Nausicaä aus dem Tal der Winde
Nausicaä aus dem Tal der Winde
1.000 Jahre sind vergangen, seit auf der Erde die letzte, große Zivilisation untergegangen ist. Das Land ist von Trümmern übersäät. Ein riesiger Pilzwald verbreitet seine tödlichen Sporen und monströse Tierarten weihen den Rest der Menschheit dem Untergang.
Von hohen Bergen umgeben hat sich eine friedliche Gemeinschaft im "Tal der Winde" entwickelt. Die Luftströmungen sorgen dafür, dass die Pilzsporen nicht eindringen können. Aber eines Nachts macht dort ein riesiges Flugzeug eine Bruchlandung.
Nausicaa, Prinzessin aus dem Tal der Winde, erfährt von der einzigen Überlebenden des Absturzes, dass sich an Bord ein "Kriegstitan" befindet, den es zu erwecken galt. Dann stirbt auch sie und Nausicaa weiß, dass es die Kriegstitanen waren, die einst für den Untergang der Zivilisation gesorgt haben.
Riesige, vieläugige Riesenraupen - die Omus - haben damals mitgeholfen, die Städte zu zermalmen. Ihr Zuhause ist der Pilzwald und als die Menschen anfingen, dagegen vorzugehen, haben sie sich gewehrt. Nausicaa hat die seltene Gabe, auf die Tiere eingehen zu können und auch umgekehrt, scheint es so zu sein.
Aber nun überschlagen sich die Ereignisse. Truppen des Reiches Torumeka landen im Tal der Winde und nehmen es ein. Während der Kämpfe wird Nausicaas Vater getötet und sie geht voller Wut auf die Angreifer los.
Nausicaas Lehrmeister Yupa gelingt es, sie von ihrer Rache abzuhalten und ermahnt sie ihrer Pflicht dem Volke gegenüber. Den Angreifern geht es weniger darum, das Tal der Winde für sich zu erobern. Sie sind auf der Suche nach dem Kriegstitan, welcher in einem instabilen Felsklumpen eingeschlossen ist. Die Torumeken wollen alle verblieben Menschen unter ihrer Herrschaft vereinen, um gegen den Pilzwald und die darin lebenden Omus vorzugehen. Mit Hilfe des Kriegstitan glauben sie, den giftigen Wald verbrennen zu können. Wie sich herausstellt, scheint das Tal der Winde der ideale Ausgangspunkt für diese Operation zu sein.
Um den Angriff in Ruhe vorzubereiten und sich der Mithilfe der Talbewohner bei der der "Geburt" des Kriegstitanen zu versichern, soll Nausicaa als Geisel nach Torumeka gebracht werden. Auf dem Flug dorthin, wird das Fluggeschwader von einem Kampfjäger aus Pejite angegriffen, das mit den Torumeka verfeindet ist. Angreifer und Angegriffene stürzen schließlich über dem Pilzwald ab.
Der Wald wird von einer Vielzahl manigfaltiger Lebewesen bewohnt und die Menschen können dort nur mit Atemschutzmasken überleben. Da gibt es die Panzer längst verstorberner Omus ...
... und noch viel grausigere, lebende Geschöpfe.
Unter der Handvoll Überlebender, darunter Nausicaa, befindet sich auch der Angreifer: Asbel von Pejite.
Er und Nausicaa versinken plötzlich im Treibsand und finden sich auf einmal unter dem Pilzwald wieder. Dort ist die Luft sauber und beide erkennen die Wahrheit. Der Pilzwald hat sich gebildet, als in der alten Zeit die Welt von den Menschen so sehr vergiftet wurde, dass sich die Natur dagegen gewehrt hat. Der Boden des Waldes nimmt alle Gifte auf und reinigt sie. Wenn es den Menschen gelingen sollte, den Wald zu vernichten, wäre das ihr eigener Untergang und darum schützt sich die Natur vor der Menschheit.
Davon wissen die Torumeken und Talbewohner natürlich nichts, während sie auf die Auferstehung des Kriegstitanen warten. Sie hoffen darauf, nach ihrem Sieg zu den Sternen reisen zu können, wie es ihre Ahnen dereinst vor den "sieben Tagen des Feuers" getan haben, die vor tausend Jahren das Ende der Zivilisation besiegelten. Das Wrack eines solchen Sternenschiffes liegt vor dem Tal auf der Ebene.
