
Daten zum Film
Genre : Tokusatsu
Originaltitel : Unbekannt
Herstellungsland : Taiwan
Erscheinungsjahr : 1975
Regie : Unbekannt


Das Bermuda-Dreieck ist Schauplatz geheimnisvoller Vorfälle. Immer wieder verschwinden dort Flugzeuge, Schiffe und Menschen und niemand hat eine Erklärung dafür. Bis eines Tages der junge Kai mit seinen Eltern über das Bermuda-Dreieck mit einem Schiff fährt und dieses von einem riesigen Roboter zerstört wird. Kai gelinkt die Flucht, allerdings sterben seine Eltern. Fortan weiß die Menschheit, dass die Außerirdischen vom toten Stern für diese Vorfälle verantwortlich sind. 20 Jahre später hat die Menschheit eine Superwaffe mit dem Namen „Magischer Ballermann“ gebaut, mit welcher man den Aliens beikommen will. Kai wird als Pilot dieser Geheimwaffe auserkoren und er sieht darin die Chance, den Tod seiner Eltern zu rächen. Der Kampf gegen die außerirdische Übermacht hat begonnen...


„Roboter der Sterne“ ist in jeglicher Beziehung ein Mysterium. Er tauchte aus dem Nichts auf, geistert deutschlandweit auf VHS und jetzt auch auf DVD rum und so gut wie niemand weiß woher dieser Film kommt. Was allerdings viele Leute wissen, ist das es sich hierbei um einen Zusammenschnitt der japanischen Tokusatsu-Serie „Supaa Robot Mach Baron“ handelt. Irrtümlicherweise haben viele Menschen, so auch die „Spezialisten“ hust von Marketing Film, diesen Film deshalb für einen japanischen Film gehalten. Wer die Originalserie kennt, wird wissen das dem nicht so ist. Diese hatte eine viel reifere Story und auch ganz andere Schauspieler. In Wahrheit wurde „Roboter der Sterne“ in Taiwan gedreht und man bediente sich bei den Kampfszenen der japanischen TV Serie, schnitt diese heraus und drehte alle Schauspielerszenen nach. Es handelt sich also um Leute aus Taiwan die wir in den einzelnen Szenen sehen und nicht um Japaner. Peinlich genug das eine Firma wie Marketing Film so was auf seine DVD schreibt. Die Originalserie wurde von Koichi Takano gedreht, wer bei diesem „Remake“ die Regie führte ist mir leider unbekannt.


„Roboter der Sterne“ ist wohl ein Film, wie kein anderer. Hier ist alles einfach nur auf Trash ausgelegt. Alle paar Minuten kämpft der „Magische Ballermann“ gegen einen anderen Roboter vom toten Stern, so das man beinahe von der Vielzahl der Kämpfe erschlagen wird. Die Schnittfolge ist ebenfalls unter aller Sau und man kann leicht den Überblick verlieren. Gerade diesem schlechten Schnitt ist es zu verdanken, dass bei „Roboter der Sterne“ so gut wie keine Spannung aufkommen will. Die Szenen mit den taiwanischen Schauspielern sind einfach nur träge, die einzigsten die da gefallen könnten, sind die mit dem genialen Polizisten „Specky“. So etwas wie eine wirkliche Einführung in die Story gibt es ebenfalls nicht, der Film legt sofort los und dieses Tempo hält er bis zum Ende. Wo ein wenig Atmosphäre aufkommt, ist bei den Szenen in denen der „Große Koordinator“ ,welcher neben seinen Untertanen der einzigste aus dem Original übernommene ist (scheinbar hatte man in Taiwan nicht genug Geld um das Kostüm nachzubauen? G), mit seinen Untertanen vorkommt. Diese sind schön düster und lassen ein klein wenig erahnen, wie düster es in der Originalserie zugegangen ist. Der Film ist einfach Trash pur. Ein ebenfalls wichtiges Kriterium ist hier die Synchronisation, welche dem Film ebenfalls eine sehr trashige Note verpasst. Hier fallen Sprüche wie : „Macht sie FETTICH“, „Veröl ihm den Auspuff“, „Jetzt gibt’s Roboter in eigener Soße“ oder „Macht ihn kaputt“. Wer auch immer die deutschen Dialoge geschrieben hat, muss irgendwie betrunken gewesen sein. Noch dazu passt keine Stimme zum jeweiligen Gesicht. Alleine die Synchro ist es wert diesen Film mal gesehen zu haben.


Da es gar keine Informationen zu den Schauspielern gibt, will ich diesen Punkt schön kurz halten. Es wird während des ganzen Filmes nicht ein Name von einem Schauspieler erwähnt, deshalb sind es für mich alles unbekannte. Aber auch wenn ich ihre Namen wüsste, würde ich ihre Leistung nicht positiver bewerten, weil diese ist einfach nur furchtbar. Die Schauspieler leisten ein absolut loliges Minenspiel, allen voran der Schauspieler von Kai, was der mit seinen schiefen Zähnen manchmal für ne Miene zieht ist einfach nur zum schreien. Viel schlimmer dagegen ist noch der Professor, dieser hat ständig den selben Gesichtsausdruck und wirkt eher gelangweilt, als motiviert. Scheinbar wollte sich der Schauspieler für diesen Schund nicht wirklich anstrengen, so bleibt uns nur seine grässliche Pferdefresse im Gedächtnis. Dann wäre da noch der „Große Koordinator“, welchen man aber zu selten sieht. Er scheint recht gut zu spielen (klar, er stammt ja auch aus der Originalserie und ist Japaner), allerdings sieht man ihn so selten, so das er nur durch seine meterhohe Frisur im Gedächtnis bleibt. Außer an Kai, den Professor und den „Großen Koordinator“ wird man sich nach Ansehen des Filmes an keinen der Schauspieler mehr erinnern.


FAZIT
„Roboter der Sterne“ ist absoluter Trash und wohl DER Tiefpunkt im Tokusatsu-Genre. Wer ernsthaft Interesse an diesem Genre hat (mein absolutes Lieblingsgenre), sollte ja nicht mit diesen Film hier beginnen. Die Schnittfolge ist fürn Arsch, die Story so gut wie nicht vorhanden, die Schauspieler nur durch ihr skurriles Aussehen im Gedächtnis, die Synchronisation total beknackt und so was wie Spannung ist fehlanzeige. Klingt nach einem richtig schlechten Film, nicht wahr? Ist es eigentlich auch, aber trotzdem versteht es der Film Spaß zu machen. „Roboter der Sterne“ ist so schlecht und bekloppt, dass man den Film einfach nur wieder toll finden muss. Besonders bei einem Videoabend mit Freunden ist der Film DAS Ereignis überhaupt. Wer diesen Film verpasst, hat eine Bildungslücke fürs Leben. Was besonders auf ewig im Gedächtnis bleibt, ist die herrliche Synchro. So eine bekloppte hat es zuvor noch nie gegeben und leider hier nach auch nie wieder. Ihr werdet bei den Dialogen Augen machen, SOWAS habt ihr noch nicht gehört. Alles in allem ist „Roboter der Sterne“ im Tokusatsu-Genre ganz klein und DER schlechteste Beitrag überhaupt, andererseits ist er auf Partys ganz groß und DER absolute Brüller. DAS Pflichtprogramm für Trashfans. Nur Leute die gerne Toku-Fans werden wollen, sollten lieber einen großen Bogen um diesen Film machen. Der Film ist einfach nur KULT

7/10