Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Moderator: Joan_Landor
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Bin übrigens gerade über einen Online-Shop gestolpert, der indische Trash-Film-Poster anbietet (nebst recht guten Online-Vorschaubildchen):
http://www.trashmovieposter.de/indien.htm
Nachtrag: Leider springt der Link automatisch zur Indexseite, Ihr müßt euch also selbst durchhangeln
http://www.trashmovieposter.de/indien.htm
Nachtrag: Leider springt der Link automatisch zur Indexseite, Ihr müßt euch also selbst durchhangeln
- Joan_Landor
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Klasse, danke! +++
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Umfangreiche Auswahl an indischen, türkischen u.s.w. Plakaten, aber völlig überteuert. Die verlangen glatt für jedes einzelne deutsche "Studio 54" Plakat zwischen 50 und 60 Euro. Das ganze Set ist bestenfalls soviel wert. ---
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Danke für den Hinweis. Ich dachte auch nicht wirklich daran, mir ein Plakat zu kaufen. Es ist auch keines von einem Film dabei, der mich so von den Socken gehauen hat, daß ich ihn an der Wand bewundern wollte (abgesehen von Sholay, aber da ist das Poster ziemlich häßlich).
Aber ich habe dort einige neue Horrorfilm-Titel gefunden, die ich meinem Händler nächste Woche (btw: die Spannung steigt) unter die Nase halten kann, und die vergrößerten Abbildungen kann ich evtl. irgendwann weiterverwerten.
Aber ich habe dort einige neue Horrorfilm-Titel gefunden, die ich meinem Händler nächste Woche (btw: die Spannung steigt) unter die Nase halten kann, und die vergrößerten Abbildungen kann ich evtl. irgendwann weiterverwerten.
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Gestern Nacht habe ich ein quietschsüßes indisches Bonbon gekostet, das vorzüglich gemundet hat:
Nagin (Indien 1976; Regie: Rajkumar Kohli)
Der Plot ist denkbar einfach (und in der hinduistischen Mythologie wohlangelegt, wie uns der Erzähler zu Beginn der Geschichte berichtet):
Es gibt Schlangen, die, wenn sie hundert Jahre lang gelebt haben, zu Zauberschlangen werden und jegliche Gestalt annehmen können, vorzugsweise menschliche.
Auf ein solches Menschenschlangenpärchen trifft ein Sachbuchautor, der sich mit dem Thema beschäftigt und im Dschungel auf der Suche nach ihnen ist. Als er seinen Freunden von der Begegnung berichtet, erntet er lauten Spott. Um sie von der Existenz der Schlangenmenschen zu überzeugen, nimmt er sie mit in den Dschungel, wo sie die Nagin, die weibliche Schlange in Menschengestalt, auch bald singend und tanzend antreffen. Als sich deren geliebter Naag (männliche Schlange) in Schlangengestalt auf sie zuschlängelt, erschießt ihn einer der ungläubigen Männer in bester Absicht: Die Schlange könnte die schöne Frau ja beißen.
In grenzenloser Trauer um ihren Geliebten schwört die Nagin Rache: Alle am Schlangenmord Beteiligten müssen sterben!
Nach diesem Setup setzt eine in ihrer Struktur sehr einfache, zweieinhalb Stunden lange 10-kleine-Negerlein-Geschichte ein, garniert mit einem schlangenbeschwörenden Shiva-Priester, der das Unheil abzuwenden sucht.
Gott, wie öde? Ja, vielleicht €“ wenn der Film nicht eine quietschbunte psychedelische 70er-Jahre-Orgie mit herzerwärmend schlechten Spezialeffekten wäre! Jedes Hemd, jedes Kleid, jedes Möbelstück erlesene 70er-Jahre-Staffage, die Tanzszenen z.T. farblich verfremdet (mit bunten Kunststoffscheiben, die zu beiden Seiten vor die Kamera geschoben werden und Stern-, Blumen- und Herzmuster haben!). Verdoppelungslinsen werden verwendet, fliegende Plastikschlangen, Adlerpuppen an Fäden ... und Kabir Bedi war nie haariger!
Bollywood auf Acid!
