Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Filmnächte und andere Veranstaltungen, bei denen die Herzen der Monster-SciFi-Horror-Fans höher schlagen! Echtes 35mm-Kino, Spaß und mehr!
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Hurra, mein Oster-Wunschfilm läuft dieses Jahr tatsächlich! :klatsch: :klatsch:

Die Rückkehr der leitenden Reichen

Liebe Masochisten und Selbstverstümmler,

"erbärmlich gespielt", "Actiongülle", "politisch nicht sehr korrekt", "Wir raten ab!" – was Verfechtern der guten Sitten als Warnung dient, sorgt bei unsereinen für erhöhten Speichelfluss. Im März, wenn Anhänger anderer Glaubensrichtungen Schmalhans zum Küchenmeister machen, hauen wir uns so richtig den Bauch voll mit fünf filmischen Entgleisungen, die es garantiert nie auf die "Sight & Sound"-Liste der besten Filme aller Zeiten schaffen werden. Ihr wisst schon: "Vertigo", "Citizen Kane" und all die anderen reitenden Leichen, die im Kanon des guten Geschmacks seit Jahren vor sich hin gammeln …

3.3., 14.30 Uhr: DUNKLE WINKEL AUF DEM KIEZ
BRD 1970, Regie: Alfred Weidenmann, Buch: Herbert Reinecker, Musik: Peter Thomas, mit: Jean-Claude Pascal, Janie Murray, Joseph Offenbach, Werner Peters, Charles Regnier, Alfred Schieske, Gernot Endemann , René Durand, Christa Siems
Endlich wieder ein St.-Pauli-Film, und was für einer: Es spielen u.a. der französische Sänger Jean-Claude Pascal (er gewann 1961 den Grand Prix), der legendäre, am 17. Januar 2013 verstorbene Rotlicht-Impresario René Durand (sein sagenhaftes Livesexlokal Salambo scheint einer der Drehorte zu sein), dazu Kino-, TV- und Bühnengrößen wie Joseph Offenbach („Die Unverbesserlichen“), Werner Peters („Der Untertan“), Charles Regnier oder Ohnsorg-Star Christa Siems. Im Dokudrama-Stil erzählen Regisseur Alfred Weidenmann („Buddenbrooks“) und Autor Herbert Reinecker („Der Kommissar“, „Derrick“) von Schicksalen auf dem Hamburger Kiez, die sich alle innerhalb von 24 Stunden zutragen – von Huren, Stripperinnen, Zuhältern, Polizisten, Ganoven, Zechern, Studienräten, Gymnasiasten. Dazu schrieb Komponist Peter Thomas („Raumpatrouille“) genial-grenzwertige Tracks wie „Haschkeller“ oder „Lesbische Nummer“. Natürlich verurteilte die katholische Kirche „dieses schmuddelige Stück Hintertreppe“ mit seiner „falschen Volkstümlichkeit“ (film-dienst) und gab die schon klassische Empfehlung: „Wir raten ab.“ Bizarre Cinema freut sich, den „Episodensalat“ (f-d) eines zweiten Blickes zu würdigen.
Text und Einführung: Peter Clasen

10.3., 14.30 Uhr: DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN
E/D 1973, Regie: Amando de Ossorio, 83 min., 35 mm, DF, mit Tony Kendall, Fernando Sancho
In einem Dorf wird das 500-jährige Jubiläum des Sieges über die Tempelritter gefeiert, die einst von den Bauern in Lynchjustiz geblendet und verbrannt wurden. Doch just in dieser Nacht erheben sich die blinden Untoten, besetzen das Dorf und veranstalten ein Gemetzel unter den Nachkommen derer, die sie einst richteten. Einige Bewohner können sich in die Kirche retten, doch eine Flucht scheint aussichtslos. De Ossorios Zyklus um die verwesten Tempelritter ist das bis heute bekannteste spanische Horrorfilm-Produkt und zählte bis in die achtziger Jahre zum festen Repertoire aller Programmkinos. Der zweite Film der Reihe rückt ohne Umschweife das grausige Treiben der Untoten in den Mittelpunkt und begeistert trotz eines minimalen Budgets mit seiner klaustrophobischen Atmosphäre.
Text und Einführung: Mike Schimana

17.3., 14.30 Uhr: WILD RIDERS
USA 1971, 91 Min., 35 mm, OF, Regie: Richard Kanter, mit Alex Rocco, Elizabeth Knowles, Sherry Bain
Nicht sehr nett, was hier passiert: Zwei durchgeknallte und höchst unmoralische Biker, von denen einer sogar Müll frisst, belästigen, schlagen und vergewaltigen zwei schicke Ladys aus der High Society und machen es sich in der Villa gemütlich – bis der Hausherr von der Arbeit kommt. Sex und Gewalt – das sind hier die Zauberworte dieses grimmigen Bikerfilms. Politisch nicht sehr korrekt und dann auch noch erbärmlich gespielt. Immerhin: Das Ende, in dem einer der Ehemänner ernstlich böse wird und zu einer ungewöhnlichen Waffe greift, hat man so noch nicht gesehen.
Text und Einführung: Michael Ranze

deliria-italiano.de präsentiert:
24.3., 14.30 UHR: PACO – KAMPFMASCHINE DES TODES

Italien 1986, R: Sergio Martino, 90 Min., DF, mit Daniel Greene, Janet Agren, Claudio Cassinelli, George Eastman, John Saxon
1986, als der italienische Unterhaltungsfilm seine besten Zeiten bereits hinter sich hatte, wollte es Regisseur Sergio Martino mit „Paco“ noch einmal wissen – ein bisschen Endzeit, ein bisschen Science Fiction, ganz viel Actiongülle, 80er-Ästhetik und eine bemerkenswerte Darstellerriege, das ist „Vendetta dal futuro“. Als Hauptdarsteller für diesen damals geschäftstüchtig-zeitgemäßen Cyborg-Action-Exploiter konnte man Daniel Greene gewinnen, der den zu 70% aus Ionen bestehenden Paco Queruak mimt – eine künstlich erschaffene Kampfmaschine, die in einer nahen Zukunft im Auftrag viel zu mächtiger Industrieller einen ihnen gefährlich werdenden, oppositionellen Politiker eliminieren soll. Doch unser Paco ist eben zu 30% auch noch menschlich, und da er grundsätzlich kein schlechter Kerl ist, sucht er das Weite – logisch, dass von nun an seine „Auftraggeber“ hinter ihm her sind. Ein quietschvergnügtes Potpourri aus vielem, was seinerzeit im Actiongenre so angesagt war. Kratzt stark an der Trashgrenze und überschreitet sie recht häufig auch behände und ohne viele Skrupel, inklusive weiblichem Cyborg-Killerkommando mit Schlampenminirock, überdimensionaler Laserkanone, Explosionen, Stunts, Gewalt, Spezialeffekten, psychopathischem George Eastman und herzausreißender Romanze.
Text und Einführung: deliria-italiano.de

