Spannendes aus Bollywood
Moderator: Joan_Landor
Spannendes aus Bollywood
100 Days (1991)
Ich vermute mal, dass dieser Thriller von Part(h)o Ghosh hier schon bekannt ist, oder?
Egal, ich schreibe trotzdem ein paar Worte dazu, einfach, weil mich 100 DAYS vollauf begeistert hat!
Denn wer dachte, dass es die Inder nicht schaffen, atemlose Spannung zu erzeugen, der wird mit diesem Film eines Besseren belehrt.
100 DAYS ist praktisch ein Remake des (tollen) Lucio Fulci Thrillers SETTE NOTE IN NERO (aka MURDER TO THE TUNE OF THE SEVEN BLACK NOTES aka THE PSYCHIC) von 1977. Die hübsche Madhuri Dixit überzeugt als Devi (die Rolle von Jennifer O'Neill im italienischen Original), welche mit der Gabe der Vorahnung ausgestattet ist. Diese kann sie aber nicht steuern, sie bricht einfach über sie herein wie ein Gewittersturm aus heiterem Himmel. So auch während eines Tennisspieles, als sie vor ihrem geistigen Auge sieht, wie eine unbekannte Gestalt in schwarzem Regenmantel und Hut ihre Schwester ermordet. Und tatsächlich tritt dieses schreckliche Ereignis haargenau so ein, wie es Devi vorausgesehen hatte. Der mysteriöse Killer mauert die Leiche in einem großen, unbewohnten Anwesen ein und beseitigt damit sämtliche Spuren. Fünf Fahre später. Devi und Ram Kumar (Jackie Shroff) verlieben sich Hals über Kopf ineinander, und bald schon wird Hochzeit gefeiert. Sunil, der mit Devi aufgewachsen und ebenfalls in sie verliebt ist, ist darüber wenig erfreut. Die Frischvermählten verbringen die Hochzeitsnacht im besagten Anwesen, in dem auch die Leiche eingemauert ist, da dieses sich nun im Besitz von Ram befindet. Beim Dekorieren findet die entsetzte Devi die sekelttierte Leiche ihrer Schwester, für sie somit der Beweis, dass ihre Vorahnung tatsächlich eingetroffen ist. Kurz darauf "sieht" sie weitere alarmierende Dinge: eine Frau wird brutal erstochen, und verschiedene, scheinbar zusammenhanglose Gegenstände, wie z. B. ein zerbrochener Spiegel, eine Zigarette in einem Aschenbecher, ein Magazin mit einem Pferd auf dem Cover, deuten auf Unheil hin, und zwar mit ihr im Mittelpunkt (sie sieht sich selbt in einem Swimming Pool gegen das Ertrinken ankämpfen). Devi bleibt nichts anderes übrig, als der Sache auf den Grund zu gehen, was sich als umso schwieriger erweist, da weder Ram noch Sunil ihr großen Glauben zu schenken scheinen. Sunil macht jedoch gute Miene zum seltsamen Spiel, und tatsächlich stoßen die beiden auf eine verzwickte, undurchsichtige Geschichte, die sie bald in tödliche Gefahr bringt...
