Zuletzt gesehenes Drama
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Fifty Shades Of Grey (US 2015)
Junger Ultrakapitalist, der dem jungen David Hasselhoff optisch sehr ähnelt, macht sich eine unerfahrene Studentin sexuell abhängig. Diese "wehrt" sich nur marginal, denn Herr Grey schaut gut aus.
Welcome back, Frauenbild der 60er
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Hat Twilight nicht schon unterbewusst das Frauenbild der 60er bedient?
Ich meine mal eine Abhandlung dazu gelesen zu haben, ich selber habe mir Twilight bisher nicht angeguckt.
Da sich sowohl 50 Shades und Twilight bei Frauen extremst gut verkauft haben, wäre ein Umkehrschuss, dass sie insgeheim, dieses Frauenbild zurück haben wollen.
Die These ist schon wieder so interessant, dass man sich eigentlich damit befassen müsste, aber nein.
Ich meine mal eine Abhandlung dazu gelesen zu haben, ich selber habe mir Twilight bisher nicht angeguckt.
Da sich sowohl 50 Shades und Twilight bei Frauen extremst gut verkauft haben, wäre ein Umkehrschuss, dass sie insgeheim, dieses Frauenbild zurück haben wollen.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
ich habe 50 shades und auch den ersten twilight gesehen und da gibt es verdammt viele parallelen, v.a. was das bild einer frau, deren leben ohne mann weit weniger als die halbe miete ist, angeht.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Ich habe mir Twilight angetan und fand's grauenhaft, Fifty Shades of Grey scheint ja in dieselbe Kerbe zu schlagen.
Ich würde eher sagen das entspricht dem Frauenbild der 50er und frühen 60er Jahre.
Bis auf die kurze Verschnaufpause zwischen ca. 1965 und 1975 dank Studentenbewegung und sexueller Revolution erfreuen sich Monogamie, Ehe und Schwangerschaft (erzeugen ja allesamt Abhängigkeit) ja wieder steigender Beliebtheit.
Nicht aus Zufall, sondern weil's gefördert wird, gerade durch den unsäglichen Feminismus und Gender Mainstreaming. Gleichberechtigung und Selbstständigkeit sind nicht mehr en vogue.
Ich würde eher sagen das entspricht dem Frauenbild der 50er und frühen 60er Jahre.
Bis auf die kurze Verschnaufpause zwischen ca. 1965 und 1975 dank Studentenbewegung und sexueller Revolution erfreuen sich Monogamie, Ehe und Schwangerschaft (erzeugen ja allesamt Abhängigkeit) ja wieder steigender Beliebtheit.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Ich finde die Gründe dafür (anders als die filmischen Ergüsse die sich daraus ergeben...) auch höchst interessant!Monster Zero hat geschrieben:Da sich sowohl 50 Shades und Twilight bei Frauen extremst gut verkauft haben, wäre ein Umkehrschuss, dass sie insgeheim, dieses Frauenbild zurück haben wollen. Die These ist schon wieder so interessant, dass man sich eigentlich damit befassen müsste, aber nein.
Vor allem dürfte wohl der katastrophal überfüllte und unterbezahlte Arbeitsmarkt von heute eine entscheidende Rolle spielen. Während man als Frau ab Mitte der 60er sich problemlos eine Arbeit suchen konnte, haben es heutzutage beide Geschlechter enorm schwer. Die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sowie die ebenso vollkommen unsichere Zukunft (Stichwort befristete Stellen, Zeitarbeit und Co) lässt eine finanzielle Abhängigkeit (was dann eben i.d.R. mit einer emotional und sexuellen Abhängigkeit einhergeht. Und schon sind wir bei 50 Shades) fast wie ein kleineres Übel erscheinen. Kein Wunder, dass die Geschlechterrollen so wieder stark ins Konservative driften.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Ist eine Theorie.
Aber meinst du der Stoff verkauft sich deshalb so gut, weil sie sich insgeheim nach einer Abhängigkeit sehnen?
Es ist eh faszinierend das die Typen ein paar Meter weiter hier auf der einen Seite mehr Frauen in Führungspositionen sehen wollen, auf der anderen Seite sie aber auch gleichzeitig gefälligst eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen haben.
Ein wenig schizoid.
Aber meinst du der Stoff verkauft sich deshalb so gut, weil sie sich insgeheim nach einer Abhängigkeit sehnen?
Es ist eh faszinierend das die Typen ein paar Meter weiter hier auf der einen Seite mehr Frauen in Führungspositionen sehen wollen, auf der anderen Seite sie aber auch gleichzeitig gefälligst eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen haben.
Ein wenig schizoid.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Selbstverständlich ist der eigentliche Wunsch: Ich will raus aus dieser Armut. Das gleiche wollen die Männer auch, nur gibt es hier leider kein passendes Rollenbild was sich filmtechnisch (oder durch sonst irgendein Medium) verarbeiten lässt. Bei den Eltern wohnen gilt dann doch auch heute noch ab einer gewissen Grenze als uncool.MonsterZero hat geschrieben:Aber meinst du der Stoff verkauft sich deshalb so gut, weil sie sich insgeheim nach einer Abhängigkeit sehnen?
Die Geschichte in 50 Shades (ich habe weder Buch gelesen noch Film gesehen, ich rate nur!) zeigt also immerhin eine hoffnungsgebende Phantasie, in der die Frau nicht mehr selber denken muss und damit eben auch keine Verantwortung mehr tragen muss. Das ermöglicht ihr ein zwar unselbstständiges, aber auch unkomplizierteres Leben. Das ist auch immer ein häufiger Grund warum sich viele sehnsuchtsvoll und gerne an ihre Kindheitstage erinnern. Es war ein unbeschwerteres in-den-Tag-hinein leben. Das bietet eben nun mal großen Reiz zur Romantisierung. Die Frau in 50 Shades wird auch auf Kindheitsstatus "gehalten".
So gesehen ist es also auch eine romantische Weltflucht und Abkehr, da die Gegenwart nicht mehr zu ertragen ist. In Zeiten großer Armut nehmen konservative Strömungen generell immer zu, da auch die Angst zunimmt und man sich nach sichereren Zeiten (= die Vergangenheit; "früher war alles besser") sehnt.
Das ist allerdings keine Sache die nur Frauen anbelangt, sondern leider beide Geschlchter.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
dein talent für´s raten ist beeindruckendDie Frau in 50 Shades wird auch auf Kindheitsstatus "gehalten".
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Ist doch bei Twilight auch so: Kein Sex vor der Ehe, früh heiraten, und dann beim Ersten Mal direkt Kinder kriegen und sich vom Mann unterdrücken, mies behandeln und ausnutzen lassen, dann hat man als Frau doch ausgesorgt.Die Geschichte in 50 Shades (ich habe weder Buch gelesen noch Film gesehen, ich rate nur!) zeigt also immerhin eine hoffnungsgebende Phantasie, in der die Frau nicht mehr selber denken muss und damit eben auch keine Verantwortung mehr tragen muss. Das ermöglicht ihr ein zwar unselbstständiges, aber auch unkomplizierteres Leben.