31.3., 14.30 Uhr: RABBITS
USA 1972, Regie: William F. Claxton, 86 min., 16mm, DF, mit Stuart Whitman, Janet Leigh, Rory Calhoun, DeForest Kelley
Invasion der Karnickel! Was bisher nur für Farmer bedrohlich klang, jagt plötzlich allen Angst ein. Weil die Tochter eines Wissenschaftlerpaares es nicht ertragen kann, dass ihr Lieblingsbunny zu Schaden kommt, nehmen die Dinge ihren Lauf. Sperrt die Kühe weg, die Kaninchen kommen!
Text und Einführung: Lillian Robinson
Bild
Brainbug

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Brainbug »

ralo31 hat geschrieben:Hurra, mein Oster-Wunschfilm läuft dieses Jahr tatsächlich! :klatsch: :klatsch:
Ach nee, deiner auch? :-P
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Ich hatte Volker ja schon letztes Jahr drauf angesprochen, wieso man Brian brachte und nicht die Rabbits - das fiel offenbar auf fruchtbaren Boden :-P +++

Also, nicht vergessen:

Rabbits - Angriff der Riesenkarnickel
Sonntag 31.3.2013, 14.30 Uhr im Metropolis
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Es geht endlich weiter! :klatsch:
Liebe Herumirrende in den brachliegenden Gefilden der eigenen Ideen,

bei der ewigen Suche nach schmissigen Subgenres sind Bizarre Cinema mal wieder zwei fantastische Fische ins Netz gegangen: der Autoporno und der Goth-Horror-SciFi-Zug-Schocker. Ja, der Sommer ist vorbei und es ist wieder an der Zeit, die Motoren und Projektoren anzuschmeißen und mit Vollgas in die neue Saison zu starten. Leider muss der große Bizarre-Cinema-Sattelschlepper wegen zwei Festivals in der zweiten Oktoberhälfte gleich wieder eine Vollbremsung einlegen, aber seid versichert: Im November und Dezember geht es mit geballter Energie in von uns bisher kaum erschlossenen Subgenregefilde: Blaxploitation Extravaganza! Kung Fu Ghost Ships! Postmodern Paranoia Potpourri! Bid Budget Nunsploitation!

Also: Anschnallen! Bizarre Cinema eröffnet die neue Saison mit zwei grandiosen C-Film-Spektakeln:

Sonntag, 6.10.2013, 14.30 Uhr:
AUF DEM HIGHWAY SPIELT DIE POLIZEI VERRÜCKT
Originaltitel: Deadline Auto Theft / Gone in 60 Seconds: 2, USA 1983, Regie: H.B. Halicki, mit H.B. Halicki, Hoyt Axton, Marion Busia, Jerry Daugirda, George Cole, Lang Jeffries
Ein Film wie ein Porno – nur mit Autos: Es gibt kaum Handlung, es reibt sich nur immer wieder Blech an Blech, dazwischen sabbeln die Leute dummes Zeug … Eigentlich wollten wir den Car-Crash-Klassiker "Die Blechpiraten" ("Gone in 60 Seconds"; USA 1974) zeigen. Tun wir nicht, letztlich aber doch: Der Ersatzfilm stimmt zu 90 Prozent mit "Die Blechpiraten" überein: Regisseur, Star und Stuntman H.B. Halicki drehte 1982 einfach ein paar Szenen hinzu, fertig war der "neue" Film! Halicki spielt einen Autodieb, der nur versicherte Autos stiehlt. Als eines doch nicht versichert ist, geht der Ärger los – an dessen Ende eine irrwitzige, ca. 40-minütige Karambolagejagd steht, bei der 93 Autos geschrottet werden, 48 davon sind Polizeikarren.

Anmerkung 1: H.B. Halicki starb 1989 mit 48 Jahren bei einem Auto-Stunt.
Anmerkung 2: Das sogenannte Remake (USA 2000) mit Nicolas Cage und Angelina Jolie widersprach dem Geist des Originals, indem es den Karossen huldigte, anstatt sie zu zerstören.
Text und Einführung: Peter Clasen

Sonntag, 13.10.2013:
HORROR EXPRESS
GB/ES 1972, Regie: Eugenio Martín, 88 Min., DF, mit Peter Cushing, Christopher Lee, Telly Savalas
Forscher entdecken zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Mandschurei einen Körper unbekannter Art. Die Wissenschaftler transportieren den Fund in der transsibirischen Eisenbahn Richtung Europa, doch während der Reise häufen sich unerklärliche Zwischenfälle. Alles deutet darauf hin, dass sich etwas Unheimliches und sehr, sehr Böses an Bord befindet. Regisseur Martín verbindet Gothic-Horror mit SciFi-Elementen und bedient sich typischer Zug-Film Dramaturgie. Ein absoluter Klassiker des europäischen Horrorkinos!
Text und Einführung: Jan Minck

20. und 27.10.: Keine Vorführung
Bild
Brainbug

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Brainbug »

Sauber, HORROR EXPRESS ist im Kalender eingetragen. :klatsch:
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Morgen schön brav ins Metropolis kommen! :king:


Und weiter geht es, Volker Hummel meldet:

