Conjuring Spirit at Midnight
(Wu ye zhao hun 午夜招魂)
Hongkong, 1964 (Overseas Chinese Films)
Tak-Wah heiratet eine junge Frau, doch auf seinem Familienanwesen geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Die Frischvermählte findet einen lange verlassenen Raum, der einst Tak-Wahs erster Ehefrau gehörte. Deren Geist soll des Nachts herumspuken. Und die Bediensteten sind nicht, was sie zu sein vorgeben.
Mystery-Horrorfilm mit "Film-Noir"-Zügen in typischer Machart; mit einer komplex-verworrenen Geschichte und einer surrealen Traumsequenz als Höhepunkt. Teilweise wurde in Macau gefilmt (Ruine der Pauluskirche als Kulisse). Hauptdarsteller Ying Cheung ("The Night the Spirit Returns", '62) war auch der Regisseur.
The Whale God
(Kujira-gami 鯨神)
Japan, 1962 (Daiei Studios)
Die Bewohner eines japanischen Fischerdorfes wollen einen riesigen Wal (
kujira gami – den "Walgott") zur Strecke bringen, der während der Fischjagd ihre Boote verwüstet und viele Fischer das Leben gekostet hat.
Fantasy-/Horrorabenteuer nach Motiven des Schriftstellers Kôichirô Uno (und Melvilles "Moby Dick"), erinnert in Atmosphäre und Machart stark an die erste Hälfte des ersten "Godzilla"-Films von 1954. Mit Takashi Shimura ("Godzilla", '54), Kôjirô Hongô ("Gamera Vs Gyaos", '67), Shintarô Katsu ("Kamisori Hanzô", '72-'74), Bontarô Miyake ("Tômei ningen to hae-otoko", '57, Gruss an Harryzilla
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) und Kyôko Enami ("Gamera Vs Barugon", '66). Keine Vö ausserhalb Japans.
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Muldori Village
(Muldoli dong 물도리동)
Südkorea, 1979 (Hap Dong Films Co. Ltd.)
Chosun-Ära: Ein Ertrunkener soll post-mortem eine junge Frau zur Braut erhalten, auf dass sein Geist dem nahegelegenen Dorf Muldori nicht zürne. Die Braut will nicht und der zuständige Geistliche auch nicht, doch die Dorfbewohner führen die Zeremonie auf eigene Faust durch und werden zur Strafe von einer Seuche heimgesucht.
Recht aufwendiger und nachdenklicher Film des auf Horrorfilme spezialisierten südkoreanischen Regisseurs Du-Yong Lee ("A Woman's Grudge and Exorcism", "The Haunted Villa"; beide 1980), der atmosphärisch allerdings etwas hinter Lees früherem "Chobun" ('77) zurückbleibt. AKA "Fisherman's Exorcism".
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The Wood Spirit
(Puaka)
Malaysia/Singapur, 1970 (Cathay-Keris Film Productions Ltd.)
Im Sumpf "Lubuk Puaka" soll es spuken. Genau dorthin "entsorgt" ein Schurke den leblosen Körper seiner Ehefrau, nachdem er fremdging und seine Frau an seinen Misshandlungen und zweifelhafter Medizin zugrunde ging. Ihr Geist kehrt angemessen wütend zurück und sinnt auf Rache.
Später Horrorfilm der Cathay-Organisation, die um diese Zeit zwar längst eine eigene (malaiische) Horror-Tradition im Kino zu etablieren (mit-)geholfen hatte, für diese späteren Filme aber trotzdem deutlich nach der Machart traditioneller und zeitgenössischer japanischer Geisterfilme ("
kaidan eiga") schielte, deren Tricks und Twists hier kopiert wurden. Remake von "Chu chu Datok Merah" ('63), neu verfilmt als "Puaka" (Merdeka Films, '74) und "Lubuk Puaka" (Rosli Rahman Adam, 2004).
Mangalsutra
(Mangalsutra मंगलसूत्र)
Indien, 1981 (Gaurav Films International)
Der bekennende Atheist Vijay heiratet seine Jugendliebe, die tief religiöse Gayatri, doch bereits ihre Hochzeit scheint unter keinem guten Stern zu stehen, als Feuer ausbricht und Vijay von einem Büffel angegriffen wird. Während einem Spitalaufenthalt wandert er nachts auf einem nahen Friedhof herum und greift seine Frau an. Die Familien der beiden finden heraus, dass Vijay vom Geist der einst von ihm zurückgewiesenen und dann tödlich verunglückten Kamini besessen ist. Diese hat sich geschworen, Vijay zu vernichten. Selbst ein mächtiger Tantrik kann den Geist nur noch mehr verärgern, jedoch nicht bannen.
Hindi-Horrorklassiker im Stil von William Friedkins "Der Exorzist" ('73) und einheimischen Filmen wie "Jadu tona" ('77) oder "Gehrayee" ('81). Der Begriff "
mangala sutra" bezeichnet eine heilige goldene Halskette, die verheiratete Hindu-Frauen tragen, um u.a. vor bösen Kräften geschützt zu sein. Einer der besseren Hindi-Horrorfilme mit einer ausgezeichneten Rekha (Gayatri) und Anant Nag, dessen Make-Up und Kontaktlinsen einem bei seinen Auftritten als Besessener durchaus Schauer über den Rücken zu jagen vermögen, eine bemerkenswerte Leistung angesichts der verzweifelten Versuche der üblichen Verdächtigen (Jagdeep, Narendranath), das Geschehen durch Klamauk aufzulockern (=> "
Masala"-Formel).
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