Batman – Four of a Kind
Inhalt: „Scarecrow - Masters of Fear“ (1995) Ein Mord an der Uni veranlasst Gordon Batman einzuschalten, da die Leichen so aussehen als hätten sie sich zu Tode gefürchtet. Batman beginnt seine Ermittlungen und stößt schnell auf den ehemaligen Psychologieprofessor Jonathan Crane. Bei der Durchsuchung dessen Apartments wird Batman von einer Vogelscheuche mit Angstgas besprüht. Für ihn steht nun fest, das Crane hinter allem steckt, doch wie wurde dieser zu Scarecrow…
„Wings“ (1995) Batman ist nun schon länger hinter den Ridgerunners her, einer Einbrechergruppe, die vornehmlich über die Dächer agiert. Parallel dazu arbeitet Robert Langstrom an seiner bahnbrechenden Forschung mit Fledermaus DNS und schreckt auch vor Eigenversuchen nicht zurück, mit fatalen Folgen. Langstrom mutiert zu Man-Bat. Batman hat nun gleich zwei Probleme die Ridgerunners und Man-Bat…
„Poison Ivy“ (1995) Batman wird Zeuge wie aus einem Kinobesucher urplötzlich Pilze sprießen, doch bevor er etwas unternehmen kann ist der Mann erstickt. Die Quelle ist schnell gefunden, beobachtet doch jemand von einem nahegelegenen Dach die Szenerie. Es ist Poison Ivy, eine erst vor kurzem in der Stadt aufgetauchten Verbrecherin, mit einem anscheinenden Fabele für Pflanzen. Bevor Batman sie stellen kann küsst Ivy einen der Gäste, welche sich in auf dem Dachrestaurant befinden. Beflügelt springt er vom Dach und Batman muss ihn retten. Als er wieder auf den Dach war, war Ivy verschwunden. Doch Batman lässt nun nicht mehr locker bis er Ivy geschnappt hat. Er konnte ja nicht ahnen, dass er ihr schon bald als Bruce Wayne begegnet…
„Questions Multiply the Mystery“ (1995) Der Riddler hockt in einem Verhörraum in Gotham und beginnt seine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte eines Underdogs, der so unbedeutend war, dass sogar die Pausenhofschläger ihn nicht beachteten. Der daraufhin bei einem Puzzlewettbewerb betrügt um Ansehen zu erlangen und der Stück für Stück zum Riddler wurde und schließlich die Polizei und Batman herausforderte und wie gerade dieses gehörig schief ging…
„Four of a Kind“ ist ein tolles Paperback, umso mehr ist es schade, dass es dieses bis heute nicht in Deutsch gibt.
Vorweg die Kontinuität stimmt hier hinten und vorne nicht, aber wie ich schon das eine oder andere Mal erwähnt habe, diese Hefte und Paperbacks waren nie konzipiert zusammenzugehören.
So darf es einen also nicht wundern, wenn bei Scarecrow von Two Face die rede ist, welcher aber erst bei „The Long Halloween“ (zumindest bei meiner Reihenfolge, man kann natürlich auch das Batman Annual 14 stattdessen, an eine andere Stelle packen und hat Two Face Origin somit separat, muss dafür aber auf „The Long Halloween“ verzichten, sollt man eine Chronologie wollen).
Aber gut darüber kann man hinweg sehen.
Die Scarecrow-Story gefiel mir gar nicht.
Nicht nur, dass ich wie bei „Gothic“ Probleme mit dem verwendeten Font der Erzählstimme hatte und mir so sicher die eine oder andere Information verloren ging, nein sie war auch viel zu einfach und schon tausendmal gesehen bzw. gehört oder gelesen.
Ein Niemand an der Schule wird gehänselt und schikaniert und beginnt sich zu rächen.
Gut Crane kann in diesem speziellen Fall jetzt nicht mehr aufhören, er spricht sogar von Schicksal annehmen, aber dennoch sehr schwach, auch das Bats gleich die richtige Fährte hat.
Das kann Doug Moench deutlich besser.
Die Zeichnungen von Bret Blevins sind auch nicht das Gelbe vom Ei.
Für mich die schwächste der vier Stories und das nicht nur wegen der plötzlich in der Stadt auftauchenden Scheune / Farm.
„Wings“ von einem meiner Lieblinge nämlich Chuck Dixon macht es da schon wesentlich besser.
Sicher ist auch hier die Story altbekannt, Forscher verwandelt sich nach Selbstversuch, doch ist die Umsetzung durch Dixon gut.
Die Zeichnungen von Enrique Alcatena sind schön und die Farben, für die er auch verantwortlich war kräftig und vor allem stimmig.
Seine Zeichnungen und Farben treffen zu jeder Zeit den Nerv der Story und die jeweilige Situation.
Dixon hat es geschafft durch wenige zusätzliche Aspekte eine altbekannte Story solide umzusetzen.
Das Einfügen der Ridgerunners oder das Privatleben von Langstrom sorgen eben dafür, dass es nicht einfach nur eine öde der Held gegen das Menschbiest Story geworden ist.
Wenn ich „Wings“ der Batman TAS Episode „Auf mächtigen Schwingen“ gegenüberstelle würde „Wings“ gewinnen, gerade durch seine zusätzlichen Elemente, welche der Folge auch gut getan hätten.
Wirklich eine klare Steigerung zu Scarecrow.
„Poison Ivy“ hat mich von den Zeichnungen umgehauen.
Sie wirken sehr frisch und unverbraucht, was Batman betrifft und stammen von Brian Apthorp.
Die Story ist erfreulich witzig, gar mangarist an der Stelle in der Alfred das kalte Wasser aufdreht, als Bruce unter der Dusche von Poison Ivy ins Schwärmen gerät.
Alan Grant ist hier wirklich eine gute, wenn auch nicht zu 100 Prozent plausible Story gelungen, die so glaube ich, einfach spaß machen soll und das tut sie.
Die Zeichnungen von Apthorp unterstreichen dieses Leichte.
Die Geschichte hat mir jedenfalls Spaß bereitet.
Die Riddlergeschichte ebenfalls von Chuck Dixon und mit Zeichnungen von Kieron Dwyer Ist für mich, durch die Äußerungen des Riddlers, die anspruchsvollste im Paperback und liefert eine phantastischen Blick in das Innere des Rätselkönigs.
Sicher gab es über die Jahre eine Vielzahl von Darstellungen des Riddlers, genauso des Joker und der anderen, doch diese hier, zeigt mir die Figur, wie sie selbst reflektiert über ihr Leben und dementsprechend aus einem anderen Blickwinkel.
Warum können nicht alle Originstorys der „Badguys“ so aufgebaut sein?
Mal das Innere des Schurken beleuchtend, herrlich in diesem Zusammenhang wie Batman ständig in seinen Erinnerungen auftaucht und er ihn weg jagt, weil er da noch nichts zu suchen habe.
Überhaupt wird recht beeindruckend gezeigt, wie Riddler im Laufe des Verhöres immer wahnsinniger zu werden scheint.
Inhaltlich sicher die beste Story des Paperbacks.
Die Zeichnungen von Kieron Dwyer sind passend und solide und nur mit leichten Farben ausgestattet, für die er ebenfalls verantwortlich war.
Sie würden wahrscheinlich auch ohne Farben funktionieren.
Mein persönliches Ranking der im Paperback vereinten Geschichten wäre also wie folgt:
- Riddler
- Poison Ivy
- Man-Bat
- Scarecrow
Fazit: Ein tolles Paperback, dass leider und völlig unverständlicherweise immer noch nicht in deutsch erschienen ist.
