Soylent Green (USA, 1973)
 
Im Jahre 2022 ist die Erde hoffnungslos überbevölkert und der Mensch hat als einzige Spezies den Planeten restlos eingenommen und zu Grunde gerichtet, sämtliche anderen Tierarten sind ausgestorben und gehören ebenso wie Grün- und Waldflächen der nurnoch als entferntem Traum zugänglichen Vergangenheit an. Die Menschenmassen leben wie Vieh zusammengepfercht in engsten Verhältnissen ohne Wasseranschluss und nur spärlicher Stromversorgung und ernähren sich vom Synthetikprodukt Soylent (Kunstwort aus soy=Soja und lentils=Linsen) in verschiedensten Varianten. Nur den Reichen und Machthabern ist ein komfortables Leben mit eigener Wohnung, fließend Wasser, Strom, Fleisch, Obst und Gemüse möglich. Zum Inventar der privilegierten Wohnungen zählen hier auch Hausfrauen im wahrsten Sinne des Wortes, die ähnlich wie das Interieur möblierter Wohnungen von Mieter zu Mieter übernommen werden können. 
Die Aufstände der entwürdigten und um ihre Existenzgrundlagen gebrachten Menschenmassen werden gewalttätig durch prügelnde Polizisten und den Einsatz von Schaufelbaggern niedergeschlagen, die in die Menge hinein gefahren werden und ladungsweise Demonstranten abtransportieren. Ist ein Mensch unter diesen Bedingungen verständlicherweise seines Lebens überdrüssig, kann er sich für seine Einschläferung entscheiden, bei der er ein einziges und letztes Mal in seinem Leben für 20 Minuten bequem gebettet liegen kann, eine Raumbeleuchtung in seiner Lieblingsfarbe genießen darf und Bilder der einstmals prächtigen Natur und Tierwelt sieht, bevor sein Leichnam im Müllwagen landet.
In einer der Reichenwohnungen wird der einflussreiche William Simonson erschlagen aufgefunden. Betraut mit dem Fall wird der Polizist Thorn, der zusammen mit seinem Arbeitskollegen Sol, einem sogenannten mit Rechercheaufgaben befassten „Polizeibuch“, in einem kleinen Zimmer zusammen wohnt. Sol erinnert sich seines Alters wegen noch an Zeiten, in denen man „Fleisch und Eier noch einfach so kaufen konnte“ und weint Freudentränen, wenn Thorn bei seiner Arbeit aus den Wohnungen der Reichen einige der Luxusgüter mitgehen lassen kann. Thorn wird der Fall Williamson übertragen und schon bald stellt sich heraus, dass Williamson bei Soylent angestellt war, zuviel wusste und deswegen einem geplanten Mord zum Opfer fiel. Thorn kommt mit viel persönlichem Einsatz dem finsteren Geheimnis hinter Soylent Green auf die Schliche, das zugleich eines der drastischsten Bilder der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen darstellt…
Soylent Green als Dystopie zu bezeichnen, scheint von der heutigen Warte aus gesehen beschönigend zu sein, da viele der dort dargestellten Entwicklungen zum Greifen nah sind. Allein während der weltgeschichtlich winzigen Zeitspanne von 1970, kurz bevor Soylent Green herauskam, bis 2014, hat sich die Weltbevölkerung von 3,7 auf 7,2 Milliarden nahezu verdoppelt. Auch ist noch lange kein Ende dieser Bevölkerungsentwicklung in Sicht, da aus wirtschaftlichen Interessen um das unvermeidliche Thema der Geburtenkontrolle (in der Romanvorlage des Films eine zentrale Forderung!) herumgeschifft wird und stattdessen zynische Verzichtskampagnen wie 
„Passt dein Fußabdruck auf diese Erde?“ aufgelegt werden. Der durchschnittliche Lebensstandard der breiten Masse wird schrittweise herabgesetzt, das Einkommen/Kaufkraft-Verhältnis hat sich beispielsweise in Deutschland seit den 70ern bereits halbiert, was nicht in Vergessenheit geraten sollte. Der Wohnraum ist gerade für niedrigere Einkommensklassen knapp und beengt und es wird billige vegetarische oder vegane Massenernährung bis hin zum 
Insektenessen(!) propagiert, während der Fleischgenuß gestützt durch vermeintliche ethische oder gesundheitliche Schutzbehauptungen zunehmend verpönt wird und sich zum Wohlstandsindikator entwickelt. Seit den EU-Plänen zur Privatisierung der Wasserversorgung, dem bevormundenden Glühbirnen-Verbot und der 
Durchlaufbegrenzung für Duschbrausen dürfte so ziemlich jedem das Licht aufgehen, wie eng die Schlinge um den Hals des Einzelnen gezogen wird.
Wem sich die Schaufelbagger-Methode im Film zur routinemäßigen Beseitigung von Aufständischen ins Gedächtnis eingebrannt hat, dem werden z.B. auch die erschütternden Bilder der Stuttgart 21-Demo, den Demonstrationen gegen Erdogan auf dem Taksim-Platz oder aktuell in der US-Stadt Ferguson ins Auge springen, bei denen mit systematisch brutaler Polizeigewalt gegen Demonstranten aus der eigenen Bevölkerung vorgegangen wurde. 
Man könnte noch etliche Parallelen zu unserer Gegenwart ziehen, ich belasse es aber für den Moment bei diesen Gedankenansätzen und einer klaren Filmempfehlung – Fazit:  
 
 