Zuletzt gesehener Reality-film

Eine Film-Welt jenseits der Monstren, Mumien und Mutationen.
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Die Schatzinsel (Pro7)

Gut und spannend inszenierte Verfilmung des Stevenson-Klassikers mit guten Darstellern. Nur die Bildeinblendungen von Pro7 störten des Öfteren. +++ +++
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Uzumaki
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Beitrag von Uzumaki »

Play Misty for Me (Sadistico, 1971)

Die neueste Eroberung des coolen DJs Dave (Clint Eastwood) entpuppt sich schon nach kurzer Zeit als gemeingefährliche Psychopathin der Güteklasse A, die dem gestressten Mann übel mitspielt und ihm das Leben zur Hölle macht. Clint Eastwoods Regiedebüt ist ein sehr gut inszenierter Thriller, mit dem der Kultschauspieler bereits ein großes Versprechen für die Zukunft abgab (welches er auch problemlos einzulösen imstande war, wie wir alle wissen). Bei PLAY MISTY FOR ME hat Eastwood Altmeister Hitchcock gut studiert, was vor allem bei der rabiaten Attacke auf die Haushälterin und im erstklassigen Showdown gut ersichtlich ist. Zudem beweist Eastwood nebem solidem Handwerk ein Gespür für starke Spannungs- und Terrormomente und ein gutes Händchen im Umgang mit Schauspielern. Insgesamt kein herausragender aber doch ein sehr guter Film, dem hierzulande eine würdige DVD spendiert wurde. +++ +++ (1/2)
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!

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Elite
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Beitrag von Elite »

Der Anschlag (2002):

Jahrzehnte nachdem ein israelisches Kampflugzeug, bestückt mit einer Atombombe, abgeschossen wurde, wird diese wiederentdeckt und gerät in die Finger einer internationalen Gruppe von Neonazis. Diese nutzen die angespannte Situation zwischen den USA und Rußland, die durch
Missverständnisse und dem neuen russischen Staatspräsidenten ausgehen, aus um mit jener Bombe einen Anschlag in den USA zu verüben um beide Staaten in einen Krieg zu verwickeln, der junge CIA-Agent Jack Ryan versucht alles um mit seinem umfassenden Wissen nach einigen Recherchen, über den Präsidenten und der Situation, einen
Atomkrieg zu verhindern.


Basierend auf einem Tom Clancy Roman, jedoch hat man die arabischen Terroristen gestrichen und statt dessen ein paar Neonazis genommen, da sie als realistischer galten. Naja, wie dem auch sei, ist der Film eine wirklich beklemmende und sogar beängstigende Version eines Under Attacks in den USA, denn eine geschmuggelte Atombombe ist weitaus schrecklicher als entführte Flugzeuge. Allein schon die Vorstellung davon ist wirklich unheimlich und heutzutage gar nicht mehr so unrealistisch, da man schon gesehen hat wozu Terroristen mittlerweile in der Lage sind. Der Film macht wirklich Angst und allein daraus hätte man schon einen separaten Film drehen können, über die Ausführung und den Anschlag selber, was jedoch hierbei rauskam ist nicht minder spannend, schließlich werden hier die Großmächte Russland und die USA gegen einander ausgespielt, so dass ein Atomkrieg wirklich kurz vor dem Ausbruch stehen, wenn man dem nicht auf die Schliche kommt.

Die Handlung ist wirklich recht gut, durch den gut durchdachten und bis ins kleinste Detail geplanten Anschlag scheint der Atomkrieg von Minute zu Minute unausweichlicher zu werden, was einfach eine unglaubliche Spannung erzeugt, denn außer Jack Ryan weiß kaum einer die Wahrheit und da er nicht grade eine hohes Tier beim CIA ist hört man ihn nur selten zu bzw. nimmt ihn auch richtig ernst und das zusätzliche Chaos macht es nochmal um einiges schwerer die dringend benötigte Aufmerksamkeit zu erlangen. Auch interessant war, bei beiden Seiten zu sehen, wie sich die Berater und hohen Politiker um den russischen und amerikanischen Präsidenten gescharrt haben und die einen jeweils versucht haben den jeweiligen Präsidenten einzureden, dass ein Krieg längst unabwendbar sei, während die anderen jeweils immer versucht haben, dass Gegenteil ihren Präsidenten einzureden.

Die Präsidenten werden hier von James Cromwell, als US Präsident und von Ciarán Hinds gemimt. Beides sind stolze Staatsmänner, die ihr Land auf keinen Fall als schwach dar stehen lassen wollen und sich gegenüber doch auch recht mißtrauisch sind, was auch die drohende Katastrophe noch mehr anstachelt.

James Cromwell spielt den US Präsidenten Fowler, doch recht glaubwürdig. Typisch amerikanisch, wirkt sympathisch, aber nicht dumm und zumindest ist er nach diesem Film so wie man den aktuellen amerikanischen Präsidenten gerne hätte, d.h. nicht so dumm und heuchlerisch, aber naja in Filmen können selbst Politiker sympathisch rüberkommen. Ansonsten bringt Cromwell all die Attribute seines Präsidenten Charakters recht gut rüber.

Ciarán Hinds hingegen als russischer Präsident weiß aber doch besser zu gefallen, er spielt den typischen russischen Präsidenten, sehr stolz, will aber auf keinen Fall als Schwach angesehen werden und deshalb, kann er den Amerikanern nicht jede Wahrheit auftischen, da er um seinen Ruf fürchtet. Hinds schauspielerische Leistungen sind wirklich sehr überzeugend und auch sein Charakter kommt wirklich sehr authentisch rüber, auch hier sind all seine Charakterzeichnungen wirklich mehr als angebracht dargestellt.

Hauptdarsteller Ben Affleck hingegen spielt recht solide, er wirkt zwar oft auch etwas tölpelhaft, aber vielleicht liegt das auch am Drehbuch, da er einen recht jungen Jack Ryan ja mimt und einen nicht so alten bzw. erfahrenen wie Alec Baldwin und Harrison Ford. Auch die Romanze zwischen seinem Charakter und der Krankenschwester Cathy Muller wirkt doch ein wenig aufgesetzt. Aber ganz so mies wie in „Paycheck“ ist es nicht oder auch sicher nicht so schlimm wie in dem mir noch „unbekannten“ Gigli, der ja von den Kritikern nur so zerrissen wurde. Naja Ben Affleck’s schauspielerischen Leistungen sind nicht besonders gut, aber dennoch recht solide, er stellt die Angst und die Sorgen, die sein Charakter plagen, aber auch vorantreiben doch recht angebracht dar.

Ansonsten gibt es noch ein Wiedersehen mit dem Charakter John Clark, den man schon aus diversen anderen Tom Clancy Büchern und ihren Verfilmungen kennen mag. In "Das Kartell" wurde er von Willem Dafoe verkörpert, in "Der Anschlag" ist es Liev Schreiber, der den smarten und charismatischne Mann für's Grobe. Diese kleine, aber feine Nebenrolle scheint genau das Richtige für ihn zu sein und bringt auch etwas mehr Abwechslung ins Geschehen, da Jack so direkt bei den Untersuchungen mit dabei ist und nicht alles erst aus zweiter Hand oder von Dritten erfährt.

Schließlich gibt es auch noch schauspiel Legende Morgan Freeman zu sehen, der den CIA-Direktor William Cabot mimt. Er komplettiert das Star Ensemble. Seine Leistungen sind ebenfalls sehr solide, er sticht zwar nicht besonders raus und diese Rolle gehört auch nicht zu den besten in seiner Karriere, aber er weiß mal wieder souverän zu überzeugen und bereichert somit den Cast mit seinen Darstellungen des William Cabots.

Action gibt's in diesem Polithriller zwar eher weniger zu sehen, aber dafür ist sie um so heftiger geraten. Der Anschlag selber ist wirklich knallhart in Szene gesetzt, zunächst sieht man überall die Glücklichen Menschen und dann aufeinmal nur noch die Explosion, alles vergeht in dem gigantischen Feuerball oder wird von der Druckwelle regelrecht umgeworfen. Anschließend gibt's ein völlig verwüstetes Baltimore zu sehen und zu bedauern, einfach grausam und knallhart die Bilder, da wünscht man sich, dass ein Anschlag von solchen Ausmaßen wirklich nie Realität wird. Ansonsten sieht man noch ein paar militärische strategische Manöver und Präventivschläge mit anschließender Vergeltung, die auch allesamt recht wuchtig, aber auch sehr bodenständig und kein Bisschen übertrieben auf die Leinwand gebracht wurden. Alle Actionszenen wirken sehr authentisch, wie es sich für einen ordentlichen Politthriller auch gehört. So wirken sie auch am besten und intensivsten, da alles doch sehr real wirkt.

Die musikalische Untermalung von Jerry Goldsmith unterstreicht das Geschehen wirklich sehr gut. Zu Beginn und am Ende gibt es ein, unter die Haut gehendes Opernstück zu hören, was als perfekte Einführung ins Geschehen und perfekten Ausklang aus jenem heraus ist. Es ist ruhig und wird eher im direkten Kontrast zum jeweiligen Geschehen gespielt, um den Ereignissen eine wirklich spezielle Note zu verleihen. Dazwischen gibt es wirklich sehr spannend klingende orchestrale Musik, welche noch mehr Spannung mit in das ohnehin schon aufregende Geschehen bringt. Mit Jerry Goldsmith als Komponist konnte Regisseur Phil Alden Robinson nicht viel falsch machen und bewies ein glückliches Händchen.

Alles in Allem kann man also sagen, dass Regisseur Phil Alden Robinson mit "Sum of all Fears", wie "Der Anschlag" im Original heißt, ein glückliches Händchen bewiesen hat. Er hat mehr als solide Regiearbeit geleistet. Lediglich einige Mängel haben sich kleinen Details der Story eingeschlichen und der Hauptdarsteller geht leider nicht ganz in seiner Rolle auf wie er sollte, doch die gelungene musikalische Untermalung und das äußerst harte Thema mit dem sich der Film befasst, machen ihn zu etwas sehr schwer Verdaulichem und zeigt uns, dass die Mittel von Terroristen heutzutage nicht mehr ganz so begrenzt und ihre Taten nicht mehr ganz so durchschaubar sind, was einen üblen und beängstigen Nachgeschmack hinterlässt, daher gibt's von mir satte +++ +++ (1/2).
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Der kleine Lord

Die Geschichte um den kleinen Lord Fauntleroy und seinen griesgrämigen Großvater, den Earl von Dorincourt, gehört mit seiner positiven Botschaft, "Jeder Mensch sollte die Welt mit seinem Leben ein ganz klein wenig besser machen!" zu den großen Weihnachtsklassikern. Jedes Jahr wieder schön! +++ +++ +++ +++
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Mayo
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Beitrag von Mayo »

Vier Fäuste gegen Rio +++ +++ +++

Immernoch mein Lieblingsbuddyfilm :lol:
Ich guck ihn immerwieder gerne!
Godzilla will never die !
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Beitrag von KK NULL »

Reality ??? zählt da auch Mondo ??? wen ja da war mein letzter --
Spoiler:
Cannibale Brutalo
MEGA SELTEN UND EXTREM BRUTAL-OHNE BEWEHRTUNG-- :o :o :o :o :o :o :o :o
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

KK NULL hat geschrieben:Reality ??? zählt da auch Mondo ??? wen ja da war mein letzter --
Spoiler:
Cannibale Brutalo
MEGA SELTEN UND EXTREM BRUTAL-OHNE BEWEHRTUNG-- :o :o :o :o :o :o :o :o
Für Horrorfilme gibt's eigentlich einen eigenen Bereich, inklusive "Zuletzt gesehen"-Thread. :wink:

Königreich der Himmel

Grandioses Historienepos mit fesselnder Geschichte (Hallo, Doppeldeutigkeit! ), fabelhaften Darstellern und einer intelligenten Botschaft. Ridley Scott hat mit diesem Film das beste Historienepos der letzten Dekade präsentiert. +++ +++ +++ +++


Das Wunder von Manhattan

Eine originelle Geschichte, eine leichte und gelungene Inszenierung, gut aufgelegte Darsteller, eine gute Botschaft und eine geniale Pointe. Was will man eigentlich mehr?! Ach ja, mit Richard Attenborough wurde der wohl überzeugendste Weihnachtsmann der Filmgeschichte präsentiert. Ein wundervoller Weihnachtsfilm! +++ +++ +++ +++
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Beitrag von KK NULL »

ist aber kein H. Film :)
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

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Udon (Japan 2006)

Kosuke ist seine dörfliche Heimat in Japan zu eng geworden. Er ist nach New York gezogen, um Komiker zu werden. Doch leider ist er nicht besonders komisch, und muss nach einiger Zeit verschuldet nach Japan zurückkehren. Um seine Schulden zu begleichen, heuert er als freier Journalist beim örtlichen Käseblatt an, bei dem auch die etwas verpeilte Kyoko arbeitet, die eigentlich Schriftstellerin werden will. Als sie durch Zufall gemeinsam in einem der zahllosen Udon-Restaurants der Gegend landen, beschließen sie, ihrem Blatt zu einer höheren Auflage zu verhelfen, indem sie einen Artikel über diese Nudelsuppe schreiben, die eine Spezialität der Gegend ist. Aus dem Artikel wird schließlich eher eine Anleitung zu einer Udon-Pilgerreise, mit der sich der Pilger den Weg zu den verschiedenen Restaurants selbst erarbeiten muss. Der Artikel wird zum Erfolg und beschert dem Dorf einen ungeahnten Udon-Boom. Nur das Restaurant von Kosukes Vater bleibt von den Pilgerströmen unberührt, weil Kosuke, der mit ihm seit seiner Abreise nach Amerika zerstritten ist, ihn in seinem Artikel nicht gut wegkommen lässt. Doch bald schon lässt der Boom nach und die Erfolgsgeschichte ebbt ab ...

Hier haben Subs4U einen großartigen Film der deutschen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zurecht haben sie sich dieses "Live Action"-Films angenommen, obwohl sie eigentlich auf Animes spezialisiert sind.
Der Film ist einfach faszinierend. Er hat für mein Gefühl einen ausgeprägten Independent-Charakter, wenn es auch eine Studio-Produktion ist (u.a. Toho). Die Charaktere sind sehr natürlich gehalten, so dass das Identifikationspotential, soweit über die Kulturen hinweg möglich, recht hoch ist. Die Mischung aus Komödie und Drama ist ausgesprochen gut gelungen, auch vor schrägen Einfällen wird nicht haltgemacht. Der Film zeigt nicht nur die japanische Generation der Mittzwanziger-Dreißiger und deren Eigenheiten, sondern gibt auch einen netten Einblick in das dörfliche Leben und die Esskultur in Japan (die Schrullen der Udon-Köche mit eingeschlossen :-P ).
Eigentlich unverständlich, dass sich bisher kein deutsches Label für dieses Werk gefunden hat. Zugegeben, man muss schon ein wenig Vorkenntnisse in japanischer (Film-)Kultur mitbringen, um ihn so richtig genießen zu können, aber man hat sicherlich auch ohne etwas davon.
Ich bin jedenfalls begeistert. (Auch von den deutschen Fan-Subs, in denen während des Abspanns sogar Web-Adressen mit Udon-Rezepten gegeben werden. Arigato!)
Der Film spielt für mich schon fast in einer Liga mit "Absolute Giganten". Und das will etwas heißen.

+++ +++ +++


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Die eponyme Nudelsuppe. Basisausführung.
"Lieber ein Schwein als ein Faschist."
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

@Joan_Landor
Interessant, interessant. Da muß ich doch gleich mal schauen, ob das auch was für mich ist.

The Statement +++ ---

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Vor einigen Monaten sah ich einen trailer zum Film auf einer anderen DVD und war begeistert von der Thematik und der Tatsache, dass Michael Caine die Hauptrolle spielt. Solche Werbetrailer auf DVDs find ich sehr praktisch, denn sie können einem hilfreiche Anregungen geben.

Leider waren die Kritiken zum Film nicht wirklich berauschend, weswegen ich doch lieber zur Leih-DVD griff, denn wegen Michael Caine wollte ich den Film schon unbedingt sehen.

Caine ist Pierre Brossard (Caine) ein Nazi Kollaborateur, der nach dem Krieg zum Tode verurteilt wurde, im letzten Augenblick aber fliehen konnte. Nun hat man ihn wieder ausfindig gemacht und eine Judenvereinigung begibt sich auf die Jagd nach dem Kriegsverbrecher, um sich an ihm für die Gräueltaten zu rächen. Mittlerweile hat sich Brossard der Kirche zugewandt und wird von einer geheimnisvollen Vereinigung unterstützt, die ihn Untergetaucht halten will. Als Brossard droht gefasst zu werden droht auch der Vereinigung die Entdeckung und man merkt, dass Brossard nicht der einzige Kriegsverbrecher zu sein scheint.

Die mittelprächtigen Kritiken haben sich für mich leider bestätigt, denn „The Statement“ ist ein eher unausgegorener, durchschnittlicher Thriller, den auch Schauspielgrößen, wie Michael Caine, Charlotte Rampling, Tilda Swinton und Jeremy Northam nicht retten können.
Ich glaub, man wollte Brossard nicht zur Sümptathiefigur machen, das schien hinsichtlich seiner Kriegsverbrechen doch eher unpassend. Aber man zeigte ihn auch nicht als bösartiges Schwein, da dies wohl noch unvorteilhafter gewesen wäre. So hielt man ihn eher blass. Er ist weder Fisch noch Fleisch. Auf der einen Seite ist er mal ein fieses Arschloch, im nächsten Augenblick wieder der reuige Verfolgte, deren Dämonen der Vergangenheit ihn quälen. Das macht das ganze wenig angenehm für die Identifikation mit der Figur. Zum einen ist man für ihn, dann wieder total gegen ihn. Ähnliches geschieht mit den Ermittlern, die dem in die Jahre gekommenen Verbrecher auf der Spur sind. Tilda Swinton als Richterin Annemarie Livi kann ihrer Figur die nötige Härte geben, was sie im gleichen Atemzug für den Zuschauer aber auch auf Distanz hält. Besser ist das da mit Jeremy Northams Figur des Colonel Roux, welcher aber auch zu emotionslos wirkt. Dies ist schon ein großes Manko des Filmes, aber auch die recht stoisch erzählte Geschichte will einen für den Film nicht so recht begeistern. Es gibt interessante Szenen, aber die sind doch eher überschaubar. Am besten gefiel mir da Caines erste Tat, um nicht entdeckt zu werden. Diese reißt einen jäh aus der ersten Lethargie heraus und lässt einen interessanten Thriller vermuten, der sich letztendlich aber nur bedingt entspinnt, da dem Zuschauer doch zu viele Story Elemente Preis gegeben werden, die der Spannung halber lieber hätten erst zum Schluß offenbart werden sollten.
Das Ende verwunderte nicht und man nimmt es eher unbeteiligt zur Kenntnis.

Ich war leicht enttäuscht, rechnete ich doch mit einem überragenden Michael Caine. Leider bekommt er einige Szenen, die nicht sehr vorteilhaft sind und wo er deshalb eher lächerlich wirkt bzw. Monologe führt die ich als überflüssig oder schlecht inszeniert ansehe.
Schade.

Alles in allem hat „The Statement“ seine Momente, enttäuscht durch eine mittelmäßige Inszenierung, trotz guter Darsteller, aber eher.


Der stille Amerikaner +++ +++

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Ich war vom ewigen Gärtner ja doch rechtenttäuscht gewesen, da der Film so gar nicht meinen Geschmack traf. Rachel Weisz empfand ich als fehlbesetzt und den Film an sich als verwirrend.
Was das mit dem stillen Amerikaner zu tun hat, fragt ihr euch? Nun, es ist wohl eher der Filmtitel, der in mir Ähnlichkeiten hervorruft. Vielleicht auch etwas die Thematik, denn „Der stille Amerikaner“ spielt in Vietnam, „Der ewige Gärtner“, mehr in Afrikanischen Landen.
Abermals war es Michael Caine, der mich für den Film begeisterte. Ich mag ihn einfach. Die Geschichte klang interessant, Caine war aber primärer.