Kurz & knapp: Für mich ist 100 DAYS einer der besten indischen Filme, den ich bis dato das Vergnügen hatte zu sehen. Großartig inszeniert und gespielt, mit symphatischen Charakteren, mit denen es sich lohnt mitzufiebern (bzw. einem bedrohlichen, brutalen Schurken), wunderbar photographiert (und ausgeleuchtet), und darüber hinaus mit einem hervorragenden Musicscore ausgestattet, dessen Titelthema auch in einem italienischen Giallo nicht Fehl am Platze wäre. Das Comic Relief wird auf ein absolutes Minimum reduziert (das nur in der ersten Hälfte des Filmes auftritt), und die Gesangs- und Tanzeinlagen sind perfekt in die Handlung integriert und tragen sogar etwas zur Storyentwicklung bei. Das einzige, das ich dem Film ankreiden muss, ist seine überlange Laufzeit (160 Minuten) und seine zum Teil schleppende Dramaturgie. Würde man die ersten 90 Minuten auf 30 bis 40 Minuten komprimieren, hätte man einen perfekten, sauspannenden Thriller. Aber auch das stört nicht weiter, denn bei einem indischen Film muss man sich eben Zeit nehmen und typische Sehgewohnheiten aus dem Fenster werfen. Ab ca. Mitte des Streifens, nach der Hochzeit und - damit verbunden - der wunderschönen, psychedelischen "Muschelnummer", konzentriert sich Regisseur Partho Ghosh voll auf die mitreißende Geschichte. Ohne ablenkendes Comic Relief oder störende Musicalnummern (zwar gibt es noch eine, aber diese ist sehr gut eingefügt und zudem recht ungewöhnlich und gruselig) wird die Geschichte bis zum hochdramatischen, gewalttätigen und twistreichen Showdown vorangepeitscht, dass einem fast hören und sehen vergeht. Hatte der unterschätzte Fulci-Film schon so einiges zu bieten, so setzt 100 DAYS in allen Belangen (mit Ausnahme der Gewaltdarstellungen natürlich) einen drauf, und das Ergebnis ist schlichtweg ein Hammer. Da wird die Couch zum elektrischen Stuhl, um einen (seriösen) Werbespruch zu einem anderen Fulci-Klassiker zu bemühen. Selbst wenn einem SETTE NOTE IN NERO geläufig ist, schafft es 100 DAYS (der bisweilen doch ein wenig von der Vorlage abweicht), Unmengen an Spannung herauszumelken. Und die Sequenz, als Devi realisiert, wer ihre Schwester getötet hat, erzeugt dank geschickter Kameraarbeit nicht nur bei ihr ein Gefühl der Orientierungslosigkeit und des Schocks. Ich kann 100 DAYS nur mit dem Wort GRANDIOS beschreiben. Ich habe jedenfalls schon lange keinen Hollywood-Film mehr gesehen, der es in Sachen Spannung mit diesem Bollywood-Thriller aufnehmen kann. Übrigens spielt auch Neelam Mehra mit, die in Tulsi und Shyam Ramsays PURANI HAVELI ein schreckliches Ende in den mörderischen Pranken des bisswütigen Monsters findet und in Vinod Talwars FRIGHT NIGHT-Remake WOHI BHAYAANAK RAAT mit einem kurzen Auftritt als sexy Vampiropfer beeindruckt. Ob sie 100 DAYS überlebt, wird natürlich nicht verraten.
Und nun die Frage an die Expertin: gibt es noch mehr solcher spannender Bollywood-Thriller, oder ist 100 DAYS die große Ausnahme (was ich fast fürchte)?
Der geheimnisvolle Killer versucht sich als Hobbymaurer
Die hübsche Devi (Madhuri Dixit) hat böse Vorahnungen
Devis steinreicher Ehemann Ram Kumar (Jackie Shroff) beobachtet ihre Gabe skeptisch
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Devi macht eine gauenvolle Entdeckung
Wird ein kleines Messer reichen, um sich gegen den rücksichtslosen, brutalen Killer zu verteidigen?
Ich vermute mal, dass dieser Thriller von Part(h)o Ghosh hier schon bekannt ist, oder?
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Denn wer dachte, dass es die Inder nicht schaffen, atemlose Spannung zu erzeugen, der wird mit diesem Film eines Besseren belehrt.
