Xyrxes hat geschrieben:Klein ist ja doch relativmeine kleine Rezi
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Warum musste Staatsanwalt Traini sterben (Italien / 1974)
Einleitung:
Schon 1971 drehte Regisseur Damiano Damiani einen Mafiafilm, in dem die Figur des Staatsanwaltes Traini eine entscheidende Rolle spielte. „Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauerte“ ist ein ausgeklügelter Thriller geworden, in dem Franco Nero Traini ganz überzeugend verkörperte.
Inhalt:
Franco Nero ist Giacomo Solaris, der mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht Staatsanwalt Traini zu denunzieren. Ihn aus der Reserve zu locken, damit er seine Beziehungen mit der Mafia offen lege. So drehte Solaris einen Film, in dem die Figuren unverkennbare Züge der Mafia und Traini aufweisen. In einem direkten Gespräch mit dem Staatsanwalt muss der Filmemacher, der sogar vor einer drohenden Gefängnisstrafe nicht zurückschreckt, erkennen, dass sich Traini nicht aus der Reserve locken lässt. Solaris blitzt gnadenlos ab. Doch wird die Sache wesentlich interessanter und auch beängstigender, als der Staatsanwalt kurz darauf umgebracht wird.
Solaris ist zutiefst erschüttert. Sollte diese Tat sein Film ausgelöst haben, der das Publikum schon in eine gewisse Aufregung versetzte und somit auch einen gewissen Effekt erzielte? Der Filmemacher hängt sich an die Fersen der Traini Witwe Antonia, um sie von den unehrlichen Machenschaften, in die ihr Mann verwickelt gewesen sein soll, zu überzeugen. Außerdem will Solaris dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ‚Warum musste Staatsanwalt Traini sterben’…
Kritik:
Als erstes fällt dem Leser des Inhaltstextes auf, dass Franco Nero diesmal nicht die Rolle des Traini spielt. Wie auch, ist der Figur des Staatsanwaltes doch nur sehr wenig Screentime gewidmet und stirbt sie schon nach kurzer Zeit. Die eigentliche Hauptrolle ist nun einmal die Figur des Giacomo Solaris und den kann Franco Nero hier sehr gut mit Leben füllen. Besonders interessant, seine Bestürzung über den Tod von Traini.
Traini wird hingegen von Marco Guglielmi verkörpert, der vornehmlich im italienischen Kino beheimatet war und da so manche Genreperiode, wie dem Sandalone und dem Spagetti-Western mitmachte. So sah man ihn in „Attila, die Geisel Gottes“, „Das Geheimnis der roten Maske“, „Die Mühle der versteinerten Frauen“, „Pirat der sieben Meere“, oder auch in Sergio Sollimas „Lauf um dein Leben“. Die Rolle des Staatsanwaltes, dem Machenschaften mit der Mafia unterstellt werden, bringt er wirklich überzeugend rüber und lässt auch gekonnt im Dunkeln, ob er nun wirklich mit der Organisation im Bunde steht, oder nicht. Dies ist ohnehin eine zentrale Frage, die sich erst am Ende klärt.
Nero zur Seite steht die in Algier geborene Francoise Fabian, in der Rolle der Antonia Traini. Sie blickt mit ihren etwa 90 Filmrollen auf eine beachtliche Karriere zurück und spielte in fast allen Genres des italienischen Kinos. Bei „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben“ steht sie in der Blüte ihres Lebens und versprüht ein interessantes Charisma und natürlich einen unvergleichlich italienischen Sexappeal. Unverkennbar ist signora Fabian somit der zweite Star neben signor Nero.
Regisseur Damiano Damiani drehte schon vor „Der Clan der seine Feinde lebendig einmauerte“ Filme, die sich mit der Thematik der Mafia auseinander setzten. So entstand auch mit „Der Tag der Eule“ ein Thriller mit der Organisation als zentralen Dreh und Angelpunkt und in den 80ern ging auch die Fernsehserie „Allein gegen die Mafia“ auf das Konto von Damiano Damiani.
Aber auch jenseits dieser Thematik bewegte sich der sehr gute Regisseur. Auf sein Konto gingen „Nobody ist der Größte“ und „Amityville II – Der Besessene“.
Seinen Film „Perché si uccide un magistrato“, wie der Streifen im Original heißt, inszenierte Damiani sehr gekonnt. Der Zuschauer erfährt im Verlauf des Filmes meist nur so viel, wie die Hauptfiguren, was, richtig eingesetzt, die Spannung bis zum Schluss halten kann. Zudem stellt der Regisseur sogar die Frage, ob es eine Mafia denn überhaupt gibt, oder sie letztendlich nichts weiter als ein Hirngespinst darstellt.
Man wohnt also einem Krimi bei, der die wahren Hintergründe erst nach und nach offen legt und wo man sich bis zum Finale stets die Filmtitelfrage stellt ‚Warum musste Staatsanwalt Traini sterben’.
Was mir ebenfalls besonders gefallen hat, ist der Realismus, der hier angeschlagen wird. Keine abgedrehten Schusswechsel und dergleichen Dinge, die einen reißerischen italienischen Actionfilm sonst auszeichnen. Nein, es geht sehr bodenständig zur Sache und der Mord an Staatsanwalt Traini stellt auf weite strecken die einzige Mordtat dar. Die Art der Inszenierung dieses Ereignisses wirkt dabei, wie aus dem Leben gegriffen und ist auf unser heutiges Leben durchaus anwendbar. Ebenso wie der weitere Verlauf, bei dem es dann schon zu der ein oder anderen prekären Situation kommt.
Von technischer Seite her kann man wahrlich nicht meckern. Ich hörte einmal, dass beim italienischen Film meist mit preiswerten Mitteln gearbeitet wurde. Hier gab es keine aufwändigen Effekteszenen, wie beispielsweise bei einem Hollywoodstreifen, es sei denn man arbeitete direkt mit solchen Stoffen, wie bei den Science Fiction Streifen alla „Kampf um die 5. Galaxis“. Vornehmlich verwendete man somit verschiedene Beleuchtungsmethoden und auch Kameraperspektiven, was sich ja besonders in den Spagetti-Western wieder spiegelt. Hinsichtlich der optischen Inszenierung bewegt sich Damiano Damiani auch hier auf hohem Niveau. Er nutzt das Scope-Bild von 1.85:1 ansprechend aus und arbeitet auch mit Licht und Schatten, sowie mit subjektiven Blickwinkeln und indirekten Perspektiven. Alles so, wie man es von einem italienischen Film gewohnt ist.
Dies trifft auch auf den Soundtrack zu, der das Geschehen ansprechend untermalt und die Atmosphäre damit gekonnt anhebt. Sicherlich ist die Komposition nicht so melodisch und ausgeklügelt wie die eines Ennio Morricone, doch kann man sehr zufrieden sein.
Fazit:
Das Ende möchte ich hier keinesfalls vorwegnehmen um jenen, die sich diesen gelungenen und auch sehr spannenden Film gönnen wollen nichts zu vermiesen. Ich wurde jedenfalls hervorragend unterhalten, denn „Warum musste Staatsanwalt Traini“ sterben ist ein interessanter und sehr bodenständig erzählter Mafiakrimi mit erstklassigen Darstellern, einer sehr guten Inszenierung, seitens Damiano Damiani, und einem gelungenen Musikscore.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD:
Colosseo Film ist ein kleines Label, welches sich offensichtlich aus dem Black Hill Label abgespalten hat. Hier erscheinen vornehmlich italienische Filme, und zwar in sehr solider Umsetzung. Schon mit ihrer Scheibe zu „Der letzte der Wikinger“ bewiesen sie ihre durchaus guten Qualitäten und stellen dies auch mit der Umsetzung von „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben“ erneut unter Beweis. Als Freund von Originalposterabbildungen hätte ich mir ein solches auf dem Frontcover schon sehr gewünscht, doch kann man mit der Abbildung dennoch sehr zufrieden sein, denn mit den farbigen Kontrasten des blauen Hemdes von Nero mit den rötlichen Tönen seines Gesichtes und anderer Elementen im Hintergrund, entsteht ein ansprechendes Cover. Leider gibt es in der Amaray Case kein Booklet und auch auf der Scheibe Erwartet einen lediglich ein Originaltrailer, aber dagegen auch der Film in ungeschnittener Form. Das Ausgangsmaterial war in sehr gutem Zustand und wurde, soweit ich das beurteilen kann, auch ansprechend gemastert. Die Bildqualität würde ich dabei als ausgesprochen gut bezeichnen, denn die Farben sind zumeist satt und auch die Bildschärfe stellt für einen Film dieses Alters sehr zufrieden. Der deutsche Mono Ton klingt ganz gut, auch wenn leichtes Tonrauschen schon auszumachen ist. Außerdem verfügt die DVD über die italienische Original-Synchronisation, jedoch ohne deutsche Untertitel. Freunde dieser Form des Filmgenusses werden somit etwas enttäuscht sein.