Super, willkommen in den 50-er Jahren.
Ist aber irgendwie seit Twilight so, einerseits wollen Frauen mehr Rechte (Frauenqoute u. ä.), anderseits sehen sie dann so eine "Beziehung" als romatisch an. Wo ist da die Logik??
Warum 50 Shades of Grey als Film (oder als Buch) so gehypte wird ist mir ohnehin ein Rätsel. Der Film dürfte wohl so prüde wie die "Glitzer-Vampire" sein (stammt ja beides von den Amis)und SM ist nun auch nichts mehr neues und wurde schon oft verfilmt Also SM für Hausfrauen.
P.S. https://www.youtube.com/watch?v=YvV54KY4Qgw
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
MonsterZero hat geschrieben: Es ist eh faszinierend das die Typen ein paar Meter weiter hier auf der einen Seite mehr Frauen in Führungspositionen sehen wollen, auf der anderen Seite sie aber auch gleichzeitig gefälligst eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen haben.
Ein wenig schizoid.
Die Frauenquoten sind die reinste Beleidigung für jede weibliche Person mit Rückgrat. Zum einen hat das Geschlecht rein garnichts mit der Befähigung im Beruf zu tun, es wird also ein völlig irrelevantes Kriterium zur Auswahl herangezogen. Zum anderen handelt es sich dabei nicht um eine Gleichstellung, sondern um eine Bevorzugung und Übervorteilung. Wenn ich in Stellenanzeigen lese „Frauen und Behinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt“ stellen sich bei mir die Nackenhaare hoch – Frauen und Behinderte zuerst, was für eine himmelsschreiende Ungerechtigkeit gegenüber männlichen Stellenbewerbern und auch latente Abwertung der Stellenbewerberinnen. Wer ebenbürtig ist, ist nicht förderungsbedürftig.Kaijufan90 hat geschrieben:Ist aber irgendwie seit Twilight so, einerseits wollen Frauen mehr Rechte (Frauenqoute u. ä.), anderseits sehen sie dann so eine "Beziehung" als romatisch an. Wo ist da die Logik??
Verstärkt wird dabei aber auf jeden Fall die Konkurrenzsituation auf dem Arbeitsmarkt und der Geschlechterkampf statt Solidarität auch in anderen Lebensbereichen - sowohl als Mutter als auch als vorgezogene Stellenbewerberin kriegen Frauen politisch Extrawürste zugeschustert.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Kleine Anekdote am Rande. Da ich beruflich viel mit Anzeigen und oft auch Stellenanzeigen zu tun habe, fiel mir letzte Woche folgende Stelle ins Auge:
Wir, Unternehmen sounso, suchen zum blablabla eine
Arzthelferin (m/w)
...
Der Kunde wollte das um's verrecken nicht ändern, weil er so das Gleichberechtigungsgesetz umgehen kann. Strunzblöd... aber ich hab' gelacht.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Du irrst.Plasmo hat geschrieben:Selbstverständlich ist der eigentliche Wunsch: Ich will raus aus dieser Armut. Das gleiche wollen die Männer auch, nur gibt es hier leider kein passendes Rollenbild was sich filmtechnisch (oder durch sonst irgendein Medium) verarbeiten lässt. Bei den Eltern wohnen gilt dann doch auch heute noch ab einer gewissen Grenze als uncool.MonsterZero hat geschrieben:Aber meinst du der Stoff verkauft sich deshalb so gut, weil sie sich insgeheim nach einer Abhängigkeit sehnen?
Die Geschichte in 50 Shades (ich habe weder Buch gelesen noch Film gesehen, ich rate nur!) zeigt also immerhin eine hoffnungsgebende Phantasie, in der die Frau nicht mehr selber denken muss und damit eben auch keine Verantwortung mehr tragen muss. Das ermöglicht ihr ein zwar unselbstständiges, aber auch unkomplizierteres Leben. Das ist auch immer ein häufiger Grund warum sich viele sehnsuchtsvoll und gerne an ihre Kindheitstage erinnern. Es war ein unbeschwerteres in-den-Tag-hinein leben. Das bietet eben nun mal großen Reiz zur Romantisierung. Die Frau in 50 Shades wird auch auf Kindheitsstatus "gehalten".
So gesehen ist es also auch eine romantische Weltflucht und Abkehr, da die Gegenwart nicht mehr zu ertragen ist. In Zeiten großer Armut nehmen konservative Strömungen generell immer zu, da auch die Angst zunimmt und man sich nach sichereren Zeiten (= die Vergangenheit; "früher war alles besser") sehnt.
Das ist allerdings keine Sache die nur Frauen anbelangt, sondern leider beide Geschlchter.
Es gibt schon lange ein männliches Gegenstück.
Sieh dir Scarface an mit Pacino, armer kubanischer illegaler Einwanderer ist die Armut satt und wird zum Drogenbaron und stirbt romantisiert stehend im Kugelhagel seiner Gegner, da er sich weigert zu fliehen.
Das ist das klassische Westernheldenbild, Standhaft bis zum Schluss, den Kugeln trotzend für seine Sache in den Tod gehen, wenn es sein muss.
Ähnliches benutzt Der Pate, nur ohne die finale Glorifizierung des Todes.
Der Pate nutzt eine friedlicher romantische im Garten umkippen bzw. friedlich vom Stuhl fallen, auch wenn Michael alles verlor und mehr oder weniger einsam starb, so blieb er seinem Machismo doch treu.
Ähnliche Bilder bedienen Rapper sowohl in den Staaten als auch in Deutschland.
Wenn du die fragst nennen die alle Scarface als einen der Lieblingsfilme oder Inspirationen und wenn man sich die Texte anhört bedienen sie auch das Klischee, dass man als armer Mann nur durch Gewalt und Kriminalität nach oben kämme.
Es gibt also ein Gegenstück, nur es geht in eine andere Richtung, als das der Frau.
Ich werde nie verstehen, warum Leute an "sichere Zeiten" glauben, die gab es nie und wird es nie geben.
Aber gut, ich habe mich mit dem Untergang der Welt abgefunden.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Goatscythe hat geschrieben: Wir, Unternehmen sounso, suchen zum blablabla eine
Arzthelferin (m/w)
Was das bekloppte "Gleich"behandlungsgesetz angeht...es gibt mittlerweile sogenannte AGG-Hopper, die sich nicht aus Interesse an der Stelle bei Unternehmen bewerben, sondern vermeintliche Diskriminierungen in den Stellenanzeigen aufspüren und bei einer Absage Schadensersatzansprüche einfordern. Kann für den Arbeitgeber auf dieser Rechtsgrundlage also tatsächlich ungemütlich werden, ob man den Irrsinn glauben will oder nicht.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Es fehlt der entscheidende Faktor der Abhängigkeit und vor allem die Realitätsnähe. Die Scarface-Film-Geschichte kann man als Mann in breiter Masse nicht leben, während sich in der Realität standardmäßig viele Frauen in die (finanzielle) Abhängigkeit von einem Mann begeben und dort auch lebenslang bleiben können.MonsterZero hat geschrieben: Es gibt also ein Gegenstück, nur es geht in eine andere Richtung, als das der Frau.