100 DAYS ist praktisch ein Remake des (tollen) Lucio Fulci Thrillers SETTE NOTE IN NERO (aka MURDER TO THE TUNE OF THE SEVEN BLACK NOTES aka THE PSYCHIC) von 1977. Die hübsche Madhuri Dixit überzeugt als Devi (die Rolle von Jennifer O'Neill im italienischen Original), welche mit der Gabe der Vorahnung ausgestattet ist. Diese kann sie aber nicht steuern, sie bricht einfach über sie herein wie ein Gewittersturm aus heiterem Himmel. So auch während eines Tennisspieles, als sie vor ihrem geistigen Auge sieht, wie eine unbekannte Gestalt in schwarzem Regenmantel und Hut ihre Schwester ermordet. Und tatsächlich tritt dieses schreckliche Ereignis haargenau so ein, wie es Devi vorausgesehen hatte. Der mysteriöse Killer mauert die Leiche in einem großen, unbewohnten Anwesen ein und beseitigt damit sämtliche Spuren. Fünf Fahre später. Devi und Ram Kumar (Jackie Shroff) verlieben sich Hals über Kopf ineinander, und bald schon wird Hochzeit gefeiert. Sunil, der mit Devi aufgewachsen und ebenfalls in sie verliebt ist, ist darüber wenig erfreut. Die Frischvermählten verbringen die Hochzeitsnacht im besagten Anwesen, in dem auch die Leiche eingemauert ist, da dieses sich nun im Besitz von Ram befindet. Beim Dekorieren findet die entsetzte Devi die sekelttierte Leiche ihrer Schwester, für sie somit der Beweis, dass ihre Vorahnung tatsächlich eingetroffen ist. Kurz darauf "sieht" sie weitere alarmierende Dinge: eine Frau wird brutal erstochen, und verschiedene, scheinbar zusammenhanglose Gegenstände, wie z. B. ein zerbrochener Spiegel, eine Zigarette in einem Aschenbecher, ein Magazin mit einem Pferd auf dem Cover, deuten auf Unheil hin, und zwar mit ihr im Mittelpunkt (sie sieht sich selbt in einem Swimming Pool gegen das Ertrinken ankämpfen). Devi bleibt nichts anderes übrig, als der Sache auf den Grund zu gehen, was sich als umso schwieriger erweist, da weder Ram noch Sunil ihr großen Glauben zu schenken scheinen. Sunil macht jedoch gute Miene zum seltsamen Spiel, und tatsächlich stoßen die beiden auf eine verzwickte, undurchsichtige Geschichte, die sie bald in tödliche Gefahr bringt...
Kurz & knapp: Für mich ist 100 DAYS einer der besten indischen Filme, den ich bis dato das Vergnügen hatte zu sehen. Großartig inszeniert und gespielt, mit symphatischen Charakteren, mit denen es sich lohnt mitzufiebern (bzw. einem bedrohlichen, brutalen Schurken), wunderbar photographiert (und ausgeleuchtet), und darüber hinaus mit einem hervorragenden Musicscore ausgestattet, dessen Titelthema auch in einem italienischen Giallo nicht Fehl am Platze wäre. Das Comic Relief wird auf ein absolutes Minimum reduziert (das nur in der ersten Hälfte des Filmes auftritt), und die Gesangs- und Tanzeinlagen sind perfekt in die Handlung integriert und tragen sogar etwas zur Storyentwicklung bei. Das einzige, das ich dem Film ankreiden muss, ist seine überlange Laufzeit (160 Minuten) und seine zum Teil schleppende Dramaturgie. Würde man die ersten 90 Minuten auf 30 bis 40 Minuten komprimieren, hätte man einen perfekten, sauspannenden Thriller. Aber auch das stört nicht weiter, denn bei einem indischen Film muss man sich eben Zeit nehmen und typische Sehgewohnheiten aus dem Fenster werfen. Ab ca. Mitte des Streifens, nach der Hochzeit und - damit verbunden - der wunderschönen, psychedelischen "Muschelnummer", konzentriert sich Regisseur Partho Ghosh voll auf die mitreißende Geschichte. Ohne ablenkendes Comic Relief oder störende Musicalnummern (zwar gibt es noch eine, aber diese ist sehr gut