Alles in allem ist Colosseo Film eine in gewisser Hinsicht gelungene Scheibe geglückt, denn der Film wird in sehr ansprechender Form geboten und somit zum passablen Erlebnis. Schade nur, dass man sich mit einem Trailer bescheiden muss und auch auf deutsche Untertitel verzichtet wurde. Damit bleibt man letztendlich hinter „Der letzte der Wikinger zurück“, kann aber dennoch ganz zufrieden sein.
Der DVD gebe ich:
Einleitung:
Schon 1971 drehte Regisseur Damiano Damiani einen Mafiafilm, in dem die Figur des Staatsanwaltes Traini eine entscheidende Rolle spielte. „Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauerte“ ist ein ausgeklügelter Thriller geworden, in dem Franco Nero Traini ganz überzeugend verkörperte.
Inhalt:
Franco Nero ist Giacomo Solaris, der mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht Staatsanwalt Traini zu denunzieren. Ihn aus der Reserve zu locken, damit er seine Beziehungen mit der Mafia offen lege. So drehte Solaris einen Film, in dem die Figuren unverkennbare Züge der Mafia und Traini aufweisen. In einem direkten Gespräch mit dem Staatsanwalt muss der Filmemacher, der sogar vor einer drohenden Gefängnisstrafe nicht zurückschreckt, erkennen, dass sich Traini nicht aus der Reserve locken lässt. Solaris blitzt gnadenlos ab. Doch wird die Sache wesentlich interessanter und auch beängstigender, als der Staatsanwalt kurz darauf umgebracht wird.
Solaris ist zutiefst erschüttert. Sollte diese Tat sein Film ausgelöst haben, der das Publikum schon in eine gewisse Aufregung versetzte und somit auch einen gewissen Effekt erzielte? Der Filmemacher hängt sich an die Fersen der Traini Witwe Antonia, um sie von den unehrlichen Machenschaften, in die ihr Mann verwickelt gewesen sein soll, zu überzeugen. Außerdem will Solaris dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ‚Warum musste Staatsanwalt Traini sterben’…
Kritik:
Als erstes fällt dem Leser des Inhaltstextes auf, dass Franco Nero diesmal nicht die Rolle des Traini spielt. Wie auch, ist der Figur des Staatsanwaltes doch nur sehr wenig Screentime gewidmet und stirbt sie schon nach kurzer Zeit. Die eigentliche Hauptrolle ist nun einmal die Figur des Giacomo Solaris und den kann Franco Nero hier sehr gut mit Leben füllen. Besonders interessant, seine Bestürzung über den Tod von Traini.
Traini wird hingegen von Marco Guglielmi verkörpert, der vornehmlich im italienischen Kino beheimatet war und da so manche Genreperiode, wie dem Sandalone und dem Spagetti-Western mitmachte. So sah man ihn in „Attila, die Geisel Gottes“, „Das Geheimnis der roten Maske“, „Die Mühle der versteinerten Frauen“, „Pirat der sieben Meere“, oder auch in Sergio Sollimas „Lauf um dein Leben“. Die Rolle des Staatsanwaltes, dem Machenschaften mit der Mafia unterstellt werden, bringt er wirklich überzeugend rüber und lässt auch gekonnt im Dunkeln, ob er nun wirklich mit der Organisation im Bunde steht, oder nicht. Dies ist ohnehin eine zentrale Frage, die sich erst am Ende klärt.
Nero zur Seite steht die in Algier geborene Francoise Fabian, in der Rolle der Antonia Traini. Sie blickt mit ihren etwa 90 Filmrollen auf eine beachtliche Karriere zurück und spielte in fast allen Genres des italienischen Kinos. Bei „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben“ steht sie in der Blüte ihres Lebens und versprüht ein interessantes Charisma und natürlich einen unvergleichlich italienischen Sexappeal. Unverkennbar ist signora Fabian somit der zweite Star neben signor Nero.
Regisseur Damiano Damiani drehte schon vor „Der Clan der seine Feinde lebendig einmauerte“ Filme, die sich mit der Thematik der Mafia auseinander setzten. So entstand auch mit „Der Tag der Eule“ ein Thriller mit der Organisation als zentralen Dreh und Angelpunkt und in den 80ern ging auch die Fernsehserie „Allein gegen die Mafia“ auf das Konto von Damiano Damiani.
Aber auch jenseits dieser Thematik bewegte sich der sehr gute Regisseur. Auf sein Konto gingen „Nobody ist der Größte“ und „Amityville II – Der Besessene“.
Seinen Film „Perché si uccide un magistrato“, wie der Streifen im Original heißt, inszenierte Damiani sehr gekonnt. Der Zuschauer erfährt im Verlauf des Filmes meist nur so viel, wie die Hauptfiguren, was, richtig eingesetzt, die Spannung bis zum Schluss halten kann. Zudem stellt der Regisseur sogar die Frage, ob es eine Mafia denn überhaupt gibt, oder sie letztendlich nichts weiter als ein Hirngespinst darstellt.
Man wohnt also einem Krimi bei, der die wahren Hintergründe erst nach und nach offen legt und wo man sich bis zum Finale stets die Filmtitelfrage stellt ‚Warum musste Staatsanwalt Traini sterben’.
Was mir ebenfalls besonders gefallen hat, ist der Realismus, der hier angeschlagen wird. Keine abgedrehten Schusswechsel und dergleichen Dinge, die einen reißerischen italienischen Actionfilm sonst auszeichnen. Nein, es geht sehr bodenständig zur Sache und der Mord an Staatsanwalt Traini stellt auf weite strecken die einzige Mordtat dar. Die Art der Inszenierung dieses Ereignisses wirkt dabei, wie aus dem Leben gegriffen und ist auf unser heutiges Leben durchaus anwendbar. Ebenso wie der weitere Verlauf, bei dem es dann schon zu der ein oder anderen prekären Situation kommt.
Von technischer Seite her kann man wahrlich nicht meckern. Ich hörte einmal, dass beim italienischen Film meist mit preiswerten Mitteln gearbeitet wurde. Hier gab es keine aufwändigen Effekteszenen, wie beispielsweise bei einem Hollywoodstreifen, es sei denn man arbeitete direkt mit solchen Stoffen, wie bei den Science Fiction Streifen alla „Kampf um die 5. Galaxis“. Vornehmlich verwendete man somit verschiedene Beleuchtungsmethoden und auch Kameraperspektiven, was sich ja besonders in den Spagetti-Western wieder spiegelt. Hinsichtlich der optischen Inszenierung bewegt sich Damiano Damiani auch hier auf hohem Niveau. Er nutzt das Scope-Bild von 1.85:1 ansprechend aus und arbeitet auch mit Licht und Schatten, sowie mit subjektiven Blickwinkeln und indirekten Perspektiven. Alles so, wie man es von einem italienischen Film gewohnt ist.
Dies trifft auch auf den Soundtrack zu, der das Geschehen ansprechend untermalt und die Atmosphäre damit gekonnt anhebt. Sicherlich ist die Komposition nicht so melodisch und ausgeklügelt wie die eines Ennio Morricone, doch kann man sehr zufrieden sein.
