 2009 in Japan gedrehten Max Mannix Film „Rain Fall“ mitzuspielen und sich dann wieder auf große Projekte zu konzentrieren, wie „Book of Eli“, weitere Harry Potter Filme und eben „Dame, König, As, Spion“, dessen Fortsetzung „Smileys People“ in Planung ist.
Auf dem Heimkinomarkt erscheint im März „Lawless“ auf DVD und Bluray, wieder eine Zusammenarbeit mit Tom Hardy, seine dritte, wenn ich nicht irre und in den Kinos wird er bald im „Robocop“ Remake zu sehen sein.
Ich finde es durch aus bemerkenswert wie es Oldman geschafft hat sich wieder nach oben zu kämpfen.
Heute lebt er ein ruhiges Leben mit Tee in LA und seiner Familie.
Eine große öffentliche Person war er ja nie, er machte sich stets selten, was Auftritte bei Partys und Veranstaltungen angeht.
Auch Smiley ist nicht unbedingt eine Person die man als feierwütig bezeichnen würde.
Der in sich ruhende Agent, der seine wenigen Worte mit Bedacht wählt.
Irgendwie passend, aber irgendwie auch überhaupt nicht stimmig zur literarischen Vorlage.
Ist Smiley in John le Carrés Büchern doch eher ein kleiner, pummeliger und liebenswerter Zeitgenosse, der Bücher liebt, recht gebildet ist, aber unfähig fast jeder sozialen Bindung..
Der Buch Smiley schaffte es auf ganze acht Abenteuer.
Schatten von Gestern (1961)
Ein Mord erster Klasse (1962)
Der Spion, der aus der Kälte kam (1963)
Krieg im Spiegel (1965)
Dame, König, As, Spion (1974)
Eine Art Held (1977)
Agent in eigener Sache (1979)
Der heimliche Gefährte (1990)
Danach durfte George in seinen wohlverdienten Ruhestand, wie le Carré sagte, weil die Leute wussten, wenn Smiley auftaucht würde alles gut werden, weshalb es für ihn keinen Anreiz mehr gab die Figur weiter zu führen.
Eine Einsicht die man respektieren muss, gibt es doch genügend Serien, die gerade auf diesem Konzept beruhen, dass eine gewisse Person die Lage schon immer, egal wie aussichtslos sie ist schon wieder zum Guten wenden wird.
Hey, basieren die meisten Serien aus den 80ern nicht auf diesem Konzept?
(Musste sein, ich liebe die 80er-Serien doch auch)
Der Film Smiley von 2011 ist nicht klein und pummelig.
Er ist gebildet, verfügt über eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe und spielt Leute gegeneinander aus ohne eine Miene zu verziehen.
Man achte einzig auf Oldmans Augen, die genau die Emotionen, dieses anscheinend emotionslosen Menschen wiederspiegeln.
Man sieht ihn nicht einmal lachen, oder sich freuen.
Er ist desillusioniert von seinem Land (Job) und von seinem Leben (Frau), vollbringt aber gewissenhaft seine Pflicht.
Oldmans Figur des Smileys hat zu 100% seine Emotionen unter Kontrolle und zeigt sie selten, einiges wird einem erst beim zweiten Gucken bewusst (die Szene mit dem Bild in der Hand im Wohnzimmer).
Alec Guinness Smiley ist mehr liebenswert, wenn auch sehr direkt und treffend, wenn es sein muss.
Den Buch Smiley möchte man beschützen, den Oldman Smiley will man lieber aus dem Weg geht, da man merkt, dass er nur darauf wartet zu explodieren.
Die Unterkühlte Darstellung mag auch dem Regisseur geschuldet sein.
Tomas Alfredson, hatte mit „So finster die Nacht“ 2008 einen Achtungserfolg.
Jener unterkühlte Vampirfilm, der von Kritikern geliebt wird, ist auch langsam geschnitten und setzt mehr auf Charaktere und als auf Effekte.
So auch hier und auch hier ist es eine zunächst schwer zugängliche Person, die einen zu fesseln vermark.
(Ich sollte den Film vielleicht auch besprechen)
Die filmischen Parallelen vom Tempo und der Bildzeichnung sind schon deutlich spürbar, allerdings ist die Welt von „Dame, König, As, Spion“ viel größer, schon alleine durch die verschiedenen Ländern, während sich die Handlung von „So finster die Nacht“ sich auf ein paar Sets, beschränken.
Alfredsons Film teilte die Kinogemeinde und auch heute noch die „Ottonormalgucker“, wenn man zum Beispiel auf Amazon die Bewertungen liest scheinen sich zwei Lager gebildet zu haben, die „Cobra 11 - Gucker“ und die „Arthausliebhaber“, die Typen die beim „Hobbit“ nicht stillsitzen können und denen „Die Hard 5“ schon zu anspruchsvoll ist gegen die Leute die auch mal 120 Minuten keine Explosion brauchen.
Als ich den Film damals im Kino sah, waren wir zu dritt, im gesamten Kinosaal, in der ersten Woche, nicht mal am Ende, kurz vorm Auslaufen des Films.
Ich meine mich an TV Werbung erinnern zu können aber groß gehypet wurde der Film nicht, es sprach auch keiner groß darüber.
Jedenfalls machte ich mir mal den Spaß und haben den Film auch diversen Leuten empfohlen und ich bekam eine 50:50 Wertung zurück, weshalb es jetzt durchaus schwer fällt den Film zu empfehlen.
Ich für mein Teil schätze und liebe den Film und freue mich schon auf die Fortsetzung.
Jeder der bis hier her gelesen hat (Respekt!) und jetzt überlegt ob der Film was für ihn ist, sollte sich vor Augen führen, dass der Film schwer und träge ist und komplette Aufmerksamkeit fordert.
Gerade fordern tuen Filme heute eigentlich nicht viel vom Zuschauer, da selbst komplexere Werke am Ende doch meist die Antwort auf dem silbernen Tablett servieren, wirklich offene Werke gibt es heute eigentlich kaum noch.
Zwar ist „Dame, König, As, Spion“ auch nicht wirklich offen, was das Ende betrifft, doch er ist sehr offen was das Interpretieren von Handlungen und Gesten betrifft.
Er überlässt vieles dem Gespür des Zuschauers, ob dieser nun dieses kleine Funkeln im Minenspiels Oldmans erkennt, wenn er die entscheidende Frage zur rechten Zeit stellt oder nicht, ob er die Handlungen Smileys nachvollziehen kann, ja schon alleine wie er die Szene vor dem Bild im Wohnzimmer interpretiert, ehe die Situation geklärt wird.
Wahrscheinlich war es auch diese Freiheit oder der Anspruch an die Gestik und die Interpunktion der Sätze und wohl auch das ausgeklügelte Drehbuch, dass die Elite des britischen Kinos in diesen Film zog.
Größen wie John Hurt, Colin Firth, Toby Jones, Benedict Cumberbatch und Ciarán Hinds scheinen sich gegenseitig in dem Film an Klasse überbieten zu wollen.
Ciarán Hinds, der den meisten als Julius Cäsar aus der Serie „Rom“ bekannt sein sollte ist für mich eh einer der besten britischen Schauspieler, sehr beeindruckend als Fletcher in „There Will Be Blood“ (für mich einer der Filme 2007) oder an der Seite von Benedict Cumberbatch in „Amazing Grace“.
Benedict Cumberbatch vielen wohl nur als Sherlock Holmes und jetzt durch den neuen Star Trek Film bekannt, spielt seinen Part sehr gut, kann aber nicht durch schnelle und ausgefallene auswendig gelernte Textpassagen wie in „Sherlock“ brillieren sondern als Charakterdarsteller, wozu er, wenn man mit seinen frühere Werken vertraut ist, durchaus fähig ist und so nimmt man ihn seine Rolle wie gewohnt ab.
Colin Firth trägt neben Oldman den Film und hat eine unglaubliche Präsenz und ist wie Oldman in dem Film von jedem Zweifel erhaben, was seine Leitung angeht.
Wirklich alle Schauspieler des Filmes rufen mit oder sogar ihre beste Leistung ab, ob dies an der Führung von Alfredson liegt oder wegen der Beliebtheit des John le Carré Werkes weiß ich nicht.
Fakt ist aber, dass der Film mit das Beste ist was ich an darstellerischer Leistung die letzten Jahre sehen durfte und für mich wäre es einer von 100 Filmen die ich mit auf eine Insel nehmen würde.
Fazit: Tja für mich ist der Film ein Meisterwerk, vielen ist er aber zu schwierig oder träge, dass macht es mir jetzt schwer eine klare Empfehlung zu geben.
Bedenkenlos empfehlen kann ich den Film Paul Naschy und Elite, der Rest soll selber entscheiden.
Teil 1: Carlos, der Schakal
Teil 2: Backwoods - Die Jagd beginnt!
Teil 3: Cleanskin - Bis zum Anschlag
Teil 4: Dame, König, As, Spion
Teil 5: Fragile - A Ghost Story
Das halbe Land muss unter ADHS leiden.
Das ist mir im Kino bei „Der Hobbit“ bewusst geworden.
Alle fünf Minuten kloppte jemand auf den Armlehnen rum oder stampfte mit dem Fuß, zwischenzeitig Gespräche.
Mein Highlight „Warum lebt Saruman wieder?“ „Das ist die Vorgeschichte, du Idiot!“.
Ich schweife schon wieder ab, aber es macht spaß Leuten seine Meinung aufzuzwingen, ob sie wollen oder nicht, hey jetzt weiß ich warum es so viele „Autoren“ im Gossipbereich gibt.
Inhalt: Control (John Hurt), der Chef des Circus, schick Jim Prideaux (Mark Strong) nach Budapest um dort Kontakt mit einem ungarischen General aufzunehmen, welcher überlaufen möchte.
Die Aktion geht gehörig schief und Jim endet niedergeschossen in den Straßen Budapests.
Control und George Smiley (Gary Oldman) müssen ihren Hut nehmen und ihre Posten räumen.
Ein Jahr später, Control ist tot und Smiley immer noch im Ruhestand, als sich Ricki Tarr (Tom Hardy) beim Ministerium meldet und behauptet im Circus befinde sich ein Maulwurf in der Führungsebene.
Mit genau diesen Vorwürfen meldete sich Control vor seiner Entlassung ebenfalls beim Ministerium.
Der Minister setzt Smiley als Ermittler ein und stellt ihm Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) und einen ebenfalls pensionierten Kollegen, auf dessen Wunsch zur Seite.
Gemeinsam mit den beiden beginnt er die Suche nach dem Maulwurf, auf ihrer Liste steht der Kopf der Organisation: Toby Esterhase (David Dencik) Roy Bland (Ciarán Hinds), Bill Haydon (Colin Firth) und Percy Alleline (Toby Jones).
Ach ja „Dame, König, As, Spion“, für mich einer der Filme 2011, bei dem ich aus dem Schwärmen gar nicht heraus komme.
Ein Film für Freunde von Dialogen, Subtexten und Gesten, der in einem Zeitalter gedreht wurde, in dem in Argentenfilmen, alle fünf Minuten was explodiert oder geschossen wird.
Er ist Quasi eine Auszeit zwischen all den Bonds, Bournes und unmöglichen Missionen da draußen.
Ein Film in der Tradition klassischer Spionfilme und Bücher.
Kein Wunder, ist die Vorlage doch ein Buch, dazu aber später.
Am 25.06.1980 strahlte das ZDF den ersten Teil einer sechsteiligen Miniserie mit Sir Alec Guinness, mit dem Namen „Dame, König, As, Spion“, aus.
Guinness hatte sich für die Rolle extra noch ein bisschen Gewicht angegessen um der literarischen Vorlage gerecht zu werden, schaffte dies aber nur bedingt.
Seine Interpretation des Smiley war schon nahe am Buch.
Die Serie lief im Königreich recht erfolgreich und auch auf dem ZDF war sie ein Erfolg, obgleich der sehr komplexen Handlung.
Fast vier Jahre später, genauer am 16.01.1984 lief dann auf der ARD „Smileys Leute“.
Ebenfalls wieder sechsteilig, mit Sir Alec Guinness und nach dem Roman von John le Carré.
Guinness verkörperte wieder den Smiley gekonnt, aber sichtlich gealtert.
Oldmans und Guinness Darstellung des Smileys ist in der Basis identisch, was klar ist, da sich beide an den Romanen orientieren, doch gefällt mir Oldmans Smiley mehr, da er es schafft seine Gefühle differenzierter dazustellen und auch recht brutal ist, im Wort versteht sich.
Jeder der die Bücher las weiß was ich damit meine, Smiley ist ja nicht unbedingt eine Person die zur körperlichen Gewalt neigt, da er doch stets in sich ruht.
Aber Oldman schafft es, dass man bei kleinen verbalen Gemeinheiten ein kleines Glitzern in seinen Augen sieht.
„Und ich war mal Sid Vicious…“ soll Oldman gesagt haben als er mit seiner Hornbrille und seinen Smileyklamotten am Set war und die Stimmung etwas lockern wollte.
