Der König der Raketenmänner (USA 1951)

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Ein machtgieriger Unbekannter schaltet durch ferngesteuerte Katastrophen eine Reihe von Wissenschaftlern aus. Einer der Wissenschaftler, seines Zeichens Raketenforscher, wird von Jeff King, auch im Raketenbereich tätig, gerettet. Der totgeglaubte Wissenschaftler agiert nun von einer unterirdischen Basis aus und versorgt Jeff King mit den neuesten Erfindungen, damit er den Unbekannten ausfindig und dingfest machen kann. Die wichtigste Waffe stellt der Raketenrucksack dar, mit dem er durch die Luft fliegen kann. Nach schier endlosem Geplänkel erreicht der Böse am Ende tatsächlich sein Ziel (wenn es das denn überhaupt war, genaue Motive bleiben ohnehin mehr als grau) und zerstört einen Großteil von New York mithilfe des geklauten "Dezimators". Kurz darauf wird er allerdings vom Raketenmann gestellt und stirbt in einem Bombenhagel, welcher auf seine geheime Insel niederprasselt.
Da es sich hierbei um einen Zusammenschnitt des Kinoserials
King of the Rocket Men (USA 1949) handelt, ist die Story nicht nur verworren und schwerer nachvollziehbar, sondern vor allem auch schrecklich repetitiv. Alle zehn Minuten gibt es eine obligatorische Actionsszene, die nicht unbedingt spannend ist und sich inhaltlich auch oft wiederholt. Insgesamt zwölf Folgen wurden zu zwei Filmen à 65 Minuten zusammengeschnitten, welche bei uns die Titel "Das Geheimnis des Dr. Morgan" und "Entfesselte Kräfte" trugen. Diese beiden Filme wurden dann für eine spätere Auswertung im deutschen Fernsehen abermals zusammengeschnitten, so dass das Endresultat doch eine beträchtliche und auch deutlich spürbare Überlänge vorweist. Positiv ist allerdings zu erwähnen, dass einige der Actionszenen für ihre Entstehungszeit und das wohl eher geringe Budget ziemlich schön anzuschauen sind.
Die kürzlich erschienene DVD von
Filmjuwelen macht die deutsche Version dieses Flickenteppichs das erste Mal einem breiten Publikum zugänglich und bietet eben genau diesen Zusammenschnitt eines Zusammenschnitts. Es wäre hier sicherlich angenehmer gewesen, wenn man zumindest die beiden Filme wie in der deutschen Kinofassung mit den passenden Zwischentiteln unterteilt hätte. Die Bildqualität ist wahrscheinlich aufgrund des Ausgangsmaterials nicht die beste, aber ausreichend. Positiv ist die schöne Covergestaltung und ein informatives 18-seitiges Booklet.
Neben
King of the Rocket Men ist Regisseur
Fred C. Brannon außerdem verantwortlich für drei weitere, inhaltich sehr ähnlich gelagerte Scifi-Serials, welche in den darauffolgenden Jahren erscheinen sollten:
Flying Disc Man from Mars (USA 1950),
Radar Men from the Moon (USA 1952) und
Zombies of the Stratosphere (USA 1952). Die drei Serials haben ebenfalls einen Mann mit Raketenrucksack zum Thema und verwenden vor allem bei den Flugszenen diverses Archivmaterial aus
King of the Rocket Men. Von diesen Filmen sollten im gleichen Prozedere ebenso Zusammenschnitte folgen:
Missile Monsters (USA 1958),
Commando Cody: Sky Marshal of the Universe (USA 1953) und der auch bei uns im Kino gelaufene und bereits auf DVD erhältliche
Des Satans Satellit (USA 1952).
Kein "Film" für jedermann, aber nach Klassiker geifernde Scifi-Enthusiasten könnten sich sicherlich gut unterhalten fühlen.