Was den Vorbildcharakter der Filme angeht: die SM-Szene erhält durch Fifty Shades of Grey Zulauf, wieviele Drogenbarone mehr gab's nach Scarface?
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Ich fahre zum Görlitzer Park und starte eine Umfrage.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Könnte vielleicht jemand die Mods die Diskussion verschieben und ihr im Offtopic ein eigenes Thema spendieren? Passt hier ja nicht wirklich rein, ist aber dennoch sehr interessant.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
THE LOOK OF LOVE (GB/USA 2013)
Die Presse nennt ihn den König der Schlüssellochshows, er selbst sieht sich als König des Glamourtheaters: Paul Raymond, aus einfachen Verhältnissen stammend, startet seine Karriere in den späten 50ern mit dem Tabubruch, in seinem Club nackte Mädchen auftreten zu lassen. Im Lauf der Jahre macht er sich zum König von Soho, verlegt Sexmagazine und legt sein Geld in Immobilien an. Im Zentrum seines Lebens stehen drei Frauen: Ehefrau Jean, die spätere Geliebte und Mitarbeiterin Fiona - und Tochter Debbie, die er abgöttisch liebt, aber deren Kokainsucht er tragischerweise zu lange nicht ernst genug nimmt...
Biografiedrama über den britischen Rotlichtkönig und Sexverleger Paul Raymond. Michael Winterbottoms schwelgerisches Sittengemälde moralisiert nicht, bleibt aufreizend an der exquisit ausgestatteten Obefläche - und zeigt doch die innere Leere und die persönliche Tragik von Paul Raymonds Leben. Dazu gibt es einen grandiosen Soundtrack.
Der Film ist ein faszinierendes Portrait einer schillernden Person, gespickt mit amüsanten wie dramatischen Episoden, pikanten Details und wunderbarem Retro-Look.
Ein grandios gespieltes, perfektes Zeitkolorit über einen legendären Playboy. 1/2
Die Presse nennt ihn den König der Schlüssellochshows, er selbst sieht sich als König des Glamourtheaters: Paul Raymond, aus einfachen Verhältnissen stammend, startet seine Karriere in den späten 50ern mit dem Tabubruch, in seinem Club nackte Mädchen auftreten zu lassen. Im Lauf der Jahre macht er sich zum König von Soho, verlegt Sexmagazine und legt sein Geld in Immobilien an. Im Zentrum seines Lebens stehen drei Frauen: Ehefrau Jean, die spätere Geliebte und Mitarbeiterin Fiona - und Tochter Debbie, die er abgöttisch liebt, aber deren Kokainsucht er tragischerweise zu lange nicht ernst genug nimmt...
Biografiedrama über den britischen Rotlichtkönig und Sexverleger Paul Raymond. Michael Winterbottoms schwelgerisches Sittengemälde moralisiert nicht, bleibt aufreizend an der exquisit ausgestatteten Obefläche - und zeigt doch die innere Leere und die persönliche Tragik von Paul Raymonds Leben. Dazu gibt es einen grandiosen Soundtrack.
Der Film ist ein faszinierendes Portrait einer schillernden Person, gespickt mit amüsanten wie dramatischen Episoden, pikanten Details und wunderbarem Retro-Look.
Ein grandios gespieltes, perfektes Zeitkolorit über einen legendären Playboy. 1/2
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
- Dschungeldrache
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
XXX Fifty shades of grey, Sadomaso XXX
Jetzt habt ihr mich also soweit, daß ich auch noch meinen Senf dazu geben muß.
Ich schicke voraus, ich kenne weder den Film, noch den Roman, aber das scheint auf andere Teilnehmer ja auch zuzutreffen. Was mir auffällt ist, daß scheinbar zwei getrennte Themen - BDSM, oder einfacher zu verstehen Sadomasochismus (Ja, ich kenne den Unterschied) und klassische Beziehungsmuster - vermischt werden. Möglich, daß der Film gerade dies provoziert, und ihr somit völlig recht habt.
Möglich auch, daß ich euch stattdessen eine völlig neue Perspektive eröffnen kann, die ich bisher vermisse. Die Frage, die sich in dieser Diskussion scheinbar stellt ist doch, wieso die Protagonistin in dieser Geschichte sich freiwillig in Abhängigkeit begibt, und warum das Thema so großen Erfolg in "bürgerlichen" Kreisen hat.
Ich theoretisiere, daß dies aus zwei Gründen geschieht: Unterbewusste Angst vor Ekstase (Bitte noch nicht lachen) und unterbewußt eingegrabene Sehnsucht nacht klassischen Sexualbildern (Bitte noch nicht wütend werden).
Zuerst das schwer verstehbare: Unterbewusste Angst vor Ekstase. Zufälligerweiße konnte ich zur Weihnachtszeit bei einem Verwandtenbesuch in einem Buch von einer erstaunliche Theorie lesen. Ich glaube es war ein Buch über Selbsterkenntnis, Selbstmotivation oder Ähnliches. An den Autor erinnere ich mich leider nicht. Dieses Werk ist ziemlich verschwurbelt, sperrig und zudem auf Englisch geschrieben. Aber was mich gepackt hat ist die Behauptung, Menschen, gewohnt mit ihrem Geist den Körper zu kontrollieren, wären geschockt zu erfahren, daß es beim Sex umgekehrt ist: Der Körper kontrolliert den Geist. Daher das menschliche Bedürfnis sich das Gegenteil zu beweisen, um das eigene Weltbild wieder geradezurücken. Angenommen, da ist tatsächlich etwas dran, ergibt sich für mich zum ersten mal eine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum Menschen seit Jahrtausenden sich Holzpfeile durch die Backen spießen, sich für Monate lebendig eingraben lassen, über glühende Kohlen laufen oder sich als Fakir auf Nagelbetten legen. Nur um sich zu beweisen, daß eben doch der Geist den Körper kontrolliert, und damit ein Gefühl von Sicherheit zu erfahren (Religiöse oder ideologische Begründungen haben natürlich nur die Aufgabe dem ganzen einen seriösen Touch zu geben und die Wirklichkeit zu verschleiern). Diese Theorie finde ich ganz erstaunlich, da immerhin nachvollziehbar, wenn auch nicht unmittelbar zu beweisen.
Doch was macht nun ein Mensch, der eben diesen Schock mit sich herumträgt und denoch sexuelle Ekstase sucht ? Ganz einfach, er überträgt in BDSM Spielen die Verantwortung für seine Ekstase an einen Partner, der dominiert. Damit ist der Dominierte seine "Verantwortung" los und kann sich genußvoll der Ekstase hingeben, ohne sich den "Vorwurf" machen zu müssen, er habe sich und seinen Körper nicht ausreichend unter Kontrolle. Eine solche Unterwerfung kann damit letztenendes als eine Befreiung empfunden werden. Paradox, aber real.