Ja, lange ist es her, das Gary seinen Durchbruch als Sex Pistols Bassist hatte, genauer mittlerweile 27 Jahre.
1986 spielte er in Alex Coxs Biopic, basierend auf dem gleichnamigen Buch, „Sid & Nancy“ mit, eben als Sid Vicious und machte auf sich aufmerksam.
Oldman wurde am 21.03.1958, als Gary Leonard Oldman, in London geboren.
Seine Mutter war Hausfrau sein Vater, ein ehemaliger Seefahrer, Schweißer.
Der Vater verließ die Familie als Gary sieben war, auf Grund seines Alkoholproblems.
Als Kind und Jugendlicher war Oldman ein ausgezeichneter Klavierspieler, was er sich autodidaktisch selber beibrachte, er zog aber eine Schauspielkariere vor, nachdem ihn Malcolm McDowell im Film „Der Wütende Mond“ von Bryan Forbes aus dem Jahr 1971 inspirierte.
Er suchte sich einen Schauspiellehrer, Roger Williams, und nahm erste Unterrichtsstunden.
Nach der Schule, die er mit 16 beendete, arbeitete er zunächst in einem Sportgeschäft und später, während er Schauspiel studierte, anfänglich in Greenwich, dann in Kent, als Schuhverkäufer und Schlachter, in einem Schlachthaus.
Oldman machte sich Anfang der 1980er Jahre einen Namen in etlichen Bühnenauftritten in Edward Bond Stücken, von denen „Saved“ sein Theaterdurchbruch war.
1984 wurde er von Regisseur Alex Cox bei einer Aufführung von Bonds „The Pope's Wedding“ (Oldman wurde zweimal ausgezeichnet Fringe Award für Bester Newcomer und Drama Magazine Award für Bester Schauspieler) entdeckt und er bot ihm die Hauptrolle in seinem kommenden Projekt „Sid & Nancy“ an.
Oldman, der schon kleinere Rollen in TV-Filmen und Serien hatte, sagte nicht gleich zu, er sagte sogar zweimal ab und sah seine Zukunft eher im Theater.
„Sid & Nancy“ entstand in der Zeit als Oldman Mitglied bei der Royal Shakespeare Company (1985-1986) war.
Letztendlich sagte er dann aber doch zu.
Gary nahm extra für den Film ab, sogar so viel, dass er ins Krankenhaus musste, doch es machte sich bezahlt, er wurde mit dem Evening Standard British Film Award für den besten Newcomer ausgezeichnet.
Sids leibliche Mutter, Anne Beverly, wollte den Film erst verhindern, entschied sich dann aber nach einem Gespräch mit Alex Cox, dessen zweite Wahl als Sid übrigens Daniel Day-Lewis war, dem Projekt so gut es ging zu helfen und so durfte Gary sogar Sids Halskette im Film tragen.
Oldman sang als Musiker, der er ja nun mal fast wurde, sogar einige der Lieder des Soundtracks selber und spielte sie mit dem Pistols Bassisten Glen Matlock ein.
Nach „Sid & Nancy“ bekam Gary gleich seine zweite Hauptrolle in Stephen Frears „Prick Up Your Ears“, der obwohl synchronisiert immer noch auf eine deutsche DVD wartet, neben Alfred Molina und Vanessa Redgrave.
Seine Darstellung des Joe Orton brachte ihn eine BAFTA Nominierung als Bester Darsteller ein.
Noch im selben Jahr (1987) heiratete Gary seine Freundin Lesley Manville, von der er sich aber bereits, drei Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes, 1989 scheiden ließ.
1988 gelang ihm über die britisch-amerikanische Koproduktion „Track 29“, von Nicolas Roeg, der Sprung in die Staaten.
In „Der Frauenmörder“ von Martin Campbell, seinem ersten rein amerikanischen Film, spielt er den Anwalt von Kevin Bacon, der einen Frauenmörder spielt und durch Oldman dem Gefängnis entgeht.
Es folgte wieder eine Koproduktion, die ihn zurück ins Königreich führte.
„We Think the World of You“ in dem er einen ziellosen verheirateten bisexuellen, im London nach dem Zweiten Weltkrieg, spielt, der gezwungen ist seinen Schäferhund seinen verhassten Eltern und seinem Ex-Freund anzuvertrauen, weil er ins Gefängnis muss.
Ein Film der komplett von der OFDB ignoriert wird, der aber im Königreich in der „Forgotten Classics Collection“ für unter 5€ zu erwerben ist.
Er sei allen ans Herz gelegt die auch eher unbekannte englische Filme gerne gucken, zumal das Zusammenspiel zwischen Alan Bates und Oldman wirklich traumhaft ist.
Gary blieb dem Königreich dann erst mal treu und drehte wie ich finde einen seiner besten Filme.
Unter der Regie von Alan Clarke entstand der für die BBC produzierte Fernsehfilm „The Firm“ (erstmals nur OmU als Bonus Film auf der Hooligans Deluxe Edition, aber mittlerweile auch einzeln mit Synchronisation erhältlich).
Der Film löste einige Diskussionen aus, als er das erste Mal am 26.02.1989 auf der BBC gesendet wurde und führte zu einigen Debatten über Fußball und Gewalt.
Im folgendem Drama „Chattahoochee“ spielte Oldman an der Seite von Dennis Hopper.
Viele Firmen lehnten das Drama ab bis eine britische Firma mit Sitz in LA sich der Sache annahm.
Das Folgejahr war sehr geschäftig.
Drei Filme machte Oldman 1990 (Rosenkranz & Güldenstern, Henry & June und Im Vorhof der Hölle).
Mit „Im Vorhof der Hölle“ schaffte Gary letztendlich den Sprung in die Staaten.
Seine Darstellung des Jackie Flannery und die phantastischen anderen beiden Hauptdarsteller Harris und Penn runden den Film ab und machen ihnen zu einer der besseren Milieustudien rund um Hells Kitchen.
Bei den Dreharbeiten lernte er auch Uma Thurman kennen und lieben.
Sie heirateten noch 1990, ließen sich aber nach zwei Jahren wieder scheiden.
In den folgenden Jahren festigte Oldman seinen Ruf als Hollywood-Bösewicht.
Lee Harvey Oswald, Dracula, Drexl Spivey, Jack Grimaldi und Stansfield sind alles andere als die netten Jungs von nebenan.
In Oliver Stones „John F. Kennedy - Tatort Dallas“ spielt er einen sehr überzeugenden Oswald und in „ Bram Stoker's Dracula“ liefert er eine wahre Glanzleistung (Saturn Award: Best Actor), war es doch jener Film der mich zum Oldmanfan machte.