Drei der vier Storys sind wirklich sehr gut und zu empfehlen und eine ist zwar nicht gut aber zumindest solide.
Wer das PB noch bekommen kann, sollte es sich kaufen, wer die Chance auf die einzelnen Hefte hat, kann auch zu schlagen (und nicht das Annual 14 mit der alternative Two Face Story vergessen! )
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Batman – Prey - Die Intrigen des Dr. Strange
Inhalt: Der Gesetzlose, der sich selber Batman nennt, macht sich nicht nur Freunde.
Viele der Polizisten des GCPD hassen ihn, lässt er sie doch da stehen als könnten sie ihren Job nicht erledigen.
Als Batman gerade dabei war den Drogenbaron, genannt „Fish“, hochzunehmen, tauchen Beamte des GCPD in dem Lagerhaus auf.
Statt sich auf „Fish“ zu konzentrieren, zeihen sie es vor Batman zu fangen, was ihnen misslingt.
Allerdings misslingt es so auch Batman endlich an „Fish“ heranzukommen.
Währenddessen ist Hugo Strange mittlerweile besessen von Batman und seinem Geheimnis (nach den Ereignissen von Batman und die Monstermänner, als er einsah, dass Batman perfekt ist).
Insgeheim will er so sein wie er und so nutzt er seine Manie um sich in die Dienste des GCPD zu stellen, als Berate für die neue vom Bürgermeister gegründete Task Force zur Ergreifung von Batman.
Chef der Task Force ist Captain James Gordon.
Gordon, der noch immer in Batmans Schuld steht, da dieser sein Kind rettete (Year One), bemüht sich die Task Force so zusammenzustellen, dass sie zwar effektiv, aber eben nicht zu effektiv ist.
Er entschließt sich Sergeant Max Cort, als seine rechte Hand in die Task Force zu holen.
Jener Max Cort war auch im Lagerhaus mit dafür verantwortlich, dass sowohl Batman als auch „Fish“ entkamen.
Strange, der fest davon überzeugt ist, dass wer auch immer hinter Batman steckt, ein Traumata und einen Verlust erlebt hat, der ihn nun dazu verleitetet das zu tun, was er eben nun tut und die Task Force beginnen ihre Arbeit und kommen Batman schon bald gefährlich nahe und auch Stranges Manie nimmt immer verrücktere und groteske Züge an, bis sich die Lage unaufhaltsam zuspitzt…
Vor dem letzten Batmanfilm von Christopher Nolan gab es lange Gerüchte dieser würde auf „Prey“ basieren.
Dies hätte Sinn gemacht, da „Prey“ eine bodenständige Geschichte ohne „Übertreibungen“ ist, die eher auf psychologischer Ebene funktioniert.
Strange versucht in den Geist von Batman zu kommen ist aber gleichzeitig so verdammt creepy.
Selten habe ich eine Figur so verwandelt vorgefunden.
Aus dem 40er verrückter Professor, wurde eine von Batman besessene Joe „Maniac“ Spinell Lightversion.
Der Mann lebt mit Schaufensterpuppen, denen er Dessous anzieht, redet und Gott weiß noch was macht, außerdem trägt er gerne ein nachgemachtes Batmankostüm um seinem „Idol“ näher zu sein, wahrscheinlich um sein „Pech“ bei den realen Frauen zu kompensieren, er ist ja der Meinung, dass sie nur auf Batman stünden und er deshalb keine Chancen hätte.
Das ist der Stoff aus dem Serienmörder sind und ich hatte wirklich jede Sekunde damit gerechnet, dass der gute Hugo auch noch seine tote Mutter aus dem Kleiderschrank holt, aber nein.
Dafür darf er alla Hannibal Lecter den Polizeiberater spielen und er findet in Cort jemanden der genauso besessen ist wie er und dem es deshalb auch nicht auffällt wie verrückt sein Gegenüber doch sein muss, der Zweck heiligt die Mittel, oder die Leute mit denen man zusammenarbeitet um sein Ziel zu erreichen.
Es ist wahrlich interessant, dass sich Doug Moench für zwei so besessene Charaktere entschieden hat, die er hier Batman entgegenwirft.
Wahrscheinlich, dachte er sich nur Besessene können einem Besessenen gefährlich werden.
Da sind wir auch schon wieder beim alten Thema, Batman hat sich seine schlimmsten Feinde selbst erschaffen.
Batman besessen davon Verbrechen zu bekämpfen, durch den Tod seiner Eltern, den er mit ansehen musste, ist in gewisse Weise, dafür verantwortlich, das Hugo Strange manisch besessen von ihm ist, den gäbe es ihn nicht, wäre Strange zwar immer noch bekloppt, aber es ist fraglich ob er zu so extremen Mitteln gegriffen hätte.
Leider lässt Moench, dieses Gedankengang aus und der gute Batman oder Bruce, wie man mag, stellt sich zwar einige existenzielle Fragen nur eben nicht diese, dass er vielleicht verantwortlich für Stranges Verhalten sein könne.
Schade, denn dies hätte der ohne hin schon tiefen Story, noch mehr Tiefe und einen weiteren psychologische Aspekt gegeben.
Im Großen und Ganzen gibt es an Moenchs writing nichts auszusetzen, das einzige was ich bemängeln könnte, ist, dass sich in Teil 5 dann auf einmal die Ereignisse überschlagen und die Auflösung recht schnell kommt, während die anderen Teile der Geschichte eher gemächlich sind, was nichts negatives heißen soll, passt es doch gut.
So wirkt Teil 5 nun leider etwas überhastet, bietet aber einen sehr schönen Showdown.
Die Zeichnungen von Paul Gulacy, sind, wie soll ich das beschreiben.
Gulacy weiß wie man Kämpfe umsetzen muss, die Kämpfe gerade im Kampfsportbereich sind sehr gut dargestellt.
Ich habe selten so authentische und nachvollziehbare Bewegungen im Kampf gesehen.
Man erkennt auch, dass Batman effektiv kämpft, Schläge gezielt setzt und unnötige Bewegungen vermeidet, wie geschrieben ziemlich realistisch.
Umgebungen und Figuren sind auch super dargestellt, generell scheinen Bewegungen sein Ding zu sein.
Nun zum Negativen, die Mimik bzw. Gesichter und Unterhaltungen.
Bis zum fünften Teil, glaube ich nicht einmal gesehen zu haben, dass jemand bei einer Unterhaltung den Mund offen hatte und auch die Gesichter zeigen kaum Gefühle, vielleicht mal eine in faltengelegte Stirn oder verzogene Augen und dieses wirklich Joker ähnliche Lachen, dass er jeden verpasst, der eben lacht.
Ich dachte bei der Party bei Teil 2 echt, gleich kommt der Joker, da muss doch Jokergas im Spiel sein.
Er kam aber nicht und spätestens nach Teil 2 hatte ich mich dann auch daran gewöhnt.
Ich gewöhne mich wohl zu schnell.
Ich könnte schwören andere Leute würden jetzt ein riesen Fass deswegen aufmachen, ich sag mir wozu gefällt mir doch der Rest.
Außerdem vielleicht hat ja ganz Gotham Asperger, wer weiß.
„Prey“ funktioniert erschreckend gut, zwischen „Monstermänner“ und „Mönch“ von Wagner.
