Zuletzt gesehene Komoedie
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER
[LA MAFIA UCCIDE SOLO D'ESTATE][ITA][2013]
Regie: Pierfrancesco Diliberto
Darsteller: Pierfrancesco Diliberto, Cristiana Capotondi, Alex Bisconti, Ginevra Antona, Claudio Gioè, Barbara Tabita, Rosario Lisma, Enzo Salomone, Maurizio Marchetti, Antonio Alveario, Antonino Bruschetta
Inhalt:
In den 70er Jahren in Palermo geboren und aufgewachsen, ist der junge Arturo quasi von Beginn an umgeben von den Verbrechen der Mafia. Sich von seinen Eltern unverstanden fühlend, ernennt er stattdessen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti zu seinem Idol. Als er sich in seine Schulkameradin Flora verliebt, versucht er mit allen möglichen Mitteln, sie zu beeindrucken – aber stets kommen ihm entweder ein arroganter Nebenbuhler in die Quere oder schicksalhafte Ereignisse, die auf das Konto der Mafia gehen. Der Drang nach besserem Verständnis für die Beziehungen zwischen der Verbrecherorganisation und der Politik seines Landes wird für ihn zu einer Art kleiner Obsession, weswegen er – angestachelt von einem bei ihm in der Nachbarschaft wohnenden Journalisten - zu Block und Stift greift und sich auf kindlich-forsche Art erfolgreich zu namhaften Politikern und Gesetzeshütern durchfragt.
Kritik:
Palermo, die Hauptstadt Siziliens, galt schon immer als Hochburg der Mafia und war damit im Laufe ihrer Geschichte wiederholt Schauplatz brutaler Anschläge und blutiger Exekutionen. In den 80er Jahren tobte zwischen mehreren verfeindeten Clans ein rücksichtsloser Bandenkrieg, der einer Menge Menschen den Tod brachte und die Anzahl noch lebender Mafiosi erheblich schrumpfen lies. Einer der größten Nutznießer dieser Ereignisse war Totò Riina, der sich im Anschluss die Kontrolle über die Organisation sichern konnte und in dessen Auftrag nun auch vermehrt Staatsdiener aus den Bereichen Justiz, Politik und Polizei ermordet wurden. Als Reaktion darauf wurden die Anstrengungen zur Verbrechensbekämpfung drastisch erhöht, was mehrere offizielle Mafia-Jäger hervorbrachte – die natürlich allesamt auf der Abschussliste standen und deshalb oftmals nicht an Alterschwäche starben. Terror- und Gewaltakte gehörten somit (speziell in den 70er und 80er Jahren) für die Bürger Palermos quasi zum Alltag. Im Jahre 2013 kam der in Italien sehr bekannte und politisch engagierte Satiriker Pierfrancesco Diliberto auf die nicht gerade naheliegende Idee, dieses Thema zum Gegenstand einer ironischen Kino-Komödie zu machen.
Dazu bediente er sich allerdings keines klamauklastigen Holzhammer-Humors, sondern schilderte die Ereignisse stattdessen behutsam und nostalgisch verklärt aus der naiven Sicht eines arglosen Jungen. Arturo, so dessen Name, berichtet als Erwachsener aus dem Off, auf welche Weise das Wirken der Mafia bereits in seinen Jugendjahren immensen Einfluss auf sein Leben und sogar seine Zeugung hatte: Während seine Eltern ihren ehelichen Pflichten nachkommen, richten ein paar Mobster in der Nachbarschaft ein lautstarkes Massaker an. In einer an den Vorspann KUCK MAL, WER DA SPRICHTs erinnernden Animationssequenz wird gezeigt, wie sich fast alle Spermien ob des plötzlich gestiegenen Lärmpegels erschrocken zurückziehen. Nur die, aus der später einmal Arturo entstehen soll, bekommt von alledem nichts mit und gelangt so unbeirrt an und in ihr Ziel. Dermaßen vorbelastet ist es kein Wunder, dass Arturos erstes Wort später nicht 'Mama' oder 'Papa' lautet, sondern 'Mafia'.
Die Idee, das große Trauma Italiens mit unbedarften Kinderaugen zu betrachten, mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, ist letztendlich jedoch konsequent: Arturo stellt die Art von Fragen, die Erwachsenen oftmals unbequem sind, die sie in Verlegenheit bringen und denen sie deshalb lieber ausweichen. Die Relevanz der ständig stattfindenden Morde wird unter den Teppich gekehrt, der Einfluss der Mafia kleingeredet, die Existenz der großen Bosse sogar geleugnet. Der Titel passt dazu wie die Faust aufs Auge und ist die Antwort von Arturos Vater auf die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit wäre, selbst Opfer eines Anschlags zu werden. Sehr gering sei sie, denn: „Die Mafia mordet nur im Sommer.“ Eine weitere Erklärung für die sich so zahlreich stapelnden Leichen - nämlich die, der Tod treffe nur diejenigen, die sich in jemanden verliebt hätten - leitet über zum zweiten Schwerpunkt der Geschichte, denn Diliberto hüllte das ernste Thema von Mord und Totschlag in den publikumswirksamen Mantel eines Liebesdreiecks, erzählt vor dem Hintergrund einer MY GIRLigen Fabel über das Erwachsenwerden.
Dass diese letztendlich jedoch nur wenig berührt, liegt in erster Linie daran, dass Arturos Angebetete Flora (gewiss versehentlich) reichlich unsympathisch gezeichnet wurde und es daher nicht nachvollziehbar erscheint, warum dessen Herz dermaßen für sie entflammt, dass er selbst Jahrzehnte später immer noch noch von ihr besessen ist. Denn tatsächlich wird, wenn nach gut 50 Minuten Laufzeit ein Zeitsprung erfolgt und Arturos Geschichte im Erwachsenenalter fortgesetzt wird, das Thema wieder aufgegriffen und in einer nur geringfügig überzeugenden Romantikkomödie zu Ende geführt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schwindet das Publikumsinteresse vollends, zumal nun auch auf das erfrischend natürliche Spiel der Kinderdarsteller verzichtet werden muss und es Schwierigkeiten bereitet, in den älteren Figuren die jüngeren vom Beginn wiederzuerkennen. Zudem scheint Diliberto hier sein eigentliches Thema aus den Augen verloren zu haben und versteift sich in teils alberne Belanglosigkeiten, die der noch vielversprechenden ersten Hälfte seiner Arbeit nicht mehr gerecht werden.
Thematisch ist DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER stark auf italienische Befindlichkeiten zugeschnitten. So erscheint nicht nur Arturos Manie für den damaligen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti für das deutsche Publikum ein wenig befremdlich (sein Kostümfest-Auftritt als eben jener ist als Gag zudem misslungen und wirkt eher peinlich berührend), auch die Namen der historischen Persönlichkeiten, denen er im Laufe der Handlung über den Weg läuft, dürften hierzulande überwiegend unbekannt sein. Diliberto verbindet Fakten und Fiktion und vermengt in bewährter FORREST GUMP-Manier dokumentarisches Bildmaterial mit nachgestelltem (in welches er Arturo zum Teil auch integrierte), um den Ereignissen einen realen Anstrich zu geben. Völlig konträr dazu inszenierte er dann jedoch auch wieder Szenen, die eher in eine gewöhnliche Gangsterklamotte passen würden und Mafiaboss Totò Riina als dümmliche Witzfigur präsentieren, die nicht mal mit einer simplen Fernbedienung zurande kommt. Auch die schwarzhumorigen Gespräche der Mafiosi, die nebenbei mal völlig selbstverständlich beschließen, den Vater einer jungen Dame abzumurksen, da deren Eltern dann nicht mehr in Scheidung leben würden und die Frau damit wieder frei wäre für die Ehe, dienen natürlich dazu, die Organisation und ihre Mitglieder lächerlich zu machen, passen aber in ihrer lockeren Art nicht zum ansonsten vorherrschenden Grundton – geschweige denn, zu den authentisch wirkenden Bildern verstümmelter Mafia-Opfer.
Dilibertos eindeutig autobiographisch gefärbtes Debüt ist somit letzten Endes zwar gut gemeint, aber nicht wirklich gut geworden (was es allerdings nicht davon abhielt, 2014 den European Film Award für die beste Komödie abzustauben). 'Coming of Age'-Geschichte, politisches Statement, Gangster- und Liebeskomödie - DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER möchte alles zugleich sein, bringt seine Zutaten jedoch nicht zufriedenstellend unter einen Hut. Dem Werk mangelt es entschieden an Witz und Spannung, so dass es letztendlich trotz spürbaren Engagements ernüchternd belanglos bleibt – auch wenn einen der unerwartet bewegende Schluss, eine wahrlich aufrichtige Ehrerbietung an alle im Kampf gegen die Mafia Getöteten, dann doch wieder ein wenig versöhnlich stimmen kann.
s. auch: DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER
[LA MAFIA UCCIDE SOLO D'ESTATE][ITA][2013]
Regie: Pierfrancesco Diliberto
Darsteller: Pierfrancesco Diliberto, Cristiana Capotondi, Alex Bisconti, Ginevra Antona, Claudio Gioè, Barbara Tabita, Rosario Lisma, Enzo Salomone, Maurizio Marchetti, Antonio Alveario, Antonino Bruschetta
Inhalt:
In den 70er Jahren in Palermo geboren und aufgewachsen, ist der junge Arturo quasi von Beginn an umgeben von den Verbrechen der Mafia. Sich von seinen Eltern unverstanden fühlend, ernennt er stattdessen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti zu seinem Idol. Als er sich in seine Schulkameradin Flora verliebt, versucht er mit allen möglichen Mitteln, sie zu beeindrucken – aber stets kommen ihm entweder ein arroganter Nebenbuhler in die Quere oder schicksalhafte Ereignisse, die auf das Konto der Mafia gehen. Der Drang nach besserem Verständnis für die Beziehungen zwischen der Verbrecherorganisation und der Politik seines Landes wird für ihn zu einer Art kleiner Obsession, weswegen er – angestachelt von einem bei ihm in der Nachbarschaft wohnenden Journalisten - zu Block und Stift greift und sich auf kindlich-forsche Art erfolgreich zu namhaften Politikern und Gesetzeshütern durchfragt.