Gefestigt wurde dies dann durch „Léon - Der Profi“ und seine Darstellung des Stansfield.
Es folgten die Charakterstücke „Ludwig van B.“ und „Murder in the First“ gefolgt von dem behimbeerten „Der Scharlachrote Buchstabe“.
1993 ließ sich Oldman wegen seiner Alkoholprobleme behandeln.
Seit Anfang der 90er gab es Gerüchte, dass Oldman Alkoholabhängig sei.
Um 1994 wurden erste Gerüchte laut Oldman hätte eine Beziehung mit Isabella Rossellini, was sich auch bestätigte, sie trennten sich aber zwei Jahre später.
Den Schurkenstempel wurde er nicht los, „Air Force One“, „Das Fünfte Element“ und „Jesus“.
Gott der Mann war sogar Pontius Pilatus…
Da half auch der Ausflug ins All bei „lost in Space“ nichts.
Um die „Air Force One“ – Zeit 1997, heiratete Oldman das zweite Mal.
Dieses Mal Donya Fiorentino.
Die Ehe hielt bis 2001 und beide haben zwei Kinder (Gulliver Flynn und Charlie John).
Fiorentino behauptete Oldman sei Drogenabhängig und hätte sie vergewaltigt.
Der Fall kam vor das Familiengericht und Oldman bekam das Sorgerecht für die Kinder.
Nach „Rufmord - Jenseits der Moral“ (2000) und dem daraus resultierenden Konfliktes zwischen Oldman, Urbanski und Dreamworks (sie sollen den Film nachträglich geändert haben um Oldmans Rolle in einem anderen Licht dastehen zulassen), schien es so als ob Oldman aus größeren Projekten verbannt wurde.
Viel Großes kam nicht mehr, „Hannibal“ von 2001 vielleicht mal außen vor kam die nächsten Jahre nicht viel.
Einige nicht sehr gute Filme und ein paar Indiprojekte, herausheben sollte man dort „Interstate 60“, hielten Gary über Wasser, bis er 2004 in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ wieder schauspielern durfte.
2005 war er dann endgültig rehabilitiert mit „Harry Potter und der Feuerkelch“ und „Batman Begins“.
Letzterer machte mich stutzig.
Zwar bin ich Oldmanfan und mir ist seine Wandelbarkeit und seine schauspielerische Klasse bewusst, trainiert er sich doch extra Dialekte und Verhaltensweisen an, zum Beispiel in „Dracula“, „Ludwig van B.“ und „Air Force One“, doch bei Jim Gordon war ich skeptisch, ich dachte da eher an William Hurt.
Zu Unrecht, Oldman wurde zu Gordon
Danach ging es wieder Berg auf, er war gefragt, nicht nur als Bösewicht, nahm sich aber auch das Recht raus in kleineren oder Indiefilmen wie „Backwoods – Die Jagt beginnt“ mitzuspielen und gewann wieder Preise, wie den Scream und Empire Award für „The Dark Knight“.
2008 heiratet Gary das Dritte und bis jetzt letzte Mal.
Dieses Mal die Jazzsängerin Alexandra Edenborough.
Er ließ es sich auch nicht nehmen im 2009 in Japan gedrehten Max Mannix Film „Rain Fall“ mitzuspielen und sich dann wieder auf große Projekte zu konzentrieren, wie „Book of Eli“, weitere Harry Potter Filme und eben „Dame, König, As, Spion“, dessen Fortsetzung „Smileys People“ in Planung ist.
Auf dem Heimkinomarkt erscheint im März „Lawless“ auf DVD und Bluray, wieder eine Zusammenarbeit mit Tom Hardy, seine dritte, wenn ich nicht irre und in den Kinos wird er bald im „Robocop“ Remake zu sehen sein.
Ich finde es durch aus bemerkenswert wie es Oldman geschafft hat sich wieder nach oben zu kämpfen.
Heute lebt er ein ruhiges Leben mit Tee in LA und seiner Familie.
Eine große öffentliche Person war er ja nie, er machte sich stets selten, was Auftritte bei Partys und Veranstaltungen angeht.
Auch Smiley ist nicht unbedingt eine Person die man als feierwütig bezeichnen würde.
Der in sich ruhende Agent, der seine wenigen Worte mit Bedacht wählt.
Irgendwie passend, aber irgendwie auch überhaupt nicht stimmig zur literarischen Vorlage.
Ist Smiley in John le Carrés Büchern doch eher ein kleiner, pummeliger und liebenswerter Zeitgenosse, der Bücher liebt, recht gebildet ist, aber unfähig fast jeder sozialen Bindung..
Der Buch Smiley schaffte es auf ganze acht Abenteuer.
Schatten von Gestern (1961)
Ein Mord erster Klasse (1962)
Der Spion, der aus der Kälte kam (1963)
Krieg im Spiegel (1965)
Dame, König, As, Spion (1974)
Eine Art Held (1977)
Agent in eigener Sache (1979)
Der heimliche Gefährte (1990)
Danach durfte George in seinen wohlverdienten Ruhestand, wie le Carré sagte, weil die Leute wussten, wenn Smiley auftaucht würde alles gut werden, weshalb es für ihn keinen Anreiz mehr gab die Figur weiter zu führen.
Eine Einsicht die man respektieren muss, gibt es doch genügend Serien, die gerade auf diesem Konzept beruhen, dass eine gewisse Person die Lage schon immer, egal wie aussichtslos sie ist schon wieder zum Guten wenden wird.
Hey, basieren die meisten Serien aus den 80ern nicht auf diesem Konzept?
(Musste sein, ich liebe die 80er-Serien doch auch)
Der Film Smiley von 2011 ist nicht klein und pummelig.
Er ist gebildet, verfügt über eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe und spielt Leute gegeneinander aus ohne eine Miene zu verziehen.
Man achte einzig auf Oldmans Augen, die genau die Emotionen, dieses anscheinend emotionslosen Menschen wiederspiegeln.
Man sieht ihn nicht einmal lachen, oder sich freuen.
Er ist desillusioniert von seinem Land (Job) und von seinem Leben (Frau), vollbringt aber gewissenhaft seine Pflicht.
Oldmans Figur des Smileys hat zu 100% seine Emotionen unter Kontrolle und zeigt sie selten, einiges wird einem erst beim zweiten Gucken bewusst (die Szene mit dem Bild in der Hand im Wohnzimmer).
Alec Guinness Smiley ist mehr liebenswert, wenn auch sehr direkt und treffend, wenn es sein muss.