Wagner gab später auch an, dass er „Monstermänner“ so konzipiert hatte, dass es als Prequel zu „Prey“ funktionieren kann.
Dennoch hat „Prey“ logischerweise nichts mit seiner „Dark Moon Rising“ Serie zu tun.
Geholfen haben könnte hierbei auch, dass Moench in „Prey“ niemals von einem ersten Aufeinandertreffen der beiden verweist oder gar „Prey“ als dieses präsentiert.
So konnte Wagner ohne Probleme am Ende der „Monstermänner“ Strange eine Obsession gegenüber Batman verpassen, der einsah, dass Batman perfekt ist und der perfekte Kandidat für seine Experimente gewesen wäre.
Das Strange es geschafft hat sich nach den Ereignissen aus der Wagnerstory zu rehabilitieren, erinnert mich doch irgendwie stark an das Spiel „Arkham City“.
Die Idee Gordon mit einer Schablone den neuen Scheinwerfer auf dem Dach zu benutzen um Batman zu rufen, spielte Brubaker in die Hände der in „Der Mann, der lachte“ ja das Batsignal einfügte.
Für mich als jemand, der gerne chronologische Zusammenhänge hat, ein Traum.
Nichts wäre hier schlimmer gewesen als ein fertig montiertes und schon benutztes Batsignal und später weiß keiner mehr was davon.
So muss man wenigstens nicht über etwas hinwegsehen, wie etwa bei „Four of a Kind“.
Ich habe „Prey“ hier als US-Paperback mit der Fortsetzung „Terror“.
Genau in dieser Konstellation wird „Prey“ demnächst auch bei Panini erscheinen (die Geschichte mit der Mail ist ja bekannt…).
Davor gab es die Geschichte schon einmal bei Carlsen unter dem Titel „Die Intrigen des Dr. Strange“.
Bei den frühen Nummern von Carlsen war die Leimung erstaunlicherweise noch besser als später wie etwa bei „Knightfall“.
Fazit: „Prey“ ist eine grundsolide Story, mit der creepiesten Version von Strange, welche ich jemals las, dass alleine lässt mich schon eine klare Empfehlung aussprechen, denn außer Teil 5, der etwas aus der Reihe fällt, ist es wirklich phantastisch geschrieben.
Was die Zeichnungen betrifft muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Inhalt: Der Gesetzlose, der sich selber Batman nennt, macht sich nicht nur Freunde.
Viele der Polizisten des GCPD hassen ihn, lässt er sie doch da stehen als könnten sie ihren Job nicht erledigen.
Als Batman gerade dabei war den Drogenbaron, genannt „Fish“, hochzunehmen, tauchen Beamte des GCPD in dem Lagerhaus auf.
Statt sich auf „Fish“ zu konzentrieren, zeihen sie es vor Batman zu fangen, was ihnen misslingt.
Allerdings misslingt es so auch Batman endlich an „Fish“ heranzukommen.
Währenddessen ist Hugo Strange mittlerweile besessen von Batman und seinem Geheimnis (nach den Ereignissen von Batman und die Monstermänner, als er einsah, dass Batman perfekt ist).
Insgeheim will er so sein wie er und so nutzt er seine Manie um sich in die Dienste des GCPD zu stellen, als Berate für die neue vom Bürgermeister gegründete Task Force zur Ergreifung von Batman.
Chef der Task Force ist Captain James Gordon.
Gordon, der noch immer in Batmans Schuld steht, da dieser sein Kind rettete (Year One), bemüht sich die Task Force so zusammenzustellen, dass sie zwar effektiv, aber eben nicht zu effektiv ist.
Er entschließt sich Sergeant Max Cort, als seine rechte Hand in die Task Force zu holen.
Jener Max Cort war auch im Lagerhaus mit dafür verantwortlich, dass sowohl Batman als auch „Fish“ entkamen.
Strange, der fest davon überzeugt ist, dass wer auch immer hinter Batman steckt, ein Traumata und einen Verlust erlebt hat, der ihn nun dazu verleitetet das zu tun, was er eben nun tut und die Task Force beginnen ihre Arbeit und kommen Batman schon bald gefährlich nahe und auch Stranges Manie nimmt immer verrücktere und groteske Züge an, bis sich die Lage unaufhaltsam zuspitzt…
Vor dem letzten Batmanfilm von Christopher Nolan gab es lange Gerüchte dieser würde auf „Prey“ basieren.
Dies hätte Sinn gemacht, da „Prey“ eine bodenständige Geschichte ohne „Übertreibungen“ ist, die eher auf psychologischer Ebene funktioniert.
Strange versucht in den Geist von Batman zu kommen ist aber gleichzeitig so verdammt creepy.
Selten habe ich eine Figur so verwandelt vorgefunden.
Aus dem 40er verrückter Professor, wurde eine von Batman besessene Joe „Maniac“ Spinell Lightversion.
Der Mann lebt mit Schaufensterpuppen, denen er Dessous anzieht, redet und Gott weiß noch was macht, außerdem trägt er gerne ein nachgemachtes Batmankostüm um seinem „Idol“ näher zu sein, wahrscheinlich um sein „Pech“ bei den realen Frauen zu kompensieren, er ist ja der Meinung, dass sie nur auf Batman stünden und er deshalb keine Chancen hätte.
Das ist der Stoff aus dem Serienmörder sind und ich hatte wirklich jede Sekunde damit gerechnet, dass der gute Hugo auch noch seine tote Mutter aus dem Kleiderschrank holt, aber nein.
Dafür darf er alla Hannibal Lecter den Polizeiberater spielen und er findet in Cort jemanden der genauso besessen ist wie er und dem es deshalb auch nicht auffällt wie verrückt sein Gegenüber doch sein muss, der Zweck heiligt die Mittel, oder die Leute mit denen man zusammenarbeitet um sein Ziel zu erreichen.
Es ist wahrlich interessant, dass sich Doug Moench für zwei so besessene Charaktere entschieden hat, die er hier Batman entgegenwirft.
Wahrscheinlich, dachte er sich nur Besessene können einem Besessenen gefährlich werden.
Da sind wir auch schon wieder beim alten Thema, Batman hat sich seine schlimmsten Feinde selbst erschaffen.
Batman besessen davon Verbrechen zu bekämpfen, durch den Tod seiner Eltern, den er mit ansehen musste, ist in gewisse Weise, dafür verantwortlich, das Hugo Strange manisch besessen von ihm ist, den gäbe es ihn nicht, wäre Strange zwar immer noch bekloppt, aber es ist fraglich ob er zu so extremen Mitteln gegriffen hätte.
Leider lässt Moench, dieses Gedankengang aus und der gute Batman oder Bruce, wie man mag, stellt sich zwar einige existenzielle Fragen nur eben nicht diese, dass er vielleicht verantwortlich für Stranges Verhalten sein könne.
Schade, denn dies hätte der ohne hin schon tiefen Story, noch mehr Tiefe und einen weiteren psychologische Aspekt gegeben.
Im Großen und Ganzen gibt es an Moenchs writing nichts auszusetzen, das einzige was ich bemängeln könnte, ist, dass sich in Teil 5 dann auf einmal die Ereignisse überschlagen und die Auflösung recht schnell kommt, während die anderen Teile der Geschichte eher gemächlich sind, was nichts negatives heißen soll, passt es doch gut.
So wirkt Teil 5 nun leider etwas überhastet, bietet aber einen sehr schönen Showdown.
Die Zeichnungen von Paul Gulacy, sind, wie soll ich das beschreiben.