Warum der Amerikaner so still ist, sieht man gleich zu Beginn, denn er ist Tot. Ermordet. Aber wer war’s gewesen? In einer Rückblende wird die nun Folgende Geschichte erzählt. Caine spielt darin einen alten britischen Reporter, der in Vietnam lebt und sich zu einer Einheimischen hin gezogen fühlt. Er möchte sie gern heiraten, kann aber nicht, da er schon in Britanien verheiratet ist und seine Frau, sich nicht von ihm scheiden lassen will. Da sieht der junge Amerikaner Alden Pyle (Fraser), der gerade angekommen ist, seine Chance, denn er verliebt sich beim ersten Anblick von Phuong sofort in sie. Doch was treibt Pyle wirklich nach Vietnam? Ein seltsames Geheimnis umgibt ihn.

Regisseur Philip Noyce ist ein fesselndes Drama gelungen, das einen Michael Caine in Hochform bietet, aber neben ihm auch einen gut spielenden Brendan Fraser zeigt. Neben diesen kann man aber auch noch Tzi Ma sehen und Croate Rade Serbedzija.
Zu Beginn ist der Film eher ein Liebesdrama, wird aber bald von den ersten Gräueltaten von Vietnamesen überschattet, die in einigen Dörfern schlimme Dinge anrichten, über welche Thomas Fowler (Caine) berichten will. Damit und auch schon mit der Einführungsszene, mit dem toten Alden Pyle, zeigt man, dass dies kein normales Drama um Liebe usw. ist, sondern sich doch vielmehr ein Thriller vor einem abspielt. Als es dann zum Bombenanschlag kommt wird man schmerzlich mit dem Horror einer solchen Szenerie vertraut gemacht. Hier zeigt Caine klar seine Stärken und auch Fraser zeigt hier sehr gute Leistungen. Das Schreckliche kommt somit daher, mit toten Kindern, sterbenden Vätern, Menschen mit zerfetzten Gliedmaßen. Eine Szenerie die mich sehr mitriss und auch schockierte. Der Anfang dessen ist zudem eine sehr gute Inszenierung Noyces, denn Caines Gesicht zeigt deutlich, dass hier was nicht stimmt, eben unterstützt von Noyces Kamerafahrten und Schnitten.

Am Ende war ich angenehm überrascht. So gut hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Philip Noyce ist ein mitreißender und spannender Film gelungen, der ganz klar von Michael Caine lebt, aber auch von der Geschichte, der Örtlichkeit (Vietnam) und eben Noyces Inszenierung.
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 10.04.2008, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mario-pana »

World Trade Center +++

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Der 11. September war ohne Zweifel ein schwarzer Tag für Amerika und auch ich saß schockiert vor dem Fernsehgerät und erlebte live mit, wie das zweite Flugzeug in den anderen Turm raste und danach beide Häuser und einige daneben in sich zusammen fielen. Ein Trauma, dass Amerika noch nicht verwunden zu haben scheint. Verständlich, dass man dies auch in Filmischer Inszenierung verarbeitet. So ist das nun mal in Hollywood. Doch wie genau macht man das und wie packt man das richtig an?

Als ich hörte, dass Regisseur Oliver Stone mit seinem Film „World Trade Center“ sich der Thematik annimmt war ich sehr zuversichtlich, hatte er mich doch schon mit JFK ungemein gefesselt. Stone sagte schon zeitig, dass er das Geschehen aus Sicht der Helfer zeigen werde und dabei so authentisch wie möglich bleiben wollte. Vieles von dem, was ich in zahlreichen Dokus und live am Bildschirm erlebte findet sich dann auch im Film wieder. Das Mark erschütternde Krachen, wenn wieder einer der aus Verzweiflung gesprungenen Menschen auf dem Boden aufschlägt, wird nicht kommentiert. Man erfährt nicht wirklich was das ist, weiß aber Bescheid, zumal es Stone kurz in einer kleinen Szene erklärt, welche aber ebenfalls nicht näher kommentiert wird. Ebenso wenig zeigt er die Einschläge der Flugzeuge ins World Trade Center, wovon es ja einige Aufnahmen gibt. Tatsächlich bleibt er den gesamten Film über immer bei der Sicht der Helfer und zeigt nicht mehr, als sie sehen. Das sieht man auch deutlich beim Einsturz des Towers. Lediglich herabstürzende Trümmer und das, was sich direkt um John McLoughlin und seine Männer abspielt sieht man. Und schon nach der ersten Halben Stunde liegen beide Türme in Trümmern und die Männer darunter begraben. Von nun an beschränkt sich das Geschehen in den Überresten der Türme, auf die Überlebenden und außerhalb dessen auf die nahen Verwandten, bzw. selbstlose Helfer. Die dramatischen Ereignisse, bis zur Rettung berühren einen dabei schon, das was außerhalb geschieht eher weniger.

Schon jetzt kann ich euch sagen, dass ich von „World Trade Center“ doch eher enttäuscht bin. Dennoch gibt’s einen Daumen nach oben, da einige dramatische Ereignisse auch in mir emotional wirkten, was ich hoch anrechne.

Warum mir der Film nicht so sehr gefiel lag wohl eben an der subjektiven Sicht. Will aber auch gleich sagen, dass auf Oliver Stone schon ein gewisser Druck lastete, denn zu groß die Gefahr, dass man, wenn man das ganze zu reißerisch umsetzt, nachgesagt bekommt, ‚Da, sieh sie dir an. Können nicht anders, als aus so eine Drama Kapital zu schlagen.’ Somit versteht der Regisseur seinen Film doch eher als Aufarbeitung eines Dramas.
So grauenvoll das Ganze war, würde ich es im Kino aber dennoch gebührend Inszeniert sehen, weswegen man für mein Dafürhalten schon etwas mehr hätte zeigen können. Auf dem Boden zerberstende Springer aber sicher nicht, soweit sollte es bei so was nicht gehen.
Aber davon abgesehen, bringt uns Regisseur Oliver Stone, die Figuren des Filmes auch nicht sonderlich näher. Er vermeidet eine Identifikation mit ihnen, was ich sehr schade finde, denn somit versäumt er es, stärker zu paralysieren und den Zuschauer mehr mitzureißen. Ein wenig mehr Vorgeschichte zu den Personen wäre somit dem Ganzen zuträglicher gewesen. Es kratzt einen dann auch nicht, dass die Kollegen von Jimeno und McLoughlin auf einmal verschwunden sind und der dritte der Überlebenden nach kurzer Zeit zu Tode kommt. Neben der stärkeren Beleuchtung der Figuren hätte man auch hier das sich unter dem Turm abspielende Drama, beim Einsturz etwas mehr beleuchten können. Dafür hätte man nur Sekunden und auch nur Zehntelsekunden Filmmaterial benötigt. Sicherlich steckte Stone auch hier in einem Dilemma, wenn man auf die Hinterbliebenen schaut, die dies sehen würden. Aber auch außerhalb der Trümmer gibt es Mängel in der Geschichte. So bleiben auch die Angehörigen von McLoughlin und Jimeno eher schablonenhaft und man kann sich nicht wirklich mit ihnen identifizieren. Etwas schon, aber eben noch soviel, dass es einen tatsächlich berühren würde.
Was derweil in den Überresten des Centers abgeht ist dann aber mit das, was mich zu dem einen Daumen bewegte, denn die Geschehnisse sind doch rechtdramatisch, wenn auch die ein oder andere blöde Dialogszene etwas von deren Wirkung vernichtet. Besonders die Szene mit McLoughlins Halluzination, gegen Ende, fand ich blöd.
Störendster Faktor des Streifens war aber der Marine Dave Karnes. Er repräsentiert für mich den Patriotismus des amerikanischen Volkes. Die Aufopferung für die eigenen Kameraden. Der einfache Mann von der Straße. Warum man das so inszenieren musste frag ich mich, denn ich sehe es als absoluten Störfaktor. Für die Rettung der Männer war er jedoch von entscheidender Bedeutung.