Den Buch Smiley möchte man beschützen, den Oldman Smiley will man lieber aus dem Weg geht, da man merkt, dass er nur darauf wartet zu explodieren.
Spoiler:
Die Unterkühlte Darstellung mag auch dem Regisseur geschuldet sein.
Tomas Alfredson, hatte mit „So finster die Nacht“ 2008 einen Achtungserfolg.
Jener unterkühlte Vampirfilm, der von Kritikern geliebt wird, ist auch langsam geschnitten und setzt mehr auf Charaktere und als auf Effekte.
So auch hier und auch hier ist es eine zunächst schwer zugängliche Person, die einen zu fesseln vermark.
(Ich sollte den Film vielleicht auch besprechen)
Die filmischen Parallelen vom Tempo und der Bildzeichnung sind schon deutlich spürbar, allerdings ist die Welt von „Dame, König, As, Spion“ viel größer, schon alleine durch die verschiedenen Ländern, während sich die Handlung von „So finster die Nacht“ sich auf ein paar Sets, beschränken.
Alfredsons Film teilte die Kinogemeinde und auch heute noch die „Ottonormalgucker“, wenn man zum Beispiel auf Amazon die Bewertungen liest scheinen sich zwei Lager gebildet zu haben, die „Cobra 11 - Gucker“ und die „Arthausliebhaber“, die Typen die beim „Hobbit“ nicht stillsitzen können und denen „Die Hard 5“ schon zu anspruchsvoll ist gegen die Leute die auch mal 120 Minuten keine Explosion brauchen.
Als ich den Film damals im Kino sah, waren wir zu dritt, im gesamten Kinosaal, in der ersten Woche, nicht mal am Ende, kurz vorm Auslaufen des Films.
Ich meine mich an TV Werbung erinnern zu können aber groß gehypet wurde der Film nicht, es sprach auch keiner groß darüber.
Jedenfalls machte ich mir mal den Spaß und haben den Film auch diversen Leuten empfohlen und ich bekam eine 50:50 Wertung zurück, weshalb es jetzt durchaus schwer fällt den Film zu empfehlen.
Ich für mein Teil schätze und liebe den Film und freue mich schon auf die Fortsetzung.
Jeder der bis hier her gelesen hat (Respekt!) und jetzt überlegt ob der Film was für ihn ist, sollte sich vor Augen führen, dass der Film schwer und träge ist und komplette Aufmerksamkeit fordert.
Gerade fordern tuen Filme heute eigentlich nicht viel vom Zuschauer, da selbst komplexere Werke am Ende doch meist die Antwort auf dem silbernen Tablett servieren, wirklich offene Werke gibt es heute eigentlich kaum noch.
Zwar ist „Dame, König, As, Spion“ auch nicht wirklich offen, was das Ende betrifft, doch er ist sehr offen was das Interpretieren von Handlungen und Gesten betrifft.
Er überlässt vieles dem Gespür des Zuschauers, ob dieser nun dieses kleine Funkeln im Minenspiels Oldmans erkennt, wenn er die entscheidende Frage zur rechten Zeit stellt oder nicht, ob er die Handlungen Smileys nachvollziehen kann, ja schon alleine wie er die Szene vor dem Bild im Wohnzimmer interpretiert, ehe die Situation geklärt wird.
Wahrscheinlich war es auch diese Freiheit oder der Anspruch an die Gestik und die Interpunktion der Sätze und wohl auch das ausgeklügelte Drehbuch, dass die Elite des britischen Kinos in diesen Film zog.
Größen wie John Hurt, Colin Firth, Toby Jones, Benedict Cumberbatch und Ciarán Hinds scheinen sich gegenseitig in dem Film an Klasse überbieten zu wollen.
Ciarán Hinds, der den meisten als Julius Cäsar aus der Serie „Rom“ bekannt sein sollte ist für mich eh einer der besten britischen Schauspieler, sehr beeindruckend als Fletcher in „There Will Be Blood“ (für mich einer der Filme 2007) oder an der Seite von Benedict Cumberbatch in „Amazing Grace“.
Benedict Cumberbatch vielen wohl nur als Sherlock Holmes und jetzt durch den neuen Star Trek Film bekannt, spielt seinen Part sehr gut, kann aber nicht durch schnelle und ausgefallene auswendig gelernte Textpassagen wie in „Sherlock“ brillieren sondern als Charakterdarsteller, wozu er, wenn man mit seinen frühere Werken vertraut ist, durchaus fähig ist und so nimmt man ihn seine Rolle wie gewohnt ab.
Colin Firth trägt neben Oldman den Film und hat eine unglaubliche Präsenz und ist wie Oldman in dem Film von jedem Zweifel erhaben, was seine Leitung angeht.
Wirklich alle Schauspieler des Filmes rufen mit oder sogar ihre beste Leistung ab, ob dies an der Führung von Alfredson liegt oder wegen der Beliebtheit des John le Carré Werkes weiß ich nicht.
Fakt ist aber, dass der Film mit das Beste ist was ich an darstellerischer Leistung die letzten Jahre sehen durfte und für mich wäre es einer von 100 Filmen die ich mit auf eine Insel nehmen würde.
Fazit: Tja für mich ist der Film ein Meisterwerk, vielen ist er aber zu schwierig oder träge, dass macht es mir jetzt schwer eine klare Empfehlung zu geben.
Bedenkenlos empfehlen kann ich den Film Paul Naschy und Elite, der Rest soll selber entscheiden.
Teil 1: Carlos, der Schakal
Teil 2: Backwoods - Die Jagd beginnt!
Teil 3: Cleanskin - Bis zum Anschlag
Teil 4: Dame, König, As, Spion
Teil 5: Fragile - A Ghost Story
Zuletzt geändert von MonsterZero am Mo 17.06.2013, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
"What Chato's land doesn't kill, Chato will." - Chato's Land (1972)
Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Ich habe ihn mir vor 2 Monaten beim Ausverkauf in der Elektronik-Abteilung unseres Karstadts im Ruhr Park gegönnt, da die Special Edition auf Blu Ray stark runter gesetzt war und ich ihn im Kino leider verpasst habe.MonsterZero hat geschrieben:Bedenkenlos empfehlen kann ich den Film Paul Naschy und Elite, der Rest soll selber entscheiden.
Ich fand ihn schon ein wenig träge, aber die intelligent verstrickte Geschichte und die guten Schauspieler, allen voran Oldman, der dafür locker einen Oscar verdient hätte, machen das mehr als wett. Vielleicht war ich auch nur in der falschen Stimmung zu diesem Zeitpunkt, aber ich fand ihn trotzdem wirklich sehr gut und auch spannend und interessant.