Und jetzt das schwer akzeptierbare: Unterbewußt eingegrabene Sehnsucht nacht klassischen Sexualbildern. Zugegebenermaßen ist das meine eigene Theorie, aber eine gewisse Passgenauigkeit mit der Wirklichkeit ist nicht zu leugnen. Wir leben in einer Zeit der "Kampfgleichberechtigung" mit Quotenregelungen an sämtlichen Ecken und Enden, angeblich Frauen diskriminierenden "Fahrradfahrern" (weil grammatikalisch männliche Form) in Gesetzestexten bis hin zu der baff machenden EU Erkenntnis, die Begriffe "Vater" und "Mutter" seien diskriminierend (Hääääääää ?), da zu sehr mit klassischen, selbstverständlich abgrundtief bösen Rollenbildern verknüpft. Was all diese klugen Herrschaften nicht berücksichtigen können, weil sie es nicht wollen, ist die Tatsache, daß wir genetisch noch immer fortschrittliche Höhlenmenschen sind (Die gesellschaftliche Diskussion rund um gesunde Ernährung gäbe es ohne diese Diskrepanz wohl gar nicht).
Doch tief eingegrabene Sehnsüchte haben wir nicht nur am Esstisch, sondern eben auch im Bett. Männer wollen große milchgebende Brüste und liebevoll sorgende Sanftmut. Frauen wollen muskulöse, ergo erfolgreiche Jäger und schutzversprechenden "Biß" vor einer rauen, bedrohlichen Außenwelt (notwendigerweise verallgemeinere und heterogenisiere ich jetzt stark). Und an kaum einem Ort regieren diese Instinkte so stark wie auf der Matraze. Eine Möglichkeit (Freiwillig ) einer Frau diesen Instinkten nachzugeben ist eben, sich einem dominanten, evtl. sogar sadistischen Partner hinzugeben. Dieser mag sie zwar einschränken und bestimmen, könnte ihr aber auch unterbewußt "beweisen", daß er bietet, wonach ihr Instinkt verlangt.
Oder etwas kürzer ausgedrückt und alltagstauglicher: Totale geschlechtliche Gleichmacherei ist der Tod einer jeden Leidenschaft. Was geschieht mit einer Frau, die einen Partner hat, der nicht mehr von einer Patentante zu unterscheiden ist ? Sie wacht eines Morgens auf und fragt sich "...Wer ist eigentlich dieser Waschlappen da neben mir... ?".
Für mich sind dies die Erklärungen, warum immer mal wieder in "skandalisierter" Weise in den Medien Frauen auftauchen, die nach "verbotener" Führung suchen, und damit alle Feministinnen auf die Palme bringen. Und vielleicht ist es auch die Erklärung warum "salonfähiger" Sadomasochismus mit "50 shades of grey" wieder so erfolgreich ist: Weil in jeder Leserin und jedem Leser halt auch ein Höhlenmensch auf der Suche nach Erfüllung steckt.
Ich glaube es gibt in diesem Forum eine gewisse weitere Persönlichkeit, die eigene Erfahrungen dazu beitragen und sagen könnte: Da ist was dran... oder ...totaler Mumpitz.
Die ebenfalls in dieser Diskussion aufgetauchte Frage, warum Frauen auch wieder klassische Familienbünde mit Abhängigkeitsverhältnis suchen mag sich mit sexuellen Motivationen überschneiden, aber Ausführungen über Arbeitsmarktsituation und unsicheren Lebensweg betreffen doch eigentlich andere Ursachen.
Und jetzt meine Lebensversicherung: ICH BIN FÜR GLEICHBERECHTIGUNG. SIE IST RICHTIG UND WICHTIG ! Niemand möge mir das Gegenteil unterstellen bitte. Und ferner: Es möge bitte niemand diesen Beitrag an Alice Schwarzer weiterleiten. Ich wette die bringt mich um.
Aber vor der habe ich keine Angst. Ich habe nur Angst vor den jetzt startenden Grübeleien: "Aha, Hm Hm interessant. Woher hat dieser Dschungeldrache denn sowas. Alles nur ausgedacht...?"
Jetzt habt ihr mich also soweit, daß ich auch noch meinen Senf dazu geben muß.
Ich schicke voraus, ich kenne weder den Film, noch den Roman, aber das scheint auf andere Teilnehmer ja auch zuzutreffen. Was mir auffällt ist, daß scheinbar zwei getrennte Themen - BDSM, oder einfacher zu verstehen Sadomasochismus (Ja, ich kenne den Unterschied) und klassische Beziehungsmuster - vermischt werden. Möglich, daß der Film gerade dies provoziert, und ihr somit völlig recht habt.
Möglich auch, daß ich euch stattdessen eine völlig neue Perspektive eröffnen kann, die ich bisher vermisse. Die Frage, die sich in dieser Diskussion scheinbar stellt ist doch, wieso die Protagonistin in dieser Geschichte sich freiwillig in Abhängigkeit begibt, und warum das Thema so großen Erfolg in "bürgerlichen" Kreisen hat.
Ich theoretisiere, daß dies aus zwei Gründen geschieht: Unterbewusste Angst vor Ekstase (Bitte noch nicht lachen) und unterbewußt eingegrabene Sehnsucht nacht klassischen Sexualbildern (Bitte noch nicht wütend werden).
Zuerst das schwer verstehbare: Unterbewusste Angst vor Ekstase. Zufälligerweiße konnte ich zur Weihnachtszeit bei einem Verwandtenbesuch in einem Buch von einer erstaunliche Theorie lesen. Ich glaube es war ein Buch über Selbsterkenntnis, Selbstmotivation oder Ähnliches. An den Autor erinnere ich mich leider nicht. Dieses Werk ist ziemlich verschwurbelt, sperrig und zudem auf Englisch geschrieben. Aber was mich gepackt hat ist die Behauptung, Menschen, gewohnt mit ihrem Geist den Körper zu kontrollieren, wären geschockt zu erfahren, daß es beim Sex umgekehrt ist: Der Körper kontrolliert den Geist. Daher das menschliche Bedürfnis sich das Gegenteil zu beweisen, um das eigene Weltbild wieder geradezurücken. Angenommen, da ist tatsächlich etwas dran, ergibt sich für mich zum ersten mal eine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum Menschen seit Jahrtausenden sich Holzpfeile durch die Backen spießen, sich für Monate lebendig eingraben lassen, über glühende Kohlen laufen oder sich als Fakir auf Nagelbetten legen. Nur um sich zu beweisen, daß eben doch der Geist den Körper kontrolliert, und damit ein Gefühl von Sicherheit zu erfahren (Religiöse oder ideologische Begründungen haben natürlich nur die Aufgabe dem ganzen einen seriösen Touch zu geben und die Wirklichkeit zu verschleiern). Diese Theorie finde ich ganz erstaunlich, da immerhin nachvollziehbar, wenn auch nicht unmittelbar zu beweisen.
Doch was macht nun ein Mensch, der eben diesen Schock mit sich herumträgt und denoch sexuelle Ekstase sucht ? Ganz einfach, er überträgt in BDSM Spielen die Verantwortung für seine Ekstase an einen Partner, der dominiert. Damit ist der Dominierte seine "Verantwortung" los und kann sich genußvoll der Ekstase hingeben, ohne sich den "Vorwurf" machen zu müssen, er habe sich und seinen Körper nicht ausreichend unter Kontrolle. Eine solche Unterwerfung kann damit letztenendes als eine Befreiung empfunden werden. Paradox, aber real.
Und jetzt das schwer akzeptierbare: Unterbewußt eingegrabene Sehnsucht nacht klassischen Sexualbildern. Zugegebenermaßen ist das meine eigene Theorie, aber eine gewisse Passgenauigkeit mit der Wirklichkeit ist nicht zu leugnen. Wir leben in einer Zeit der "Kampfgleichberechtigung" mit Quotenregelungen an sämtlichen Ecken und Enden, angeblich Frauen diskriminierenden "Fahrradfahrern" (weil grammatikalisch männliche Form) in Gesetzestexten bis hin zu der baff machenden EU Erkenntnis, die Begriffe "Vater" und "Mutter" seien diskriminierend (Hääääääää ?), da zu sehr mit klassischen, selbstverständlich abgrundtief bösen Rollenbildern verknüpft. Was all diese klugen Herrschaften nicht berücksichtigen können, weil sie es nicht wollen, ist die Tatsache, daß wir genetisch noch immer fortschrittliche Höhlenmenschen sind (Die gesellschaftliche Diskussion rund um gesunde Ernährung gäbe es ohne diese Diskrepanz wohl gar nicht).
Doch tief eingegrabene Sehnsüchte haben wir nicht nur am Esstisch, sondern eben auch im Bett. Männer wollen große milchgebende Brüste und liebevoll sorgende Sanftmut. Frauen wollen muskulöse, ergo erfolgreiche Jäger und schutzversprechenden "Biß" vor einer rauen, bedrohlichen Außenwelt (notwendigerweise verallgemeinere und heterogenisiere ich jetzt stark). Und an kaum einem Ort regieren diese Instinkte so stark wie auf der Matraze. Eine Möglichkeit (Freiwillig ) einer Frau diesen Instinkten nachzugeben ist eben, sich einem dominanten, evtl. sogar sadistischen Partner hinzugeben. Dieser mag sie zwar einschränken und bestimmen, könnte ihr aber auch unterbewußt "beweisen", daß er bietet, wonach ihr Instinkt verlangt.
Oder etwas kürzer ausgedrückt und alltagstauglicher: Totale geschlechtliche Gleichmacherei ist der Tod einer jeden Leidenschaft. Was geschieht mit einer Frau, die einen Partner hat, der nicht mehr von einer Patentante zu unterscheiden ist ? Sie wacht eines Morgens auf und fragt sich "...Wer ist eigentlich dieser Waschlappen da neben mir... ?".
Für mich sind dies die Erklärungen, warum immer mal wieder in "skandalisierter" Weise in den Medien Frauen auftauchen, die nach "verbotener" Führung suchen, und damit alle Feministinnen auf die Palme bringen. Und vielleicht ist es auch die Erklärung warum "salonfähiger" Sadomasochismus mit "50 shades of grey" wieder so erfolgreich ist: Weil in jeder Leserin und jedem Leser halt auch ein Höhlenmensch auf der Suche nach Erfüllung steckt.
Ich glaube es gibt in diesem Forum eine gewisse weitere Persönlichkeit, die eigene Erfahrungen dazu beitragen und sagen könnte: Da ist was dran... oder ...totaler Mumpitz.
Die ebenfalls in dieser Diskussion aufgetauchte Frage, warum Frauen auch wieder klassische Familienbünde mit Abhängigkeitsverhältnis suchen mag sich mit sexuellen Motivationen überschneiden, aber Ausführungen über Arbeitsmarktsituation und unsicheren Lebensweg betreffen doch eigentlich andere Ursachen.
Und jetzt meine Lebensversicherung: ICH BIN FÜR GLEICHBERECHTIGUNG. SIE IST RICHTIG UND WICHTIG ! Niemand möge mir das Gegenteil unterstellen bitte. Und ferner: Es möge bitte niemand diesen Beitrag an Alice Schwarzer weiterleiten. Ich wette die bringt mich um.
Aber vor der habe ich keine Angst. Ich habe nur Angst vor den jetzt startenden Grübeleien: "Aha, Hm Hm interessant. Woher hat dieser Dschungeldrache denn sowas. Alles nur ausgedacht...?"
- Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
für schwäbische verhältnisse: revolutionär!Und jetzt meine Lebensversicherung: ICH BIN FÜR GLEICHBERECHTIGUNG. SIE IST RICHTIG UND WICHTIG !
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Zabriskie Point (USA, 1970)
„Ich bin bereit zu sterben – aber nicht vor Langeweile“
Mit diesen Worten, die auch das heutige Mainstream-Kino abstrafen und Zabriskie Point meilenweit über dieses hinaus heben könnten, verlässt Mark (Mark Frechette) in der Absicht, endlich Taten folgen zu lassen, eine hitzige Studentendebatte und kauft sich eine Waffe. Der Vietnamkrieg tobt und wir befinden uns mitten in der Zeit der Studentenbewegung, in denen das Begehren gesellschaftlichen Umbruchs, subversives Denken und Karl Marx noch keine Fremdwörter waren.
Die Polizei geht mit brutaler Gewalt gegen Hörsaalbesetzer vor und schießt auf einen Studenten. Mark will seine Waffe zum Einsatz kommen lassen, jemand kommt ihm jedoch zuvor, ein Polizist wird niedergestreckt und in Angst, selbst für den Täter gehalten zu werden, kapert Mark ein Sportflugzeug und flieht in die Wüste.
Dort kreuzt Daria (Daria Halprin) seinen Weg, die sinnsuchend die Wüste durchquert und nun auf dem verlassenen Highway auf dem Weg zu einem Geschäftstermin ihres Chefs ist. In einer epischen Szene lässt Mark das Flugzeug immer wieder knapp über Darias Wagendach sausen, wirft ihr als Gruß ein T-Shirt aus den Wolken, um schließlich für die Begegnung mit ihr zu landen.
Unbefangen und verspielt nähern sich die beiden an, tollen lebhaft im Death Valley umher und lieben sich schließlich zärtlich zwischen den Sanddünen. In einer psychedelischen Sequenz vervielfacht sich das Liebesspiel zu einer regelrechten Orgie mehrerer Paare, die der freien Liebe ein hochästhetisches Denkmal setzt.
