@ mario-pana:
Schön, das wir uns schon wieder einer Meinung sind, was einen Film anbelangt
![Heute ein Könich! :king:](./images/smilies/icon_king.gif)
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Das Bourne Ultimatum (2007):
Jason Bourne schafft es einfach nicht zur Ruhe zu kommen, die Leute, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist, jagen ihn unerbittlich und gnadenlos über die ganze Welt. Als schließlich ein Reporter einen Artikel über das Treadstone Projekt veröffentlicht trifft sich Bourne mit ihm, um über seinen Mittelsmann endgültig die Geheimnisse seiner Vergangenheit aufzudecken. Im Rücken hat er CIA-Agenten und gnadenlose Killer, die ihn um jeden Preis aus dem Weg räumen wollen. Dem Gesetz und der Öffentlichkeit immer aus dem Weg gehend kommt er seinem Ursprung langsam aber sicher näher.
Paul Greengrass, der auch schon bei „die Bourne Identität“ und „die Bourne Verschwörung“ die Regie geführt liefert mit dem abschließenden Teil der Agenten Trilogie ein furioses Finale, dass an Spannung kaum noch zu überbieten ist.
Die Story beginnt mit Jason Bourne’s Flucht vor den russischen Behörden und wie er es wieder schafft aus dieser brenzlichen Situation zu entkommen und wieder unterzutauchen. Um, jedoch an die gewollten Informationen heranzukommen muss er quer durch die halbe Welt reisen und dabei wieder in Erscheinung bzw. in Kontakt mit anderen Personen treten, die vom CIA streng bewacht werden und das macht den Großteil der Spannung aus. Besonders interessant ist es immer zu sehen wie sich die Sicht dabei in den Szenen von Bourne zu den CIA-Agenten und wieder zurückwechselt usw. und Bourne sie dabei an der Nase herumführt. Permanent bleibt es durch diese Methode spannend und auf Dauer treibt es die Spannung sogar noch an, da es immer riskanter wird. Auch die Tatsache, dass er seiner Vergangenheit und seiner wahren Identität immer näher kommt lassen sowohl Spannung als auch Aufregung immer höher schießen und die Geduld bis zur Auflösung noch zu warten immer geringer werden, zumindest für Leute, die die beiden Vorgänger kennen. So bleibt der Zuschauer stets interessiert am Geschehen. Die vielen Wendungen und teils dramatischen Aspekte der Story verleihen den Film zusätzlich einiges an Anspruch, auch wenn man an der Dramaturgie etwas hätte feilen und ausbauen können.
Die Tatsache, dass Bourne ständig verfolgt wird und er es immer wieder tatsächlich schafft sie an der Nase herumzuführen und wieder unterzutauchen, trotz der hochentwickelten technischen Mitteln seiner Verfolger, was für einen normal Sterblichen wie uns unmöglich wäre, ist auch immer wieder mit staunen bewundert werden. Doch das schöne dabei an der Bourne Reihe ist, dass er dazu kaum technische Hilfsmittel und schon gar keine Hightech Spielereien à la James Bond benötigt, Jason Bourne schafft das alles mit seiner unbeirrbaren Intelligenz und seinem scharfen Verstand. Bourne ist einer der menschlichsten aktuellen Superagenten er verletzt sich bei den Kämpfen und den Verfolgungen, aber vor Allem hat er auch Gefühle und Gewissen, trotzdem hat er keine Hemmungen seine gnadenlosesten Verfolger kaltblütig um die Ecke zu bringen. Er wird leichter zur Identifikationsfigur als ein James Bond, ausgenommen vielleicht der Aktuellste, da er reale Probleme hat und auch Gefühle hat, die er aber selten zeigt, schließlich muss er stark bleiben, denn wenn er es nicht tun würde, könnte jeder seiner Fehler das sichere Ende bedeuten.
Diese Gefühle und die intelligenten Handlungen seiner Figur stellt Matt Damon äußerst überzeugend dar. Seine kalte und rationale Seite, die meistens die Überhand über seine Gefühle hat bzw. haben muss macht den Charakter des Jason Bourne zu einer tragischen Figur, zudem er nichtmal seine wahre Identität kennt. Matt Damon meistert diese Rolle souverän und spielt sie so charismatisch, dass Jason Bourne mittlerweile schon zur Paraderolle für ihn geworden ist.
Doch neben ihn bekommt man auch noch ein paar andere bekannte Gesichter aus den Vorgängern zu sehen, wie z.B. der Charakter der Nicky Parsons, der abermals von Julia Stiles verkörpert wird. Ihre Rolle ist zwar nicht allzu groß, jedoch bekommt sie mehr tiefe als in den Vorgängerfilmen, auch ihr Wandel ist sehr interessant mit anzusehen und trägt zu einigen Überraschungen bei. Sie mimt ihren Charakter angemessen und überzeugt mit einer angemessene Leistung.
Der nur aus dem Vorgänger bekannte Charakter der Pamela Landy ist ebenfalls wieder mit dabei. Pamela Landy ist eine hochrangige Angestellte des CIA und ist ebenfalls damit beauftragt Bourne zu schnappen, doch im Gegensatz zu ihrem Kollegen Noah Vosen, ist sie nicht so kalt und skrupellos. Ihr Charakter wurde von Joan Allen authentisch verkörpert und auch sie sorgt für einige unerwartete Überraschungen, was ihrem Charakter gut tut, da er sonst zu eindimensional gewesen wäre.
Bösewicht ist der, schon erwähnte, Noah Vosen, der herrlich fies von top Schauspieler David Strathairn gemimt wird. Sein Charakter ist ein richtig fieses und skrupelloses Schwein, um Bourne auszulöschen geht er gerne über noch mehr Leichen und schreckt vor nichts und niemanden zurück, er gibt die Aufträge und die Befehle an seine Killer weiter ohne mit der Wimper zu zucken und bleibt dabei einfach nur ruhig und gelassen.
Und wenn die Killer und die anderen Agenten, die er Bourne auf den Hals hetzt zuschlagen bleibt kein Stein auf den anderen, es wird gekämpft, geschossen und mit Autos geflohen und verfolgt. Alles ist dabei umwerfend in Szene gesetzt worden, jedoch auch ziemlich bodenständig und authentisch, so überschlagen sich Autos nich zwölf Mal, um anschließend in einer gewaltigen Explosion zu Enden, trotzdem kracht und scheppert es wirklich enorm, Lob an das Stuntteam für diese bombastischen Crash’s und atemberaubenden Verfolgungsjagden. Doch nicht nur dafür sollte man sie mit Lob überschütten, auch für die unglaublich gut cheographierten Kämpfe, die wirklich unglaublich hart und realistisch wirken, genau wie die eher kurzen, aber ebenfalls auf sehr hohem Niveau befindenden, Shot-Outs. In Sachen Action hat der Film wirklich einiges zu bieten und weiß den Zuschauer durch die überaus authentische Inszenierung immer wieder ins Staunen zu versetzen, so bekommt der Film, trotz PG-13 Freigabe eine unglaubliche Härte, die durch die ernste Thematik zusätzlich noch gefestigt wird.
Die passende musikalische Untermalung liefert auch diesmal wieder Komponist John Powell, der auch schon bei den Vorgängern die Musik komponiert hatte. Auch hier wird eher auf unkonventionelles zurückgegriffen, so hört sich der Soundtrack sehr basslastig, hektisch und zum teil auch etwas elektronisch an, was das Geschehne wirklich sehr gut unterstreicht und was gewiß zur dichten Atmosphäre beiträgt.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist die Kameraführung, die Wackelkamera mag zwar ebenfalls einen gewissen Grad an Realismus mit einbringen, jedoch wurde sie oft so wackelig und unruhig gehalten, dass einem schon manchmal etwas schwindelig und schlecht wurde, Leute, die so etwas nicht mögen bzw. leicht für Kopfschmerzen anfällig sind, sollten es sich lieber überlegen diesen Film anzusehen, selbst in den Teil ruhigeren und dialoglastigen Szenen ist die Kamera nie wirklich ruhig. Sie ist nicht ständig unangebracht, oft gibt es auch ein paar sehr gelungene Einstellungen, ganz besonders bei den spektakulären Actionsequenzen, aber dem Versuch die Optik so authentisch wie möglich zu machen ist den Machern leider ein erheblicher Nachteil bei rausgekommen.
Außerdem sollte man besser mit Vorwissen in den Film gehen, denn ganz ohne die Vorgänger zu kennen dürfte es etwas schwierig sein alles logisch nachzuvollziehen, da manche Sachen schon von Anfang an vorausgesetzt worden sind und nicht im weiteren Verlauf des Films erläutert werden. Neulinge sollten sich also schleunigst die beiden ebenso gelungenen Vorgänger anschauen, die mit dem dritten und Finalen Teil der Bourne Saga qualitativ auf einer Stufe stehen.
Alles in Allem kann man sagen, dass Regisseur Paul Greengrass mit „das Bourne Ultimatum“ ein wirklich mehr als gelungenes Finale der anspruchsvollen Agenten Saga geschaffen hat. Zweimal wurde man dieses Jahr schon mit einem dritten Teil, einer Blockbusterreihe enttäuscht, siehe „Spider-Man 3“ und „Fluch der Karibik – Am Ende der Welt“, doch dieser Film dürfte sowohl Fans der beiden ersten Teile, als auch Fans von anspruchsvollen und umwerfend spannenden Actionthrillern überzeugen. Das Bourne Ultimatum hat wirklich alles was ein guter Actionthriller brauch, eine interessante und Wendungsreiche Story, einen super Hauptdarsteller, der aber nicht den unbesiegbaren Agenten verkörpert, sondern auch mal verletzt werden darf und als goldene Krönung bekommt man noch unglaublich rasante und gewaltige Action serviert, die ungemein authentisch rüberkommt und das Ganze zu einer Achterbahn aus purer Spannung und konzentrierten Adrenalin macht, sehr erfreulich das Gesamtwerk, daher kann es nur
![Daumen hoch +++](./images/smilies/icon_thumbup.gif)
geben.
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal