Harryzilla hat geschrieben: Daniel Craig hat das Zeug (nach Sean Connery) zum zweitbesten Bond-Darsteller zu werden.
Ok, Geschmäcker sind verschieden.
Ich fand die kalte Killermaschine der ersten Hälfte alles andere als faszinierend. T 1000 läßt grüßen (sogar mit denselben häßlichen Ohren
) Nein, ein charismatischer, weltläufiger Bond ist mir viel lieber. Zumal man dem die Romantik, in die Daniel Craig in der zweiten Hälfte ganz unvermittelt und unglaubwürdig kippt, auch abkaufen könnte. (Ich sag nur: Duschszene. Ich dachte noch, wenn er sie jetzt tröstet, indem er über sie herfällt, schreie ich das Kino zusammen. Aber die Fingerlutschszene war auch so ziemlich daneben.)
Wenn es mich emotional kalt läßt, wenn der Protagonist im Film grausam mißhandelt wird, stimmt etwas nicht. Wenn die Szene als solche auch durchaus guten Humor hatte.
So gut der eher tragische Mads Mikkelsen (Le Chiffre) spielte, so wenig hat er Bond entgegenzusetzen.
Wo ist denn der bitte tragisch? Nur dadurch, dass bei jemandem Adern unnd Tränenkanäle kurzgeschlossen sind, ist die Person noch lange nicht tragisch. Man erfährt ja rein gar nichts über ihn.
Und etwas, das ich noch immer nicht verstanden habe. Eleonore, hilf mir: Das Aktiengeschäft zu Beginn habe ich nicht verstanden. Nachdem Le Chiffre das Geld von den Terroristen bekommen hatte, telefonierte er mit einem Mitarbeiter und bat ihn, alle Skyfleet-Aktien zu verkaufen, oder? Ich habe nicht mitbekommen, ob und wie die Kohle der Terroristen angelegt wurde (mein Fehler?). Dann sollte der Aktienkurs der Firma in den Keller gebracht werden, indem der Prototyp der neuen Maschine gesprengt werden sollte. Das mißlang und Le Chiffre stand plötzlich mittellos da. Warum eigentlich? Er hatte die Aktien doch verkauft und hätte somit solvent sein müssen, egal, ob der Aktienkurs in den Keller geht oder weiter steigt. Und welchen Vorteil hätte er gehabt, wenn die Skyfleet-Aktien entwertet würden? Es wurde ja gar nicht deutlich, ob er Aktien der Konkurrenz gekauft hatte (und wenn, würden die automatisch steigen, wenn die der Konkurrenz fallen, und zwar so gewaltig, dass man solchen Gewinn machen kann, dass es sich lohnt, ein schweres Verbrechen zu begehen?).
Irgendwo habe ich einen Denkfehler, oder etwas Entscheidendes nicht mitbekommen (und Gezora auch nicht).
Davon abgesehen: Ich fand den Film peinlich. Mit dem Dialogschreiber (Synchro-Problem?) hätte ich streckenweise gerne das gemacht, was Le Chiffre mit Bond gemacht hat ...
Da halfen auch die zahlreichen Anspielungen und Cameos nicht. (Und überhaupt: Jürgen Tarrach als Statist - das ist Hybris!
)
Und die Action-Szenen waren extrem wenig innovativ (und für mich auch unspannend, weil mir die Bond-Figur so egal war).
Die einizge, die den Film einigermaßen [s]über Wasser[/s] aufrecht gehalten hat, war Eva Green.
Casino Royale