Im Anschluss bemalen beide das Flugzeug in bunten Farben und zieren es mit antikapitalistischen und pazifistischen Botschaften. Mark entschließt sich, das entliehene Flugzeug in dieser Form zurückzubringen und man spürt schmerzvoll, dass es als Kamikaze-Rückflug in die Zivilisation enden wird. Mark wird von der ihn erwartenden Polizei-Brigade auf dem Flugplatz erschossen.
Daria erfährt von seinem Tod über das Radio und erreicht neben sich stehend die Luxusvilla ihres Chefs, in der gerade Planungen zum Bau einer pompösen Siedlung in der Wüste gemacht werden. Verstört macht Daria auf der Ferse kehrt. Ihre Wut auf das Establishment entläd sich in der spektakulärsten und eindringlichsten Szene des Films, indem sie die Villa zu den atmosphärischen Klängen von Pink Floyd vor dem inneren Auge zehnfach explodieren lässt und die Statussymbole des narkotisierten Spießertums in genüsslicher Zeitlupe in der Luft zerfetzt.
Zabriskie Point (Michelangelo Antonioni) ist ein bildgewaltiger Hochgenuß, der ohne weiteres in einem Atemzug mit Easy Rider (1969) und Fluchtpunkt San Franciso (1971) genannt werden kann und mit ihnen das Element des sorglosen Gegenwartsgenusses, der am bitteren Ernst der Umgebung zerschellt, teilt. Die Welt- und Zivilisationsflucht von Mark und Daria ins Death Valley, als trostloses und doch der besinnungslosen Betriebsamkeit der Stadt vorzuziehendes Refugium, ist nur von kurzer Dauer. Während Mark sein Ende findet, verbleibt Daria mit einem inneren Widerstand gegenüber einer Welt, deren nihilistische Wertvorstellungen die Menschenfeindlichkeit der Wüste in den Schatten stellen.
Trivia: Die beiden Hauptdarsteller wurden Lebensgefährten und zogen nach den Dreharbeiten gemeinsam in die Kommune von Mel Lyman.
Mark Frechette wurde 1973 nach einem Banküberfall zu 15 Jahren Haft verurteilt und man fand ihn zwei Jahre später im Trainingsraum der Haftanstalt, erstickt durch eine Langhantel.
„Ich bin bereit zu sterben – aber nicht vor Langeweile“
Mit diesen Worten, die auch das heutige Mainstream-Kino abstrafen und Zabriskie Point meilenweit über dieses hinaus heben könnten, verlässt Mark (Mark Frechette) in der Absicht, endlich Taten folgen zu lassen, eine hitzige Studentendebatte und kauft sich eine Waffe. Der Vietnamkrieg tobt und wir befinden uns mitten in der Zeit der Studentenbewegung, in denen das Begehren gesellschaftlichen Umbruchs, subversives Denken und Karl Marx noch keine Fremdwörter waren.
Die Polizei geht mit brutaler Gewalt gegen Hörsaalbesetzer vor und schießt auf einen Studenten. Mark will seine Waffe zum Einsatz kommen lassen, jemand kommt ihm jedoch zuvor, ein Polizist wird niedergestreckt und in Angst, selbst für den Täter gehalten zu werden, kapert Mark ein Sportflugzeug und flieht in die Wüste.
Dort kreuzt Daria (Daria Halprin) seinen Weg, die sinnsuchend die Wüste durchquert und nun auf dem verlassenen Highway auf dem Weg zu einem Geschäftstermin ihres Chefs ist. In einer epischen Szene lässt Mark das Flugzeug immer wieder knapp über Darias Wagendach sausen, wirft ihr als Gruß ein T-Shirt aus den Wolken, um schließlich für die Begegnung mit ihr zu landen.
Unbefangen und verspielt nähern sich die beiden an, tollen lebhaft im Death Valley umher und lieben sich schließlich zärtlich zwischen den Sanddünen. In einer psychedelischen Sequenz vervielfacht sich das Liebesspiel zu einer regelrechten Orgie mehrerer Paare, die der freien Liebe ein hochästhetisches Denkmal setzt.
Im Anschluss bemalen beide das Flugzeug in bunten Farben und zieren es mit antikapitalistischen und pazifistischen Botschaften. Mark entschließt sich, das entliehene Flugzeug in dieser Form zurückzubringen und man spürt schmerzvoll, dass es als Kamikaze-Rückflug in die Zivilisation enden wird. Mark wird von der ihn erwartenden Polizei-Brigade auf dem Flugplatz erschossen.
Daria erfährt von seinem Tod über das Radio und erreicht neben sich stehend die Luxusvilla ihres Chefs, in der gerade Planungen zum Bau einer pompösen Siedlung in der Wüste gemacht werden. Verstört macht Daria auf der Ferse kehrt. Ihre Wut auf das Establishment entläd sich in der spektakulärsten und eindringlichsten Szene des Films, indem sie die Villa zu den atmosphärischen Klängen von Pink Floyd vor dem inneren Auge zehnfach explodieren lässt und die Statussymbole des narkotisierten Spießertums in genüsslicher Zeitlupe in der Luft zerfetzt.
Zabriskie Point (Michelangelo Antonioni) ist ein bildgewaltiger Hochgenuß, der ohne weiteres in einem Atemzug mit Easy Rider (1969) und Fluchtpunkt San Franciso (1971) genannt werden kann und mit ihnen das Element des sorglosen Gegenwartsgenusses, der am bitteren Ernst der Umgebung zerschellt, teilt. Die Welt- und Zivilisationsflucht von Mark und Daria ins Death Valley, als trostloses und doch der besinnungslosen Betriebsamkeit der Stadt vorzuziehendes Refugium, ist nur von kurzer Dauer. Während Mark sein Ende findet, verbleibt Daria mit einem inneren Widerstand gegenüber einer Welt, deren nihilistische Wertvorstellungen die Menschenfeindlichkeit der Wüste in den Schatten stellen.
Trivia: Die beiden Hauptdarsteller wurden Lebensgefährten und zogen nach den Dreharbeiten gemeinsam in die Kommune von Mel Lyman.
Mark Frechette wurde 1973 nach einem Banküberfall zu 15 Jahren Haft verurteilt und man fand ihn zwei Jahre später im Trainingsraum der Haftanstalt, erstickt durch eine Langhantel.
"Wir nehmen die Verzückungsübertragungspille und bleiben in dieser Stellung -
für zwei Minuten, oder bis die völlige Vereinigung erreicht ist"
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Die letzten 10 Minuten von Zabriskie Point sind optisch unbeschreiblich.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Paul Naschy hat geschrieben:für schwäbische verhältnisse: revolutionär!Und jetzt meine Lebensversicherung: ICH BIN FÜR GLEICHBERECHTIGUNG. SIE IST RICHTIG UND WICHTIG !
Sind die wirklich so ? Mann, da hab ich ja Glück, daß ich kein Schwabe bin.