Letztendlich, bin ich der Meinung, dass Oliver Stone an vielen Stellen in Bedrängnis geriet. Er musste die Figuren mit Respekt behandeln, durfte keine Ignoranten und Arschlöcher einbauen und musste wichtigen Personen, den nötigen Raum geben. Dazu durfte er nicht zu reißerisch wirken, um Vorwürfen vorzubeugen. Ich glaube auch, dass Flug 93 nicht reißerisch aufgezogen wurde, sonder mehr authentisch blieb. Dass Stone auf namhafte Darsteller, wie Nicolas Cage, Maria Bello, oder Maggie Gyllenhaal zurückgriff barg ebenfalls eine Gefahr. Mit all dem schaffte es der Regisseur am Ende leider nicht einen dramatischen Film zu inszenieren, der die Emotionalität und Dramatik des Geschehens passend einfängt. Die schreckenstarren Gesichter kann er nicht transplantieren, außer in den Momenten, wo er authentisches Material verwendete. Ich bin enttäuscht. Hinsichtlich der Katastrophe mit den Anschlägen des 11. Septembers steht uns somit der richtige Film noch aus. Letztendlich umfasst das Drama dieses Septembers aber auch nicht nur das World Trade Center sondern noch einiges anderes mehr.

Schade.


P.S.: Wieder die Filmmusik vergessen. Diese unterstreicht das Geschehen, mit den melancholischen Klavierklängen, sehr passend. Ein weiterer Pluspunkt für den Film.
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 10.04.2008, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Elite »

mario-pana hat geschrieben: Störendster Faktor des Streifens war aber der Marine Dave Karnes. Er repräsentiert für mich den Patriotismus des amerikanischen Volkes. Die Aufopferung für die eigenen Kameraden. Der einfache Mann von der Straße. Warum man das so inszenieren musste frag ich mich, denn ich sehe es als absoluten Störfaktor. Für die Rettung der Männer war er jedoch von entscheidender Bedeutung.


Fand ich ebenfalls, einfach grauenhaft diser Charakter. Hat dem Film wirklich nur geschadet, zumindest im Film und genau so wie man ihn dargestellt hat. Natürlich musste man auch noch am Ende schreiben, dass er sich freiwillig für den Irak Krieg, wenn ich mich recht entsinne, gemeldet hat.
mario-pana hat geschrieben:Ich glaube auch, dass Flug 93 nicht reißerisch aufgezogen wurde, sonder mehr authentisch blieb.


Flug 93 ist unglaublich authentisch und wirklich kein Bisschen reißerisch. Hier im gleichen Thread, auf dieser Seite, befindet sich sogar eine kleine Rezi von mir, die ich damals als ich den Film frisch im Kino gesehen hab, verfasst hab.

Ansonsten war das mal wieder eine super Review von dir, genau wie die beiden zu The Statement und der Stille Amerikaner, den ich ebenfalls sehr gut fand und ich deine Meinung voll und ganz Teile. Ist mir immer wieder ein Vergnügen eine deiner Rezis zu lesen :wink: .
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Beitrag von mario-pana »

Danke.

Das kann ich nur zurückgeben. +++
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Beitrag von Elite »

mario-pana hat geschrieben:Das kann ich nur zurückgeben. +++
Danke auch :roll: :) .
Wenn du dich übrigens mal an Flug 93 rangewagt hast, lass es uns wissen :wink: .
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Beitrag von mario-pana »

Werd ich. :wink:
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Beitrag von Kai "the spy" »

Das Leben der Anderen

Ein wirklich beeindruckender Film. Das Schauspiel der Darsteller, allen voran Ulrich Mühe, lässt einem die tragische und doch hoffnungsvolle Geschichte sehr nahe gehen. Ein wirklich verdienter Oscar! +++ +++ +++ +++
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Beitrag von Uzumaki »

Bonnie’s Kids (Töchter des Bösen) (1972)

Ungemein kaltschnäuziger Exploitation-Krimi von Arthur Marks (FRIDAY FOSTER). Die titelgebenden Kinder von Bonnie sind Ellie und Myra, zwei bis ins Mark verdorbene und durchtriebene Früchtchen, die es verstehen, Männer zu manipulieren, wie es ihnen gefällt. Als die jüngere Myra ihren Stiefvater mit ihrem Verhalten derart aufgeilt, dass der über sie herfällt, erschießt ihn Ellie ohne Vorwarnung. Die beiden verstecken die Leiche und machen sich auf zu Onkel Ben, ihrem einzigen Verwandten (der übrigens ein knallharter Gangsterboss ist). Während Myra auf dem riesigen Anwesen Unruhe stiftet (sie verführt einen Angestellten und schläft mit Bens frustrierter Ehefrau, nur um sie nachher aufs übelste zu beschimpfen), entwendet Ellie mit einem naiven Detektiv eine Tasche voller Geld. Doch spätestens als sich zwei eiskalte Killer auf ihre Fährte setzen, merken sie, dass sie vielleicht doch mehr abgebissen haben, als sie schlucken können. Arthur Marks vermeidet sowohl übertriebene Blutrünstigkeiten als auch allzu sadistische Einlagen (der Film entstand in etwa zur gleichen Zeit wie Wes Cravens berüchtigter THE LAST HOUSE ON THE LEFT), doch die hat dieser gut konstruierte, routiniert inszenierte und durchweg interessante Streifen auch gar nicht nötig. Die Flucht des Pärchens ist spannend, die Rollen sind gut besetzt (ganz besonders Ellie, Myra und die beiden Killer), das Tempo passt, und das Ende kommt einem Schlag in die Magengrube gleich und sorgt für lange Gesichter. Anders ausgedrückt: ein unmoralisches, zynisches, kompromissloses Stück Exploitation aus den frühen 70er Jahren. Ganz großes Kino! +++ +++ +++
The Return of the Ninjas - My Reviews of Ninja Movies!