Liebe Langzeitstudierende und Autodidakten des nicht kanonisierten Films,

das neue Semester hat begonnen und Bizarre Cinema bietet wieder eine Reihe von Seminare und Vorlesungen im Rahmen des Langzeitforschungsprojekts "Ästhetik und Ideologie im Kino der 70er- und 80er-Jahre". Eines der zentralen Themen des neuen Studienjahres sind die radikalen Wandlungen der klassischen Filmform, die sich im Hollywoodkino der 30er- bis 50er-Jahre herausgebildet hat und in den folgenden Dekaden einer grundlegenden Revision unterzogen wurde. Anhand von Robin Woods Aufsatz "The Incoherent Text" (enthalten in seinem Standardwerk "Hollywood from Vietnam to Reagan", Pflichtlektüre für alle!) wird in einer Reihe von Close Readings zentraler Werke der Frage nachgegangen, wie in einer Zeit erodierter gesellschaftlicher Werte neue Formen filmischen Erzählens entstanden, die von Ambivalenz, Offenheit, Negativität und Exzessivität geprägt waren. Der zentrale Begriff unserer Untersuchungen ist der der "Kohärenz" eines Werks: Wie wurden klassische Kategorien formaler Geschlossenheit (Spannungsbogen, Genreregeln, gewohnte Kameraperspektiven, psychologisch deutbare Figuren) subvertiert, variiert, negiert, und welche neuen Strategien zur Lesbarmachung auf den ersten Blick disparat erscheinender Elemente wurden entwickelt? Gibt es Kohärenz zweiter oder dritter Ordnung? Welche Rezeptionshaltungen haben sich beim Publikum der 70er- und 80er-Jahre herausgebildet? Welche Rolle in der Rekonfiguration der Filmsprache spielen Zooms, Reißschwenks, Cumshots? Schafft Zensur Kohärenz oder interpretatorische Leerstellen?

Bizarre Cinema – Deine Uni fürs Leben

3.11.2013, 14.30 Uhr:
BLOW OUT
USA 1981, 107 Min., 35mm, OF, Regie: Brian De Palma, mit: John Travolta, Nancy Allen, John Lithgow, Dennis Franz
Die Geschichte des Tontechnikers Jack Terry, der mit seinem Richtmikrofon bei einer nächtlichen Aufnahmesession im Wald nicht nur Frösche und Eulen, sondern auch die akustischen Spuren eines Verbrechens aufzeichnet, zeigt De Palma auf der Höhe seiner Kunst. "Blow Out" markiert wie kein zweiter Film den Übergang von den 70ern in die 80er, er ist extrem sleazy und slick zugleich, ein Film der geradezu spürbaren Zersetzung auf allen Ebenen und eine Feier der Farben und Oberflächen, voller Melancholie und Zynismus, ein letztes Aufbäumen gegen allgegenwärtige Manipulation und zugleich selbst brutal manipulativ, vor allem im obszön rauschhaften Slasher-Finale. Ein Film der perfekten Balancen, in dem alles aus dem Lot geht. Travolta war sowieso nie besser.
Text und Einführung: Volker Hummel

10.11.2013, 14.30 Uhr:
DAS GEISTERGESICHT DER ROTEN DSCHUNKE
HK/IND 1972, R: Sai King Yang, 85 Min., DF, mit Lang-Fung Chang, Lenin Marlina, Lingfeng Shangguan
Wer bei diesem Titel an Geisterschiffe, die sich träge durch wabernden Nebel schieben, denken muss, ist völlig auf dem Holzweg: Hier ist das Partyboot der Bizarre-Cinema-Crew unterwegs, Floating Bar und Sonnenschein inklusive! "Karaté á Bali", so der französische Titel, bringt es besser auf den Punkt: Kloppe unter Palmen! Eine indonesische Prinzessin sinnt auf Rache, nachdem ihr Vater von "Ghostly Face", eigentlich ein Held der Armen, brutal abgestochen wurde. In ihrem Rachefeldzug kommt sie einer Intrige böser Piraten auf die Schliche … In endlosen Kung-Fu-Duellen wird fleißig durch die Luft geflogen, jede Einstellung flasht mit Zoom-Effekten, und von der Tonspur dröhnt die Mucke bester Italowestern. Eastern-Fans frohlocken, denn die Finishing Moves der Kämpfe wurden äußerst blutig in Szene gesetzt. Leinen los!
Text und Einführung: Jochen Oppermann

Freitag, 15.11.2013:
THE GREAT BIZARRE CINEMA BLAXPLOITATION EXTRAVAGANZA
(Infos in Kürze)

17.11.2013: Keine Vorführung wegen Cinefest

24.11.2013, 14.30 Uhr:
THE DEVILS
(in Kooperation mit dem Cinefest)
GB 1971, Regie: Ken Russell, 110 Min., 35mm, DF, mit Oliver Reed, Vanessa Redgrave, Dudley Sutton
Historienepos, Horror, Camp, Big Budget Nunsploitation: Bizarre Cinema ist mit Ken Russells legendärem Katholizismus-Schocker zu Gast beim Cinefest! Machtpoker im Frankreich des 17. Jahrhunderts: Kardinal Richelieu versucht, seinen Einfluss auszuweiten, und stößt in der Stadt Loudun auf den Widerstand des Priesters Grandier. Beschuldigungen und Intrigen folgen, die Interessen verschiedenster Parteien vermischen sich in dem Konflikt. Ketzerei und Blasphemie, Inquisition und Folter, Exorzismen und Orgien, Russell zaubert all das in atemberaubende Sets von Derek Jarman. Der Film ist bis heute nicht in seiner ursprünglichen Fassung zu sehen, da er seinerzeit so viel Staub aufwirbelte, dass die britische Zensurbehörde BBFC sowie der Verleih Warner sich gezwungen sahen, "saubere" Arbeit zu leisten. Trotzdem gilt die Werbezeile von 1971 noch immer: "The Devils is not a film for everyone!"
Text und Einführung: Jan Minck

Klein Carolein interessiert sich besonders fürs Geistergesicht und das Blaxploitation-Event (bidde bidde bidde einen Jim Kelly!) :-P
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Wenn die kleine Caro nicht alles selbst macht... hier etwas verspätet die neuesten High- and Lowlights vom Bizarre Cinema im Metropolis (und am Sonntag dem 8. sind wir auch artig wieder alle da :mrgreen: ):