Mein Tip: Ab zum Inder* und dann Scheibe einlegen, einen durchziehen und staunen ...
*Nicht die s/w-Version von 1960 aufschwatzen lassen und auch nicht den Zweiteiler Nagina/Nigahen! Es gibt Unmengen an Filmen mit demselben oder ähnlichem Titel.
P.S.: Diesmal keine Screenshots. Diesen Film muß man als Gesamtkunstwerk bewundern!
Nagin (Indien 1976; Regie: Rajkumar Kohli)
Der Plot ist denkbar einfach (und in der hinduistischen Mythologie wohlangelegt, wie uns der Erzähler zu Beginn der Geschichte berichtet):
Es gibt Schlangen, die, wenn sie hundert Jahre lang gelebt haben, zu Zauberschlangen werden und jegliche Gestalt annehmen können, vorzugsweise menschliche.
Auf ein solches Menschenschlangenpärchen trifft ein Sachbuchautor, der sich mit dem Thema beschäftigt und im Dschungel auf der Suche nach ihnen ist. Als er seinen Freunden von der Begegnung berichtet, erntet er lauten Spott. Um sie von der Existenz der Schlangenmenschen zu überzeugen, nimmt er sie mit in den Dschungel, wo sie die Nagin, die weibliche Schlange in Menschengestalt, auch bald singend und tanzend antreffen. Als sich deren geliebter Naag (männliche Schlange) in Schlangengestalt auf sie zuschlängelt, erschießt ihn einer der ungläubigen Männer in bester Absicht: Die Schlange könnte die schöne Frau ja beißen.
In grenzenloser Trauer um ihren Geliebten schwört die Nagin Rache: Alle am Schlangenmord Beteiligten müssen sterben!
Nach diesem Setup setzt eine in ihrer Struktur sehr einfache, zweieinhalb Stunden lange 10-kleine-Negerlein-Geschichte ein, garniert mit einem schlangenbeschwörenden Shiva-Priester, der das Unheil abzuwenden sucht.
Gott, wie öde? Ja, vielleicht €“ wenn der Film nicht eine quietschbunte psychedelische 70er-Jahre-Orgie mit herzerwärmend schlechten Spezialeffekten wäre! Jedes Hemd, jedes Kleid, jedes Möbelstück erlesene 70er-Jahre-Staffage, die Tanzszenen z.T. farblich verfremdet (mit bunten Kunststoffscheiben, die zu beiden Seiten vor die Kamera geschoben werden und Stern-, Blumen- und Herzmuster haben!). Verdoppelungslinsen werden verwendet, fliegende Plastikschlangen, Adlerpuppen an Fäden ... und Kabir Bedi war nie haariger!
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Mein Tip: Ab zum Inder* und dann Scheibe einlegen, einen durchziehen und staunen ...
*Nicht die s/w-Version von 1960 aufschwatzen lassen und auch nicht den Zweiteiler Nagina/Nigahen! Es gibt Unmengen an Filmen mit demselben oder ähnlichem Titel.
P.S.: Diesmal keine Screenshots. Diesen Film muß man als Gesamtkunstwerk bewundern!
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
@Joan,
Martin hat von mir beide Tapes vom indischen Supermann erhalten. Er bringt sie zum Treffen auf der Prankenstein-Ranch mit.
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
ich habe den film auch schon gesehen ... uiuiui, das waren schmerzen
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Nach zwei Explosionen in Kinos der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ist ein umstrittener Bollywood-Film ("Jo Bole So Nihaal") gestern landesweit aus dem Programm der Filmhäuser genommen worden.
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Das kommt da schon mal vor. Als "Fire" von Deepa Mehta 1996 in den Kinos lief, haben radikale Hindus ähnlich reagiert, weil eine lesbische Beziehung thematisiert wurde. Diesmal hat Rahul Rawail mit seinem Filmtitel den Sikhs auf die Füße getreten.
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Die indische Regierung will Rauchen vom Bildschirm verbannen. Betroffen sind unter anderem Bollywood-Filme und Fernsehshows.
Grund sei, dass immer mehr Jugendliche und Frauen zum Glimmstängel griffen. In Indien sind Tabakwerbung, Rauchen an öffentlichen Plätzen und der Zigarettenverkauf an Jugendliche seit Mai vergangenen Jahres verboten. Verstöße werden aber kaum verfolgt.