Fazit:
Das Ende möchte ich hier keinesfalls vorwegnehmen um jenen, die sich diesen gelungenen und auch sehr spannenden Film gönnen wollen nichts zu vermiesen. Ich wurde jedenfalls hervorragend unterhalten, denn „Warum musste Staatsanwalt Traini“ sterben ist ein interessanter und sehr bodenständig erzählter Mafiakrimi mit erstklassigen Darstellern, einer sehr guten Inszenierung, seitens Damiano Damiani, und einem gelungenen Musikscore.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD:
Colosseo Film ist ein kleines Label, welches sich offensichtlich aus dem Black Hill Label abgespalten hat. Hier erscheinen vornehmlich italienische Filme, und zwar in sehr solider Umsetzung. Schon mit ihrer Scheibe zu „Der letzte der Wikinger“ bewiesen sie ihre durchaus guten Qualitäten und stellen dies auch mit der Umsetzung von „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben“ erneut unter Beweis. Als Freund von Originalposterabbildungen hätte ich mir ein solches auf dem Frontcover schon sehr gewünscht, doch kann man mit der Abbildung dennoch sehr zufrieden sein, denn mit den farbigen Kontrasten des blauen Hemdes von Nero mit den rötlichen Tönen seines Gesichtes und anderer Elementen im Hintergrund, entsteht ein ansprechendes Cover. Leider gibt es in der Amaray Case kein Booklet und auch auf der Scheibe Erwartet einen lediglich ein Originaltrailer, aber dagegen auch der Film in ungeschnittener Form. Das Ausgangsmaterial war in sehr gutem Zustand und wurde, soweit ich das beurteilen kann, auch ansprechend gemastert. Die Bildqualität würde ich dabei als ausgesprochen gut bezeichnen, denn die Farben sind zumeist satt und auch die Bildschärfe stellt für einen Film dieses Alters sehr zufrieden. Der deutsche Mono Ton klingt ganz gut, auch wenn leichtes Tonrauschen schon auszumachen ist. Außerdem verfügt die DVD über die italienische Original-Synchronisation, jedoch ohne deutsche Untertitel. Freunde dieser Form des Filmgenusses werden somit etwas enttäuscht sein.
Alles in allem ist Colosseo Film eine in gewisser Hinsicht gelungene Scheibe geglückt, denn der Film wird in sehr ansprechender Form geboten und somit zum passablen Erlebnis. Schade nur, dass man sich mit einem Trailer bescheiden muss und auch auf deutsche Untertitel verzichtet wurde. Damit bleibt man letztendlich hinter „Der letzte der Wikinger zurück“, kann aber dennoch ganz zufrieden sein.
Der DVD gebe ich:
Zuletzt geändert von mario-pana am Mi 30.04.2008, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
http://mario-panas-welt.blogspot.com/
http://dirtypictures.phpbb8.de/portal.php
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Oh, Danke sehr. Vielen, lieben Dank.el-brazo hat geschrieben:@mario-pana:
> Der DVD gebe ich:
Deiner Rezension gebe ich:
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Oh, wieder eine neue Rezi von Mari (les les...)
Möchte mal wissen, wer sich da abgespalten hat. Können jedenfalls nicht viele gewesen sein.
Wundert mich allerdings. Black Hill ist ein kleines Label hier in Hamburg. Sie residieren in einer umfunktionierten Altbauwohnung. Wenn ich das richtig beobachtet habe besteht das Label aus drei, höchstens fünf Leuten.welches sich offensichtlich aus dem Black Hill Label abgespalten hat.
Möchte mal wissen, wer sich da abgespalten hat. Können jedenfalls nicht viele gewesen sein.
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Herzlichen, lieben Dank auch an dich Xyrxes.Xyrxes hat geschrieben:Oh, wieder eine neue Rezi von Mari (les les...)
Nun, genau weiß ich es natürlich nicht, doch brachten mich einige Dinge zu dieser Annahme.Xyrxes hat geschrieben:Wundert mich allerdings. Black Hill ist ein kleines Label hier in Hamburg. Sie residieren in einer umfunktionierten Altbauwohnung. Wenn ich das richtig beobachtet habe besteht das Label aus drei, höchstens fünf Leuten.welches sich offensichtlich aus dem Black Hill Label abgespalten hat.
Möchte mal wissen, wer sich da abgespalten hat. Können jedenfalls nicht viele gewesen sein.
Bekanntermaßen brachte Black Hill vor einiger Zeit die Kino Kolossal Edition auf den Markt mit Titeln, wie „Maciste – Held von Sparta“, „Die Rache des Herkules“, oder „Titan der Gladiatoren“. Vor dem Menübildschirm erschien, soweit ich mich noch erinnere, ein Logo „Colosseo Film“. Bei den DVDs zu „Der letzte der Wikinger“ und eben „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben“ erspähte ich eben selbiges Logo, weswegen ich zu meiner Schlussfolgerung komme.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Top Hat – Ich tanz mich in dein Herz hinein (USA / 1935)
Das war er, der Film der mich seinerzeit auf Fred Astaire richtig aufmerksam machte.
Revuestar Jerry Travers (Fred Astaire) verliebt sich bis über beide Ohren in die schöne Dale Tremont (Ginga Rogers). Doch es ist gar nicht so einfach ihr Herz zu erobern und es wird noch schwieriger, als es zu haarsträubenden Verwechslungen kommt. Schwierig für Jerry, diese wieder zu entwirren und am Ende Dale für sich zu gewinnen.
Erst vor kurzem sagte man mir, dass solch alte Filme im Grunde niemand mehr sehen will. Lediglich die Liebhaber und Filmgeschichtskundler.
Aus heutiger Sicht ist es für viele freilich schwer das übertriebene Minenspiel der Schauspieler zu ertragen und auch die zahlreichen anderen Übertreibungen und optischen Einfachheiten hin zu nehmen.
Für mich besitzen solche Filme stets einen besonderen Charme. Und an den so genannten Übertreibungen und Einfachheiten störe ich mich nicht. Ich weiß ja, dass der Film sehr alt ist.
Kenner solcher Streifen wissen, dass auch 1935 der Stummfilm noch nicht allzu lange Geschichte war, weswegen das überdrehte Schauspiel der Darsteller noch deutliche Zeichen des Stummfilmspieles aufweisen.
Das ist nicht schlecht, sondern im vorliegenden Falls noch zusätzlicher Amüsementträger. Besonders Fred Astaires breiter Mund, den er hier sehr oft verschmitzt verzieht, sorgt für Erheiterung. Für herzhafte Lacher dagegen sind die feinen und auch sehr offensichtlichen Gags zuständig. Man muss schon genau hinhören und sogar mitdenken um den abgezündeten Wortwitz in Gänze zu erkennen. Wer das schafft wird aus dem Lachen nicht mehr heraus kommen. Mir jedenfalls rannen die Lachtränen über die Wangen und bekam ich Bauchschmerzen. Aber auch allein durch die offensichtlichen Späße wird der Film zu einem unheimlich amüsanten Erlebnis.
Dabei vergisst man ganz und gar, dass es sich doch eigentlich um einen Tanzfilm handelt. Die vielen verschiedenen Einlagen erinnern einen dann immer wieder daran und für den Augenblick verfolgt man begeistert Fred Astaires kunstvoller und fesselnder Choreografie. Zu Höchstform läuft er natürlich im Zusammenspiel mit Ginger Rogers auf, mit der er einige solcher Filme realisierte.
„Top Hat – Ich tanz mich in dein Herz hinein“ ist ein absolutes Erlebnis für all jene, die gern in alten Zeiten schwelgen, einem Tanzfilm mit gewohnter Romanze etwas abgewinnen kann und gern einmal herzlich lachen möchte.