Inzwischen haben die Pejitaner von den Plänen der Torumeken erfahren und selbst einen gefasst, die Feinde im Tal der Winde zu vernichten und selbst den Kriegstitanen gegen den Giftwald einsetzen zu können. Dafür haben sie ein Omu-Junges entführt und bringen es mit einer Flugmaschine in Richtung des Tals des Winde. Eine gewaltige Horde der Omus nimmt die Spur auf und wälzt alles nieder, was ihr in den Weg kommt - wie sie es einst mit den Städten der Welt getan haben.
Währenddessen ist der Kriegstitan erwacht und setzt sich in Richtung Pilzwald und angreifenden Omus in Bewegung. Noch nicht voll entwickelt, feuert er seine Energieladungen in Richtung Horde und bricht anschließend zusammen.
Nausicaa, Asbel und die anderen Überlebenden des Absturzes haben aus dem Pilzwald herausgefunden. Mit einer waghalsigen Aktion gelingt es Nausicaa, das gefangene Omu-Junges zu befreien und landet direkt zwischen der Horde und dem Raumschiffwrack, worin sich die Talbewohner in Sicherheit gebracht haben. Gerade noch rechtzeitig stoppt der Ansturm, doch Nausicaa wird kurz zuvor von den heranstürmenden Riesenraupen in die Luft geschleudert und bleibt leblos am Boden liegen.
Die Omus spüren, dass Nausicca sie nicht bekämpfen wollte und nichts Böses im Schilde führte. Aus den Omus schlängeln sich leuchtende Fühler und berühren Nausicaas Körper. Auf einmal bildet sich oberhalb der Omu-Horde eine goldene Wolke, über die eine blaugewandete Gestalt in Richtung Tal wandelt. Eine uralte Prophezeiung ist wahr geworden, die Herzen der Omus öffnen sich den Menschen und eine neue Form des gegenseitigen Verständnisses wird geboren.
Ähnlichkeiten dieses Animes aus dem Jahre 1984 mit dem 1997er-Hit "Prinzessin Mononoke" sind nicht zufällig. Schöpfer dieser beiden Meisterwerke ist der japanische Zeichner und Regisseur Hayao Miyazaki. Nach dem Erfolg mit "Nausicaa" gründete er mit zwei Partnern das Studio Ghibli, welches sich vor allem mit anspruchsvollen Animes für die ganze Familie - besonders der jüngeren Mitglieder - einen Namen machte. "Prinzessin Mononoke" lief erst mit einigen Jahren Verspätung und mäßigem Erfolg in den deutschen Kinos. Aber die meisten, die ihn gesehen hatten, haben ihn nicht so schnell vergessen und dem Nachfolger "Chihiros Reise ins Zauberland" wurden vor allem in Deutschland alle Ehren zuteil (Berlinale-Sieg), die dem Vorgänger bereits zugestanden hätten. Nur für die jüngere Generation war "Prinzessin Mononoke" nicht so sehr geeignet, denn immerhin sorgt Filmheld Ashitaka dafür, dass einige Feinde nicht nur ihre Gliedmaßen, sondern auch im wahrsten Sinne ihre Köpfe verlieren.
Hayao Miyazaki wollte "Nausicaa" schon einige Jahre früher machen, nur war es unüblich einen Anime zu produzieren, wofür es keine gezeichnete Vorlage gab. Also veröffentlichte Miyazaki "Nausicaa" zunächst als Manga und nach dem beachtlichen Erfolg wurde der Film bewilligt (Wann kommt der Realfilm?). In Fachkreisen heißt es allerdings, dass der Anime nicht mit den Mangas mithalten kann. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich schon ewig lange kein großer Leser mehr bin.
Ganz unbekannt ist "Nausicaa" in Deutschland aber nicht, denn schon Ende der Achtziger kam der Nausicaa-Film nach Deutschland - nämlich über den Umweg USA, wo der Film um eine halbe Stunde gekürzt wurde. Diese Fassung bekam den Titel "Warriors of the wind" und die deutsche Videofassung bekam noch den Obertitel "Sternenkrieger" verpasst. Trotz der Schnitte blieb immerhin noch ein nettes Endzeitspektakel mit ebensolcher Synchronisation übrig, die ich nicht ganz missen möchte. Die alte Synchro basierte natürlich auf der US-Fassung und alle Personen, Orte und Tiere hatten andere Namen. Nausicaa hieß damals beispielsweise "Sandra".