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
Ich musste ihn zwei Mal gucken um alle Zusammenhänge und Interaktionen unter den Darstellern zu erkennen, was ich sehr beeindruckend fand.
Es sind stellenweise wirklich nur Nuancen im Spiel.
Freut mich, dass ich mit meiner Vermutung, dass er dir gefallen könnte recht hatte.
Es sind stellenweise wirklich nur Nuancen im Spiel.
Freut mich, dass ich mit meiner Vermutung, dass er dir gefallen könnte recht hatte.
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Re: Zuletzt gesehener Euro-Spy bzw. Agentenfilm
AGENT 3S3 KENNT KEIN ERBARMEN
[AGENTE 3S3: PASSAPORTO PER L'INFERNO][ITA][1965]
Regie: Sergio Sollima
Darsteller: George Ardisson, Barbara Simon, Georges Rivière, Seyna Seyn, Franco Andrei, Liliane Fernani, José Marco, Charles Kalinski, Francisco Sanz, Henri Cogan, Fernando Sancho
Inhalt:
Agent Walter Ross [George Ardisson], Codename 3S3, erhält einen neuen Auftrag von der amerikanischen Regierung: Er soll sich das Vertrauen einer in Österreich lebenden jungen Dame namens Jasmine von Witheim [Barbara Simon] erschleichen. Grund: Ihr Vater, vom Geheimdienst stets nur „Mr. A“ genannt, leitet eine gefährliche Verbrecherorganisation, ist aber seit geraumer Zeit verschwunden. Da das Zielobjekt sehr hübsch ist, kann sich Ross natürlich schlechtere Aufträge vorstellen, zumal es explizit heißt: „Es steht dir frei, sie zu verwöhnen, auszuführen und zu beschenken – wenn es sein muss, heirate sie.“ Tatsächlich fällt es ihm auch nicht weiter schwer, an sie heranzukommen. Allerdings weiß auch Jasmine, die von den Untaten ihres Vaters nichts ahnt, ebenfalls nicht, wo sich die Zielperson aufhält. Der Organisation ist das plötzliche Auftauchen 3S3s indes nicht entgangen und schickt umgehend ihre Killer los.
Kritik:
Hätte es James Bond nicht gegeben, so manch kantengesichtiger Schauspieler wäre in den 60er Jahren arbeitslos gewesen. Da Sean Connery 1962 aber hocherfolgreich das Rätsel um DR. NO lösen konnte, schossen die Leinwand-Agenten plötzlich wie Pilze aus dem Boden, um die westliche Zivilisation das ein ums andere Mal vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Vor allem in Italien hatte man wenig Scheu davor, auf den kassenträchtigen Spionage-Zug aufzuspringen, weswegen viele der Weltenretter trotz ihres vermeintlich englischen Namens inkognito im Auftrag des Stiefellandes unterwegs waren. Giorgio Ardisson war einer davon. Und um ihn als amerikanischen Staatsbürger durchgehen zu lassen, verschleierte man seine Herkunft – wie es damals eben üblich war – durch den anglisierten Decknamen George. Das ist zwar nicht besonders originell, aber das gilt ja auch für die gesamte Produktion, die ohne nennenswerte inhaltliche Innovation die bewährten Erfolgsformeln abarbeitet und sich dabei gar nicht großartig Mühe gibt, als etwas anders zu erscheinen als das simple Plagiat eines übergroßen Vorbilds.
Ardisson ist dann auch eindeutig nicht aufgrund darstellerischer Überzeugungskraft an die Hauptrolle gekommen, sondern hauptsächlich aufgrund seines Äußeren, das rein optisch dem Rollenklischee der 60er Jahre voll und ganz entsprach. Selbst, wenn man nicht wüsste, dass man es bei seinem Walter Ross mit einem Geheimagenten zu tun hat, allein sein Aussehen verriete ihn auf Anhieb. Tatsächlich ist er hier auch eigentlich gar nicht wirklich geheim unterwegs, denn sein Feind weiß im Nu um seine Person und beginnt unmittelbar nach dessen erstem Auftauchen mit den üblichen komplizierten Vernichtungsmaßnahmen. Wenig überraschend: sie schlagen allesamt fehl – was einigen Schergen der Gegenseite den Kopf kostet. Die Bezirzungsversuche seitens 3S3 (denn natürlich führt seine Mission über die Vertrauensgewinnung einer jungen Dame) sind hingegen umgehend von nötigem Erfolg gekrönt - mehr als eine steif choreographierte Kneipenschlägerei (natürlich stilecht vollzogen in Anzug und Krawatte) braucht es nicht, um nachhaltigen Eindruck bei der holden Weiblichkeit zu schinden.
Es sind diese liebgewonnen Stereotypen, die AGENT 3S3 (tolles Kürzel übrigens, kann sich garantiert niemand merken) ein solch heimeliges Gefühl verleihen, und tatsächlich läuft alles in genau den rustikalen Bahnen, die man auch erwartet. Selbstverständlich geht es dabei trotz angeblicher Großgefahr mal wieder urgemütlich zu: Es wird geschäkert, geliebt und gescherzt, als befände man sich statt auf Freiheitsmission im Sommerurlaub, während die Schlägereien mit den brutalen Schergen der Gegenseite an arglose Sandkastenbalgereien erinnern. Ohnehin erscheint der Kontrahent nur wenig bedrohlich, was auch damit zusammenhängt, dass man sich irgendwie nicht wirklich auf einen Hauptgegner einigen konnte, und daher ein wirklicher Bezug fehlt (zumal auch Art und Motivation der Schandtaten nicht so klar ersichtlich sind – der Feind muss hier in erster Linie vor allem deshalb vernichtet werden, weil er eben der Feind ist). So ist das Geschehen dann auch alles andere als aufregend, und selbst die einzige Szene, die man im Ansatz als Actionszene bezeichnen könnte – ein motorisierter Mordanschlag auf den Titelhelden - , verführt niemanden zum Nägelknabbern.