Ich hab mich köstlich amüsiert, herzhaft gelacht und gebannt die hervorragenden Tanzeinlagen verfolgt.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD:
Kinowelt hat den Streifen vor längerer Zeit auf Silberling herausgebracht. Das vorliegende Material ist dabei in keinem wirklich guten Zustand. Der Ton ist verrauscht und Knackser begleiten das komplette Geschehen. Auch das Bild bietet alles, was ein altes Master so besitzt. Da gibt es Bildrauschen, Laufstreifen, Projektorwechselmarkierungen. Eben das volle Programm.
Den geneigten Filmklassikerfan wird das wenig stören, ganz im Gegenteil. Denn so etwas besitzt ein ganz eigenes Flair.
Angenehmerweise presste Kinowelt auch die Originaltonspur und deutsche Untertitel auf, was Liebhaber dieses Filmgenusses sehr freuen wird.
Hinzu gesellen sich Starinfos, Bildergalerie und ein ganz besonderes Schmankerl, denn auf der Disc ist der komplette Film „Flying down to Rio“ enthalten, in dem Fred Astaire und Ginger Rogers das erste mal miteinander tanzten.
Fans solcher Filmklassiker, die sich an einem etwas angestaubten Master nicht stören werden vollauf zufrieden sein.
Die DVD bekommt von mir: 1/2
Das war er, der Film der mich seinerzeit auf Fred Astaire richtig aufmerksam machte.
Revuestar Jerry Travers (Fred Astaire) verliebt sich bis über beide Ohren in die schöne Dale Tremont (Ginga Rogers). Doch es ist gar nicht so einfach ihr Herz zu erobern und es wird noch schwieriger, als es zu haarsträubenden Verwechslungen kommt. Schwierig für Jerry, diese wieder zu entwirren und am Ende Dale für sich zu gewinnen.
Erst vor kurzem sagte man mir, dass solch alte Filme im Grunde niemand mehr sehen will. Lediglich die Liebhaber und Filmgeschichtskundler.
Aus heutiger Sicht ist es für viele freilich schwer das übertriebene Minenspiel der Schauspieler zu ertragen und auch die zahlreichen anderen Übertreibungen und optischen Einfachheiten hin zu nehmen.
Für mich besitzen solche Filme stets einen besonderen Charme. Und an den so genannten Übertreibungen und Einfachheiten störe ich mich nicht. Ich weiß ja, dass der Film sehr alt ist.
Kenner solcher Streifen wissen, dass auch 1935 der Stummfilm noch nicht allzu lange Geschichte war, weswegen das überdrehte Schauspiel der Darsteller noch deutliche Zeichen des Stummfilmspieles aufweisen.
Das ist nicht schlecht, sondern im vorliegenden Falls noch zusätzlicher Amüsementträger. Besonders Fred Astaires breiter Mund, den er hier sehr oft verschmitzt verzieht, sorgt für Erheiterung. Für herzhafte Lacher dagegen sind die feinen und auch sehr offensichtlichen Gags zuständig. Man muss schon genau hinhören und sogar mitdenken um den abgezündeten Wortwitz in Gänze zu erkennen. Wer das schafft wird aus dem Lachen nicht mehr heraus kommen. Mir jedenfalls rannen die Lachtränen über die Wangen und bekam ich Bauchschmerzen. Aber auch allein durch die offensichtlichen Späße wird der Film zu einem unheimlich amüsanten Erlebnis.
Dabei vergisst man ganz und gar, dass es sich doch eigentlich um einen Tanzfilm handelt. Die vielen verschiedenen Einlagen erinnern einen dann immer wieder daran und für den Augenblick verfolgt man begeistert Fred Astaires kunstvoller und fesselnder Choreografie. Zu Höchstform läuft er natürlich im Zusammenspiel mit Ginger Rogers auf, mit der er einige solcher Filme realisierte.
„Top Hat – Ich tanz mich in dein Herz hinein“ ist ein absolutes Erlebnis für all jene, die gern in alten Zeiten schwelgen, einem Tanzfilm mit gewohnter Romanze etwas abgewinnen kann und gern einmal herzlich lachen möchte.
Ich hab mich köstlich amüsiert, herzhaft gelacht und gebannt die hervorragenden Tanzeinlagen verfolgt.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD:
Kinowelt hat den Streifen vor längerer Zeit auf Silberling herausgebracht. Das vorliegende Material ist dabei in keinem wirklich guten Zustand. Der Ton ist verrauscht und Knackser begleiten das komplette Geschehen. Auch das Bild bietet alles, was ein altes Master so besitzt. Da gibt es Bildrauschen, Laufstreifen, Projektorwechselmarkierungen. Eben das volle Programm.
Den geneigten Filmklassikerfan wird das wenig stören, ganz im Gegenteil. Denn so etwas besitzt ein ganz eigenes Flair.
Angenehmerweise presste Kinowelt auch die Originaltonspur und deutsche Untertitel auf, was Liebhaber dieses Filmgenusses sehr freuen wird.
Hinzu gesellen sich Starinfos, Bildergalerie und ein ganz besonderes Schmankerl, denn auf der Disc ist der komplette Film „Flying down to Rio“ enthalten, in dem Fred Astaire und Ginger Rogers das erste mal miteinander tanzten.
Fans solcher Filmklassiker, die sich an einem etwas angestaubten Master nicht stören werden vollauf zufrieden sein.
Die DVD bekommt von mir: 1/2
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Onibi - Feuerkreis (Japan / 1997)
Genre: Gangsterfilm (Yakuza)
Wer sich mit den Movies aus Japan beschäftigt, der ist auf alle Fälle schon einmal mit ihren Yakuzafilmen in Kontakt gekommen. Viele, viele dieser Filme gibt es und jährlich gesellen sich mehr hinzu.
Diese Streifen portraitieren mal mehr, mal weniger realistisch das Gangstermilieu in Japan und erzählen da oft von persönlichen Schicksalen, oder heftigen Streitereien.
Der Einsatz tödlicher Waffen ist da stets allgegenwärtig. Mal in wahrer Massenactionmanier, mal in ganz dezent eingesetzter Form, aber nicht selten sehr effektvoll.
Covertext: Gerade erst wurde Kunihiro aus dem Gefängnis entlassen. Nun möchte der einstige Yakuza-Killer ein friedvolles Leben führen und die gewalttätige Vergangenheit hinter sich lassen. Doch der Ausstieg aus der Unterwelt gestaltet sich schwierig: Denn noch immer liebt er die schöne Hino. Und die hat nach wie vor enge Verbindungen zur Yakuza-Unterwelt. Kunihiros Tragödie ist vorprogrammiert.
Mittlerweile hab ich schon einige solcher Filmchen gesehen. Streifen von Takashi Miike, die stets auf ihre Art beeindruckend und nicht selten auch schockierend waren, aber auch Filme von Kinji Fukasaku, oder Beat Takeshi. Hinsichtlich Takeshi Kitano ist mir besonders sein „Sonatine“ in besonderer Erinnerung.
Nun, Onibi lässt sich mit keinem Werk der eben genannten Regisseure vergleichen. Es ist ein recht kleiner Streifen, der sicher kein großes Budget hatte. Der filmischen Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch, wie ich schon so oft beim japanischen Kino feststellte.
Die Geschichte wird in sehr ruhigen Bildern erzählt, wobei der Regisseur zuweilen gern einmal daraus ausbricht. Möglicherweise um den Zuschauer aus einer drohenden Lethargie zu wecken und bei der Stange zu halten. Die Exzesse arten dabei aber nie ins absolute Extrem aus, bis natürlich auf das Finale, in dem ich einen gelungen Abschluss des Geschehens sehe.
Die emotionale Verfassung des Hauptdarstellers kann der Regisseur in meinen Augen sehr gut rüber bringen. Japan like wird aber nicht zuviel Einblick gewährt und bleibt dem Zuschauer stets genug Freiraum für eigene Gedanken. Eben dieses ofte ‚nichts genau erklären’ ist es, das mich am japanischen Kino so oft fesselt. In amerikanischen Filmen wird eine Geschichte oft in allen Einzelheiten erläutert. Dem Zuschauer wird der Diskussionsstoff nach dem Genus des Filmes entzogen und auch nur wenig der eigenen Interpretation überlassen. Gerade solche Elemente machen einen Film noch zusätzlich interessant.