Liebe Sternsinger, Domspatzen und Gospelröhren,

lasst uns alle einstimmen:

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins: Nympho Nurses!
dann zwei: Viva Poliziotti!
dann drei: Rächende Nonnen!
dann vier: Narbenfresse!
und dann steht am 20.12. auch noch das Bizarre Cinema XXXmas Special vor der Tür: Oldschool-Horror! Mad Magicians! Slasher-Puppen! (Mehr Infos in Kürze)

1.12.2013, 14.30 Uhr: KRANKENSCHWESTERN-REPORT
BRD 1972 R: Walter Boos, 81 Min., DF, Mit Ingrid Steeger, Elisabeth Volkmann, Dorothea Rau
In den 70ern waren die Report-Filme ein einschlägiges Erfolgsrezept in westdeutschen Kinos. Angefangen mit "Schulmädchen-Report" wurde fortan ein pseudo-dokumentarischer und voyeuristischer Blick in diverse Biotope der BRD geworfen. 1972 wurde das Krankenhaus zum Ort der Beobachtung. Das extreme Frustpotenzial an diesem Arbeitsplatz kann, so der Film, nur durch allerlei sexuelle Betätigung ausgehalten werden. Es folgten bundesweite Proteste der Ärzte- und Schwesternverbände. Dabei gab es über 2000 Anzeigen gegen die Produktion und ein zeitweiliger Aufführungsstop wurde bewirkt. Schön, wie aus pseudorealen Absurditäten reale werden.
Text und Einführung: Thorsten Wagner

8.12.2013, 14.30 Uhr: DIE KLETTE
I 1969, R: Romolo Guerrieri, 103 Min., DF, mit Franco Nero, Florinda Bolkan, Adolfo Celi, Delia Boccardo
Der Polizeibeamte Stefano Belli (Franco Nero) soll dem englischen Fotomodell Sandy die Aufenthaltsgenehmigung entziehen und sie zurück nach London schicken, weil sie, nach Meinung des reichen Anwalts Fontana, seinen Sohn Mino finanziell ausnimmt. Dann geschieht ein Mord! Und welche Rolle spielt die äußerst attraktive Stiefmutter Vera Fontana (Florinda Bolkan)? Um das Gestrüpp der Lügen zu durchdringen und dem Täter auf die Spur zu kommen, muss sich Belli ziemlich unfeiner Methoden bedienen. Immer tiefer zieht es ihn in den Dschungel der italienischen Unterwelt der Via Veneto. Wie eine Klette hängt er sich den Verdächtigen an die Fersen ...
Text und Einführung: Torsten Cornils

15.12.2013, 14.30 Uhr: JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN
I 1978, R: Franco Prosperi, 86 Min., DF, mit Ray Lovelock, Florinda Bolkan
Drei Bankräuber finden Unterschlupf in einer am Strand gelegenen Villa, in der fünf Schülerinnen eines Klosterinternats mit ihrer Lehrerin die Ferien verbringen. Schon bald eskaliert die Gewalt und die sadistisch veranlagten Männer machen sich über die Mädchen und die Nonne her, die fortan primitive Erniedrigungen und rohe Gewalt über sich ergehen lassen müssen. Nervenaufreibender Rape'n'Revenge-Klassiker aus Italien, der mit einer sich stetig steigernden Gewaltspirale und einer beklemmenden Atmosphäre aufwartet. Dazu mit einem Ray Lovelock in Höchstform und einem tollen Soundtrack von Roberto Pregadio!
Text und Einführung: Mike Schimana

22.12.2013, 14.30 Uhr: ZOFF
D 1971, R: Eberhard Pieper, 86 Min., mit Giulia Follina, Jürgen Prochnow
Ein Film im typisch ungeschminkten 70er-Jahre-Stil, frei von Sentimentaliät und Prüderie, mehr Emotionen als Sensationen, mit einigen der bekanntesten deutschen Schauspielern, darunter Jürgen Prochnow in seiner ersten Kinorolle.
Text und Einführung: Lillian Robinson

Und wenn die fünfte Kerze brennt,
hast du Bizarre Cinema verpennt!
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Damit Ihr nicht denkt, die Caro würde sich nicht mit Leib und Seele dem bizarren 35mm-Kino verschreiben, präsentiert sie Euch übrigens höchstpersönlich am 16.2.2014 ein Juwel ihrer Sammlung:

Das Schiff der gefangenen Frauen

Natürlich nur um gegen Ausbeutung der Frauen und Sexismus zu protestieren :mrgreen:

http://deliria-italiano.phpbb8.de/frank ... t2772.html

Bild

Viele liebe Grüße
Caro
:loveyouall:
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Die Klette war irgendwie nicht so meins, ziemlich verworrener Krimi mit vereinzelten Highlights...
Nicht so toll finde ich, dass sich nun auch ein Bluray-Screening eines eher aktuellen Films dazwischen mischt - ich hoffe sehr, das bleibt die Ausnahme... :roll:
Nichtsdestotrotz, weiter gehts, Volker Hummel meldet:

Liebe Endzeitfanatiker und Geschworene des Jüngsten Gerichts,

lange habt ihr warten müssen. 1984 hingen (noch) keine Big-Brother-Kameras in unseren Wohnungen, der Millennium Bug entpuppte sich als achtlos zerquetschtes Marienkäferchen, 2010 war nicht das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen, und am 12.12.2012 hat sich erwiesen, dass die Maya weder von Mathematik noch von Astronomie eine Ahnung haben. Am 12. Januar 2014 ist es aber endlich so weit, da kommt die Apokalypse: Bizarre Cinema goes Digital! Wir zeigen den Film "Soldier" von Bluray, was einige nicht zu stopfende Wurmlöcher im Raum-Zeit-Kontinuum hervorrufen wird. Also rasiert euch die Haare ab, malt euch eine schwarze Acht auf die Stirn und lasst euch von uns ins Licht führen. Am 26.1. geht das Ganze dann noch mal von vorn los, aber dann habt ihr ja schon ein bisschen Übung.