Ardisson ist kein großartiger Schauspieler, macht seine Sache als B-Bond aber gut und dem tiefergelegten Niveaupegel angemessen. Der in Turin geborene Mime begann seine Karriere in kostengünstigen Sandalen-Schinken und dürfte für die Rolle als Frauenschwarm und Ganovenschreck dankbar gewesen sein. Die große Karriere blieb ihm anschließend dennoch verwehrt; das deutsche Publikum durfte ihn später immerhin noch als Western-Ikone 'Django' in DJANGO – DEN COLT AN DER KEHLE erleben (auch, wenn der dort verkörperte Revolverheld im Original gar nicht Django hieß). Als schutzbedürftiges Mägdelein sieht man an seiner Seite Barbara Simon, die nur selten auf der Leinwand zu Gast war, dabei unter anderem in DJANGO UND DIE BANDE DER GEHENKTEN neben einem „echten“ Django, dargestellt von Terence Hill. Simon muss hier eigentlich nur hübsch aussehen, was ihr auch im ansprechenden Maße gelingt – freilich ohne dabei vollends zu begeistern. Auch auf Schurken-Seite gibt es keine Glanzleistungen zu vermelden, zumal die konturlos gezeichneten bösen Buben ohnehin fast nur reines Kanonenfutter sind. In den Nebenrollen fallen mit Fernando Sancho [→ EINE PISTOLE FÜR RINGO] und Sal Borghese [→ EIN TURBO RÄUMT DEN HIGHWAY AUF] immerhin noch zwei bekannte Gesichter des Italo-Kinos auf.
Mal abgesehen von dem schmissigen Titelsong (der – auch keine sonderlich große Überraschung - vor nett gemachtem James-Bond-Gedächtnis-Vorspann abgespielt wird), ist die musikalische Begleitung eher verunglückt und erinnert überwiegend an jahrmärktliche Leierkasten-Beschallung. Atmosphärisch gelungen geriet hingegen die Anfangsszene, in welcher eine Frau in panischer Angst durch die Nacht flüchtet – eine stimmige Eröffnung, die an einen klassischen Horrorfilm-Moment erinnert und schließlich zwar absehbar, aber schön makaber aufgelöst wird. Das Versprechen, das diese Sequenz gibt, kann das nachfolgende Abenteuer freilich nicht einhalten – dazu fehlt es einfach zu sehr an Spannung, Dramatik und Kreativität. Das ist eigentlich erst dann erstaunlich, wenn man sich ansieht, wer hier das Regiezepter in der Hand hielt: Sergio Sollima wurde nachfolgend zu einem von den Kritikern sehr geschätzten Mann und inszenierte nur kurze Zeit später die Western-Meisterwerke DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE, VON ANGESICHT ZU ANGESICHT und LAUF UM DEIN LEBEN sowie den exzellenten Noir-Thriller BRUTALE STADT. Von der Großartigkeit dieser Bravurstücke ist hier noch rein gar nichts zu spüren; die Agenten-Soße rinnt zwar geschmeidig, bleibt jedoch eine eindeutige Billig-Produktion ohne besondere Ambition.
Der deutsche Titel ist natürlich viel zu reißerisch, ist 3S3 doch nicht mal im Ansatz die kalte Killermaschine, die einem hier angekündigt wird. Doch auch der Originaltitel übertreibt nicht minder: Walter Ross löst hier keineswegs eine Eintrittskarte zur Hölle, sondern vielmehr zu gediegener Sonntagsnachmittags-Unterhaltung für Freunde nostalgischer Leinwand-Erlebnisse. Und für die lohnt sich die Reise trotz fehlender Aufregungen dennoch. Und da sich Agent 3S3 im Anschluss immerhin noch auf eine weitere Mission begeben durfte (für das deutsche Publikum sogar noch auf noch eine mehr, weil man ein anderes Ardisson-Vehikel kurzerhand zum Walter-Ross-Auftritt umfunktionierte – was mit Django geht, geht mit 3S3 schon lange), zahlte sich die Nummer wohl auch hinreichend aus. Es sei gegönnt. 3S3 mag zwar nur ein laues Lüftchen sein, an manch heißem Sommertag jedoch ist ein laues Lüftchen genau das, was man gerade braucht.
s. auch: AGENT 3S3 KENNT KEIN ERBARMEN
[AGENTE 3S3: PASSAPORTO PER L'INFERNO][ITA][1965]
Regie: Sergio Sollima
Darsteller: George Ardisson, Barbara Simon, Georges Rivière, Seyna Seyn, Franco Andrei, Liliane Fernani, José Marco, Charles Kalinski, Francisco Sanz, Henri Cogan, Fernando Sancho
Inhalt:
Agent Walter Ross [George Ardisson], Codename 3S3, erhält einen neuen Auftrag von der amerikanischen Regierung: Er soll sich das Vertrauen einer in Österreich lebenden jungen Dame namens Jasmine von Witheim [Barbara Simon] erschleichen. Grund: Ihr Vater, vom Geheimdienst stets nur „Mr. A“ genannt, leitet eine gefährliche Verbrecherorganisation, ist aber seit geraumer Zeit verschwunden. Da das Zielobjekt sehr hübsch ist, kann sich Ross natürlich schlechtere Aufträge vorstellen, zumal es explizit heißt: „Es steht dir frei, sie zu verwöhnen, auszuführen und zu beschenken – wenn es sein muss, heirate sie.“ Tatsächlich fällt es ihm auch nicht weiter schwer, an sie heranzukommen. Allerdings weiß auch Jasmine, die von den Untaten ihres Vaters nichts ahnt, ebenfalls nicht, wo sich die Zielperson aufhält. Der Organisation ist das plötzliche Auftauchen 3S3s indes nicht entgangen und schickt umgehend ihre Killer los.
Kritik:
Hätte es James Bond nicht gegeben, so manch kantengesichtiger Schauspieler wäre in den 60er Jahren arbeitslos gewesen. Da Sean Connery 1962 aber hocherfolgreich das Rätsel um DR. NO lösen konnte, schossen die Leinwand-Agenten plötzlich wie Pilze aus dem Boden, um die westliche Zivilisation das ein ums andere Mal vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Vor allem in Italien hatte man wenig Scheu davor, auf den kassenträchtigen Spionage-Zug aufzuspringen, weswegen viele der Weltenretter trotz ihres vermeintlich englischen Namens inkognito im Auftrag des Stiefellandes unterwegs waren. Giorgio Ardisson war einer davon. Und um ihn als amerikanischen Staatsbürger durchgehen zu lassen, verschleierte man seine Herkunft – wie es damals eben üblich war – durch den anglisierten Decknamen George. Das ist zwar nicht besonders originell, aber das gilt ja auch für die gesamte Produktion, die ohne nennenswerte inhaltliche Innovation die bewährten Erfolgsformeln abarbeitet und sich dabei gar nicht großartig Mühe gibt, als etwas anders zu erscheinen als das simple Plagiat eines übergroßen Vorbilds.