Onibi ist ein recht bedächtig erzählter Film mit einer zuerst trivial erscheinenden Geschichte, die aber nichts desto trotz fesselt und sich im Verlauf zum interessanten Gangsterdrama wandelt. Der Umgang mit Sex wird dabei recht freizügig behandelt und es werden auch homosexuelle Elemente nicht gemieden, aber auch nicht im Extrem beleuchtet.
Mir hat der Streifen doch sehr, sehr gefallen. Schon nach ganz kurzer Zeit zog er in seinen Bann und entführte mich in das japanische Gangstemilieu der Yakuza und lies ich dem Schicksal eines Gangsters beiwohnen, der eigentlich genug vom gewalttätigen Geschäft hat. Abgedrehte Ballereien wird man hier nicht erleben, denn alles was zu sehen ist, ist stets bodenständig und glaubwürdig. Ein sehr gelungener Film.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD von AFN:
Link zur DVD Neuauflage
Die Erstauflage der AFN DVD von 2005 kam noch ungeprüft als FSK 18 Freigabe auf den Markt. Diese bietet den Film in etwas verrauschtem Bild, aber einem annehmbaren Ton. Eine deutsche Synchronisation gibt es nicht, aber den Originalton mit deutschen Untertiteln. Der krasseste Effekt bei den Subs ist aber, dass die Untertitel mit fortschreiten des Filmes immer asynchroner werden, was spätestens nach der hälfte des Streifens unheimlich stört.
2007 folgte dann eine Remasterte Fassung. Von der 16er Freigabe sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn der Movie ist hier trotzdem ungeschnitten. Hier gibt es nun auch eine deutsche Tonspur, der Film wurde komplett neu eingelesen und auch die Untertitel scheinen nun richtig eingeblendet zu werden.
Wer den Film also entsprechend genießen will sollte also zur Neuauflage greifen.
Die DVD Erstauflage bewerte ich mit:
Genre: Gangsterfilm (Yakuza)
Wer sich mit den Movies aus Japan beschäftigt, der ist auf alle Fälle schon einmal mit ihren Yakuzafilmen in Kontakt gekommen. Viele, viele dieser Filme gibt es und jährlich gesellen sich mehr hinzu.
Diese Streifen portraitieren mal mehr, mal weniger realistisch das Gangstermilieu in Japan und erzählen da oft von persönlichen Schicksalen, oder heftigen Streitereien.
Der Einsatz tödlicher Waffen ist da stets allgegenwärtig. Mal in wahrer Massenactionmanier, mal in ganz dezent eingesetzter Form, aber nicht selten sehr effektvoll.
Covertext: Gerade erst wurde Kunihiro aus dem Gefängnis entlassen. Nun möchte der einstige Yakuza-Killer ein friedvolles Leben führen und die gewalttätige Vergangenheit hinter sich lassen. Doch der Ausstieg aus der Unterwelt gestaltet sich schwierig: Denn noch immer liebt er die schöne Hino. Und die hat nach wie vor enge Verbindungen zur Yakuza-Unterwelt. Kunihiros Tragödie ist vorprogrammiert.
Mittlerweile hab ich schon einige solcher Filmchen gesehen. Streifen von Takashi Miike, die stets auf ihre Art beeindruckend und nicht selten auch schockierend waren, aber auch Filme von Kinji Fukasaku, oder Beat Takeshi. Hinsichtlich Takeshi Kitano ist mir besonders sein „Sonatine“ in besonderer Erinnerung.
Nun, Onibi lässt sich mit keinem Werk der eben genannten Regisseure vergleichen. Es ist ein recht kleiner Streifen, der sicher kein großes Budget hatte. Der filmischen Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch, wie ich schon so oft beim japanischen Kino feststellte.
Die Geschichte wird in sehr ruhigen Bildern erzählt, wobei der Regisseur zuweilen gern einmal daraus ausbricht. Möglicherweise um den Zuschauer aus einer drohenden Lethargie zu wecken und bei der Stange zu halten. Die Exzesse arten dabei aber nie ins absolute Extrem aus, bis natürlich auf das Finale, in dem ich einen gelungen Abschluss des Geschehens sehe.
Die emotionale Verfassung des Hauptdarstellers kann der Regisseur in meinen Augen sehr gut rüber bringen. Japan like wird aber nicht zuviel Einblick gewährt und bleibt dem Zuschauer stets genug Freiraum für eigene Gedanken. Eben dieses ofte ‚nichts genau erklären’ ist es, das mich am japanischen Kino so oft fesselt. In amerikanischen Filmen wird eine Geschichte oft in allen Einzelheiten erläutert. Dem Zuschauer wird der Diskussionsstoff nach dem Genus des Filmes entzogen und auch nur wenig der eigenen Interpretation überlassen. Gerade solche Elemente machen einen Film noch zusätzlich interessant.
Onibi ist ein recht bedächtig erzählter Film mit einer zuerst trivial erscheinenden Geschichte, die aber nichts desto trotz fesselt und sich im Verlauf zum interessanten Gangsterdrama wandelt. Der Umgang mit Sex wird dabei recht freizügig behandelt und es werden auch homosexuelle Elemente nicht gemieden, aber auch nicht im Extrem beleuchtet.
Mir hat der Streifen doch sehr, sehr gefallen. Schon nach ganz kurzer Zeit zog er in seinen Bann und entführte mich in das japanische Gangstemilieu der Yakuza und lies ich dem Schicksal eines Gangsters beiwohnen, der eigentlich genug vom gewalttätigen Geschäft hat. Abgedrehte Ballereien wird man hier nicht erleben, denn alles was zu sehen ist, ist stets bodenständig und glaubwürdig. Ein sehr gelungener Film.
Dem Film gebe ich:
Zur DVD von AFN:
Link zur DVD Neuauflage
Die Erstauflage der AFN DVD von 2005 kam noch ungeprüft als FSK 18 Freigabe auf den Markt. Diese bietet den Film in etwas verrauschtem Bild, aber einem annehmbaren Ton. Eine deutsche Synchronisation gibt es nicht, aber den Originalton mit deutschen Untertiteln. Der krasseste Effekt bei den Subs ist aber, dass die Untertitel mit fortschreiten des Filmes immer asynchroner werden, was spätestens nach der hälfte des Streifens unheimlich stört.
2007 folgte dann eine Remasterte Fassung. Von der 16er Freigabe sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn der Movie ist hier trotzdem ungeschnitten. Hier gibt es nun auch eine deutsche Tonspur, der Film wurde komplett neu eingelesen und auch die Untertitel scheinen nun richtig eingeblendet zu werden.
Wer den Film also entsprechend genießen will sollte also zur Neuauflage greifen.
Die DVD Erstauflage bewerte ich mit:
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Die Nonne & das Biest
Schwester Emanuelle soll sich um eine ungezügelte Millionärstochter kümmern, die von ihrem Vater auf das Klosterinternat geschickt wurde, um Disziplin zu lernen. Doch die Kleine ist schwer zu beherrschen.
Wunderbar sinnfreier Italo-Erotikfilm (der allerdings irgendwie wirkt, als wolle er unbedingt einen Sinn haben) mit der großartigen Laura Gemser als Schwester Emanuelle. Eines muss man den italienischen Softcore-Filmern der 70er und 80er lassen, sie schaffen es immer wieder, ihre Filme wie gescheiterte Kunst aussehen zu lassen, die trotzdem (oder gerade deswegen) unterhält.
Schwester Emanuelle soll sich um eine ungezügelte Millionärstochter kümmern, die von ihrem Vater auf das Klosterinternat geschickt wurde, um Disziplin zu lernen. Doch die Kleine ist schwer zu beherrschen.