Damals von UFA, jetzt vom Nachfolgelabel BMG-Universum, ist der Film jetzt endlich in seiner Originallänge von 116 Minuten erschienen. Der Film wurde komplett neu synchronisiert und hält einen guten Standard ein. Der japanische Originalton ist ebenfalls vorhanden und zusätzlich die englischsprachige Synchronfassung. Optional gibt es deutsche Untertitel. Diese entsprechen den deutschen Dialogen, dürfte Dub-Title-Gegnern aber trotzdem kaum stören, weil die neue deutsche Synchro sehr exakt dem Original entsprechen soll.
Im Digipack steckt noch eine Bonus-DVD, auf der man unter anderem erfährt, wie sich das Studio Ghibli entwickelt. Es finden sich Trailer zu Nausicaa (Japanisch), Mononoke (Englisch), Chihiro und "Das wandelnde Schloss" (Deutsch), der kürzlich in den Kinos angelaufen ist und Anfang 2006 auf DVD kommen soll. Außerdem ein 10minütiger Trailer, worin alle Filme vorgestellt werden, welche von Ghibli/Miyazaki von BMG-Universum in den nächsten Jahren veröffentlicht werden. Es fehlt lediglich "Die letzten Glühwürmchen (Grave of the fireflies)", der zwar aus dem Studio Ghibli kommt, aber nicht von Hayo Miyazaki inszeniert wurde. Dieser Streifen wurde in Deutschland bereits von einem anderen Label veröffentlicht.
Wem "Prinzessin Mononoke" gefallen hat, der wird auch von "Nausicaa" nicht entäuscht sein. Wer dazu noch eine Vorliebe für Science Fiction, bzw. Endzeit-Action hat, dem wird "Nausicaa" sogar noch deutlich besser gefallen. Die technische Qualität der DVD ist top und es gibt nichts zu bemängeln (außer das BMG statt immer des englischen Mononoke-Trailers endlich mal den deutschen aufspielen sollte).
Dies kommt in den Filmen natürlich nicht vor, wäre aber doch ein nettes "Zeitreise-Crossover": die beiden Seelenverwandten Nausicaa und Ashitaka friedlich zusammen ...
Anmerkung: Nausicaä schreibt sich am Ende zwar mit "Ä", wird aber "A" ausgesprochen und darum habe ich immer mit Doppel-A geschrieben.
Nausicaa ist übrigens ursprünglich der Name der Tochter des Phäakenkönigs, an dessen Strand Odysseus am Ende seiner Irrfahrt angespült wird. Ob die Star Trek-Macher diese antike Nausicaa kannten? In Fan-Kreisen heisst es nämlich, dass sie die Rasse der "Nausicaaner" aus Respekt vor Hayao Miyazaki und seiner Anime-Figur geschaffen haben
Von hohen Bergen umgeben hat sich eine friedliche Gemeinschaft im "Tal der Winde" entwickelt. Die Luftströmungen sorgen dafür, dass die Pilzsporen nicht eindringen können. Aber eines Nachts macht dort ein riesiges Flugzeug eine Bruchlandung.
Nausicaa, Prinzessin aus dem Tal der Winde, erfährt von der einzigen Überlebenden des Absturzes, dass sich an Bord ein "Kriegstitan" befindet, den es zu erwecken galt. Dann stirbt auch sie und Nausicaa weiß, dass es die Kriegstitanen waren, die einst für den Untergang der Zivilisation gesorgt haben.
Riesige, vieläugige Riesenraupen - die Omus - haben damals mitgeholfen, die Städte zu zermalmen. Ihr Zuhause ist der Pilzwald und als die Menschen anfingen, dagegen vorzugehen, haben sie sich gewehrt. Nausicaa hat die seltene Gabe, auf die Tiere eingehen zu können und auch umgekehrt, scheint es so zu sein.
Aber nun überschlagen sich die Ereignisse. Truppen des Reiches Torumeka landen im Tal der Winde und nehmen es ein. Während der Kämpfe wird Nausicaas Vater getötet und sie geht voller Wut auf die Angreifer los.
