Keizoku - Ungelöste Morde (2000)
Vor einigen Jahren, als mein Auge auf die Ringu Filme von Anolis fielen, brachte das Label einige weitere J-Horror Streifen auf den DVD Markt, die ich mir so nach und nach alle anschaute. „Pyrokinesis“ ist ein hervorragender Streifen und „Hypnosis“ ein wahrer Geheimtip. Aber auch Keizoku kam in dieser Serie, wobei man aber schnell dazu gesagt bekam, dass es sich dabei um einen Kinofilm zu einer TV-Serie handelt. Das schreckte mich vorerst ab und so geriert er auch einige Zeit in Vergessenheit.
Mittlerweile hab ich auch ihn gesehen und kann die Verwirrung derer, die die Serie nicht kennen schon nachvollziehen, denn ich gehöre ja ebenfalls zu jenen, die die TV-Serie nicht gesehen haben.
Diese soll entfernt an Akte X erinnern und einen tief greifenden Handlungsstrang verfolgen. Am Ende wird es dann recht krude, womit man die realistischen Bereiche gänzlich hinter sich lässt und zur reinen Fiktion hinüberschwenkt. So ganz hab ich den Rückblick in der Doku, auf der DVD, aber nicht verstanden. Es wäre interessant, diese Serie einmal in Gänze zu sehen, denn die Thematik ist doch ungemein interessant, zumal Charakter Jun Shibata eine begabte Detektivin ist, die mit ihrer Kombinationsgabe selbst Sherlock Holmes und Miss Marple Konkurenz macht. Gespielt wird Jun von Miki Nakatani, die allen Ringu Fans aus dem ersten und zweiten Kinofilm wohl bekannt sein dürfte und auch in „Ring Spiral“ (im Original „Rasen“) zu sehen war.
Covertext: Nanami Kirishina, Tochter der beiden einzigen Opfer eines Fährunglücks, lädt die sieben überlebenden Passagiere auf die Insel ein, auf der sie mittlerweile im Andenken an ihre Eltern lebt. Nachdem Nanami ihre Gäste begrüßt hat und ihr niemand die Frage beantworten konnte, warum nur ihre Eltern sterben mussten, eröffnet sie ihnen ihre wahren Pläne. Als perfider Racheengel wird sie jeden der damals Überlebenden töten. Ein grausames Spiel beginnt, bei dem auch Jun Shibata, ermittelnde Polizistin in einer Mordserie um ihr Leben fürchten muss. Haben Nanami und der Serientäter Asakura mehr gemein als den dringenden Wunsch zu töten? Shibata wird der Antwort auf diese Frage näher kommen als ihr lieb ist.
Der Movie zur Serie fängt schon bildgewaltig an. Nachdem man eine Szene, ich glaube aus der Serie gesehen hat, läuft der Vorspann ab, der für mein Dafürhalten ebenfalls Szenen aus der Serie enthält. Rückblickend entsteht dieser Eindruck, wenn man die Doku auf der DVD gesehen hat.
Danach sieht man die Hauptdarstellerin in einem See aus Blut. Die optische Umsetzung, mit der Spiegelung ihres Gesichtes auf der Oberfläche der Flüssigkeit, finde ich absolut herrlich. Kein Computereffekt, sondern schlichter Blick für Optische Inszenierung ist das. Und es setzt sich weiter fort.
Es folgt mehr oder weniger eine Einführung der Charaktere und danach beginnt die eigentliche Geschichte. Aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass das alles eine abgedrehte Sache wird, denn die Truppe kann man doch einfach nicht ernst nehmen und Regisseur Yukihiko Tsutsumi streut dazu noch Gags, die einem die Lachtränen in die Augen treiben. Wenn das Geschehen dann zur Insel hinüberschwenkt entfaltet sich eine interessante Krimigeschichte alla Agatha Christie. Einer nach dem anderen stirbt und auch sonst geschehen seltsame Dinge. Nachdem dann aber der/die Täter entlarvt sind geht Keizoku in die nächste Phase und wird zunehmend kruder und abgedrehter, bis man gänzlich den Überblick verloren hat, was eigentlich abgeht. Hier wirkt dann alles nur noch wie eine Aneinanderreihung von Szenen und die Gesetze der Realität scheinen vollkommen aufgehoben zu sein. Ein irrer Trip, der erst mit dem Abspann sein Ende findet.
Wer sich auf das Spiel einlässt, der wird mit diesem Kinofilm hervorragend unterhalten. Optisch ist er einfach erstklassig, jedoch handlungsmäßig nicht jedermanns Geschmack Zumindest nicht das letzte Drittel. Hinzu kommt, dass jenen, die die Fernsehserie nicht kennen, einiges an Vorkenntnis fehlt, die ihn auch mit dem letzten Drittel hätten anders umgehen lassen können.
Der Werbespruch auf dem DVD Cover „AKTE X trifft auf RING – DAS ORIGINAL“ kann ich nicht unterstreichen, denn mit letzterem hat Keizoku bis auf die Hauptdarstellerin doch rein gar nichts gemeinsam. Gruselstimmung ist eher selten, wenn nicht sogar, gar nicht vorhanden.
Dennoch wurde ich angenehm kurzweilig unterhalten. Zu gern würde ich die Fernsehserie einmal sehen, und verstehen, wollen.
Ich vergebe: