Zuletzt-gelesener-Comic-Thread
- Kai "the spy"
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Zuletzt-gelesener-Comic-Thread
Hallo, allerseits!
Seit kurzem ist meinereiner Teil der Mannschaft von superman-returns.info, wo ich u.a. für Rezensionen von Superman-Comics zuständig bin. Die Comics sind dabei vom Verlag bereitgestellte Rezensionsexemplare. Die erste Rezension (zu dem Comic "Superman Batman vs. Alien Predator") findet ihr hier. Demnächst kommt auch eine Rezi zur Finalausgabe von Alex Ross' Miniserie "Justice" hinzu (welche wohl eher zu einer Rezi der ganzen Miniserie wird).
Hinweis: Die entsprechende Website wird bald umziehen zu der momentan noch inaktiven Domain www.superman-news.de .
Seit kurzem ist meinereiner Teil der Mannschaft von superman-returns.info, wo ich u.a. für Rezensionen von Superman-Comics zuständig bin. Die Comics sind dabei vom Verlag bereitgestellte Rezensionsexemplare. Die erste Rezension (zu dem Comic "Superman Batman vs. Alien Predator") findet ihr hier. Demnächst kommt auch eine Rezi zur Finalausgabe von Alex Ross' Miniserie "Justice" hinzu (welche wohl eher zu einer Rezi der ganzen Miniserie wird).
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Zuletzt geändert von Kai "the spy" am Mo 07.12.2009, 17:22, insgesamt 2-mal geändert.
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- Kai "the spy"
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Vielen Dank! Ihr habt recht, mein Plan geht wirklich auf und ist kaum noch aufzuhalten. Passt auf, nächstes Jahr um diese Zeit künidge ich wahrscheinlich meine erste Romanveröffentlichung bei einem großen Verlag an, ein paar Monate später verkaufe ich die Filmlizenz für ein paar Milliarden Euro an Microsoft und dann habe ich genug, um eine kleine Privatarmee zu finanzieren und die Weltherrschaft an mich zu reißen HÄHÄHÄHÄHÄ!!!
...
Ähm,...
Vergesst mal, dass ihr das eben gelesen habt.
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Ups, wie peinlich, hatte ich doch glatt vergessen .
... So nun nachgeholt. Man merkt deutlich, dass du dich mit der Materie auskennst, daher ist scheint es genau das Richtige für dich zu sein. Die Rezi ist schön kurz, aber dafür ungemein informativ und dabei lässt sie sich auch schön flüssig in einem Guß lesen .
... So nun nachgeholt. Man merkt deutlich, dass du dich mit der Materie auskennst, daher ist scheint es genau das Richtige für dich zu sein. Die Rezi ist schön kurz, aber dafür ungemein informativ und dabei lässt sie sich auch schön flüssig in einem Guß lesen .
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal
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@Garo & Elite: Vielen Dank euch beiden! Offenbar scheine ich das schon ganz gut zu machen, auch der Seitenbetreiber Nightflier gibt sich durchaus zufrieden. Eben ist mir aber noch die Idee gekommen, dass man unter den Daten noch die ISBN-Nummer angeben könnte. Wäre sicherlich hilfreich, gerade bei länger zurückliegenden Veröffentlichungen. Werd' den Nightflier deswegen noch mal anschreiben.
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Also, wenn mir jemand von euch mal begegnet, der kann sich gern seinen Rezi-Ausdruck von mir signieren lassen. Gegen entsprechende Gebühr, versteht sich.
Nightflier hat aber offenbar wieder mal viel zu tun, daher wird meine "Justice"-Rezi wohl noch ein bisschen dauern, bis die online geht (mann, war das ein gutes Deutsch! ). Sobald die neue Homepage online ist, wird wahrscheinlich auch die von mir geschriebene Biografie von Siegel & Shuster zu lesen sein.
Nightflier hat aber offenbar wieder mal viel zu tun, daher wird meine "Justice"-Rezi wohl noch ein bisschen dauern, bis die online geht (mann, war das ein gutes Deutsch! ). Sobald die neue Homepage online ist, wird wahrscheinlich auch die von mir geschriebene Biografie von Siegel & Shuster zu lesen sein.
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Ich befürchte, da kommt so bald mehr. Die Seite ist immer noch nicht on und seit einigen Monaten hatte ich keinen Kontakt zu Nightflier mehr, weder per Email noch im dortigen Forum.
Allerdings bin ich am überlegen, ob ich hier nicht gelegentlich ein paar Rezensionen posten soll.
Allerdings bin ich am überlegen, ob ich hier nicht gelegentlich ein paar Rezensionen posten soll.
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The Superman Madman Hullaballoo!
Story & Art: Mike Allred
Da es in Metropolis recht ruhig ist, willigt Superman ein, Professor Hamilton bei der Suche nach den Ursachen unerklärlicher Strahlung zu helfen, wofür Superman zum Rand der Atmosphäre fliegt. Währenddessen soll in einer anderen Dimension der junge Madman Dr. Flem bei einem Experiment mit einer transdimensionalen Rakete helfen. Es kommt, wie es kommen muss, Madman rast direkt durch Superman hindurch. Dabei vermischen sich ihre Gene, und Madman kommt in einem Halb-Superman/Halb-Madman-Körper nach Metropolis, während Superman in einem Halb-Madman/Halb-Superman-Körper in Snap City landet. Nun müssen sie einen Weg finden, wieder alles geradezubiegen und in ihre eigenen Universen zurückkehren, doch selbst dann muss noch festgestellt werden, was für die ursprüngliche Strahlung, die Hamilton und Superman so verwirrte, verantwortlich ist.
Wer noch nie mit Mike Allreds Arbeiten in Kontakt kam, der wird hier ziemlich überrascht. Äußerst abgedreht und dabei zutiefst traditionell erzählt der Ausnahmekünstler ein Superhelden-Crossover wie es sonst kein zweites gibt. Seine poppigen Bilder paaren sich hervorragend mit dem kultigen Plot und kreativen Ideen. Ob es ein wandelndes Haus ist, bösartige Beatnik-Mutanten oder ein Gespräch über Gott, dieser Comic bietet Unterhaltung pur. Allreds Stil ist sicherlich nicht für jeden Leser geeignet, die typische Superheldenklopperei bleibt aus und die zweidimensional anmutenden Zeichnungen erinnern eher an klassische Zeiten. Wer aber für Abwechslung und losgelassene Kreativität zu haben ist, dem sei dieser Comic wärmstens empfohlen.
Story & Art: Mike Allred
Da es in Metropolis recht ruhig ist, willigt Superman ein, Professor Hamilton bei der Suche nach den Ursachen unerklärlicher Strahlung zu helfen, wofür Superman zum Rand der Atmosphäre fliegt. Währenddessen soll in einer anderen Dimension der junge Madman Dr. Flem bei einem Experiment mit einer transdimensionalen Rakete helfen. Es kommt, wie es kommen muss, Madman rast direkt durch Superman hindurch. Dabei vermischen sich ihre Gene, und Madman kommt in einem Halb-Superman/Halb-Madman-Körper nach Metropolis, während Superman in einem Halb-Madman/Halb-Superman-Körper in Snap City landet. Nun müssen sie einen Weg finden, wieder alles geradezubiegen und in ihre eigenen Universen zurückkehren, doch selbst dann muss noch festgestellt werden, was für die ursprüngliche Strahlung, die Hamilton und Superman so verwirrte, verantwortlich ist.
Wer noch nie mit Mike Allreds Arbeiten in Kontakt kam, der wird hier ziemlich überrascht. Äußerst abgedreht und dabei zutiefst traditionell erzählt der Ausnahmekünstler ein Superhelden-Crossover wie es sonst kein zweites gibt. Seine poppigen Bilder paaren sich hervorragend mit dem kultigen Plot und kreativen Ideen. Ob es ein wandelndes Haus ist, bösartige Beatnik-Mutanten oder ein Gespräch über Gott, dieser Comic bietet Unterhaltung pur. Allreds Stil ist sicherlich nicht für jeden Leser geeignet, die typische Superheldenklopperei bleibt aus und die zweidimensional anmutenden Zeichnungen erinnern eher an klassische Zeiten. Wer aber für Abwechslung und losgelassene Kreativität zu haben ist, dem sei dieser Comic wärmstens empfohlen.
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Superman For All Seasons
Autor: Jeph Loeb
Zeichner: Tim Sale
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Bevor er Superman wurde, wuchs Clark Kent auf der Farm seiner Eltern in Smallville auf. Dort verbrachte er den größten Teil seiner Freizeit mit seinen besten Freunden Lana Lang und Pete Ross. Allmählich bemerkt er, dass er stärker ist, als seine Mitmenschen, dass er unverwundbar zu sein scheint und dass seine Sinne übernatürlich scharf sind. Als ein Sturm über Smallville hinwegfegt und für Zerstörung sorgt, gerät Clark in den Wirbel und stellt fest, dass er auch fliegen kann. Er entscheidet sich, seine Kräfte zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Er muss seine Jugendliebe Lana Lang enttäuschen, denn um seine Kräfte wirklich zu nutzen, muss er Smallville und sie verlassen. In der Großstadt Metropolis nimmt er die Identität des Superman an, während er als Clark Kent zum Starreporter des Daily Planet geworden ist. Superman wird schnell zum Helden der Massen, was dem mächtigen Industriellen Lex Luthor ganz und gar nicht gefällt. Um Superman los zu werden, schmiedet Luthor einen teuflischen Plan.
Von der Story her bietet SUPERMAN FOR ALL SEASONS nicht wirklich etwas neues. Stattdessen beeindruckt der Comic mit der Präsentation der bekannten Geschichte. Jeph Loeb stellt die Charaktere über die Geschichte, stellt die Kents, Lana Lang, Lex Luthor und Superman mit einer kaum gekannten Tiefe dar. Hinzu kommt, dass jedes der vier Kapitel (welche sich jeweils mit einer der vier Jahreszeiten auseinandersetzen, was den Titel erklärt) von einem anderen Charakter aus dem Off erzählt wird, das erste Kapitel "Spring" (Frühling) etwa von Jonathan Kent. Dies wirkt sich ebenfalls auf die Charaktere aus, werden sie doch vor allem in diesen Off-Erzählungen vertieft. Abgerundet wird dieser Comic durch die gelungenen Zeichnungen von Tim Sale, die eher untypisch für Superheldencomics sind. Ihm gelingt es hervorragend, die Gefühle der Charaktere in deren Gesichtern und Körperhaltung widerzuspiegeln. Auch die Hintergründe sind großartig gelungen und geben dem Comic eine zeitlose Atmosphäre. Dazu tragen auch die Farben von Bjarne Hansen bei, die offensichtlich echte Handarbeit sind und fern den digitalen Kolorierungen der meisten Mainstream-Comics liegen. Einer der ungewöhnlichsten und besten Superman-Comics überhaupt und eine dringende Leseempfehlung.
Autor: Jeph Loeb
Zeichner: Tim Sale
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Bevor er Superman wurde, wuchs Clark Kent auf der Farm seiner Eltern in Smallville auf. Dort verbrachte er den größten Teil seiner Freizeit mit seinen besten Freunden Lana Lang und Pete Ross. Allmählich bemerkt er, dass er stärker ist, als seine Mitmenschen, dass er unverwundbar zu sein scheint und dass seine Sinne übernatürlich scharf sind. Als ein Sturm über Smallville hinwegfegt und für Zerstörung sorgt, gerät Clark in den Wirbel und stellt fest, dass er auch fliegen kann. Er entscheidet sich, seine Kräfte zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Er muss seine Jugendliebe Lana Lang enttäuschen, denn um seine Kräfte wirklich zu nutzen, muss er Smallville und sie verlassen. In der Großstadt Metropolis nimmt er die Identität des Superman an, während er als Clark Kent zum Starreporter des Daily Planet geworden ist. Superman wird schnell zum Helden der Massen, was dem mächtigen Industriellen Lex Luthor ganz und gar nicht gefällt. Um Superman los zu werden, schmiedet Luthor einen teuflischen Plan.