Re: Zuletzt gesehenes Drama
INTIME FREMDE (F 2004)
Eigentlich wollte die attraktive Anna lediglich ihren neuen Psychiater aufsuchen - dummerweise irrt sie sich in der Tür und landet im Büro des biederen Steuerberaters Willam. So schüttet die Ahnungslose dem verwirrten Willam ihr Herz aus und gibt selbst intimste Details aus ihrem Eheleben preis. Und obwohl Willam sich fest vornimmt, seiner "Patientin" die Wahrheit zu sagen, ist er zu gefesselt von Annas mysteriösen, teils beängstigenden Geständnissen, um den Irrtum aufzuklären...
Ein Film mit subtilen Charme und manchmal kleinen aber bedeutsamen Gesten und Blicken. Stiller Humor, leise Spannung und verbale Erotik - dieses minimalistische Kammerspiel hat alles um zu überraschen und sich ganz heimlich bis unter die Haut zu spielen.
Natürlich, die Überraschungsmomente sind knapp bemessen und aufgrund seiner Laufzeit von mehr als 100 Minuten wirkt das Ganze auch teilweise langatmig, dennoch bleibt ein sympathischer Streifen übrig, der aber sicher kein Werk für die Ewigkeit ist.
IN DEINEM BANN GEFANGEN (F 2010)
Yann (Pio Marmai) macht die Gynäkologin Anna (Kristin Scott-Thomas) für den Tod seiner Frau verantwortlich. Er entführt die Ärztin und sperrt sie ein. Doch sie kann entkommen, verheimlicht aber das Verbrechen...
Lola Doillon wagte sich hier an ein Tabuthema: Die Anziehung zwischen Kidnapper und Opfer. Hätte ein guter Psychothriller werden können, ist aber eher ein Psychodrama mit wenigen Thrilleransätzen. Fesselt trotz tollem Spiel nicht wirklich.
Eigentlich wollte die attraktive Anna lediglich ihren neuen Psychiater aufsuchen - dummerweise irrt sie sich in der Tür und landet im Büro des biederen Steuerberaters Willam. So schüttet die Ahnungslose dem verwirrten Willam ihr Herz aus und gibt selbst intimste Details aus ihrem Eheleben preis. Und obwohl Willam sich fest vornimmt, seiner "Patientin" die Wahrheit zu sagen, ist er zu gefesselt von Annas mysteriösen, teils beängstigenden Geständnissen, um den Irrtum aufzuklären...
Ein Film mit subtilen Charme und manchmal kleinen aber bedeutsamen Gesten und Blicken. Stiller Humor, leise Spannung und verbale Erotik - dieses minimalistische Kammerspiel hat alles um zu überraschen und sich ganz heimlich bis unter die Haut zu spielen.
Natürlich, die Überraschungsmomente sind knapp bemessen und aufgrund seiner Laufzeit von mehr als 100 Minuten wirkt das Ganze auch teilweise langatmig, dennoch bleibt ein sympathischer Streifen übrig, der aber sicher kein Werk für die Ewigkeit ist.
IN DEINEM BANN GEFANGEN (F 2010)
Yann (Pio Marmai) macht die Gynäkologin Anna (Kristin Scott-Thomas) für den Tod seiner Frau verantwortlich. Er entführt die Ärztin und sperrt sie ein. Doch sie kann entkommen, verheimlicht aber das Verbrechen...
Lola Doillon wagte sich hier an ein Tabuthema: Die Anziehung zwischen Kidnapper und Opfer. Hätte ein guter Psychothriller werden können, ist aber eher ein Psychodrama mit wenigen Thrilleransätzen. Fesselt trotz tollem Spiel nicht wirklich.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
Re: Zuletzt gesehenes Drama
GEGEN DEN STURM (D/THAIL. 2014)
"Wenn ich kein Skalpell habe, nehme ich ein Taschenmesser. Ich stehe jedenfalls nicht rum und sehe, wie die Leute sterben". Arzt Matthias Kreusler (Hannes Jaenicke) macht der neuen Chirurgin Dr. Sophie Heimbach (Alexandra Neldel) klar, was im notorisch unterversorgten Ärztecamp auf Sumatra los ist. Nach einem schweren Erdbeben werden hier die Opfer versorgt. In Wahrheit soll Sophie prüfen, ob Matthias Spendengelder und Medikamente veruntreut. Doch als sie erkennt, daß der ruppige Doktor nur um das Wohl seiner Patienten besorgt ist, kämpft sie bedingungslos an seiner Seite...
TV-Arztdrama mit einem spannenden Thema nach einer Idee von Hannes Jaenicke. Ohne eine unnötige Liebesgeschichte oder ein Abenteuer draufzupropfen, wird von den Schwierigkeiten der Mediziner im Katastrophengebiet erzählt. Leider kommt der in Thailand gedrehte Film mit dem entlarvenden Arbeitstitel "Klinik unter Planen" über plakative Elendsbilder nicht hinaus. Oberflächenreize statt Tiefenbehandlung und auch nicht ohne Klischees, aber mit engagierten Darstellern.
"Wenn ich kein Skalpell habe, nehme ich ein Taschenmesser. Ich stehe jedenfalls nicht rum und sehe, wie die Leute sterben". Arzt Matthias Kreusler (Hannes Jaenicke) macht der neuen Chirurgin Dr. Sophie Heimbach (Alexandra Neldel) klar, was im notorisch unterversorgten Ärztecamp auf Sumatra los ist. Nach einem schweren Erdbeben werden hier die Opfer versorgt. In Wahrheit soll Sophie prüfen, ob Matthias Spendengelder und Medikamente veruntreut. Doch als sie erkennt, daß der ruppige Doktor nur um das Wohl seiner Patienten besorgt ist, kämpft sie bedingungslos an seiner Seite...
TV-Arztdrama mit einem spannenden Thema nach einer Idee von Hannes Jaenicke. Ohne eine unnötige Liebesgeschichte oder ein Abenteuer draufzupropfen, wird von den Schwierigkeiten der Mediziner im Katastrophengebiet erzählt. Leider kommt der in Thailand gedrehte Film mit dem entlarvenden Arbeitstitel "Klinik unter Planen" über plakative Elendsbilder nicht hinaus. Oberflächenreize statt Tiefenbehandlung und auch nicht ohne Klischees, aber mit engagierten Darstellern.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
TAGE AM STRAND (F/AUS 2013)
Zwei reife, schöne Frauen liegen am australischen Strand und schauen stolz auf ihre gut gebauten Söhne, die durch die Wellen surfen. Die Mütter Lil und Roz kennen sich ewig, die Jungs sind wie Brüder aufgewachsen. In diesem Sommer nun geschieht Unerwartetes: Ian, Sohn der verwitweten Lil, beginnt eine Affäre mit der verheirateten Roz, kurz darauf kommen sich Tom und Lil näher. Ein verrückter Reigen, aus dem die Beteiligten nichtausbrechen können. Selbst, als sich die Söhne gleichaltrige Frauen suchen und die Mütter zu Großmüttern machen...