Sonntag, 5.1.2014, 14.30 Uhr:
Stiefel, die den Tod bedeuten
UK 1971, 89 Min., 35mm, DF, Regie: Richard Fleischer, mit: Mia Farrow, Dorothy Alison
„Die Blindheit fordert eine Kunst heraus, die glaubt, sehen zu können“ (Stefan Ripplinger). Regisseur Richard Fleischer, eine der Geheimwaffen des Bizarre Cinema (Die phantastische Reise, Mandingo, Conan), schuf mit diesem Proto-Slasher eine der furchterregendsten Antworten des Kinos auf das Problem der Blindheit. Als blindes Final Girl muss sich Mia Farrow in einem Landhaus eines Killers erwehren, von dem der Zuschauer fast den ganzen Film hindurch nur die Stiefel zu sehen kriegt. Der auf das Wesentliche reduzierte Plot und die ausgeklügelte Kameraarbeit machen aus Blind Terror (Originaltitel) einen der effektivsten Thriller der Siebziger.
Vorfilm: "Maybe Siam" von Christoph Girardet und Matthias Müller (DE 2009, DVD)
Text und Einführung: Volker Hummel

Sonntag, 12.1.2014, 14.30 Uhr:
Soldier
USA 1998, Regie: Paul W.S. Anderson, 99 min., OF, Bluray-Screening, mit Kurt Russell, Jason Scott Lee, Connie Nielsen
Selten ist ein Film so missverstanden worden wie dieser, der in Deutschland unter dem Titel Starforce Soldier ins Kino kam. Zu den absurdesten Kritiken zählen die, die Kurt Russell vorwerfen, wie wenig er reden würde. Was aber soll ein Mann groß reden, der bereits als Säugling für eine Karriere als Kampfmaschine ausgewählt wurde und auf der Militärschule gelernt hat, „Yes, Sir!“ zu sagen und nichts weiter als „fear and discipline“ zu empfinden? Dieser knallharte, kraftstrotzende Kämpfer, der Dutzende Menschen getötet hat, ist ein Opfer, ein armes Schwein, vom Militär um seine Lebenschancen betrogen – für Genrefans wohl zu sehr gebrochen, fürs feinere Feuilleton zu gewaltvoll und dialogarm. Doch wer sich von der Oberfläche nicht täuschen lässt und sich auf diesen unbequemen, wortkargen Helden einlässt, erlebt einen grandiosen Kurt Russell, der mit wenig Worten, aber vollem Körpereinsatz und ohne Scheu vor Schmerzen den Kampf seines Lebens kämpft: um seine Identität, seine Würde und – ja, doch! – für den Frieden.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske

Sonntag, 19.1.2014, 14.30 Uhr:
S.H.E. – Security Hazards Expert
USA 1979, Regie: Robert Lewis, 90 Min., 35mm, OF, mit Cornelia Sharpe, Robert Lansing, Omar Sharif, Anita Ekberg
Im deutschen Fernsehen lief dieser Spionagethriller mit dem schönen Titel Ein superharter Engel, und damit kann natürlich nur die bezaubernde Cornelia Sharpe (Stichwort: hohe Wangenknochen) gemeint sein, die hier als weiblicher James Bond zwar nicht die Welt, aber immerhin das Erdöl retten muss. Böse Gangster unter Führung von Robert Lansing drohen nämlich zum Zwecke der Erpressung, mit neuartigen Mikroben das schwarze Gold zu zerstören. Tolle Locations in Europa, ein wasserdichter Plot und aufwendiger Produktions-Schnickschnack sorgen für angenehme Unterhaltung. Noch angenehmer wird das Vergnügen allerdings durch die Sharpe, die im hautengen schwarzen Lederoverall á la Emma Peel den Kerlen vors Schienbein tritt. Omar Sharif spielt einen Weinbaron – was sonst? Ob „Security Hazards Expert“ wohl ein Ausbildungsberuf ist?
Text und Einführung: Michael Ranze

Sonntag, 26.1.2014, 14.30 Uhr:
Time Slip – Tag der Apokalypse
JP 1979, Regie: Kôsei Saitô, 107 Min., 35mm, DF, mit Sonny Chiba, Jun Etô, Moeko Ezawa
Die Armee-Einheit von Lieutenant Iba (Sonny Chiba) gerät während einer Übung durch ein „Zeitloch“ ins 16. Jahrhundert – mitten in einen Kampf verfeindeter Samurai-Clans. Einen der Herrscher will Iba im Kampf mit Hubschrauber und Panzern unterstützen, um den Krieg zu beenden und das Raum-Zeit-Gefüge so zu erschüttern, das eine Rückkehr in die Gegenwart möglich ist. Neben Sonny Chiba (Kill Bill) überzeugt in dieser Toho-Großproduktion vor allem die Action: Wenn Ibas Soldaten gegen Tausende Samurais in den Krieg ziehen, kommt es zur größten Schlacht, die je im Metropolis-Kino zu sehen war: Schwerter gegen Maschinenpistolen, Speere gegen Handgranaten, Ninjasterne gegen Kampfhubschrauber – fast 30 Minuten bizarre Dauer-Knallerei! Der Tag der Apokalypse beginnt am 26. Januar …
Text und Einführung: Jochen Oppermann

Ein schönes letztes Weihnachten und ein rauschendes letztes Neujahr wünscht euch:
Bizarre Cinema
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Weiter gehts mit Filmchen, an denen sich auch Frau Caro mal so richtig erfreuen kann :)
Und ein Filmchen präsentiert sie diesmal auch höchstpersönlich :-P

Liebe Social Media Community of Bizarre Cinema,

auch ohne Twitter-Liebeserklärungen, erigierte Facebook-Daumen und Dig-its, Like-its und Fuck-its spüren wir es jeden Sonntag aufs Neue: die große Liebe zum Zelluloid und zu abseitigen Filmen, die uns im Metropolis-Kino zusammenkommen lässt. Dankbar sind wir euch dafür, dass ihr nach unserer Ankündigung, einen Film von Bluray zu zeigen (diesen Sonntag: Pflichttermin!), keinen Shitstorm entfesselt, keine Hate-Mails geschrieben und kein Cybermobbing betrieben habt. Als kleines Dankeschön haben wir für den Februar wieder einige digital unrestaurierbare Zelluloidrollen ausgegraben, die von Spezialisten ihres Fachs vorgestellt werden. Ganz besonders freuen wir uns über die Gastreferentin Carolin Lorenz, die am 16. Februar eine Perle aus ihrem eigenen Archiv präsentiert.

