@Antropophagus: Das würde Dir so passen was ? Ne, das ist doch hier kein Blog.
Tag 4.
Gelobt sei die Hitze ! Nur dank der hohen Temperaturen haben wir das Fenster die ganze Nacht offen gehabt und kamen so bereits morgens um 07:00 Uhr in den Genuss akustischer Höhepunkte. Zunächst gab der Handwerker mit seinen Renovierungsarbeiten im Hausflur sein Debut. Obwohl er sich reichlich Mühe gab das Schleifgerät nicht zu regelmässig einzusetzen, damit man sich etwa daran gewöhnen könnte und er als Zugabe sogar noch die Bohnermaschine als Instrument einbrachte, war sein Auftritt eher mässig. Aber als dieser eine Pause machte, wurde die plötzlich einsetztende, unangenehme Stille des Strassenverkehrs von den waren Experten des Lärmens unterbrochen. Zu unserer grossen Befriedigung hatte das Küchenpersonal eines angrenzenden Gasthauses entdeckt, daß ihre Industriespülmaschine mit dem Abwasch von 24 Stunden Geschirr fertig geworden war. Unter viel Gejohle wurde geplappert und geklappert das es eine wahre Freude war. Leider ging auch dieses Konzert viel zu schnell zu Ende und Susie meinte um 11:00 Uhr das wir ja wohl jetzt genug herumgelegen hätten. Eine schnelle Dusche später waren wir dann auch schon in Richtung Roxie zwecks Frühstücksaufnahme unterwegs.
Wenn man durch den Laden geht, kommt man in einen Innenhof, in dem Tische unter Sonnenschirmen stehen und durch das viele Grün kommt fast ein mediteranes Feeling auf. Um dieses Gefühl bei den Gästen noch ein wenig zu unterstreichen, hatte der Wirt eine Dame aus eben jenem Gebiet in Beschäftigung. Es war wie im Urlaub, Missverständnisse sind da ja auch an der Tagesordnung.

Susie wollte ein Glas Sekt und die freundliche Bedienung wiederholte brav: "Ein Glas Becks, ja gerne."
Susie sah sie völlig verdattert an und bevor sie vor einem Glas Bier endete korrigierte der ritterliche Ralo diesen Hörfehler.

Kaum war unser Frühstück angekommen, als auch unsere inzwischen guten Freunde, die Wespen wieder da waren (dabei hatte ich diesmal gar keinen Fisch

).
Während Ralo sich direkt wieder seine bevorzugte Waffe, die Speisekarte (im Rollenspiel hätte er mindestens einen +2 Bonus auf diese Waffe

) griff, begann Susie mit ihm eine Diskussion über den Sinn und Unsinn nach den Biestern zu schlagen. Galant wie er ist, setzte ralo sich gedanklich ernsthaft mit ihr und dem Thema auseinander, während er lässig nebenbei eine nach der anderen killte.
Gestärkt sollte es dann, wie von Susie gewünscht, in den botanischen Garten gehen. Zur Sicherheit wollte ralo noch einmal die Verbindungen im Internet überprüfen und so gingen wir noch einmal zurück. Im Haus angekommen waren wir völlig aus dem Häuschen, als wir feststellen mussten, das höhere Mächte dafür gesorgt hatten, daß der Fahrstuhl ausgefallen war.

Endlich wieder zu Fuss die Etagen ersteigen dürfen, wie schön. Wie Ihr merkt haben wir uns gefreut, insbesondere Susie die doch etwas an Asthma leidet.
Unsere Freude war allerdings nichts im Vergleich zu dem Gesicht des fröhlichen Handwerkers (dem Hauswirt, wie Ralo mir später verriet.

),
als wir durch seine frisch gebohnerten, noch nicht trockenen, Dielen stapften.
Oben angekommen klemmte sich Ralo sofort hinter den Rechner um zu recherchieren. Kaum war er fertig, da kamen Susie Zweifel, ob der botanische Garten überhaupt das richtige Ziel sei, schliesslich wäre es ja doch sehr warm und ob ein Besuch an einem Badesee nicht doch schöner wäre.

Ich kenne ja Susie und ihre plötzlichen Stimmungswandel schon etwas länger, aber Ralo ist doch etwas das Gesicht entglitten

(ich konnte seine Gedanken förmlich lesen: " Das ist ja wohl jetzt nicht ihr Ernst, oder ? Oha, Sven grinst mich an. Der wird doch wohl nicht...?"). Wenn 2 Sachen zur Auswahl stehen, habe ich gelernt, das es am schnellsten geht, wenn ich die Entscheidungen treffe. Auf diese Weise geht es voran und Susie kann mir die Schuld geben wenn es eine Fehlentscheidung war.

Also habe ich ralos Befürchtung war gemacht und für den Badesee Partei ergriffen.

Da Ralo es bisher nicht geschafft hatte, vorher einen solchen auf zu suchen, ging die Recherche wieder von vorne los.

Die Suche gestaltete sich als einfacher als gedacht, da die Auswahl sich in Grenzen hielt. Entweder waren sie zu weit weg, oder sie waren auf Grund der in Hamburg grassirenden Schlupfwuminvasion zum Baden gesperrt.
Es blieb genau einer übrig, der unseren Ansprüchen genügte.