Gulacy weiß wie man Kämpfe umsetzen muss, die Kämpfe gerade im Kampfsportbereich sind sehr gut dargestellt.
Ich habe selten so authentische und nachvollziehbare Bewegungen im Kampf gesehen.
Man erkennt auch, dass Batman effektiv kämpft, Schläge gezielt setzt und unnötige Bewegungen vermeidet, wie geschrieben ziemlich realistisch.
Umgebungen und Figuren sind auch super dargestellt, generell scheinen Bewegungen sein Ding zu sein.
Nun zum Negativen, die Mimik bzw. Gesichter und Unterhaltungen.
Bis zum fünften Teil, glaube ich nicht einmal gesehen zu haben, dass jemand bei einer Unterhaltung den Mund offen hatte und auch die Gesichter zeigen kaum Gefühle, vielleicht mal eine in faltengelegte Stirn oder verzogene Augen und dieses wirklich Joker ähnliche Lachen, dass er jeden verpasst, der eben lacht.
Ich dachte bei der Party bei Teil 2 echt, gleich kommt der Joker, da muss doch Jokergas im Spiel sein.
Er kam aber nicht und spätestens nach Teil 2 hatte ich mich dann auch daran gewöhnt.
Ich gewöhne mich wohl zu schnell.
Ich könnte schwören andere Leute würden jetzt ein riesen Fass deswegen aufmachen, ich sag mir wozu gefällt mir doch der Rest.
Außerdem vielleicht hat ja ganz Gotham Asperger, wer weiß.
„Prey“ funktioniert erschreckend gut, zwischen „Monstermänner“ und „Mönch“ von Wagner.
Wagner gab später auch an, dass er „Monstermänner“ so konzipiert hatte, dass es als Prequel zu „Prey“ funktionieren kann.
Dennoch hat „Prey“ logischerweise nichts mit seiner „Dark Moon Rising“ Serie zu tun.
Geholfen haben könnte hierbei auch, dass Moench in „Prey“ niemals von einem ersten Aufeinandertreffen der beiden verweist oder gar „Prey“ als dieses präsentiert.
So konnte Wagner ohne Probleme am Ende der „Monstermänner“ Strange eine Obsession gegenüber Batman verpassen, der einsah, dass Batman perfekt ist und der perfekte Kandidat für seine Experimente gewesen wäre.
Das Strange es geschafft hat sich nach den Ereignissen aus der Wagnerstory zu rehabilitieren, erinnert mich doch irgendwie stark an das Spiel „Arkham City“.
Die Idee Gordon mit einer Schablone den neuen Scheinwerfer auf dem Dach zu benutzen um Batman zu rufen, spielte Brubaker in die Hände der in „Der Mann, der lachte“ ja das Batsignal einfügte.
Für mich als jemand, der gerne chronologische Zusammenhänge hat, ein Traum.
Nichts wäre hier schlimmer gewesen als ein fertig montiertes und schon benutztes Batsignal und später weiß keiner mehr was davon.
So muss man wenigstens nicht über etwas hinwegsehen, wie etwa bei „Four of a Kind“.
Ich habe „Prey“ hier als US-Paperback mit der Fortsetzung „Terror“.
Genau in dieser Konstellation wird „Prey“ demnächst auch bei Panini erscheinen (die Geschichte mit der Mail ist ja bekannt…).
Davor gab es die Geschichte schon einmal bei Carlsen unter dem Titel „Die Intrigen des Dr. Strange“.
Bei den frühen Nummern von Carlsen war die Leimung erstaunlicherweise noch besser als später wie etwa bei „Knightfall“.
Fazit: „Prey“ ist eine grundsolide Story, mit der creepiesten Version von Strange, welche ich jemals las, dass alleine lässt mich schon eine klare Empfehlung aussprechen, denn außer Teil 5, der etwas aus der Reihe fällt, ist es wirklich phantastisch geschrieben.
Was die Zeichnungen betrifft muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Re: Zuletzt-gelesener-Comic-Thread
Batman – Terror
Inhalt: Hugo Strange lebt und sinnt auf Rache.
Ziel seiner Rache ist Batman.
Zunächst bringt er als Batman verkleidet einen seiner ehemaligen Patienten, der abgeschieden an einer Klippe wohnt um und dekoriert den Tatort mit dessen Blut und einer Zeichnung einer Fledermaus an der Wand.
Gordon, der auf den Fall angesetzt wurde, glaubt natürlich zu keiner Sekunde, dass Batman der Täter ist, sondern, dass ihm jemand etwas anhängen will.
Das war aber nur der erste Teil von Stranges Plan, der auch Scarecrow beinhaltet.
Strange verkleidet sich und verschafft sich als Psychiater Zugang zu Crane in Arkham.
Mit Hilfe von Hypnose schafft er es Scarecrow stärker zu machen denn je.
Scarecrow denkt nun er sei unbesiegbar.
Dies wird Strange zum Verhängnis, als dieser Scarecrow aus Arkham befreit und ihn mit auf das nun leerstehende Anwesen an der Klippe mitnimmt und ihn dort als Lakai im Keller, zur Herstellung eines besseren Angstgases, beschäftigen will.
Doch leider hat der neu erstarkte Crane, der nun voller Selbstbewusstsein strotzt, andere Plänen und die schlissen Hugo Strange aus…
Zeit für Fortsetzungen.
Das geht mal gut und mal nicht, vor allem wenn wie hier einiges an Jahren dazwischen liegt.
„Prey“ erschien im September 1990 und „Terror“ im Januar 2001.
Doch hier hat es Gott sei Dank funktioniert.
Ich hätte es schon bedauerlich gefunden, wenn „Prey“ eine unwürdige Fortsetzung gefunden hätte.
Aber ich kann jeden beruhigen, sie ist wirklich toll geworden.
Doug Moench knüpft problemlos da an, wo er mit Prey aufgehört hat.
„Terror“ ist aber dennoch keine direkte Fortsetzung, sprich sie spielt nicht sofort nach dem Ende von „Prey“ wie es etwa bei John Carpenters „Halloween“ und „Halloween II“ der Fall ist, nein Moench lässt einige Zeit ins Land ziehen.
Streng genommen hat er sogar eine Trilogie draus gemacht, denn er bezieht sich direkt auf seine Scarecrow Origin Story aus Batman Annual 19 „Scarecrow - Masters of Fear“, welche in dem „Four of a Kind“ Paperback zu finden ist und 1995 erschien, also zwischen „Prey“ und „Terror“.
Somit wäre die Moenche-Lesereihenfolge: „Prey“, „Master of Fear“ und „Terror“.
Etwas schwieriger gestaltet sich das Einordnen in „meiner“ Reihenfolge.
Auch hier muss mit einem Abstrich leben, den man einfach überlesen sollte.
In Heft 1 fällt wieder der Name Two Face, diesen gibt es aber in meiner erdachten Reihenfolge noch nicht.
Wenn man diesen aber überliest passt alles perfekt, denn Scarecrow ist hier noch ziemlich neu und noch nicht so fertig wie später in „The long Halloween“ mit allen seinen Reimen.
Dennoch ist „Terror“ eine für die Figur zu wichtige Story um sie unter den Teppich fallen zu lassen, die Nennung von Two Face hin oder her.