2.2.2014, 14.30 Uhr: DER GNADENLOSE VOLLSTRECKER
Hongkong 1980, Regie: Kuei Chih-hung, 98 Min., 35mm, DF, mit Chen Kuan-tai, Ku Feng, Jason Pai Piao, Cho Tat-wah
Und wieder ein vergessener Klassiker der Shaw-Brothers aus Hongkong! In einer gut erhaltenen Scope-Kopie! Ein stilvoll-düsteres Schwertkampf-Drama mit Samuraifilm- und Italowestern-Einflüssen – Regisseur Kuei Chih-hung ("Das Bambuscamp der gequälten Frauen", "The Boxer’s Omen") drehte auch bei Regen und in tiefschwarzer Nacht. Der Plot: Aus dem Kaiserpalast werden zwei Millionen Unzen Gold gestohlen – Oberst Leng, genannt "Der Blutige", verfolgt die Räuber mit ein paar Getreuen bis in die hintersten Winkel des Landes, doch der Lockruf des Goldes wird für alle – Jäger, Verfolgte, weitere Banden – zum Wiegenlied des Todes. Genre-Urgestein Chen Kuan-tai ("Die fliegende Guillotine"), 2012 von Rap-Star RZA reaktiviert in "The Man With the Iron Fists", spielt die Titelfigur, die im übersetzten Original "Enthaupter von zehntausend Menschen" heißt, auf Englisch "Killer Constable".
Text und Einführung: Peter Clasen

9.2.2014, 14.30 Uhr: MÖRDERSAURIER
USA 1960, Regie: Irvin S. Yeaworth Jr., 85 Min., DF, mit Paul Lukather
An der Nordseeküste ist mit Dinosauriern nicht zu rechnen – sie bevorzugen tropische Inseln. Dennoch sollten die Gefahren von Hafenerweiterungen nicht unterschätzt werden: Das Zusammentreffen von wilden Sauriern und einem freundlichem Neanderthaler ist keinesfalls natürlichen Gegebenheiten zu verdanken.
Text und Einführung: Lillian Robinson

16.2.2014, 14.30 Uhr: DAS SCHIFF DER GEFANGENEN FRAUEN
Frankreich/Italien 1967/1974, Regie: Pierre Chevalier, Gian Paolo Callegari, 81 Min., 35mm, DF, mit Sandra Julien, Silvia Solar, Jack Taylor
Im Jahre 1967 kämpft Super-Agent Sigma 3 um eine geheimnisvolle Strahlenwaffe – und findet sich unversehens in einem grellen Sexploitation-Trasher der 70er Jahre wieder! Man stibitzte einfach die effektivsten Sequenzen eines herrlich naiven Eurospy-Films und ergänzte sie mit billigst heruntergekurbelten Nackedei-Szenen zu einem hanebüchenen Erotik-"Thriller". Statt Strahlenwaffen jagt der Agent nun internationale Mädchenhändler – man geht schließlich mit der Zeit. Trash-Ikone Jess Franco schrieb das Drehbuch zu diesem irrwitzigen Genremix, in dem drittklassige Laiendarsteller mit haarsträubenden Perücken versuchen, den Schauspielern aus dem verhackstückten Bond-Verschnitt wenigstens halbwegs zu ähneln. Dass dabei Logik, Bildsprache und guter Geschmack auf der Strecke bleiben, steigert den Spaß-Faktor für den geneigten Fan natürlich ganz gewaltig. Schmuddelig-schrilles Bizarre Cinema vom Feinsten.
Text und Einführung: Carolin Lorenz

23.2.2014, 14.30 Uhr: DEALER CONNECTION – STRASSE DES HEROINS
I 1977, Regie: Enzo G. Castellari, 93 Min., 35mm, DF, mit Fabio Testi, David Hemmings, Sherry Buchanan
Im internationalen Drogenhandel ist Rom zu einer wichtigen Stadt aufgestiegen. Interpol-Agent Mike Hamilton (David Hemmings) soll die Drahtzieher fassen. Ihm zur Seite steht Fabio (Fabio Testi), der ins Drogenmilieu eingeschleust wird. Um vollwertiges Mitglied zu werden, muss er an einem Überfall auf die Asservatenkammer der Polizei teilnehmen. Fabio wird jedoch enttarnt und von da an unbarmherzig gejagt. Italienisches Action-Hochgeschwindigkeitskino vom Meister des Polizeifilmes Enzo G. Castellari mit einem Prog-Rock-Score von Goblin.
Text und Einführung: Torsten Cornils

Ab 18.2. bis April: Bizarre Cinema Expanded: "Mission: Film the Impossible – Die Filme von Brian De Palma". Mehr Infos in Kürze

Auf bald,
euer Team von Bizarre Cinema
Bild
godzilla2664
Gold Kongulaner
Gold Kongulaner
Beiträge: 5190
Registriert: Fr 08.08.2003, 20:35
Wohnort: Wien

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von godzilla2664 »

[quote="caro31"]Weiter gehts mit Filmchen, an denen sich auch Frau Caro mal so richtig erfreuen kann :)
Und ein Filmchen präsentiert sie diesmal auch höchstpersönlich :-P

[quote]

darf ich raten: "das schiff der gefangenen frauen"?

der titel hätte in deinem fall sogar etwas hintersinniges ... :wink:
Keep watching the Skies!
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Jaaa... das stimmt schon...
Ich werde natürlich streng feministisch die frauenverachtende Attitüde dieses Machwerks ans Licht zerren :mrgreen:
Und damit frau auch was klnackiges zum gucken hat, gibt's vorher wohl noch einen schönen handverlesenen Mix von 35mm-Eurospy-Trailern :D

Bild
Bild
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

So, bevor ich mich in knapp 2 Wochen selbst ans Rednerinnen-Pult wage präsentiere ich noch schnell die neuesten News vom Bizarre Cinema:

Liebe Zungenbrecher und Sprachakrobaten,

ab heute habt ihr noch genau einen Monat Zeit, dieses Wort einzuüben: Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch. Wer es am 2.3. um 14.30 Uhr im Metropolis Kino schafft, das Wort zehnmal hintereinander korrekt auszusprechen, gewinnt eine Reise in die gleichnamige Gemeinde im Süden der Insel Anglesey im Nordwesten von Wales inklusive Verköstigung mit original schottischem Haggis und abschließender Verbrennung à la "Wicker Man". Oder ihr kommt einfach im Barbarella-Kostüm ins Kino und kriegt ein Bier.