Die halbstündige Fahrt dorthin verlief ereignislos. Angekommen befanden wir uns am Rande eines kleinen Dorfes ausserhalb Hamburgs. Glücklicherweise stieg mit uns so´n Typ mit Tasche aus. Dem Herdentrieb folgend schlug ich vor dem Mann nach zu gehen. Ich solte Recht behalten und nach einem kleinen Fussmarsch von einer Viertelstunde durch ein Naturschutzgebiet waren wir tatsächlich am Ziel.(siehe Photos

)
Als wir unseren unfreiwilligen "Führer" überholten um weiter am Ufer entlang zu gehen, wirkte dieser sichtlich erleichtert uns endlich los zu werden.

Noch während Susie und ich damit beschäftigt waren unsere Badetücher an dem kleinen, einsam gelegenen, verschwiegenem Plätzchen das wir gefunden hatten aus zu legen, ist etwas passiert, was dem erfahrenen Horrorfilmfan niemals hätte passieren können.: Ralo hat sich von der Gruppe entfernt !

Dabei weiss doch jeder, das man sich im Wald immer in tödliche Gefahr begibt, wenn man Sex hat oder sich von der Gruppe entfernt.

(Das kommt halt davon, daß der Gute sich fast ausschliesslich nur diese Bunsenbrennerfilme ansieht. Im All wäre ihm das sicher nicht passiert.)
Es dauerte auch nicht lange und ich vernahm ein lautes Rascheln und Ralo brach kreidebleich durch die Büsche. Verstohlen raunte er mir zu das er gerade eine Ratte gesehen habe die seiner Beschreibung nach nicht nur die Grösse der Riesenratte von Sumatra aufweiss, sondern darüber hinaus auch überhaupt nicht Menschenscheu sei !

Da aber an unserem Liegeplatz noch Enten waren hielt ich die Stelle für sicher und so gingen alle erst einmal baden. Ich denke es ist überflüssig zu erwähnen, das während Susie und Ralos Kontakt mit Fischen, die nicht grösser als Sardinen waren, auf ein kurzes weghuschen der selbigen beschränkt war, ich mich mit Otto dem Killerkarpfen rumschlagen musste. Zuerst hielt ich es für ein Versehen, aber bei meinem 2ten Versuch ins Wasser zu kommen wurde Ralo Zeuge der Attacke.

Es gelang mir Otto klar zu machen, das ich ein zu grosser Happen war und danach konnte auch ich in Ruhe baden.
Am frühen Abend, als die Sonne unterging und die grosse, weise, alte Ratte ihren Nachwuchs loschickte um uns auf diesem Wege wissen zu lassen, das unsere Zeit am See jetzt beendeet war, ging es dann zurück.
Als alter Pfadfinder gelang es mir mühelos, den Weg zurück zu finden. Da wir uns in einem doch recht ländlichen Bereich aufhielten, fuhren die öffentlichen Verkehrsmittel entsprechend (jede Stunde). Selbstverständlich hatten wir unseren Bus gerade verpasst und so hatten wir genung Zeit und Musse zusammen mit ein paar äusserst aufdringlichen Wespen das örtliche Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1914-1918 bewundern.
Endlich in Hamburg angekommen war es auch Zeit noch eine Pizza im Roxie zu uns zu nehmen, bevor Susie mit dem Schrecken vom Amazonas Bekanntschaft machen sollte. Ralo, der den Film bereits mehrfach gesehen hatte, verabschiedete sich für den Abend von uns, nachdem er sicher war, das wir den richtigen Bus ausgewählt hatten. Im Metropolis angekommen musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, das diesmal (Susie hatte unsere ja auch extra aus Köln mitgebracht) andere 3-D Brillen, nämlich welche mit Bügeln, vorhanden waren. Da wir noch etwas Zeit hatten, sind wir schnell noch nach oben gehuscht und haben uns mit eiskalter Fritzkola versorgt. Kaum hatten wir unsere Plätze eingenommen, als auch schon wieder der Supernerd über uns herfiel. Diesmal genügte allerdings ein kurzer Blick von mir, ich sah das Wiedererkennen in seinen Augen

und wir hatten unsere Ruhe. Schon vor Beginn des Films wurden wir vom Betreiber des Kinos darüber informiert, daß sie am Freitag bemerkt hätten, das Bild und Ton "etwas"

asynchron laufen würden. Zum Film selbst will ich nicht viele Worte verlieren, nur so viel. Irgendwie schien mir der Ton noch viel asynchroner und zum Ausgleich dafür die Schärfeneinstellung viel besser zu sein. Die Stimmung war bedingt durch eine grössere Publikumszahl (beim ersten Mal 14 beim 2ten Mal 25 Zuschauer) bestens und der Film wurde mit vielen Oh´s und Ah´s, sowie äusserste Erheiterung über die Dialoge begleitet. Trotz der Tonprobleme hatten alle viel Spass.
Nach dem Film sind wir dann nur noch schnell nach Hause (zu ralo

), nicht ohne vorher noch bei einem Duckstein ein bischen über den Film zu diskutieren.
PS.: Wie eine besorgte Mutter war Ralo "zufälligerweise" noch wach, bis wir wohlbehalten nach Hause kamen.
PPS.: Cooler Photoservice, danke.
verpasst nicht den vorletzten Teil Tag 5,
der Tag an dem
- Montezumas Rache einen von uns holte,
- Ralo und MonsterAsyl in anderen Sphären schwebten
und
- das Trio auf einen Piranhaschwarm trifft.