eingefügt und zudem recht ungewöhnlich und gruselig) wird die Geschichte bis zum hochdramatischen, gewalttätigen und twistreichen Showdown vorangepeitscht, dass einem fast hören und sehen vergeht. Hatte der unterschätzte Fulci-Film schon so einiges zu bieten, so setzt 100 DAYS in allen Belangen (mit Ausnahme der Gewaltdarstellungen natürlich) einen drauf, und das Ergebnis ist schlichtweg ein Hammer. Da wird die Couch zum elektrischen Stuhl, um einen (seriösen) Werbespruch zu einem anderen Fulci-Klassiker zu bemühen. Selbst wenn einem SETTE NOTE IN NERO geläufig ist, schafft es 100 DAYS (der bisweilen doch ein wenig von der Vorlage abweicht), Unmengen an Spannung herauszumelken. Und die Sequenz, als Devi realisiert, wer ihre Schwester getötet hat, erzeugt dank geschickter Kameraarbeit nicht nur bei ihr ein Gefühl der Orientierungslosigkeit und des Schocks. Ich kann 100 DAYS nur mit dem Wort GRANDIOS beschreiben. Ich habe jedenfalls schon lange keinen Hollywood-Film mehr gesehen, der es in Sachen Spannung mit diesem Bollywood-Thriller aufnehmen kann. Übrigens spielt auch Neelam Mehra mit, die in Tulsi und Shyam Ramsays PURANI HAVELI ein schreckliches Ende in den mörderischen Pranken des bisswütigen Monsters findet und in Vinod Talwars FRIGHT NIGHT-Remake WOHI BHAYAANAK RAAT mit einem kurzen Auftritt als sexy Vampiropfer beeindruckt. Ob sie 100 DAYS überlebt, wird natürlich nicht verraten.
Und nun die Frage an die Expertin: gibt es noch mehr solcher spannender Bollywood-Thriller, oder ist 100 DAYS die große Ausnahme (was ich fast fürchte)?
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Hm. Ich fürchte, für klassische Thriller bin ich die falsche Ansprechpartnerin. Meine Gebiete sind eher der phantastische Bereich und 70er/80er Rache-Action-Dramen.Und nun die Frage an die Expertin: gibt es noch mehr solcher spannender Bollywood-Thriller, oder ist 100 DAYS die große Ausnahme (was ich fast fürchte)?
Ein sehr guter und nicht ganz gewöhnlich inszenierter Thriller ist Ek Hasina Thi (2004; Regie: Sriram Raghavan) aus RGVs Produktionshaus. Mit Urmila Matondkar und Saif Ali Khan in den Hauptrollen. Sehr gut.
Eine junge Reisebüroangestellte Sarika verliebt sich in den mysteriösen, aber charmanten Karan. Eines Tages bittet er sie, einen Freund zu beherbergen. Doch der ist ein gesuchter Mörder. Plötzlich sieht sich Sarika mit dem Vorwurf der Mittäterschaft konfrontiert und eingesperrt. Karan bittet sie, ihn nicht mit hineinzuziehen, da er um seinen seriösen Job fürchte, und besorgt ihr einen Anwalt, der ihr rät, sich schuldig zu bekennen, da sie so nur eine Bewährungsstrafe zu erwarten habe. Doch Sarika wird zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Langsam reift in ihr die Erkenntnis, daß man ein falsches Spiel mit ihr gespielt hat ...
Seehr obskur und abgefahren ist auch RGVs Kaun? (1999), den Tombs mit unter die "Horror"-Filme rechnet. Es geht um einen entlaufenen Serienkiller. An diesem Film scheiden sich die Geister: Man kann ihn anscheinend nur ganz groß oder richtig schlecht finden. Ich gehöre zur ersten Sorte.
Naja, und dann gibt es noch eine ganze Menge mittelprächtiger bis schlechter Thriller. Recht nett mit überraschendem Twist ist noch Fida (2004; Regie: Ken Ghosh). Ist schon eine ganze Weile her, daß ich ihn gesehen habe. Hier ist es der Liebhaber, mit dem ein hinterhältiges Spiel gespielt wird. Leider mag ich weder Shahid Kapoor noch Kareena Kapoor, deshalb gehe ich mal davon aus, daß der Film objektiv besser ist, als ich ihn finde ...