(Quelle: ORF.at)
Grund sei, dass immer mehr Jugendliche und Frauen zum Glimmstängel griffen. In Indien sind Tabakwerbung, Rauchen an öffentlichen Plätzen und der Zigarettenverkauf an Jugendliche seit Mai vergangenen Jahres verboten. Verstöße werden aber kaum verfolgt.
(Quelle: ORF.at)
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Ich kenne Ekkehard Knörer von Jump Cut. Er ist Herausgeber sowie Webmaster des Magazins und betreut den Bollywood-Schwerpunkt: http://www.jump-cut.de/impressum.html
Der Mann ist schon sehr kundig, kein Zweifel, er verfehlt aber sowohl inhaltlich als auch und vor allem stilistisch oft meinen Geschmack. Er legt sein Hauptaugenmerk auf Formanalyse, wogegen grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist, zumal Marco von http://www.molodezhnaja.ch diese Aspekte etwas vernachläßigt. Unglücklicherweise driften seine Reviews bisweilen jedoch in den Stil der Feuillton-Opernbesprechungen im Hohlspiegel ab.
Beispiel: http://www.jump-cut.de/backlist-reshmaaurshera.html
(oder auch http://jumpcut.antville.org/ )
Sein Bollywood-Artikel in der Splatting Image ist aber noch recht lesbar.
Hier meine (etwas zu ausführliche) Meinung dazu:
Der Abriß über die Geschichte des indischen Films mit Schwerpunkt auf Bombay/Mumbai ist schon recht gut und berücksichtigt die wesentlichen Entwicklungen. Ich hätte mir noch eine Erläuterung des Ursprungs des für Indien so typischen, für westl. Zuschauer genresprengenden Masala-Films gewünscht. (Stichwort Navarasa) Darüber weiß ich nämlich selbst kaum etwas.
Mit seinem „Ästhetik“-Teil des Artikels habe ich einige Probleme. Wenn er z.B. vom „dominierenden Realismus des Westens“ im Vergleich zur „unbekümmerten Künstlichkeit“ des indischen Kinos spricht, dann kann ich dem so nicht zustimmen. Obwohl er das Verständnis von Bildersprache anspricht, berücksichtigt er nicht, daß wir ja auf das „Lesen“ der Hollywood-Bildersprache gleichsam geeicht sind, wodurch wir manch Realitätsfernes in westlichen Filmen gar nicht so sehr als solches erkennen. Bei Bollywoodfilmen fällt uns die Realitätsferne nur mehr auf, weil wir mit dieser Art von Erzählung und Bildersprache nicht sozialisiert sind. Obwohl er doch so betont gelehrt daherkommt, schafft er es nicht, seinen eigenen Blick auf die Filmwelten im Hinblick auf seinen kulturellen Hintergrund zu hinterfragen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob seine Aussage, in indischen Filmen folge die Form nicht der Funktion, sondern verselbständige sich, nicht auch darunter fällt.
Die Auswahl seiner vorgestellten Filme ist aber gar nicht schlecht.
Mahal kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen, der ist hinreißend trotz (oder gerade auch wegen?) seiner Obskurität, vor allem aber natürlich durch seine Bilder. Er fällt als Mystery-Drama u.U. auch in unseren Bereich. Für Bollywood-Unleidliche dürfte er aber wegen seiner überbordenden Musikeinlagen nur schwer verdaulich sein.
Wenn Knörer Dilwale Dulhaniya Le Jayenge dem „zu dick aufgetragenen Bombast“ von Kabhi Khushi Kabhi Gham vorzieht, kann mich mich ihm zwar nicht anschließen, aber er hat das indische Publikum dabei hinter sich, das diesen Film so sehr frequentierte, daß er 300 Wochen in den Kinos lief. Der Film ist ein Meilenstein und wegweisend für viele weitere Produktionen. Und selbstverständlich dürfen Awara, Mughal-E-Azam, Mother India, Sholay und Lagaan in einer solchen Liste nicht fehlen.