Für die Leute, die es aber lieber ohne „The long Halloween“ und „Dark Victory“ wollen, sei hier eine alternative Reihenfolge angeboten:
Batman - Das erste Jahr
Catwoman - Die Katze zeigt die Krallen
Der Schamane
Batman und die Monster-Männer
Prey - Die Intrigen des Dr. Strange
Batman und der rote Mönch
Batman Annual 14 – Two Face
Der Mann, der lachte
Neue Kriminelle (Bis Ende vom ersten Part mit Joker)
Riddler - Questions Multiply the Mystery (aus Four of a Kind)
Scarecrow – Master of Fear
Bad Cop (zweite Teil von Neue Kriminelle)
Manbat - Wings (aus Four of a Kind)
Poison Ivy (aus Four of a Kind)
Gothic - Der Mann ohne Schatten
Terror
Legends oft he Dark Knight 100 „The Choice“ – Robin
So könnte es auch ohne “The long Halloween” und “Dark Victory” funktionieren, wer dies also möchte, möglich ist es.
Moenchs Konzept funktioniert perfekt, man hat nie das Gefühl, dass so viel Zeit ins Land gezogen ist zwischen den einzelnen Teilen.
Eigentlich merkt man es hauptsächlich nur an den wesentlich besseren (mit Computer überarbeiteten?) Zeichnungen die auch wieder von Paul Gulacy stammen, nach dem Motto „never change a running Team“.
Im Gegensatz zu „Prey“ habe ich aber bei „Terror“ nichts an den Zeichnungen auszusetzen, ich finde sie sogar herausragend.
Die Farben von Jimmy Palmiotti runden das ganze fantastisch ab.
Schön dunkel und kräftig sind die Farben und stets stimmig, die perfekte Ergänzung zu Gulacys Zeichnungen.
In der Gesamtheit betrachtet wirklich eine tolle Zusammenarbeit der beiden, welche die dunkle und teils morbide Geschichte von Moench abrundet.
Viele bevorzugen „Prey“ und finden „Terror“ zu flach.
Sicher ist Strange bei weiten nicht so tiefschichtig wie in „Prey“, aber wozu auch, dieses wurde ja in „Prey“ genug behandelt, dafür bekommt aber Scarecrow ordentlich Zeit sich in Szene zu setzen und das es eben diesen Wechsel der Hauptfigur, bei den „Bösen“ gibt finde ich nicht mal so schlecht, da es sonst wahrscheinlich ein müder Abklatsch von „Prey“ geworden wäre.
Eigentlich ein geschickter Schachzug, der zudem auch mutig ist.
Womöglich genau der Grund für den teilweise Zerriss, weil die Leute wohl eine Hugo Strange Story erwarteten.
Ich bin jedenfalls hell auf begeistert und zähle „Terror“ jetzt schon zu einer meiner Lieblingsbatmanstorys.
Fazit: Düstere, teils morbide an Slasherfilme erinnernde Story, die mich völlig überzeug hat, definitive Empfehlung.
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Inhalt: Hugo Strange lebt und sinnt auf Rache.
Ziel seiner Rache ist Batman.
Zunächst bringt er als Batman verkleidet einen seiner ehemaligen Patienten, der abgeschieden an einer Klippe wohnt um und dekoriert den Tatort mit dessen Blut und einer Zeichnung einer Fledermaus an der Wand.
Gordon, der auf den Fall angesetzt wurde, glaubt natürlich zu keiner Sekunde, dass Batman der Täter ist, sondern, dass ihm jemand etwas anhängen will.
Das war aber nur der erste Teil von Stranges Plan, der auch Scarecrow beinhaltet.
Strange verkleidet sich und verschafft sich als Psychiater Zugang zu Crane in Arkham.
Mit Hilfe von Hypnose schafft er es Scarecrow stärker zu machen denn je.
Scarecrow denkt nun er sei unbesiegbar.
Dies wird Strange zum Verhängnis, als dieser Scarecrow aus Arkham befreit und ihn mit auf das nun leerstehende Anwesen an der Klippe mitnimmt und ihn dort als Lakai im Keller, zur Herstellung eines besseren Angstgases, beschäftigen will.
Doch leider hat der neu erstarkte Crane, der nun voller Selbstbewusstsein strotzt, andere Plänen und die schlissen Hugo Strange aus…
Zeit für Fortsetzungen.
Das geht mal gut und mal nicht, vor allem wenn wie hier einiges an Jahren dazwischen liegt.
„Prey“ erschien im September 1990 und „Terror“ im Januar 2001.
Doch hier hat es Gott sei Dank funktioniert.
Ich hätte es schon bedauerlich gefunden, wenn „Prey“ eine unwürdige Fortsetzung gefunden hätte.
Aber ich kann jeden beruhigen, sie ist wirklich toll geworden.
Doug Moench knüpft problemlos da an, wo er mit Prey aufgehört hat.
„Terror“ ist aber dennoch keine direkte Fortsetzung, sprich sie spielt nicht sofort nach dem Ende von „Prey“ wie es etwa bei John Carpenters „Halloween“ und „Halloween II“ der Fall ist, nein Moench lässt einige Zeit ins Land ziehen.
Streng genommen hat er sogar eine Trilogie draus gemacht, denn er bezieht sich direkt auf seine Scarecrow Origin Story aus Batman Annual 19 „Scarecrow - Masters of Fear“, welche in dem „Four of a Kind“ Paperback zu finden ist und 1995 erschien, also zwischen „Prey“ und „Terror“.
Somit wäre die Moenche-Lesereihenfolge: „Prey“, „Master of Fear“ und „Terror“.
Etwas schwieriger gestaltet sich das Einordnen in „meiner“ Reihenfolge.
Auch hier muss mit einem Abstrich leben, den man einfach überlesen sollte.
In Heft 1 fällt wieder der Name Two Face, diesen gibt es aber in meiner erdachten Reihenfolge noch nicht.
Wenn man diesen aber überliest passt alles perfekt, denn Scarecrow ist hier noch ziemlich neu und noch nicht so fertig wie später in „The long Halloween“ mit allen seinen Reimen.
Dennoch ist „Terror“ eine für die Figur zu wichtige Story um sie unter den Teppich fallen zu lassen, die Nennung von Two Face hin oder her.
Für die Leute, die es aber lieber ohne „The long Halloween“ und „Dark Victory“ wollen, sei hier eine alternative Reihenfolge angeboten:
Batman - Das erste Jahr
Catwoman - Die Katze zeigt die Krallen
Der Schamane
Batman und die Monster-Männer
Prey - Die Intrigen des Dr. Strange
Batman und der rote Mönch
Batman Annual 14 – Two Face
Der Mann, der lachte
Neue Kriminelle (Bis Ende vom ersten Part mit Joker)
Riddler - Questions Multiply the Mystery (aus Four of a Kind)
Scarecrow – Master of Fear
Bad Cop (zweite Teil von Neue Kriminelle)
Manbat - Wings (aus Four of a Kind)
Poison Ivy (aus Four of a Kind)
Gothic - Der Mann ohne Schatten
Terror
Legends oft he Dark Knight 100 „The Choice“ – Robin
So könnte es auch ohne “The long Halloween” und “Dark Victory” funktionieren, wer dies also möchte, möglich ist es.
Moenchs Konzept funktioniert perfekt, man hat nie das Gefühl, dass so viel Zeit ins Land gezogen ist zwischen den einzelnen Teilen.
Eigentlich merkt man es hauptsächlich nur an den wesentlich besseren (mit Computer überarbeiteten?) Zeichnungen die auch wieder von Paul Gulacy stammen, nach dem Motto „never change a running Team“.