Aber das sind alles keine klassischen "Wer-ist-der-Mörder-Thriller". Sorry ...
Um übersinnliche Begabung dreht es sich noch in dem "The Gift"-Remake Rakht (2004; Regie: Mahesh Manjrekar). Den finde ich recht gelungen, aber wenn man "The Gift" kennt, weiß man sofort die Lösung.
Zuletzt geändert von Joan_Landor am So 18.06.2006, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Danke für die Tipps. KAUN? hatte ich schon auf meiner "zu kaufen"-Liste, werde ich mir sicher bald mal zulegen. FIDA klingt interessant, allerdings kenne ich THE GIFT schon. Andererseits kannte ich auch SETTE NOTE IN NERO schon und fand 100 DAYS trotzdem höllisch spannend...Joan_Landor hat geschrieben: Ek Hasina Thi (2004; Regie: Sriram Raghavan)
Kaun? (1999)
Fida (2004; Regie: Ken Ghosh)
"The Gift"-Remake Rakht (2004; Regie: Mahesh Manjrekar)
Kennst du KUCCH TO HAI (THERE MUST BE SOMETHING)?
Ich fand den echt witzig und unterhaltsam. Quasi I KNOW WHAT YOU DID LAST SUMMER auf indisch, mit einem netten Twist gegen Ende und einer fast detailgenauen Kopie der Tankstellen-Sequenz von URBAN LEGEND (kaum zu glauben, aber die Bollywood-Variante von Brad Dourif steht dem Vorbild in nichts nach). Die zweite Hälfte spielt komplett in einem Hotel in den schneebedeckten Bergen, wo die Teens mit dem mysteriösen Killer eingeschlossen sind. Ist zwar nicht spannend oder gut, aber immerhin verdammt spaßig, zum Teil auch auf eine unfreiwillige Art und Weise.
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Kuch To Hai habe ich noch nicht, aber einen anderen Teenie-Slasher, Sssshhh, noch hier rumliegen. Ich habe bloß schon so viel Schlechtes darüber gelesen, daß ich die Sichtung immer wieder aufschiebe ...
Unfreiwillig komisch fand ich auch Ajnabee (2001; Regie: Abbas-Mastan). Der spielt ganz überwiegend in der Schweiz, und klärte mich darüber auf, daß ich eine völlig falsche Vorstellung von dem Land habe: So droht im Laufe des Films einem des Mordes Angeklagten die Todesstrafe, und man fährt gegen Ende des Films mit dem Schiff zurück nach Indien. (O-Ton: "Wir verlassen gleich die Hoheitsgewässer der Schweiz.")
Unfreiwillig komisch fand ich auch Ajnabee (2001; Regie: Abbas-Mastan). Der spielt ganz überwiegend in der Schweiz, und klärte mich darüber auf, daß ich eine völlig falsche Vorstellung von dem Land habe: So droht im Laufe des Films einem des Mordes Angeklagten die Todesstrafe, und man fährt gegen Ende des Films mit dem Schiff zurück nach Indien. (O-Ton: "Wir verlassen gleich die Hoheitsgewässer der Schweiz.")
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Joan_Landor hat geschrieben:Unfreiwillig komisch fand ich auch Ajnabee (2001; Regie: Abbas-Mastan). Der spielt ganz überwiegend in der Schweiz, und klärte mich darüber auf, daß ich eine völlig falsche Vorstellung von dem Land habe: So droht im Laufe des Films einem des Mordes Angeklagten die Todesstrafe, und man fährt gegen Ende des Films mit dem Schiff zurück nach Indien. (O-Ton: "Wir verlassen gleich die Hoheitsgewässer der Schweiz.")
