Massive Kritik zur KSM - DVD "Die sieben Samurai"
Massive Kritik zur KSM - DVD "Die sieben Samurai"
Die sieben Samurai
Komplette internationale 2,5-Std.-Fassung (von Akira Kurosawa selbst geschnitten) vom alten deutschen Kinomaster mit entsprechenden Credits und Synchro.
Irgendwie fehlte mir die "glorreiche Sieben"-Musik von Elmer Bernstein .
Komplette internationale 2,5-Std.-Fassung (von Akira Kurosawa selbst geschnitten) vom alten deutschen Kinomaster mit entsprechenden Credits und Synchro.
Irgendwie fehlte mir die "glorreiche Sieben"-Musik von Elmer Bernstein .
Naja, sie fehlt ja nicht wirklich, aber da bringst du mich natürlich auf eine drollige Idee ...Magischer Ballermann hat geschrieben:Das mit der fehlenden Musik läßt sich doch wohl ändern, oder?
Zur technischen Bewertung der neuen KSM-DVD kopiere ich mal eben El Brazos Meinung aus dem Cinefacts-Forum hier rüber:
... habe vorhin kurz in DIE SIEBEN SAMURAI reingeschaut und will nochmal was sagen: Dass der Film erheblich schlechter als z.B. SANJURO aussieht, liegt nicht nur am deutschen Master. Das hat die üblichen altersbedingten Unsauberkeiten und Macken drin, die man nur mit viel Mühe und Kosten rausbekommt, sieht aber im Prinzip recht gut aus. Der Hauptgrund für das "fahrige" Aussehen bei Kameraschwenks und bewegten Szenen ist tatsächlich der, dass irgendein Spaßvogel bei der KSM es wohl witzig fand, einen über 150 min. langen Film im Vollbild mit Gewalt auf eine einschichtige DVD zu quetschen (s. Posting von Prof. Abronsius). Das reicht hinten und vorne nicht aus und führt zu einem Dauerblockrauschen, wann immer sich etwas mehr auf dem Bildschirm tut. Auf Beamern und sehr exakten Fernsehern wird man die Blockstruktur vermutlich deutlich sehen, auf "gnädigeren" TVs kommt es immer noch zu einem stellenweise zerfasert und unsauber wirkendem Bild.
Was ich nicht begreife: Dieses abartige Experiment scheint nur dem einzigen Zweck gedient zu haben, die vergleichsweise geringen Mehrkosten für eine doppelschichtige DVD zu sparen. Und dafür geht man das Risiko ein, gleich zu Anfang einer größeren Filmreihe qualitätsbewusste Kunden zu vergraulen - was für eine Logik steckt denn hinter diesem absurden Verhalten? Wäre nett, wenn sich KSM dazu mal äußern würde. (@KSM: Sorry für das "abartige Experiment", aber angesichts dessen, dass wir hier nicht im VCD-gewohnten Thailand oder Burma leben, sondern in Deutschland, und angesichts dessen, dass mittlerweile so gut wie alle Labels ganz selbstverständlich zur doppelschichtigen DVD greifen, wo es notwendig ist, fällt mir keine angemessenere Bezeichnung dazu ein.)
"Die sieben Samurai" hatte ich mir auf meinem relativ "gnädigen" Thomson-Fernseher angeschaut. Die deutsche Kinokopie, von der gemastert wurde, war schon reichlich angegriffen. Es ist also kein Wunder, dass die Kompression sehr, sehr viel zu tun hatte, denn Laufstreifen, Kratzer und Dropouts gab es ohne Ende. In dieser Hinsicht war es Nostalgie pur und ist mit den Monsterfilmen von Media-Target vergleichbar. Filmrisse scheint die Vorlage aber nicht gehabt zu haben, denn Tonsprünge und ähnliches waren nicht vorhanden.
Dies ist alles ist meiner Meinung durchaus vertretbar, denn immerhin bekommen wir somit die mittlerweile recht seltene, internationale, von Akira Kurosawa fürs Ausland selbst geschnittene Fassung, mit kompletter, klassischer deutscher Synchro zu sehen. Das Blockrauschen ist zwar vorhanden, aber sooo schlimm auch wieder nicht; da habe ich schon Erschreckenderes gesehen - es sei denn natürlich, man schaut sich das Bild hineingezoomt an, aber das ist nicht nötig, weil es ja ein 4:3-Vollbild ist und kein Letterbox-Format aufweist.
Nun habe ich den Beamertest gemacht und zum Vergleich die Mawa-DVD des Ur-Godzilla und Marketings "Godzilla kehrt zurück" herangezogen. Trotz allem sah, von den Beschädigungen abgesehen, die KSM-Scheibe der "sieben Samurai" am besten aus. "Godzilla" war viel zu unscharf und "Godzilla kehrt zurück" so sehr rauschgefiltert, dass es bei Bewegungen und Schwenks mehr als nötig zu Nachziehern und Bewegungsunschärfen kam. Klassenziel wären natürlich brillante Schwarzweiss-Bilder, wie wir sie von "Panik in New York", "Formicula", "King Kong" oder "Das Ding aus einer anderen Welt" kennen. Aber das schaffen ja sogar die Schwarzweiss-Master der Toho nicht.