Ardisson ist dann auch eindeutig nicht aufgrund darstellerischer Überzeugungskraft an die Hauptrolle gekommen, sondern hauptsächlich aufgrund seines Äußeren, das rein optisch dem Rollenklischee der 60er Jahre voll und ganz entsprach. Selbst, wenn man nicht wüsste, dass man es bei seinem Walter Ross mit einem Geheimagenten zu tun hat, allein sein Aussehen verriete ihn auf Anhieb. Tatsächlich ist er hier auch eigentlich gar nicht wirklich geheim unterwegs, denn sein Feind weiß im Nu um seine Person und beginnt unmittelbar nach dessen erstem Auftauchen mit den üblichen komplizierten Vernichtungsmaßnahmen. Wenig überraschend: sie schlagen allesamt fehl – was einigen Schergen der Gegenseite den Kopf kostet. Die Bezirzungsversuche seitens 3S3 (denn natürlich führt seine Mission über die Vertrauensgewinnung einer jungen Dame) sind hingegen umgehend von nötigem Erfolg gekrönt - mehr als eine steif choreographierte Kneipenschlägerei (natürlich stilecht vollzogen in Anzug und Krawatte) braucht es nicht, um nachhaltigen Eindruck bei der holden Weiblichkeit zu schinden.
Es sind diese liebgewonnen Stereotypen, die AGENT 3S3 (tolles Kürzel übrigens, kann sich garantiert niemand merken) ein solch heimeliges Gefühl verleihen, und tatsächlich läuft alles in genau den rustikalen Bahnen, die man auch erwartet. Selbstverständlich geht es dabei trotz angeblicher Großgefahr mal wieder urgemütlich zu: Es wird geschäkert, geliebt und gescherzt, als befände man sich statt auf Freiheitsmission im Sommerurlaub, während die Schlägereien mit den brutalen Schergen der Gegenseite an arglose Sandkastenbalgereien erinnern. Ohnehin erscheint der Kontrahent nur wenig bedrohlich, was auch damit zusammenhängt, dass man sich irgendwie nicht wirklich auf einen Hauptgegner einigen konnte, und daher ein wirklicher Bezug fehlt (zumal auch Art und Motivation der Schandtaten nicht so klar ersichtlich sind – der Feind muss hier in erster Linie vor allem deshalb vernichtet werden, weil er eben der Feind ist). So ist das Geschehen dann auch alles andere als aufregend, und selbst die einzige Szene, die man im Ansatz als Actionszene bezeichnen könnte – ein motorisierter Mordanschlag auf den Titelhelden - , verführt niemanden zum Nägelknabbern.
Ardisson ist kein großartiger Schauspieler, macht seine Sache als B-Bond aber gut und dem tiefergelegten Niveaupegel angemessen. Der in Turin geborene Mime begann seine Karriere in kostengünstigen Sandalen-Schinken und dürfte für die Rolle als Frauenschwarm und Ganovenschreck dankbar gewesen sein. Die große Karriere blieb ihm anschließend dennoch verwehrt; das deutsche Publikum durfte ihn später immerhin noch als Western-Ikone 'Django' in DJANGO – DEN COLT AN DER KEHLE erleben (auch, wenn der dort verkörperte Revolverheld im Original gar nicht Django hieß). Als schutzbedürftiges Mägdelein sieht man an seiner Seite Barbara Simon, die nur selten auf der Leinwand zu Gast war, dabei unter anderem in DJANGO UND DIE BANDE DER GEHENKTEN neben einem „echten“ Django, dargestellt von Terence Hill. Simon muss hier eigentlich nur hübsch aussehen, was ihr auch im ansprechenden Maße gelingt – freilich ohne dabei vollends zu begeistern. Auch auf Schurken-Seite gibt es keine Glanzleistungen zu vermelden, zumal die konturlos gezeichneten bösen Buben ohnehin fast nur reines Kanonenfutter sind. In den Nebenrollen fallen mit Fernando Sancho [→ EINE PISTOLE FÜR RINGO] und Sal Borghese [→ EIN TURBO RÄUMT DEN HIGHWAY AUF] immerhin noch zwei bekannte Gesichter des Italo-Kinos auf.
Mal abgesehen von dem schmissigen Titelsong (der – auch keine sonderlich große Überraschung - vor nett gemachtem James-Bond-Gedächtnis-Vorspann abgespielt wird), ist die musikalische Begleitung eher verunglückt und erinnert überwiegend an jahrmärktliche Leierkasten-Beschallung. Atmosphärisch gelungen geriet hingegen die Anfangsszene, in welcher eine Frau in panischer Angst durch die Nacht flüchtet – eine stimmige Eröffnung, die an einen klassischen Horrorfilm-Moment erinnert und schließlich zwar absehbar, aber schön makaber aufgelöst wird. Das Versprechen, das diese Sequenz gibt, kann das nachfolgende Abenteuer freilich nicht einhalten – dazu fehlt es einfach zu sehr an Spannung, Dramatik und Kreativität. Das ist eigentlich erst dann erstaunlich, wenn man sich ansieht, wer hier das Regiezepter in der Hand hielt: Sergio Sollima wurde nachfolgend zu einem von den Kritikern sehr geschätzten Mann und inszenierte nur kurze Zeit später die Western-Meisterwerke DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE, VON ANGESICHT ZU ANGESICHT und LAUF UM DEIN LEBEN sowie den exzellenten Noir-Thriller BRUTALE STADT. Von der Großartigkeit dieser Bravurstücke ist hier noch rein gar nichts zu spüren; die Agenten-Soße rinnt zwar geschmeidig, bleibt jedoch eine eindeutige Billig-Produktion ohne besondere Ambition.
Der deutsche Titel ist natürlich viel zu reißerisch, ist 3S3 doch nicht mal im Ansatz die kalte Killermaschine, die einem hier angekündigt wird. Doch auch der Originaltitel übertreibt nicht minder: Walter Ross löst hier keineswegs eine Eintrittskarte zur Hölle, sondern vielmehr zu gediegener Sonntagsnachmittags-Unterhaltung für Freunde nostalgischer Leinwand-Erlebnisse. Und für die lohnt sich die Reise trotz fehlender Aufregungen dennoch. Und da sich Agent 3S3 im Anschluss immerhin noch auf eine weitere Mission begeben durfte (für das deutsche Publikum sogar noch auf noch eine mehr, weil man ein anderes Ardisson-Vehikel kurzerhand zum Walter-Ross-Auftritt umfunktionierte – was mit Django geht, geht mit 3S3 schon lange), zahlte sich die Nummer wohl auch hinreichend aus. Es sei gegönnt. 3S3 mag zwar nur ein laues Lüftchen sein, an manch heißem Sommertag jedoch ist ein laues Lüftchen genau das, was man gerade braucht.
s. auch: AGENT 3S3 KENNT KEIN ERBARMEN