Wunderbar sinnfreier Italo-Erotikfilm (der allerdings irgendwie wirkt, als wolle er unbedingt einen Sinn haben) mit der großartigen Laura Gemser als Schwester Emanuelle. Eines muss man den italienischen Softcore-Filmern der 70er und 80er lassen, sie schaffen es immer wieder, ihre Filme wie gescheiterte Kunst aussehen zu lassen, die trotzdem (oder gerade deswegen) unterhält.
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Klar... weil ich mich verschrieben habe.Der Große Coordinator hat geschrieben:Das widerspricht sich jetzt aber ein wenig.mario-pana hat geschrieben:Die Erstauflage der AFN DVD von 2005 kam noch ungeprüft als FSK 18 Freigabe auf den Markt.
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Der Eisenfresser (Italien 1972)
Mein lieber Scholli! Zwei Ganoven, welche 20 Jahre später als Blaupause für Travolta und Jackson herhalten dürfen, werden vom New Yorker Mafiaboss nach Mailand geschickt, um dort einen kleinen Zuhälter (Mario Adorf) zur Strecke zu bringen. Unterstützung sollen sie vom Mafiaboss Abteilung Milano bekommen. Doch alles läuft schief. Die Amis trauen den Italienern nicht, Herr Adorf bekommt Wind davon und metzelt sich, mit einer Mordswut im Bauch (Frau und Kind mussten schon dran glauben) durch die Ganoven-Szene, ohne zu wissen, was die von so einem kleinen Würstchen wie ihm überhaupt wollen. Das erfährt er erst ziemlich spät; zu spät, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen...
Ein grandioser Film mit einem unglaublichen Mario Adorf! Leider habe ich nur eine alte Videokassette von dem Streifen gesehen (ab 16) und die holpert sichtbar in den Gewaltszenen. Ich muss mich mal schlau machen, ob eine längere Fassung erhältlich ist...
Mein lieber Scholli! Zwei Ganoven, welche 20 Jahre später als Blaupause für Travolta und Jackson herhalten dürfen, werden vom New Yorker Mafiaboss nach Mailand geschickt, um dort einen kleinen Zuhälter (Mario Adorf) zur Strecke zu bringen. Unterstützung sollen sie vom Mafiaboss Abteilung Milano bekommen. Doch alles läuft schief. Die Amis trauen den Italienern nicht, Herr Adorf bekommt Wind davon und metzelt sich, mit einer Mordswut im Bauch (Frau und Kind mussten schon dran glauben) durch die Ganoven-Szene, ohne zu wissen, was die von so einem kleinen Würstchen wie ihm überhaupt wollen. Das erfährt er erst ziemlich spät; zu spät, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen...
Ein grandioser Film mit einem unglaublichen Mario Adorf! Leider habe ich nur eine alte Videokassette von dem Streifen gesehen (ab 16) und die holpert sichtbar in den Gewaltszenen. Ich muss mich mal schlau machen, ob eine längere Fassung erhältlich ist...
Brutale Stadt (FR/I 1970)
Inhalt:
Recht guter Film (wenn man Bronson mag)
Bronson, der 1921 gebohren wurde war ja nun schon 49!!! und hatte immer noch keinen Erfolg als Schauspieler. Zwar gab es einige Rollen, die uns im Gedächtnis geblieben sind (Kabinett des Professor Bondi 1954!, Glorreichen sieben, gesprengte Ketten...) aber eben alles Nebenrollen.
Auch Spiel mir das Lied vom Tod war in Amerika noch überhaupt nicht die Art von Film, als den wir ihn kennen.
Nun ja Bronson ist frustriert und zieht nach Europa, um hier mit seiner Frau zu leben. Die Kariere schien beendet, bevor sie richtig begonnen hat.
Aber dann werden hier einige Filme mit Ihm gedreht, die seinen Werdegang nachhaltig beeinflussen.
Brutale Stadt ist der Film, von dem ich denke das Bronson hier seine Rolle gefunden hat. Sehr interessant, besonders Filmgeschichtlich.
Zu erwähnen sind noch, das Jil Ireland seine Filmpartnerin ist, Telly Savalas mitspielt und der Film über einen einprägsamen Soundtrack von Ennio Morricone verfügt.
Kann man durchaus mal ansehen den Streifen.
Was mich aber etwas gewundert hat, war die DVD.
Eigentlich hat Koch Media ein supi Teil auf den Markt geworfen und die Extras sind beachtlich.
Aber die "Special Uncut Edition" ist offensichtlich in einer Einstellung doch cut. Immer recht ärgerlich so etwas.
Inhalt:
(Kopiert von www.smalltowncriminals.de)Der Auftragskiller Jeff Heston gerät mit seiner Freundin Vanessa in einen Hinterhalt und schafft es nur unter Aufbietung seiner letzten Kräfte, seine Gegner auszuschalten. So kann er leicht festgenommen werden. Da er seine Liebste nicht verraten will, muss er drei Jahre im Knast absitzen, obwohl sie mit dem scheinbaren Drahtzieher der Aktion, den Großindustriellen Coogan, davonfahren sah. Der Gangsterboss Weaver will ihn nun in seiner „Familie“ willkommen heißen, da er so einen gefährlichen Gegenspieler an sich zu binden gedenkt, doch Heston hat seine eigenen Pläne.
Recht guter Film (wenn man Bronson mag)
Bronson, der 1921 gebohren wurde war ja nun schon 49!!! und hatte immer noch keinen Erfolg als Schauspieler. Zwar gab es einige Rollen, die uns im Gedächtnis geblieben sind (Kabinett des Professor Bondi 1954!, Glorreichen sieben, gesprengte Ketten...) aber eben alles Nebenrollen.
Auch Spiel mir das Lied vom Tod war in Amerika noch überhaupt nicht die Art von Film, als den wir ihn kennen.
Nun ja Bronson ist frustriert und zieht nach Europa, um hier mit seiner Frau zu leben. Die Kariere schien beendet, bevor sie richtig begonnen hat.
Aber dann werden hier einige Filme mit Ihm gedreht, die seinen Werdegang nachhaltig beeinflussen.
Brutale Stadt ist der Film, von dem ich denke das Bronson hier seine Rolle gefunden hat. Sehr interessant, besonders Filmgeschichtlich.
Zu erwähnen sind noch, das Jil Ireland seine Filmpartnerin ist, Telly Savalas mitspielt und der Film über einen einprägsamen Soundtrack von Ennio Morricone verfügt.
Kann man durchaus mal ansehen den Streifen.
Was mich aber etwas gewundert hat, war die DVD.
Eigentlich hat Koch Media ein supi Teil auf den Markt geworfen und die Extras sind beachtlich.
Aber die "Special Uncut Edition" ist offensichtlich in einer Einstellung doch cut. Immer recht ärgerlich so etwas.
Es kann natürlich durchaus sein, dass ich mich irre. Alles in allem ist der Fim schon recht brutal und man sieht auch ordentlich Fleisch.
Aber der Sergio Sollima (Regie) redet in der speziell für die DVD produzierten ( )Doku sehr abfällig über Leute die den Film verstümmelt hätten und dass er im Ausland ja oft von Neandertalern zerschnitten worden sei. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, auch in anbetracht der Tatsache, dass der Film sonst sehr gut geschnitten ist, dass Sollima sich folgendes so erdacht hat.
Bronson ist gerade dabei Jil Ireland zu vergewaltigen, also er reißt ihr in einem Lagerhaus die Kleider vom Leib und stößt sie auf einen Stapel mit irgendwelchen Handelsgütern, als plötzlich, ohne Übergang in dem selben Lagerhaus ein Mann von drei anderen verprügelt wird und die beiden (wieder angezogen) in einer Ecke stehen und dies beobachten.
Dieser Umschwunk in der Handlung ist so plötzlich, dass es sich nur um einen Schnitt handeln kann.
Alles Andere wär für mich recht unglaublich, da der Film ja sonst (wie schon geschrieben) überaus solide geschnitten ist.
Aber der Sergio Sollima (Regie) redet in der speziell für die DVD produzierten ( )Doku sehr abfällig über Leute die den Film verstümmelt hätten und dass er im Ausland ja oft von Neandertalern zerschnitten worden sei. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, auch in anbetracht der Tatsache, dass der Film sonst sehr gut geschnitten ist, dass Sollima sich folgendes so erdacht hat.