Nausicaas Lehrmeister Yupa gelingt es, sie von ihrer Rache abzuhalten und ermahnt sie ihrer Pflicht dem Volke gegenüber. Den Angreifern geht es weniger darum, das Tal der Winde für sich zu erobern. Sie sind auf der Suche nach dem Kriegstitan, welcher in einem instabilen Felsklumpen eingeschlossen ist. Die Torumeken wollen alle verblieben Menschen unter ihrer Herrschaft vereinen, um gegen den Pilzwald und die darin lebenden Omus vorzugehen. Mit Hilfe des Kriegstitan glauben sie, den giftigen Wald verbrennen zu können. Wie sich herausstellt, scheint das Tal der Winde der ideale Ausgangspunkt für diese Operation zu sein.
Um den Angriff in Ruhe vorzubereiten und sich der Mithilfe der Talbewohner bei der der "Geburt" des Kriegstitanen zu versichern, soll Nausicaa als Geisel nach Torumeka gebracht werden. Auf dem Flug dorthin, wird das Fluggeschwader von einem Kampfjäger aus Pejite angegriffen, das mit den Torumeka verfeindet ist. Angreifer und Angegriffene stürzen schließlich über dem Pilzwald ab.
Der Wald wird von einer Vielzahl manigfaltiger Lebewesen bewohnt und die Menschen können dort nur mit Atemschutzmasken überleben. Da gibt es die Panzer längst verstorberner Omus ...
... und noch viel grausigere, lebende Geschöpfe.
Unter der Handvoll Überlebender, darunter Nausicaa, befindet sich auch der Angreifer: Asbel von Pejite.
Er und Nausicaa versinken plötzlich im Treibsand und finden sich auf einmal unter dem Pilzwald wieder. Dort ist die Luft sauber und beide erkennen die Wahrheit. Der Pilzwald hat sich gebildet, als in der alten Zeit die Welt von den Menschen so sehr vergiftet wurde, dass sich die Natur dagegen gewehrt hat. Der Boden des Waldes nimmt alle Gifte auf und reinigt sie. Wenn es den Menschen gelingen sollte, den Wald zu vernichten, wäre das ihr eigener Untergang und darum schützt sich die Natur vor der Menschheit.
Davon wissen die Torumeken und Talbewohner natürlich nichts, während sie auf die Auferstehung des Kriegstitanen warten. Sie hoffen darauf, nach ihrem Sieg zu den Sternen reisen zu können, wie es ihre Ahnen dereinst vor den "sieben Tagen des Feuers" getan haben, die vor tausend Jahren das Ende der Zivilisation besiegelten. Das Wrack eines solchen Sternenschiffes liegt vor dem Tal auf der Ebene.
Inzwischen haben die Pejitaner von den Plänen der Torumeken erfahren und selbst einen gefasst, die Feinde im Tal der Winde zu vernichten und selbst den Kriegstitanen gegen den Giftwald einsetzen zu können. Dafür haben sie ein Omu-Junges entführt und bringen es mit einer Flugmaschine in Richtung des Tals des Winde. Eine gewaltige Horde der Omus nimmt die Spur auf und wälzt alles nieder, was ihr in den Weg kommt - wie sie es einst mit den Städten der Welt getan haben.
Währenddessen ist der Kriegstitan erwacht und setzt sich in Richtung Pilzwald und angreifenden Omus in Bewegung. Noch nicht voll entwickelt, feuert er seine Energieladungen in Richtung Horde und bricht anschließend zusammen.
Nausicaa, Asbel und die anderen Überlebenden des Absturzes haben aus dem Pilzwald herausgefunden. Mit einer waghalsigen Aktion gelingt es Nausicaa, das gefangene Omu-Junges zu befreien und landet direkt zwischen der Horde und dem Raumschiffwrack, worin sich die Talbewohner in Sicherheit gebracht haben. Gerade noch rechtzeitig stoppt der Ansturm, doch Nausicaa wird kurz zuvor von den heranstürmenden Riesenraupen in die Luft geschleudert und bleibt leblos am Boden liegen.
Die Omus spüren, dass Nausicca sie nicht bekämpfen wollte und nichts Böses im Schilde führte. Aus den Omus schlängeln sich leuchtende Fühler und berühren Nausicaas Körper. Auf einmal bildet sich oberhalb der Omu-Horde eine goldene Wolke, über die eine blaugewandete Gestalt in Richtung Tal wandelt. Eine uralte Prophezeiung ist wahr geworden, die Herzen der Omus öffnen sich den Menschen und eine neue Form des gegenseitigen Verständnisses wird geboren.