Im Gegensatz zu „Prey“ habe ich aber bei „Terror“ nichts an den Zeichnungen auszusetzen, ich finde sie sogar herausragend.
Die Farben von Jimmy Palmiotti runden das ganze fantastisch ab.
Schön dunkel und kräftig sind die Farben und stets stimmig, die perfekte Ergänzung zu Gulacys Zeichnungen.
In der Gesamtheit betrachtet wirklich eine tolle Zusammenarbeit der beiden, welche die dunkle und teils morbide Geschichte von Moench abrundet.
Viele bevorzugen „Prey“ und finden „Terror“ zu flach.
Sicher ist Strange bei weiten nicht so tiefschichtig wie in „Prey“, aber wozu auch, dieses wurde ja in „Prey“ genug behandelt, dafür bekommt aber Scarecrow ordentlich Zeit sich in Szene zu setzen und das es eben diesen Wechsel der Hauptfigur, bei den „Bösen“ gibt finde ich nicht mal so schlecht, da es sonst wahrscheinlich ein müder Abklatsch von „Prey“ geworden wäre.
Eigentlich ein geschickter Schachzug, der zudem auch mutig ist.
Womöglich genau der Grund für den teilweise Zerriss, weil die Leute wohl eine Hugo Strange Story erwarteten.
Ich bin jedenfalls hell auf begeistert und zähle „Terror“ jetzt schon zu einer meiner Lieblingsbatmanstorys.
Fazit: Düstere, teils morbide an Slasherfilme erinnernde Story, die mich völlig überzeug hat, definitive Empfehlung.
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Re: Zuletzt-gelesener-Comic-Thread
Superman - Kryptonite
Autoren & Zeichner: Darwyn Cooke & Tim Sale
Amazon-Link
Nur wenige Monate nachdem er an die Öffentlichkeit getreten ist, scheint Superman völlig unverwundbar. Inwieweit das stimmt, will Milliardär Lex Luthor u.a. mit inszenierten Verbrechen der von ihm ausgerüsteten Royal Flush Gang, die Superman anlocken sollen, herausfinden.
Zur selben Zeit steht die Eröffnung des neuen, ultramodernen Hotels und Spielkasinos des aus Las Vegas eingetroffenen Magnaten Tony Gallo bevor. Ihm werden Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Las Vegas nachgesagt, weshalb Perry White sein bestes Reporter-Team (Lois, Clark und Jimmy) auf ihn ansetzt. während Clark und Jimmy ihn überwachen sollen, soll Lois sich persönlich mit ihm treffen.
Lois ist allerdings ganz und gar nicht davon überzeugt, ob die Gerüchte über Gallo stimmen. Und da sie immer wieder von Superman wegen Notfällen in aller Welt versetzt wird, finden die Flirtversuche des charmanten Milliardärs Gallo durchaus fruchtbaren Boden.
Doch Tony Gallo hat etwas nach Metropolis mitgebracht: Einen großen, grünen Meteoriten, der einst im Himalaya aufschlug. Ein Meteorit, der einen eigenen Geist zu haben scheint ...
***
Ursprünglich in der für spezielle Stories gestarteten Heftserie "Superman Confidential" veröffentlicht (wobei das letzte Kapitel lange auf sich warten ließ und die Story somit von den Heften #1-5 ging, von anderen Stories unterbrochen wurde, und erst mit der #11 ihren Abschluss fand), ist "Kryptonite" etwas durchwachsen.
Die ersten fünf Kapitel sind großartig erzählt, präsentieren emotionale und subtile Momente zwischen Superman und Lois, sowie Superman und den Kents, und beleuchten generell den Gedanken, wie weit Superman verwundbar ist, und ob er überhaupt weiß, was er aushalten kann.
Das Mysterium um Tony Gallo und den intelligenten Kryptonit (ich kann den Meteoriten hoffentlich so nennen, ohne mich einem Spoiler-Vorwurf auszusetzen) ist auch sehr interessant. Leider enttäuscht die Auflösung etwas.
Auch Lex Luthor ist am Ende nicht so relevant für die Geschichte.
Es scheint fast so, als hätten Cooke und Sale, beides sehr talentierte und erfahrene Comic-Erzähler, mehr vorgehabt, wurden aber durch Dinge hinter den Kulissen davon abgehalten, und das verzögerte letzte Kapitel sollte die Geschichte noch schnell abschließen.
Dennoch überwiegen die guten Momente bei weitem. Und die Zeichnungen, bei denen Cooke und Sale zusammenarbeiteten, zeigen sich als gelungenes Amalgam der Stile dieser beiden Ausnahmekünstler.
Fazit: Großartiger Comic mit etwas übereiltem Ende.
Wertung:
Vixen: Return or the Lion
Story: G. Willow Wilson
Zeichnungen: Carlos Urbano
Amazon-Link
Vixen, langjähriges Mitglied der Justice League, ist mit Superman und einigen anderen Ligisten bei einer Razzia auf Waffenhändler von Intergang dabei. Neben den Waffen finden sich auch Pläne, wonach Intergang ein neues Hauptquartier aufbauen will, und zwar ausgerechnet in Vixens Heimatland Zambesi aufbauen will.
Mari Jiwe McCabe, alias Vixen, ist seit Jahren nicht mehr in ihrer Heimat gewesen. Nun will sie dorthin zurück, um sich alleine Intergang entgegen zu stellen.
In ihrem Heimatdorf angekommen ist eine Freundin aus Kindheitstagen von Maris magischen Tierkräften überrascht, und als das Dorf von den Männern des Warlords Aku Kwesi angegriffen wird. Kwesi ist der Mörder von Maris Mutter, und so zögert Mari nicht, als Vixen in den Kampf gegen den Tyrannen zu ziehen. Zu ihrem Erstaunen muss sie feststellen, dass Kwesi ebenfalls über die Magie der Tiere zu verfügen scheint. Umso entsetzter, als er sie besiegt und verwundet zurücklässt.
Mari wandert daraufhin in die Steppe hinaus, um ihre Kräfte zu sammeln und einen neuen Plan zu schmieden. Doch ein Löwe, angelockt vom Blut ihrer Wunde, ist ihr auf den Fersen.
Inzwischen beschließen Superman, Batman, Black Canary und Red Arrow, Vixen gegen ihren Willen zu unterstützen und reisen nach Zambesi. Doch ungewollt könnten sie sich eher als Gefahr denn als Hilfe für Mari herausstellen.
****
Durch ihre animierte Webserie und ihrem kürzlichen Auftritt in "Arrow" aufmerksam gemacht, wollte ich mehr über Vixen erfahren. Diese Miniserie, ein Spin-off der damaligen "Justice League of America"-Serie, hat sich als guter Ausgangspunkt erwiesen.
Die Story ist spannend erzählt. Ohne den Erzählfluss zu stoppen, wird uns Vixens Herkunft und Hintergrund näher gebracht. Ihre afrikanische Heimat wird hier gut thematisiert, und es ist erfreulich, mit Vixen eine DC-Superheldin von diesem doch unterrepräsentierten Kontinent zu haben.
Dabei werden auch lokale Probleme nicht geschönt. Das ist natürlich besonders bei der Gewaltherrschaft des Warlords Aku Kwesi offensichtlich, doch auch der offene Sexismus wird gezeigt.
Neben der guten Story muss natürlich auch die tolle Kunst von Carlos Urbano angesprochen werden. Urbano zeichnet in schönen Bildern fernab des Mainstreams, und besonders seine Darstellung der afrikanischen Wildnis ist ein Kaufgrund für sich.