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Ghungroo ki Awaas (dt.: "Das Klingen der Fußketten"; Mystery-Thriller, Indien 1981; Regie: S.&T. Ramsay) 1/2
Der junge Thakur Ranjit Singh (Vijay Anand) kauft die Zwangsprostituierte Kajal (Rekha) frei, da er sich in sie verliebt hat. Er nimmt sie mit nach Hause, doch sein Onkel Jasbir (Shreeram Lagoo) und seine Amme, seine einzigen Angehörigen, mißbilligen die unstandesgemäße Verbindung. Das Paar ist dennoch glücklich, bis Kajal Besuch von einem mysteriösen Mann bekommt, mit dem sie sich heimlich trifft. Aufgehetzt von seinem Onkel erschießt Ranjit in blinder Eiferucht den Fremden und Kajal, die mit ihm zu turteln scheint. Der Onkel beseitigt die Leichen und alle Spuren, doch Ranjit ist gebrochen, zumal er schnell herausfindet, daß Kajal ihm doch treu war. Zudem sieht er nun nachts Kajals Geist und hört das Klingeln der Glöckchen ihrer Fußketten. Langsam wird er verrückt. Da beschließt sein Onkel, mit ihm für eine Weile nach Bombay zu fahren, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Dort begegnet er der Krankenschwester Kiran (Rekha), die Kajal zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch auch in Bombay läßt ihm seine Tat keine Ruhe ...
Dieser Film ist kein typischer Ramsay-Streifen. Obwohl neben dem Regiegespann Gangu hinter der Kamera stand, Kumar das Drehbuch schrieb und Kiran als Tontechniker fungierte, sieht man sofort, daß Vijay Anand (der sich v.a. mit Guide und Kala Bazar einen Namen machte, aber auch Rachekracher wie Ram Balram inszenierte), der hier die Dialoge schrieb, die Hauptrolle übernahm und den Film produzierte, deutlichen Einfluß auf seine Produktion nahm.
So ist ein schöner Film entstanden, der etwas gemächlich beginnt, aber dann an Fahrt gewinnt. Die Schauspieler sind gut, die Story stimmig, durchaus spannend und kaum vorhersehbar. Auf Effekte wurde verzichtet, der Film hat nicht diesen typischen Billig-Look. Nur den „Nebel“ hätte man weglassen sollen ...
Da ist die Welt zwischen Ranjit und Kajal noch in Ordnung.
Doch was will Kajal mit dem Kerl? Das geht doch nicht! Ranjit tickt aus ...
... und Onkel Jasbir erledigt die Drecksarbeit.
Doch bald muß Ranjit erkennen, daß er einen schrecklichen Fehler gemacht hat ...
... worauf hinzuweisen auch die tote Kajal nicht müde wird.
Um den immer mehr in den Wahnsinn abdriftenden Thakur kümmert sich Kajals Doppelgängerin Kiran.
Neugierig geworden? Die DVD von Shemaroo kann sich qualitativ durchaus sehen lassen. Die Untertitel allerdings könnten etwas ausführlicher sein.
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Definitiv! Selbst wenn der Film nichts taugen sollte, gibt es ja immer noch Rekha!Joan_Landor hat geschrieben: Neugierig geworden?
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Tjaja, während Vijay Anand ja nicht so’n Überflieger ist. Hier erinnert er mich irgendwie an Pierre Richard, wenn er auch weder Geige spielt, noch ungeschickt ist ...
Da habt Ihr definitiv einen Vorteil: In den meisten, auch billigen, indische Filmen tummeln sich sehr hübsche Frauen, die Herren der Schöpfung hingegen sind bestenfalls durchwachsen.
Da habt Ihr definitiv einen Vorteil: In den meisten, auch billigen, indische Filmen tummeln sich sehr hübsche Frauen, die Herren der Schöpfung hingegen sind bestenfalls durchwachsen.
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*zustimm*Joan_Landor hat geschrieben: Da habt Ihr definitiv einen Vorteil: In den meisten, auch billigen, indische Filmen tummeln sich sehr hübsche Frauen...