Anne Fontaine belässt die psychologischen Untiefen in der Schwebe: Sind die Söhne eigentlich schwul? Die Mütter lesbisch? Wird gar Inzest angedeutet? Die Regisseurin setzt auf Sinnlichkeit, tolle Bilder und zwei famose Stars. Andererseits wird in langen Dialogszenen die Geduld des Zuschauers arg strapaziert. Zudem ist die Geschichte recht verschachtelt und bleibt trotz schöner Bilder eine anstrengende Kost.
Eine irritierende, sinnliche Versuchung am Rande des Kitschs. 1/2
Zwei reife, schöne Frauen liegen am australischen Strand und schauen stolz auf ihre gut gebauten Söhne, die durch die Wellen surfen. Die Mütter Lil und Roz kennen sich ewig, die Jungs sind wie Brüder aufgewachsen. In diesem Sommer nun geschieht Unerwartetes: Ian, Sohn der verwitweten Lil, beginnt eine Affäre mit der verheirateten Roz, kurz darauf kommen sich Tom und Lil näher. Ein verrückter Reigen, aus dem die Beteiligten nichtausbrechen können. Selbst, als sich die Söhne gleichaltrige Frauen suchen und die Mütter zu Großmüttern machen...
Anne Fontaine belässt die psychologischen Untiefen in der Schwebe: Sind die Söhne eigentlich schwul? Die Mütter lesbisch? Wird gar Inzest angedeutet? Die Regisseurin setzt auf Sinnlichkeit, tolle Bilder und zwei famose Stars. Andererseits wird in langen Dialogszenen die Geduld des Zuschauers arg strapaziert. Zudem ist die Geschichte recht verschachtelt und bleibt trotz schöner Bilder eine anstrengende Kost.
Eine irritierende, sinnliche Versuchung am Rande des Kitschs. 1/2
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
Re: Zuletzt gesehenes Drama
GRAN TORINO (USA/D 2008)
Mürrisch, wortkarg und immer mies gelaunt. Der grantige Witwer Walt ist frustiert. Der eigene Sohn will ihn ins Altersheim abschieben, die Enkelin lauert auf seinen Tod, um den Ford Gran Torino zu erben - und in die einst gediegene weiße Nachbarschaft zieht ein Clan von "Schlitzaugen". Doch ausgerechnet die neuen Nachbarn geben seinem Leben wieder einen Sinn. Walt nimmt den schüchternen Thao unter seine Fittiche und beschützt ihn vor einer Gang, die seine Familie bedroht...
Clint Eastwood wie man ihn kennt: griesgrämig und mundfaul. Als rassistischer Rentner legt er sich mit einer brutalen Straßengang an. Gewalt und Brutalität hält sich komplett im Hintergrund, der Krieg mit der Gang wird zur Nebensache, denn hier geht es um Walt's Beziehung zu einem von ihm verhaßten Menschenvolk, die sich langsam zur Freundschaft steigert. Natürlich wird am Ende die Gang ihre gerechte Strafe bekommen, aber in einer Art und Weise, wie man sich das nicht erwartet hätte.
Ein großer Film, grimmig und ironisch.
Mürrisch, wortkarg und immer mies gelaunt. Der grantige Witwer Walt ist frustiert. Der eigene Sohn will ihn ins Altersheim abschieben, die Enkelin lauert auf seinen Tod, um den Ford Gran Torino zu erben - und in die einst gediegene weiße Nachbarschaft zieht ein Clan von "Schlitzaugen". Doch ausgerechnet die neuen Nachbarn geben seinem Leben wieder einen Sinn. Walt nimmt den schüchternen Thao unter seine Fittiche und beschützt ihn vor einer Gang, die seine Familie bedroht...
Clint Eastwood wie man ihn kennt: griesgrämig und mundfaul. Als rassistischer Rentner legt er sich mit einer brutalen Straßengang an. Gewalt und Brutalität hält sich komplett im Hintergrund, der Krieg mit der Gang wird zur Nebensache, denn hier geht es um Walt's Beziehung zu einem von ihm verhaßten Menschenvolk, die sich langsam zur Freundschaft steigert. Natürlich wird am Ende die Gang ihre gerechte Strafe bekommen, aber in einer Art und Weise, wie man sich das nicht erwartet hätte.
Ein großer Film, grimmig und ironisch.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
All Is Lost (US 2013)
Ein Mann, den man auch während des Films nicht wirklich kennenlernt, ist mit seinem Segelschiff auf hoher See, rammt versehentlich einen treibenden Container, und das Schiff bekommt ein Leck. Dieses kann er zwar halbwegs abdichten, aber beim nächsten Gewitter ist´s aus. Er muss in die sich selbst aufblasende Rettungsinsel übersiedeln. Aber auch hier gibt´s feuchte Träume …
Robert Redford sagt in dem ganzen Film nur einmal "Fuck" und das war´s im großen und ganzen. Mehr muss auch nicht sein. Nach diesem Film fühlt man sich wie frisch geduscht.
Ein Mann, den man auch während des Films nicht wirklich kennenlernt, ist mit seinem Segelschiff auf hoher See, rammt versehentlich einen treibenden Container, und das Schiff bekommt ein Leck. Dieses kann er zwar halbwegs abdichten, aber beim nächsten Gewitter ist´s aus. Er muss in die sich selbst aufblasende Rettungsinsel übersiedeln. Aber auch hier gibt´s feuchte Träume …
Robert Redford sagt in dem ganzen Film nur einmal "Fuck" und das war´s im großen und ganzen. Mehr muss auch nicht sein. Nach diesem Film fühlt man sich wie frisch geduscht.
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
Hehe, ich war mal schneller als du. : REVIEW
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
gute review Mr. Barikon! Aber mit meinem nächsten Eintrag bin ich wieder schneller als Du, wetten?Barakidon hat geschrieben:Hehe, ich war mal schneller als du. : REVIEW
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Re: Zuletzt gesehenes Drama
American Sniper(US 2014)
Einfältiger texanischer Cowboy macht Karriere als Soldat/Scharfschütze. Er heiratet eine einfältige Frau und erschießt 160 Menschen. Alle finden ihn toll. Das Morden bedrückt ihn schon ein bisschen, aber er kommt darüber hinweg. Happy End: Am Schluss wird er erschossen.
Die Story ist schwarz-weißer als ein Film von Leni Riefenstahl aus den 30ern. Selten so einen unreflektierten Mist gesehen.
Einfältiger texanischer Cowboy macht Karriere als Soldat/Scharfschütze. Er heiratet eine einfältige Frau und erschießt 160 Menschen. Alle finden ihn toll. Das Morden bedrückt ihn schon ein bisschen, aber er kommt darüber hinweg. Happy End: Am Schluss wird er erschossen.
Die Story ist schwarz-weißer als ein Film von Leni Riefenstahl aus den 30ern. Selten so einen unreflektierten Mist gesehen.
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