Allen zu empfehlen, die mehr über eine der unbekannteren DC-Heldinnen lesen möchten, und auch etwas ungewöhnlichere Superhelden-Comics mögen.
Wertung:
Autoren & Zeichner: Darwyn Cooke & Tim Sale
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Nur wenige Monate nachdem er an die Öffentlichkeit getreten ist, scheint Superman völlig unverwundbar. Inwieweit das stimmt, will Milliardär Lex Luthor u.a. mit inszenierten Verbrechen der von ihm ausgerüsteten Royal Flush Gang, die Superman anlocken sollen, herausfinden.
Zur selben Zeit steht die Eröffnung des neuen, ultramodernen Hotels und Spielkasinos des aus Las Vegas eingetroffenen Magnaten Tony Gallo bevor. Ihm werden Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Las Vegas nachgesagt, weshalb Perry White sein bestes Reporter-Team (Lois, Clark und Jimmy) auf ihn ansetzt. während Clark und Jimmy ihn überwachen sollen, soll Lois sich persönlich mit ihm treffen.
Lois ist allerdings ganz und gar nicht davon überzeugt, ob die Gerüchte über Gallo stimmen. Und da sie immer wieder von Superman wegen Notfällen in aller Welt versetzt wird, finden die Flirtversuche des charmanten Milliardärs Gallo durchaus fruchtbaren Boden.
Doch Tony Gallo hat etwas nach Metropolis mitgebracht: Einen großen, grünen Meteoriten, der einst im Himalaya aufschlug. Ein Meteorit, der einen eigenen Geist zu haben scheint ...
***
Ursprünglich in der für spezielle Stories gestarteten Heftserie "Superman Confidential" veröffentlicht (wobei das letzte Kapitel lange auf sich warten ließ und die Story somit von den Heften #1-5 ging, von anderen Stories unterbrochen wurde, und erst mit der #11 ihren Abschluss fand), ist "Kryptonite" etwas durchwachsen.
Die ersten fünf Kapitel sind großartig erzählt, präsentieren emotionale und subtile Momente zwischen Superman und Lois, sowie Superman und den Kents, und beleuchten generell den Gedanken, wie weit Superman verwundbar ist, und ob er überhaupt weiß, was er aushalten kann.
Das Mysterium um Tony Gallo und den intelligenten Kryptonit (ich kann den Meteoriten hoffentlich so nennen, ohne mich einem Spoiler-Vorwurf auszusetzen) ist auch sehr interessant. Leider enttäuscht die Auflösung etwas.
Auch Lex Luthor ist am Ende nicht so relevant für die Geschichte.
Es scheint fast so, als hätten Cooke und Sale, beides sehr talentierte und erfahrene Comic-Erzähler, mehr vorgehabt, wurden aber durch Dinge hinter den Kulissen davon abgehalten, und das verzögerte letzte Kapitel sollte die Geschichte noch schnell abschließen.
Dennoch überwiegen die guten Momente bei weitem. Und die Zeichnungen, bei denen Cooke und Sale zusammenarbeiteten, zeigen sich als gelungenes Amalgam der Stile dieser beiden Ausnahmekünstler.
Fazit: Großartiger Comic mit etwas übereiltem Ende.
Wertung:
Vixen: Return or the Lion
Story: G. Willow Wilson
Zeichnungen: Carlos Urbano
Amazon-Link
Vixen, langjähriges Mitglied der Justice League, ist mit Superman und einigen anderen Ligisten bei einer Razzia auf Waffenhändler von Intergang dabei. Neben den Waffen finden sich auch Pläne, wonach Intergang ein neues Hauptquartier aufbauen will, und zwar ausgerechnet in Vixens Heimatland Zambesi aufbauen will.
Mari Jiwe McCabe, alias Vixen, ist seit Jahren nicht mehr in ihrer Heimat gewesen. Nun will sie dorthin zurück, um sich alleine Intergang entgegen zu stellen.
In ihrem Heimatdorf angekommen ist eine Freundin aus Kindheitstagen von Maris magischen Tierkräften überrascht, und als das Dorf von den Männern des Warlords Aku Kwesi angegriffen wird. Kwesi ist der Mörder von Maris Mutter, und so zögert Mari nicht, als Vixen in den Kampf gegen den Tyrannen zu ziehen. Zu ihrem Erstaunen muss sie feststellen, dass Kwesi ebenfalls über die Magie der Tiere zu verfügen scheint. Umso entsetzter, als er sie besiegt und verwundet zurücklässt.
Mari wandert daraufhin in die Steppe hinaus, um ihre Kräfte zu sammeln und einen neuen Plan zu schmieden. Doch ein Löwe, angelockt vom Blut ihrer Wunde, ist ihr auf den Fersen.
Inzwischen beschließen Superman, Batman, Black Canary und Red Arrow, Vixen gegen ihren Willen zu unterstützen und reisen nach Zambesi. Doch ungewollt könnten sie sich eher als Gefahr denn als Hilfe für Mari herausstellen.
****
Durch ihre animierte Webserie und ihrem kürzlichen Auftritt in "Arrow" aufmerksam gemacht, wollte ich mehr über Vixen erfahren. Diese Miniserie, ein Spin-off der damaligen "Justice League of America"-Serie, hat sich als guter Ausgangspunkt erwiesen.
Die Story ist spannend erzählt. Ohne den Erzählfluss zu stoppen, wird uns Vixens Herkunft und Hintergrund näher gebracht. Ihre afrikanische Heimat wird hier gut thematisiert, und es ist erfreulich, mit Vixen eine DC-Superheldin von diesem doch unterrepräsentierten Kontinent zu haben.
Dabei werden auch lokale Probleme nicht geschönt. Das ist natürlich besonders bei der Gewaltherrschaft des Warlords Aku Kwesi offensichtlich, doch auch der offene Sexismus wird gezeigt.
Neben der guten Story muss natürlich auch die tolle Kunst von Carlos Urbano angesprochen werden. Urbano zeichnet in schönen Bildern fernab des Mainstreams, und besonders seine Darstellung der afrikanischen Wildnis ist ein Kaufgrund für sich.
Allen zu empfehlen, die mehr über eine der unbekannteren DC-Heldinnen lesen möchten, und auch etwas ungewöhnlichere Superhelden-Comics mögen.
Wertung:
This job would be great if it wasn't for the customers.
- Kai "the spy"
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Re: Zuletzt-gelesener-Comic-Thread
Wonder Woman: Earth One, Vol. 1
Autor: Grant Morrison
Zeichner: Yanick Paquette
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Die Geschichte beginnt mit der von Herakles in Ketten gelegten Amazonenkönigin Hippolyta. Der Halbgott verhöhnt die Kriegerin und ihre in einem nahen Käfig gefangenen Amazonen, verheißt ihr und den Ihren Vergewaltigung durch ihn und seine Männer. Geleitet von der Göttin Aphrodite kann sich Hippolyta befreien und tötet Herakles. Sie befreit die Amazonen, und gemeinsam bekämpfen und besiegen sie die Gefolgsmänner des Halbgottes. Daraufhin beschließt Hippolyta, dass sie sich von der Welt der Männer entfernen und auf einer isolierten Insel eine paradiesische Zivilisation fernab der Grausamkeiten der Männer aufbauen sollen.
3000 Jahre später ist Hippolytas Vision scheinbar erfüllt, doch muss sie über ihre eigene Tochter, Diana, richten, welche das Verbrechen beging, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen.
****
Dieser Band ist, wie so oft bei Grant Morrison, irgendwie seltsam. Allzu oft wirken die Comics Morrisons, als hätte er diverse sehr gute Ideen gehabt, um sich dann eine halbgare Geschichte rund um diese Ideen aus den Fingern zu saugen. Manchmal, wie bei "All-Star Superman", funktioniert es. In diesem Comic tut es das leider nicht wirklich. Es will ihm hier einfach nicht gelingen, einen echten Spannungsbogen aufzubauen.
Dabei enthällt Morrisons Version des Wonder Woman-Mythos einiges, was mir durchaus gefällt. Grundsätzlich ist der Comic optimistisch, idealistisch und gar pazifistisch. Wonder Woman als Rebellin gegenüber der stagnierenden, selbstherrlichen Gesellschaft der Amazonen mag an sich auch zu gefallen. Interessanterweise gibt es keinen echten Schurken. Am ehesten ist noch Hippolyta so etwas wie eine Antagonistin. Zwar gibt es mit Medusa noch eine echte Gegnerin, die ist aber nur als Handlangerin Hippolytas tätig und hat, außer Menschen in Stein zu verwandeln, nicht viel zu tun.
Mir gefallen noch Morrisons Versionen der klassischen WW-Nebencharaktere Steve Trevor (der hier zum Afro-Amerikaner gemacht wurde, was aber diesmal inhaltlich tatsächlich Bedeutung hat) und Etta Candy (die Morrison aus irgendeinem unerfindlichen Grund in "Beth" Candy umbenannt hat). Trevor ist intelligent und loyal, Beth Candy ist lebenslustig und eine starke BBW, die sich auch gegen das Anprangern ihres fülligen Körpers durch die Amazonen deftig zur Wehr setzt.
Einen echten Minuspunkt hat Morrison bei mir eingefahren, indem auch er Wonder Womans klassische Ursprungsgeschichte als aus Lehm geformtes Wesen, dem von den Göttern Leben eingehaucht wurde, als Lügenmärchen abtut, mit dem Hippolyta ihrer Tochter die Wahrheit ersparen wollte. Diese Wahrheit Morrisons ist aber etwas besser gelungen, als es Brian Azzarello in den "New 52"-Comics gemacht hat. Allerdings kann sich Morrison die Behauptung, aus Lehm geformt und von den Göttern zum Leben erweckt sei Diana "less than human" nicht verkneifen.
Am Ende habe ich diesen Comic zu gemacht und mich gefragt, was ich denn da gerade gelesen hatte. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Es gibt bei weitem bessere Versionen des WW-Mythos, ob der klassische George Perez-Run, den Zeichentrickfilm von 2009 oder die aktuelle Miniserie "Legend of Wonder Woman". Schade, denn ich verstehe, was Morrison machen wollte. Nur leider funktioniert's halt nicht so richtig. Auch schade um die wirklich tollen, wunderschönen Bilder von Yanick Paquette.
Fazit: Lediglich für Komplettisten und waschechte Morrison-Fans. Oder alternativ auch als Artbook für Paquettes großartige Zeichnungen. Darüber hinaus kann ich den Band leider nicht weiterempfehlen.
Wertung:
Autor: Grant Morrison
Zeichner: Yanick Paquette
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Die Geschichte beginnt mit der von Herakles in Ketten gelegten Amazonenkönigin Hippolyta. Der Halbgott verhöhnt die Kriegerin und ihre in einem nahen Käfig gefangenen Amazonen, verheißt ihr und den Ihren Vergewaltigung durch ihn und seine Männer. Geleitet von der Göttin Aphrodite kann sich Hippolyta befreien und tötet Herakles. Sie befreit die Amazonen, und gemeinsam bekämpfen und besiegen sie die Gefolgsmänner des Halbgottes. Daraufhin beschließt Hippolyta, dass sie sich von der Welt der Männer entfernen und auf einer isolierten Insel eine paradiesische Zivilisation fernab der Grausamkeiten der Männer aufbauen sollen.
3000 Jahre später ist Hippolytas Vision scheinbar erfüllt, doch muss sie über ihre eigene Tochter, Diana, richten, welche das Verbrechen beging, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen.
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Dieser Band ist, wie so oft bei Grant Morrison, irgendwie seltsam. Allzu oft wirken die Comics Morrisons, als hätte er diverse sehr gute Ideen gehabt, um sich dann eine halbgare Geschichte rund um diese Ideen aus den Fingern zu saugen. Manchmal, wie bei "All-Star Superman", funktioniert es. In diesem Comic tut es das leider nicht wirklich. Es will ihm hier einfach nicht gelingen, einen echten Spannungsbogen aufzubauen.
Dabei enthällt Morrisons Version des Wonder Woman-Mythos einiges, was mir durchaus gefällt. Grundsätzlich ist der Comic optimistisch, idealistisch und gar pazifistisch. Wonder Woman als Rebellin gegenüber der stagnierenden, selbstherrlichen Gesellschaft der Amazonen mag an sich auch zu gefallen. Interessanterweise gibt es keinen echten Schurken. Am ehesten ist noch Hippolyta so etwas wie eine Antagonistin. Zwar gibt es mit Medusa noch eine echte Gegnerin, die ist aber nur als Handlangerin Hippolytas tätig und hat, außer Menschen in Stein zu verwandeln, nicht viel zu tun.
Mir gefallen noch Morrisons Versionen der klassischen WW-Nebencharaktere Steve Trevor (der hier zum Afro-Amerikaner gemacht wurde, was aber diesmal inhaltlich tatsächlich Bedeutung hat) und Etta Candy (die Morrison aus irgendeinem unerfindlichen Grund in "Beth" Candy umbenannt hat). Trevor ist intelligent und loyal, Beth Candy ist lebenslustig und eine starke BBW, die sich auch gegen das Anprangern ihres fülligen Körpers durch die Amazonen deftig zur Wehr setzt.
Einen echten Minuspunkt hat Morrison bei mir eingefahren, indem auch er Wonder Womans klassische Ursprungsgeschichte als aus Lehm geformtes Wesen, dem von den Göttern Leben eingehaucht wurde, als Lügenmärchen abtut, mit dem Hippolyta ihrer Tochter die Wahrheit ersparen wollte. Diese Wahrheit Morrisons ist aber etwas besser gelungen, als es Brian Azzarello in den "New 52"-Comics gemacht hat. Allerdings kann sich Morrison die Behauptung, aus Lehm geformt und von den Göttern zum Leben erweckt sei Diana "less than human" nicht verkneifen.
Am Ende habe ich diesen Comic zu gemacht und mich gefragt, was ich denn da gerade gelesen hatte. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Es gibt bei weitem bessere Versionen des WW-Mythos, ob der klassische George Perez-Run, den Zeichentrickfilm von 2009 oder die aktuelle Miniserie "Legend of Wonder Woman". Schade, denn ich verstehe, was Morrison machen wollte. Nur leider funktioniert's halt nicht so richtig. Auch schade um die wirklich tollen, wunderschönen Bilder von Yanick Paquette.
Fazit: Lediglich für Komplettisten und waschechte Morrison-Fans. Oder alternativ auch als Artbook für Paquettes großartige Zeichnungen. Darüber hinaus kann ich den Band leider nicht weiterempfehlen.
Wertung:
This job would be great if it wasn't for the customers.