Obwohl, *hüstel*, es auch Ausnahmen wie KHOONI DRACULA gibt...
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Red Rose
Thriller, Indien 1980
Regie: Bharati Rajaa
Der wohlhabende Konzernbesitzer Anand (Rajesh Khanna) hat ein dunkles Geheimnis: Er verführt junge Frauen und bringt sie um. Eines Tages entdeckt er die süße Sharda (Poonam Dhillon) und umgarnt sie. Doch Sharda ist konservativ und will sich keinem Mann nähern, mit dem sie nicht verheiratet ist. Da Anand von ihr aber sehr angetan ist, und auch Sharda sich zu dem galaten Geheimniskrämer hingezogen fühlt, heiraten die beiden. Da weder er noch sie Angehörige zu haben scheinen, vollziehen sie die Hochzeitsfeier auch ganz allein. Danach führt Anand sie in sein Anwesen ein, zeigt ihr alles, auch ein Zimmer, in dem angeblich sein Vater lebt, der aufgrund seiner Geisteskrankheit jedoch eingesperrt bleiben muss. Das kommt Sharda ja schon einmal seltsam vor. Anand muss in der Hochzeitsnacht leider geschäftliche Erledigungen tätigen, und so schaut sich Sharda im Haus um. Als im Garten zufällig eine unterirdische Wasserleitung platzt, und das Wasser eine verweste Frauenhand an die Oberfläche spült, packt Sharda die Angst. In ihrer Panik öffnet sie die Tür zu einem Raum, der das Geheimnis ihres neuen Gatten preisgibt. Langsam dämmert es Sharda, dass sie sich in höchster Lebensgefahr befindet ...
Ein höchst ungewöhnliches Werk - zumindest für das Hindikino Anfang der 80er! Damals muss die Geschichte geradezu unerhört gewesen sein!
Und sie ist sogar recht gut und spannend umgesetzt! Der Film nimmt sich ziemlich ernst, was ich gar nicht erwartet hatte. Er hat wenig Comic Relief-Anteile und nur wenige Songs. Alles konzentriet sich auf den psychopathischen Anand, der von Rajesh Khanna wirklich ausgesprochen gut verkörpert wird. Sein Charakter ist durchaus vielschichtig und differenziert.
Leider erscheint die Ursache für seinen Gemütszustand eher unglaubwürdig. Zudem haben sich doch einige wenige Szenen eingeschlichen, die man als cheesy bezeichnen muss, einige Gemeinplätze werden bemüht, was der Spannung und der Atompsphäre des Films aber kaum abträglich ist.
1/2
P.S.: Anand hat eine Spieluhr in seinem Zigarretten-Etuit, deren Melodie mich verdächtig an die Titelmelodie der Harry Potter-Filme erinnert. Wie ist das möglich? Haben die Komponisten sich da etwa irgendwo bedient?
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RED ROSE klingt sehr interessant, danke für den Hinweis!
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Gidorah hat geschrieben:Na wenn ich schon lese,gesangs und Tanzeinlagen,dann seh ich mir denn nicht an,wie kann ein Film spanend sein,wenn ploetzlich da gejault wird.Gibt es eigentlich ueberhaupt einen Film ohne(indischen)Tanz und gesangseinlagen.THX,nix fuer mich.
Gidorah 26. Nov. 2005 hat geschrieben:Solange in den Bollywood-Filmen immer gesungen und getanzt wird werde ich mir keinen ansehen. Auch wenn es Fantasy oder Sci-Fi ist.
Ok, Jungs, raus mit der Sprache: Wer von Euch hat bei Gidorah die Reset-Taste gedrückt?Gidorah 26. Nov. 20005 hat geschrieben:Hm, ok, wenn es mittlerweile Filme ohne diese Einlagen gibt dann nenn' mir doch mal ein paar Interessante.
@Garodon u.a.
Klar gibt’s die. Jede Menge sogar.