Mein Fazit: für eine Nice-Price-Disc bis 10 Euro wären "Die sieben Samurai" in dieser Form okay. Der Hersteller will aber fast das doppelte haben und spart hier am erforderlichen DVD-Typ. Extras dürfen lt. KSM aufgrund eines Toho-Verbotes nicht rauf. Für diesen Preis hätte ich zumindest eine Recut-Version der Toho-Vorlage zur internationalen Schnittfassung erwartet. Eine weitere Auflage ist für nächstes Jahr bereits angekündigt. Die enthält dann die Originallänge mit japanischem Ton + Untertitel. Inwieweit dafür zusätzlich die deutsche Sprachfassung herangezogen wird - ob mit oder ohne Nach- oder Neusynchro - steht nicht fest.
Dies ist alles ist meiner Meinung durchaus vertretbar, denn immerhin bekommen wir somit die mittlerweile recht seltene, internationale, von Akira Kurosawa fürs Ausland selbst geschnittene Fassung, mit kompletter, klassischer deutscher Synchro zu sehen. Das Blockrauschen ist zwar vorhanden, aber sooo schlimm auch wieder nicht; da habe ich schon Erschreckenderes gesehen - es sei denn natürlich, man schaut sich das Bild hineingezoomt an, aber das ist nicht nötig, weil es ja ein 4:3-Vollbild ist und kein Letterbox-Format aufweist.
Nun habe ich den Beamertest gemacht und zum Vergleich die Mawa-DVD des Ur-Godzilla und Marketings "Godzilla kehrt zurück" herangezogen. Trotz allem sah, von den Beschädigungen abgesehen, die KSM-Scheibe der "sieben Samurai" am besten aus. "Godzilla" war viel zu unscharf und "Godzilla kehrt zurück" so sehr rauschgefiltert, dass es bei Bewegungen und Schwenks mehr als nötig zu Nachziehern und Bewegungsunschärfen kam. Klassenziel wären natürlich brillante Schwarzweiss-Bilder, wie wir sie von "Panik in New York", "Formicula", "King Kong" oder "Das Ding aus einer anderen Welt" kennen. Aber das schaffen ja sogar die Schwarzweiss-Master der Toho nicht.
Mein Fazit: für eine Nice-Price-Disc bis 10 Euro wären "Die sieben Samurai" in dieser Form okay. Der Hersteller will aber fast das doppelte haben und spart hier am erforderlichen DVD-Typ. Extras dürfen lt. KSM aufgrund eines Toho-Verbotes nicht rauf. Für diesen Preis hätte ich zumindest eine Recut-Version der Toho-Vorlage zur internationalen Schnittfassung erwartet. Eine weitere Auflage ist für nächstes Jahr bereits angekündigt. Die enthält dann die Originallänge mit japanischem Ton + Untertitel. Inwieweit dafür zusätzlich die deutsche Sprachfassung herangezogen wird - ob mit oder ohne Nach- oder Neusynchro - steht nicht fest.
Ich hab die Korea-Box des Filmes, die ein wirklich erstklassiges, fehlerfreies und detailreiches Bild bietet, TOHO scheint sich beim Remastern dieses Klassikers mehr Mühe gegeben zu haben als für manche ihrer SFX-Filme. Da auch die Box sehr edel ist und der Preis nur 3€ teurer als die dt. DVD dürfte das derzeit die optimale Veröffentlichung sein. Ach ja, Extras gibt´s auch, z.B. den engl.Audiokommentar der Criterion-DVD.Ashitaka hat geschrieben: Klassenziel wären natürlich brillante Schwarzweiss-Bilder, wie wir sie von "Panik in New York", "Formicula", "King Kong" oder "Das Ding aus einer anderen Welt" kennen. Aber das schaffen ja sogar die Schwarzweiss-Master der Toho nicht.
Martin
@Ashitaka:
> Das Blockrauschen ist zwar vorhanden, aber sooo
> schlimm auch wieder nicht;
Ich hoffe, du glaubst nach unserem gestrigen Gespräch nicht, dass ich der Reviewer von www.movieman.de bin , denn, wie ich heute festgestellt habe, liegt der genau auf meiner Linie (auf das Review wurde auf Cinefacts verwiesen und der Rezensent verwendet als Beispiel genau die gleiche Stelle, die ich dir gestern genannt hatte):
In ruhigen Momenten macht das Bild einen ganz passablen Eindruck, aber bei schnellen Bewegungen verpixelt es stark und man kann die einzelnen Kompressionsartefakte richtiggehend zählen (00:06:35). Sogar bei eher leichten Bewegungen wie dem Wasser bei 01:43:54 sind die Blöcke bei flüchtigem Hinsehen leicht zu erkennen. [...] Die Schärfe ist angenehm, hin und wieder gut, allerdings lässt sie bei raschen Bewegungen dank der schlechten Kompression, die die Oberhand gewinnt, auch immer wieder nach.