Kritik:
Palermo, die Hauptstadt Siziliens, galt schon immer als Hochburg der Mafia und war damit im Laufe ihrer Geschichte wiederholt Schauplatz brutaler Anschläge und blutiger Exekutionen. In den 80er Jahren tobte zwischen mehreren verfeindeten Clans ein rücksichtsloser Bandenkrieg, der einer Menge Menschen den Tod brachte und die Anzahl noch lebender Mafiosi erheblich schrumpfen lies. Einer der größten Nutznießer dieser Ereignisse war Totò Riina, der sich im Anschluss die Kontrolle über die Organisation sichern konnte und in dessen Auftrag nun auch vermehrt Staatsdiener aus den Bereichen Justiz, Politik und Polizei ermordet wurden. Als Reaktion darauf wurden die Anstrengungen zur Verbrechensbekämpfung drastisch erhöht, was mehrere offizielle Mafia-Jäger hervorbrachte – die natürlich allesamt auf der Abschussliste standen und deshalb oftmals nicht an Alterschwäche starben. Terror- und Gewaltakte gehörten somit (speziell in den 70er und 80er Jahren) für die Bürger Palermos quasi zum Alltag. Im Jahre 2013 kam der in Italien sehr bekannte und politisch engagierte Satiriker Pierfrancesco Diliberto auf die nicht gerade naheliegende Idee, dieses Thema zum Gegenstand einer ironischen Kino-Komödie zu machen.
Dazu bediente er sich allerdings keines klamauklastigen Holzhammer-Humors, sondern schilderte die Ereignisse stattdessen behutsam und nostalgisch verklärt aus der naiven Sicht eines arglosen Jungen. Arturo, so dessen Name, berichtet als Erwachsener aus dem Off, auf welche Weise das Wirken der Mafia bereits in seinen Jugendjahren immensen Einfluss auf sein Leben und sogar seine Zeugung hatte: Während seine Eltern ihren ehelichen Pflichten nachkommen, richten ein paar Mobster in der Nachbarschaft ein lautstarkes Massaker an. In einer an den Vorspann KUCK MAL, WER DA SPRICHTs erinnernden Animationssequenz wird gezeigt, wie sich fast alle Spermien ob des plötzlich gestiegenen Lärmpegels erschrocken zurückziehen. Nur die, aus der später einmal Arturo entstehen soll, bekommt von alledem nichts mit und gelangt so unbeirrt an und in ihr Ziel. Dermaßen vorbelastet ist es kein Wunder, dass Arturos erstes Wort später nicht 'Mama' oder 'Papa' lautet, sondern 'Mafia'.
Die Idee, das große Trauma Italiens mit unbedarften Kinderaugen zu betrachten, mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, ist letztendlich jedoch konsequent: Arturo stellt die Art von Fragen, die Erwachsenen oftmals unbequem sind, die sie in Verlegenheit bringen und denen sie deshalb lieber ausweichen. Die Relevanz der ständig stattfindenden Morde wird unter den Teppich gekehrt, der Einfluss der Mafia kleingeredet, die Existenz der großen Bosse sogar geleugnet. Der Titel passt dazu wie die Faust aufs Auge und ist die Antwort von Arturos Vater auf die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit wäre, selbst Opfer eines Anschlags zu werden. Sehr gering sei sie, denn: „Die Mafia mordet nur im Sommer.“ Eine weitere Erklärung für die sich so zahlreich stapelnden Leichen - nämlich die, der Tod treffe nur diejenigen, die sich in jemanden verliebt hätten - leitet über zum zweiten Schwerpunkt der Geschichte, denn Diliberto hüllte das ernste Thema von Mord und Totschlag in den publikumswirksamen Mantel eines Liebesdreiecks, erzählt vor dem Hintergrund einer MY GIRLigen Fabel über das Erwachsenwerden.
Dass diese letztendlich jedoch nur wenig berührt, liegt in erster Linie daran, dass Arturos Angebetete Flora (gewiss versehentlich) reichlich unsympathisch gezeichnet wurde und es daher nicht nachvollziehbar erscheint, warum dessen Herz dermaßen für sie entflammt, dass er selbst Jahrzehnte später immer noch noch von ihr besessen ist. Denn tatsächlich wird, wenn nach gut 50 Minuten Laufzeit ein Zeitsprung erfolgt und Arturos Geschichte im Erwachsenenalter fortgesetzt wird, das Thema wieder aufgegriffen und in einer nur geringfügig überzeugenden Romantikkomödie zu Ende geführt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schwindet das Publikumsinteresse vollends, zumal nun auch auf das erfrischend natürliche Spiel der Kinderdarsteller verzichtet werden muss und es Schwierigkeiten bereitet, in den älteren Figuren die jüngeren vom Beginn wiederzuerkennen. Zudem scheint Diliberto hier sein eigentliches Thema aus den Augen verloren zu haben und versteift sich in teils alberne Belanglosigkeiten, die der noch vielversprechenden ersten Hälfte seiner Arbeit nicht mehr gerecht werden.
Thematisch ist DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER stark auf italienische Befindlichkeiten zugeschnitten. So erscheint nicht nur Arturos Manie für den damaligen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti für das deutsche Publikum ein wenig befremdlich (sein Kostümfest-Auftritt als eben jener ist als Gag zudem misslungen und wirkt eher peinlich berührend), auch die Namen der historischen Persönlichkeiten, denen er im Laufe der Handlung über den Weg läuft, dürften hierzulande überwiegend unbekannt sein. Diliberto verbindet Fakten und Fiktion und vermengt in bewährter FORREST GUMP-Manier dokumentarisches Bildmaterial mit nachgestelltem (in welches er Arturo zum Teil auch integrierte), um den Ereignissen einen realen Anstrich zu geben. Völlig konträr dazu inszenierte er dann jedoch auch wieder Szenen, die eher in eine gewöhnliche Gangsterklamotte passen würden und Mafiaboss Totò Riina als dümmliche Witzfigur präsentieren, die nicht mal mit einer simplen Fernbedienung zurande kommt. Auch die schwarzhumorigen Gespräche der Mafiosi, die nebenbei mal völlig selbstverständlich beschließen, den Vater einer jungen Dame abzumurksen, da deren Eltern dann nicht mehr in Scheidung leben würden und die Frau damit wieder frei wäre für die Ehe, dienen natürlich dazu, die Organisation und ihre Mitglieder lächerlich zu machen, passen aber in ihrer lockeren Art nicht zum ansonsten vorherrschenden Grundton – geschweige denn, zu den authentisch wirkenden Bildern verstümmelter Mafia-Opfer.
Dilibertos eindeutig autobiographisch gefärbtes Debüt ist somit letzten Endes zwar gut gemeint, aber nicht wirklich gut geworden (was es allerdings nicht davon abhielt, 2014 den European Film Award für die beste Komödie abzustauben). 'Coming of Age'-Geschichte, politisches Statement, Gangster- und Liebeskomödie - DIE MAFIA MORDET NUR IM SOMMER möchte alles zugleich sein, bringt seine Zutaten jedoch nicht zufriedenstellend unter einen Hut. Dem Werk mangelt es entschieden an Witz und Spannung, so dass es letztendlich trotz spürbaren Engagements ernüchternd belanglos bleibt – auch wenn einen der unerwartet bewegende Schluss, eine wahrlich aufrichtige Ehrerbietung an alle im Kampf gegen die Mafia Getöteten, dann doch wieder ein wenig versöhnlich stimmen kann.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
IN FLAGRANTI - WOHIN MIT DER GELIEBTEN? (F 2006)
Aus Angst vor der Rache seiner Frau "parkt" der Industrielle Pierre seine Affäre, das Topmodel Elena, bei Junggeselle Francois. Der Loser kann nicht glauben, was ihm widerfährt...
Nett, mit bemüht wirkendem Charme. Eine milde Farce, zumindest mit ein paar guten Lachern und einem Gastauftritt von Karl Lagerfeld.
Aus Angst vor der Rache seiner Frau "parkt" der Industrielle Pierre seine Affäre, das Topmodel Elena, bei Junggeselle Francois. Der Loser kann nicht glauben, was ihm widerfährt...
Nett, mit bemüht wirkendem Charme. Eine milde Farce, zumindest mit ein paar guten Lachern und einem Gastauftritt von Karl Lagerfeld.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Drillinge an Bord (1959)
Heinz, Otto und Eduard Bollmann sind eineiige Drillinge und sehen sich so zum Verwechseln ähnlich. Als Heinz bei einem Wettbewerb eine Schiffsreise gewinnt, wollen die beiden anderen natürlich auch mitfahren, zur Not als blinde Passagiere.
Als würde Heinz Erhardt nicht schon allein für genug Komik und Chaos sorgen, hält er hier gleich zu dritt eine ganze Schiffsbesatzung samt Gästen zum Narren. Tricktechnisch wurde die Verdreifachung Erhardts für die damalige Zeit großartig umgesetzt und fällt wirklich kaum bis gar nicht auf, was sicher auch der schwarzweiß-Verfilmung zum Teil anzurechnen ist. Zu Erhardt selbst muss wohl nicht viel gesagt werden, denn seine unverwechselbare Schusseligkeit, Wortspielereien und ein gutes Händchen das verbreitete Chaos noch zum Guten zu wenden, sind sicher den meisten Filmfreunden bekannt. So kann man sich also zurücklehnen und sich köstlich amüsieren, wenn er beim Diner zum Entsetzen aller Essen für drei bestellt oder einfach nur „O Säule mio“ singt. Erhardt in Bestform – Klasse!
Heinz, Otto und Eduard Bollmann sind eineiige Drillinge und sehen sich so zum Verwechseln ähnlich. Als Heinz bei einem Wettbewerb eine Schiffsreise gewinnt, wollen die beiden anderen natürlich auch mitfahren, zur Not als blinde Passagiere.
Als würde Heinz Erhardt nicht schon allein für genug Komik und Chaos sorgen, hält er hier gleich zu dritt eine ganze Schiffsbesatzung samt Gästen zum Narren. Tricktechnisch wurde die Verdreifachung Erhardts für die damalige Zeit großartig umgesetzt und fällt wirklich kaum bis gar nicht auf, was sicher auch der schwarzweiß-Verfilmung zum Teil anzurechnen ist. Zu Erhardt selbst muss wohl nicht viel gesagt werden, denn seine unverwechselbare Schusseligkeit, Wortspielereien und ein gutes Händchen das verbreitete Chaos noch zum Guten zu wenden, sind sicher den meisten Filmfreunden bekannt. So kann man sich also zurücklehnen und sich köstlich amüsieren, wenn er beim Diner zum Entsetzen aller Essen für drei bestellt oder einfach nur „O Säule mio“ singt. Erhardt in Bestform – Klasse!
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Finde den auch toll, Heinz Erhardt sowieso. Vielleicht solltest du dein Review auch noch hier reinpacken: http://www.affengigant.de/kongulasprank ... =39&t=7297
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Danke, den hatte ich gar nicht auf dem Schirm
- DJANGOdzilla
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Ich finde es eh ziemlich verwirrend hier mit den ganzen Sammelthreads. Könnte man das nicht irgendwie auch anders lösen? Mal abgesehen davon, dass nicht immer ganz klar ist, wo etwas reingehört, kann man ja auch gar nicht alle Threads im Kopf haben.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Ich finde es eigentlich nicht verwirrend, man kann ja nicht für jeden Film einen neuen Thread eröffnen, dann wird es ja erst unübersichtlich. Und die Titel sind für mich auch eindeutig, ich hatte eben nur diesen bestimmen nicht im Kopf, weil ich noch nie reingeschrieben hatte
- Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Willkommen zum "Komödien, die man extrem cutten und danach immer noch auf den Index setzen sollte" - Double Feature!