Hindi Horror z.B.: Bhoot, Vaastu Shastra, Raat, Gehrayee, Kaun?, Darna Mana Hai, Darna Zaroori Hai, Hum Kaun Hain?, Naina, Ho Sakta Hai, Kaal ...
Hindi Independent z.B.: Being Cyrus, Dor, Kabul Express, Matrubhoomi, Ek Hasina Thi ...
Tamil z.B.: The Terrorist
Bengali: Die allermeisten.
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100 Days (s.o.)
Äußerst billig abgedrehter Thriller mit etlichen Längen und Drehbuchschwächen. Nie hatte Madhuri mehr Frisuren, nie habe ich mehr Anschlussfehler in einem Film erlebt.
Einige wenige Lichtblicke retten den Film immerhin aus der absoluten Müllecke: Die beiden Hauptdarsteller Madhuri Dixit und Jackie Shroff spielen gewohnt gut, einige Szenen sind sehr gelungen und der Hochzeitsnachtsong eine wunderbare Homage an Fantasy-Musikeinlagen der 50er/60er Jahre. Die Musik erinnert bisweilen an Jatin-Lalits Meisterwerke.
Sorry, Uzumaki, da gehen unsere Meinungen mal ganz arg auseinander.
Äußerst billig abgedrehter Thriller mit etlichen Längen und Drehbuchschwächen. Nie hatte Madhuri mehr Frisuren, nie habe ich mehr Anschlussfehler in einem Film erlebt.
Einige wenige Lichtblicke retten den Film immerhin aus der absoluten Müllecke: Die beiden Hauptdarsteller Madhuri Dixit und Jackie Shroff spielen gewohnt gut, einige Szenen sind sehr gelungen und der Hochzeitsnachtsong eine wunderbare Homage an Fantasy-Musikeinlagen der 50er/60er Jahre. Die Musik erinnert bisweilen an Jatin-Lalits Meisterwerke.
Sorry, Uzumaki, da gehen unsere Meinungen mal ganz arg auseinander.
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- Registriert: So 10.08.2008, 20:22
Naja, kann vorkommen. Ich muss aber zugeben, dass ich auf Anschlussfehler und dergleichen überhaupt nicht geachtet habe, da ich vom Film sofort gefangen war. Außerdem finde ich die Geschichte ungemein faszinierend. Das war schon bei Fulci so, das ist auch bei 100 DAYS so.Joan_Landor hat geschrieben:100 Days (s.o.)
Sorry, Uzumaki, da gehen unsere Meinungen mal ganz arg auseinander.
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- Joan_Landor
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Das Problem bei den wechselnden Frisuren und Anschlussfehlern (in der Größenordnung Einstellung 1: blaue Jacke, Einstellung 2: rote Jacke) war, dass ich Mühe hatte, der Geschichte zu folgen, weil ich nie recht wusste, ob im Kleidungswechselfall auch ein wie auch immer gearteter Zeitsprung erfolgt ist. Fand ich in dem Maße doch recht verwirrend.
Da war dann der V-Effekt so groß, dass ich nicht mehr recht die Möglichkeit hatte, in den Film hineinzukippen.
Aber die Hochzeitsepisode ist wirklich ganz großes Kino.
Da war dann der V-Effekt so groß, dass ich nicht mehr recht die Möglichkeit hatte, in den Film hineinzukippen.
Aber die Hochzeitsepisode ist wirklich ganz großes Kino.
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Ich habe den nicht gesehen. Aber phantastisch hört er sich nicht gerade an.
Guck mal hier: http://www.molodezhnaja.ch/india_ij.htm#iknz
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Ou nain, mit Bollywood kann man mich über den ganzen Globus jagen, schon die Geschichten selber kratzen arg an meinen Nerven, aber wenn dann plötzlich einer aufspringt, so nach dem Motto "Eyyy da fällt mir grad ein lied dazu ein" und alle andern so "eyyy cool lass uns dazu tanzen", da muss ich einfach schläunigst aus diesem Raum, sonst würde ich den Fernseher kurz und klein Schlagen