Ähnlichkeiten dieses Animes aus dem Jahre 1984 mit dem 1997er-Hit "Prinzessin Mononoke" sind nicht zufällig. Schöpfer dieser beiden Meisterwerke ist der japanische Zeichner und Regisseur Hayao Miyazaki. Nach dem Erfolg mit "Nausicaa" gründete er mit zwei Partnern das Studio Ghibli, welches sich vor allem mit anspruchsvollen Animes für die ganze Familie - besonders der jüngeren Mitglieder - einen Namen machte. "Prinzessin Mononoke" lief erst mit einigen Jahren Verspätung und mäßigem Erfolg in den deutschen Kinos. Aber die meisten, die ihn gesehen hatten, haben ihn nicht so schnell vergessen und dem Nachfolger "Chihiros Reise ins Zauberland" wurden vor allem in Deutschland alle Ehren zuteil (Berlinale-Sieg), die dem Vorgänger bereits zugestanden hätten. Nur für die jüngere Generation war "Prinzessin Mononoke" nicht so sehr geeignet, denn immerhin sorgt Filmheld Ashitaka dafür, dass einige Feinde nicht nur ihre Gliedmaßen, sondern auch im wahrsten Sinne ihre Köpfe verlieren.
Hayao Miyazaki wollte "Nausicaa" schon einige Jahre früher machen, nur war es unüblich einen Anime zu produzieren, wofür es keine gezeichnete Vorlage gab. Also veröffentlichte Miyazaki "Nausicaa" zunächst als Manga und nach dem beachtlichen Erfolg wurde der Film bewilligt (Wann kommt der Realfilm?). In Fachkreisen heißt es allerdings, dass der Anime nicht mit den Mangas mithalten kann. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich schon ewig lange kein großer Leser mehr bin.
Ganz unbekannt ist "Nausicaa" in Deutschland aber nicht, denn schon Ende der Achtziger kam der Nausicaa-Film nach Deutschland - nämlich über den Umweg USA, wo der Film um eine halbe Stunde gekürzt wurde. Diese Fassung bekam den Titel "Warriors of the wind" und die deutsche Videofassung bekam noch den Obertitel "Sternenkrieger" verpasst. Trotz der Schnitte blieb immerhin noch ein nettes Endzeitspektakel mit ebensolcher Synchronisation übrig, die ich nicht ganz missen möchte. Die alte Synchro basierte natürlich auf der US-Fassung und alle Personen, Orte und Tiere hatten andere Namen. Nausicaa hieß damals beispielsweise "Sandra".
Damals von UFA, jetzt vom Nachfolgelabel BMG-Universum, ist der Film jetzt endlich in seiner Originallänge von 116 Minuten erschienen. Der Film wurde komplett neu synchronisiert und hält einen guten Standard ein. Der japanische Originalton ist ebenfalls vorhanden und zusätzlich die englischsprachige Synchronfassung. Optional gibt es deutsche Untertitel. Diese entsprechen den deutschen Dialogen, dürfte Dub-Title-Gegnern aber trotzdem kaum stören, weil die neue deutsche Synchro sehr exakt dem Original entsprechen soll.
Im Digipack steckt noch eine Bonus-DVD, auf der man unter anderem erfährt, wie sich das Studio Ghibli entwickelt. Es finden sich Trailer zu Nausicaa (Japanisch), Mononoke (Englisch), Chihiro und "Das wandelnde Schloss" (Deutsch), der kürzlich in den Kinos angelaufen ist und Anfang 2006 auf DVD kommen soll. Außerdem ein 10minütiger Trailer, worin alle Filme vorgestellt werden, welche von Ghibli/Miyazaki von BMG-Universum in den nächsten Jahren veröffentlicht werden. Es fehlt lediglich "Die letzten Glühwürmchen (Grave of the fireflies)", der zwar aus dem Studio Ghibli kommt, aber nicht von Hayo Miyazaki inszeniert wurde. Dieser Streifen wurde in Deutschland bereits von einem anderen Label veröffentlicht.