Wer zuletzt lacht, lacht am besten (D 1971) 4/5
"Beim schönsten Regenbogen muss auch Regen sein" sagt, nein schlimmer, singt Roy Black. Er muss es wissen, immerhin schmust er hier mit Uschi Glas
Wer mit dem Gedanken spielt, sich Kinder zuzulegen, dem empfehle ich ausdrücklich die Sichtung dieses Werks. Danach ist man kuriert.
Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut (D 1971) 7/8
Hier ist die nahezu exakt gleiche Truppe wie bei "Wer zuletzt lacht…" dabei - sehr rational. Ein Meilenstein des deutschen Kinos ist das Duett von "Schön ist es auf der Welt zu sein": Anita im führerlosen Wohnwagen (Von welcher Firma dieser zur Verfügung gestellt wurde wird ganz groß im Vorspann erwähnt: Ein Vorreiter des Product Placements.), Roy Black schiebt das Teil über gefährliche Serpentinen lose vor sich her. Ich warte vergeblich, dass die kleine Anita in den Abgrund stürzt.
Hier tobt die Schwarze Hand, viel Pauker-Klamauk, Verwechslungskomödie und andere Zutaten im Zeitgeist-Format. Die DVD kann getrost unter "Kurzweilige Folter" einsortiert werden.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten (D 1971) 4/5
"Beim schönsten Regenbogen muss auch Regen sein" sagt, nein schlimmer, singt Roy Black. Er muss es wissen, immerhin schmust er hier mit Uschi Glas
Wer mit dem Gedanken spielt, sich Kinder zuzulegen, dem empfehle ich ausdrücklich die Sichtung dieses Werks. Danach ist man kuriert.
Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut (D 1971) 7/8
Hier ist die nahezu exakt gleiche Truppe wie bei "Wer zuletzt lacht…" dabei - sehr rational. Ein Meilenstein des deutschen Kinos ist das Duett von "Schön ist es auf der Welt zu sein": Anita im führerlosen Wohnwagen (Von welcher Firma dieser zur Verfügung gestellt wurde wird ganz groß im Vorspann erwähnt: Ein Vorreiter des Product Placements.), Roy Black schiebt das Teil über gefährliche Serpentinen lose vor sich her. Ich warte vergeblich, dass die kleine Anita in den Abgrund stürzt.
Hier tobt die Schwarze Hand, viel Pauker-Klamauk, Verwechslungskomödie und andere Zutaten im Zeitgeist-Format. Die DVD kann getrost unter "Kurzweilige Folter" einsortiert werden.
Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Paul Naschy hat geschrieben:Die DVD kann getrost unter "Kurzweilige Folter" einsortiert werden
Jetzt hast du mir einen Ohrwurm verpasst - ich find das Lied und den Film einfach herrlichPaul Naschy hat geschrieben: "Schön ist es auf der Welt zu sein"
"...und verbreitet unsere Warnung: ...kommt niie wieder auf den Mars"
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
EIN JAHR VOGELFREI (USA 2011)
Wer wird der "Birder" des Jahres? Drei Vogelkundler liefern sich eine leidenschaftliche Schlacht. Wer innerhalb eines Jahres die meisten unterschiedlichen Vogelarten entdeckt, holt den Titel. Erschwert wird der Wettkampf durch private Probleme. Vorjahressieger Kenny (Owen Wilson) vernachlässigt seine Frau. Der geschiedene Brad (Jack Black) scheitert daran, es seinem Vater recht zu machen. Und Stu (Steve Martin) fühlt sich in der Rolle des Rentners unterfordert.
Aufgrund der Darsteller könnte man meinen, daß man es hier lediglich mit viel Klamauk zu tun hat. Doch Regisseur David Frankel belehrt uns eines Besseren. Denn die Buddy-Komödie wirkt auf sympathische Weise altmodisch. Dabei wird die skurrile Story ohne Hast und Bad-Taste-Homor erzählt. Dafür gibt es feine Dialoge, absurde Situationen und nicht zuletzt prächtig aufgelegte Stars. So macht das Portrait der drei schrulligen Typen sogar richtig Lust darauf, sich mal selbst auf die Vogellauer zu legen.
EIN JAHR VOGELFREI ist ein warmherziges Plädoyer für ein Nischenhobby.
Wer wird der "Birder" des Jahres? Drei Vogelkundler liefern sich eine leidenschaftliche Schlacht. Wer innerhalb eines Jahres die meisten unterschiedlichen Vogelarten entdeckt, holt den Titel. Erschwert wird der Wettkampf durch private Probleme. Vorjahressieger Kenny (Owen Wilson) vernachlässigt seine Frau. Der geschiedene Brad (Jack Black) scheitert daran, es seinem Vater recht zu machen. Und Stu (Steve Martin) fühlt sich in der Rolle des Rentners unterfordert.
Aufgrund der Darsteller könnte man meinen, daß man es hier lediglich mit viel Klamauk zu tun hat. Doch Regisseur David Frankel belehrt uns eines Besseren. Denn die Buddy-Komödie wirkt auf sympathische Weise altmodisch. Dabei wird die skurrile Story ohne Hast und Bad-Taste-Homor erzählt. Dafür gibt es feine Dialoge, absurde Situationen und nicht zuletzt prächtig aufgelegte Stars. So macht das Portrait der drei schrulligen Typen sogar richtig Lust darauf, sich mal selbst auf die Vogellauer zu legen.
EIN JAHR VOGELFREI ist ein warmherziges Plädoyer für ein Nischenhobby.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Monsieur Claude und seine Töchter (Fr 2014)
Marie und Claude haben 4 Töchter, welche dank ihrer (zukünftigen) Ehemänner aus der eher patriotisch-konservativen eine multikulturelle Großfamilie machen.
Klassische Komödien sind eigentlich nicht mein Ding. Monsieur Claude und seine Töchter ist aber eine, welche unverkrampft alltäglichen Rassismus thematisiert und ein Plädoyer für Toleranz und die Chance, andere Kulturen als Bereicherung anzusehen, abgibt.
Schade, dass deutsche Komödien so etwas nicht auf die Reihe bekommen und nach wie vor auf finanziell abgesicherte Blödelfilme setzen.
Marie und Claude haben 4 Töchter, welche dank ihrer (zukünftigen) Ehemänner aus der eher patriotisch-konservativen eine multikulturelle Großfamilie machen.
Klassische Komödien sind eigentlich nicht mein Ding. Monsieur Claude und seine Töchter ist aber eine, welche unverkrampft alltäglichen Rassismus thematisiert und ein Plädoyer für Toleranz und die Chance, andere Kulturen als Bereicherung anzusehen, abgibt.
Schade, dass deutsche Komödien so etwas nicht auf die Reihe bekommen und nach wie vor auf finanziell abgesicherte Blödelfilme setzen.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Immer Ärger mit den Paukern (D 1968)
Roy Black schmuggelt sich in ein Internat ein und lernt dort die flotte Uschi Glas kennen und über die üblichen Umwege auch lieben.
Mein persönliches Highlight in der haarscharf am Multi-Tiersnuff vorbei schraddernden Komödie ist, wie Peter Weck mit dem "Mann im Briefkasten"-Trick zum Wahnsinn getrieben wird. Das scheint selbst einem Roy Black zu dämlich gewesen zu sein.
PS. Mir machen Leute Angst, die Georg Thomalla lustig finden können.
Roy Black schmuggelt sich in ein Internat ein und lernt dort die flotte Uschi Glas kennen und über die üblichen Umwege auch lieben.
Mein persönliches Highlight in der haarscharf am Multi-Tiersnuff vorbei schraddernden Komödie ist, wie Peter Weck mit dem "Mann im Briefkasten"-Trick zum Wahnsinn getrieben wird. Das scheint selbst einem Roy Black zu dämlich gewesen zu sein.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
XXX Hasch mich, ich bin der Mörder XXX
Die meisten Menschen lassen sich sicher gerne durch Musik beeinflußen, um Ihre Laune zu heben. Wenn ein Monitor zur Verfügung steht, solltet Ihr das auch mal mit einem Louis de Funes Film versuchen. Vorrausgesetzt ein Mensch kommt mit der aufgeregten, hibbeligen Art dieses größten aller Komiker zurecht, gibt es fast nichts Sichereres, um die gute Laune - auch nach einem miesen Tag - wiederherzustellen.
Dabei hat Louis alias Antoine Brisbard selbst allen Grund zu schlechter Laune: Völlig unbeabsichtigt und schuldlos ist er im Würgegriff eines üblen Erpressers gelandet, der droht, die Abstammung seiner Frau Silvie von einem Mehrfach Mörder zu veröffentlichen. Die Karriere seiner liebreizenden Gattin als Theaterschauspielerin, sowie seine eigene als Lustspielautor wäre zerstört. Also übt er fleissig mit einem befreundeten Rechtsanwalt unter Vortäuschung falscher Tatsachen die Liquidierung des Erpressers Jo. Doch kaum ist es soweit verläßt ihn dann doch der Mut. Brisbard schmeißt Sache und Revolver hin, ein Schuß löst sich und... schon ist er tot, der Bösewicht.
Doch es ist kaum zu glauben wie schwer es ist so eine Leiche loszuwerden. Das Hausmädchen hält die ganze Sache für einen Witz, der über der Leiche errichtete Pavillion hält gerade mal 2 Tage, Brisbards Gattin hält ihn für ein Nervenbündel, der eifrige Komissar Ducraut stellt bei seiner Leichensuche das Haus auf den Kopf, Jo's Kumpane wollen seinen Geldkoffer wiederhaben, nervige Vertreter setzen die Terasse in Brand, Bauunternehmer Tonelotti ertränkt seinen Kummer über den zerstörten Pavillion mit Wein - Weib und Gesang, und zu allem Überfluß will just dann die schrullige Immobilienmaklerin Granutand auch noch das Haus an die notorisch besoffene englische Madame Grander nebst Ehemann verkaufen.
Das hält natürlich kein normaler Mann aus, und so bedarf es schon der kräftigen Mithilfe von Brisbards gefasstem Eheweib, um die als Statue getarnte Leiche aus dem Haus zu schaffen. Was für eine Lebenschance ! Jetzt kann sie ihre beste Rolle spielen...