Bronson ist gerade dabei Jil Ireland zu vergewaltigen, also er reißt ihr in einem Lagerhaus die Kleider vom Leib und stößt sie auf einen Stapel mit irgendwelchen Handelsgütern, als plötzlich, ohne Übergang in dem selben Lagerhaus ein Mann von drei anderen verprügelt wird und die beiden (wieder angezogen) in einer Ecke stehen und dies beobachten.
Dieser Umschwunk in der Handlung ist so plötzlich, dass es sich nur um einen Schnitt handeln kann.
Alles Andere wär für mich recht unglaublich, da der Film ja sonst (wie schon geschrieben) überaus solide geschnitten ist.
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Lt. ofdb ist der Film ungeschnitten: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... vid=206284
@Xyrxes:
> Die DVD ist (wenn man Bronson mag) wirklich einen Blick wert.
Ich würde mich nicht als ausgesprochenen Bronson-Fan bezeichnen (in dem Sinn, dass ich unbedingt alles haben muss und alles über ihn weiß), aber generell sehe ich ihn sehr gerne. Ausgerechnet einer meiner Lieblingsfilme ("Telefon") will und will nicht auf DVD kommen ...
> Aber nicht versehentlich die FSK16 Version kaufen!
Äh, ja, ich hab' schon gesehen, dass bei Amazon eine 16er-Fassung verhökert wird. Da werd' ich mich mal vor Ort umsehen und ggfs. bestellen.
@Der Große Coordinator:
Hm ... mit der OFDB ist das immer so 'ne Sache. Aber danke für den Tipp!
> Die DVD ist (wenn man Bronson mag) wirklich einen Blick wert.
Ich würde mich nicht als ausgesprochenen Bronson-Fan bezeichnen (in dem Sinn, dass ich unbedingt alles haben muss und alles über ihn weiß), aber generell sehe ich ihn sehr gerne. Ausgerechnet einer meiner Lieblingsfilme ("Telefon") will und will nicht auf DVD kommen ...
> Aber nicht versehentlich die FSK16 Version kaufen!
Äh, ja, ich hab' schon gesehen, dass bei Amazon eine 16er-Fassung verhökert wird. Da werd' ich mich mal vor Ort umsehen und ggfs. bestellen.
@Der Große Coordinator:
Hm ... mit der OFDB ist das immer so 'ne Sache. Aber danke für den Tipp!
Zuletzt geändert von el-brazo am Mi 07.05.2008, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja, finde ich auch. Ich habe mich auch selber gewundert.Aber als Orientierung isses doch OK.
Eventuell fehlt ja schlicht ein Stückchen vom Film. Ich lasse den auch als uncut durchgehen. Es war ja nur an einer Stelle und offensichtlich nicht um uns Brust und Blut vor zu enthalten
"Telefon" vermisse ich auch. Und "Family of Cops"(seine letzte Arbeit) und "Yukon" (der zweite fehlende Klassiker)
Sonst gibt es eigentlich so ziemelich alles, was von Bedeutung ist (und massig unbedeutendes).
"Die Feuerspringer von Montana" (1952) wär natürlich auch noch Klasse, wenn der endlich mal veröffentlicht werden würde. Aber das ist ja nicht ausschließlich ein Bronsonfilm.
Paddle To The Sea (1966)
Ich weiß nicht, wie ich alt ich war und wo ich diesen Film überhaupt gesehen hatte. Aber die Erinnerung an das kleine Kanu aus Holz auf seinem Weg zum großen Ozean habe ich nie verloren. Nun hat Criterion den kanadischen (oscar-nominierten) Kurzfilm auf DVD veröffentlicht und so bin ich nach über 30 Jahren und gnaz zufällig wieder auf diese nie vergessene Kindheitserinnerung gestoßen.
"Paddle To The Sea" ist eine Literatur-Verfilmung und erzählt die Geschichte eines kleinen hölzernen Kanus, das ein indianischer Junge in einem Winter schnitzt und sorgfältig bemalt. Auf die Unterseite schreibt er "Ich bin Rudere-zum-Meer - Bitte setze mich zurück ins Wasser". Auch wenn es dem Jungen am Ende schwer fällt, weil ihm das Kanu viel besser gelungen war als er anfangs dachte, setzt er es eines Tages kurz vor Winterende aus. In den nächsten 20 Minuten (der Film ist knapp eine halbe Stunde lang) begleitet die Kamera das kleine Boot auf seiner Fahrt durch Flüsse und Seen. Mehr passiert eigentlich nicht.
Wieso konnte ich den Film trotzdem nie vergessen? Einerseits wohl deshalb, weil die Reise des Kanus wunderschön gefilmt ist und in den Bildern mehr steckt als man auf den ersten Blick denkt. Wir sehen sowohl die Schönheit und Wildheit der unberührten Natur (Tiere, Seen, reißende Flüsse und Wasserfälle, ein Waldbrand) als auch den Einfluss der Menschen (ein Hafen, mächtige Schiffe, Städte und Brücken aus Eisen, dicke Rohre, aus denen grünliche Chemikalien in einen Fluss geleitet werden). Auf dieser Ebene ist "Paddle To The Sea" eine kleine Dokumentation, die von einem Erzähler in ganz einfachen Worten begleitet wird.
Spoiler
Ich glaube aber, der wichtigste Grund, weshalb der Film mich damals so beeindruckt hat, war, dass er von einer Idee und vom Loslassen handelt. Der Junge, der das Kanu macht, muss mit sich kämpfen, als sein Werk immer schöner wird. Er gerät in einen Gewissenskonflikt, weil er sich fest vorgenommen hatte, das kleine Schiff nur zu dem einen Zweck zu schnitzen, dass es irgendwann einmal das Meer erreichen soll. Schon in diesen ersten Minuten entfaltet die Geschichte einen ganz seltsamen Reiz: Das kleine Kanu wird zum Symbol einer (kindlichen) Vision, die sich verselbstständigt. Mehrmals im Film wird das Boot von Menschen gefunden und bestaunt, aber auch wieder losgelassen. Der Kreis schließt sich, als das Kanu endlich tatsächlich ins Meer schwimmt und dort von einem einsamen Leuchtturm-Wärter gefunden wird. Der möchte es behalten und macht sich deshalb die Mühe, das mittlerweile arg verblichene Kanu wieder neu zu bemalen. Doch als er fertig ist und sein Werk betrachtet, wird ihm klar, dass er, indem er es für sich behält, die dahinter stehende Idee und damit auch die Einzigartigkeit dieses ganz speziellen Bootes zerstört. In seinem Leuchtturm ist es nur ein hübsch bemalter Gegenstand. Sein wahrer Wert besteht aber darin, dass es der Überbringer einer Botschaft vom Verzichten und Miteinander-Teilen ist. Am Ende entschließt sich der Leuchtturm-Wärter dazu, diese Vision mitzutragen und setzt das Kanu daher wieder zurück ins Meer.
Ich weiß nicht, wie ich alt ich war und wo ich diesen Film überhaupt gesehen hatte. Aber die Erinnerung an das kleine Kanu aus Holz auf seinem Weg zum großen Ozean habe ich nie verloren. Nun hat Criterion den kanadischen (oscar-nominierten) Kurzfilm auf DVD veröffentlicht und so bin ich nach über 30 Jahren und gnaz zufällig wieder auf diese nie vergessene Kindheitserinnerung gestoßen.
"Paddle To The Sea" ist eine Literatur-Verfilmung und erzählt die Geschichte eines kleinen hölzernen Kanus, das ein indianischer Junge in einem Winter schnitzt und sorgfältig bemalt. Auf die Unterseite schreibt er "Ich bin Rudere-zum-Meer - Bitte setze mich zurück ins Wasser". Auch wenn es dem Jungen am Ende schwer fällt, weil ihm das Kanu viel besser gelungen war als er anfangs dachte, setzt er es eines Tages kurz vor Winterende aus. In den nächsten 20 Minuten (der Film ist knapp eine halbe Stunde lang) begleitet die Kamera das kleine Boot auf seiner Fahrt durch Flüsse und Seen. Mehr passiert eigentlich nicht.
