Das B-Movie Hamburg meldet:
B-Movie Mai 2008: Endzeit im Film
Die Tage werden länger, der Regen weicht dem Sonnenschein und die Menschen auf den Straßen lächeln sich an. Der Frühling ist dabei sich zu entfalten. Wir trauen dem Ganzen nicht so recht und widmen uns im Mai dem Gegenentwurf dieser heilen Welt.
Der Endzeitfilm zeichnet ein pessimistisches Zukunftsbild der Gesellschaft. Der Verfall von Moral und Recht, die Zerstörung von Kultur und menschlicher Zivilisation, das Ausbrechen von Krankheiten und die Bedrohung durch Krieg und Gewalt sind nur eine Auswahl der Zutaten auf die Autoren dystopischer Spielfilme zurückgreifen. Obwohl die Handlungen fiktiv sind, beziehen sie sich häufig auf den gesellschaftlichen Status Quo und versuchen dadurch auf existierende Missstände aufmerksam zu machen und vor negativen Entwicklungen zu warnen. Resourcenknappheit und die Forschung an lebensfeindlichen Viren wären hier stellvertretend zu nennen. Die uns heute umgebenden Zustände werden auf die Spitze getrieben. Der Zuschauer wird in eine unsichere Welt gerissen und kann dem Verfall der Welt zusehen.
Die Protagonisten der gezeigten Filme bekommen es mit allerlei Problemen zu tun. Totalitäre Regime, mit Hass infizierte Menschen und gesetzlose Banden sind im Begriff die Welt an den Abgrund zu führen. Hoffen wir alle gemeinsam, dass das Gute am Ende siegen möge. Ansonsten: The Last One To Die Please Turn Out The Light.
Die Filme:
28 Days Later
England/Frankreich 2002, 113 Min, engl. OF, 35 mm. Regie: Danny Boyle, Drehbuch: Alex Garland, Kamera: Anthony Dod Mantle, mit: Cillian Murphy, Naomie Harris, Ricci Harnett, Stuart McQuarrie, Megan Burns u.a.
Eine Gruppe Tierschützer dringt in ein Labor ein, um Affen zu befreien, die dort für Versuche mißbraucht wurden. Was sie nicht wissen: die Affen sind mit einem hochansteckenden Virus verseucht, der sie in reißende Bestien verwandelt... 28 Tage später: der Fahrradkurier Jim wacht in einem Londoner Krankenhaus aus dem Koma auf - in einen Alptraum. Die Stadt ist menschenleer, ganz England verwüstet, seine Einwohner dezimiert. Horden Infizierter werden zur allgegenwärtigen Bedrohung für die wenigen Überlebenden der Katastrophe.
Der dänische "Dogma"-Kameramann Anthony Dodd Mantle ("Das Fest") erzeugt mit seinen grob gepixelten Digicam-Bildern ein düsteres, post-apokalyptisches Flair. Ungewöhnlicher Endzeithorror der kunstvollsten Form.
So, 4.5. 21:00h, Sa, 10.5. 21:00h, Do, 15.5. 21:00h, Sa, 24.5. 23:30h
Children of Men
England / USA 2006, 109 Min, engl. OF, 35 mm. Regie: Alfonso Cuarón, Drehbuch: Alfonso Cuarón & Timothy J. Sexton, Kamera: Emmanuel Lubezki, mit: Clive Owen, Julianne Moore, Michael Caine, Danny Huston, Pam Ferris u.a.
Keine Kinder. Keine Zukunft. Keine Hoffnung. Die menschliche Zivilisation steht vor dem Ende als im Jahr 2027 der jüngste Mensch der Welt mit nur 18 Jahren stirbt. Während die ehemals großen Nationen längst am Boden sind, erwehrt sich England mit einem totalitären Regime des Flüchtlingsstroms aus der ganzen Welt. Chaos, Gewalt und Terror beherrschen den Alltag. Mitten in diesem anarchistischen Durcheinander wird der desillusionierte Regierungsagent und ehemalige Aktivist Theo von seiner immer noch im Widerstand kämpfenden Ex-Frau kontaktet. Julian bittet ihn gefälschte Papiere für eine junge Frau zu besorgen und sie zu einem Zufluchtsort auf hoher See zu eskortieren...
Das hochkarätige Science-Fiction Abenteuer wurde 2007 für drei Oscars® nominiert, darunter "Bestes adaptiertes Drehbuch" und "Beste Kamera".
Do, 1.5. 21:00h, So, 11.5. 21:00h, Sa, 17.5. 21:00h, So, 25.5. 21:00h
Mad Max
Australien 1979, 93 Min, Dt. Fassung, 35 mm. Regie & Drehbuch: George Miller, Kamera: David Eggby, mit: Mel Gibson, Joanne Samuel, Hugh Keays-Byrne, Steve Bisley, Tim Burns u.a.
Australien in naher Zukunft: Durch einen nicht näher bezeichneten Weltkrieg sind die Erdölreserven knapp geworden. Überall herrschen Chaos und Gesetzlosigkeit und Benzin ist wertvoller als Gold. Motorisierte Banden beherrschen die Straßen, Morde und Überfälle sind an der Tagesordnung. Der Straßenpolizist Max Rockatansky legt sich mit einer Motorrad-Gang an, die seinen Partner auf dem Gewissen haben. Doch nicht nur Max' Leben ist damit in Gefahr, sondern auch das seiner Frau und seines Kindes... Mit nur wenig Geld gedreht, wurde der australische Überraschungserfolg zu einem wahren Meisterwerk des Genres, obwohl hier das Thema Endzeit noch eine Vorstufe zur postapokalyptische Welt des zweiten und dritten Teils darstellt.
Sa, 3.5. 21:00h, Sa, 10.5. 23:15h, Do, 22.5. 21:00h
12 Monkeys
USA 1995, 129 Min, DF, 35 mm. Regie: Terry Gilliam, Drehbuch: David Peoples & Janet Peoples, Kamera: Roger Pratt, mit: Bruce Willis, Madeleine Stowe, Brad Pitt, Christopher Plummer u.a.
Das Jahr 2035: Die Erdoberfläche ist entvölkert, seit eine Virenepidemie die Menschheit 1996 fast gänzlich vernichtet hat. Die wenigen Überlebenden existieren in einem Unterwelt-System. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben schickt man den Sträfling Cole als Boten in die Vergangenheit zurück, um mehr über den Ursprung der Apokalypse herauszufinden. Seine Zeitsprünge werden für ihn zu einer Tortur, die ihn seine eigene Wahrnehmung der Realität in Frage stellen läßt. Verstrickt in die Gefahren der Vergangenheit und die Trostlosigkeit der Zukunft erkennt Cole erst zuletzt, dass man nicht verhindern kann, was schon geschehen und eine Rettung nicht zu erhoffen ist. Terry Gilliams Film wurde inspiriert von dem Kurzfilm »La jetée« (1962) von Chris Marker.
Do, 8.5. 21:00h, So, 18.5. 21:00h, Sa. 24.5. 21:00h
The Riffs - Die Gewalt sind wir (1982)
Italien 1982, 86 Min, Dt. Fassung, 35 mm. Regie & Drehbuch: Enzo G. Castellari, Kamera: Sergio Salvati, mit: Vic Morrow, Christopher Connelly, Mark Gregory, Stefania Girolami, Bette Desy, John Sinclair u.a.
Wir schreiben das Jahr 1990. Die hoffnungslos verwahrloste Bronx wird von skrupellosen Banden beherrscht. Die Riffs werden angeführt von Trash, dessen Freundin Ann ins Visier skrupelloser Wirtschaftsbosse gerät. Diese fürchten nämlich Anns bevorstehende Erbschaft, die sie zur größten Teilhaberin der Manhattan Corp. machen wird. Um sie zu beseitigen, wird der Profikiller Hammer entstandt, gegen den Trash und seine Mitstreiter kaum eine Chance zu haben scheinen...
RIFFS ist keiner der reinen Nach-Nuklearkatastrophen-Filme, Castellari inszeniert in dieser italienischen Endzeit-Perle vielmehr den Übergang der zivilisierten zu einer barbarischen Gesellschaft.
Sa, 3.5. 23:00h, Sa, 17.5. 23:00h
Endzeit-Mai im Hamburger B-Movie-Kino
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- Diamond Kongulaner
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