Wem "Prinzessin Mononoke" gefallen hat, der wird auch von "Nausicaa" nicht entäuscht sein. Wer dazu noch eine Vorliebe für Science Fiction, bzw. Endzeit-Action hat, dem wird "Nausicaa" sogar noch deutlich besser gefallen. Die technische Qualität der DVD ist top und es gibt nichts zu bemängeln (außer das BMG statt immer des englischen Mononoke-Trailers endlich mal den deutschen aufspielen sollte).
Dies kommt in den Filmen natürlich nicht vor, wäre aber doch ein nettes "Zeitreise-Crossover": die beiden Seelenverwandten Nausicaa und Ashitaka friedlich zusammen ...
Anmerkung: Nausicaä schreibt sich am Ende zwar mit "Ä", wird aber "A" ausgesprochen und darum habe ich immer mit Doppel-A geschrieben.
Nausicaa ist übrigens ursprünglich der Name der Tochter des Phäakenkönigs, an dessen Strand Odysseus am Ende seiner Irrfahrt angespült wird. Ob die Star Trek-Macher diese antike Nausicaa kannten? In Fan-Kreisen heisst es nämlich, dass sie die Rasse der "Nausicaaner" aus Respekt vor Hayao Miyazaki und seiner Anime-Figur geschaffen haben
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Re: Nausicaä aus dem Tal der Winde
Interessante Information! Ich hatte mich nämlich immer schon gefragt, warum man ausgerechnet eine Rasse tumber Krawallbrüder nach der in der Odyssee durchweg lieblich dargestellten Tochter des Alkinoos benannt hat.Ashitaka hat geschrieben: Ob die Star Trek-Macher diese antike Nausicaa kannten? In Fan-Kreisen heisst es nämlich, dass sie die Rasse der "Nausicaaner" aus Respekt vor Hayao Miyazaki und seiner Anime-Figur geschaffen haben
Gruß
Gezora
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Auch von mir noch einen herzlichen Dank für dieses tolle Review!
Die Prinzessin Mononoke hatte einst tiefe Eindrücke bei mir hinterlassen und seit ich diesen Thread las, wusste ich, dass ich mir auch Nausicaä zu Gemüte führen müsste. Gestern hab ich ihn mir dann ausgeliehen und angeschaut, ich bin hellauf begeistert! +++
Der schönste Film, den ich seit langer Zeit gesehen habe!
Die Prinzessin Mononoke hatte einst tiefe Eindrücke bei mir hinterlassen und seit ich diesen Thread las, wusste ich, dass ich mir auch Nausicaä zu Gemüte führen müsste. Gestern hab ich ihn mir dann ausgeliehen und angeschaut, ich bin hellauf begeistert! +++
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Ich würde ihnen gerne etwas anbieten, aber in meinem Büro ist leider alles radioaktiv
- Der_Milchtrinker
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Ich hab auch schon länger mit dem Gedanken gespielt mir den Film zu kaufen und hatte ihn sogar in meinen Händen, hab es dann aber gelassen... Doch wenn ich hier die tollen Reviews und Glückwünsche lese, muss ich doch mal zuschlagen! Da bestell ich gleich mal Prinzessin Mononoke und Chihiros Reise mit. Damit kann ich die Zeit überbrücken bis das wandelnde Schloß auf DVD kommt... hat den eigentlich jemand gesehen?
Gruß vom Milchtrinker
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Kann es eigentlich sein, daß sich das Wachowski-Gesindel beim Design der Matrix-Streifen ein wenig von Nausicaä hat inspirieren lassen?
Das Aussehen ihrer herumfliegenden Blech-Tintenfische erinnert mit den Dutzenden rotglühender Augen nicht nur stark an das häßliche Antlitz der Omus, sondern auch die "Todes"-Szenen der Heldin / des Helden ähneln sich sehr
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- Der_Milchtrinker
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Dank der schnellen Amazon-Lieferung konnte ich mir den Film noch dieses Wochenende ansehen und ich liebe ihn einfach . Ach die Hauptcharaktere der Filme sind ja immer sowas von grundehrlich, kennen keine Vorurteile und verabscheuen die Gewalt (zu der sie manchmal getrieben werden...). Ach ich sag mal so, wenn Frauen gerne Rosamunde Pilcher oder dergleichen kucken, dann schaue ich mir solche Filme an und am Ende ist man auf der selben emotionalen Ebene *schnüff*.
Gruß vom Milchtrinker
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