Alle übrigen sind, denke ich, nach Geschmack ausgewählt: Ich würde Mohabbatein nicht auf die Liste setzen (ich bin aber ohnehin kein allzu großer Aditya Chopra-Fan), dafür Shaan als zweiten Ramesh Sippy-Film, und ich würde auch auf jeden Fall den einen oder anderen Film von Ram Gopal Varma vorstellen (z.B. Company) und der Vollständigkeit halber auch einen von Karan Johar, sei es den inzwischen etwas abgedroschenen Kabhi Kushi Kabhi Gham oder Kuch Kuch Hota Hai (der sich, während ich ihn zwar nervtötend finde, jedoch großer Beliebtheit erfreut). Main Hoon Na, das Erstlingswerk von Farah Khan, dürfte auf meiner Liste auch nicht fehlen, ein Film, den Knörer ja zutiefst verachtet.
Witzig finde ich die Zusammenstellung der Bollywood-Ikonen auf Seite 7: Shah Rukh Khan, Raj Kapoor, Madhubala und Fearless Nadia nebeneinander abzubilden ist so, als würde man für die westliche Filmwelt Brad Pitt, Clark Gable, Bette Davis und Ingrid Steger in einer Aufreihung versammeln.
Der Mann ist schon sehr kundig, kein Zweifel, er verfehlt aber sowohl inhaltlich als auch und vor allem stilistisch oft meinen Geschmack. Er legt sein Hauptaugenmerk auf Formanalyse, wogegen grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist, zumal Marco von http://www.molodezhnaja.ch diese Aspekte etwas vernachläßigt. Unglücklicherweise driften seine Reviews bisweilen jedoch in den Stil der Feuillton-Opernbesprechungen im Hohlspiegel ab.
Beispiel: http://www.jump-cut.de/backlist-reshmaaurshera.html
(oder auch http://jumpcut.antville.org/ )
Sein Bollywood-Artikel in der Splatting Image ist aber noch recht lesbar.
Hier meine (etwas zu ausführliche) Meinung dazu:
Der Abriß über die Geschichte des indischen Films mit Schwerpunkt auf Bombay/Mumbai ist schon recht gut und berücksichtigt die wesentlichen Entwicklungen. Ich hätte mir noch eine Erläuterung des Ursprungs des für Indien so typischen, für westl. Zuschauer genresprengenden Masala-Films gewünscht. (Stichwort Navarasa) Darüber weiß ich nämlich selbst kaum etwas.
Mit seinem „Ästhetik“-Teil des Artikels habe ich einige Probleme. Wenn er z.B. vom „dominierenden Realismus des Westens“ im Vergleich zur „unbekümmerten Künstlichkeit“ des indischen Kinos spricht, dann kann ich dem so nicht zustimmen. Obwohl er das Verständnis von Bildersprache anspricht, berücksichtigt er nicht, daß wir ja auf das „Lesen“ der Hollywood-Bildersprache gleichsam geeicht sind, wodurch wir manch Realitätsfernes in westlichen Filmen gar nicht so sehr als solches erkennen. Bei Bollywoodfilmen fällt uns die Realitätsferne nur mehr auf, weil wir mit dieser Art von Erzählung und Bildersprache nicht sozialisiert sind. Obwohl er doch so betont gelehrt daherkommt, schafft er es nicht, seinen eigenen Blick auf die Filmwelten im Hinblick auf seinen kulturellen Hintergrund zu hinterfragen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob seine Aussage, in indischen Filmen folge die Form nicht der Funktion, sondern verselbständige sich, nicht auch darunter fällt.
Die Auswahl seiner vorgestellten Filme ist aber gar nicht schlecht.
Mahal kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen, der ist hinreißend trotz (oder gerade auch wegen?) seiner Obskurität, vor allem aber natürlich durch seine Bilder. Er fällt als Mystery-Drama u.U. auch in unseren Bereich. Für Bollywood-Unleidliche dürfte er aber wegen seiner überbordenden Musikeinlagen nur schwer verdaulich sein.