Und so nimmt die Serie aus Absurditäten, schwarzem Humor, gefährlichen Konstellationen, schreiender Komik und unvorhersehbarer Wendungen gut eine Stunde lang kein Ende und schickt den Zuschauer von einem Brüller zum nächsten. "Nein ?", "Doch !", "Ohhhhh....". Dabei profitiert der Film sehr von seiner Theatervorlage, die die Geschichte zeitlich und örtlich stark verdichtet, und so den Zuschauer kaum zu Atem kommen lässt. Zwar spielen im Film auch ominöse Löcher eine Rolle ("Stellen Sie sich vor, da macht irgendein Idiot ein Loch - in mein fachmännisches Loch"), doch sollte es selbige im Drehbuch geben, so fallen sie aufgrund des rasanten Tempos sowieso nicht auf.
Damit gehört "Hasch mich, ich bin der Mörder" mit zu den besten Arbeiten von de Funes, in denen er einerseits seine markentypische Cholerik als Mörder in der Zwickmühle wunderbar pflegen darf, und in der er andererseits von einem hervorragenden, spritzigen Drehbuch dabei unterstützt wird.
Besondere Erwähnung verdient noch die exzellente, schmissige Musik von Raymond Lefevre, die gekonnt und leichtfüssig zwischen Gefahr und Komik tänzelt.
Daraus folgt: Soll die Laune spritzig sein, laß öfter mal Erpresser rein !
Urteil: Schulnote 1-2, Kongula Einschätzung
Die meisten Menschen lassen sich sicher gerne durch Musik beeinflußen, um Ihre Laune zu heben. Wenn ein Monitor zur Verfügung steht, solltet Ihr das auch mal mit einem Louis de Funes Film versuchen. Vorrausgesetzt ein Mensch kommt mit der aufgeregten, hibbeligen Art dieses größten aller Komiker zurecht, gibt es fast nichts Sichereres, um die gute Laune - auch nach einem miesen Tag - wiederherzustellen.
Dabei hat Louis alias Antoine Brisbard selbst allen Grund zu schlechter Laune: Völlig unbeabsichtigt und schuldlos ist er im Würgegriff eines üblen Erpressers gelandet, der droht, die Abstammung seiner Frau Silvie von einem Mehrfach Mörder zu veröffentlichen. Die Karriere seiner liebreizenden Gattin als Theaterschauspielerin, sowie seine eigene als Lustspielautor wäre zerstört. Also übt er fleissig mit einem befreundeten Rechtsanwalt unter Vortäuschung falscher Tatsachen die Liquidierung des Erpressers Jo. Doch kaum ist es soweit verläßt ihn dann doch der Mut. Brisbard schmeißt Sache und Revolver hin, ein Schuß löst sich und... schon ist er tot, der Bösewicht.
Doch es ist kaum zu glauben wie schwer es ist so eine Leiche loszuwerden. Das Hausmädchen hält die ganze Sache für einen Witz, der über der Leiche errichtete Pavillion hält gerade mal 2 Tage, Brisbards Gattin hält ihn für ein Nervenbündel, der eifrige Komissar Ducraut stellt bei seiner Leichensuche das Haus auf den Kopf, Jo's Kumpane wollen seinen Geldkoffer wiederhaben, nervige Vertreter setzen die Terasse in Brand, Bauunternehmer Tonelotti ertränkt seinen Kummer über den zerstörten Pavillion mit Wein - Weib und Gesang, und zu allem Überfluß will just dann die schrullige Immobilienmaklerin Granutand auch noch das Haus an die notorisch besoffene englische Madame Grander nebst Ehemann verkaufen.
Das hält natürlich kein normaler Mann aus, und so bedarf es schon der kräftigen Mithilfe von Brisbards gefasstem Eheweib, um die als Statue getarnte Leiche aus dem Haus zu schaffen. Was für eine Lebenschance ! Jetzt kann sie ihre beste Rolle spielen...
Und so nimmt die Serie aus Absurditäten, schwarzem Humor, gefährlichen Konstellationen, schreiender Komik und unvorhersehbarer Wendungen gut eine Stunde lang kein Ende und schickt den Zuschauer von einem Brüller zum nächsten. "Nein ?", "Doch !", "Ohhhhh....". Dabei profitiert der Film sehr von seiner Theatervorlage, die die Geschichte zeitlich und örtlich stark verdichtet, und so den Zuschauer kaum zu Atem kommen lässt. Zwar spielen im Film auch ominöse Löcher eine Rolle ("Stellen Sie sich vor, da macht irgendein Idiot ein Loch - in mein fachmännisches Loch"), doch sollte es selbige im Drehbuch geben, so fallen sie aufgrund des rasanten Tempos sowieso nicht auf.
Damit gehört "Hasch mich, ich bin der Mörder" mit zu den besten Arbeiten von de Funes, in denen er einerseits seine markentypische Cholerik als Mörder in der Zwickmühle wunderbar pflegen darf, und in der er andererseits von einem hervorragenden, spritzigen Drehbuch dabei unterstützt wird.
Besondere Erwähnung verdient noch die exzellente, schmissige Musik von Raymond Lefevre, die gekonnt und leichtfüssig zwischen Gefahr und Komik tänzelt.
Daraus folgt: Soll die Laune spritzig sein, laß öfter mal Erpresser rein !
Urteil: Schulnote 1-2, Kongula Einschätzung
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Focus (US 2015)
Sehr gelungene Gangster-Story mit Will Smith, die gekonnt zwischen Drama und Komödie jongliert. Für den ganz großen Wurf zu vorhersehbar, aber das tut der guten Unterhaltung keinen Abbruch.
Sehr gelungene Gangster-Story mit Will Smith, die gekonnt zwischen Drama und Komödie jongliert. Für den ganz großen Wurf zu vorhersehbar, aber das tut der guten Unterhaltung keinen Abbruch.
Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
FUCK JU GÖHTE (D 2013)
Bankräuber sucht Beute: Frisch aus dem Knast entlassen, stellt Zeki entsetzt fest, daß auf dem vergrabenen Geld jetzt eine Turnhalle steht. Um ungestört buddeln zu können, heuert er als Aushilfslehrer an der Gesamtschule an und setzt in seiner Klasse eher auf unkonventionelle Lehrmethoden...
Der geradezu unglaubliche Plot ist kaum der Rede wert, auch die Gags im Dauerfeuer sind nicht immer Bombe, aber dennoch teilweise saukomisch. Regisseur und Autor Dagtekin ein präzises Gespür für die krasse Poesie heutiger Jugendsprache. Ob auch der kürzlich angelaufene Teil 2 - den ich mir auch noch ansehen werde - mit grandiosen Sprüchen wie "Müller, ey, Sie Geisterkranker" oder "Chantal, heul leise" glänzen kann, wird sich zeigen.
Pädagogisch sicher nicht wertvoll, aber auf jeden Fall saukomisch.
Bankräuber sucht Beute: Frisch aus dem Knast entlassen, stellt Zeki entsetzt fest, daß auf dem vergrabenen Geld jetzt eine Turnhalle steht. Um ungestört buddeln zu können, heuert er als Aushilfslehrer an der Gesamtschule an und setzt in seiner Klasse eher auf unkonventionelle Lehrmethoden...
Der geradezu unglaubliche Plot ist kaum der Rede wert, auch die Gags im Dauerfeuer sind nicht immer Bombe, aber dennoch teilweise saukomisch. Regisseur und Autor Dagtekin ein präzises Gespür für die krasse Poesie heutiger Jugendsprache. Ob auch der kürzlich angelaufene Teil 2 - den ich mir auch noch ansehen werde - mit grandiosen Sprüchen wie "Müller, ey, Sie Geisterkranker" oder "Chantal, heul leise" glänzen kann, wird sich zeigen.
Pädagogisch sicher nicht wertvoll, aber auf jeden Fall saukomisch.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
NICHT MEIN TAG (D 2014)
Der Bankangestellte Till Reiners (Axel Stein) hat Frust in der Ehe und im Job. Da überfällt der Kleinkriminelle Nappo (Moritz Bleibtreu) seine Bankfiliale und nimmt Till kurzerhand als Geisel. Auf der turbulenten Flucht nach Amsterdam merken die beiden, daß sie eigentlich gute Kumpel sein könnten. Und aus dem braven Till wird plötzlich ein enthemmter Krawallbruder, neben dem Exknacki Nappo fast wie ein Saubermann wirkt...
Diese Gaunergroteske mit geschliffenem Wortwitz, rasanter Action und warmherzigen Szenen macht einfach Spaß. Das liegt auch an der Spielfreude der bis in die Nebenrollen grandios besetzten Schauspieler (u.a. Jasmin Gerat, Anna Maria Mühe, Ralf Richter). Das Tempo ist höllisch, die Story wird immer wahnwitziger. Dazu röhrt ein kräftiger Rock-'n-Roll-Soundtrack, und es hagelt politisch unkorrekte Prolldialoge. Dazu gibt es einen tollen Running Gag: ein Navi mit der kölsch quäkenden Stimme von Tom Gerhardt.
Ein richtig rotziges Buddymovie mit kauzigen Typen. Geheimtipp! 1/2
Der Bankangestellte Till Reiners (Axel Stein) hat Frust in der Ehe und im Job. Da überfällt der Kleinkriminelle Nappo (Moritz Bleibtreu) seine Bankfiliale und nimmt Till kurzerhand als Geisel. Auf der turbulenten Flucht nach Amsterdam merken die beiden, daß sie eigentlich gute Kumpel sein könnten. Und aus dem braven Till wird plötzlich ein enthemmter Krawallbruder, neben dem Exknacki Nappo fast wie ein Saubermann wirkt...
Diese Gaunergroteske mit geschliffenem Wortwitz, rasanter Action und warmherzigen Szenen macht einfach Spaß. Das liegt auch an der Spielfreude der bis in die Nebenrollen grandios besetzten Schauspieler (u.a. Jasmin Gerat, Anna Maria Mühe, Ralf Richter). Das Tempo ist höllisch, die Story wird immer wahnwitziger. Dazu röhrt ein kräftiger Rock-'n-Roll-Soundtrack, und es hagelt politisch unkorrekte Prolldialoge. Dazu gibt es einen tollen Running Gag: ein Navi mit der kölsch quäkenden Stimme von Tom Gerhardt.
Ein richtig rotziges Buddymovie mit kauzigen Typen. Geheimtipp! 1/2
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
SEX TAPE (USA 2014)
Die gelangweilten Eheleute Jay und Annie wollen wieder Schwung in ihr lustloses Sexleben bringen. Sie filmen kurzerhand einen Heimporno, den Jay jedoch versehentlich an mehrere Freunde, Verwandte und auch noch Annies neuen Boss in spe verteilt. Da es ihnen an technischen Knowhow mangelt, versuchen sie, alle relevanten iPads ausfindig zu machen, um das kompromittierende Material darauf zu löschen. Sie starten eine aberwitzige "Search & Destroy"-Mission, die ihnen schnell über den Kopf wächst.