Wieso konnte ich den Film trotzdem nie vergessen? Einerseits wohl deshalb, weil die Reise des Kanus wunderschön gefilmt ist und in den Bildern mehr steckt als man auf den ersten Blick denkt. Wir sehen sowohl die Schönheit und Wildheit der unberührten Natur (Tiere, Seen, reißende Flüsse und Wasserfälle, ein Waldbrand) als auch den Einfluss der Menschen (ein Hafen, mächtige Schiffe, Städte und Brücken aus Eisen, dicke Rohre, aus denen grünliche Chemikalien in einen Fluss geleitet werden). Auf dieser Ebene ist "Paddle To The Sea" eine kleine Dokumentation, die von einem Erzähler in ganz einfachen Worten begleitet wird.
Spoiler
Ich glaube aber, der wichtigste Grund, weshalb der Film mich damals so beeindruckt hat, war, dass er von einer Idee und vom Loslassen handelt. Der Junge, der das Kanu macht, muss mit sich kämpfen, als sein Werk immer schöner wird. Er gerät in einen Gewissenskonflikt, weil er sich fest vorgenommen hatte, das kleine Schiff nur zu dem einen Zweck zu schnitzen, dass es irgendwann einmal das Meer erreichen soll. Schon in diesen ersten Minuten entfaltet die Geschichte einen ganz seltsamen Reiz: Das kleine Kanu wird zum Symbol einer (kindlichen) Vision, die sich verselbstständigt. Mehrmals im Film wird das Boot von Menschen gefunden und bestaunt, aber auch wieder losgelassen. Der Kreis schließt sich, als das Kanu endlich tatsächlich ins Meer schwimmt und dort von einem einsamen Leuchtturm-Wärter gefunden wird. Der möchte es behalten und macht sich deshalb die Mühe, das mittlerweile arg verblichene Kanu wieder neu zu bemalen. Doch als er fertig ist und sein Werk betrachtet, wird ihm klar, dass er, indem er es für sich behält, die dahinter stehende Idee und damit auch die Einzigartigkeit dieses ganz speziellen Bootes zerstört. In seinem Leuchtturm ist es nur ein hübsch bemalter Gegenstand. Sein wahrer Wert besteht aber darin, dass es der Überbringer einer Botschaft vom Verzichten und Miteinander-Teilen ist. Am Ende entschließt sich der Leuchtturm-Wärter dazu, diese Vision mitzutragen und setzt das Kanu daher wieder zurück ins Meer.
- mario-pana
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Erst vor kurzem hab ich mir die Uncut Edition von Koch Media besorgt. Es war schon ärgerlich erst nach dem Kauf zu erfahren, dass der Film in der Erstauflage, die in der 16er Einstufung kam, geschnitten war.Xyrxes hat geschrieben:Was mich aber etwas gewundert hat, war die DVD.
Eigentlich hat Koch Media ein supi Teil auf den Markt geworfen und die Extras sind beachtlich.
Aber die "Special Uncut Edition" ist offensichtlich in einer Einstellung doch cut. Immer recht ärgerlich so etwas.
In der 18er Version find ich ihn aber auch nicht viel brutaler, man sollte ihn wirklich wieder vom Index nehmen.
Bei schnittberichte.com hat man die 16er Fassung übrigens mit der unrated US-DVD verglichen. Sollten also noch Unklarheiten hinsichtlich der Uncut Frage sein, gibt dieser Link vielleicht die letzte Aufklärung?
http://www.schnittberichte.com/schnittb ... hp?ID=3894
Der Schrottplatzfritze, den Bronson hier heftig vermöbelt, ist übrigens George Savalas, Telly Savalas' jüngerer Bruder. Wer die Fernsehserie "Kojak" kennt dem wird er gleich auffallen, denn dort spielt er "Lockenköpfchen"...äh, ich meine... Detective Stavros.
Ich mag "Brutale Stadt" sehr gern, wobei aber für mich, das Liebste daran der absolut geniale Soundtrack von Ennio Morricone ist.
Vielen fällt zudem auf, dass der Film mehr amerikanisch als italienisch wirkt. Was daran liegt, dass Sollima grundsätzlich nie wirklich italienisch filmte, sondern sich immer stark am amerikanischen Kino orientierte. Ich find seinen Stil klasse. Nicht wirklich italienisch, aber auch nicht wirklich amerikanisch. Einfach herrlich eben. Immer etwas besonderes.
Zuletzt geändert von mario-pana am Sa 17.05.2008, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
http://mario-panas-welt.blogspot.com/
http://dirtypictures.phpbb8.de/portal.php
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Interessanter wäre ein Vergleich der FSK-18 Version mit der Uncut. Obwohl sich hier selbstverständlich auch die Frage stellt, ob die US-uncut denn uncut ist oder nichtBei schnittberichte.com hat man die 16er Fassung übrigens mit der unrated US-DVD verglichen. Sollten also noch Unklarheiten hinsichtlich der Uncut Frage sein, gibt dieser Link vielleicht die letzte Aufklärung?
Wie gesagt geht es auch nicht um das fehlen von Gewalt und Sex, sondern um einen seltsamen Handlungssprung, von dem ich einfach nicht glauben mag, dass Sollima den Film so gewollt hat.
Aber das ist ja auch nicht weiter tragisch.
P.S. Die Filmmusik ist aber von Ennio Morricone und nicht von Sergio Sollima
- mario-pana
- Gold Kongulaner
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- Registriert: Di 27.06.2006, 17:58
Ups... verschrieben.P.S. Die Filmmusik ist aber von Ennio Morricone und nicht von Sergio Sollima
Schon geändert. Sorry.
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Die Drei ??? - Das Geheimnis der Geisterinsel
Eigentlich recht solider ??? Film. Ich hatte doch Vergnügen beim Ansehen und wurde (Kindgerecht) gut unterhalten.
Die Hörspielserie bietet ja nun auch Motive in Hülle und Fülle.
Von denen gab es reichlich (besonders der Schrottplatz mit Ihrem Versteck hat mir gefallen) und der ganze Fall hat schon gut zu unseren drei Detektiven gepasst.
Deshalb würde ich durchaus ein "Gut" geben.
ABER! Manchmal sind es ja Kleinigkeiten, die einen Film gleich in die Geht-überhaupt-nicht-Liga katapultieren.
So leider leider auch hier
Justus Jonas hat ein Problem. Er leidet unter starkem Übergewicht.
Im Film ist er aber ein schicker, schlanker Bengel.
Nein, dass finde ich unfair, diskriminierend, und lass ich nicht durchgehen
Was wie gesagt sehr schade ist. Bis auf diese schreckliche Fehlbesetzung
(Bob Andrews ist leider auch daneben) wär der Film wirklich gut.
Eigentlich recht solider ??? Film. Ich hatte doch Vergnügen beim Ansehen und wurde (Kindgerecht) gut unterhalten.
Die Hörspielserie bietet ja nun auch Motive in Hülle und Fülle.
Von denen gab es reichlich (besonders der Schrottplatz mit Ihrem Versteck hat mir gefallen) und der ganze Fall hat schon gut zu unseren drei Detektiven gepasst.
Deshalb würde ich durchaus ein "Gut" geben.
ABER! Manchmal sind es ja Kleinigkeiten, die einen Film gleich in die Geht-überhaupt-nicht-Liga katapultieren.
So leider leider auch hier
Justus Jonas hat ein Problem. Er leidet unter starkem Übergewicht.
Im Film ist er aber ein schicker, schlanker Bengel.
Nein, dass finde ich unfair, diskriminierend, und lass ich nicht durchgehen
Was wie gesagt sehr schade ist. Bis auf diese schreckliche Fehlbesetzung
(Bob Andrews ist leider auch daneben) wär der Film wirklich gut.
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