Von der Story her bietet SUPERMAN FOR ALL SEASONS nicht wirklich etwas neues. Stattdessen beeindruckt der Comic mit der Präsentation der bekannten Geschichte. Jeph Loeb stellt die Charaktere über die Geschichte, stellt die Kents, Lana Lang, Lex Luthor und Superman mit einer kaum gekannten Tiefe dar. Hinzu kommt, dass jedes der vier Kapitel (welche sich jeweils mit einer der vier Jahreszeiten auseinandersetzen, was den Titel erklärt) von einem anderen Charakter aus dem Off erzählt wird, das erste Kapitel "Spring" (Frühling) etwa von Jonathan Kent. Dies wirkt sich ebenfalls auf die Charaktere aus, werden sie doch vor allem in diesen Off-Erzählungen vertieft. Abgerundet wird dieser Comic durch die gelungenen Zeichnungen von Tim Sale, die eher untypisch für Superheldencomics sind. Ihm gelingt es hervorragend, die Gefühle der Charaktere in deren Gesichtern und Körperhaltung widerzuspiegeln. Auch die Hintergründe sind großartig gelungen und geben dem Comic eine zeitlose Atmosphäre. Dazu tragen auch die Farben von Bjarne Hansen bei, die offensichtlich echte Handarbeit sind und fern den digitalen Kolorierungen der meisten Mainstream-Comics liegen. Einer der ungewöhnlichsten und besten Superman-Comics überhaupt und eine dringende Leseempfehlung.
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Batman - A Death in the Family
Story: Jim Starlin
Zeichnungen: Jim Aparo
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Weil er immer wieder viel zu hitzköpfig handelt und keine Pläne einhält setzt Batman den jungen Jason Todd vorübergehend von seinem Titel des neuen Robin ab. Jason gefällt das gar nicht. Als er schmollend durch Gothams Straßen wandert, findet er sich bald in seiner alten Nachbarschaft wieder. Eine alte Nachbarin seiner Familie erkennt ihn wieder und übergibt ihm eine Kiste mit alten Habseligkeiten seiner Eltern. Zurück auf Wayne Manor durchforstet Jason die Kiste und macht bei der Sichtung seiner Geburtsurkunde eine unglaubliche Entdeckung: Der Name seiner Mutter beginnt mit S, der Rest ist durch einen Wasserschaden unleserlich. Die Frau, die er für seine verstorbene Mutter hielt, Catherine Todd, war also nicht seine leibliche Mutter. Dem Jungen wird klar, dass seine wirkliche Mutter noch am Leben sein könnte. Mithilfe des Adressbuchs seines Vaters macht sich Jason auf die Suche nach ihr. Batman erfährt erst von Jasons Ausriss, als Alfred ihm den Abschiedsbrief des Wunderknaben überreicht. Obwohl Batman nichts lieber tun würde, als Jason zu suchen, muss er die Verfolgung des Jokers aufnehmen, der mit einer Cruise Missile in den Nahen Osten aufgebrochen ist, um die Massenvernichtungswaffe an Terroristen zu verkaufen. Die Überraschung (bei den Charakteren, nicht beim Leser) ist groß, als er feststellt, dass auch Jason bei der Suche nach seiner leiblichen Mutter in den Nahen Osten reisen musste.
Es macht wohl kaum einen Sinn, diesen Spoiler geheimzuhalten: Jason Todd stirbt! Tatsächlich ist der Tod des zweiten Robin das Kernstück dieses Comics, und dieser Umstand macht ihn zu einem Stück Comicgeschichte. Die Redaktion überließ es den Lesern, per Telefonwahl über das Schicksal des Jungen an Batmans Seite zu entscheiden, der das Lager der Fans in zwei Lager spaltete. Es waren also die Leser, die Robin töteten. Auf diesen Umstand wird im redaktionellen Teil des Sammelbandes geradezu prenetrant hingewiesen. Und auch das Vorwort, welches als pseudo-historischer Artikel innerhalb des fiktiven DC-Universums präsentiert wird, ist eher ein Kind der Zeit. Ende der 1980er wurden auch Sammelbände noch verstärkt auf eine jugendliche Leserschaft ausgerichtet. Auf die heutige, deutlich ältere Leserschaft, wirkt ein solches Gimmick eher kindisch. Doch all das ist ja nur Beiwerk. Der Comic selbst ist von Jim Starlin spannend erzählt und vom leider bereits verstorbenen Jim Aparo großartig gezeichnet. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, Batman auf Reisen zu sehen, denn die Jagd nach dem Joker führt in von Gotham nach Libanon, Äthiopien und zum Finale im UN-Gebäude in New York. Dabei ist natürlich klar, dass einige weltpolitische Einflüsse herauszulesen sind, so tritt etwa der Ayatollah Khomeini einen kurzen Auftritt (wenn er auch nicht namentlich genannt wird). Für Superman-Fans ist dann noch der Gastauftritt des Mann aus Stahl im letzten Akt der Geschichte interessant, allerdings wird er (ähnlich wie schon bei Frank Miller) hier ein bisschen zu sehr als Laufbursche der US-Regierung dargestellt (zumindest für meinen Geschmack), etwas, dass seitdem glücklicherweise nicht mehr allzu oft vorgekommen ist. Alles in Allem also ein sehr lesenswerter Comic. Für die Historie der Comics, des DC-Universums und besonders der von Batman interessant, als eigenständiger Comic auf gesundem Niveau und ein bisschen auch ein Einblick in die weltpolitischen Vorstellungen der amerikanischen Trivialcomics der 1980er. 8/10
Martian Manhunter Annual 1998
Story: Ty Templeton
Zeichnungen Ariel Olivetti
Auch das heimliche Rückgrat der Justice League, der Manhunter J'onn J'onnz, arbeitet mal allein. In seiner Identität als Privatdetektiv John Jones wird der Marsianer vom Geist eines jungen Mädchens namens Rachel aufgesucht. Sie bittet ihn, Ihren Mord aufzuklären. Bei der Polizei holt J'onn sich Informationen über die "Vermisste" (ihre Leiche wurde noch nicht entdeckt) und den Fall an sich. Dabei lenkt er die Aufmerksamkeit eines Polizisten auf sich, der den Schnüffler sofort bei einem "General" meldet. Kurz darauf wird auf J'onn ein Mordanschlag verübt, seine Partnerin Karen wird gekidnappt. Und auch J'onn (als John Jones) wird von dem Polizisten Gewahrsam genommen und auf das Gebiet der Terrororganisation New Revolution gebracht. Diese planen die Tötung von unzähligen Politikern und Wirtschaftschaftsgrößen, um die Macht wieder dem Volk zu bringen.
Der Comic weckt bei mir gemischte Gefühle hervor. Einerseits ist die Geschichte von Autor Ty Templeton (ansonsten hauptsächlich für seine Arbeit an BATMAN ADVENTURES bekannt) hervorragend erzählt und zeigt genau die Stärken des Martian Manhunter innerhalb dieser gelungenen Detektivgeschichte auf, die New Revolution ist durchaus interessant und in ihren Motiven nachvollziehbar, andererseits geht Templeton nicht darauf ein, was J'onn von den Motiven der Terroristen hält. Das er die Revoluzzer wegen ihrer Gewaltanwendung bekämpft ist vollkommen klar, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass J'onn sich einfach keine Gedanken über die nachvollziehbaren Motive und durchaus guten Argumente des Generals macht. Dies ist allerdings storytechnisch die einzige Schwäche, die ich erkennen konnte, ist also absolut zu verschmerzen. Die Zeichnungen von Ariel Olivetti sind ebenfalls sehr gelungen, lediglich der Manhunter wirkt auf mich zu muskulös. Insgesamt ein gelungener Comic um den wohl am meisten unterschätzten Superhelden des DC-Universums. 9/10
Story: Jim Starlin
Zeichnungen: Jim Aparo
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Weil er immer wieder viel zu hitzköpfig handelt und keine Pläne einhält setzt Batman den jungen Jason Todd vorübergehend von seinem Titel des neuen Robin ab. Jason gefällt das gar nicht. Als er schmollend durch Gothams Straßen wandert, findet er sich bald in seiner alten Nachbarschaft wieder. Eine alte Nachbarin seiner Familie erkennt ihn wieder und übergibt ihm eine Kiste mit alten Habseligkeiten seiner Eltern. Zurück auf Wayne Manor durchforstet Jason die Kiste und macht bei der Sichtung seiner Geburtsurkunde eine unglaubliche Entdeckung: Der Name seiner Mutter beginnt mit S, der Rest ist durch einen Wasserschaden unleserlich. Die Frau, die er für seine verstorbene Mutter hielt, Catherine Todd, war also nicht seine leibliche Mutter. Dem Jungen wird klar, dass seine wirkliche Mutter noch am Leben sein könnte. Mithilfe des Adressbuchs seines Vaters macht sich Jason auf die Suche nach ihr. Batman erfährt erst von Jasons Ausriss, als Alfred ihm den Abschiedsbrief des Wunderknaben überreicht. Obwohl Batman nichts lieber tun würde, als Jason zu suchen, muss er die Verfolgung des Jokers aufnehmen, der mit einer Cruise Missile in den Nahen Osten aufgebrochen ist, um die Massenvernichtungswaffe an Terroristen zu verkaufen. Die Überraschung (bei den Charakteren, nicht beim Leser) ist groß, als er feststellt, dass auch Jason bei der Suche nach seiner leiblichen Mutter in den Nahen Osten reisen musste.
Es macht wohl kaum einen Sinn, diesen Spoiler geheimzuhalten: Jason Todd stirbt! Tatsächlich ist der Tod des zweiten Robin das Kernstück dieses Comics, und dieser Umstand macht ihn zu einem Stück Comicgeschichte. Die Redaktion überließ es den Lesern, per Telefonwahl über das Schicksal des Jungen an Batmans Seite zu entscheiden, der das Lager der Fans in zwei Lager spaltete. Es waren also die Leser, die Robin töteten. Auf diesen Umstand wird im redaktionellen Teil des Sammelbandes geradezu prenetrant hingewiesen. Und auch das Vorwort, welches als pseudo-historischer Artikel innerhalb des fiktiven DC-Universums präsentiert wird, ist eher ein Kind der Zeit. Ende der 1980er wurden auch Sammelbände noch verstärkt auf eine jugendliche Leserschaft ausgerichtet. Auf die heutige, deutlich ältere Leserschaft, wirkt ein solches Gimmick eher kindisch. Doch all das ist ja nur Beiwerk. Der Comic selbst ist von Jim Starlin spannend erzählt und vom leider bereits verstorbenen Jim Aparo großartig gezeichnet. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, Batman auf Reisen zu sehen, denn die Jagd nach dem Joker führt in von Gotham nach Libanon, Äthiopien und zum Finale im UN-Gebäude in New York. Dabei ist natürlich klar, dass einige weltpolitische Einflüsse herauszulesen sind, so tritt etwa der Ayatollah Khomeini einen kurzen Auftritt (wenn er auch nicht namentlich genannt wird). Für Superman-Fans ist dann noch der Gastauftritt des Mann aus Stahl im letzten Akt der Geschichte interessant, allerdings wird er (ähnlich wie schon bei Frank Miller) hier ein bisschen zu sehr als Laufbursche der US-Regierung dargestellt (zumindest für meinen Geschmack), etwas, dass seitdem glücklicherweise nicht mehr allzu oft vorgekommen ist. Alles in Allem also ein sehr lesenswerter Comic. Für die Historie der Comics, des DC-Universums und besonders der von Batman interessant, als eigenständiger Comic auf gesundem Niveau und ein bisschen auch ein Einblick in die weltpolitischen Vorstellungen der amerikanischen Trivialcomics der 1980er. 8/10
Martian Manhunter Annual 1998
Story: Ty Templeton
Zeichnungen Ariel Olivetti
Auch das heimliche Rückgrat der Justice League, der Manhunter J'onn J'onnz, arbeitet mal allein. In seiner Identität als Privatdetektiv John Jones wird der Marsianer vom Geist eines jungen Mädchens namens Rachel aufgesucht. Sie bittet ihn, Ihren Mord aufzuklären. Bei der Polizei holt J'onn sich Informationen über die "Vermisste" (ihre Leiche wurde noch nicht entdeckt) und den Fall an sich. Dabei lenkt er die Aufmerksamkeit eines Polizisten auf sich, der den Schnüffler sofort bei einem "General" meldet. Kurz darauf wird auf J'onn ein Mordanschlag verübt, seine Partnerin Karen wird gekidnappt. Und auch J'onn (als John Jones) wird von dem Polizisten Gewahrsam genommen und auf das Gebiet der Terrororganisation New Revolution gebracht. Diese planen die Tötung von unzähligen Politikern und Wirtschaftschaftsgrößen, um die Macht wieder dem Volk zu bringen.
Der Comic weckt bei mir gemischte Gefühle hervor. Einerseits ist die Geschichte von Autor Ty Templeton (ansonsten hauptsächlich für seine Arbeit an BATMAN ADVENTURES bekannt) hervorragend erzählt und zeigt genau die Stärken des Martian Manhunter innerhalb dieser gelungenen Detektivgeschichte auf, die New Revolution ist durchaus interessant und in ihren Motiven nachvollziehbar, andererseits geht Templeton nicht darauf ein, was J'onn von den Motiven der Terroristen hält. Das er die Revoluzzer wegen ihrer Gewaltanwendung bekämpft ist vollkommen klar, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass J'onn sich einfach keine Gedanken über die nachvollziehbaren Motive und durchaus guten Argumente des Generals macht. Dies ist allerdings storytechnisch die einzige Schwäche, die ich erkennen konnte, ist also absolut zu verschmerzen. Die Zeichnungen von Ariel Olivetti sind ebenfalls sehr gelungen, lediglich der Manhunter wirkt auf mich zu muskulös. Insgesamt ein gelungener Comic um den wohl am meisten unterschätzten Superhelden des DC-Universums. 9/10
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Superman, 3. Sonderausgabe: Superman gegen Muhammad Ali
Story: Dennis O'Neil
Text & Zeichnungen: Neal Adams
Tusche: Dick Giordano & Terry Austin
In den Slums von Metropolis spüren Clark Kent, Lois Lane und Jimmy Olsen Boxlegende Muhammad Ali auf und überreden ihn zu einem Interview. Doch kaum will Lois die ersten Fragen stellen, da tauch auch schon ein fieser Außerirdischer auf und fordert den größten Krieger der Erde zu einem Duell, um das Schicksal der Erde zu entscheiden. Clark verdrückt sich unter einem Vorwand und taucht gleich darauf als Superman wieder auf. Und nun verwickeln sich Ali und Superman in einen Streit darüber, wer von beiden der größte Krieger der Erde ist. Der Außerirdische bestimmt kurzerhand einen Boxkampf zwischen Superman und Ali, um diese Frage zu entscheiden. Der Kampf soll auf dem fernen Planeten Bodace stattfinden, dessen rote Sonne Superman seiner Kräfte berauben soll. Doch während die ganze Galaxis den beiden Duellen entgegenfiebert, hecken Superman und Ali gemeinsam einen Plan zur Rettung der Erde aus.
Der Comic ist natürlich ein reines Event-Gadget, welches auf der damaligen Popularität von Muhammad Ali aufbaute. Dennoch ist es äußerst unterhaltsam, was wohl den fähigen Machern zu verdanken ist. Die Geschichte von Dennis O'Neil ist spannend und macht aus dem Ereignis mehr als nur ein Gadget. Die Texte von Neal Adams sind da leider nicht ganz so gut, zu häufig lässt er Superman wie einen testosteron-gesteuerten Straßenkämpfer wirken. Auch dass er sich gemeinsam mit Ali über den bedrohlichen Tyrannen von Bodace lustig macht wirkt völlig out-of-character. Sei's drum, gehört der Band doch zu Adams ersten Versuchen als Autor und dafür liest sich das ganze sehr flott. Und seine kongenialen Zeichnungen, die noch heute zum Besten gehören, was es in Comics gibt, machen diese Schwächen mehr als wett. Bei diesem Comic handelt es sich um einen reinen Unterhaltungsband, und als solcher funktioniert er grandios. Und die Zeichnungen laden auch zum mehrmaligen durchblättern und bestaunen der Bilder ein. Ein Schmankerl ist auch das Cover, auf dem unzählige Prominente im Publikum versteckt sind. Absolut empfehlenswert. 8/10
Superman - Adventures of the Man of Steel
Autoren: Scott McCloud, Paul Dini
Zeichnungen: Rick Burchett, Brett Blevins
Tusche: Terry Austin
Amazon-Link
In sechs Einzelgeschichten muss sich der TAS-Superman mit einem robotischen Doppelgänger, Metallo, einer vermeintlichen Geliebten, Brainiac, Lex Luthor, Livewire und Mr. Mxyzptlk herumärgern.
Dieser Sammelband enthält die ersten sechs Ausgaben der SUPERMAN ADVENTURES, der Comicreihe zur Animated Series. Es erfreut durch ein imposantes gemaltes Cover von Bruce Timm (MAD LOVE, DC Animated Universe) höchstpersönlich, die erste Geschichte ist von Paul Dini (MAD LOVE, SUPERMAN: PEACE ON EARTH, DC Animated Universe) geschrieben. Nach dem starken Opener von Dini, in welchem Lex Luthor Superman mit einem Robot-Doppelgänger in Verruf bringen will, schafft es der damalige Mainstream-Neuling Scott McCloud (ein Genie des Sach-Comics, z.B. UNDERSTANDING COMICS) den alten Hasen noch zu übertreffen. Das Motto lautete: Hauptsache Spaß! Und dieses Credo, welches McCloud so hervorragend umsetzte, machten die SUPERMAN ADVENTURES zu einer der unterhaltsamsten Comicreihen der 90er. Die Zeichnungen von Rick Burchett, der bereits an den BATMAN ADVENTURES gearbeitet hatte und später auch z.B. an den DETECTIVE COMICS mitwirken sollte, konnte diesem Unterhaltungsfaktor mit seinem wunderbar simplen Stil mehr als gerecht werden. Lediglich die Livewire-Geschichte, welche von Gastzeichner Bret Blevins illustriert wurde, kann optisch nicht mit dem Rest des Bandes mithalten. Also, wer die SUPERMAN TAS mochte, wird diesen Band lieben. 8/10
Story: Dennis O'Neil
Text & Zeichnungen: Neal Adams
Tusche: Dick Giordano & Terry Austin
In den Slums von Metropolis spüren Clark Kent, Lois Lane und Jimmy Olsen Boxlegende Muhammad Ali auf und überreden ihn zu einem Interview. Doch kaum will Lois die ersten Fragen stellen, da tauch auch schon ein fieser Außerirdischer auf und fordert den größten Krieger der Erde zu einem Duell, um das Schicksal der Erde zu entscheiden. Clark verdrückt sich unter einem Vorwand und taucht gleich darauf als Superman wieder auf. Und nun verwickeln sich Ali und Superman in einen Streit darüber, wer von beiden der größte Krieger der Erde ist. Der Außerirdische bestimmt kurzerhand einen Boxkampf zwischen Superman und Ali, um diese Frage zu entscheiden. Der Kampf soll auf dem fernen Planeten Bodace stattfinden, dessen rote Sonne Superman seiner Kräfte berauben soll. Doch während die ganze Galaxis den beiden Duellen entgegenfiebert, hecken Superman und Ali gemeinsam einen Plan zur Rettung der Erde aus.
Der Comic ist natürlich ein reines Event-Gadget, welches auf der damaligen Popularität von Muhammad Ali aufbaute. Dennoch ist es äußerst unterhaltsam, was wohl den fähigen Machern zu verdanken ist. Die Geschichte von Dennis O'Neil ist spannend und macht aus dem Ereignis mehr als nur ein Gadget. Die Texte von Neal Adams sind da leider nicht ganz so gut, zu häufig lässt er Superman wie einen testosteron-gesteuerten Straßenkämpfer wirken. Auch dass er sich gemeinsam mit Ali über den bedrohlichen Tyrannen von Bodace lustig macht wirkt völlig out-of-character. Sei's drum, gehört der Band doch zu Adams ersten Versuchen als Autor und dafür liest sich das ganze sehr flott. Und seine kongenialen Zeichnungen, die noch heute zum Besten gehören, was es in Comics gibt, machen diese Schwächen mehr als wett. Bei diesem Comic handelt es sich um einen reinen Unterhaltungsband, und als solcher funktioniert er grandios. Und die Zeichnungen laden auch zum mehrmaligen durchblättern und bestaunen der Bilder ein. Ein Schmankerl ist auch das Cover, auf dem unzählige Prominente im Publikum versteckt sind. Absolut empfehlenswert. 8/10
Superman - Adventures of the Man of Steel
Autoren: Scott McCloud, Paul Dini
Zeichnungen: Rick Burchett, Brett Blevins
Tusche: Terry Austin
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In sechs Einzelgeschichten muss sich der TAS-Superman mit einem robotischen Doppelgänger, Metallo, einer vermeintlichen Geliebten, Brainiac, Lex Luthor, Livewire und Mr. Mxyzptlk herumärgern.
Dieser Sammelband enthält die ersten sechs Ausgaben der SUPERMAN ADVENTURES, der Comicreihe zur Animated Series. Es erfreut durch ein imposantes gemaltes Cover von Bruce Timm (MAD LOVE, DC Animated Universe) höchstpersönlich, die erste Geschichte ist von Paul Dini (MAD LOVE, SUPERMAN: PEACE ON EARTH, DC Animated Universe) geschrieben. Nach dem starken Opener von Dini, in welchem Lex Luthor Superman mit einem Robot-Doppelgänger in Verruf bringen will, schafft es der damalige Mainstream-Neuling Scott McCloud (ein Genie des Sach-Comics, z.B. UNDERSTANDING COMICS) den alten Hasen noch zu übertreffen. Das Motto lautete: Hauptsache Spaß! Und dieses Credo, welches McCloud so hervorragend umsetzte, machten die SUPERMAN ADVENTURES zu einer der unterhaltsamsten Comicreihen der 90er. Die Zeichnungen von Rick Burchett, der bereits an den BATMAN ADVENTURES gearbeitet hatte und später auch z.B. an den DETECTIVE COMICS mitwirken sollte, konnte diesem Unterhaltungsfaktor mit seinem wunderbar simplen Stil mehr als gerecht werden. Lediglich die Livewire-Geschichte, welche von Gastzeichner Bret Blevins illustriert wurde, kann optisch nicht mit dem Rest des Bandes mithalten. Also, wer die SUPERMAN TAS mochte, wird diesen Band lieben. 8/10
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Zeichnungen: Alan Davis
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Ein Parallel-Universum, in welches es den Superhelden Captain Britain und seine Begleiter verschlagen hat, steht kurz vor dem totalen Kollaps. Im Großbritannien dieses Universums wurden Superhelden und -schurken vor Jahren ausgelöscht, durch die Machenschaften des realitätsverändernden Mutanten James "Mad Jim" Jaspers. Von seiner Begleiterin, der multiversellen Herrscherin Saturnyne, im Stich gelassen muss Captain Britain erst den Tod seiner sonstigen Begleiter durch das Cyborg-Wesen Fury mit ansehen und wird bald darauf selbst ausgelöscht. Doch der multiverselle Lenker Merlyn und seine Tochter Roma setzen den Helden Atom um Atom und Erinnerung auf Erinnerung wieder zusammen und setzen ihn wieder auf seiner eigenen Erde aus. Dort muss er seiner Zwillingsschwester Betsy und ihren Kollegen von der Psi-Division des britischen S.H.I.E.L.D.-Ablegers S.T.R.I.K.E. helfen, welche von ihrer eigenen Organisation gejagt werden. Bald wird er von der multiversellen Söldnertruppe Special Executive entführt, damit er vor einem Gericht als Zeuge aussagen kann, dass Saturnyne nicht für den völligen Realitätskollaps des Universums, auf welchem Captain Britain & Co. am Anfang der Geschichte gestrandet waren, verantwortlich ist. Dumm nur, dass Saturnynes Nachfolger, sollte sie verurteilt werden, auch ihr Richter ist. Unter einem Vorwand verhindert er eine detaillierte Beweisaufnahme indem er das fragliche Universum komplett vernichtet. Saturnyne kann mit Hilfe von Captain Britain und der Special Executive fliehen, doch auf CBs Heimaterde wartet schon der nächste Grauen. Der James Jaspers SEINES Universums macht gerade politisch gegen Superhelden mobil, und Fury hat die Vernichtung seines Universums überlebt und ist nun auf der Suche nach Captain Britain.
Captain Britain ist einer der weniger bekannten Marvel-Helden, vorwiegend deshalb, weil er fast ausschließlich in Großbritannien erschienen ist. Einst hatte Marvel ein eigenes Marvel UK-Label, wo Reprints alter Marvel Comics erschienen und auch diverse Eigenproduktionen präsentiert wurden. Bei diesem Sammelband handelt es sich um die Geschichte CROOKED WORLD, die komplette Sammlung der CB-Comics von Starautor Alan Moore, der ansonsten nicht mehr für Marvel tätig war (aufgrund eines Rechtsstreits, der dafür sorgte, dass Moores MARVELMAN-Comics in den USA unter dem Titel MIRACLEMAN umbenannt werden mussten). Ursprünglich 1982-84 in der britischen Anthalogie-Reihe MARVEL SUPERHEROES erschienen, sind die einzelnen Kapitel/Episoden lediglich acht Seiten lang, was für jene, die sich mit britischen Comics nicht auskennen, anfangs etwas ungewohnt erscheinen mag. Über einen langen Zeitraum hinweg schaffte es Moore jedoch, diese epische Sciencefiction-Saga zu erzählen, welche bereits einige Aspekte und Ideen beinhaltet, auf welche Moore in späteren Werken wieder zurückgreifen würde (etwa die Wiedererschaffung aus den einzelnen Atomen = Dr. Manhattan aus WATCHMEN). Neben der hohen Qualität der Geschichte an sich ist es außerdem doch sehr erfrischend, die Abenteuer eines europäischen Superhelden zu lesen. Unterstützt wird Moores Geschichte natürlich durch die hervorragenden Zeichnungen von Alan Davis, der es schafft, an den richtigen Stellen zwischen düsterer Untergangsstimmung, heroischer Romantik und berauschender Psychedelik hin und her zu wechseln. Moore & Davis Captain Britain ist ein gequälter, jedoch starker Held, sowohl Verzweiflung als auch Optimismus sind ihm nicht fremd.
Moore persönlich hat man für ein Vorwort gewinnen können. Einziger Minuspunkt ist das US-Format, welches deutlich kleiner als das originale britische Format ist und deshalb wirken manche Zeichnungen auch nicht ganz so episch, wie sie eigentlich hätten sein sollen, und auch das Lettering ist nicht immer auf den ersten Blick leserlich. Das kann das Lesevergnügen jedoch nicht wirklich trüben. Für Fans von Alan Moore ist dieser Comic sowieso Pflicht, Freunde ungewöhnlicher Superhelden-Stories ist dieser Band auf jeden Fall zu empfehlen. 9/10
Across the Universe - The DC Universe Stories of Alan Moore
Stories: Alan Moore
Zeichnungen: Dave Gibbons, Klaus Janson, Kevin O'Neill u.a.
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Eine Sammlung diverser Ausflüge Moores in das DC Universum. In der ersten Geschichte, FOR THE MAN WHO HAS EVERYTHING, müssen Batman und Robin Superman aus einer Traumrealität wecken, während Wonder Woman sich dem galaktischen Eroberer Mongul zum Kampf stellt. Green Arrow und Black Canary müssen sich eines bogenschießenden Schurkens erwehren. Vigilante muss ein kleines Mädchen vor ihrem pädophilen Vater schützen. Superman fährt, infiziert mit einem kryptonischen Virus, in die Sümpfe der Südstaaten, wo er auf Swamp Thing trifft. Der Phantom Stranger erinnert sich an seine Wurzeln. Batman muss sich einem unter Realitätsverlust leidenden Clayface stellen. Und unter der Sonne der Wega und im Green Lantern Corps ereignen sich unglaubliche Geschichten.
Dieser Sammelband enthält alle DCU-Geschichten von Alan Moore (abgesehen von THE KILLING JOKE und WHATEVER HAPPENED TO THE MAN OF TOMORROW), illustriert von diversen Zeichnern. Generell überdurchschnittlich ist klar, dass es sich hier hauptsächlich um spannende Superhelden-Unterhaltung handelt, wenn auch mit dem typischen Moore-Twist. Die Geschichten sind nicht mit Moores Meisterwerken wie WATCHMEN oder SUPREME vergleichbar, doch sind sie deutlich besser als die meisten anderen DC-Superheldengeschichten jener Tage. Meist wirken die Geschichten wie intellektuelle Horror-Stories, gerade die Kurzgeschichten um das GL Corps oder die Wega behandeln im Prinzip eine klar ersichtliche Grundidee. BRIEF LIVES, etwa erzählt die Geschichte insektoider Invasoren, die auf Lebewesen treffen, die auf einer weit langsameren Zeitebene existieren und somit gar nicht zu erobern sind. Für Moore-Fans ist auch dieser Band im Prinzip Pflicht, ist es doch eine nette Komplettierung der Sammlung, doch ist er weit mehr als das. Von aufregenden Superhelden-Geschichten, origineller Sciencefiction und psychologischen Thrillern reicht die Bandbreite dieses Prachtbandes. Ein echtes I-Tüpfelchen in der Sammlung von sowohl Moore- wie auch DC-Fans. 8,5/10
Story: Alan Moore
Zeichnungen: Alan Davis
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Ein Parallel-Universum, in welches es den Superhelden Captain Britain und seine Begleiter verschlagen hat, steht kurz vor dem totalen Kollaps. Im Großbritannien dieses Universums wurden Superhelden und -schurken vor Jahren ausgelöscht, durch die Machenschaften des realitätsverändernden Mutanten James "Mad Jim" Jaspers. Von seiner Begleiterin, der multiversellen Herrscherin Saturnyne, im Stich gelassen muss Captain Britain erst den Tod seiner sonstigen Begleiter durch das Cyborg-Wesen Fury mit ansehen und wird bald darauf selbst ausgelöscht. Doch der multiverselle Lenker Merlyn und seine Tochter Roma setzen den Helden Atom um Atom und Erinnerung auf Erinnerung wieder zusammen und setzen ihn wieder auf seiner eigenen Erde aus. Dort muss er seiner Zwillingsschwester Betsy und ihren Kollegen von der Psi-Division des britischen S.H.I.E.L.D.-Ablegers S.T.R.I.K.E. helfen, welche von ihrer eigenen Organisation gejagt werden. Bald wird er von der multiversellen Söldnertruppe Special Executive entführt, damit er vor einem Gericht als Zeuge aussagen kann, dass Saturnyne nicht für den völligen Realitätskollaps des Universums, auf welchem Captain Britain & Co. am Anfang der Geschichte gestrandet waren, verantwortlich ist. Dumm nur, dass Saturnynes Nachfolger, sollte sie verurteilt werden, auch ihr Richter ist. Unter einem Vorwand verhindert er eine detaillierte Beweisaufnahme indem er das fragliche Universum komplett vernichtet. Saturnyne kann mit Hilfe von Captain Britain und der Special Executive fliehen, doch auf CBs Heimaterde wartet schon der nächste Grauen. Der James Jaspers SEINES Universums macht gerade politisch gegen Superhelden mobil, und Fury hat die Vernichtung seines Universums überlebt und ist nun auf der Suche nach Captain Britain.
Captain Britain ist einer der weniger bekannten Marvel-Helden, vorwiegend deshalb, weil er fast ausschließlich in Großbritannien erschienen ist. Einst hatte Marvel ein eigenes Marvel UK-Label, wo Reprints alter Marvel Comics erschienen und auch diverse Eigenproduktionen präsentiert wurden. Bei diesem Sammelband handelt es sich um die Geschichte CROOKED WORLD, die komplette Sammlung der CB-Comics von Starautor Alan Moore, der ansonsten nicht mehr für Marvel tätig war (aufgrund eines Rechtsstreits, der dafür sorgte, dass Moores MARVELMAN-Comics in den USA unter dem Titel MIRACLEMAN umbenannt werden mussten). Ursprünglich 1982-84 in der britischen Anthalogie-Reihe MARVEL SUPERHEROES erschienen, sind die einzelnen Kapitel/Episoden lediglich acht Seiten lang, was für jene, die sich mit britischen Comics nicht auskennen, anfangs etwas ungewohnt erscheinen mag. Über einen langen Zeitraum hinweg schaffte es Moore jedoch, diese epische Sciencefiction-Saga zu erzählen, welche bereits einige Aspekte und Ideen beinhaltet, auf welche Moore in späteren Werken wieder zurückgreifen würde (etwa die Wiedererschaffung aus den einzelnen Atomen = Dr. Manhattan aus WATCHMEN). Neben der hohen Qualität der Geschichte an sich ist es außerdem doch sehr erfrischend, die Abenteuer eines europäischen Superhelden zu lesen. Unterstützt wird Moores Geschichte natürlich durch die hervorragenden Zeichnungen von Alan Davis, der es schafft, an den richtigen Stellen zwischen düsterer Untergangsstimmung, heroischer Romantik und berauschender Psychedelik hin und her zu wechseln. Moore & Davis Captain Britain ist ein gequälter, jedoch starker Held, sowohl Verzweiflung als auch Optimismus sind ihm nicht fremd.
Moore persönlich hat man für ein Vorwort gewinnen können. Einziger Minuspunkt ist das US-Format, welches deutlich kleiner als das originale britische Format ist und deshalb wirken manche Zeichnungen auch nicht ganz so episch, wie sie eigentlich hätten sein sollen, und auch das Lettering ist nicht immer auf den ersten Blick leserlich. Das kann das Lesevergnügen jedoch nicht wirklich trüben. Für Fans von Alan Moore ist dieser Comic sowieso Pflicht, Freunde ungewöhnlicher Superhelden-Stories ist dieser Band auf jeden Fall zu empfehlen. 9/10
Across the Universe - The DC Universe Stories of Alan Moore
Stories: Alan Moore
Zeichnungen: Dave Gibbons, Klaus Janson, Kevin O'Neill u.a.
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Eine Sammlung diverser Ausflüge Moores in das DC Universum. In der ersten Geschichte, FOR THE MAN WHO HAS EVERYTHING, müssen Batman und Robin Superman aus einer Traumrealität wecken, während Wonder Woman sich dem galaktischen Eroberer Mongul zum Kampf stellt. Green Arrow und Black Canary müssen sich eines bogenschießenden Schurkens erwehren. Vigilante muss ein kleines Mädchen vor ihrem pädophilen Vater schützen. Superman fährt, infiziert mit einem kryptonischen Virus, in die Sümpfe der Südstaaten, wo er auf Swamp Thing trifft. Der Phantom Stranger erinnert sich an seine Wurzeln. Batman muss sich einem unter Realitätsverlust leidenden Clayface stellen. Und unter der Sonne der Wega und im Green Lantern Corps ereignen sich unglaubliche Geschichten.
Dieser Sammelband enthält alle DCU-Geschichten von Alan Moore (abgesehen von THE KILLING JOKE und WHATEVER HAPPENED TO THE MAN OF TOMORROW), illustriert von diversen Zeichnern. Generell überdurchschnittlich ist klar, dass es sich hier hauptsächlich um spannende Superhelden-Unterhaltung handelt, wenn auch mit dem typischen Moore-Twist. Die Geschichten sind nicht mit Moores Meisterwerken wie WATCHMEN oder SUPREME vergleichbar, doch sind sie deutlich besser als die meisten anderen DC-Superheldengeschichten jener Tage. Meist wirken die Geschichten wie intellektuelle Horror-Stories, gerade die Kurzgeschichten um das GL Corps oder die Wega behandeln im Prinzip eine klar ersichtliche Grundidee. BRIEF LIVES, etwa erzählt die Geschichte insektoider Invasoren, die auf Lebewesen treffen, die auf einer weit langsameren Zeitebene existieren und somit gar nicht zu erobern sind. Für Moore-Fans ist auch dieser Band im Prinzip Pflicht, ist es doch eine nette Komplettierung der Sammlung, doch ist er weit mehr als das. Von aufregenden Superhelden-Geschichten, origineller Sciencefiction und psychologischen Thrillern reicht die Bandbreite dieses Prachtbandes. Ein echtes I-Tüpfelchen in der Sammlung von sowohl Moore- wie auch DC-Fans. 8,5/10
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The Man Of Steel
Story & Zeichnungen: John Byrne
Tusche: Dick Giordano
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Nur Minuten vor der Vernichtung Kryptons und der sterilen Zivilastion der Kryptonier durch den "Grünen Tod" schickt der Wissenschaftler Jor-El und seine widerwillig zustimmende Frau Lara die Geburtsmatrix ihres Sohnes zur Erde.
Jahre später gewinnt der Teenager Clark Kent quasi im Alleingang jedes Spiel des Smallville High Football-Teams. Sehr zum Missfallen seines Vaters Jonathan, denn die anderen Spieler fühlen sich deutlich verärgert über den Star. Nach einem weiteren Sieg nimmt Jonathan seinen Sohn beiseite und erzählt ihm, wie Clark einst als Neugeborenes von den Kents in einem Raumschiff gefunden wurde, wie es einen monatelangen Sturm gab, nach dem die Kents Clark als ihren eigenen Sohn präsentierten, und wie sich nach und nach seine Superkräfte manifestierten. Und er spricht mit ihm über die Verantwortung, welche diese Kräfte mit sich bringen. Clark darf seine Kräfte nicht dazu verwenden, anderen die Show zu stehlen. Stattdessen muss er sie für das Gute einsetzen. Nach dieser Nacht zieht Clark aus Smallville hinaus in die Welt. Mehrere Jahre bleibt er unentdeckt, vollbringt seine Heldentaten im Geheimen. Bis eines Tages eine Raumfähre, welche in Metropolis landen soll, mit einem Zivilflugzeug zusammenprallt. Clark sieht keine Chance, das Shuttle mit der Reporterin Lois Lane an Bord heimlich zu retten, er muss es so tun, dass alle ihn sehen. Nach diesem Ereignis kehrt er nach Smallville zurück und kreiert mithilfe seiner Eltern die Superman-Identität. Lois Lane ist sofort hinter ihm her und täuscht sogar einen Unfall vor, um an ein Interview mit Superman zu kommen. Doch als Lois die Story einreichen will, muss sie feststellen, dass ihr jemand zuvor gekommen ist: Clark Kent. Etwas, was Lois ihrem neuen Kollegen nicht so einfach verzeihen kann (oder will). Und nachdem Superman Bekanntschaft mit dem misteriösen Batman gemacht hat, lernt er bei einer Party auch den inoffiziellen Herrscher über Metropolis kennen: Lex Luthor. Als Superman es ablehnt, sich von Luthor kaufen zu lassen, schwört der milliardenschwere Industrielle dem neuen "mächtigsten Mann in Metropolis" Rache.
Kurz nach der CRISIS OF INFINITE EARTHS sollte John Byrne den Mann aus Stahl modernisieren. Dies gelang ihm sehr gut, auch wenn sein steriles und kaltherziges Krypton in seinem Untergang irgendwie nicht so richtig zu bedauern ist. Clark Kent ist nun der eigentliche Charakter, und deutlich weniger zurückhaltend und passiv wie früher. Dies dürfte durch die Darstellung von George Reeves in der Serie ADVENTURES OF SUPERMAN kommen, welche Byrne als Kind gesehen hatte. Man mag nicht unbedingt mit allem einverstanden sein, was Byrne änderte, und interessanterweise ist die beste Änderung (die von Lex Luthor) gar nicht auf seinen Mist gewachsen, sondern auf den von Marv Wolfman, doch die Comics machen sehr viel Spaß. Dabei erzählt Byrne in dieser Miniserie, welche hier in einem Sammelband zusammengefasst ist, keine einheitliche Geschichte, sondern ist in verschiedene Episoden unterteilt. Bei manchen Ereignissen, wie etwa der Batman-Episode, fragt man sich als Leser, warum das nun eigentlich in diese Origin-Miniserie reingehörte, aber dem Lesespaß tut das eigentlich keinen Abbruch. Was Byrne an erzählerischem Talent fehlen mag (und das ist weniger, als es hier vielleicht klingt) macht er mit seinen grandiosen Zeichnungen, die einen modernen Pathos ausstrahlen, mehr als wett.
Damals stand übrigens bereits fest, dass Byrne neben der MOS-Miniserie auch zwei der monatlichen Superman-Serien übernehmen würde. Daher hat der Autor einige Wendungen eingebaut, die erst in den monatlichen Reihen zum Tragen kamen. Dies war sicherlich mit ein Grund dafür, dass DC nach einem Reprint dieses Sammelbands vor ein paar Jahren weitere Sammelbände mit den Monatsserien, die direkt an die Miniserie anschlossen, veröffentlichte.
Ein besonderer Leckerbissen sind die zwei Vorwörter. Im ersten philosophiert Sciencefiction-Legende Ray Bradbury über die anhaltende Bedeutung von Superman, im zweiten berichtet John Byrne darüber, wie er Superman kennengelernt hat. 8,5/10
Story & Zeichnungen: John Byrne
Tusche: Dick Giordano
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Nur Minuten vor der Vernichtung Kryptons und der sterilen Zivilastion der Kryptonier durch den "Grünen Tod" schickt der Wissenschaftler Jor-El und seine widerwillig zustimmende Frau Lara die Geburtsmatrix ihres Sohnes zur Erde.
Jahre später gewinnt der Teenager Clark Kent quasi im Alleingang jedes Spiel des Smallville High Football-Teams. Sehr zum Missfallen seines Vaters Jonathan, denn die anderen Spieler fühlen sich deutlich verärgert über den Star. Nach einem weiteren Sieg nimmt Jonathan seinen Sohn beiseite und erzählt ihm, wie Clark einst als Neugeborenes von den Kents in einem Raumschiff gefunden wurde, wie es einen monatelangen Sturm gab, nach dem die Kents Clark als ihren eigenen Sohn präsentierten, und wie sich nach und nach seine Superkräfte manifestierten. Und er spricht mit ihm über die Verantwortung, welche diese Kräfte mit sich bringen. Clark darf seine Kräfte nicht dazu verwenden, anderen die Show zu stehlen. Stattdessen muss er sie für das Gute einsetzen. Nach dieser Nacht zieht Clark aus Smallville hinaus in die Welt. Mehrere Jahre bleibt er unentdeckt, vollbringt seine Heldentaten im Geheimen. Bis eines Tages eine Raumfähre, welche in Metropolis landen soll, mit einem Zivilflugzeug zusammenprallt. Clark sieht keine Chance, das Shuttle mit der Reporterin Lois Lane an Bord heimlich zu retten, er muss es so tun, dass alle ihn sehen. Nach diesem Ereignis kehrt er nach Smallville zurück und kreiert mithilfe seiner Eltern die Superman-Identität. Lois Lane ist sofort hinter ihm her und täuscht sogar einen Unfall vor, um an ein Interview mit Superman zu kommen. Doch als Lois die Story einreichen will, muss sie feststellen, dass ihr jemand zuvor gekommen ist: Clark Kent. Etwas, was Lois ihrem neuen Kollegen nicht so einfach verzeihen kann (oder will). Und nachdem Superman Bekanntschaft mit dem misteriösen Batman gemacht hat, lernt er bei einer Party auch den inoffiziellen Herrscher über Metropolis kennen: Lex Luthor. Als Superman es ablehnt, sich von Luthor kaufen zu lassen, schwört der milliardenschwere Industrielle dem neuen "mächtigsten Mann in Metropolis" Rache.
Kurz nach der CRISIS OF INFINITE EARTHS sollte John Byrne den Mann aus Stahl modernisieren. Dies gelang ihm sehr gut, auch wenn sein steriles und kaltherziges Krypton in seinem Untergang irgendwie nicht so richtig zu bedauern ist. Clark Kent ist nun der eigentliche Charakter, und deutlich weniger zurückhaltend und passiv wie früher. Dies dürfte durch die Darstellung von George Reeves in der Serie ADVENTURES OF SUPERMAN kommen, welche Byrne als Kind gesehen hatte. Man mag nicht unbedingt mit allem einverstanden sein, was Byrne änderte, und interessanterweise ist die beste Änderung (die von Lex Luthor) gar nicht auf seinen Mist gewachsen, sondern auf den von Marv Wolfman, doch die Comics machen sehr viel Spaß. Dabei erzählt Byrne in dieser Miniserie, welche hier in einem Sammelband zusammengefasst ist, keine einheitliche Geschichte, sondern ist in verschiedene Episoden unterteilt. Bei manchen Ereignissen, wie etwa der Batman-Episode, fragt man sich als Leser, warum das nun eigentlich in diese Origin-Miniserie reingehörte, aber dem Lesespaß tut das eigentlich keinen Abbruch. Was Byrne an erzählerischem Talent fehlen mag (und das ist weniger, als es hier vielleicht klingt) macht er mit seinen grandiosen Zeichnungen, die einen modernen Pathos ausstrahlen, mehr als wett.
Damals stand übrigens bereits fest, dass Byrne neben der MOS-Miniserie auch zwei der monatlichen Superman-Serien übernehmen würde. Daher hat der Autor einige Wendungen eingebaut, die erst in den monatlichen Reihen zum Tragen kamen. Dies war sicherlich mit ein Grund dafür, dass DC nach einem Reprint dieses Sammelbands vor ein paar Jahren weitere Sammelbände mit den Monatsserien, die direkt an die Miniserie anschlossen, veröffentlichte.
Ein besonderer Leckerbissen sind die zwei Vorwörter. Im ersten philosophiert Sciencefiction-Legende Ray Bradbury über die anhaltende Bedeutung von Superman, im zweiten berichtet John Byrne darüber, wie er Superman kennengelernt hat. 8,5/10
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Superman - The Man of Steel, Vol. 2
Autoren: John Byrne, Marv Wolfman
Zeichner: John Byner, Jerry Ordway
Tusche: Terry Austin, Dick Giordano, Mike Machlan & Jerry Ordway
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Superman trifft erstmals auf Metallo und macht somit erstmals Bekanntschaft mit Kryptonit. Später scheint der Mann von Morgen in Metropolis Amok zu laufen, was die Teen Titans auf den Plan ruft. Während Superman sich mit Terroristen aus Qurac sowie dem vom Schicksal gebeutelten Genie Emil Hamilton herumärgert, sucht Lex Luthor nach einer Verbindung zwischen Superman und Clark Kent, wofür er Lana Lang entführen lässt. Außerdem muss Superman mit dem Phantom Stranger gegen Geister mit Rachedurst kämpfen und wird schließlich von Darkseid nach Apokolips entführt, wo er sein Gedächtnis verliert und zum Held einer Rebellion wird.
In diesem Band sind jeweils die ersten drei Ausgaben von SUPERMAN, ACTION COMICS und ADVENTURES OF SUPERMAN gesammelt, welche nach Byrnes MoS-Miniserie angesiedelt sind. Die Ausgaben aus SUPERMAN und ACTION wurden beide von John Byrne geschrieben und gezeichnet, was er auf demselben hohen Niveau tut, das er bei MoS an den Tag gelegt hatte. Allerdings steht er nicht mehr unter dem Druck, dass jede Ausgabe einen wichtigen Augenblick in Supermans Leben darstellen muss, und so kommen die Geschichten doch etwas leichtfüßiger daher. Die ACTION COMICS war damals übrigens eine Team-up-Reihe, was durchaus einen großen Reiz hat, schließlich trifft Superman hier "erstmals" auf die anderen Helden des DCU. Die ADVENTURES-Ausgaben wurden von Altmeister Marv Wolfman geschrieben und von Jerry Ordway gezeichnet. Wolfman legt sein Augenmerk dabei auf nachdenklichere Geschichten, die einen für Superman-Verhältnisse fast grimmigen Realismus zeigen. Dazu passen die ruhigeren und detaillierten Zeichnungen von Ordway hervorragend. Das letzte Drittel des Bandes erzählt von Supermans Zeit auf Apokolips. Sie waren damals Teil des LEGENDS-Crossover, lesen sich aber dennoch relativ gut und in sich abgeschlossen, ohne dass man auch LEGENDS gelesen haben müsste. 8/10
Autoren: John Byrne, Marv Wolfman
Zeichner: John Byner, Jerry Ordway
Tusche: Terry Austin, Dick Giordano, Mike Machlan & Jerry Ordway
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Superman trifft erstmals auf Metallo und macht somit erstmals Bekanntschaft mit Kryptonit. Später scheint der Mann von Morgen in Metropolis Amok zu laufen, was die Teen Titans auf den Plan ruft. Während Superman sich mit Terroristen aus Qurac sowie dem vom Schicksal gebeutelten Genie Emil Hamilton herumärgert, sucht Lex Luthor nach einer Verbindung zwischen Superman und Clark Kent, wofür er Lana Lang entführen lässt. Außerdem muss Superman mit dem Phantom Stranger gegen Geister mit Rachedurst kämpfen und wird schließlich von Darkseid nach Apokolips entführt, wo er sein Gedächtnis verliert und zum Held einer Rebellion wird.
In diesem Band sind jeweils die ersten drei Ausgaben von SUPERMAN, ACTION COMICS und ADVENTURES OF SUPERMAN gesammelt, welche nach Byrnes MoS-Miniserie angesiedelt sind. Die Ausgaben aus SUPERMAN und ACTION wurden beide von John Byrne geschrieben und gezeichnet, was er auf demselben hohen Niveau tut, das er bei MoS an den Tag gelegt hatte. Allerdings steht er nicht mehr unter dem Druck, dass jede Ausgabe einen wichtigen Augenblick in Supermans Leben darstellen muss, und so kommen die Geschichten doch etwas leichtfüßiger daher. Die ACTION COMICS war damals übrigens eine Team-up-Reihe, was durchaus einen großen Reiz hat, schließlich trifft Superman hier "erstmals" auf die anderen Helden des DCU. Die ADVENTURES-Ausgaben wurden von Altmeister Marv Wolfman geschrieben und von Jerry Ordway gezeichnet. Wolfman legt sein Augenmerk dabei auf nachdenklichere Geschichten, die einen für Superman-Verhältnisse fast grimmigen Realismus zeigen. Dazu passen die ruhigeren und detaillierten Zeichnungen von Ordway hervorragend. Das letzte Drittel des Bandes erzählt von Supermans Zeit auf Apokolips. Sie waren damals Teil des LEGENDS-Crossover, lesen sich aber dennoch relativ gut und in sich abgeschlossen, ohne dass man auch LEGENDS gelesen haben müsste. 8/10
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Ultimate X-Men: The Tomorrow People
Autor: Mark Millar
Zeichnungen: Adam & Andy Kubert
Tusche: Art Thibert & Danny Miki
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Riesige, von der US-Regierung konstruierte Roboter, die Sentinels, machen tödliche Jagd auf Mutanten. War es früher "nur" Abscheu gegenüber den Menschen mit angeborenen Superkräften, hat sich nach Terroranschlägen der von Magneto angeführten Brotherhood of Mutants panischer Hass unter den normalen Menschen breit gemacht. In diesem Klima beginnt der an den Rollstuhl gefesselte Telepath Professor Charles Xavier damit, junge Mutanten zusammenzubringen und zu einer Gruppe zu vereinen, welche für eine friedliche Koexistenz zwischen Mutanten und Normalos einsteht: Die X-Men. Magneto sieht in den Machenschaften seines einstigen Freundes Xavier eine mögliche Gefahr für seine eigenen Ziele, die Menschheit zu unterwerfen und die Herrschaft der Mutanten auszurufen. Zu diesem Zweck setzt er seinen besten Killer auf Xavier an: Wolverine!
Der Start der neuen X-Men-Serie innerhalb des ohne Hintergrundballast auskommenden Ultimate-Universums ist durchaus gelungen. Ziel war es, vor allem junge Leser zurückzugewinnen, und hierfür eignet sich die im Prinzip eher simple Darstellung Mark Millars hier sehr gut. Dies ist auch der krasseste Gegensatz zu seiner späteren Arbeit an THE ULTIMATES. In beiden Titeln wird eine zynische Welt dargestellt, doch während THE ULTIMATES eine erwachsene, realistische und weltpolitische Herangehensweise aufzeigte, präsentiert sich UXM noch in einem recht naiven Zynismus (wenn das mal kein Paradoxon ist). Allein die Tatsache, dass die Regierungen von USA und später auch Großbritannien ganz offen mit den Sentinels Jagd auf alle Mutanten macht, ist doch recht weit hergeholt und in unserer von politisch korrekten Medien und Initiativen beherrschten Welt kaum vorstellbar. Wer also derlei Dinge lieber realistisch dargestellt (sprich: Verschwörungen, Black-Ops, etc.) erleben will, greife lieber zu THE ULTIMATES. Doch gerade hier weiss UXM zu überzeugen: Millar setzt seiner Erzählung keine Grenzen. Riesige Roboter sind ebenso normal wie ein verstecktes Land mit Dinosauriern. Allzu neu ist das dann doch nicht. Dafür zeigt Millar mit gewitzten Wendungen und völlig zügellosen Actionszenen (bei welchen der lockere und dynamische Strich der Brüder Adam und Andy Kubert sehr hilfreich war), warum dies nicht einfach dieselben alten X-Men sind. Popcorn-Unterhaltung im Widescreen-Format mit simpler Botschaft. 7,5/10
Autor: Mark Millar
Zeichnungen: Adam & Andy Kubert
Tusche: Art Thibert & Danny Miki
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Riesige, von der US-Regierung konstruierte Roboter, die Sentinels, machen tödliche Jagd auf Mutanten. War es früher "nur" Abscheu gegenüber den Menschen mit angeborenen Superkräften, hat sich nach Terroranschlägen der von Magneto angeführten Brotherhood of Mutants panischer Hass unter den normalen Menschen breit gemacht. In diesem Klima beginnt der an den Rollstuhl gefesselte Telepath Professor Charles Xavier damit, junge Mutanten zusammenzubringen und zu einer Gruppe zu vereinen, welche für eine friedliche Koexistenz zwischen Mutanten und Normalos einsteht: Die X-Men. Magneto sieht in den Machenschaften seines einstigen Freundes Xavier eine mögliche Gefahr für seine eigenen Ziele, die Menschheit zu unterwerfen und die Herrschaft der Mutanten auszurufen. Zu diesem Zweck setzt er seinen besten Killer auf Xavier an: Wolverine!
Der Start der neuen X-Men-Serie innerhalb des ohne Hintergrundballast auskommenden Ultimate-Universums ist durchaus gelungen. Ziel war es, vor allem junge Leser zurückzugewinnen, und hierfür eignet sich die im Prinzip eher simple Darstellung Mark Millars hier sehr gut. Dies ist auch der krasseste Gegensatz zu seiner späteren Arbeit an THE ULTIMATES. In beiden Titeln wird eine zynische Welt dargestellt, doch während THE ULTIMATES eine erwachsene, realistische und weltpolitische Herangehensweise aufzeigte, präsentiert sich UXM noch in einem recht naiven Zynismus (wenn das mal kein Paradoxon ist). Allein die Tatsache, dass die Regierungen von USA und später auch Großbritannien ganz offen mit den Sentinels Jagd auf alle Mutanten macht, ist doch recht weit hergeholt und in unserer von politisch korrekten Medien und Initiativen beherrschten Welt kaum vorstellbar. Wer also derlei Dinge lieber realistisch dargestellt (sprich: Verschwörungen, Black-Ops, etc.) erleben will, greife lieber zu THE ULTIMATES. Doch gerade hier weiss UXM zu überzeugen: Millar setzt seiner Erzählung keine Grenzen. Riesige Roboter sind ebenso normal wie ein verstecktes Land mit Dinosauriern. Allzu neu ist das dann doch nicht. Dafür zeigt Millar mit gewitzten Wendungen und völlig zügellosen Actionszenen (bei welchen der lockere und dynamische Strich der Brüder Adam und Andy Kubert sehr hilfreich war), warum dies nicht einfach dieselben alten X-Men sind. Popcorn-Unterhaltung im Widescreen-Format mit simpler Botschaft. 7,5/10
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DC Premium #25: Golden Age
Autor: James Robinson
Zeichner: Paul Martin Smith
Farben: Richard Ory
Vorwort: Howard Chaykin
Übersetzung: Christian Heiß
Amazon-Link (US-Tpb)
Der zweite Weltkrieg ist vorbei. Die Superhelden, die während des Krieges Amerika beschützten, setzen sich nach und nach zur Ruhe. Tex Thompson, auch als Mr. America bekannt, kehrt als einziger amerikanischer Superheld im Kriegsgebiet gefeiert nach Hause zurück. Paul Kirk, einst der Superheld Manhunter, kommt mit Amnesie auf einem Frachter versteckt in sein Heimatland zurück. Johnny Quick dreht nun Dokumentarfilme, Ted "Starman" Knight verbleibt nach einem Nervenzusammenbruch wegen Schuldgefühlen in einer Nervenklinik, Alan Scott lässt seinen Energiering in einem Tresor und arbeitet nun an seinem Radiosender. In diesem Klima beginnt Thompson seine politische Karriere, er warnt vor Kommunisten und versammelt jüngere Superhelden wie Atom, Dyna-Mite, Johnny Thunder und Robotman um sich. Daniel "Dyna-Mite" Dunbar lässt er von Wissenschaftlern zum übermächtigen Superhelden Dynaman aufblasen. Nach und nach zeigt sich jedoch, dass die Ziele Thompsons nicht so ehrenhaft sind, wie er vorgibt, und es bedarf der versammelten Kräfte der alten Helden, um hinter die Wahrheit zu kommen, welche in Deutschland ihren Anfang nahm.
1993 erschien die vierteilige Miniserie in den USA, und auch wenn sie keinen solchen Eindruck hinterlassen hat, so gehört der Comic eindeutig zu den gehobeneren und intellektuelleren Superheldengeschichten. Tatsächlich kann man starke Einflüsse von Alan Moores & Dave Gibbons WATCHMEN erkennen. Dabei verwendet Robinson die Superhelden des DC-Golden Age, um die politische Stimmung jener Zeit einzufangen. Er zeigt, wie die USA nach dem Krieg ihre Unschuld verloren und doch versuchten, sie aufrecht zu erhalten. Die Themen werden jedoch konsequent in dieser Comicwelt präsentiert, und so ist auch die Auflösung des Geheimnisses um Tex Thompson und seine Superhelden wunderbar reißerisch. Die Zeichnungen von Paul Martin Smith wirken dabei unterstützend und zeigen eine ausgereiftere Version des Golden Age-Zeichenstils. Einer der besten und vor allem unterschätztesten Superhelden-Comics überhaupt, der eigentlich in keiner anspruchsvolleren Sammlung fehlen darf.
Die Übersetzung von Christian Heiß ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Allerdings scheint die deutsche Ausgabe vergriffen zu sein, weswegen ich im Amazon-Link auf den US-TPB verweise. Auf Ebay oder in Comicshops mit gutsortiertem Bestand dürfte die deutsche Ausgabe aber noch zu finden sein.
10/10
Autor: James Robinson
Zeichner: Paul Martin Smith
Farben: Richard Ory
Vorwort: Howard Chaykin
Übersetzung: Christian Heiß
Amazon-Link (US-Tpb)
Der zweite Weltkrieg ist vorbei. Die Superhelden, die während des Krieges Amerika beschützten, setzen sich nach und nach zur Ruhe. Tex Thompson, auch als Mr. America bekannt, kehrt als einziger amerikanischer Superheld im Kriegsgebiet gefeiert nach Hause zurück. Paul Kirk, einst der Superheld Manhunter, kommt mit Amnesie auf einem Frachter versteckt in sein Heimatland zurück. Johnny Quick dreht nun Dokumentarfilme, Ted "Starman" Knight verbleibt nach einem Nervenzusammenbruch wegen Schuldgefühlen in einer Nervenklinik, Alan Scott lässt seinen Energiering in einem Tresor und arbeitet nun an seinem Radiosender. In diesem Klima beginnt Thompson seine politische Karriere, er warnt vor Kommunisten und versammelt jüngere Superhelden wie Atom, Dyna-Mite, Johnny Thunder und Robotman um sich. Daniel "Dyna-Mite" Dunbar lässt er von Wissenschaftlern zum übermächtigen Superhelden Dynaman aufblasen. Nach und nach zeigt sich jedoch, dass die Ziele Thompsons nicht so ehrenhaft sind, wie er vorgibt, und es bedarf der versammelten Kräfte der alten Helden, um hinter die Wahrheit zu kommen, welche in Deutschland ihren Anfang nahm.
1993 erschien die vierteilige Miniserie in den USA, und auch wenn sie keinen solchen Eindruck hinterlassen hat, so gehört der Comic eindeutig zu den gehobeneren und intellektuelleren Superheldengeschichten. Tatsächlich kann man starke Einflüsse von Alan Moores & Dave Gibbons WATCHMEN erkennen. Dabei verwendet Robinson die Superhelden des DC-Golden Age, um die politische Stimmung jener Zeit einzufangen. Er zeigt, wie die USA nach dem Krieg ihre Unschuld verloren und doch versuchten, sie aufrecht zu erhalten. Die Themen werden jedoch konsequent in dieser Comicwelt präsentiert, und so ist auch die Auflösung des Geheimnisses um Tex Thompson und seine Superhelden wunderbar reißerisch. Die Zeichnungen von Paul Martin Smith wirken dabei unterstützend und zeigen eine ausgereiftere Version des Golden Age-Zeichenstils. Einer der besten und vor allem unterschätztesten Superhelden-Comics überhaupt, der eigentlich in keiner anspruchsvolleren Sammlung fehlen darf.
Die Übersetzung von Christian Heiß ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Allerdings scheint die deutsche Ausgabe vergriffen zu sein, weswegen ich im Amazon-Link auf den US-TPB verweise. Auf Ebay oder in Comicshops mit gutsortiertem Bestand dürfte die deutsche Ausgabe aber noch zu finden sein.
10/10
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Superman - The Man of Steel, Vol. 3
Autoren: John Byrne, Marve Wolfman
Zeichner: John Byrne, Jerry Ordway
Tusche: Dick Giordano, Karl Kesel, Jerry Ordway
Amazon-Link
In diesem Band bekommt es Superman mit dem amoklaufenden Waffenfetischist Bloodsport, einem Geheimbund von bösen Mutanten, einer Mumie und deren altertümlichen Herren sowie dem Diktator von Qurac zu tun. Außerdem trifft er diesmal auf weitere Helden wie den Dämon Etrigan, Hawkman und Hawkwoman sowie einigen Mitgliedern des Green Lantern Corps.
Schon auf der zweiten Comicseite wird eines schlagartig klar: Dieser Comic entstand im sogenannten Dark Age of Comics. Während Jimmy Olsen und Lucy Lane, die gerade in einem Restaurant sind, sich noch rechtzeitig in Deckung bringen können, werden mehrere andere Menschen brutal niedergeschossen, darunter ein kleines Mädchen und ein Spenden sammelnder Priester, dahingemetzelt vom wahnsinnigen Bloodsport. So etwas war vorher in einem Superhelden-Comicheft nicht denkbar, schon gar nicht in einem Abenteuer von Superman. Es muss natürlich jeder Fan für sich entscheiden, ob ein dermaßen gewalttätiger Charakter wie Bloodsport in die Welt von Superman hinein passt. Ich selbst gehe an diese spezielle Geschichte auch immer nur mit einem gemischten Gefühl heran. Relativ düster geht es auch weiter, denn die nächsten zwei Geschichten erzählen von Marv Wolfman, Supermans Einsatz in Qurac und die Suche nach dem entführten Sohn Perry Whites. In ersterer Geschichte kann man in einer Traumsequenz Superman gegen ein offensichtlich Godzilla nachempfundenes Monster kämpfen sehen (wobei Zeichner Jerry Ordway sich wohl weniger am Film-Godzilla als mehr an Marvels Comicversion orientiert hat), in zweiterer treffen wir erstmals auf Supermans späteren größten Fan Bibbo. Danach wird es glücklicherweise wieder fantastischer, als Superman durch die Zeit reist und mit Etrigan gegen dessen Erzfeindin Morgan La Fey antreten muss. Das Abenteuer mit der Mumie beginnt recht ungewöhnlich, nämlich träumt Superman von seinem ersten Treffen mit Wonder Woman, wo sie sich beinahe küssen. Ansonsten ist die Geschichte relativ normal, wenn man davon absieht, dass Superman/Clark Kent hier die ganze Zeit mit einem Stoppelbart rumlaufen, weil er keine Zeit hatte, sich zu rasieren. Wie bitte?! Der Typ ist schneller als eine Pistolenkugel, hat aber keine Zeit, sich zu rasieren? Naja, Schwamm drüber. Nach dem Kampf gegen die Mumie und ihre geisterhaften Herren mischt sich Superman in die Familienangelegenheiten von Clarks Kollegin Cat Grant ein, die offensichtlich mehr von dem sanften Reporter will. Dass die Einmischung Supermans in Privatangelegenheiten nicht gut geht, kann man sich vorstellen. In den letzten beiden Abenteuern geht es in den Weltraum, wo Superman erst mit den Hawkleuten eine außerirdische Invasion verhindern muss und gleich darauf mit einigen Mitgliedern des GL Corps eine alte Unachtsamkeit beseitigen darf. Qualitativ ist der Band auf demselben hohen Niveau wie die Vorgänger, allerdings wirkt er deutlich düsterer. Neben der Bloodsport-Geschichte liegt dies vor allem an den Adventures-Comics von Wolfman und Ordway. Letzterer durfte diesmal das Vorwort schreiben, in welchem er über seine persönliche Beziehung zu Superman und seine Arbeit an der Figur erzählt. 8/10
Autoren: John Byrne, Marve Wolfman
Zeichner: John Byrne, Jerry Ordway
Tusche: Dick Giordano, Karl Kesel, Jerry Ordway
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In diesem Band bekommt es Superman mit dem amoklaufenden Waffenfetischist Bloodsport, einem Geheimbund von bösen Mutanten, einer Mumie und deren altertümlichen Herren sowie dem Diktator von Qurac zu tun. Außerdem trifft er diesmal auf weitere Helden wie den Dämon Etrigan, Hawkman und Hawkwoman sowie einigen Mitgliedern des Green Lantern Corps.
Schon auf der zweiten Comicseite wird eines schlagartig klar: Dieser Comic entstand im sogenannten Dark Age of Comics. Während Jimmy Olsen und Lucy Lane, die gerade in einem Restaurant sind, sich noch rechtzeitig in Deckung bringen können, werden mehrere andere Menschen brutal niedergeschossen, darunter ein kleines Mädchen und ein Spenden sammelnder Priester, dahingemetzelt vom wahnsinnigen Bloodsport. So etwas war vorher in einem Superhelden-Comicheft nicht denkbar, schon gar nicht in einem Abenteuer von Superman. Es muss natürlich jeder Fan für sich entscheiden, ob ein dermaßen gewalttätiger Charakter wie Bloodsport in die Welt von Superman hinein passt. Ich selbst gehe an diese spezielle Geschichte auch immer nur mit einem gemischten Gefühl heran. Relativ düster geht es auch weiter, denn die nächsten zwei Geschichten erzählen von Marv Wolfman, Supermans Einsatz in Qurac und die Suche nach dem entführten Sohn Perry Whites. In ersterer Geschichte kann man in einer Traumsequenz Superman gegen ein offensichtlich Godzilla nachempfundenes Monster kämpfen sehen (wobei Zeichner Jerry Ordway sich wohl weniger am Film-Godzilla als mehr an Marvels Comicversion orientiert hat), in zweiterer treffen wir erstmals auf Supermans späteren größten Fan Bibbo. Danach wird es glücklicherweise wieder fantastischer, als Superman durch die Zeit reist und mit Etrigan gegen dessen Erzfeindin Morgan La Fey antreten muss. Das Abenteuer mit der Mumie beginnt recht ungewöhnlich, nämlich träumt Superman von seinem ersten Treffen mit Wonder Woman, wo sie sich beinahe küssen. Ansonsten ist die Geschichte relativ normal, wenn man davon absieht, dass Superman/Clark Kent hier die ganze Zeit mit einem Stoppelbart rumlaufen, weil er keine Zeit hatte, sich zu rasieren. Wie bitte?! Der Typ ist schneller als eine Pistolenkugel, hat aber keine Zeit, sich zu rasieren? Naja, Schwamm drüber. Nach dem Kampf gegen die Mumie und ihre geisterhaften Herren mischt sich Superman in die Familienangelegenheiten von Clarks Kollegin Cat Grant ein, die offensichtlich mehr von dem sanften Reporter will. Dass die Einmischung Supermans in Privatangelegenheiten nicht gut geht, kann man sich vorstellen. In den letzten beiden Abenteuern geht es in den Weltraum, wo Superman erst mit den Hawkleuten eine außerirdische Invasion verhindern muss und gleich darauf mit einigen Mitgliedern des GL Corps eine alte Unachtsamkeit beseitigen darf. Qualitativ ist der Band auf demselben hohen Niveau wie die Vorgänger, allerdings wirkt er deutlich düsterer. Neben der Bloodsport-Geschichte liegt dies vor allem an den Adventures-Comics von Wolfman und Ordway. Letzterer durfte diesmal das Vorwort schreiben, in welchem er über seine persönliche Beziehung zu Superman und seine Arbeit an der Figur erzählt. 8/10
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Superman - The Man of Steel, Vol. 4
Autoren: John Byrne, Marv Wolfman, Paul Levitz
Zeichner: John Byrne, Jerry Ordway, Greg LaRocque, Erik Larsen
Tusche: Terry Austin, Dick Giordano, Karl Kesel, Mike DeCarlo, India Inc., John Byrne & Keith Williams
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Superman bekommt es diesmal mit der wütenden Rampage, dem Schurkenteam Fearsome Five, dem wetterkontrollierenden Dr. Stratos, den Metal Men und Chemo, sowie mit Superboy und der Legion of Superheroes zu tun.
Dieser Band enthält nicht nur Ausgaben der Superman-Reihen, sondern auch zwei Ausgaben von LEGION OF SUPERHEROES. Um dafür Platz zu machen wurden von den drei Superman-Titeln jeweils nur zwei Ausgaben abgedruckt. Da die Story um Superboy 50% des Bandes ausmachen, wirkt dieser nun etwas mehr wie aus einem Guss. Jedenfalls erzählerisch, zeichnerisch ist da durch LoSH-Zeichner Greg LaRocque und ADVENTURES-Gastzeichner Erik Larsen doch etwas mehr Abwechslung drin. Interessant ist der Vergleich zwischen LaRocque und Byrne. In den LoSH-Stories wirkt Superboy schon relativ erwachsen, in den Byrne-Geschichten dann doch deutlich jünger. Das dürfte daran liegen, dass LaRocque Superboy und Superman nicht zusammen zeichnen musste. Byrne wollte wahrscheinlich vermeiden, dass man die beiden miteinander verwechselt. Eine andere Gelegenheit, die beiden Zeichner zu vergleichen ergibt sich durch einen Flashback, in welchem Byrne die Geschichte der Legion noch einmal Revue passieren lässt. Unter anderem kopiert er dabei Szenen aus der ersten LoSH-Storie und schließlich noch einige Szenen, darunter zwei fast identische Seiten, aus der LaRocque-Geschichte. Es ist schon irgendwie faszinierend, dieselben Motive aus denselben Perspektiven im selben Seitenaufbau, nur mit verschiedenen Zeichenstilen zu sehen. Inhaltlich war diese Superboy-Story nötig, denn während Byrnes neuer offizieller Superman nie Superboy war, trat dieser immer noch regelmäßig bei der Legion auf. Deshalb kreierten Byrne und Levitz diese Geschichte um ein von einem Legion-Schurken kreierten Parallel-Universum. Das Ergebnis ist sehr unterhaltsam und eine gelungene Lösung für das Superboy-Problem. Zeichnerisch enttäuschend ist die letzte Geschichte im Band, für die SAVAGE DRAGON-Erfinder Erik Larsen die Feder schwang. Möglicherweise lag es an Larsens mangelnder Erfahrung, möglicherweise an der furchtbaren Tusche des gesichtslosen India Inc., aber die Zeichnungen wirken klobig, unproportional oder gar richtiggehend hässlich. Naja, Larsen sollte sich später noch deutlich verbessern, und India Inc. ist meines Wissens in der Versenkung verschwunden. 8,5/10
Autoren: John Byrne, Marv Wolfman, Paul Levitz
Zeichner: John Byrne, Jerry Ordway, Greg LaRocque, Erik Larsen
Tusche: Terry Austin, Dick Giordano, Karl Kesel, Mike DeCarlo, India Inc., John Byrne & Keith Williams
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Superman bekommt es diesmal mit der wütenden Rampage, dem Schurkenteam Fearsome Five, dem wetterkontrollierenden Dr. Stratos, den Metal Men und Chemo, sowie mit Superboy und der Legion of Superheroes zu tun.
Dieser Band enthält nicht nur Ausgaben der Superman-Reihen, sondern auch zwei Ausgaben von LEGION OF SUPERHEROES. Um dafür Platz zu machen wurden von den drei Superman-Titeln jeweils nur zwei Ausgaben abgedruckt. Da die Story um Superboy 50% des Bandes ausmachen, wirkt dieser nun etwas mehr wie aus einem Guss. Jedenfalls erzählerisch, zeichnerisch ist da durch LoSH-Zeichner Greg LaRocque und ADVENTURES-Gastzeichner Erik Larsen doch etwas mehr Abwechslung drin. Interessant ist der Vergleich zwischen LaRocque und Byrne. In den LoSH-Stories wirkt Superboy schon relativ erwachsen, in den Byrne-Geschichten dann doch deutlich jünger. Das dürfte daran liegen, dass LaRocque Superboy und Superman nicht zusammen zeichnen musste. Byrne wollte wahrscheinlich vermeiden, dass man die beiden miteinander verwechselt. Eine andere Gelegenheit, die beiden Zeichner zu vergleichen ergibt sich durch einen Flashback, in welchem Byrne die Geschichte der Legion noch einmal Revue passieren lässt. Unter anderem kopiert er dabei Szenen aus der ersten LoSH-Storie und schließlich noch einige Szenen, darunter zwei fast identische Seiten, aus der LaRocque-Geschichte. Es ist schon irgendwie faszinierend, dieselben Motive aus denselben Perspektiven im selben Seitenaufbau, nur mit verschiedenen Zeichenstilen zu sehen. Inhaltlich war diese Superboy-Story nötig, denn während Byrnes neuer offizieller Superman nie Superboy war, trat dieser immer noch regelmäßig bei der Legion auf. Deshalb kreierten Byrne und Levitz diese Geschichte um ein von einem Legion-Schurken kreierten Parallel-Universum. Das Ergebnis ist sehr unterhaltsam und eine gelungene Lösung für das Superboy-Problem. Zeichnerisch enttäuschend ist die letzte Geschichte im Band, für die SAVAGE DRAGON-Erfinder Erik Larsen die Feder schwang. Möglicherweise lag es an Larsens mangelnder Erfahrung, möglicherweise an der furchtbaren Tusche des gesichtslosen India Inc., aber die Zeichnungen wirken klobig, unproportional oder gar richtiggehend hässlich. Naja, Larsen sollte sich später noch deutlich verbessern, und India Inc. ist meines Wissens in der Versenkung verschwunden. 8,5/10
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Eben habe ich im Neuerwerbungen-Thread gelesen, dass von jemand anderem noch erwartet wird, seine Eindrücke über einen bestimmten Comic wiederzugeben. Das brachte mich auf den Gedanken, dass dieser Thread doch nicht für meine Rezensionen reserviert sein sollte, dies ist weder im Sinne des Forums, wie ich glaube, noch fühle ich mich bei dem Gedanken tatsächlich wohl. Daher habe ich mich entschlossen, den Threadtitel zu ändern. Wer eine Rezi oder auch nur kurze Eindrücke über einen Comic loswerden will, den er oder sie in letzter Zeit gelesen hat, sollte dies in diesem Thread tun. Das Bewertungssystem mit den Daumen ist ja allseits bekannt.
Ich freue mich auf eure Rezis.
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Mario Pana hatte mich ja auf die Gespenster-Comic-Neuauflagen aufmerksam gemacht. Ich also losgedackelt und die ersten beiden Ausgaben aufgespürt.
Mein Eindruck ist gemischt.
Heft 1 (Nr. 1655; 6/2008)
Das Design des Heftes ist naturgemäß gefaceliftet worden:
- Dass die Comicbilder vor einem stylishen Hintergrund schweben, sieht ja schick aus, aber irgendwie gibt man dem Hintergrund zu viel Raum, so dass die Bilder nur noch ziemlich kleinformatig auf die Seiten passen. Weniger Platzverschwendung und größere Bilder wären angebrachter.
- Die Zeichner sind, soweit ich mich erinnere (habe gerade keine alten Ausgaben zur Hand), nur zum Teil die alten. Mein Lieblingszeichner ist jedenfalls nicht mehr dabei. Wobei ich nicht weiß, wie lange schon nicht mehr. Er hatte einen klareren, einfacheren Stil, so dass seine Bilder irgendwie "ruhiger" wirkten. Schade, aber nach so langer Zeit ist es eher verwunderlich, noch Altbekanntes zu finden.
- Der Magazinteil ist - für Kinder - recht nett gestaltet. Auch der Medienmix ist gelungen. - Wenn mir Computerspielebesprechungen auch wenig geben, da ich sowas nicht betreibe. Aber sicherlich gibt es dafür eine irre große Zielgruppe. Nett ist der Hinweis auf http://parapluesch.de/ Was habe ich gelacht.
- Zum Hauptpunkt: den Geschichten!
Au Backe, sind die weichgespült. Da wollte man unseren lieben Kleinen aber möglichst wenig zumuten! (Schizo: Die FSK-Empfehlungen werden immer weiter gesenkt, aber Horrorcomics dürfen nicht böse ausgehen. ) Wenn ich nicht gleich das zweite Heft mitgekauft hätte, wäre es beim ersten geblieben!
Heft 2 (Nr. 1656; 1/2009)
- Die Geschichten: Huch, da haben sich die Leser wohl beschwert! Denn im zweiten Heft geht es schon viel fieser zur Sache! Sehr schön. Hoffen wir, dass die öden Märchen im Vorgängerheft nur ein Ausrutscher waren!
- Der Magazinteil ist, wie auf dem Cover angekündigt, tatsächlich umfangreicher und richtig gut: Ein kleines Interview mit Wolfgang Hohlbein (den ich als Kind wirklich gerne gelesen habe) und wieder viele Spiele- und andere Medienbesprechungen. Witzig: Das Zombie-Brettspiel. Muss ich haben!
- Ansonsten sieht’s aus wie im ersten Heft.
Den Heften liegt jeweils eine Hörspiel-CD bei. (Heft 1: Malcolm Max: Im Banne der Untoten; Heft 2: Malcolm Max: Blutnächte in Whitechapel)
Fazit: Neuauflage mit Potenzial. Und für 2,95 EUR bekommt man schon ordentlich etwas geboten.
Werde ich mal im Auge behalten - wenn das beim 3-monatigen Erscheinen für latent altersdemente Leser wie mich auch schwer werden dürfte.
Die Hörspiele habe ich noch nicht begutachtet. Reiche ich aber ggf. nach.
Mein Eindruck ist gemischt.
Heft 1 (Nr. 1655; 6/2008)
Das Design des Heftes ist naturgemäß gefaceliftet worden:
- Dass die Comicbilder vor einem stylishen Hintergrund schweben, sieht ja schick aus, aber irgendwie gibt man dem Hintergrund zu viel Raum, so dass die Bilder nur noch ziemlich kleinformatig auf die Seiten passen. Weniger Platzverschwendung und größere Bilder wären angebrachter.
- Die Zeichner sind, soweit ich mich erinnere (habe gerade keine alten Ausgaben zur Hand), nur zum Teil die alten. Mein Lieblingszeichner ist jedenfalls nicht mehr dabei. Wobei ich nicht weiß, wie lange schon nicht mehr. Er hatte einen klareren, einfacheren Stil, so dass seine Bilder irgendwie "ruhiger" wirkten. Schade, aber nach so langer Zeit ist es eher verwunderlich, noch Altbekanntes zu finden.
- Der Magazinteil ist - für Kinder - recht nett gestaltet. Auch der Medienmix ist gelungen. - Wenn mir Computerspielebesprechungen auch wenig geben, da ich sowas nicht betreibe. Aber sicherlich gibt es dafür eine irre große Zielgruppe. Nett ist der Hinweis auf http://parapluesch.de/ Was habe ich gelacht.
- Zum Hauptpunkt: den Geschichten!
Au Backe, sind die weichgespült. Da wollte man unseren lieben Kleinen aber möglichst wenig zumuten! (Schizo: Die FSK-Empfehlungen werden immer weiter gesenkt, aber Horrorcomics dürfen nicht böse ausgehen. ) Wenn ich nicht gleich das zweite Heft mitgekauft hätte, wäre es beim ersten geblieben!
Heft 2 (Nr. 1656; 1/2009)
- Die Geschichten: Huch, da haben sich die Leser wohl beschwert! Denn im zweiten Heft geht es schon viel fieser zur Sache! Sehr schön. Hoffen wir, dass die öden Märchen im Vorgängerheft nur ein Ausrutscher waren!
- Der Magazinteil ist, wie auf dem Cover angekündigt, tatsächlich umfangreicher und richtig gut: Ein kleines Interview mit Wolfgang Hohlbein (den ich als Kind wirklich gerne gelesen habe) und wieder viele Spiele- und andere Medienbesprechungen. Witzig: Das Zombie-Brettspiel. Muss ich haben!
- Ansonsten sieht’s aus wie im ersten Heft.
Den Heften liegt jeweils eine Hörspiel-CD bei. (Heft 1: Malcolm Max: Im Banne der Untoten; Heft 2: Malcolm Max: Blutnächte in Whitechapel)
Fazit: Neuauflage mit Potenzial. Und für 2,95 EUR bekommt man schon ordentlich etwas geboten.
Werde ich mal im Auge behalten - wenn das beim 3-monatigen Erscheinen für latent altersdemente Leser wie mich auch schwer werden dürfte.
Die Hörspiele habe ich noch nicht begutachtet. Reiche ich aber ggf. nach.