Hätte durchaus was draus werden können, doch leider wirkt der Film trotz einiger Scherzchen wie eine gestreckte, verkrampfte Sitcomfolge. Kaum Story, nicht gerade charmanter, eher grober Humor, ein zu braves Familienfinale und Darsteller, die nicht ihren besten Tag hatten. Statt einer spritzigen Komödie über die Lust, das Zurückdrehen der Pärchenzeit und digitalen Lifestyle, gibt es nur Mittelmass. Jack Black hat einen Cameoauftritt.
Gerade noch erträglich.
Die gelangweilten Eheleute Jay und Annie wollen wieder Schwung in ihr lustloses Sexleben bringen. Sie filmen kurzerhand einen Heimporno, den Jay jedoch versehentlich an mehrere Freunde, Verwandte und auch noch Annies neuen Boss in spe verteilt. Da es ihnen an technischen Knowhow mangelt, versuchen sie, alle relevanten iPads ausfindig zu machen, um das kompromittierende Material darauf zu löschen. Sie starten eine aberwitzige "Search & Destroy"-Mission, die ihnen schnell über den Kopf wächst.
Hätte durchaus was draus werden können, doch leider wirkt der Film trotz einiger Scherzchen wie eine gestreckte, verkrampfte Sitcomfolge. Kaum Story, nicht gerade charmanter, eher grober Humor, ein zu braves Familienfinale und Darsteller, die nicht ihren besten Tag hatten. Statt einer spritzigen Komödie über die Lust, das Zurückdrehen der Pärchenzeit und digitalen Lifestyle, gibt es nur Mittelmass. Jack Black hat einen Cameoauftritt.
Gerade noch erträglich.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Pee Wee's Big Holiday (2016)
Paul Reubens bringt seine asexuelle Kultfigur Pee Wee Herman endlich wieder zurück auf die Leinwand. Unglaublich. All die Jahrzehnte seit der TV Show und den beiden Kinofilmen konnten Pee Wee nichts anhaben. Er sieht noch immer aus wie in den 1980er Jahren.
Der dritte Film ist reizend, witzig aber nicht ganz so anarchisch wie in seinem Kinodebüt Pee Wee's Big Adventure (1985 Regie: Tim Burton).
Paul Reubens bringt seine asexuelle Kultfigur Pee Wee Herman endlich wieder zurück auf die Leinwand. Unglaublich. All die Jahrzehnte seit der TV Show und den beiden Kinofilmen konnten Pee Wee nichts anhaben. Er sieht noch immer aus wie in den 1980er Jahren.
Der dritte Film ist reizend, witzig aber nicht ganz so anarchisch wie in seinem Kinodebüt Pee Wee's Big Adventure (1985 Regie: Tim Burton).
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Pee Wees erster Film war doch Tim Burtons erster Film....Klamauk vom Feinsten!....ich mag das ja..nach FAHRRADDIEBE aus Italien...habe ich den nicht schon in der Schule gesehen?.Harryzilla hat geschrieben:Pee Wee's Big Holiday (2016)
Paul Reubens bringt seine asexuelle Kultfigur Pee Wee Herman endlich wieder zurück auf die Leinwand. Unglaublich. All die Jahrzehnte seit der TV Show und den beiden Kinofilmen konnten Pee Wee nichts anhaben. Er sieht noch immer aus wie in den 1980er Jahren.
Der dritte Film ist reizend, witzig aber nicht ganz so anarchisch wie in seinem Kinodebüt Pee Wee's Big Adventure (1985 Regie: Tim Burton).
16 Jahre Kongulaspranke!...07. Sept. 2003 - 07. Sept. 2019...es war damals 17:24 Uhr in dieser Internetbude an einer Haltestelle in Karlsruhe. Ich bin noch da....
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
ST. VINCENT (USA 2014)
Maggie, eine alleinerziehende Mutter, zieht mit ihrem 12-jährigen Sohn Oliver in ein neues Haus nach Brooklyn. Weil sie gezwungen ist, Überstunden zu machen, muss sie Oliver in die Obhut ihres Nachbarn Vincent geben, ein griesgrämiger Rentner mit Hang zu Alkohol und Glücksspiel. Zwischen ihm und dem Jungen entwickelt sich bald eine ganz besondere Freundschaft. Die schwangere Stripperin Daka im Schlepptau, nimmt Vincent seinen Schützling mit auf alle Stationen seiner täglichen Routine: die Rennbahn, den Stripclub und die Kneipe nebenan. Während Vincent Oliver dabei hilft, ein Mann zu werden, beginnt Oliver in Vincent etwas zu sehen, was kein anderer sehen kann: einen missverstandenen Mann mit einem großen Herzen. Als der Knirps für ein Schulprojekt einen Heiligen im Alltag porträtieren soll, fällt seine Wahl auf Vincent...
Kann man so einem Film böse sein? Unbekümmert klimpert Regiedebütant Theodore Melfi auf der Klaviatur des tragikomischen Wohlfühlfilmes. Murray zelebriert seine Paraderolle als grummeliger Misanthrop, der sein Herz unter einer schwieligen Lederhaut versteckt, zum Glück aber ziemlich beste Freunde hat. Naomi Watts zelebriert ihre Rolle als Prostituierte Daka mit sichtlichem Genuss, der junge Liebherr (Oliver) spielt zwar deutlich zu altklug, aber das kann man durchaus verzeihen. Und das rührende Ende zieht ungeniert alle sentimentalen Register. Auch dafür muss man diesen Film lieben.
Ein kluger, rührender Buddyfilm mit Herz und Witz und einem genialen Bill Murray.
Maggie, eine alleinerziehende Mutter, zieht mit ihrem 12-jährigen Sohn Oliver in ein neues Haus nach Brooklyn. Weil sie gezwungen ist, Überstunden zu machen, muss sie Oliver in die Obhut ihres Nachbarn Vincent geben, ein griesgrämiger Rentner mit Hang zu Alkohol und Glücksspiel. Zwischen ihm und dem Jungen entwickelt sich bald eine ganz besondere Freundschaft. Die schwangere Stripperin Daka im Schlepptau, nimmt Vincent seinen Schützling mit auf alle Stationen seiner täglichen Routine: die Rennbahn, den Stripclub und die Kneipe nebenan. Während Vincent Oliver dabei hilft, ein Mann zu werden, beginnt Oliver in Vincent etwas zu sehen, was kein anderer sehen kann: einen missverstandenen Mann mit einem großen Herzen. Als der Knirps für ein Schulprojekt einen Heiligen im Alltag porträtieren soll, fällt seine Wahl auf Vincent...
Kann man so einem Film böse sein? Unbekümmert klimpert Regiedebütant Theodore Melfi auf der Klaviatur des tragikomischen Wohlfühlfilmes. Murray zelebriert seine Paraderolle als grummeliger Misanthrop, der sein Herz unter einer schwieligen Lederhaut versteckt, zum Glück aber ziemlich beste Freunde hat. Naomi Watts zelebriert ihre Rolle als Prostituierte Daka mit sichtlichem Genuss, der junge Liebherr (Oliver) spielt zwar deutlich zu altklug, aber das kann man durchaus verzeihen. Und das rührende Ende zieht ungeniert alle sentimentalen Register. Auch dafür muss man diesen Film lieben.
Ein kluger, rührender Buddyfilm mit Herz und Witz und einem genialen Bill Murray.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
EINER NACH DEM ANDEREN (NORW./S/DÄN 2014)
Die Schneeräumung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nils geht ihr in Norwegen mit so einnehmender Zuverlässigkeit nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Doch als sein Sohn zufällig Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät der beste Bürger inmitten eines Drogenkriegs. Nils will seinen Sohn rächen und bringt einen Auftragskiller nach dem nächsten so akribisch um, wie er einst seine Mitbürger von den Schneemassen befreit hatte. Bandenführer Papa, der mit der Drogenmafia auf Kriegsfuß steht, wittert neue Chancen, die ungeliebten Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Es entspinnt sich ein Drogenkrieg, in dessen Zentrum Nils noch für so manche Überraschung sorgt.
Auftragskiller, die sich mit Schneebällen bewerfen, ein Drogenboss im Sorgerechtsstreit und immer wieder brutale Hinrichtungen. Diese schwarzhumorige Groteske schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Quentin Tarentino oder die Coen-Brüder. Der Film mit dem lustigen Originaltitel KRAFTIDIOTEN lebt vor allem von der stoischen Unbeirrbarkeit, mit der Stellan Skarsgard seine Rolle ausfüllt.
Ein kultig-unterkühlter Rachefeldzug im Schnee mit comicartiger Gewalt und tiefschwarzen Humor.
Die Schneeräumung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nils geht ihr in Norwegen mit so einnehmender Zuverlässigkeit nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Doch als sein Sohn zufällig Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät der beste Bürger inmitten eines Drogenkriegs. Nils will seinen Sohn rächen und bringt einen Auftragskiller nach dem nächsten so akribisch um, wie er einst seine Mitbürger von den Schneemassen befreit hatte. Bandenführer Papa, der mit der Drogenmafia auf Kriegsfuß steht, wittert neue Chancen, die ungeliebten Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Es entspinnt sich ein Drogenkrieg, in dessen Zentrum Nils noch für so manche Überraschung sorgt.
Auftragskiller, die sich mit Schneebällen bewerfen, ein Drogenboss im Sorgerechtsstreit und immer wieder brutale Hinrichtungen. Diese schwarzhumorige Groteske schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Quentin Tarentino oder die Coen-Brüder. Der Film mit dem lustigen Originaltitel KRAFTIDIOTEN lebt vor allem von der stoischen Unbeirrbarkeit, mit der Stellan Skarsgard seine Rolle ausfüllt.
Ein kultig-unterkühlter Rachefeldzug im Schnee mit comicartiger Gewalt und tiefschwarzen Humor.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
KISS THE COOK (USA 2014)
Jahrelang war er den Feinschmeckern von Los Angeles zu Diensten – doch jetzt reicht es Gourmetkoch Carl Casper: Restaurantbesitzer Riva lässt ihm keine kreative Freiheit, seine Ehe ist gescheitert, die Beziehung zu seinem 11jährigen Sohn Percy liegt brach, und dann muss er seine Künste auch noch von einem snobistischen Kritiker verreißen lassen. Am Nullpunkt angekommen, besinnt er sich auf seine kulinarischen Wurzeln und kauft in Miami einen Imbisswagen. Zusammen mit Percy und seinem Souschef Martin begibt er sich auf einen kulinarischen Road Trip durch den amerikanischen Süden und begeistert die Massen mit seiner exotisch-kreativen Küche.
Das mundet: Die launige, lebensfrohe Ode ans gute Essen und die hippe Foodtruck-Bewegung ist angerichtet mit einem würzigen Soundtrack und wartet mit Gaststars wie Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und John Leguizamo als gern gesehene Beilagen auf.
Wohlfühlkino mit vielen Stars - richtig lecker!
Jahrelang war er den Feinschmeckern von Los Angeles zu Diensten – doch jetzt reicht es Gourmetkoch Carl Casper: Restaurantbesitzer Riva lässt ihm keine kreative Freiheit, seine Ehe ist gescheitert, die Beziehung zu seinem 11jährigen Sohn Percy liegt brach, und dann muss er seine Künste auch noch von einem snobistischen Kritiker verreißen lassen. Am Nullpunkt angekommen, besinnt er sich auf seine kulinarischen Wurzeln und kauft in Miami einen Imbisswagen. Zusammen mit Percy und seinem Souschef Martin begibt er sich auf einen kulinarischen Road Trip durch den amerikanischen Süden und begeistert die Massen mit seiner exotisch-kreativen Küche.
Das mundet: Die launige, lebensfrohe Ode ans gute Essen und die hippe Foodtruck-Bewegung ist angerichtet mit einem würzigen Soundtrack und wartet mit Gaststars wie Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und John Leguizamo als gern gesehene Beilagen auf.
Wohlfühlkino mit vielen Stars - richtig lecker!
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- Dschungeldrache
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
XXX Eine total total verrückte Welt (Restaurierte Version) XXX
Oder der wahnwitzig wirre Wirbel um... "das große W".
Tritt morgens vor Dein Haus, und Du weißt... es ist eine total total verrückte Welt. Und sowas hält man doch nur mit einer noch verrückteren Welt im Kino aus. 80 Minuten dauert diese Kur mindestens. 120 Minuten sind schon verrückter. Ab 150 Minuten wird's langsam irre - Doch erst mit 210 Minuten lernst Du den totalen Wahnwitz kennen.
Grund genug also, der "Komödie, die es allen Komödien zeigt" erneut ihre alte Pracht zurückzugeben, und mit ca. 40 Filmminuten zu ergänzen, auf die die Welt 51 Jahre lang verzichten musste. Denn verrückterweise (Was sonst ?) wurde der Film 1963 ein Opfer seines eigenen Erfolges. United Artists wollte mit dem gut aufgenommenen Titel noch mehr Kasse machen, indem das 210 Minuten lange Abenteuer so gekürzt wurde, daß eine weitere Vorstellung pro Tag möglich war. Von da ab führte der Film das traurige Leben, das er mit vielen Filmen teilt: Original-Negativ zerschnitten, Kopien zurückgezogen, unbekannter Verbleib des geschnittenen Materials, und schlecht gelagerte Relikte, denen ein langsamer Tod durch Zersetzung, Vergessen und Zerstörung droht.
Doch Unkraut vergeht nicht, und eine Mammutkomödie lässt keine Ruhe, bis sie ganz (oder größtenteils) restauriert ist. Was also sind nun die Unterschiede zwischen der lange bekannten gekürzten 154 Minuten Version auf 35 mm Film, und der restaurierten Version auf 70 mm Film, die per Blu Ray Veröffentlichung einen (klaro) total verrückten Detailreichtum im Bild aufweist ?
Zur Erinnerung erstmal die Handlung:
Um ein Land in die Knie zu zwingen braucht man keine Atombomben, sondern nur einen Schatz mit 350.000 Dollar (des Jahres 1963), und Menschen wie Du und ich ohne 350.000 Dollar. Darunter:
- Der Mann mit dem 350.000 Dollar Lächeln, Smiler Grogan
- Der "Plumpudding mit den Murmeln im Mund", Dinky Bell
- Der "Ich hasse alle Dentisten" Mann Benji Benjamin
- Dieser "Dentist" Melville Crump
- Die "Hab kein Vertrauen in Dynamit" Monica Crump
- Das Schwiegermonster mit den roten Haaren, Mrs. Marcus
- Das Schwiegeropfer mit den grauen Haaren Russel Finch
- Die "Mir wird schon wieder schlecht" Emeline Finch
- Der "Ich mag keine Busen" Engländer Algernon Hawthorne
- Der Oedipuss maximus Sylvester Marcus
- Der gutmütige "Ich mach Hackfleisch aus ihm" Lenny Pike
- Das "hässliche Gesicht, als ob sich mal einer draufgesetzt hätte" Oskar Meyer
- Polizeicaptain Culpepper, der sein Leben mit einer "großen Kirsche in der Mitte" krönen will
- Zwei Taxifahrer, die beweisen, daß in einen amerikanischen 4-Sitzer genausogut 7 Gäste passen
- und ein paar Überraschungen...
Selbigen Personen verrät man mit letzter Lebenskraft wo denn der süße Zaster zu finden sei: "Unter dem großen W" (Alles klar ?). Sodann lehne man sich zurück, und sehe zu, wie sich durch die Jagd dieser Irren nach dem schönen Geld Verkehrsunfälle mit führerlosen Flügen abwechseln, wie sich die im Auto und am Nasenbein treffen, die durch eine gemeinsame Sprache getrennt sind: Engländer und Amerikaner. Man bewundere wie Tankstellen in nur 5 Minuten per Hand abzureißen sind, wie ahnungslose Mitmenschen Geheimagenten retten und Dynamit jeden Türschlüssel ersetzt.
Genau dies erlebt Südwestkalifornien, nachdem eine bunt gewürfelte Truppe harmloser Autofahrer Zeuge des schweren Autounfalles Smiler Grogan's wird. Sterbend aber bestimmt verrät er den Anwesenden, wo er seine Dollarbeute dereinst versteckt hatte. Zuerst will es keiner so recht glauben, aber die Aussicht auf den Geldsegen ist einfach zu verlockend... Da "17 verschiedene Berechnungsmethoden" zur Aufteilung der Beute nicht zu einem einstimmigen Ergebnis führen, jagt nun kurzerhand jeder für sich dem Glücke nach. Obwohl die rücksichtslosen Schatzsucher eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassen, hält sich die beobachtende Polizei deutlich zurück. Denn Captain Culpepper will sich unbedingt von den verückten Geldjägern zu der schon lange gesuchten Beute von Smiler führen lassen.
Doch wie werden diese Verrückten erst agieren, wenn sich die anständige gesetzestreue Polizei als noch viel durchtriebener und gieriger als alle anderen herausstellt ?
Die restaurierte Version:
Neben einer hervorragenden, hochauflösenden Abtastung des 70 mm Negativs wurden geschnittene Szenen aus mehr oder weniger stark verblasstem 70 mm Material aus einer japanischen Kopie, sowie aus Archivmaterial wiederhergestellt. Eine Laserdisc aus den 90er Jahren musste dem Bild teilweise seine mittlerweile verblassten Farben zurückgeben. Die "neuen" alten Szenen sind leicht zu identifizieren, sie bleiben in Auflösung und Brillanz leider zurück. Da das Filmmaterial sich teilweise am Rand wellte, gehören leider auch manchmal "flatternde" Verzerrungen der Bildgeometrie dazu. Diese und einige weitere Fehler könnte man zwar ebenfalls restaurieren, aber dafür war dann wohl doch kein Geld und Wille vorhanden. In den guten Sequenzen erfreut dafür ein Bild, dessen Farben und Kontrast förmlich ins Wohnzimmer hüpfen. Einige nette Details werden jetzt erkennbar, die Teil der Geschichte sind, aber eben für 20 Meter Leinwände inszeniert wurden - nicht für 66 cm Fernsehgeräte in Eiche rustikal... Gleiches gilt für den hochauflösenden Ton, der nach 51 Jahren aus dem Lautsprecher
poppt, als sei er gestern erst aufgenommen worden.
Inhaltlich ergänzen die restaurierten Szenen den Film sehr flüssig. Einige Zusammenhänge sind nun besser erkennbar, einige gute Lacher sind wieder da, und eine Ouvertüre, ein Intermezzo und Nachklang geben dem Film noch mehr Glanz. Andererseits funktioniert der Film als Komödie auch in seiner geschnittenen Version ganz gut und wirkt etwas flotter. Die restaurierte Version wird also allen Verfechtern klassischer Kinoglorie gefallen (Wo gibt's heutzutage noch eine Ouvertüre ?) und allen Feinden der Filmverstümmelung, sowie all jenen, die sich an die Schatzjäger gewöhnt haben, wie an liebe Nachbarn.
Mit eben diesen Schatzjägern dürfen wir uns in restaurierten Filmteilen
- noch länger an dem Streit erfreuen, wie Geld, das man noch gar nicht hat, mathematisch ausgeklügelt verteilt werden soll
- dürfen wir erleben wie Melville Crump seiner Frau Monica ein Flugzeug von 1916 schmackhaft macht, aus dem bereits die Hühner flattern
- Wie der skrupellose Oskar Meyer ausgerechnet durch einen ebenso skrupellosen Minenbesitzer mit der Faust in die Pampa "gebeten" wird (Was jetzt seinen unerklärlichen Charakterwechsel erst erklärt)
- wie Meyer versucht Ferrari- und Jeep-Qualitäten aus seinem dicken Ford zu kitzeln
- Wie die Zuschauer 1963 das Intermezzo bis in die Lobby und sogar noch auf der Toilette erleben durften
- Wie Captain Culpepper endlos genervt sein "Einwegticket" nach Mexiko klarmacht
- wie Sylvester Marcus aus Mutterliebe das Auto seiner verheirateten (!) Gespielin klaut
- Wie die adrette Monica moderne Schatzsuche durch Pirouettentanz revolutionieren will
- und wie zahlreiche andere Szenen noch etwas länger und ausführlicher inszeniert wurden.
Insgesamt sind jetzt von den ursprünglichen 210 Minuten wieder 198 Minuten verfügbar (Eventuell auch 203 Minuten von 210 Minuten, die historischen Angaben lassen einen Spielraum zu).
Die Würdigung:
Egal ob vollständig oder gekürzt: "Eine total total verrückte Welt" erfordert gutes Sitzfleisch. Feinfühlige Töne sind nicht die Stärke dieser Geschichte, eher die verrückte Wahrheit, daß es "zum Gelde drängt, weil's eben am Gelde hängt".
Durch das einzigartige Intermezzo, wärenddessen Funksprüche der Polizei über die Schätzjäger zu hören sind (Aber nicht zu sehen), eignet sich der Film auch hervorragend als Partyaufhänger mit Pause, ohne daß der Film dabei pausiert... (Verrückt, gell ?).
Ein Teil des Filmwitzes wird aber stets außen vor bleiben, egal welche Version man sieht. Das liegt daran, daß dem Zuschauer in nahezu jeder Sequenz bekannte Gesichter beliebter Komiker begegnen, die aber entweder in Europa wenig bekannt, oder schon lange vergessen sind. Dadurch fällt der ursprüngliche "Überraschungs- und Persiflageeffekt" teilweise aus. Aber freut euch trotzdem auf...
- Jerry Lewis (Der verrückte Professor)
- Peter Falk (Inspektor Columbo)
- Terry Thomas (Mr. Zahnlücke höchstpersönlich)
- Phil Silvers (Vielleicht der einzige, der es im Habitus mit Louis de Funes aufnehmen kann)
- Don Knotts (Der "Sexprotz" ohne Sexappeal, z.B. in "Eine zuviel im Bett")
- Buster Keaton (Aus der "Cremetorten ins Gesicht" Ära).
- und Die drei Stooges (Kennt ihr noch "Spaß am Montag" ?)
Da der Film schon kurze Zeit nach seiner Premiere geschnitten wurde hat es vermutlich nie eine vollständige Version in deutscher Sprache gegeben. So liegt die vollständige Fassung natürlich nur im englischen Original vor. Eine deutsche Integralfassung mit teilweisen Untertiteln steht aus. Die englische Originalfassung aber ist leicht verständlich und empfehlenswert. Interessenten suchen nach der entsprechenden Blu Ray Disc der Marke "Criterion Collection", evtl. mit dem Originaltitel "It's a mad mad mad mad world".
Ach ja... und wie zu erwarten bleibt die Neuverfilmung mit John Cleese und Whoppi Goldberg gegenüber dem Original nur ein müder Abklatsch.
Zu einer solchen Mammutproduktion wäre natürlich noch viel zu klären... Warum ist die Welt nur "4 x verrückt" statt "5 x" ? Ist ein entblößter Hoden in Amerika jugendfrei ? Ist französischer Toast in Wahrheit urdeutsch ? Ist das jetzt in Ultra Panavision oder in Cinerama, und was ist der Unterschied ? Werden wir je eine vollständige Version sehen, und was fehlt zur Vollständigkeit ? Was hat der Schöpfer des Riesenaffen King Kong mit alle dem zu tun ? Und... was wurde eigentlich aus dem großen W ?
Wenn ihr total verrückt genug seid dies erfahren zu wollen, so schreibt es in die Kommentare. Dann erzähle ich vielleicht noch ein wenig mehr darüber - verrückt wie ich bin...
Oder der wahnwitzig wirre Wirbel um... "das große W".
Tritt morgens vor Dein Haus, und Du weißt... es ist eine total total verrückte Welt. Und sowas hält man doch nur mit einer noch verrückteren Welt im Kino aus. 80 Minuten dauert diese Kur mindestens. 120 Minuten sind schon verrückter. Ab 150 Minuten wird's langsam irre - Doch erst mit 210 Minuten lernst Du den totalen Wahnwitz kennen.
Grund genug also, der "Komödie, die es allen Komödien zeigt" erneut ihre alte Pracht zurückzugeben, und mit ca. 40 Filmminuten zu ergänzen, auf die die Welt 51 Jahre lang verzichten musste. Denn verrückterweise (Was sonst ?) wurde der Film 1963 ein Opfer seines eigenen Erfolges. United Artists wollte mit dem gut aufgenommenen Titel noch mehr Kasse machen, indem das 210 Minuten lange Abenteuer so gekürzt wurde, daß eine weitere Vorstellung pro Tag möglich war. Von da ab führte der Film das traurige Leben, das er mit vielen Filmen teilt: Original-Negativ zerschnitten, Kopien zurückgezogen, unbekannter Verbleib des geschnittenen Materials, und schlecht gelagerte Relikte, denen ein langsamer Tod durch Zersetzung, Vergessen und Zerstörung droht.
Doch Unkraut vergeht nicht, und eine Mammutkomödie lässt keine Ruhe, bis sie ganz (oder größtenteils) restauriert ist. Was also sind nun die Unterschiede zwischen der lange bekannten gekürzten 154 Minuten Version auf 35 mm Film, und der restaurierten Version auf 70 mm Film, die per Blu Ray Veröffentlichung einen (klaro) total verrückten Detailreichtum im Bild aufweist ?
Zur Erinnerung erstmal die Handlung:
Um ein Land in die Knie zu zwingen braucht man keine Atombomben, sondern nur einen Schatz mit 350.000 Dollar (des Jahres 1963), und Menschen wie Du und ich ohne 350.000 Dollar. Darunter:
- Der Mann mit dem 350.000 Dollar Lächeln, Smiler Grogan
- Der "Plumpudding mit den Murmeln im Mund", Dinky Bell
- Der "Ich hasse alle Dentisten" Mann Benji Benjamin
- Dieser "Dentist" Melville Crump
- Die "Hab kein Vertrauen in Dynamit" Monica Crump
- Das Schwiegermonster mit den roten Haaren, Mrs. Marcus
- Das Schwiegeropfer mit den grauen Haaren Russel Finch
- Die "Mir wird schon wieder schlecht" Emeline Finch
- Der "Ich mag keine Busen" Engländer Algernon Hawthorne
- Der Oedipuss maximus Sylvester Marcus
- Der gutmütige "Ich mach Hackfleisch aus ihm" Lenny Pike
- Das "hässliche Gesicht, als ob sich mal einer draufgesetzt hätte" Oskar Meyer
- Polizeicaptain Culpepper, der sein Leben mit einer "großen Kirsche in der Mitte" krönen will
- Zwei Taxifahrer, die beweisen, daß in einen amerikanischen 4-Sitzer genausogut 7 Gäste passen
- und ein paar Überraschungen...
Selbigen Personen verrät man mit letzter Lebenskraft wo denn der süße Zaster zu finden sei: "Unter dem großen W" (Alles klar ?). Sodann lehne man sich zurück, und sehe zu, wie sich durch die Jagd dieser Irren nach dem schönen Geld Verkehrsunfälle mit führerlosen Flügen abwechseln, wie sich die im Auto und am Nasenbein treffen, die durch eine gemeinsame Sprache getrennt sind: Engländer und Amerikaner. Man bewundere wie Tankstellen in nur 5 Minuten per Hand abzureißen sind, wie ahnungslose Mitmenschen Geheimagenten retten und Dynamit jeden Türschlüssel ersetzt.
Genau dies erlebt Südwestkalifornien, nachdem eine bunt gewürfelte Truppe harmloser Autofahrer Zeuge des schweren Autounfalles Smiler Grogan's wird. Sterbend aber bestimmt verrät er den Anwesenden, wo er seine Dollarbeute dereinst versteckt hatte. Zuerst will es keiner so recht glauben, aber die Aussicht auf den Geldsegen ist einfach zu verlockend... Da "17 verschiedene Berechnungsmethoden" zur Aufteilung der Beute nicht zu einem einstimmigen Ergebnis führen, jagt nun kurzerhand jeder für sich dem Glücke nach. Obwohl die rücksichtslosen Schatzsucher eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassen, hält sich die beobachtende Polizei deutlich zurück. Denn Captain Culpepper will sich unbedingt von den verückten Geldjägern zu der schon lange gesuchten Beute von Smiler führen lassen.
Doch wie werden diese Verrückten erst agieren, wenn sich die anständige gesetzestreue Polizei als noch viel durchtriebener und gieriger als alle anderen herausstellt ?
Die restaurierte Version:
Neben einer hervorragenden, hochauflösenden Abtastung des 70 mm Negativs wurden geschnittene Szenen aus mehr oder weniger stark verblasstem 70 mm Material aus einer japanischen Kopie, sowie aus Archivmaterial wiederhergestellt. Eine Laserdisc aus den 90er Jahren musste dem Bild teilweise seine mittlerweile verblassten Farben zurückgeben. Die "neuen" alten Szenen sind leicht zu identifizieren, sie bleiben in Auflösung und Brillanz leider zurück. Da das Filmmaterial sich teilweise am Rand wellte, gehören leider auch manchmal "flatternde" Verzerrungen der Bildgeometrie dazu. Diese und einige weitere Fehler könnte man zwar ebenfalls restaurieren, aber dafür war dann wohl doch kein Geld und Wille vorhanden. In den guten Sequenzen erfreut dafür ein Bild, dessen Farben und Kontrast förmlich ins Wohnzimmer hüpfen. Einige nette Details werden jetzt erkennbar, die Teil der Geschichte sind, aber eben für 20 Meter Leinwände inszeniert wurden - nicht für 66 cm Fernsehgeräte in Eiche rustikal... Gleiches gilt für den hochauflösenden Ton, der nach 51 Jahren aus dem Lautsprecher
poppt, als sei er gestern erst aufgenommen worden.
Inhaltlich ergänzen die restaurierten Szenen den Film sehr flüssig. Einige Zusammenhänge sind nun besser erkennbar, einige gute Lacher sind wieder da, und eine Ouvertüre, ein Intermezzo und Nachklang geben dem Film noch mehr Glanz. Andererseits funktioniert der Film als Komödie auch in seiner geschnittenen Version ganz gut und wirkt etwas flotter. Die restaurierte Version wird also allen Verfechtern klassischer Kinoglorie gefallen (Wo gibt's heutzutage noch eine Ouvertüre ?) und allen Feinden der Filmverstümmelung, sowie all jenen, die sich an die Schatzjäger gewöhnt haben, wie an liebe Nachbarn.
Mit eben diesen Schatzjägern dürfen wir uns in restaurierten Filmteilen
- noch länger an dem Streit erfreuen, wie Geld, das man noch gar nicht hat, mathematisch ausgeklügelt verteilt werden soll
- dürfen wir erleben wie Melville Crump seiner Frau Monica ein Flugzeug von 1916 schmackhaft macht, aus dem bereits die Hühner flattern
- Wie der skrupellose Oskar Meyer ausgerechnet durch einen ebenso skrupellosen Minenbesitzer mit der Faust in die Pampa "gebeten" wird (Was jetzt seinen unerklärlichen Charakterwechsel erst erklärt)
- wie Meyer versucht Ferrari- und Jeep-Qualitäten aus seinem dicken Ford zu kitzeln
- Wie die Zuschauer 1963 das Intermezzo bis in die Lobby und sogar noch auf der Toilette erleben durften
- Wie Captain Culpepper endlos genervt sein "Einwegticket" nach Mexiko klarmacht
- wie Sylvester Marcus aus Mutterliebe das Auto seiner verheirateten (!) Gespielin klaut
- Wie die adrette Monica moderne Schatzsuche durch Pirouettentanz revolutionieren will
- und wie zahlreiche andere Szenen noch etwas länger und ausführlicher inszeniert wurden.
Insgesamt sind jetzt von den ursprünglichen 210 Minuten wieder 198 Minuten verfügbar (Eventuell auch 203 Minuten von 210 Minuten, die historischen Angaben lassen einen Spielraum zu).
Die Würdigung:
Egal ob vollständig oder gekürzt: "Eine total total verrückte Welt" erfordert gutes Sitzfleisch. Feinfühlige Töne sind nicht die Stärke dieser Geschichte, eher die verrückte Wahrheit, daß es "zum Gelde drängt, weil's eben am Gelde hängt".
Durch das einzigartige Intermezzo, wärenddessen Funksprüche der Polizei über die Schätzjäger zu hören sind (Aber nicht zu sehen), eignet sich der Film auch hervorragend als Partyaufhänger mit Pause, ohne daß der Film dabei pausiert... (Verrückt, gell ?).