KSM hält sich, während die Kritik immer massiver wird, leider bedeckt.
> Das Blockrauschen ist zwar vorhanden, aber sooo
> schlimm auch wieder nicht;
Ich hoffe, du glaubst nach unserem gestrigen Gespräch nicht, dass ich der Reviewer von www.movieman.de bin , denn, wie ich heute festgestellt habe, liegt der genau auf meiner Linie (auf das Review wurde auf Cinefacts verwiesen und der Rezensent verwendet als Beispiel genau die gleiche Stelle, die ich dir gestern genannt hatte):
In ruhigen Momenten macht das Bild einen ganz passablen Eindruck, aber bei schnellen Bewegungen verpixelt es stark und man kann die einzelnen Kompressionsartefakte richtiggehend zählen (00:06:35). Sogar bei eher leichten Bewegungen wie dem Wasser bei 01:43:54 sind die Blöcke bei flüchtigem Hinsehen leicht zu erkennen. [...] Die Schärfe ist angenehm, hin und wieder gut, allerdings lässt sie bei raschen Bewegungen dank der schlechten Kompression, die die Oberhand gewinnt, auch immer wieder nach.
KSM hält sich, während die Kritik immer massiver wird, leider bedeckt.
Hi Ho, der El Brazo ist wieder da ,
die angesprochenen Verpixelungen sind auf dem oberen Bild deutlich zu sehen. Ein Einzelbild weiter (unten) sind sie schon fast wieder weg.
Die sind tatsächlich nur bei schnellen Bewegungen zu sehen. Der Samurai, dessen Kopf im Vordergrund zu sehen ist, braucht 4 Einzelbilder, um durchs Bild zu huschen. Der Kopf im Hintergrund bewegt sich kaum und wird darum von der Kompression nicht angegriffen.
Das ganze ist zwar ärgerlich und es hätte viel besser sein können, aber beim "normalen" Film schauen haben mich diese Sekundenbruchteile kaum gestört. Hätte ich die DVD noch, dann würde ich mal Screenshots von den Aufpixelungen der Erstauflage von "Armee der Finsternis" (Euro-Video) dagegen stellen. Die waren viel, viel schlimmer ...
die angesprochenen Verpixelungen sind auf dem oberen Bild deutlich zu sehen. Ein Einzelbild weiter (unten) sind sie schon fast wieder weg.
Die sind tatsächlich nur bei schnellen Bewegungen zu sehen. Der Samurai, dessen Kopf im Vordergrund zu sehen ist, braucht 4 Einzelbilder, um durchs Bild zu huschen. Der Kopf im Hintergrund bewegt sich kaum und wird darum von der Kompression nicht angegriffen.
Das ganze ist zwar ärgerlich und es hätte viel besser sein können, aber beim "normalen" Film schauen haben mich diese Sekundenbruchteile kaum gestört. Hätte ich die DVD noch, dann würde ich mal Screenshots von den Aufpixelungen der Erstauflage von "Armee der Finsternis" (Euro-Video) dagegen stellen. Die waren viel, viel schlimmer ...
- caro31
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Ich bin trotzdem der Ansicht, dass man Releases solcher Filme, die sich ja definitiv an ein Publikum mit gehobenem Anspruch wenden, durchaus mit den besten und nicht den schlechtesten Releases vergleichen sollte
Es ist in der Tat so, dass Menschen die Einzelbilder eines Films unterschiedlich wahrnehmen (es gibt sogar Menschen, die keinen flüssigen Film, sondern eine Folge flackernder Einzelbilder wahrnehmen), sodass vielen dieses Aufpixelungen garnicht auffallen werden. Für diejenigen, die aber "mehr sehen" ist es wirklich störend.
Auf alle Fälle gibt es wirklich keine Entschuldigung dafür, dass nicht eine doppellagige DVD hergestellt wurde - dann würde es jetzt jedenfalls keine Kritik hageln...
Es ist in der Tat so, dass Menschen die Einzelbilder eines Films unterschiedlich wahrnehmen (es gibt sogar Menschen, die keinen flüssigen Film, sondern eine Folge flackernder Einzelbilder wahrnehmen), sodass vielen dieses Aufpixelungen garnicht auffallen werden. Für diejenigen, die aber "mehr sehen" ist es wirklich störend.
Auf alle Fälle gibt es wirklich keine Entschuldigung dafür, dass nicht eine doppellagige DVD hergestellt wurde - dann würde es jetzt jedenfalls keine Kritik hageln...