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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

Es geschah am hellichten Tag (D 1997)

Der Plot ist ja bekannt. (Siehe oben.)

Tja, ich bin ja schon nicht mit allzu großen Erwartungen an den Film herangegangen, obwohl unsere Fernsehzeitung ihn über den Klee gelobt hat ("steht dem Original in nichts nach" oder so).
Doch die Redakteure scheinen das Werk nicht gesehen zu haben und sich statt dessen von der Besetzung haben belden lassen. Die ist nämlich beachtlich: Barbara Rudnik, Joachim Król, Heino Ferch, Axel Milberg, Monika Bleibtreu ... Hui, das beeindruckt!
Doch leider zeigt sich einmal mehr, dass Staraufgebot allein noch keinen guten Film macht.
Joachim Król bleibt extrem blass. Man erfährt über seinen Kommissar so gut wie nichts. Dieses Loch vermag er auch nicht etwa durch Charisma zu füllen.
Barbara Rudnik ist als Mutter des Köders erstens völlig unterfordert und zweitens in meinen Augen auch fehlbesetzt: Sie verkörpert allein durch ihre Leinwandpräsenz und ihre Physiognomie immer irgendwie einen starken, selbstbewußten Typ Frau. Man nimmt ihr die für die Glaubwürdigkeit ihrer Rolle so wichtige Naivität und Hilflosigkeit nicht ab. Natürlich würde eine Frau wie sie sofort misstrauisch, wenn sich ein Fremder bei ihr einquartiert und nach allen Regeln der Kunst ihre kleine Tochter umgarnt.
Überhaupt ihre Tochter: Die 1997er Annemarie ist definitiv zu alt. Das können auch Kleidchen und Zöpfchen nicht kaschieren. Die Schauspielerin war zur Drehzeit schätzungsweise 12 Jahre alt. Da malt man keine Riesen mehr, und lässt sich auch nicht von "Zauberern" mit Handpuppe verführen. Da muss man als Triebtäter schon zu anderen Mitteln greifen.
Der Film sollte wohl in einer Art Zeitlosigkeit angesiedelt sein. Das Bild, das Gretl Moser, das dritte Opfer, vor ihrem Tod gemalt hat, ist zwar auf 1996 datiert, doch Matthäi fährt einen goldenen Opel Commodore, sein Assistent einen bronzefarbenen Käfer. Die Kinder tragen zumeist Zöpfe und haben Kleidchen und Kniestrümpfe an, die aussehen, als wären sie in den 50ern geschneidert worden, während die langhaarige Dorfjugend headbangt. Die Bauern der Gegend sehen dagegen wiederum aus wie aus dem 19. Jh. Heraus kommt dabei ein wirrer Stilmix, dem man keinen tieferen Sinn entnehmen kann.
Dann hätte ich mir gewünscht, dass man bei der Neuverfilmung wenigstens eine Vision gehabt hätte. Doch im Grunde wird die Geschichte von 1958 etwas reduziert so wieder aufgekocht. Auch das Ende hat man fast unverändert übernommen. Da wäre etwas Innovation, oder gar die Adaption den Romans von Dürenmatt mit dem alternativen Ende wünschenswert gewesen.

Wenn man weder Original noch Roman kennt, hat man wohl einen durchschnittlichen TV-Krimi vor sich. Kennt man beides, kann man über die Sinnlosigkeit dieser Produktion nur den Kopf schütteln.

---
"Lieber ein Schwein als ein Faschist."
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Antropophagus
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Beitrag von Antropophagus »

Ich habe die TV-Fassung nicht gesehen (absicht/verpasst...wie auch immer)....aber genau so hab sie mir vorgestellt...über den Spruch in der Zeitung (TV-Spielfilm) "Steht dem Original in nichts nach" hab ich mich auch ohne das ich ihn gesehen habe tierisch geärgert...an das Original ist ohnehin nur sehr schwer ranzukommen...und da braucht es wesentlich mehr als nur eine popelige TV-Fassung...
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Xyrxes
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Beitrag von Xyrxes »

Dead To Rights - Spur der Gewalt (USA 1993) +++ +++

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Einer der besten Bronson Filme die ich bisher gesehen habe.
Bronson spielt zwar wie immer, aber diesmal ist es ein Thriller mit einer gewissen Tiefe, die man bei ihm gar nicht erwartet.
Das liegt zwar nicht an Bronsons Spiel, sondern am Drehbuch, seiner Nebendarstellerin und der Regie, aber auf mich hat es gewirkt.
Unerwartet gute Unterhaltung.
Kein Meisterwerk freilich, aber durch den Bronson Bonus, den Überaschungsmoment und der soliden Arbeit gibt es ein sehr gut :)
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Wow, ich bin echt froh, dass ich mich gestern Nacht noch selbst zum 3001-Kino getreten habe :-P
Da lief nämlich
Blackbelt Jones - Freie Fahrt ins Jenseits +++ +++ +++ +++
Ich hab' ja schon einige Blaxploitation-Streifen gesehen, aber dieser war wirklich absolutes Highlight! :respekt: Das Teil war spannend, witzig und die Synchronisation irre lässig und häufig wirklich brüllend komisch. So kam trotz fast leerem Saal (dafür ist die Atmosphäre nachts im 3001 aber richtig schön fasmiliär ;) ) supergute Stimmung auf.

Schön dass es noch Kinos gibt, die solche Highlights zeigen! :klatsch: :klatsch: :klatsch:
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MonsterAsyl
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Beitrag von MonsterAsyl »

Ich hab' ja schon einige Blaxploitation-Streifen gesehen, aber dieser war wirklich absolutes Highlight! Respekt! Das Teil war spannend, witzig und die Synchronisation irre lässig und häufig wirklich brüllend komisch.
Hab doch doch gesagt. :wink:
Keeper of the Monsters

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caro31
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Beitrag von caro31 »

War trotzdem begeistert :-P :wink:

Da es das Teil auch als VHS gibt, werde ich wohl mal eBay abklappern :king:
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Die Rote Dame +++ +++ 1/2
Kennt hier jemand Rudolf Schündler? Ich sage nur: die Lümmel von der ersten Bank, Was ist denn bloß mit Willi los, Der unheimliche Mönch, Der Theodor im Fußballtor, etc... wie hat diese brutale, blutrünstige 70er Italo-BRD-Koproduktion es geschafft, so eine Legende des Deutschen Kinos zu engagieren? Ok, dass er nicht mal die ersten 10 min des Filmes überlebt, das hat die Gage sicherlich drücken können :) .
Zum Film: der Tod des Schlossherren und dessen Testamentsbestimmung bringt das Leben seiner 2 Töchter ordentlich durcheinander. Eigentlich hat er ja 3, doch Evelyn ist offiziell nach Amerika ausgewandert. Inoffiziell wurde ihr Leben "versehentlich" im Burggraben ausgelöscht. Doch kaum ist das Testament bekannt, schon meldet sich Evelyn als splatterverliebte Dame zurück. Ob es wirklich die Rache einer Toten ist?
Ganz große klasse auch die Rolle des deutschen Inspektors, unsympatisch bis ins Dorf hinaus. Auch sein Oberlippenbart ist sehr beeindruckend!
Der Film wird von grandioser Synthesizermusik begleitet, wie man es von einschlägigen Filmen über Untoten eines anderen Genres gewohnt ist. Die Rote Dame, das sind eineinhalb Stunden ununterbrochener Spaß, wie ich ihn bei den meissten moderneren Filmen nicht mehr finde. Ganz großes Kino!
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Beitrag von godzilla2664 »

gestern im kino "control" (gb, usa, 2007), ein spielfilm über das (leider viel zu kurze) leben von ian curtis, der als sänger der band joy division (1977 - 1980) zu einer der prägenden figuren der new wave in grossbritannien wurde.

der bisher weitgehend unbekannte sam riley in der hauptrolle ist ein echter glücksgriff, der vor allem die intensive bühnenpräsenz des ian curtis sehr gut vermitteln kann und so ganz klar und unangefochten im mittelpunkt dieses typischen musikfilmes steht, der sehr solide die karriere der band beleuchtet (bilder, die man so bereits dutzende male gerne gesehen hat), sich aber auch dem zerrissenen und gequälten menschen ian curtis anzunähern versucht.

dass die musik erstklassig ist, braucht nicht erwähnt zu werden - dass das drehbuch auf der autobiografie von deborah curtis, der witwe von ian curtis basiert, sollte man wissen. dass ein deutscher rocksuperstar in einer winzigen rolle mitmacht, hat mich (als ich ihn ungläubig erkannte) sehr überrascht, muss aber nicht breitgetreten werden.

bewertung emotional +++ +++ +++ +++
bewertung neutral +++ +++ +++
Keep watching the Skies!
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Sorry, wenn ich dieses kleine Review jetzt hier ins Forum stelle, steht es doch im krassen Gegensatz zu dem Themengebiet, das hier behandelt wird. Es hat so rein gar nichts mit dem phantastischen Film zu tun und wird deswegen wohl viele genervt mit dem Kopf schütteln lassen. Für mich ist es aber ein weiteres Kapitel in meinem Streifzug durch die Filmgeschichte.

Singin’ in the Rain +++ +++ +++ +++

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Vor einigen Jahren sah ich einmal eine interessante Doku über den Musicalfilm. Ich glaub sogar das war auf arte. Jedenfalls war ich begeistert von den unglaublichen Leistungen, die die Darsteller und Tänzer hier zeigten. Mickey Rooney rannte an einer Wand drei Schritte nach oben und machte einen Salto rückwärts, oder Gene Kelly vollführte eine beeindruckende Stepp Einlage, oder auch Fred Astaire, der leicht wie eine Feder über die Tanzfläche fegte. Zuweilen atemberaubend, was dort alles geboten wurde. Nicht lange ist es her, dass ich mir nun einmal einen Fred Astaire Film richtig bewusst angesehen habe. Der Mann war ja ein Perfektionist und bei solchen Choreographien nicht gerade zimperlich mit seinen Partnerinnen. Das Ergebnis waren aber stets unheimlich beeindruckende Tanzeinlagen. Von dem Film den ich also auch auf arte sah war ich ebenfalls ungemein beeindruckt. Diese herrlichen Szenen, einfach unbeschreiblich. Hinzu kam noch, dass hier auch eine unterhaltsame Geschichte geboten wird. Mit Witz und natürlich vornehmlich einer Liebesgeschichte. Für mich stand damit fest, dass ich auch das Genre des Musical Films einmal näher in Augenschein nehmen wollte, was ich nun beginne in die Tat umzusetzen.

Wo setzt man an, wenn man sich näher mit einem Genre befassen möchte? Natürlich mit den bekannteren Vertretern, die beinahe jeder kennt. Letztens kam ich also auf Singin’ in the Rain, dem Musical Film der mit der berühmten Szene, wo Gene Kelly singend durch den Regen tanzt aufwartet.
Was für ein Film sage ich euch. Die Tanzeinlagen sind einfach nur der Hammer und es geht schon in den ersten Minuten damit los. Wenn Gene Kelly mit seinem Partner Donald O’Connor über die Bühne fegt scheint die Schwerkraft aufgehoben und solche Szenen ziehen sich durch den gesamten Film. Besonders klasse find ich ja immer Steppeinlagen und dieser Film ist auch in dieser Hinsicht eine wahre Augenweide. Obendrein gibt es noch viele herrliche Songs die mir auch schon des Öfteren zu gehör gekommen sind. Klar kennt jeder den Song „Singin' in the Rain“. Sogar denen die den 98er Godzilla von Roland Emmerich kennen wird er nicht unbekannt sein, schließlich hört ihn Matthew Broderick im Autoradio und singt ihn auch noch nach. Aber auch der Song „Good Morning“ ist mir wohl bekannt. Die Story des Filmes ist einfach gestrickt aber strotz nur so vor lustigen Gags und herrlichen Momenten.
Ich war echt hin und weg. „Singin’ in the Rain“ ist ein herrlicher Musical Film und machte mich nun gänzlich neugierig auf dieses faszinierende Genre.
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 10.04.2008, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Gezora
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Beitrag von Gezora »

mario-pana hat geschrieben:Sorry, wenn ich dieses kleine Review jetzt hier ins Forum stelle, steht es doch im krassen Gegensatz zu dem Themengebiet, das hier behandelt wird.
Dazu ist dieser Thread doch da. Ich persönlich finde es eigentlich eher ein wenig enttäuschend, wenn eine hier neu eingestellte Besprechung einen Film behandelt, der letzten Endes dann doch nur zum vorhersehbaren erweiterten Spektrum eines typischen Fans des Phantastischen Films gehört.