2.3.2014, 14.30 Uhr:
BARBARELLA
Franreich/Italien1967, Roger Vadim, 98 Min., DF, mit Jane Fonda, Anita Pallenberg, John Phillip Law
Striptease in der Mikrogravitation, Verzückungsübertragungspillen, eine lesbische Herrscherin, peitschenschwingende Lederkerle und eine legendäre Bondage-Szene – mitten in den knallbunten 1960er-Jahren, als die Hippies sich gerade aufmachten, die Welt mit Blumen und Liebe zu beglücken, versprach dieser Film eine lustvolle Zukunft mit behaglich eingerichteten Raumschiffen und durchgeknallten Querköpfen. Daraus ist bisher nur bedingt etwas geworden. Hat es vielleicht damit zu tun, dass die Widerstandskämpfer unter Kommandant Dildano sich so ein kompliziertes Kennwort ausgedacht haben? "Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch" ist jedenfalls nicht ganz so einprägsam wie der Gruß von Astronavigatrice und terrestrischer Geheimagentin Barbarella: "Sieg der Liebe".
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske

9.3.2014, 14.30 Uhr:
NACKT UNTER KANNIBALEN
I 1977. Regie: Joe D'Amato. 91 Min., DF, mit Laura Gemser, Gabriele Tinti
Erneut schickt Exploitation-Filmer Joe D'Amato seine Muse Laura "Black Emanuelle" Gemser für einen Sensationsbericht in die weite Welt: In einer New Yorker Psychiatrie, in der die Reporterin gerade zufällig undercover ermittelt, kommt es zu einem kannibalischen Vorfall, der sie schließlich auf eine Expedition in das Amazonasgebiet führt. In diesem wüsten Mix aus Sleaze und Gore verlieren auf der Suche nach den letzten Kannibalen schon bald alle Expeditionsteilnehmer nicht nur die Gefahr aus den Augen, sondern, beim schwülstigen Liebesspiel untereinander, auch ihre Klamotten... Geschmacklos, aber dafür einmal mehr nach einer absolut wahren Begebenheit!
Text und Einführung: Mike Schimana

16.3.2014, 14.30 Uhr:
DIE SICH IN FETZEN SCHIESSEN
I/ES 1967, Tanio Boccia, 87 Min., DF, mit Larry Ward, Rod Dana, Furio Meniconi, María Silva
Nachdem er knapp dem Strick entkommen ist, plant Braddock zusammen mit seiner leichtlebigen Freundin Shelley und seinen beiden Partnern den Überfall auf eine Postkutsche. Die Ausführung des Coups gelingt, aber einer der Komplizen muß verletzt zurückgelassen werden. Den Rest der Bande verschlägt es in eine Geisterstadt, wo sie schon bald weiteren Besuch bekommen. Nun beginnen sich die Banditen gegenseitig abzuschlachten ... "Italowestern mit ausgespieltem Sadismus gegenüber wehrlosen Opfern." (Lexikon des internationalen Films)
Text und Einführung: Torsten Cornils

23.3.2014, 14.30 Uhr:
BRUCE LEE GEGEN DIE SUPERMÄNNER
Hongkong 1975 R: Wu Chia-Chun, 84 Min., DF, mit Bruce Li, Lung Fei, Lulu Wen
"Bruce" und "Roter Drache" verteidigen in akrobatischen Gewaltakten, eine biochemische Entdeckung, mit der das Welthungerproblem gelöst werden kann. Die skrupellose Unterwelt, hat dagegen "Superman" engagiert, um die Formel und damit die Weltherrschaft zu erlangen. Wo sich große Namen zum Wettstreit treffen, darf gestaunt werden. 1973 ist Bruce Lee unter todbringenden Umständen zum Mythos avanciert. In den nächsten zehn Jahren entstanden über hundert Plagiate, mit diversen Imitatoren in der Rolle des Originals. Im Zerrspiegel, zwischen Abklatsch und Zuspitzung der Legende, finden sich mitunter sonderbare Formen.
Text und Einführung: Thorsten Wagner

30.3.2014, 14.30 Uhr:
THE LOSERS
USA 1970, Jack Starrett, 96 Min., DF, mit William Smith, Bernie Hamilton, Adam Roarke
Wer sagt denn, dass Biker wie so oft schlecht gelaunt und meschugge aus dem Vietnam-Krieg zurück kommen müssen? Hier mischen sie ordentlich mit – und das Jahre, bevor sich Chuck Norris oder Sylvester Stallone vom Sofa bequemten. Fünf Hells Angels zuckeln, angeheuert vom CIA, mit ihren hochgerüsteten und aufgepimpten Yamaha-Choppern durch Kambodscha, um den Berater des Präsidenten aus den Händen der bösen Roten zu befreien. Dabei gibt es natürlich so einige Kollateralschäden, aber schließlich ist dies ja auch keine Butterfahrt. "Now the army has the outlaws… in the most savage action picture of all time!" posaunte damals die Werbung. Mit Erfolg: Bei Kosten von 210.000 Dollar spielte der Film glatte 14 Mio. ein. Vielleicht so etwas wie der ultimative Biker-Film, gab Trash-Kenner Michael Weldon zu bedenken. Wir Matrosen vom Bizarre-Cinema-Deck sind jedenfalls gespannt.
Text und Einführung: Michael Ranze

Sieg der Liebe!
Euer BC-Team

Fräulein Carolin freut sich ganz besonders auf Barbarella :klatsch:
Bild
Brainbug

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Brainbug »

Schönes Programm! :klatsch: :mrgreen: :klatsch:
Benutzeravatar
caro31
Administrator
Administrator
Beiträge: 14647
Registriert: Mi 28.05.2003, 14:29
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Weiter gehts - gerade das Ostersonntag-Special lasse ich mir sicher nicht entgehen :mrgreen:
Liebe Anbeter des 24-maligen Dunkels in der Sekunde,

unsere Feindin die Sonne erhebt wieder ihr störrisches Haupt und verkündet das nahende Ende unser gemeinsamen Zeit im zweiten Kellergeschoss. Statt unverputztem Beton und roter Auslegeware müssen sich unsere empfindlichen Augen wieder an blühende Blumen und grüne Wiesen gewöhnen, statt Cappuccino-Popcorn und Öko-Schokolade müssen wir uns wieder mit Eiscreme begnügen. Um den Schock des allzu grell ausgeleuchteten Realen noch ein bisschen hinauszuzögern, entführen wir euch im April noch dreimal in die dunklen Gefilde der Fantasie und geleiten euch hinab in die heimgesuchten Häuser eurer innersten Hirnregionen. Am 13. April führt die Reise zum legendären Belasco House in Maine, dem "Mount Everest of Haunted Houses", eine Woche später übernachtet die Bizarre-Cinema-Crew auf ihrem alljährlichen Oster-Ausflug ein paar Nächte in Schloss Wolfskuhlen in Nordrhein-Westfalen. In dem ehemaligen Kinderheim sollen nicht nur nachts die Seelen der gequälten Bälger schreien, es gibt auch einen eingemauerten Ritter und schwarze Messen. Die Überlebenden werden mit voller Kraft das Programm für den Herbst vorbereiten!

6.4., 14.30 Uhr:
DER TODESSCHREI DES GELBEN TIGERS
Hongkong 1979; R: Chang Cheh, 35mm, DF, mit Pai Piao, Lu Feng, Sun Chien, Lo Mang
1978 drehte Genregroßmeister Chang Cheh den schrägen Actionklassiker "Five Venoms". Der Erfolg war so immens (nur in der BRD wurde der Film leider nicht ausgewertet), dass Cheh weitere Filme mit den fünf Darstellern der "fünf Gifte" drehte. In diesem hier sind vier davon die Guten, der fünfte der Bösewicht. Plot: Nach der Zerstörung des Shaolin-Tempels flieht der schwer verletzte Kampfkunstheld Hung Shi Kwan (Pai Piao), versteckt sich in einer Färberei, wo ihn fröhliche Gesellen gesundpflegen – ehe Mandschu-Verfolger Kao (Lu Feng) aufschlägt und ihn und seine neuen Freunde zum (absolut sagenhaften) Multi-Duell fordert… Für einen Chang-Cheh-Film ungewöhnlich leicht und spaßig, mit gewohnt exzellenten Kämpfen.

Text und Einführung: Peter Clasen

13.4., 14.30 Uhr:
TANZ DER TOTENKÖPFE
USA 1973, R: John Hough, 95 Min., 35mm, DF, mit: Pamela Franklin, Roddy McDowall
Lasst uns nun Richard Matheson preisen: Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat das Feld des Fantastischen so gründlich umgegraben und fruchtbar gemacht wie der amerikanische Autor, der letztes Jahr im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Ohne seine Kurzgeschichten, Romane und Drehbücher würde es Bizarre Cinema nicht geben: Mit dem mehrfach verfilmten "I Am Legend" erneuerte er den Vampirmythos und schuf zugleich den Prototyp des modernen Zombieschockers, der auch Romero inspirierte. Er schrieb die Vorlagen zum schönsten Jack-Arnold-Film "The Incredible Shrinking Man" und Spielbergs "Duell" sowie zahlreiche Drehbücher zu Roger Cormans Poe-Adaptionen und der TV-Serie "Twilight Zone". Mathesons 1971 erschienener Roman "Hell House" ist eine tiefe Verbeugung vor Shirley Jacksons Mutter aller Haunted-House-Erzählungen "The Legend of Hill House" und Robert Wise’ Verfilmung "The Haunting", zeitgemäß angereichert mit haufenweise paranormal-pathologischen Sexszenen. Diese von Matheson selbst adaptierte Verfilmung ist zwar stark entschärft, dafür aber atmosphärisch dicht und very spooky.
Text und Einführung: Volker Hummel

20.4. Keine Vorführung (Ostersonntag)

27.4., 14.30 Uhr:
INVASION VOM MARS
US 1986, R: Tobe Hooper, 96 Min., 35mm, DF, mit Karen Black, Hunter Carson, Timothy Bottoms, Laraine Newman
Zum Abschluss eine Invasion! Bevor es in die wohlverdiente Sommerpause geht, lässt es die Bizarre-Cinema-Crew nochmal richtig krachen: Genre-Spezi Tobe Hooper ("The Texas Chainsaw Massacre") zeigt in seinem Remake des Originals von 1953, wie schnell es gehen kann: Eben noch ein heller Blitz am Himmel, schon sind die Aliens per Raumschiff gelandet und assimilieren die Bewohner einer Stadt. Niemand will dem Jungen David Glauben, der bei seinen Mitmenschen eine seltsame Emotionslosigkeit entdeckt. Er ahnt Böses … Produziert vom berüchtigten Cannon-Studio, überzeugt dieser Streifen vor allem durch seinen knalligen Look mit fantasievollen Sets, gelungenen Steadicam-Fahrten und toller Effektarbeit von John Dykstra ("Spider-Man") und Stan Winston ("Aliens – Die Rückkehr"). Charmanter Trash mit 80s-Flair, eine Geisterbahnfahrt der Spitzenklasse!
Text und Einführung: Jochen Oppermann

Einen schönen Sommer wünscht:
euer Team von Bizarre Cinema
Werde mich wohl auch bei allen Film-Beiträgen sehen lassen :-P

Ach ja, gerüchteweise wurde vermeldet, dass ich weitere schlimme Filme aus meiner Sammlung auf die Menschheit loslassen darf :mrgreen:
Bild
Antworten

Zurück zu „Filmfestivals, Kinos & Fantreffen“