Ein Teil des Filmwitzes wird aber stets außen vor bleiben, egal welche Version man sieht. Das liegt daran, daß dem Zuschauer in nahezu jeder Sequenz bekannte Gesichter beliebter Komiker begegnen, die aber entweder in Europa wenig bekannt, oder schon lange vergessen sind. Dadurch fällt der ursprüngliche "Überraschungs- und Persiflageeffekt" teilweise aus. Aber freut euch trotzdem auf...
- Jerry Lewis (Der verrückte Professor)
- Peter Falk (Inspektor Columbo)
- Terry Thomas (Mr. Zahnlücke höchstpersönlich)
- Phil Silvers (Vielleicht der einzige, der es im Habitus mit Louis de Funes aufnehmen kann)
- Don Knotts (Der "Sexprotz" ohne Sexappeal, z.B. in "Eine zuviel im Bett")
- Buster Keaton (Aus der "Cremetorten ins Gesicht" Ära).
- und Die drei Stooges (Kennt ihr noch "Spaß am Montag" ?)
Da der Film schon kurze Zeit nach seiner Premiere geschnitten wurde hat es vermutlich nie eine vollständige Version in deutscher Sprache gegeben. So liegt die vollständige Fassung natürlich nur im englischen Original vor. Eine deutsche Integralfassung mit teilweisen Untertiteln steht aus. Die englische Originalfassung aber ist leicht verständlich und empfehlenswert. Interessenten suchen nach der entsprechenden Blu Ray Disc der Marke "Criterion Collection", evtl. mit dem Originaltitel "It's a mad mad mad mad world".
Ach ja... und wie zu erwarten bleibt die Neuverfilmung mit John Cleese und Whoppi Goldberg gegenüber dem Original nur ein müder Abklatsch.
Zu einer solchen Mammutproduktion wäre natürlich noch viel zu klären... Warum ist die Welt nur "4 x verrückt" statt "5 x" ? Ist ein entblößter Hoden in Amerika jugendfrei ? Ist französischer Toast in Wahrheit urdeutsch ? Ist das jetzt in Ultra Panavision oder in Cinerama, und was ist der Unterschied ? Werden wir je eine vollständige Version sehen, und was fehlt zur Vollständigkeit ? Was hat der Schöpfer des Riesenaffen King Kong mit alle dem zu tun ? Und... was wurde eigentlich aus dem großen W ?
Wenn ihr total verrückt genug seid dies erfahren zu wollen, so schreibt es in die Kommentare. Dann erzähle ich vielleicht noch ein wenig mehr darüber - verrückt wie ich bin...
-
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
The Brothers Grimsby (2016)
Very British: Check
Geschmacklos: Check
Politisch unkorrekt bis zum geht nicht mehr: Check
Die katholische Filmkommission würde abraten. Harryzilla rät zu.
Vor Sichtung des Films unbedingt eine Windelhose besorgen.
Very British: Check
Geschmacklos: Check
Politisch unkorrekt bis zum geht nicht mehr: Check
Die katholische Filmkommission würde abraten. Harryzilla rät zu.
Vor Sichtung des Films unbedingt eine Windelhose besorgen.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
- Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
fack ju göhte 2 (D 2015)
Deutscher Brachialhumor.
Deutscher Brachialhumor.
Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
MEIN SCHWIEGERVATER, DER STINKSTIEFEL (D 2015)
In Phuket hat Bauer Joe (Stefan Murr) sich verliebt, jetzt steht Lamai (Mai Duong Kieu) auf dem Hof. Sein Vater Hans (Michael Gwisdek) will sie rauswerfen. Joes Exfrau Wiebke (Marlene Morreis) erklärt "der Hure" den Krieg. Aber dieses intrigante Miststück Lamai kann Stinkstiefel Hans erst recht nicht leiden. Eine fiese Laune des Schicksals verändert die Lage schlagartig zum Schlimmeren...
Eine TV-Tragikomödie mit österreichischem Schwarzhumor. Hier führt Autor Uli Brée Bosheit und Fremdenhass in einer der gemeinsten Komödien vor, die ich seit Langem gesehen habe. Und alles getragen von einem feinen Ensemble. Der ursprüngliche Arbeitstitel "Scheiß auf Reis" ging der ARD aber dann wohl doch zu weit, obwohl er gut gepasst hätte.
Warmherzig, aber auch eiskalt und bitterböse.
In Phuket hat Bauer Joe (Stefan Murr) sich verliebt, jetzt steht Lamai (Mai Duong Kieu) auf dem Hof. Sein Vater Hans (Michael Gwisdek) will sie rauswerfen. Joes Exfrau Wiebke (Marlene Morreis) erklärt "der Hure" den Krieg. Aber dieses intrigante Miststück Lamai kann Stinkstiefel Hans erst recht nicht leiden. Eine fiese Laune des Schicksals verändert die Lage schlagartig zum Schlimmeren...
Eine TV-Tragikomödie mit österreichischem Schwarzhumor. Hier führt Autor Uli Brée Bosheit und Fremdenhass in einer der gemeinsten Komödien vor, die ich seit Langem gesehen habe. Und alles getragen von einem feinen Ensemble. Der ursprüngliche Arbeitstitel "Scheiß auf Reis" ging der ARD aber dann wohl doch zu weit, obwohl er gut gepasst hätte.
Warmherzig, aber auch eiskalt und bitterböse.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
Re: Zuletzt gesehene Komoedie
HEUTE BIN ICH SAMBA (F 2014)
Zehn Jahre ist es her, dass Samba - nicht ganz legal - aus Senegal nach Frankreich eingereist ist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser und versucht dabei nicht aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen „brasilianischen“ Freund Wilson, der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Dennoch hält Samba an seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, optimistisch fest. Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet postwendend in Abschiebehaft. Jetzt steckt Samba richtig in der Klemme und braucht dringend Hilfe. Die erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice, die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster „Fall“ und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer.
Eine Tragikomödie über einen einsamen Illegalen, der unerwarteten Beistand findet.
Zermürbt von ihrem Leben begegnen sich der Illegale und die Depressive und bemerken, dass sie einander guttun. Der bittere Realismus, mit dem der Alltag der Einwanderer gezeichnet wird, findet ein Gegengewicht im zurückhaltenden, aber befreienden Humor dieser Anti-Romanze.
Eine gelungene Flucht in den Lebensmut.
Zehn Jahre ist es her, dass Samba - nicht ganz legal - aus Senegal nach Frankreich eingereist ist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser und versucht dabei nicht aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen „brasilianischen“ Freund Wilson, der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Dennoch hält Samba an seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, optimistisch fest. Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet postwendend in Abschiebehaft. Jetzt steckt Samba richtig in der Klemme und braucht dringend Hilfe. Die erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice, die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster „Fall“ und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer.
Eine Tragikomödie über einen einsamen Illegalen, der unerwarteten Beistand findet.
Zermürbt von ihrem Leben begegnen sich der Illegale und die Depressive und bemerken, dass sie einander guttun. Der bittere Realismus, mit dem der Alltag der Einwanderer gezeichnet wird, findet ein Gegengewicht im zurückhaltenden, aber befreienden Humor dieser Anti-Romanze.
Eine gelungene Flucht in den Lebensmut.
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
VOR HAUSFREUNDEN WIRD GEWARNT (GB 1960)
Auf einem mehrere Jahrhunderte alten britischen Landsitz residieren trotz moderater Kassenebbe glücklich und zufrieden die Eheleute Hilary und victor Rhyall (Deborah Kerr und Cary Grant). Mit der angenehmen Ruhe ist es jedoch vorbei, als man, um dem chronischen Loch in der Haushaltskasse abzuhelfen, beschließt, hinfort Touristen auf dem historischen Familiensitz zu empfangen und sich selbst sozusagen zu beseelten Ausstellungsstücken zu degradieren. Ein Gast namens Charles Delacro (Robert Mitchum), seines Zeichens texanischer Öl-Imperator, nimmt das Angebot dankend an und macht der schönen Hilary in einer Dreistigkeit den Hof, die dem indignierten Victor, ganz Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, zunächst schlicht die Sprache verschlägt. Dann aber entschließt sich der Kulturmensch, mit allen Mitteln um sein Glück zu kämpfen, wobei ihm Hattie (Jean Simmons), die beste Freundin seiner Gemahlin, mit allerlei unkonventionellem Rat und Tat zur Seite steht. Ein heftiger Kampf der Balzhähne, aber auch der unterschiedlichen Kulturen entbrennt...
Eine Salonkomödie, die in erster Linie von ihrem Wortwitz lebt. Und Stil hat sie auch noch - was will man mehr?
Auf einem mehrere Jahrhunderte alten britischen Landsitz residieren trotz moderater Kassenebbe glücklich und zufrieden die Eheleute Hilary und victor Rhyall (Deborah Kerr und Cary Grant). Mit der angenehmen Ruhe ist es jedoch vorbei, als man, um dem chronischen Loch in der Haushaltskasse abzuhelfen, beschließt, hinfort Touristen auf dem historischen Familiensitz zu empfangen und sich selbst sozusagen zu beseelten Ausstellungsstücken zu degradieren. Ein Gast namens Charles Delacro (Robert Mitchum), seines Zeichens texanischer Öl-Imperator, nimmt das Angebot dankend an und macht der schönen Hilary in einer Dreistigkeit den Hof, die dem indignierten Victor, ganz Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, zunächst schlicht die Sprache verschlägt. Dann aber entschließt sich der Kulturmensch, mit allen Mitteln um sein Glück zu kämpfen, wobei ihm Hattie (Jean Simmons), die beste Freundin seiner Gemahlin, mit allerlei unkonventionellem Rat und Tat zur Seite steht. Ein heftiger Kampf der Balzhähne, aber auch der unterschiedlichen Kulturen entbrennt...
Eine Salonkomödie, die in erster Linie von ihrem Wortwitz lebt. Und Stil hat sie auch noch - was will man mehr?
Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.
Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
- Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Popstar: Never Stop Never Stopping (US 2ß16)
Gelungene Satire auf das (amerikanische) Musik-Business mit einer unglaublichen (Pop-)Starbesetzung und vielen Ohrwürmern.
https://www.youtube.com/watch?v=SBzSsr3Co3w
Gelungene Satire auf das (amerikanische) Musik-Business mit einer unglaublichen (Pop-)Starbesetzung und vielen Ohrwürmern.
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Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de
- Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Komoedie
Fack ju Göhte 3 (D 2017)
Mit Abstand der beste und überdrehteste Teil der Reihe. Hat streckenweise sogar Lümmel-von-der-ersten-Bank-Charme
Mit Abstand der beste und überdrehteste Teil der Reihe. Hat streckenweise sogar Lümmel-von-der-ersten-Bank-Charme
Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de