Gruß
Gezora
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Das beruhigt mich. :)
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert +++ +++ +++

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Ein langer Filmtitel, den man in Deutschland zu lesen bekam, aber der Originaltitel ist nicht weniger kurz geraten. „Confessione di un commissario di polizia al procuratore della republica“, oder wie er in der DDR hieß, „Das Geständnis eines Polizeikommissars vor dem Staatsanwalt der Republik“. Ziemlich heftig, findet ihr nicht? Naja, der Originaltitel, bzw. der DDR Titel, der ja eine genauer Übersetzung dessen ist, treffen es genauer, als der Westdeutsche Titel, denn lebendig wird hier niemand eingemauert.
Der Film von Damiano Damiani ist ein fesselndes Polizeidrama, oder sollte man besser sagen Mafiafilm? Ja, ich denke das trifft es besser.
„Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“ lebt von seiner komplexen Handlung, dem ungewöhnlichen Erzählstil und den hervorragenden Darstellern, die sich Dialoggefechte liefern, die einen die Freudentränen in die Augen treiben. Bis zum letzten Moment ist man gefesselt und ein klein wenig geplättet ob des deprimierenden Endes. Ein anderes hätte das Ganze aber verwässert. Den Einstieg macht uns Damiani nicht gerade leicht. Man hat echt keinen Blassen was da zu Beginn abgeht, doch je weiter das Geschehen voranschreiten, umso mehr Dialoge man verfolgt hat, umso klarer wird es einem.
Von der Schauspielerseite erlebt man zum einen Franco Nero als Staatsanwalt Traini, der eine wirklich herrliche Darstellung abliefert. Zum anderen erlebt man Martin Balsam als Commissario Bonavia, der damit seinen Durchbruch im Filmgeschäft hatte. Nero behauptet, er hätte zusammen mit Regisseur Damiani, Balsam entdeckt. Zuvor hatte sich noch Anthony Quinn für die Rolle des Bonavia empfohlen, wollte jedoch zuviel verändern, weswegen Damiani und Nero auf ihn verzichteten. Letztendlich war es gut, dass sich Damiano Damiani nicht beirren ließ und den Film so umsetzte, wie er es wollte. Wer weiß was daraus geworden wäre, wenn ihn ein Anthony Quinn verändert hätten.
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 10.04.2008, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mario-pana »

Malastrana +++ +++ (1/2)

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Schon seit längerem fasziniert mich das italienische Kino. Hier entdecke ich doch immer wieder neue, interessante und stets unterhaltsame Streifen. Der Einfallsreichtum der Italiener ist schon erstaunlich gewesen und die Komponisten der jeweiligen Filmmusiken waren nicht selten wahre Künstler, die ein unglaubliches Gespür für Melodien hatten. Der wohl bekannteste und begabteste ist Ennio Morricone. Er hat auch hier den Score komponiert, der jedoch nicht immer so ansprechend klingt wie seine sonstigen Arbeiten. Dennoch kann man ein bestimmtes Thema vernehmen, dass in die altbewährte Kerbe haut, womit der Film eine zusätzliche positive Note erhält.
Mittlerweile hab ich schon einige Filme der italienischen Kinowelt erleben dürfen und fand dort großen Gefallen am Giallo, dem harten Thriller. Malastrana ist ein solcher Giallo, der mit einigen sehr bekannten deutschen Stars besetzt wurde.

Gregory Moore liegt leblos in einem Park. Doch er ist nicht tot, er kann sich nur nicht bewegen oder in sonst irgendeiner Form bemerkbar machen. Panisch verfolgt er das Geschehen um sich herum und kann nichts dagegen tun, als ihn der Arzt für tot erklärt und man ihn in die Kühlzelle der Leichenhalle schiebt. Verzweifelt sucht er nach Gründen für seine missliche Lage und lässt die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Seine Freundin Mira, die bei ihm zu Besuch war verschwand auf unerklärliche Weise und ohne ihre Kleider oder sonstiges mit zu nehmen. Gregory begab sich auf die verzweifelte Suche nach ihr, unterstützt von seinem Freund und Kollegen Jacques Versain. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf ein gefährliches Geheimnis, das ihm schier den Verstand raubt. Nach und nach stellt er fest, dass Mira nicht das einzige Opfer war, das plötzlich verschwand, sondern eine Ganze Serie gleicher Vorfälle schon früher passierten.

Malastrana ist ein unterhaltsamer Giallo, der bis zum Schluss fesselt und ein Finale besitzt, dass einen schon an ein klein wenig an die Nieren geht. Ich hatte ja schon vermutet, was passieren würde. Als es dann aber passiert, ist die Art, wie es passiert doch recht schockierend. Sonderlich viel Blut fließt hier nicht, Aldo Lado versteht es aber sehr gut die rechte Spannung zu erzeugen und den Zuschauer dadurch in den Bann zu ziehen, wobei er die Geschichte in Flashbacks erzählt und dabei immer wieder in die Gegenwart zurückkehrt, um die Schnur um Moores Hals immer weiter zuzuziehen und den Zuschauer damit weiter zu fesseln, denn man fragt sich doch, ob die Ärzte letztendlich feststellen, dass er noch nicht wirklich tot ist, oder ob er dann doch noch auf dem Seziertisch landet. Hinzu kommt Morricones Score, der mit dem Titelthema einmal mehr zu beeindrucken versteht. Und auch die Darsteller sind einen näheren Blick wert und liefern recht gute Leistungen ab. Die wohl Beste zeigt Mario Adorf, der zwar nur eine Nebenrolle inne hat, diese aber mit seinem Spiel sehr glaubhaft machen kann. Ein weiterer Part geht an Schönheit Barbara Bach die damals genauso betörend ausschaute, wie einige Jahre später in „Der Spion der mich liebte“. Ihre Rolle ist leider noch kleiner geraten, wie die Adorfs und reduziert sich beinah nur aufs schön aussehen. Die Hauptrolle übernahm Jean Sorel der nicht gerade mit einem überzeugenden Minenspiel aufwartet, was auch nicht so primär wichtig war, denn schließlich ist sein Charakter ja eigentlich tot und starrt nur gebannt gegen die Decke.

Ich war mal wieder hin und weg von dem Film. Zum einen begeistert mich die europäische Atmosphäre, zum anderen die Musik und vor allem die Geschichte und zu guterletzt noch der Schluss, den ich wirklich effektiv finde. Angenehm auch, dass die Handlung in phantastische Bereiche driftet, was das Geschehen noch zusätzlich interessant gestaltet. Dass dies so ist erfährt man aber erst fast am Ende. Jedem Fan des italienischen Kinos kann ich Malastrana nur wärmstens ans Herz legen.

Ich find es außerdem sehr gut, dass Koch Media bei der DVD Auswertung weder den deutschen Kinotitel „Unter dem Skalpell des Teufels“, noch den Fernsehtitel „Das Todessyndrom“ verwendete, sondern den anderen deutschen Kinotitel, eben, „Malastrana“ nahm. Ich finde, das klingt wesentlich geheimnisvoller und wohlklingender als die beiden reißerischen.
Die DVD kommt im herrlichen Digi-Pak daher und bietet, neben dem Film in ungeschnittener Form, einen Audiokommentar, ein retrospektives Feature mit Mario Adorf, den englischen Kinotrailer, eine Bildergalerie und ein 8-seitiges Booklet mit interessanten Hintergrundinfos.
Alles in allem eine wirklich runde Sache.
Zuletzt geändert von mario-pana am Do 10.04.2008, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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