Wenn Knörer Dilwale Dulhaniya Le Jayenge dem „zu dick aufgetragenen Bombast“ von Kabhi Khushi Kabhi Gham vorzieht, kann mich mich ihm zwar nicht anschließen, aber er hat das indische Publikum dabei hinter sich, das diesen Film so sehr frequentierte, daß er 300 Wochen in den Kinos lief. Der Film ist ein Meilenstein und wegweisend für viele weitere Produktionen. Und selbstverständlich dürfen Awara, Mughal-E-Azam, Mother India, Sholay und Lagaan in einer solchen Liste nicht fehlen.
Alle übrigen sind, denke ich, nach Geschmack ausgewählt: Ich würde Mohabbatein nicht auf die Liste setzen (ich bin aber ohnehin kein allzu großer Aditya Chopra-Fan), dafür Shaan als zweiten Ramesh Sippy-Film, und ich würde auch auf jeden Fall den einen oder anderen Film von Ram Gopal Varma vorstellen (z.B. Company) und der Vollständigkeit halber auch einen von Karan Johar, sei es den inzwischen etwas abgedroschenen Kabhi Kushi Kabhi Gham oder Kuch Kuch Hota Hai (der sich, während ich ihn zwar nervtötend finde, jedoch großer Beliebtheit erfreut). Main Hoon Na, das Erstlingswerk von Farah Khan, dürfte auf meiner Liste auch nicht fehlen, ein Film, den Knörer ja zutiefst verachtet.
Witzig finde ich die Zusammenstellung der Bollywood-Ikonen auf Seite 7: Shah Rukh Khan, Raj Kapoor, Madhubala und Fearless Nadia nebeneinander abzubilden ist so, als würde man für die westliche Filmwelt Brad Pitt, Clark Gable, Bette Davis und Ingrid Steger in einer Aufreihung versammeln.
Zuletzt geändert von Joan_Landor am Sa 02.07.2005, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Da muß ich vorher aber noch ’ne Menge anschauen. (Aber ich mühe mich nach Kräften ... )es wird Zeit, dass wir von dir einen Artikel in der "Pranke" über das phantastische Kino Indiens zu lesen bekommen.
Klar, wer ist schon so bekloppt und tut sich das alles an?Da kenne ich nichts vergleichbares in Deutschland (zumindestens nicht in Printform).
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Freude schöner Götterfunken!
webmallindia.com hat viele weitere Bollyhorrorfilme ins Programm aufgenommen und bietet nun beinahe alle in der Doku der Zinda-Laash-DVD vorgestellten Filme an! Meine Sonderwünsche scheinen anregend gewirkt zu haben. +++
Das will mit einer weiteren Bestellung honoriert werden ...
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Re: Rudraksh - Fantastisches aus Bollywood
Joan_Landor hat geschrieben:Ja, in der Tat schwer zu finden.
... aber nicht unmöglich!
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Koi ... mil gaya kommt im Winter auf deutsch (im Fernsehen oder Kino; da sind sich die Quellen nicht einig), und soll Sternenkind heißen. Tatsächlich wurde mit dem dt. Titel die Schmalzgrenze hier mal nicht überschritten.
Quellen:
http://www.molodezhnaja.ch/india-tv.htm
http://www.apunkachoice.com/scoop/bolly ... 024-0.html
P.S.: Ich hoffe, die Information, man werde die auch die Songs eindeutschen, ist eine Ente.
Quellen:
http://www.molodezhnaja.ch/india-tv.htm
http://www.apunkachoice.com/scoop/bolly ... 024-0.html
P.S.: Ich hoffe, die Information, man werde die auch die Songs eindeutschen, ist eine Ente.
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Da kann ich nur nachdrücklich warnen:
Der Film ist richtig öde, die Dialoge dummschwätzig, die Morde zusammengeklaut, und RTL2 bastelt auch noch 1-2 Picturisations in diesen eigentlich musikeinlagenlosen Film, was die an sich schon langweilige Story noch mehr zerdehnen wird.
Das Beste an dem Film ist die unfreiwillige Komik. (Tipp: Schaut die erste Viertelstunde, lacht Euch kaputt und schaltet dann um ...)
Wertung: Irgendwo zwischen und
Wartet lieber bis zum 2. Dezember und schaut Swades (dt. Titel: "Heimat"; von Lagaan-Regisseur Ashutosh Gowariker) der ist zwar OT, aber schööön.
Der Film ist richtig öde, die Dialoge dummschwätzig, die Morde zusammengeklaut, und RTL2 bastelt auch noch 1-2 Picturisations in diesen eigentlich musikeinlagenlosen Film, was die an sich schon langweilige Story noch mehr zerdehnen wird.
Das Beste an dem Film ist die unfreiwillige Komik. (Tipp: Schaut die erste Viertelstunde, lacht Euch kaputt und schaltet dann um ...)
Wertung: Irgendwo zwischen und
Wartet lieber bis zum 2. Dezember und schaut Swades (dt. Titel: "Heimat"; von Lagaan-Regisseur Ashutosh Gowariker) der ist zwar OT, aber schööön.
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Also, wenn mein Hinweis noch nicht Ausrede genug ist ...
Ein Genre-Film ist das schon – und zwar klassisch: Gruppe von Teens/Twens zieht übermütig in den Dschungel und wird im 10-kleine-Negerlein-Prinzip auf mal mehr mal weniger originelle Art und Weise dezimiert.
Der Film ist aber wirklich nicht gut. Da hilft selbst mein gewöhnlich gewährter Indien-Bonus nicht mehr.
Der Film hat bloß unter Shah Rukh Khan - Fans einen Must-Have-Status, weil er im Vorspann als Item-Boy seine Hüften kreisen läßt. Das ist wohl auch der Grund, warum RTL2 diesen Heuler überhaupt ausstrahlt (und damit einmal mehr den schiefen Eindruck vermittelt, es gäbe in Indien keine Filme ohne SRK ).
Ein Genre-Film ist das schon – und zwar klassisch: Gruppe von Teens/Twens zieht übermütig in den Dschungel und wird im 10-kleine-Negerlein-Prinzip auf mal mehr mal weniger originelle Art und Weise dezimiert.
Der Film ist aber wirklich nicht gut. Da hilft selbst mein gewöhnlich gewährter Indien-Bonus nicht mehr.
Der Film hat bloß unter Shah Rukh Khan - Fans einen Must-Have-Status, weil er im Vorspann als Item-Boy seine Hüften kreisen läßt. Das ist wohl auch der Grund, warum RTL2 diesen Heuler überhaupt ausstrahlt (und damit einmal mehr den schiefen Eindruck vermittelt, es gäbe in Indien keine Filme ohne SRK ).
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Habe "Kaal" nur aufgenommen. Wollte ihn ansehen, aber die vielen Werbepausen haben mich abgeschreckt. Ich fürchte nun wird es Jahre dauern bis ich mir das Video ansehe. Ich ziehe nämlich immer die ausgeborgten DVDs vor (und derer sind zahlreiche). Darum versuche ich soviel als möglich im TV Live zu sehen. Meine Videos bleiben fast immer auf der Strecke. Heute zum Frühstücksfernsehen war z.B. "The Descent" drann.
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Bei Deinem Nickname solltest Du dem Thema eigentlich offener gegenüberstehen. Schließlich wird in Ghidoras Leinwanddebüt ja auch ordentlich gesungen und getanzt.Gidorah hat geschrieben:Solang in den Bollywood-filmen immer gesungen und getanzt wird werd ich mir keinen ansehen auch wenn es Fantasy oder Sci-Fi ist
Gruß
Gezora
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Indische Filme sind auf Emotionen ausgelegt, nicht auf Logik.Solange in den Bollywood-Filmen immer gesungen und getanzt wird werde ich mir keinen ansehen. Auch wenn es Fantasy oder Sci-Fi ist.
Daher so viele Tanz- und Singeinlagen. Die Inder fahren voll darauf ab. Die produzieren über 900 Filme im Jahr mit diesem Konzept.
Vor kurzem haben die indischen Regisseure Deutschland für ihre Filmaufnahmen entdeckt und drehen jetzt auch hier.
In Hessen wurde z. B. ein Film gedreht mit deutschen Tänzerinnen.
Dies wird dann demnächst Normalität werden und einige Städte richten sich schon mal darauf ein.
Vieleicht auch demnächst vor Deiner Haustür.
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